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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug, wobei das Werkzeug in einen Haltegriff integrierbar ist. Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls einen Haltegriff, in den ein erfindungsgemäßes Werkzeug eingebaut ist.
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Haltegriffe, wie beispielsweise für Fahrzeuginnenräume, sind an sich allgemein bekannt, wie beispielsweise aus der europäischen Patentanmeldung
EP 0 598 217 A1 oder aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 295 06 397 U1 . Desweiteren sind auch andere Fahrzeuggriffe bekannt, wie Türgriffe, Dachgriffe, Griffe an der Rückseite einer Sitz-Rückenlehne, Griffe an einem Anhänger, wie einem Wohnwagen, und dergleichen.
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Es ist weiterhin seit langem bekannt, Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs, wie Züge oder Busse, mit Nothämmern auszurüsten, mit denen sich Passagiere im Notfall durch Zertrümmern einer Fensterscheibe aus dem Fahrzeuginneren befreien können. Die Hämmer sind hier im Bereich der Fenster in einer Halterung lösbar gelagert.
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Es wird auch immer üblicher, in Fahrzeugen für den privaten Verkehr, wie beispielsweise im Lastkraftwagen oder Personenkraftwagen, Notfallwerkzeuge mitzuführen.
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Ein offenes Anbringen eines Notfallhammers im Fensterbereich ist jedoch insbesondere in PKWs wenig praktikabel, da zum Einen der verfügbare Platz wesentlich geringer ist und zum Anderen die Optik maßgeblich beeinträchtigt werden würde.
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Ein weiteres häufig mitgeführtes Notfallwerkzeug ist ein Gurtschneider zum Durchschneiden von Sicherheitsgurten. Damit können angegurtete verunglückte Personen schnell aus dem Wagen befreit werden oder sich selbst befreien, und er ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Verschluss des Sicherheitsgurtes klemmt.
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Wesentlich für den erfolgreichen Einsatz von Notfallwerkzeugen ist, dass diese im Fahrzeug so untergebracht sind, dass sie im Unglücksfall schnell erreichbar und einfach handhabbar sind. Insbesondere müssen sie auch bei beschädigter Fahrzeugkabine zugänglich sein.
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Von Nachteil dabei ist, dass Nothammer und Gurtschneider als Einzelwerkzeuge häufig an verschiedenen Plätzen untergebracht sind, was gerade im Notfall Zeit kosten kann.
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Es wurde daher verschiedentlich vorgeschlagen, einen Nothammer und einen Gurtschneider gemeinsam in einem Werkzeug zu integrieren.
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Beispielsweise beschreibt
EP 1 040 850 A2 ein stabförmiges Notfallwerkzeug, bei dem ein Ende des Stabes als Gurtschneider ausgebildet ist. Dieses Ende ist von einer Hülse umgeben, die über das Stabende mit Gurtschneider gestülpt ist. Die Hülse kann eine vorzugsweise gehärtete Spitze aufweisen, mit der im Notfall Scheiben eingeschlagen beziehungsweise zertrümmert werden können. Das andere Ende des Stabes weist einen Hohlraum auf, in dem ein weiteres Werkzeug, zum Beispiel eine Taschenlampe, untergebracht werden kann.
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Dieses Notfallwerkzeug weist eine Öse auf, mit der es zum Beispiel an einen Schlüsselbund oder dergleichen befestigt werden kann. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass der Anwender das Notfallwerkzeug immer mit sich führt. Eine Anbringung im Fahrzeug ist nicht vorgesehen.
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EP 0 531 679 A1 offenbart ein Notfallwerkzeug, das über einen Gurtschneider und zusätzlich eine Hammerspitze verfügt. Das Werkzeug ist im Wesentlichen stabförmig, wobei der Gurtschneider und die Hammerspitze an einem Ende des Stabes untergebracht sind und der andere Bereich des Stabes als Handgriff dient.
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Das Notfallwerkzeug ist in diesem Fall mittels einer Halterung im Fahrzeug befestigbar, wobei der Kopfbereich mit Gurtschneider und Hammerspitze von der Halterung gehalten wird und der untere Bereich ausreichend über die Halterung hinausragt, wodurch eine Entnahme im Notfall vereinfacht wird.
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Wie eingangs bereits erwähnt, ist der Nachteil einer derartigen Vorrichtung, dass sie in dem begrenztem Fahrzeuginnenraum untergebracht werden muss. Zudem beeinträchtigt sie optisch das Erscheinungsbild des Innenraums.
