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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Haltegriff für Fahrzeuginnenräume, insbesondere
Dachhimmelbereiche, mit einem schwenkbar angelenkten Griffkörper, wobei
ein Lagerkörper
mittels Befestigungsmittel an der Wandung des Fahrzeuginnenraums
befestigbar ist und der Griffkörper
gegen die Wirkung eines elastischen Elements aus einer an den Lagerkörper angelehnten
Ruhestellung in eine Funktionsstellung abschwenkbar ist gemäß des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
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Derartige
Haltegriffe werden in großen Stückzahlen
im Automobilbau benötigt
und im Innenraum eines Fahrzeuges montiert. Sie sollen eine sichere
und dauerhafte Funktion gewährleisten
und eine gewisse optische Qualität
vorweisen können.
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STAND DER TECHNIK
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In
der europäischen
Patentanmeldung
EP
0 598 217 A1 ist ein Haltegriff für Fahrzeuginnenräume mit
einem U-förmigen
Haltebügel
und mit einem Anschlagteil, in dem der Haltebügel mit seinen beiden Bügelenden
schwenkbar gelagert ist, bekannt, der aus drei gespritzten Kunststoffteilen
zusammensteckbar ist. Ein derartiger Haltegriff zeichnet sich dadurch
aus, daß zwei
Rastzungen vorhanden sind, die als Rast und dazu passende Gegenrast
ausgebildet sind, wodurch eine dauerhaft und zuverlässige Verbindung
mit genügender
Festigkeit der drei miteinander verbundenen Teile gewährleistet
werden kann.
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Ein
hinsichtlich der Montage besonders vorteilhafter Haltegriff ist
in dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 94 07 276 U1 offenbart. Dieser gattungsbildene
Haltegriff zeichnet sich dadurch aus, daß ei ne Halteeinrichtung vorhanden
ist, die den Griffbügel
bei nicht montiertem Haltegriff entgegen der Wirkung einer Rückstellfeder
in einer Sperrstellung hält, so
daß die
Befestigungsmittel zugänglich
sind und die Halteeinrichtung während
oder nach der Montage automatisch entsperrbar ausgebildet ist.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Der
vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem beziehungsweise
die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem genannten Stand der Technik,
einen Haltegriff für
Fahrzeuginnenräume
der eingangs genannten Art anzugeben, der eine dauerhafte und zuverlässige Funktion
gewährleistet,
wirtschaftlich herstellbar ist, eine kompakte Bauweise ermöglicht und
darüberhinaus
hohen optischen Ansprüchen
genügt.
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Der
erfindungsgemäße Haltegriff
für Fahrzeuginnenräume ist
durch die Merkmale des unabhängigen
Anspruchs 1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Der
erfindungsgemäße Haltegriff
der eingangs genannten Art zeichnet sich demgemäß dadurch aus, daß Mittel
zum Verändern
des Abstands des Griffkörpers
zur Wandung des Innenraums beziehungsweise zum Lagerkörper während des Schwenkvorganges
des Griffkörpers
vorhanden sind, und zwar derart, daß beim Schwenken in Funktionsstellung
entgegen der Wirkung eines elastischen Elements der Abstand vergrößert und
beim Schwenken in Ruhestellung der Abstand verkleinert wird.
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Der
Abstand des Griffkörpers
zur Wandung des Innenraums beziehungsweise zum Lagerkörper wird üblicherweise
als Handfreiheit bezeichnet. Dadurch, daß die Handfreiheit in Ruheposition
ein relativ geringes Maß einnehmen
kann, ist es möglich, den
Haltegriff in einer kompakten Ausnehmung am Dach himmel oder im oberen
Seitenbereich des Himmels zu befestigen. Es können daher insbesondere Anforderungen
hinsichtlich eines ausreichenden Seitenaufprallschutzes erfüllt werden,
da es möglich
ist, die relativ harten Dachhaltegriffe aus dem Kopfaufschlagbereich
im Falle eines Seitenaufpralls herauszunehmen und beispielsweise
in den Dachhimmel, bevorzugt mit waagerechter Kontur, zu integrieren. Durch
die kompakte Bauweise lassen sich auch hinsichtlich des Designs
ansprechende Lösungen
umsetzen.
