DE19608201C2 - Sickerschacht zum Ableiten von Abwasser in den Boden - Google Patents
Sickerschacht zum Ableiten von Abwasser in den BodenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sickerschacht zum Ableiten
von Abwasser in den Boden gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruches 1.
Sickerschächte dienen zum Sammeln und Ableiten von Ab
wasser, insbesondere Regenwasser, in den Boden. Bevorzugt
werden derartige Sickerschächte eingesetzt, um das von
Asphaltstraßen ablaufende Regenwasser zu sammeln und in
den Boden einsickern zu lassen, das am Straßenrand in sog.
Sinkkästen fließt und über eine unterirdische Strecke zum
Sickerschacht geleitet wird.
Bekannte Sickerschächte bestehen üblicherweise aus meh
reren aufeinandergesetzten Betonringen mit einem Durch
messer von beispielsweise 2 m im unteren Bereich, die
einen entsprechenden unterirdischen Hohlraum seitlich
begrenzen. Derartige Sickerschächte sind nach unten hin
offen, wobei der unterste Betonring oder Sickerring auf
einem Kiesbett aufgesetzt und mit zusätzlichen seitlichen
Öffnungen versehen sein kann, um das eingeleitete Abwasser
sowohl nach unten als auch in seitlicher Richtung in das
Erdreich einsickern zu lassen.
Nachteilig ist bei diesen bekannten Sickerschächten, daß
sich aufgrund des mit dem Regenwasser eingeschwemmten
Schlamms relativ schnell am Boden eine beträchtliche
Schlammschicht absetzt, welche das Einsickern des Wassers
in den Boden behindert. Aus diesem Grund ist in relativ
kurzen Zeitabständen ein Absaugen des Schlamms aus den
Sickerschächten mit Hilfe von Spezialvorrichtungen er
forderlich, was entsprechend zeit- und kostenintensiv ist.
Ein weiteres großes Problem stellen Schadstoffe, insbeson
dere Öl, dar, die zusammen mit dem Regenwasser in die
Sickerschächte eingeschwemmt werden und von dort in den
Boden gelangen. Insbesondere Ölunfälle, bei denen größere
Mengen von Öl auslaufen, können auf diese Weise zu einer
Ölverschmutzung des die Sickerschächte umgebenden Erd
reichs führen, das dann, falls keine Ölverseuchung des
Bodens in Kauf genommen werden soll, in entsprechend auf
wendiger Weise ausgehoben und vom Öl gereinigt werden muß.
Aus der DE 38 09 583 A1 ist ein Sickerschacht gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt, der zwei hinterein
ander angeordnete Absetzkammern in der Form von Sandfängen
aufweist. Die beiden Sandfänge sind von einer sich vom
Boden nach oben erstreckenden Trennwand voneinander ge
trennt, so dass das Wasser erst bei Erreichen einer be
stimmten Wasserhöhe vom ersten Sandfang in den zweiten
Sandfang überlaufen kann. Vom zweiten Sandfang aus kann
das Wasser durch seitliche Öffnungen im Sickerschacht nach
außen austreten und im Erdreich versickern. Auch durch
diesen bekannten Sickerschacht können die o. g. Nachteile
nicht immer zuverlässig vermieden werden.
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen
Sickerschacht der eingangs genannten Art zu schaffen, mit
dem die Zeitintervalle zwischen den einzelnen Reinigungen
zur Beseitigung von Verschmutzungen, insbesondere Schlamm,
verlängert und schwimmfähige Schadstoffe, insbesondere Öl,
am Einsickern in den umgebenden Boden gehindert werden
können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der
Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
Beim erfindungsgemäßen Sickerschacht weist das Absetzbec
ken einen äußeren, als Beruhigungsstrecke für das Abwasser
dienenden Ringraum und einen inneren, insbesondere im
äußeren Ringraum konzentrisch liegenden, Ringraum auf,
wobei die mindestens eine Absetzkammer durch den äußeren
Ringraum gebildet ist und der innere Ringraum als Filter
ausgebildet ist.
