Die Erfindung betrifft ein Schlittenmikrotom mit einem als Grundkörper dienenden,
ein Mikrometerwerk tragenden Gehäuse, einer aus dem Gehäuse herausragenden,
relativ zu dem Gehäuse zur Zustellung und Schnittdickeneinstellung verstellbaren
Objekthalteeinrichtung für einen Probenkörper, einer dem Gehäuse zugeordneten
Führungseinrichtung für einen in einer Ausnehmung des Gehäuses linear verfahrba
ren Schlitten und einer vom Schlitten getragenen Halteeinrichtung für ein Schneid
messer.
Mikrotome dienen zur Herstellung von ganz überwiegend Paraffin-Schnitten an ent
sprechend eingebetteten Proben im Bereich der Biologie, Medizin und industriellen
Forschung. Neben den in mechanischer Hinsicht aufwendigen Rotationsmikrotomen
gibt es die hier in Rede stehenden, in konstruktiver Hinsicht einfacheren Schlittenmi
krotome, bei denen entweder ein Probenkörper relativ zu einem feststehenden
Schneidmesser oder ein Schneidmesser relativ zu einem feststehenden Probenkör
per zum Zwecke der Probennahme bewegt wird. Die Bewegung erfolgt durch linea
res Verfahren eines Schlittens.
Zusätzlich ist es erforderlich, eine Zustellung des Probenkörpers zum Schneidmes
ser zu realisieren, um nämlich je Schneidvorgang eine bestimmte Schnittdicke vor
geben zu können. Diese Zustellbewegung erfolgt i.d.R. seitens des Probenkörpers
relativ zum Schneidmesser, und zwar orthogonal zur Schnittebene.
Aus den deutschen Patentschriften DE 36 04 029 C1, 37 14 389 C1 und 37 14 390 C1 sind derar
tige Schlittenmikrotome bekannt, bei denen das Schneidmesser dem linear verfahr
baren Schlitten und die Objekthalteeinrichtung ortsfest dem Gehäuse bzw. Mikro
meterwerk zugeordnet ist. Dabei ist die Objekthalteeinrichtung einerseits zur Zustel
lung und andererseits zur Schnittdickeneinstellung orthogonal zur Bewegungsebene
des Schlittens bzw. des Schneidmessers und somit orthogonal zur Schnittebene ver
stellbar. Objekthalteeinrichtung für den Probenkörper und Halteeinrichtung für das
Schneidmesser sind derart zueinander positioniert, daß bei entsprechender Anord
nung des Schneidmessers beim Verfahren des Schlittens ein entsprechender Schnitt
knapp unter der Oberfläche des Probenkörpers ausgeführt wird.
Für die bekannten Schlittenmikrotome der hier in Rede stehenden Art ist nun wesent
lich, daß dort eine Führungseinrichtung für den die Halteeinrichtung für das
Schneidmesser tragenden Schlitten vorgesehen ist, und zwar in einer zur Schnittflä
che schrägen oder gar vertikalen Ebene. Hierzu wird insbesondere auf die aus der
Praxis bekannten Geräte HISTOSLIDE 2000 R der Firma Leica Instruments GmbH
und HM 400 R der Firma MICROM Laborgeräte GmbH verwiesen, wobei das be
kannte Gerät HM 400 R der Firma MIKROM Laborgeräte GmbH im wesentlichen aus
den zuvor genannten Patentschriften DE 37 14 389 C1 und 37 14 390 C1 bekannt ist.
Aus dem Gebrauchsmuster DE 89 10 071 U1 ist schließlich noch ein Schlittenmi
krotom bekannt, dessen Führungseinrichtung durch zwei nebeneinander angeord
nete Kreuzrollenführungen gebildet wird. Die Kreuzrollenführungen sind dabei eben
falls in einer zur Schnittebene geneigten Führungsebene angeordnet. Auf dem eben
falls geneigt angeordneten Schlitten ist ein vertikal abstehender Aufbau vorgesehen,
der die Halteeinrichtung für das Schneidmesser trägt. Der Aufbau verbindet den ge
neigten Schlitten mit dem in horizontaler Position gehaltenen Schneidmesser. Wegen
des großen Hebelarms zwischen der Schnittfläche und der Führungseinrichtung
kommt es leicht zu Schwingungen am Schlitten oder am Schneidmesser.
