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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Verriegelungsmechanismus für ein Klappverdeck
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei
bekannten Klappverdecken für
Fahrzeuge, insbesondere Fahrzeuge mit einer offenen Bauweise, die
mit Hilfe des Klappverdecks verschlossen werden, ist der Aufbau
bzw. die Anordnung von Spannstangen, Lenkern und Spannbügel, die
im wesentlichen das Verdeckgestänge
ausbilden, derart, dass, ausgehend von einem ausgeklappten Verdeck, bevor
die Abdeckung eines Verdeckkastens angehoben werden kann, der Spannbügel um einen
bestimmten Winkel angehoben werden muss, da in diesem Bereich eine Überschneidung
mit dem Spannbügel
vorliegt.
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Erst
wenn der Spannbügel
beim herkömmlichen
Verdeck angehoben ist, kann die Abdeckung des Verdeckkastens geöffnet werden.
Da der Spannbügel
nur schwerlich von Hand in einer Mittenlage gehalten werden kann,
wird er üblicherweise
senkrecht stehend aufgeklappt bzw. sogar leicht nach vorne (bezogen
auf das Fahrzeug) überhängend aufgeklappt,
so dass die Bedienperson beide Hände
frei hat, um die Abdeckung des Verdeckkastens öffnen zu können.
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Nach
dem Öffnen
des Verdeckkastens kann der Spannbügel wieder nach hinten geklappt
und in den geöffneten
Verdeckkasten versenkt werden. Nach dem Verstauen des gesamten Verdecks
im Verdeckkasten kann die Abdeckung wieder geschlossen werden.
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Ist
es aus konstruktiven Gründen
nicht möglich,
den Spannbügel
um 90° oder
mehr nach vorne aufzuklappen, so muss der Spannbügel von der Bedienperson mit
einer Hand hochgeschwenkt gehalten werden, während die Bedienperson mit
der anderen Hand die Abdeckung des Verdeckkastens öffnet.
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Dieser
Vorgang ist mühsam
und nur beschwerlich ausführbar.
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EP 02 46 201 A1 beschreibt
ein Verdeck für ein
Cabriolet-Fahrzeug, bei dem ein heckseitiger Bügel des Verdecks in eine im
wesentlichen senkrechte Position verschwenkbar ist, wobei der Bügel in dieser Position
mittels eines an dem Bügel
angelenkten Hakens an einem anderen Verdeckteil lösbar festlegbar ist,
und wobei der Haken über
einen Handgriff zur Lösung
betätigbar
ist.
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DE 39 14 639 A1 beschreibt
ein Verdeck für ein
Cabriolet-Fahrzeug, bei dem eine lineare Krafteinleitungseinheit
zum automatischen Antrieb des Verdeckgestänges zwischen zwei Gestängeteilen des
Verdecks angeordnet ist.
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DE 196 12 922 A1 beschreibt
eine teleskopartige Vorrichtung zur Festlegung eines Kofferraumdeckels
eines Fahrzeugs, bei der eine ausziehbare Länge einstellbar ist.
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DE 78 19 226 U1 beschreibt
einen Aufstellhalter für
eine Heck- oder Frontklappe eines Kraftfahrzeugs, bei dem eine Raststellung
durch manuelles Eindrücken
einer Taste wieder lösbar
ist.
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US 5,100,195 beschreibt
ein Verdeck für
ein Cabriolet-Fahrzeug, bei dem ein heckseitiger Spannbügel des
Verdecks entgegen seiner Gewichtskraft federunterstützt ist,
wobei die hierzu dienenden Federn einerseits mit dem Spannbügel und
andererseits mit der Fahrzeugkarosserie verbunden sind.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Verriegelungsmechanismus
für ein Klappverdeck
zu schaffen, der einen hohen Bedienkomfort aufweist.
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Die
Erfindung weist zur Lösung
dieser Aufgabe die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale auf.
Vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
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Demnach
weist ein Verriegelungsmechanismus, der insbesondere für ein manuell
betätigtes Klappverdeck
vorgesehen ist, einen Spannbügel
und Spannstangen auf, wobei der Spannbügel mittels einer Verriegelungseinrichtung
in einer angehobenen Mittellage lösbar festlegbar ist.