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DE 20 2010 000 109 U1 schlägt vor, ein Fahrzeugteil mit der Funktion eines Nothammers zu versehen. Ein Beispiel ist ein Schalthebel mit Schaltknauf und einem daran befestigten Metallstumpfen. Das andere Ende des Metallstumpfen bildet eine Metallstückspitze oder Metallstückrundung aus, die als Hammerkopf eingesetzt werden kann. Es ist auch vorgeschlagen, einen Türgriff oder Haltegriff als Nothammer auszubilden. Dabei weist der Türgriff oder Haltegriff zwei Sollbruchstellen auf, und ist mit einer Sicherheitsvorrichtung verbunden, die das Lösen des Griffs an den Sollbruchstellen bewirkt. Die Sicherheitsvorrichtung ist dabei derart auf elektronische beziehungsweise elektrische Weise im Fahrzeug ausgelegt, dass ein Notausschalter mittels Schalter beziehungsweise Sensoren die gesamte Stromzufuhr im Fahrzeug unterbricht, wodurch die Verbindung zwischen Fahrzeug und Griff unterbrochen wird und der Haltegriff entnommen werden kann. Das entnehmbare Stück des Haltegriffs weist an beiden Enden eine Spitze auf, die als Hammerkopf eingesetzt werden kann. Einen Hinweis, einen Gurtschneider zu integrieren findet sich nicht. Zudem ist der elektrische oder elektronische Auslösemechanismus aufwendig.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug zur Verfügung zu stellen, das optisch unauffällig und bei Bedarf sicher und gut zugänglich ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Werkzeug nach Anspruch 1 bzw. durch einen Haltegriff nach Anspruch 9. Durch die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Werkzeug wird in ein Haltegriffteil eingebaut. Dafür hat sich insbesondere ein Haltegriff-Mittelteil bewährt, das üblicherweise nahezu geradlinig ist und von beiden Seiten jeweils von einem Endteil gehalten wird.
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Zur Realisierung der vorliegenden Erfindung ist das Haltegriffteil nahezu hohl, wie ein Rohr oder dergleichen. Darin befindet sich das eigentliche Werkzeug, das zwei Teile – im Folgenden auch Werkzeugteile genannt – sowie ein Sperrmittel enthält.
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In einem ersten Betriebszustand sind die beiden Werkzeugteile voneinander beabstandet und das Sperrmittel ist in einer ersten Position zwischen den Werkzeugteilen derart angeordnet, dass sie sich nicht aufeinander zu bewegen können. Insofern sind sie also innerhalb des Haltegriffteils fixiert. Das Haltegriffteil ist derart gestaltet und die Werkzeugteile sind darin so angeordnet, dass ein Ende zumindest eines der beiden Teile aus einer Öffnung des Haltegriffteils herausragt.
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Ein zweiter Betriebszustand kann dadurch realisiert werden, dass das Sperrmittel in eine zweite Position gebracht wird. Dabei wird die Fixierung der beiden Werkzeugteile gelöst, so dass sie sich grundsätzlich aufeinander zu bewegen können und zwar so weit, dass das zuvor aus der Öffnung herausragende Ende sich vollständig oder nahezu vollständig innerhalb des Haltegriffteils befindet.
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Der Erfindung liegt dabei folgende Erkenntnis zugrunde. Das Werkzeug soll normalerweise nahezu unsichtbar sein. Daher ist es in einem Griffteil eingebaut. In einem solchen Zustand soll es jedoch auch die Aufgabe übernehmen, die Funktion des Griffs zu unterstützen oder gar zu ermöglichen. Das geschieht dadurch, dass ein Ende eines Werkzeugteils herausragt. Dieses kann in einen zweiten Haltegriffteil eingreifen und dort eine formschlüssige Verbindung bewirken, die die beiden Haltegriffteile miteinander verbindet.
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Der beschriebene erste Betriebszustand ist jedoch auch dann erforderlich, wenn das Werkzeug an sich benutzt werden soll. Da ein Ende eines Werkzeugteils aus dem Haltegriffteil herausragt und entsprechend fixiert ist, kann dieses Ende als Werkzeug und das Haltegriffteil als zugehöriger Handgriff verwendet werden. Ein solches Werkzeug ist bevorzugterweise ein Notfallwerkzeug, wie ein Hammer, der geeignet ist, eine Fahrzeugscheibe einzuschlagen, ein Gurtschneider oder dergleichen. Denkbar ist jedoch auch, dass zusätzlich oder stattdessen ganz andere Werkzeugfunktionen realisiert werden, wie die eines Flaschenöffners oder dergleichen.
