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Ausgabevorrichtung für blattförmiges Material Die Erfindung betrifft
eine Ausgabevorrichtung für blattfönniges Material, insbesondere für emulsionsbeschichtete
Blätter für photographische Zwecke, bei der die auszugebenden Blätter eine Vorschubeinrichtung
mit im wesentlichen horizontaler Bewegungsbahn durchlaufen und wobei im Bereich
des Ausgangs der Vorschubeinrichtung FührtingseIemente angeordnet sind, welche dem
Blatt eine in Vorschubrichtung verlaufende, nach unten konvexe rinnenförmige Durchbiegung
verleihen.
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Eine Ausgabevorrichtung der genannten Art ist bekannt (deutsche Auslegeschrift
1125 95 1). Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung beruht auf der Formsteifigkeit
des rinnenfönnig gebogenen Blattmaterials beim Verlassen der Vorschubeinrichtung.
Diese dem Blatt durch die Führungseleinente verliehene Form verhindert ein sofortiges
Abknicken und Absinken der vorderen Blattkante unter der Wirkung der Schwerkraft
und ermöglicht bei - aus--reichend hoher Austrittsgeschwindigkeit des Blattes
einen etwa einer Wurfparabel folgenden Ablegevorgang, bei welchem die Blattunterseite
von Berührung mit den unterhalb des Blattes angeordneten Führungselementen frei
bleibt. Die Verineidung einer solchen Berührung bzw. Gleitbewegung und Reibung ist
vor allem bei der Ausgabe von emulsionsbeschichteten oder mit sonstigen empfindlichen
Oberflächen versehenen Blättern erforderlich, um Beschädigungen zu vermeiden. Bei
der bekannten Vorrichtung ist dies aber nur oberhalb eines bestimmten, im allgemeinen
vergleichsweise hohen Grenzwertes der Austrittsgeschwindigkeit möglich, weit sich
das Blatt mit :fortschreitendem Austritt aus der Vorschubeinrichtung, z. B. Vorschubwalzen
od. dgl., quer zur Vorschubrichtung zunehmend durchbiegt und zumindest nach dem
Austritt der rückwärtigen Blattkante aus der Vorschubeinrichtung zwangläufig mit
den unterhalb des Blattes angeordneten Führungseleinenten in Berührung tritt. Sodann
folgt entweder eine Schwenkbewegung des Blattes um die an dessen Unterseite angeordneten
Führungselemente, wenn nämlich die rückwärtige Blattkante durch den Ausgang der
Vorschubeinrichtung an einer Aufwärtsbewegung nicht gehindert ist, oder aber eine
den Abstandsverhältnissen zwischen Blattschwerpunkt, unteren Führungselementen und
Ausgang der Vorschubeinrichtung entsprechende starke Biegebeanspruchung des Blattes
infolge Hebelwirkung. Hierdurch wird die Auflagekraft zwischen Blattunterseite und
Führungselementen derart erhöht, daß eine Beschädigung der Blattunterseite oder
sogar das Einknicken der Blattwölbung kaum vermeidbar ist. Derart ungünstige Belastungsverhältnisse
treten bei der bekannten Vorrichtung insbesondere bei Verwendung von paarweise zusammenwirkenden
Transportwalzen am Ausgang der Vorschubeinrichtung auf, da die rückwärtige Blattkante
behn Durchlauf nicht plötzlich freigegeben wird, sondern sich entgegen der soeben
erläuterten -Schwenkbewegung um die unteren Führungselemente zunächst gegen den
äußeren Umfangsabschnitt der oberen Transportwalze abstützt. Die - dargelegten
Nachteile lassen sich bei der bekannten Vorrichtung insgesamt nur durch eine derartig