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Führt die
Bedienperson den Spannbügel nach
oben, bis dieser in einer vorbestimmten Winkellage automatisch fixiert
wird, erweist sich als vorteilhaft, daß der festgelegte Spannbügel durch
eine einfache, von dem Bediener schnell auszuführende Bewegung wieder zu lösen ist,
wobei die Bewegung zum Lösen
des festgelegten Spannbügels
im wesentlichen eine Fortsetzung der Bewegung zum Verbringen des
Spannbügels
ist. Anschließend
kann die Abdeckung des Verdeckkastens geöffnet werden. Durch leichtes
Anheben des Spannbügels
wird der Verriegelungsmechanismus wieder gelöst und der Spannbügel kann
gemeinsam mit den anderen Bauteilen des Verdeckgestänges in
den Verdeckkasten abgelegt werden. Die Verbindung der Verriegelungseinrichtung
mit einer der Spannstangen des Klappverdecks bietet den Vorteil,
die Verriegelungseinrichtung optisch versteckt und dennoch einfach
betätigbar
anzubringen. Die Verriegelungsvorrichtung kann einfach und kleinbauend
ausgebildet werden, umfaßt nur
wenig Bauteile und kann ggf. als Modul ausgebildet werden, mit dem
bereits bestehende Verdecke nachgerüstet werden können.
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Die
vorstehende Aufgabe, die Merkmale und Vorteile nach der vorliegenden
Erfindung können
unter Berücksichtigung
der folgenden, detaillierten Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen
besser verstanden werden.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Diese
zeigen in:
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1 eine
Seitenansicht eines Verdeckgestänges
mit einem erfindungsgemäßen Verriegelungsmechanismus
eines Klappverdecks, welches sich im ausgeklappten Zustand befindet;
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2 eine
Seitenansicht gemäß der 1, wobei
sich jedoch das Klappverdeck in einer Zwischenstellung befindet;
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3 eine
teilweise aufgebrochene Seitenansicht einer Verriegelungseinrichtung
nach der vorliegenden Erfindung;
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4 eine
Ansicht gemäß der 3,
wobei sich jedoch die Verriegelungseinrichtung in der Sperrposition
befindet;
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5 eine
Teilschnittansicht entlang der Linie E-E in der 4;
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6 eine
weitere Seitenansicht gemäß der 3,
wobei sich ein Verdeckgestänge
und die Verriegelungseinrichtung im eingeklappten Zustand des Klappverdecks
befinden;
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7 eine
perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung;
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8 eine
perspektivische Ansicht einer Kulissenhülse, die bei einer zweiten
Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verriegelungsmechanismus Einsatz
findet; und
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9 eine
Seitenansicht eines eingeklappten Klappverdecks in Ablageposition.
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In
der 1 ist ein ausgeklapptes Klappverdeck in der Seitenansicht
dargestellt. Ein Verdeckstoff ist aus Gründen der besseren Übersicht
weggelassen. Das Verdeckgestänge
ist über
eine Hauptlagerung 25 an einer Karosserie (nicht dargestellt)
des Fahrzeugs befestigt.
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Ein
Verdeckdämpfer 24,
der üblicherweise als
Gasdruckdämpfer
ausgeführt
ist, greift im Bereich der Hauptlagerung 15 an dem Verdeckgestänge an und
dämpft
die durch das Eigengewicht des Klappverdecks auftretenden Kräfte ab.
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Bei
der vorliegenden Ausführungsform
nach der Erfindung wird eine Verriegelungseinrichtung 1 zwischen
den zwei Spannstangen 3 und 4 angeordnet, wobei
in der weiteren Beschreibung der vordere Teil (in Fahrtrichtung
des Fahrzeugs gesehen) des Verdeckgestänges außer Betracht gelassen wird.
In dieser Hinsicht ist lediglich anzumerken, dass über das
Verdeckgestänge
das Gewicht der vorderen Lenker, der damit verbundenen Spriegel 26 und 27,
des Verdeckstoffes etc. eine Kraft auf den Spannbügel 2 ausübt, die
jedoch über
den Verdeckdämpfer 24 beeinflußt bzw.
zum Teil neutralisiert werden kann.
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Beim
Anheben des Spannbügels 2 muss über die
Lenkeranordnung 30 der vorderste Abschnitt 31 des
Verdecks mit angehoben werden (siehe 2). Für diesen
Fall ist die Verriegelungseinrichtung 1 mit einer Feder 14 versehen.
Der Aufbau der Verriegelungseinrichtung 1 wird im folgenden
beschrieben.
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Hierzu
wird Bezug genommen auf die 3 bis 7.