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Eine
hinsichtlich der Herstellung des Haltegriffs besonders wirtschaftliche
und vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Griffkörpers zeichnet sich dadurch
aus, daß die
Mittel zum Verändern
des Abstandes als Teleskopeinheit ausgebildet sind, bei der ein
gelenkig am Lagerkörper
angelenktes Führungsstück vorhanden
ist, das in den Griffkörper
geführt
ist.
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Eine
hohe Stabilität
des Haltegriffs ist dadurch gewährleistet,
daß der
Griffkörper
als U-förmiger
Körper
ausgebildet ist und die Mittel zum Verändern des Abstandes an beiden
Endbereichen des U-förmigen
Körpers
angeordnet sind.
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Bevorzugt
ist die Teleskopeinheit so ausgebildet, daß das Führungsstück eine Langlocheinheit besitzt,
deren Endstirnflächen
einen Anschlag für
ein am Griffkörper
vorhandenes Anschlagelement zum Begrenzen der Teleskopbewegung bilden.
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Das
Vorsehen einer Teleskopeinheit ermöglicht eine kompakte Bauweise,
so daß der
Handgriff in Ruheposition in eine relativ kompakte Ausnehmung integriert
werden kann. Durch die teleskopartige Verschiebung des Griffkörpers zur
Vergrößerung der
Handfreiheit während
des Schwenkvorgangs ist ein problemloses Erfassen und anschließendes sicheres
Umgreifen der Griffeinheit durch die Bedienperson gewährleistet.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist das elastische Element als Zugfeder
ausgebildet.
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Durch
das Vorsehen des elastischen Elements wird der Grundkörper beim
Loslassen des Griffes durch die Bedienperson automatisch an den Lagerkörper beziehungsweise
an den Himmel in Richtung seines Drehgelenks herangezogen, wobei gleichzeitig
eine bekannte Drehfedervorrichtung den Haltegriff von der Funktionsstellung
in die Ruhestellung verbringt.
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Eine
hinsichtlich Konstruktion und Herstellung besonders bevorzugte Ausgestaltung
zeichnet sich dadurch aus, daß die
Mittel zum Verändern
des Abstandes als eine an den Lagerkörper und den Griffkörper angelenkte
Gelenkeinheit ausgebildet ist. Die Gelenkhebeleinheit kann hierbei
bevorzugt als Gelenklasche ausgebildet sein, die in ihren Endbereichen
Lagerausnehmunggen aufweist, zur Aufnahme von Bolzenelementen, die
eine drehbare Lagerung einerseits am Lagerkörper und andererseits am Griffkörper problemlos
ermöglichen.
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Auch
bei dieser Ausführungsvariante
ist ein elastisches Element vorhanden, das entgegen der Schwenkbewegung
in Funktionsstellung wirkt. Gleichzeitig dienen vorhandene Anschläge der Begrenzung
der Schwenkbewegung.
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Der
Mechanismus beim Herausschwenken gleicht dem eines Kniehebels. Die
Gelenkhebeleinheit wird beispielsweise im Uhrzeigersinn beim Herausschwenken
des Handgriffs gedreht, wobei gleichzeitig der an die Gelenkhebeleinheit
angelenkte Griffkörper
eine begrenzte Drehbewegung gegen den Uhrzeigersinn durchführt.
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Als
Material für
den Haltegriff kommt bevorzugt Polypropylen (PP) in Betracht, das
preisliche Vorteile bietet. Es ist jedoch auch der Einsatz von Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer
(ABS) entweder mit oder ohne Polycarbonat (PC) denkbar.