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Der zweite Betriebszustand, in dem die Fixierung gelöst ist, ist erforderlich, um das Werkzeug zusammen mit dem Haltegriffteil, in das es eingebaut ist, von dem Rest des Haltegriffs zu lösen. In einem solchen Zustand können die Werkzeugteile aufeinander zu bewegt werden und zwar mindestens so weit, dass das zuvor aus der Öffnung herausragende Werkzeugteil-Ende sich vollständig oder nahezu vollständig innerhalb des Haltegriffteils befindet, so dass es nicht mehr in benachbarte Haltegriffteile hineinragt. Damit entfällt die zuvor beschriebene formschlüssige Verbindung zu anderen Haltegriffteilen und das werkzeug-enthaltende Haltegriffteil kann zusammen mit dem Werkzeug entnommen werden und – wie oben beschrieben – als Werkzeug, wie beispielsweise als Hammer, Gurtschneider, Flaschenöffner oder dergleichen verwendet werden.
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Es ist dabei grundsätzlich ausreichend, wenn nur eines der Werkzeugteile bei dem ersten Betriebszustand aus dem zugehörigen Haltegriffteil herausragt. Es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, wenn beide Werkzeugteile beweglich sind und zugehörige Enden im ersten Betriebszustand aus dem Haltegriffteil herausragen und im zweiten Betriebszustand sich wieder darin befinden. Das hat insbesondere auch den Vorteil, dass sich eine größere Anzahl von Werkzeugfunktionen realisieren lässt, wie beispielsweise Hammer auf der einen Seite und Gurtschneider auf der anderen Seite.
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Für die Bewegung der Werkzeugteile sind entsprechende Kräfte notwendig. Daher ist es besonders vorteilhaft, wenn zumindest eines der herausragenden Enden der Werkzeugteile eine keil-ähnliche Form aufweist. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass Kanten oder Flächen vorhanden sind, die zumindest abschnittsweise schräg, kreis-bogen-ähnlich oder dergleichen sind. Insbesondere dann, wenn dieses Ende in ein weiteres Haltegriffteil eingreift, kann durch eine passende Kraft, wie durch ein Ziehen, ein Drücken oder ein Drehen durch einen Nutzer, eine Kraftkomponente erzeugt werden, die in das Innere des werkzeug-enthaltenden Haltegriffteils wirkt. Dadurch können die Werkzeugteile aufeinander zu bewegt werden bis die zuvor herausragenden Enden sich vollständig oder nahezu vollständig nach innen bewegt haben.
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Um die Werkzeugteile auf einfache Weise von der Position des zweiten Betriebszustands (eingefahrene Werkzeugteil-Enden) in die Position des ersten Betriebszustands (ausgefahrene Werkzeugteil-Enden) zu bringen, ist es vorteilhaft, innerhalb des Werkzeugs Federmittel anzuordnen, die die Werkzeugteile nach außen drücken. Derartige Federmittel sind bevorzugterweise als Druckfeder zwischen den beiden Werkzeugteilen ausgebildet. Denkbar sind jedoch auch Zugfedern, die entsprechend angeordnet und ausgebildet sind. Zusätzlich oder stattdessen können auch andere entsprechende Mittel verwendet werden, wie Magnete oder dergleichen.
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Nachstehend wird die vorliegende Erfindung anhand von Figuren näher erläutert, die Beispiele für verschiedene Ausführungsformen zeigen. Dabei zeigen
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1 einen Längsschnitt durch einen Haltebügel mit Notfallwerkzeug, das einen Entriegelungsknopf aufweist;
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2 eine symbolische Querschnittsdarstellung des Haltebügels aus 1;
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3 einen Längsschnitt durch einen Haltebügel mit Notfallwerkzeug, das einen Entriegelungshebel aufweist;
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4 eine symbolische Querschnittsdarstellung des Haltebügels aus 3;
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5 einen Längsschnitt durch den linken Teil eines Haltebügels mit Notfallwerkzeug, das sich durch Bewegung in z-Richtung lösen lässt;
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6 eine symbolische Querschnittsdarstellung des Haltebügels aus 5;
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7 einen Längsschnitt durch den linken Teil eines weiteren Haltebügels mit Notfallwerkzeug, das sich ebenfalls durch Bewegung in z-Richtung lösen lässt;
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8 eine symbolische Querschnittsdarstellung des Haltebügels aus 7.