Der erfindungsgemäße Sickerschacht weist den Vorteil auf,
dass durch die Ausbildung des Absetzbeckens als äußerer
Ringraum eine lange, kreisförmige Beruhigungsstrecke für
das Abwasser geschaffen werden kann. Der erfindungsgemäße
Sickerschacht weist somit ein besonders gutes Rückhalte
vermögen für Stoffe auf, die schwerer als Wasser sind,
insbesondere für Schlamm. Hierdurch wird sichergestellt,
dass nur weitgehend schlammfreies Wasser vom Sickerschacht
aus in den Boden eingeleitet wird, wobei sich der Schlamm
am Boden des Absetzbeckens absetzt. Dieser Boden ist vor
zugsweise geschlossen ausgebildet, kann jedoch auch offen
ausgebildet sein. Die geschlossene Ausführung erleichtert
jedoch das Absaugen des Schlamms. Von besonderem Vorteil
ist hierbei, daß die Intervalle zwischen zwei Reinigungs
vorgängen beträchtlich verlängert werden, da das Abwasser
nicht durch die Schlammschicht hindurch, sondern durch
eine separate Abflußöffnung in den umgebenden Boden abge
führt wird.
Alle Stoffe, die leichter als Wasser sind und daher auf
der Wasseroberfläche schwimmen, wie beispielsweise Öl,
werden dagegen von der Schwimmschichtsperre daran gehin
dert, in die Abflußöffnung zu gelangen, durch welche das
Wasser in das Erdreich abgeleitet wird. Da nämlich die
Schwimmschichtsperre vom Abwasser nur über einen Durchlaß
umgehbar ist, der unterhalb des vorbestimmten Abwasserni
veaus liegt, kann die sich immer in Höhe des vorbestimmten
Abwasserniveaus befindende Schwimmschicht nicht durch den
unterhalb dieser Höhe befindenden Durchlaß hindurchgelan
gen. Die von der Schwimmschichtsperre auf der Wasserober
fläche zurückgehaltene Schwimmschicht kann auf einfache
Weise aus dem Sickerschacht abgesaugt werden.
Die erfindungsgemäße Schwimmschichtsperre, die beispiels
weise eine senkrecht angeordnete, gerade oder gebogene
Platte sein kann, ist hierbei immer derart angeordnet, daß
sie nach oben über das vorbestimmte Abwasserniveau, d. h.
den im Sickerschacht vorherrschenden Wasserspiegel, hin
ausragt und nach unten um ein vorbestimmtes Maß in das
Abwasser eintaucht. Beispielsweise könnte eine 40 cm hohe
Schwimmschichtsperrplatte derart angeordnet sein, daß sie
zur Hälfte nach oben über den Wasserspiegel hinausragt und
zur Hälfte in das Wasser eingetaucht ist.
Dadurch, dass beim erfindungsgemäßen Sickerschacht der
innere Ringraum als Filter ausgebildet ist, wird die Ab
wasserreinigungswirkung des erfindungsgemäßen Sicker
schachtes nochmals erhöht. Das bereits durch die lange
Beruhigungsstrecke und die Schwimmschichtsperre in hohem
Maße gereinigte Abwasser wird hierdurch nochmals gefil
tert, bevor es in das umgebende Erdreich versickern kann.
Von besonderem Vorteil ist dabei, dass aufgrund der guten
Vorreinigung des Abwassers der Filter nur sehr langsam
verschmutzt und dementsprechend die Intervalle verlängert
werden können, in denen der Filter gereinigt werden muß.
Besteht das Absetzbecken aus mehreren nacheinander vom
Abwasser durchflossenen Absetzkammern, ist die Schwimm
schichtsperre vorteilhafterweise im Bereich der Trennwände
zwischen den Absetzkammern angeordnet. Die erste Kammer
dient hierbei als eine Art Vorreinigungskammer, in welcher
sich der Großteil des Schlamms absetzen kann und die
Schwimmstoffe, beispielsweise Öl, zurückgehalten werden
können. Aufgrund der Trennwand zwischen den beiden Absetz
kammern tritt außerdem eine Beruhigung der Wasserströmung
ein, so daß sich ein eventuell noch vorhandener Rest
schlamm in der nachfolgenden zweiten Kammer sehr wirkungs
voll absetzen kann.
Um ein derartiges gründliches Absetzen des Schlamms si
cherzustellen, ist es grundsätzlich vorteilhaft, wenn das
Absetzbecken in der Form eines das Abwasser an der Außen
wand entlangführenden Strömungskanals ausgebildet ist.