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Als
Herstellverfahren eignet sich das bekannte Gas-Innendruckverfahren
oder ein Standard-Spritzgußqqverfahren.
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Weitere
Ausführungsformen
und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen ferner
aufgeführten
Merkmale sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbeispiele.
Die Merkmale der Ansprüche
können
in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie
sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die
Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
derselben werden im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten
Beispiele näher
beschrieben und erläutert.
Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale
können
einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
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1 schematische
Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Haltegriffs mit Teleskopeinheiten,
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2 schematischer
Querschnitt entlang der Schnittführung
A-A gemäß 1,
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3 schematischer
Schnitt gemäß der Schnittführung B-B
in 1,
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4 schematischer
Querschnitt entlang der Schnittführung
C-C gemäß 1 eines
Haltegriffs im Himmelbereich eines Fahrzeuges,
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5, 6, 7 schematische
Schnittdarstellungen gemäß C-C in 1 in
verschiedenen Schwenkpositionen des Haltegriffs,
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8 schematische
Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel
eines Haltegriffs mit Gelenkhebeleinheiten,
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9 schematischer
Querschnitt entlang der Schnittführung
D-D gemäß 8 eines
Haltegriffs im Himmelbereich eines Fahrzeuges und
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10, 11 und 12 schematische Schnittdarstellungen
gemäß D-D in 8 in
verschiedenen Schwenkpositionen des Haltegriffs,
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WEGE ZUM AUSFÜHREN DER
ERFINDUNG
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Ein
Haltegriff 10 besitzt einen im wesentlichen als U-Körper ausgebildeten
Griffkörper 14 und ist
im Flanschendbereich des Griffkörpers 14 gelenkig
an jeweils einen Lagerkörper 16,
drehbar um eine Achse 28 angelenkt, wobei der Lagerkörper 16 in
einer Ausnehmung 32 eines Himmelbereichs 12 eines Fahrzeugs
mittels nicht dargestellter Befestigungsmittel befestigbar ist.
Der Lagerkörper 16 weist
eine Lagerplatte 34 und eine angeformte zweistegige Lagereinheit 36 auf,
die jeweils eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Lagerbolzens 38 besitzen.
Die Lagerbolzen 38 greifen gleichzeitig in Lagerausnehmungen
eines Führungsstückes 22 ein,
das Teil einer Teleskopeinheit 20 ist, so daß das Führungsstück 22 drehbar
gelagert um die Drehachse 28 vorhanden ist. Das Führungsstück 22 ist
bereichsweise als Rechteckhohlprofil ausgebildet, wobei dieser Rechteckbereich
in einer Rechteckhohlausnehmung des Griffkörpers 14 geführt ist.
Gleichzeitig ist in der Wandung des Führungsstücks 22 eine Langlocheinheit 24 vorhanden,
deren Stirnendflächen
einen Anschlag zur Begrenzung der Teleskopverschiebebewegung des Griffkörpers 14 beim
Herausschwenken darstellen, indem nämlich ein am Griffkörper 14 vorhandenes Anschlagelement 26 in
dieser Langlocheinheit 26 geführt ist.
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Üblicherweise
wird der Abstand 18 zwischen der Innenkontur des Weges
des Griffkörpers 14 zu der
Innenkontur 42 des Innenraums als Handfreiheit bezeichnet.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Handfreiheit 18 so ausgestaltet, daß die Finger
einer Bedienperson den Griffkörper 14 so
greifen können,
daß ein
Herausziehen aus der Ausnehmung 32 problemlos möglich ist,
wobei daran anschließend
beim weiteren Schwenkvorgang die Teleskopeinheit (Führungsstück 22)
zum Tragen kommt und die Handfreiheit von dem Maß I auf das Maß II vergrößerbar ist
(siehe 4), so daß die
Finger der Bedienperson die Griffbügeleinheit bequem umfassen
können.