Aus der DE 89 10 071 U1 ist außerdem ein Abdeckband zum Abdecken der
Kreuzrollenführungen bekannt, das beidseitig am Schlitten befestigt ist. Das Abdeck
band ist lediglich seitlich über die Kreuzrollen-Führungsschienen abgestützt, so daß
sich das Abdeckband bei mittigem Anpreßdruck seitlich über den Führungsschienen
abheben kann und dadurch eine Verschmutzung der Kreuzrollenführung auftreten
kann. Bei dieser Anordnung und Abstützung des Abdeckbandes kann eine mittige
Belastung schnell zu Instabilitäten bei der Bandabdeckung führen.
Schließlich ist noch aus der DE 34 33 460 A1 der Gebrauch von horizontal angeord
neten Kreuzrollenführungen im Zusammenhang mit herkömmlichen Spanneinrich
tungen bei Schlittenmikrotomen bekannt.
Die bekannten schrägen oder gar vertikalen Anordnungen der Führungseinrichtungen
sind jedoch in der Praxis insoweit problematisch, als die eigentlichen Schlitten
nicht parallel zu den Bewegungsebenen der Schneidmesser
verlaufen. Entsprechend ist eine
ganz besonders aufwendige Mimik erforderlich, um nämlich die das Schneidmesser
tragende Halteeinrichtung mit dem in der Führungseinrichtung laufenden Schlitten zu
verbinden. Darüber hinaus treten aufgrund der umständlichen Anlenkung bzw. Wirk
verbindung zwischen dem Schlitten und der Halteeinrichtung den Verschleiß der
Führungseinrichtung begünstigende Momente auf, die die Lebensdauer bzw. das
Wartungsintervall des bekannten Schlittenmikrotoms negativ beeinflussen. Letztend
lich ist es bei den bekannten Schlittenmikrotomen stets erforderlich, einen zwischen
dem Schlitten und der Halteeinrichtung für das Schneidmesser wirkenden Aufbau
vorzusehen, um nämlich die Halteeinrichtung in eine Position zu verbringen, damit
der gewünschte Horizontalschnitt am Probenkörper möglich ist. Folglich sind die be
kannten Schlittenmikrotome insoweit nicht nur unter statischen Gesichtspunkten pro
blematisch, sondern auch in konstruktiver Hinsicht aufwendig.
Schließlich haben die bekannten Schlittenmikrotome mit ihrer seitlichen bzw. schrä
gen oder gar vertikalen Schlittenführung den weiteren ganz erheblichen Nachteil,
daß die manuelle Betätigung des Schlittens von der gleichen Seite her zu erfolgen
hat, wie die Schlittenführung angeordnet ist. Insoweit besteht stets die Gefahr, daß
man unbeabsichtigt in die Schlittenführung bzw. deren Abdeckung eingreift, was un
geachtet einer etwaigen Abdeckung nicht selten zu einer Beschädigung, auf jeden
Fall aber zu einer Verschmutzung des sensiblen Führungsbereichs führt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schlittenmikrotom der eingangs
genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, daß eine besonders
schwingungsfreie Führung des Schneidmessers erzielbar ist und dabei die Ver
schmutzung der dem Schlitten zugeordneten Führungseinrichtung minimiert wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Schlittenmikrotom mit den
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Das Schlittenmikrotom weist einen als
Grundkörper dienenden, ein Mikrometerwerk tragendes Gehäuse, eine aus dem Ge
häuse herausragende, relativ zu dem Gehäuse zur Zustellung und Schnittdickenein
stellung verstellbare Objekthalteeinrichtung für einen Probenkörper, eine dem Ge
häuse zugeordnete Führungseinrichtung für einen linear verfahrbaren Schlitten und
eine vom Schlitten getragene Halteeinrichtung für ein Schneidmesser auf, das beim
Schneidvorgang relativ zum feststehenden Probenkörper und zum feststehenden
Mikrometerwerk bewegt ist, wobei die durch zwei nebeneinander in einer horizonta
len Ebene liegenden Kreuzrollenführungen gebildete Führungseinrichtung in einer
zur Schnittfläche parallelen Ebene angeordnet ist und die Kreuzrollenführungen ver
senkt in einer Ausnehmung des Gehäuses angeordnet und von einem Abdeckband
abgedeckt sind, das auf einer in Form von Längsstreben sich in Bewegungsrichtung
des Schlittens erstreckenden Bandunterstützung läuft.