Zweckmäßigerweise ist hierbei die Strömungsführung immer
derart, daß ein möglichst langer Strömungsweg zwischen der
Einlaßöffnung und der Abflußöffnung des Sickerschachtes
erzwungen wird, so daß eine lange Beruhigungsstrecke vor
liegt, welche das Absetzen des Schlamms fördert.
Vorteilhafterweise besteht der Filter aus einem Kiesfil
ter. Anstelle von Kies könnte jedoch auch Riesel oder
Splitt verwendet werden. Zweckmäßigerweise wird hierbei
das Abwasser derart in diesen Filter eingeleitet, daß es
zumindest große Bereiche dieses Filters durchströmen muß,
bevor es in die Abflußöffnung gelangt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen
beispielhaft näher erläutert. In diesen zeigen:
Fig. 1: einen Vertikalschnitt eines erfindungs
gemäßen Sickerschachtes und eines damit
verbundenen Sinkkastens;
Fig. 2: eine schematische Draufsicht auf den Sic
kerschacht von Fig. 1 in Richtung der
Pfeile II-II von Fig. 1;
Fig. 3: eine teilweise schematisch dargestellte
Schnittansicht des Absetzbeckenringes von
Fig. 1 in leicht vergrößertem Maßstab;
Fig. 4A und 4B: eine schematische Draufsicht
bzw. Seitenansicht einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 5A und 5B: eine schematische Draufsicht
bzw. Seitenansicht einer dritten
Ausführungsform der Erfindung;
und
Fig. 6: eine schematische Seitenansicht einer
Rückspülvorrichtung zur Verwendung bei
einem Sickerschacht gemäß Fig. 1.
Aus Fig. 1 ist ein Sickerschacht 1 ersichtlich, der über
eine Zufuhrleitung 2 mit einem Sinkkasten 3 verbunden ist.
Diese Elemente sind in bekannter Weise im Boden 4 derart
eingesetzt, daß der Sickerschachtdeckel 5 bzw. der Sinkka
stengußeisenaufsatz 6 eben mit der Bodenoberfläche 7 ab
schließen. Das von der Bodenoberfläche 7 ablaufende Was
ser, beispielsweise Regenwasser, fließt durch den rost
artig ausgebildeten Sinkkastengußeisenaufsatz 6 hindurch
in den Sinkkasten 3 hinein und fließt von dort in der
Zufuhrleitung 2 zum Sickerschacht 1, wo es durch eine
einsprechende Einlauföffnung 8 durch die Wand des Sicker
schachtes 1 hindurchgeführt und in diesen eingeleitet
wird.
Der Sickerschacht 1 besteht in Richtung von oben nach
unten im wesentlichen aus dem Sickerschachtdeckel 5, der
eine kreisförmige obere Sickerschachtöffnung abdeckt,
einem konusförmigen Erweiterungsring 9, einem oder meh
reren hohlzylindrischen Aufsetzringen 10, einem hohlzylin
derförmigen Absetzbeckenteil 11 und einem hohlzylinderför
migen Sickerring 12, der nach unten offen und mit seitli
chen Öffnungen 13 versehen ist, so daß das Abwasser sowohl
nach unten als auch seitlich in den Boden 4 einsickern
kann. Die Ringe 9, 10, 12 und das Absetzbeckenteil 11
bestehen zweckmäßigerweise aus Beton und weisen den glei
chen Außendurchmesser auf, so daß sie fluchtend aufein
andergesetzt werden können. Mittels des konischen Erweite
rungsringes 9 erweitert sich der Innendurchmesser des
Sickerschachtes 1 von beispielsweise 60 cm an der Boden
oberfläche 7 auf beispielsweise 2 m ab dem Aufsetzring 10.
Die durch die Seitenwand des Sickerschachtes 1 hindurch
gehende Einlauföffnung 8 ist bei der Ausführungsform von
Fig. 1 in Höhe des oberen Randes des Absetzbeckenteiles
11 vorgesehen, kann jedoch auch, wie Fig. 3 zeigt, direkt
oberhalb des oberen Randes des Absetzbeckenteiles 11 und
damit im unteren Bereich des Aufsetzringes 10 vorgesehen
sein.
Wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich, weist das Absetz
beckenteil 11 einen im wesentlichen geschlossenen Boden 14
auf, während es nach oben hin geöffnet ist. Zweckmäßiger
weise ist der Boden 14 einstückig mit der seitlichen Um
fangswand 15 des Absetzbeckenteiles 11 ausgebildet.