Die Teleskopierbewegung findet beim Herausklappen entgegen der Wirkung
eines nicht dargestellten elastischen Elementes statt, das bevorzugt
als Federelement ausgebildet ist.
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Sobald
die Bedienperson den Haltegriff 10 losläßt, wird aufgrund des elastischen
Elements eine Teleskopierbewegung des Griffkörpers 14 in umgekehrter
Richtung zur Drehachse des Führungsstücks 22 hin
eingeleitet und gleichzeitig werden der Griffkörper 14 und das Führungsstück 22 aufgrund
einer nicht dargestellten Drehfeder in Ruheposition verbracht.
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In
den 8 bis 13 ist ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Haltegriffs 50 mit
einem schwenkbaren Griffkörper 54 dargestellt.
Gleiche Bauteile tragen das gleiche Bezugszeichen und werden nicht
nochmals erläutert.
Bei dem in den genannten Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
wird die Vergrößerung des
Abstands 18 (Handfreiheit) beim Ausklappen des Griffkörpers 54 dadurch
umgesetzt, daß zwischen
dem Griffkörper 54 und
dem Lagerkörper 16 eine
als Lasche ausgebildete Gelenkhebeleinheit 60 vorhanden
ist. Diese ist über
Lagerbolzen 38, 62 sowohl gelenkig an den Lagereinheiten 36 des
Lagerkörpers 16 als
auch am Flanschendbereich des U-förmigen Griffkörpers 54 um
eine Drehachse 28 bzw. 64 drehbar gelagert. Die
Drehbarkeit gewährleisten
in entsprechende Ausnehmungen angeordnete Lagerbolzen 38, 62.
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Der
Griffkörper 54 besitzt
in seinem in Ruhestellung dem Lagerkörper 16 zugewandten
Bereich eine Ausnehmung 80, so daß in Ruheposition die Gelenkhebeleinheit 60 problemlos
in dieser Ausnehmung 80 anordenbar ist, wodurch sich eine
sehr kompakte Bauweise umsetzen läßt.
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Die
Vergrößerung der
Handfreiheit 18 beim Ausklappvorgang wird durch den in
den 10 bis 13 dargestellten ”Gelenkkniehebelmechanismus” gewährleistet.
Auf die Bauteile des Haltegriffs 50 wirken nicht näher dargestellte
elastische Elemente ein, die den Haltegriff 50 in die in 10 dargestellte
Ruheposition verbringen. Dies wird einerseits dadurch erreicht,
daß eine
Drehfedereinheit auf die Gelenkhebeleinheit 60 einwirkt
und gleichzeitig eine an der Gelenkhebeleinheit befestigte Drehfedereinheit
auf den Griffkörper 54 einwirkt,
wodurch die Bauteile eine Relativlage zueinander einnehmen, so daß der Haltegriff 50 in
die Ausnehmung 80 eingeschwenkt ist und die Handfreiheit 18 am
geringsten ist. Wird nun entgegen der Wirkung der beschriebenen
elastischen Elemente der Griffkörper 54 herausgeklappt,
vollführt die
am Lagerkörper 16 angelenkte
Gelenkhebeleinheit 60 eine Drehbewegung im Uhrzeigersinn
und der an der Gelenkhebeleinheit 60 drehbar angelenkte Griffkörper 54 eine
Drehbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn, bis seine Funktionsstellung
erreicht ist, d. h. die Handfreiheit am größten ist und die Finger der
Bedienperson den Steg des Griffkörpers 54 vollständig umschließen können. Sobald
der Griffkörper 54 losgelassen
wird, nimmt er automatisch die in 10 dargestellte
Ruhestellung ein.
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Die
Begrenzung der Schwenkbewegung sowohl des ersten Ausführungsbeispiels
als auch des zweiten Ausführungsbeispiels 10; 50 eines
erfindungsgemäßen Haltegriffs
erfolgt über
in den Figuren nicht näher
dargestellte Anschläge.