hohe Austrittsgeschwindigkeit vermeiden, die zum freien- Herausschleudern des Blattes
beim Verlassen der Vorschubeinrichtung ausreicht. Eine solche Austrittsgeschwindigkeit
verursacht außer konstruktiven Schwierigkeiten neue Beschädigungsmöglichkeiten für
das Blatt und kommt für viele Anwendungsfälle bzw. Blattbeschaffenheiten ohnehin
nicht in Betracht.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Ausgabevorrichtung für
blattförmiges Material, bei welcher die Berührungsfreiheit gegenüber den die rinnenförmige
Durchbiegung erzeugenden Führungselementen unabhängig von einem unteren Grenzwert
der Durchlaufgeschwindigkeit, d. h. auch bei langsamen Austrittsgeschwindigkeiten
des Blattes, gewährleistet ist. Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet
sich bei einer Ausgabevorrichtung
der eingangs genannten Art hauptsächlich
dadurch, daß zwischen den Führungselementen eine freie Durchgangsöffnung nach unten
zu einem Auffangtisch angeordnet ist. Bei einer derartig ausgebildeten Ausgabevorrichtung
stützt sich das austretende Blatt auch bei geringsten Durchlaufgeschwindigkeiten
bis -zum Austritt der rückwärtigen Blattkante aus der Vorschubeinrichtung nur an
den Seitenkanten des Blattes ab, während die Blattunterseite vollständig berührungsfrei
bleibt. Beim Austritt der rückwärtigen Blattkante aus der Vorschubeinrichtung kann
zwar bei extrem geringen Durchlaufgeschwindigkeiten ebenfalls eine Schwenkbewegung
des Blattes auftreten, jedoch erfolgt diese nicht um die das Blatt abstätzenden
Führungselemente, sondem um die rückwärtige Blattkante selbst, wobei das Blatt unter
zunehmender Durchwölbung quer zur Durchlaufrichtung frei nach unten zum- Auffangtisch
durchläuft. Das Blatt ist also während des gesamten Austrittsvorgangs gegen Gleitberührung,
Reibung und Einknicken geschützt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind aus der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels zu entnehmen, das in den Zeichnungen dargestellt
ist. Hierin zeigen F ig. 1 A bis D die aufeinanderfolgenden Arbeitsschritte
bzw. Bewep»gsphasen eines die erfindungsgemäße Ausgabevorrichtung verlassenden Blattes
in schematischer Darstellung mit Blickrichtung seitlich quer zur Vorschubrichtung,
F i g. 1 A# bis D' die Bewegungsphasen des austretenden Blattes gemäß
F i g. 1 A bis D mit Blickrichtung parallel zur Vorschubrichtung und
F i g. 2 eine Ansicht des. Austritts der Vorschubeinrichtung mit seitlichen
Führungselementen der erfindungsgemäßen Ausgabevorrichtung.
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Die grundsätzliche Arbeitsweise der erfindungsgemäßen 'Ausg'abevo'rrichtung
12 wird zunächst unter Bezugnahme auf F i g. 1 mit den Teilbildem bzw. Arbeitssehritten
A bis D und A' bis D' erläutert. In dem Arbeitsschritt
A wird das ausgegebene Blatt 10
auf einer im wesentlichen horizontalen
Bahn befördert ' Die horizontale Anordnung des Blattes entspricht dem Teilbild
A. Diese Bewegung wird z. B. dadurch hervorgerufen, daß eine Vorschubeinrichtung,
z. B * die schematisch angedeuteten Transportwalzen 20 und 22, mit dem Blatt
in Wirkverbindung treten, wobei dieses in seiner Längsrichtung an den Walzen abrollt.