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Bei der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele beziehen sich Positions- und Richtungsangaben – wie oben, unten, rechts, links bzw. vorne, hinten, usw. – auf die Darstellungen in den Figuren, soweit nicht anders beschrieben. Zur Erleichterung der Beschreibung sind in den einzelnen Figuren auch Koordinaten x, y, z angegeben, auf die bei Bedarf verwiesen wird.
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1 und 2 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines Notfallwerkzeugs, das in einem Haltebügel 10 integriert ist. Dieser ist Teil eines Haltegriffs, wie er beispielsweise in einem Fahrzeug, wie einem Personenkraftwagen, verwendet wird. 1 zeigt einen Längsschnitt und 2 eine symbolische Querschnittsdarstellung.
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Der Haltebügel 10 ist nahezu u-förmig gestaltet. Er besteht aus einem nahezu geradlinigen Mittelteil 12 mit einer ersten Öffnung 13a und einer zweiten Öffnung 13b, sowie aus zwei sich an die Öffnungen 13a, b seitlich anschließenden gebogenen Endteilen 14a bzw. 14b. Jedes der Endteile 14a, b ist mit einem Scharnier 16a, b verbunden. Die Scharniere 16a, b sind derart gestaltet und angeordnet, dass sie über einen Lagerkörper (hier nicht dargestellt) mit der Karosserie eines Fahrzeugs befestigt werden können. 1 zeigt den Haltebügel 10 in heruntergeklappter Stellung, in der er sich üblicherweise dann befindet, wenn ein Nutzer sich mit einer Hand daran festhält. Somit befindet sich seine Innenseite oben und seine Außenseite befindet sich unten.
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Das Mittelteil 12 ist hohl ausgebildet, so dass ein Notfallwerkzeug darin untergebracht werden kann. Dieses enthält zwei Teile 18a, 18b, die gegeneinander links bzw. rechts angeordnet sind. Zwischen den Teilen 18a, b befindet sich ein Sperrriegel 20, der mit einem Entriegelungsknopf 22 verbunden ist, welcher seinerseits einen Arretierungsstift 24 aufweist, der durch eine Druckfeder 26 nach links gedrückt wird. Zwischen den Teilen 18a, b befinden sich weitere Druckfedern 28a, b, die die Teile 18a, b auseinander, das heißt voneinander weg, drücken. Unterhalb des Sperrriegels 20 sind weitere Druckfedern 30 angeordnet, die den Sperrriegel 20 nach oben drücken, so dass dieser zwischen den Teilen 18a, b fixiert ist und diese derart blockiert, dass sie sich nicht aufeinander zu bewegen können. Unterhalb des Sperrriegels 20 befindet sich ein Hohlraum 31, in dem sich teilweise auch die Druckfedern 30 befinden.
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Die Teile 18a, b sind an ihren Außenenden 19a, b derart gestaltet, dass sie eine keilförmige Kontur haben. Diese verläuft in der bevorzugten Ausführung derart, dass die Außenenden 19a, b nach unten hin einen abgeschrägten Verlauf 21a, b aufweisen. Ein solcher keilförmiger Verlauf kann grundsätzlich dreiecksförmig sein. Bevorzugterweise hat der abgeschrägte Verlauf 21a, b hier eine kreisabschnitts-ähnliche Form. Die Teile 18a, b sind außerdem derart gestaltet und angeordnet, dass die Außenenden 19a, b im vom Sperrriegel 20 blockierten Zustand durch die Öffnungen 13a, b in die Endteile 14a, b hineinragen, die dafür entsprechende Aussparungen aufweisen. Für eine möglichst sichere Verbindung sind die Endteile 14a, b im Bereich der Aufnahme der Außenenden 19a, b besonders stabil und kompakt gestaltet, so dass Deformationen weitestgehend vermieden werden können. Außerhalb davon können die Endteile 14a, b hohl gestaltet sein.