Im Boden 14 ist eine zentrische Abflußöffnung 16 vorgese
hen, die von einem Überlaufrohr 17 umgeben ist. Dieses
Überlaufrohr 17 erstreckt sich vom Boden 14 aus senkrecht
nach oben bis zu einer Höhe H1 (Fig. 3), die unterhalb
oder maximal auf gleicher Höhe mit derjenigen Höhe liegt,
in welcher die Einlauföffnung 8 liegt. Das Überlaufrohr 17
ist seitlich dicht, so daß das Abwasser nur dann, wenn
sein Spiegel innerhalb des Absetzbeckenteiles 11 die Höhe
H1 überschreitet, über den oberen Rand des Überlaufrohres
17 strömen und durch dieses und die Abflußöffnung 16 hin
durch aus dem Absetzbeckenteil 11 nach unten in den Be
reich des Sickerringes 12 abgeleitet werden kann.
Das Überlaufrohr 17 ist von einer hohlzylinderförmigen
Innenwand 18 größeren Durchmessers konzentrisch umgeben,
die ebenfalls auf dem Boden 14 aufsitzt und sich von dort
senkrecht nach oben bis zu einer Höhe erstreckt, die ober
halb der Höhe H1 liegt. Diese Innenwand 18 unterteilt
somit den Innenraum innerhalb des Absetzbeckenteiles 11 in
einen äußeren Ringraum 19 und einen inneren Ringraum 20.
Der innere Ringraum 20 zwischen der Innenwand 18 und dem
Überlaufrohr 17 ist bis zur Höhe H1 mit Kies, Riesel oder
Splitt 21 befüllt, der als Filter dient und vom Abwasser
von unten nach oben durchströmt wird. Dieser Filter dient
zum Zurückhalten von Restverunreinigungen, bevor das Ab
wasser durch die Abflußöffnung 16 hindurch in den Boden
abgeleitet wird.
Der äußere Ringraum 19 zwischen der rohrförmigen Innenwand
18 und der seitlichen Umfangswand 15 dient als Absetzbec
ken für Schlamm und andere Feststoffe, die schwerer als
Wasser sind. Hierzu ist der äußere Ringraum 19 mittels
zweier Trennwände 22a, 22b in zwei gleichgroße Absetzkam
mern 23, 24 unterteilt. Die Trennwände 22a, 22b erstrecken
sich zueinander ausgerichtet auf gegenüberliegenden Seiten
der rohrförmigen Innenwand 18 bis zu einer Höhe, die der
jenigen der Innenwand 18 entspricht. Weiterhin ist in
derjenigen Trennwand 22a, welche von der Einlauföffnung 8
entfernt ist, eine im Bereich des oberen Randes vorgesehe
ne Überlaufrinne 25 vorgesehen, deren tiefste Stelle
zweckmäßigerweise ebenfalls auf der gleichen Höhe wie die
Höhe H1 des Überlaufrohres 17 liegt.
An der Trennwand 22a ist weiterhin auf derjenigen Seite,
welche in Strömungsrichtung der Einlauföffnung 8 näher
liegt, eine Schwimmschichtsperre 26 vorgesehen, welche aus
einer entgegen der Strömungsrichtung gebogenen, sich im
wesentlichen senkrecht erstreckenden Platte besteht. Diese
Schwimmschichtsperre 26 erstreckt sich vom oberen Rand der
Trennwand 22a nach unten bis zu einer Höhe H2 (Fig. 3),
die deutlich unterhalb der Höhe H1 liegt. Die vertikalen
Seitenränder der Schwimmschichtsperre 26 sind flüssig
keitsdicht mit der Trennwand 22a verbunden. Aufgrund der
bogenförmigen Ausbildung der Schwimmschichtsperre 26 ent
steht ein Einflußraum 27 zwischen der Schwimmschichtsperre
26 und der Trennwand 22a, der vom Abwasser von unten nach
oben durchströmt wird und die einzige Verbindung dar
stellt, über welche das Wasser von der Absetzkammer 23 in
die nachfolgende Absetzkammer 24 gelangen kann.