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Im Arbeitssehritt B wird das Blatt 10 dann in Längsrichtung
rinnenförmig nach unten gewölbt und somit ausgesteift. Dieses Aussteifen erfolgt,
wie in F i g. 1 schematisch angedeutet, durch Verminderung des Horizontalabstandes
zwischen den Blattlängskanten, d. h. zwischen den parallel zur Bewegungsrichtung
angeordneten Blattkanten. Die Abstandsverminderung wird durch ein Paar von nur mit
den Blattlängskanten in Berührung tretenden Führungselementen 28 und
30 bewirkt, die gemäß Teilbild B' mit einem gegenüber der Breite des Blattes
10 geringeren gegenseitigen Abstand angeordnet sind. Die Abstandsverminderung
der Blattlängskanten tritt ein, sobald diese Kanten außer Eingriff mit den Antriebsmitteln,
in diesem Fall also den Walzen 20 und 22, gelangen. Im Teilbild B' ist ferner die
Durchbiegung des Blattes 10 quer- zu dessen Bewegungsrichtung gezeigt, die
für die Aussteifung des Blattes in Längs-bzw. Bewegungsrichtung maßgebend ist. Durch
die Aussteifung ist der jeweils außerhalb der Walzen befindliche Abschnitt des Blattes
10 in der Lage, sich ohne Abstützung an der Blattunterseite in horizontaler
Stellung bzw. Bewegungsrichtung zu halten. In diesem Abstand bewegt sich das Blatt
weiter durch die Walzen 20 und tritt zunehmend aus der öffnung des Gerätes heraus.
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Im Arbeitsschritt C gelangt der untere Bereich des Blattes
10 in der Nähe der Blattvorderkante in Berührung mit einer Querauflage 54
und stützt sich hierauf gemäß Teilbild C schwenkbar ab. Anschließend tritt
die Blatthinterkante aus dem Eingriffsbereich der Walzen 20 und 22, womit der Vorschub
des Blattes beendet ist (Teilbild D). Währenddessen liegt das Blatt im Bereich
seiner Vorderkante weiterhin auf dem Queranschlag 54 auf (s. Teilbild
D').
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Nach Verlassen der Antriebswalzen verläßt das Blatt seine horizontale
Laufbahn und, fällt unter Schwenkhewegung um den Queranschlag 54 abwärts auf einen
Auffangtisch 60.
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Die Anordnung eines Queranschlags gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist nicht erfindungs,-notwendig, Die Schwenkbewegung beim Ablegen des austretenden
Blattes kann vielmehr auch um die rückwärtige Blattkante, nach deren Austritt aus
der Vorschubeinrichtung erfolgen. Das Blatt fällt dann ebenfalls unbehindert und
ohne Entlanggleiten seiner Unterseite an irgendwelchen Führungselementen unter zunehmender
Durchwölbung nach unten auf einen Auffangtisch od. dgl.
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In F i g. 2 ist die Austrittseite der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
mit den seitlichen Führungselementen dargestellt. Die auszugebenden Blätter
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treten hier durch einen Gehäuseschlitz 14 der Ausgabevorrichtung 12 und
treten im Bereich ihrer Uängskanten mit zwei seitlich angeordneten Filhrungswalzen
38 und 40 in Berührung. Die FührungS7 walzen sind quer zur Vorschubrichtung
mit nach unten konvengierender Neigung angeordnet und können außerdem eine zusätzliche
Neigung in Vorsthubrichtung erhalten. Die Durchwölbung der austretenden Blätter
und das Abwerfen auf einen unterhalb angeordneten Auffangtisch 60 erfolgen
in der an den Teilbildem von F i g. 1 erläuterten Weise.
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Die Drehachsen bzw. Halterungen der Führungswalzen 38, 40 sind
bei der Ausführung gemäß F i g. 2 mittels Klemmvorrichtungen 39 bzw.
41 in ihrer Neigung quer zur Vorschubrichtung einstellbar. Mit Hilfe der gleichen
Klemmvorrichtungen können die Führu,ngswalzen ferner quer zur Vorschubrichtung in
Schlitzen 37 bzw. 42 verstellt werden. Damit ist auf einfache Weise eine
Anpassung an Blattwerkstoffe. unterschiedlicher Steifigkeit sowie unterschiedlich-Blattbreiten
durchführbar.