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In der bevorzugten Ausführungsform weist außerdem jedes der Teile 18a, b einen Stift 32a, b auf, der in eine Nut 34a, b eingreift und darin geführt wird, wenn die Teile 18a, b nach rechts bzw. links bewegt werden. Weiterhin weist in der bevorzugten Ausführung jedes der Teile 18a, b eine Kerbe 36a, b auf, die derart ausgestaltet und angeordnet ist, dass ein Sicherheitsgurt oder dergleichen dadurch aufgeschnitten werden kann.
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2 zeigt eine symbolische Querschnittsdarstellung des in 1 dargestellten Haltebügels 10, die sich ergibt bei einem Blick entlang der Pfeilrichtung A (1). Dabei sind aus Gründen der Übersichtlichkeit die rechten Teile mit der Referenz „b” nicht gesondert markiert.
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Aus 2 wird insbesondere ersichtlich, dass die Teile 18a, b eine bügel-artige Form aufweisen und dass jeweils zwei Druckfedern 28a, b vorgesehen sein können. Der Entriegelungsknopf 22 kann auch derart gestaltet sein, dass die Druckfedern 28a, b durch ihn hindurch laufen können. Dafür können entsprechende Öffnungen vorgesehen sein, die hier nicht dargestellt sind.
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Der Haltebügel 10 mit dem darin enthaltenen Notfallwerkzeug kann folgendermaßen bedient werden.
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Üblicherweise dient der Haltebügel 10 mit der in 1 gezeigten Position dazu, einem Nutzer während einer Autofahrt oder dergleichen einen gewissen Halt zu geben. Dafür ist das Mittelteil 12 fest mit den Endteilen 14a, b verbunden. Eine solche Verbindung kommt dadurch zustande, dass die Teile 18a, b durch die Druckfedern 28a, b nach außen gedrückt und durch den Sperrriegel 20 in dieser Position auch fixiert sind. Die Teile 18a, b sind derart gestaltet, dass sie in einer solchen Position formschlüssig mit dem Mittelteil 12 verbunden sind. Außerdem ragen die Außenenden 19a, b durch die Öffnungen 13a, b in die Endteile 14a, b und haben dort eine formschlüssige Verbindung. Somit sind die Endteile 14a, b über die Teile 18a, b formschlüssig mit dem Mittelteil 12 verbunden, so dass der Haltebügel 10 geschlossen ist und als Haltegriff benutzt werden kann.
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Wenn bei einem Notfall, wie insbesondere bei einem Autounfall, eine oder mehrere Scheiben des Fahrzeugs eingeschlagen werden sollen, kann das Notfallwerkzeug aus dem Haltebügel 10 folgendermaßen entfernt werden. Ein Nutzer, wie beispielsweise ein Fahrzeuginsasse, betätigt zunächst den Arretierungsstift 24 und drückt diesen gegen die Kraft der Feder 26 soweit in den Entriegelungsknopf 22 hinein, dass letzterer in das Mittelteil 12 hineingedrückt werden kann. Damit wird der Sperrriegel 20 so weit nach unten in den Hohlraum 31 bewegt, dass die Arretierung zwischen den beiden Teilen 18a, b aufgehoben wird. Aufgrund der Kraft der Druckfedern 28a, b verbleiben die Außenenden 19a, b zunächst noch in den Endteilen 14a, b. Wenn der Nutzer jedoch das Mittelteil 12 entlang des Pfeils K, also in -y-Richtung, nach unten zieht, bewirkt die keilförmige Kontur der Außenenden 19a, b, dass auf beide jeweils eine Kraft nach innen ausgeübt wird. Wenn diese Kraft größer ist als die der Druckfedern 28a, b, bewegen sich die Teile 18a, b aufeinander zu und die formschlüssige Verbindung zu den Endteilen 14a, b wird aufgehoben. Wenn der Nutzer genügend Kraft aufbringt, gelangen die Außenenden 19a, b vollständig aus dem Bereich der Endteile 14a, b heraus durch die Öffnungen 13a, b in das Mittelteil 12. Dieses kann dann nach unten – also in Richtung Pfeil K – heraus bewegt werden.
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Ist das geschehen, entfällt die Kraft, die die Teile 18a, b aufeinander zu bewegt. Dadurch werden die Teile 18a, b aufgrund der Kraft der Druckfedern 28a, b wieder auseinander gedrückt, das heißt voneinander weg bewegt. Sind diese an ihrer äußeren Position angekommen, ist Platz genug vorhanden, um den Sperrriegel 20 wieder aufzunehmen. Dieser wird dann aufgrund der Kraft der Druckfedern 30 aus dem Hohlraum 31 heraus nach oben gedrückt, so dass die Teile 18a, b wieder fixiert sind.