Im Bereich des in Strömungsrichtung gesehen hinteren Endes
der zweiten Absetzkammer 24 ist ein Durchlaß 28 in der
Innenwand 18 vorgesehen, welcher eine Verbindung zwischen
der zweiten Absetzkammer 24 und dem inneren Ringraum 20
herstellt. Dieser Durchlaß 28 befindet sich auf einer
Höhe, die deutlich unterhalb der Höhe H1 liegt. Weiterhin
schließt zweckmäßigerweise an den Durchlaß 28 ein Rohr 29
an, das innerhalb des inneren Ringraumes 20 bis in die
Nähe des Bodens 14 hinabgeführt wird. Hierdurch wird si
chergestellt, daß das Abwasser im wesentlichen den ge
samten Kiesfilter von unten nach oben durchströmt.
Aufgrund dieser Anordnung durchströmt das in die erste
Absetzkammer 23 in der Nähe der Trennwand 22b eingeleitete
Abwasser zunächst die erste Absetzkammer 23, wo der Was
serspiegel immer eine Höhe einnimmt, welche der tiefsten
Stelle der Überlaufrinne 25 entspricht. Hierbei können
sich Schlamm und andere Verunreinigungen, die schwerer als
Wasser sind, am Boden 14 der ersten Absetzkammer 23 abset
zen. Schwimmfähige Stoffe, wie beispielsweise Öl, befinden
sich dagegen immer auf Höhe des dort vorherrschenden Was
serspiegels. Steigt dieser Wasserspiegel weiter an, strömt
das Abwasser über die Überlaufrinne 25 hindurch in die
nachfolgende Absetzkammer 24. Hierbei muß das Wasser im
Bereich der Schwimmschichtsperre 26 um deren unteren Rand
herumströmen, der deutlich unterhalb des Wasserspiegels
in der ersten Absetzkammer 23 liegt. Da sich die schwimm
fähigen Stoffe immer im Bereich des Wasserspiegels befin
den, können diese somit nicht in das zweite Absetzbecken
24 gelangen, sondern werden von der Schwimmschichtsperre
26 in der ersten Absetzkammer 23 zurückgehalten. Aus die
ser ersten Absetzkammer 23 können die schwimmfähigen
Stoffe ohne weiteres im Bedarfsfall entfernt, beispiels
weise abgesaugt, werden.
Von der Trennwand 22a strömt das Abwasser weiter in Rich
tung zur gegenüberliegenden Trennwand 22b, von wo es über
den Durchlaß 28 nach innen in den Kiesfilter und von dort
über den oberen Rand des Überlaufrohres 17 in den Bereich
des Sickerrings 12 abgeleitet wird. Es wird somit eine
Zwangsströmung realisiert, die bereits in den Absetzbecken
23, 24 eine lange, das Absetzen der Feststoffe begünsti
gende Beruhigungsstrecke gewährleistet. Eventuell noch
vorhandene Restverunreinigungen werden vom Kiesfilter
zusätzlich zurückgehalten.
Die Fig. 4A und 4B zeigen eine weitere Ausführungsform
der Erfindung. Die Fig. 4A stellt hierbei eine schemati
sche Draufsicht in Richtung der Pfeile IV-IV von Fig. 4B
dar.
Bei dieser Ausführungsform ist im Gegensatz zur derjenigen
der Fig. 1 bis 3 der äußere Ringraum 19 in Form einer
einzigen Absetzkammer 23 ausgebildet. Dieser äußere Rin
graum 19 wird in Umfangsrichtung lediglich durch eine
einzige Trennwand 22b zwischen der rohrförmigen Innenwand
18 und der seitlichen Umfangswand 15 unterbrochen, wobei
sich diese Trennwand 22b wieder in Nähe der Einlauföffnung
8 befindet.
Die Schwimmschichtsperre 26' ist in der Form einer senk
recht angeordneten, ebenen Platte ausgebildet, die sich
von der rohrförmigen Innenwand 18 radial nach außen bis
zur seitlichen Umfangswand 15 erstreckt. Diese Schwimm
schichtsperre 26' ist an einer Stelle angeordnet, an der
das Abwasser etwa 3/4 des gesamten äußeren Ringraumes 19
durchströmt hat. Weiterhin erstreckt sich die Schwimm
schichtsperre 26' wieder in gleicher Weise wie bei der
Ausführungsform der Fig. 1 bis 3 vom oberen Rand der
rohrförmigen Innenwand 18 bis zu einer Tiefe nach unten,
die deutlich unterhalb des in der Absetzkammer 23 einge
haltenen Wasserspiegels liegt. Das Wasser muß daher auf
seinem Weg von der Einlaßöffnung 8 zum Durchlaß 28 unter
den unteren Rand der Schwimmschichtsperre 26' hindurch
strömen, wobei die auf der Wasseroberfläche schwimmenden
schwimmfähigen Stoffe von der Schwimmschichtsperre 26'
zurückgehalten werden.