Die Verriegelungseinrichtung 1 besteht im wesentlichen
aus einem hohlzylindrischen bzw. rohrförmigen Grundkörper 9,
der an seinem einen Ende, einem verschlossenen Ende 11 mit
der Spannstange 3 mittels eines ersten Drehgelenks 5 verbunden
ist. In dem Grundkörper 9 ist
ein Kolben 10 verschieblich angeordnet. Die entsprechende Öffnung des
Grundkörpers 9 ist
mit einer Bundbuchse 21 und einem Deckel 20 versehen.
Das außerhalb
des Grundkörpers 9 liegende
Ende des Kolbens 10 ist über ein drittes Drehgelenk 8 mit
einer Lasche 7 verbunden, die wiederum an der Spannstange 4 befestigt
ist.
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Am
im Inneren des Grundkörpers 9 liegenden
Ende des Kolbens 10 ist eine Falle 12 befestigt. Die
Falle 12 ist um eine Drehachse 15 an dem Kolben 10 verschwenkbar
gelagert und kann innerhalb des Innenraums des Grundkörpers 9 eine
durch die Innenwandfläche
begrenzte Schwenkbewegung ausführen,
wie es in der 5 strichliniert dargestellt
ist.
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Die
Falle 12 wird durch eine Blattfeder 17 mit einer
Kraft beaufschlagt, die die Falle 12 in die Mittenlage
zurückführt. Diese
Mittenlage der Falle 12 ist in der 5 grau gefüllt eingezeichnet.
Die Blattfeder 17 ist mittels eines Stiftes 18 an
dem Kolben 10 befestigt.
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Zwischen
der Drehachse 15, die durch einen Stift ausgebildet ist,
der Falle 12 und dem Deckel 20 bzw. der Bundbuchse 21 ist
in dem Hohlraum des Grundkörpers 9,
den Kolben 10 umschließend,
die Feder 14 vorgesehen. Diese Feder 14 übt eine
Kraft auf den Kolben 10 aus, die den Kolben 10 in
Richtung des Inneren des Grundkörpers 9 drückt. D.
h., dass durch die Feder 14 die Verriegelungseinrichtung 1 in ihrer
Länge verkürzt wird.
Durch diese Längenkürzung der
Verriegelungseinrichtung 1 werden die beiden Spannstangen 3 und 4,
an denen die beiden Enden in den Drehgelenken 23 und 8 angelenkt
sind, um das Drehgelenk 6 schwenkend, aufeinander zu bewegt.
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Die
Stellung der beiden Spannstangen 3 und 4 nach
der 1 oder 3 zeigt eine Verriegelungseinrichtung 1,
bei der der Kolben 10 ausgefahren ist, so dass die beiden
Spannstangen 3 und 4 nahezu in einer geraden Linie
verlaufen. Diese Stellung entspricht einem ausgeklappten Verdeck.
In der 1 würde
ein Verdeckstoff (nicht gezeigt) über das hintere (in der Figur
links) Ende des Spannbügels 2, am
Heckscheibenrahmen, über
den Eckspriegel 26, über
die weiteren Spriegel 27 bis zum vorderen Ende des Verdecks
verlaufen.
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Zum
Einklappen des Verdecks wird der Spannbügel 2 in die Stellung
nach der 2 angehoben; hierbei unterstützt die
Feder 14 in der Verriegelungseinrichtung 1 mit
ihrer Federkraft das Anheben des Spannbügels 2, da die Feder 14 den
Kolben 10 in den Grundkörper 9 hinein
drückt
und damit die freie Länge
zwischen den beiden Drehgelenken 23 und 8 verkürzt. In
der 4 ist diese Stellung der Verriegelungseinrichtung 1 in
einer vergrößerten Ansicht
gezeigt.
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Um
eine lösbare
Verriegelung in dieser angehobenen Stellung des Spannbügels 2 zu
erreichen, gelangt die Falle 12 mit dem Haken 13 in
Eingriff. Diese Winkellage des Spannbügels 2 liegt im dargestellten
Fall bei ca. 39° zur
Horizontalen. Ganz allgemein ausgedrückt, sollte der Spannbügel 2 in
einem Bereich von ca. 35° bis
45° durch
die Verriegelungseinrichtung 1 gehalten werden.
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Sobald
sich der Spannbügel 2 in
der angehobenen Stellung befindet, kann die Abdeckung eines Verdeckkastens
(nicht gezeigt) geöffnet
werden. Hierbei ist anzumerken, dass zwischen oberstem Rand der
Abdeckung und Unterseite des Spannbügels 2 ein Abstand
von etwa 30 bis 40 mm verbleiben sollte, um ein Einklemmen der Hand
vermeiden zu können.