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Somit entsteht ein Werkzeug, bei dem die Außenenden 19a, b aus den Öffnungen 13a, b ragen und jeweils einen Hammerkopf bilden. Das Mittelteil 12 kann als Hammergriff verwendet werden. Dieses Werkzeug kann für den gewünschten Zweck eingesetzt werden, wie beispielsweise zum Einschlagen einer Fahrzeugscheibe. Aufgrund der Kerben 36a, b kann das Werkzeug auch dafür verwendet werden, Sicherheitsgurte oder dergleichen aufzuschneiden und so Fahrzeuginsassen aus ihrer Position zu befreien.
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Nach Verwendung des Werkzeugs kann die Funktion des Haltebügels 10 wieder hergestellt werden, indem das Mittelteil 12 bei gedrücktem Entriegelungsknopf 22 von oben her (Pfeilrichtung A) zwischen die Endteile 14a, b geführt wird, bis die Außenenden 19a, b dort einrasten.
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Die Stifte 32a, b und die Nuten 34a, b dienen bei der Bedienung dazu, dass die Teile 18a, b sicher und nahezu symmetrisch in dem Mittelteil 12 bewegt werden können.
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3 und 4 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel. Dieses unterscheidet sich von dem vorherigen im Wesentlichen dadurch, dass anstelle des Entriegelungsknopfes 22 ein Entriegelungsbügel 102 vorgesehen ist. Mittel, die gleich oder ähnlich gestaltet sind wie in den 1 und 2, sind mit den gleichen Referenzzeichen versehen und auf sie wird nur insoweit eingegangen, wie es für das Verständnis der Erfindung bzw. des Ausführungsbeispiels sinnvoll ist. In 3, 4 wurde auf eine gesonderte Markierung von Teilen mit der Referenz „b” verzichtet. Insofern wird auf 1 verwiesen.
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3 zeigt – wie auch 1 – einen Längsschnitt auf einen Haltebügel, der hier mit 10' gekennzeichnet ist. Dieser enthält ebenfalls ein Mittelteil 12' mit den Öffnungen 13a, b und zwei Endteile 14a, b. Das Mittelteil 12' ist hier so gestaltet, dass es eine Drehachse 104 aufweist, um die der Entriegelungsbügel 102 drehbar bewegt werden kann. Dieser ist mit einem Ende mit einem Sperrriegel 20' kraftschlüssig und dreh- bzw. schwenkbar verbunden. Das andere Ende des Entriegelungsbügels 102 ragt aus dem Mittelteil 12' heraus und weist ein Griffelement 106 auf. Der Sperrriegel 20' ist hier derart gestaltet, dass dessen Enden schräg verlaufen, so dass er einen trapez-förmigen Querschnitt aufweist. Die Teile 18'a, b sind entsprechend angepasst, so dass sie Aussparungen aufweisen, die den Sperrriegel 20' formschlüssig aufnehmen können.
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Der Haltebügel 10' erfüllt folgende Funktionen, wobei diese im Folgenden nur insoweit detailliert beschrieben werden, wie sie von den Funktionen des oben beschriebenen Ausführungsbeispiels abweichen.
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So wie in 3 und 4 dargestellt, bildet das Mittelteil 12' zusammen mit den Endteilen 14a, b einen Haltegriff 10', der einem Nutzer den nötigen Halt geben kann.
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Wenn ein Nutzer den Entriegelungsbügel 102 mittels des Griffelements 106 – oder auf sonstige Weise – um die Drehachse 104 entlang des Pfeils D bewegt, wird der Sperrriegel 20' nach unten und auch nach rechts in den Hohlraum 31 bewegt. Eine solche Bewegung ist insbesondere möglich aufgrund des schrägen Verlaufs der Sperrriegel-Enden. Dadurch wird die Fixierung der Teile 18'a, b gelöst, so dass diese durch eine anschließende Bewegung des Mittelteils 12' entlang des Pfeils K auch eine Kraft nach innen erfahren und somit zusammengedrückt werden. Das Mittelteil 12' kann entfernt werden, wenn die Außenteile 19a, b sich außerhalb der Seitenteile 14a, b befinden.