Die Fig. 5A und 5B zeigen eine weitere Ausführungsform
der Erfindung, wobei die Fig. 5A schematisch eine Drauf
sicht in Richtung der Pfeile V-V von Fig. 5B zeigt. Diese
Ausführungsform weist wiederum ein Doppelkammer-Absetzbec
ken mit zwei Absetzkammern 23, 24 auf. Die Trennwände 22a,
22b, die Schwimmschichtsperre 26 und die rohrförmige In
nenwand 18 sind in gleicher Weise wie bei der Ausführungs
form der Fig. 1 bis 3 ausgebildet. Im Unterschied dazu
weist diese Ausführungsform jedoch kein mittiges Über
laufrohr 17 auf. Vielmehr wird dort das Abwasser vom Ende
der zweiten Absetzkammer 24 über ein Rohr 29' in den inne
ren Ringraum 20 eingeleitet, der mit dem Kiesfilter ge
füllt ist. Die dort mündende Auslaßöffnung des Rohres 29'
bestimmt die Spiegelhöhe in der zweiten Absetzkammer 24
und dem inneren Ringraum 20 und kann, wie in Fig. 5B
dargestellt, auf gleicher Höhe wie der Boden der Über
laufrinne 25 oder sogar geringfügig darüber liegen. Auf
grund dieser Anordnung strömt das Wasser innerhalb des
inneren Ringraumes 20 von oben nach unten durch den Kies
filter hindurch in Richtung zur zentralen Abflußöffnung
16', die sich im Boden 14 des Absetzbeckenteils 11 befin
det. Diese Abflußöffnung 16' ist mittels einer mit Durch
gangsöffnungen versehenen Platte 30 abgedeckt, um ein
Ausschwemmen des Kieses durch die Abflußöffnung 16' hin
durch nach unten zu verhindern.
Die beschriebenen Ausführungsformen gemäß den Fig. 1
bis 4B zeichnen sich insbesondere durch eine leichte Rei
nigungsmöglichkeit aus. Besonders vorteilhaft ist hierbei,
daß die erfindungsgemäßen Sickerschächte mittels einer
Rückspülvorrichtung sehr wirkungsvoll gereinigt werden
können, die in Fig. 6 gezeigt ist. Diese Rückspülvor
richtung besteht im wesentlichen aus einem Schlauchan
schluß 35 zum Anschluß eines Spülschlauches, Verankerungs
laschen 36 zur Befestigung einer Ankereinrichtung 37 im
oberen Bereich des Sickerschachtes 1, einem Spülrohr 38
mit einer unteren Ausflußöffnung 39, einem Dichtkeil 40,
der mittels des Rohres 38 auf die obere Öffnung des Über
laufrohres 17 abdichtend gedrückt werden kann sowie einer
Abdeckhaube 41, welche den inneren Ringraum 20 nach oben
abdichtet.
Diese Reinigungsvorrichtung funktioniert derart, daß Spül
wasser mit hohem Druck durch das Spülrohr 38 eingepumpt
wird, wobei dieses Spülwasser durch die Ausflußöffnung 39
in den inneren Ringraum 20 strömt, in welchem sich der
Kiesfilter befindet. Das Spülwasser strömt durch den Kies
filter hindurch in Richtung des Pfeiles 42 durch den
Durchlaß 28 in die entsprechenden Absetzkammern, wodurch
eine intensive Reinigung, insbesondere des Kiesfilters,
möglich ist.