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Nach
dem vollständigen Öffnen der
Abdeckung des Verdeckkastens wird der Spannbügel 2 weiter angehoben,
etwa um 5° bis
10°, so
dass die Falle 12 mit dem Haken 13 außer Eingriff
gelangt und der Kolben 10 wieder in eine Stellung verbracht
werden kann, in der er aus dem Grundkörper 9 ausgefahren
ist.
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Das
Verdeck kann dann in den Verdeckkasten eingeklappt werden, bis die
Ablageposition nach der 9 erreicht ist. Anschließend kann
die Abdeckung des Verdeckkastens geschlossen werden.
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In
der 8 ist eine zweite Ausführung einer Verriegelungseinheit
dargestellt. Anstatt der nahezu linear verschieblichen Falle 12,
die mit einem Haken 13 in Eingriff gelangt, ist nach der 8 eine
Kulissenhülse 19 vorgesehen,
die im Inneren des Grundkörpers 9 gehalten
ist und eine rotatorische Bewegung ausführen kann. Ein Haken (nicht
gezeigt) wird in der Kulisse 29 geführt und kann mit einer entsprechenden
Vertiefung derart in Eingriff gelangen, dass der Kolben 10 axial
und relativ zum Grundkörper 9 festgelegt
ist. Durch weiteres Einschieben des Kolbens 10 in den Grundkörper 9 wird
diese Vertiefung vom Haken verlassen und das Zurückführen des Kolbens 10 ermöglicht.
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Die
von außen
sichtbare Bewegung der Verriegelungseinrichtung 1 ist bei
der oben beschriebenen zweiten Ausführung gleich der Bewegung der ersten
Ausführungsform
mit der Falle 12 und dem Haken 13.
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Die
Feder 14 bewirkt zudem eine gedämpfte Absenkbewegung des Spannbügels 2,
da sie der Absenkbewegung entgegenwirkt.
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Umgekehrt
bewirkt die Feder 14 beim Anheben des Spannbügels 2 eine
Unterstützung,
da der Kolben 10 in den Grundkörper 9 hinein gedrückt wird und
damit die beiden Spannstangen 3 und 4 aufeinander
zu verschwenkt.
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Die
oben beschriebenen Ausführungsformen zeigen
eine Verriegelungseinrichtung 1, die in einem Gehäuse, d.
h. dem Grundkörper 9 die
Verriegelungseinheit und die Feder 14 umfasst. Selbstverständlich ist
es auch möglich,
die Verriegelungseinheit und die Feder, die das Anheben des Spannbügels 2 unterstützt, räumlich zu
trennen, d. h. die Verriegelungseinheit auf einer Seite (beispielsweise
der Fahrerseite) des Verdeckgestänges
anzuordnen und die Feder auf der anderen Seite (dann der Beifahrerseite)
anzuordnen. Eine solche Anordnung ist von der vorliegenden Erfindung
ebenfalls umfasst. Die Feder kann auch durch eine andere kraftspeichernde Einrichtung
ersetzt werden.
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Hinsichtlich
vorstehend im einzelnen nicht näher
erläuterter
Merkmale der Erfindung wird im übrigen
ausdrücklich
auf die Patentansprüche
und die Zeichnungen verwiesen.
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- 1
- Verriegelungseinrichtung
- 2
- Spannbügel
- 3
- Untere
Spannstange
- 4
- Obere
Spannstange
- 5
- Erstes
Drehgelenk
- 6
- Zweites
Drehgelenk
- 7
- Lasche
- 8
- Drittes
Drehgelenk
- 9
- Grundkörper
- 10
- Kolben
- 11
- Geschlossenes
Ende des Grundkörpers
- 12
- Falle
- 13
- Haken
- 14
- Feder
- 15
- Drehachse
- 16
- Federklammer
- 17
- Blattfeder
- 18
- Stift
- 19
- Kulissenhülse
- 20
- Deckel
- 21
- Bundbuchse
- 22
- Federklammer
- 23
- Drehpunkt
- 24
- Verdeckdämpfer
- 25
- Hauptlagerung
- 26
- Eckspriegel
- 27
- Spriegel
- 28
- Heckscheibenrahmen
- 29
- Kulisse
- 30
- Lenkeranordnung
- 31
- Vorderster
Teil des Verdecks
- 32
- M
Mittellage