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Danach werden die Teile 18'a, b aufgrund der Kraft der Druckfedern 28a, b nach außen bewegt. Um das Notfall-Werkzeug anschließend nutzen zu können, muss der Entriegelungsbügel 102 wieder in seine Ausgangsposition gebracht werden, um den Sperrriegel 20' zwischen die Teile 18'a, b zu bewegen und dort zu fixieren. Dadurch können die Außenenden 19'a, b als Hammerköpfe und das Mittelteil 12' als Hammergriff verwendet werden.
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Wenn das Werkzeug nicht mehr benötigt wird und die Funktion des Haltebügels wieder hergestellt werden soll, ist der Entriegelungsbügel 102 zunächst zu lösen, das Mittelteil 12' von oben (Pfeilrichtung A) zwischen die Endteile 14a, b einzuführen bis die Außenenden 19'a, b dort einrasten und anschließend der Entriegelungsbügel 102 zu arretieren (Position wie in 3).
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In den 5–8 sind weitere Haltebügel mit integrierten Werkzeugen gezeigt, wobei jeweils nur die linke Seite dargestellt ist. Daher sind alle Mittel mit der Referenz „b” hier nicht gezeigt und deshalb werden sie im Folgenden auch nicht näher beschrieben. Diese Haltebügel weisen in ihrem Aufbau und in ihrer Funktion dennoch eine Symmetrie ähnlich wie in den 1–4 auf.
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Diese Haltebügel nach den 5–8 unterscheiden sich von den zuvor beschriebenen Ausführungen im Wesentlichen dadurch, dass die Werkzeuge, bestehend insbesondere aus den Teilen 118a, b, 118'a, b, sich hier nach innen bewegen lassen durch eine Bewegung des Mittelteils in z-Richtung oder durch eine Rotationsbewegung. Mittel, die gleich oder ähnlich gestaltet sind wie in den 1–4, sind mit den gleichen Referenzzeichen versehen und auf sie wird nur insoweit eingegangen, wie es für das Verständnis der Erfindung bzw. des Ausführungsbeispiels sinnvoll ist.
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In 5 ist der Haltebügel mit der Referenz 110 bezeichnet. In das Endteil 114a ragt das linke Außenende 119a des ersten Teils 118a hinein. Dieses Außenenden 119a hat einen abgeschrägten Verlauf 121a der sich deutlich von dem zuvor gezeigten Verlauf 21a unterscheidet. Der abgeschrägte Verlauf 121a ist nämlich derart gestaltet, dass er im Längsschnitt (also in der x-y-Ebene) zum linken Endteil 114a einen konkaven Verlauf aufweist. Das hat insbesondere folgenden Vorteil. Bei einem Normalbetrieb nutzt ein Nutzer den Haltebügel 110 zum Festhalten. Er hält sich insbesondere an dem Mittelteil 112 fest und übt dadurch zumindest zeitweise eine Kraft entlang des Pfeils K (s. 1, 3), also in –y-Richtung, aus. Während bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen nach den 1–4 dadurch eine recht hohe Kraft in x-Richtung (für die Teile 18a, 18'a) bzw. in –x-Richtung (für die Teile 18b, 18'b) ausgeübt wird, wird das durch den Verlauf 121a vermieden. Dadurch wird also im Normalbetrieb die Beanspruchung auf den Sperrriegel 20 verringert und außerdem wird die Betriebssicherheit erhöht.
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Um andererseits dennoch das Mittelteil 112 von dem Endteil 114a lösen zu können, weist der Verlauf 121a in der x-z-Ebene (siehe Querschnittsdarstellung gemäß 6) zum linken Endteil 114a einen konvexen Verlauf auf. Für ein Entfernen des Mittelteils 112 ist nach Entfernen des Sperrriegels 20 somit eine Bewegung in z-Richtung oder in –z-Richtung erforderlich. Das kann beispielsweise dadurch geschehen, dass – bezogen auf 5 – ein Nutzer das Mittelteil 112 nach vorne oder nach hinten mittels einer Translationsbewegung aus der Zeichenebene heraus entfernt. Es ist außerdem möglich, dass ein Nutzer das Mittelteil 112 um die y-Achse dreht. Bei einer Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn erfährt das linke Außenende 119a eine Bewegung in z-Richtung (aus der Zeichenebene heraus), während sich gleichzeitig das rechte Außenende 119b (hier nicht dargestellt) in –z-Richtung (in die Zeichenebene hinein) bewegt. Natürlich ist auch eine Drehung um die y-Achse im Uhrzeiger-Sinn möglich.