Weiterhin ist es bei den Ausführungsformen gemäß den
Fig. 1 bis 4B möglich, den inneren Ringraum 20 nach oben
hin mittels einer dort nicht dargestellten Abdeckhaube
abzuschließen, die eine nach oben geführte Entlüftungsein
richtung, zweckmäßigerweise in der Form eines vertikal
über die Abdeckhaube hinausstehenden Entlüftungsrohres,
aufweist. Hierdurch kann eine Überflutung des Kiesfilters
verhindert werden, falls bei starker Abwasserzufuhr, bei
spielsweise bei Wolkenbrüchen, das Abwasser nicht schnell
genug vom sickerfähigen Boden unterhalb des Sickerschach
tes aufgenommen werden kann. Hierdurch dient der Sicker
schacht als Rückstaubecken, der auch im Überflutungsfall
ein Ableiten der schwimmfähigen Stoffe in das umgebende
Erdreich verhindert. Die Abdeckhaube kann beispielsweise
die Form der Abdeckhaube 41 von Fig. 10 aufweisen, wobei
das Entlüftungsrohr in der Form des Spülrohres 38 ausge
bildet sein kann. Die Überflutungssperre kann somit ähn
lich wie die Rückspülvorrichtung von Fig. 6 ausgebildet
sein, wobei jedoch der Dichtkeil 40 weggelassen wird.
Claims (10)
1. Sickerschacht zum Ableiten von Abwasser in den Boden
mit einem eine Einlauföffnung (8) für das Abwasser und
mindestens eine Absetzkammer (23, 24) für Feststoffe
aufweisenden Absetzbecken sowie mit einer Abflußöffnung
zum Ableiten des Abwassers in den Boden, wobei im Strö
mungsweg zwischen der Einlauföffnung (8) und der von einer
Überlaufeinrichtung (17, 17') umgebenen Abflußöffnung (16,
16') eine Schwimmschichtsperre (26, 26') vorgesehen ist,
die vom Abwasser nur über einen Durchlaß umgehbar ist, der
unterhalb des vorbestimmten Abwasserniveaus (H1) liegt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Absetzbecken einen äuße
ren, als Beruhigungsstrecke für das Abwasser dienenden
Ringraum (19) und einen inneren, insbesondere im äußeren
Ringraum (19) konzentrisch liegenden, Ringraum (20) auf
weist, wobei die mindestens eine Absetzkammer (23, 24)
durch den äußeren Ringraum (19) gebildet ist und der inne
re Ringraum (20) als Filter ausgebildet ist.
2. Sickerschacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwimmschichtsperre (26) im Bereich einer Trenn
wand (22a) zwischen zwei Absetzkammern (23, 24) angeordnet
ist.
3. Sickerschacht nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Übertrittsstelle von einer Absetzkammer
(23) in die nachfolgende Absetzkammer (24) als an einer
Kammertrennwand (22a) vorgesehene Überlaufrinne (25) aus
gebildet ist.
4. Sickerschacht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwimmschichtsperre (26) im Bereich der Über
laufrinne (25) vorgesehen ist.
5. Sickerschacht nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Übertrittsstelle von einer Absetzkammer
(23) in die nachfolgende Absetzkammer (24) als eine un
terhalb des vorbestimmten Abwasserniveaus (H1) angeordnete
Durchlaßöffnung (31) in der Kammertrennwand (22a) ausge
bildet ist.
6. Sickerschacht nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Absetzbecken in zumindest
im wesentlichen zwei gleichgroße nebeneinanderliegende
Absetzkammern (23, 24) mit jeweils halbkreisförmigem
Grundriß unterteilt ist.
7. Sickerschacht nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Absetzbecken in der Form
eines das Abwasser an der seitlichen Umfangswand (15)
entlangführenden Strömungskanals ausgebildet ist.
8. Sickerschacht nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Filter aus einem Kiesfil
ter besteht.
9. Sickerschacht nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Filter in einem die Über
laufeinrichtung (17) vorzugsweise konzentrisch umgebenden
Filterraum (20) vorgesehen ist.
10. Sickerschacht nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Übertritt des Abwassers vom Absetzbecken (23, 24)
in den Filterraum (20) mittels einer Übertrittsöffnung
(28) erfolgt, die, in Strömungsrichtung gesehen, am Ende
des Absetzbecken-Strömungskanals angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19608201A DE19608201C2 (de) | 1996-03-04 | 1996-03-04 | Sickerschacht zum Ableiten von Abwasser in den Boden |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19608201A DE19608201C2 (de) | 1996-03-04 | 1996-03-04 | Sickerschacht zum Ableiten von Abwasser in den Boden |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19608201A1 DE19608201A1 (de) | 1997-09-11 |
DE19608201C2 true DE19608201C2 (de) | 2000-05-31 |
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ID=7787113
Family Applications (1)
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