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Durch den Verlauf 121a bzw. 121b (letzterer hier nicht dargestellt) werden bei einer derartigen Translations- bzw. Rotationsbewegung die Teile 118a, 118b (letzterer hier nicht dargestellt) außerdem nach innen gedrückt, so dass sich das Mittelteil 112 von den Endteilen 114a, 114b (letzterer hier nicht dargestellt) auf einfache Weise lösen und entfernen lässt, wie auch im Zusammenhang mit den 1–4 beschrieben.
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In den 7 und 8 ist ein Haltebügel gezeigt, der dem aus den 5 und 6 recht ähnlich ist. Der wesentliche Unterschied besteht in der Realisierung des Verlaufs, der hier mit 121'a markiert ist. Der Verlauf 121'a ist hier zwar kantig, jedoch ebenfalls derart gestaltet, dass er in x-y-Ebene (7) einen konkaven Verlauf und in x-z-Ebene (8) einen konvexen Verlauf zu dem Endteil 114a aufweist. Somit ist ein Lösen des Mittelteils 112' auf ähnliche Weise möglich wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 5 und 6.
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Wenn die Verläufe 121a, b bzw. 121a, b' derart gestaltet sind, dass ein fließender Übergang zwischen dem konkaven und dem konvexen Verlauf ähnlich wie bei einer Wellenform vorhanden ist, können auch durch eine Rotationsbewegung des Mittelteils 112, 112' um die x-Achse Kräfte auf die Teile 118a, b bzw. 118'a, b ausgeübt werden, die sie nach innen drücken.
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Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass die 5 bis 8 lediglich einen (linken) Teil des Haltebügels 110 bzw. 110' zeigen. Der sonstige Aufbau dieser Haltegriffe 110 bzw. 110' kann grundsätzlich vergleichbar gestaltet sein, wie die Haltegriffe 10 oder 10' aus 1, 2 bzw. 3, 4.
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Die beschriebenen Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft und können in vielfältiger Weise miteinander kombiniert und auch abgeändert werden. So ist beispielsweise Folgendes möglich:
- – Die Endteile 14a, b können derart gestaltet und die Teile 18a, b, 18'a, b derart eingebaut sein, dass der abgeschrägte Verlauf 21a, b der keilförmigen Kontur der Außenenden 19a, b nicht auf derjenigen Seite ist, die durch den Nutzer im Normalbetrieb dadurch belastet wird, dass er den Haltebügel als Griff verwendet. Daher ist es ebenso denkbar, dass der abgeschrägte Verlauf 21a, b zur Oberseite hin verläuft.
- – Bei einem Haltegriff können auch verschiedene Verläufe (21a, b, 121a, b, 121'a, b) miteinander kombiniert werden. Dadurch kann beispielsweise erreicht werden, dass sich die Teile 18a, b, 18'a, b, 118a, b, 118'ab, b dann aufeinander zu bewegen, wenn das Mittelteil 12, 112 um die z-Achse gedreht wird oder wenn eine Kombination aus verschiedenen Bewegungen durchgeführt wird. Auch damit lässt sich die Betriebssicherheit des Haltegriffs erhöhen.
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Bezugszeichenliste
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- 10; 10', 110; 110'
- Haltebügel
- 12; 12', 112; 112'
- Mittelteil
- 13a, b
- Öffnungen des Mittelteils
- 14a, b; 114a, b; 114'a, b
- Endteile
- 16a, b
- Scharniere
- 18a, b; 18'a, b; 118a, b; 118'a, b
- erster bzw. zweiter Teil des Werkzeugs
- 19a, b; 119a, b; 119'a, b
- Außenenden
- 20; 20'
- Sperrriegel
- 21a, b; 121a, b; 121'a, b
- abgeschrägter Verlauf
- 22
- Entriegelungsknopf
- 24
- Arretierungsstift
- 26
- Druckfeder
- 28a, b
- Druckfedern
- 30
- Druckfeder
- 32
- Stift
- 34
- Nut
- 36
- Kerbe
- 102
- Entriegelungsbügel
- 104
- Drehachse
- 106
- Griffelement
- A, D, K
- verschiedene Pfeilrichtungen
- x, y, z
- Koordinaten
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0598217 A1 [0002]
- DE 29506397 U1 [0002]
- EP 1040850 A2 [0010]
- EP 0531679 A1 [0012]
- DE 202010000109 U1 [0015]