Zur Realisierung einer li
nearen Bewegung des Schneidmessers in einer horizontalen Ebene ist
die Führungseinrichtung für den Schlitten ebenfalls in einer horizontalen Ebene
angeordnet. Folglich ist die durch die Linearbewegung
des Schlittens aufgespannte Ebene zumindest dann parallel zur Schnittebene bzw.
Schnittfläche angeordnet, wenn das Schneidmesser wiederum parallel zur Verfahr
ebene des Schlittens ausgerichtet ist. Im Falle einer Abwinkelung des Schneidmes
sers wäre ein entsprechender Winkelversatz gegeben.
Die Führungseinrichtung ist durch zwei nebeneinander in einer
horizontalen Ebene liegende Kreuzrollenführungen gebildet. Die für sich gesehen
bekannte Kreuzrollenführung ist hier derart ausgebildet, daß
zwei dieser Führungen in einer horizontalen Ebene liegen, so daß eine
unmittelbar horizontale Verfahrbarkeit des Schlittens gewährleistet ist.
Ohne besondere Maßnahme wäre nun die horizontal angeordnete Führungseinrich
tung jedweden Verschmutzungen ausgesetzt. Zur Vermeidung solcher Verschmut
zungen im eigenen Führungsbereich ist die Führungseinrichtung von einem Abdeck
band abgedeckt.
Das den unmittelbaren Zugriff auf die Führungseinrichtung verhindernde umlaufende
Abdeckband läuft mit dem jeweils oberen - sichtbaren - Teil, d. h. auf der Oberseite,
auf einer in Form von Längsstreben sich in Bewegungsrichtung des Schlittens er
streckenden Bandunterstützung. Diese Bandunterstützung bzw. die die Bandunter
stützung bildenden Längsstreben erstrecken sich zwischen der eigentlichen Füh
rungseinrichtung bzw. zwischen den Kreuzrollenführungen und befinden sich in etwa
auf gleicher Höhe wie die Führungseinrichtung. Insoweit ist hier sichergestellt, daß
sich das Abdeckband zur Führungseinrichtung hin nicht eindrücken bzw. dadurch be
schädigen läßt. Eine unbeabsichtigte Berührung des Abdeckbandes ist somit weitge
hend unschädlich. Sogar das Auflegen harter Gegenstände auf das Abdeckband ist
aufgrund der Bandunterstützung möglich, sollte jedoch zur Vermeidung eines erhöh
ten Verschleißes des Abdeckbandes stets vermieden werden.
Bei der hier konkret ge
wählten Anordnung der Führungseinrichtung dient der Schlitten auch gleichzeitig als un
mittelbarer Träger für die Halteeinrichtung des Schneidmessers. Insoweit läßt
sich die Halteeinrichtung unmittelbar auf den Schlitten montieren. Es sind - im Ge
gensatz zu dem zuvor erörterten Stand der Technik - keine weiteren mechanischen
Maßnahmen zum Tragen der Halteeinrichtung erforderlich. Insoweit liegt die Halte
einrichtung unmittelbar auf dem Schlitten auf und wird vom Schlitten unmittelbar oh
ne Zwischenschaltung irgendwelcher Hebelarme bewegt. Folglich ist hier der Ver
schleiß zwischen Schlitten und Führungseinrichtung aufgrund der günstigen Anord
nung auf ein Minimum reduziert.
Die Führungseinrichtung ist vorteilhaft von einem vorne und hinten mit dem Schlitten
verbundenen, die Führungseinrichtung umlaufenden, sich im wesentlichen horizontal
erstreckenden Abdeckband abgedeckt. Folglich erstreckt sich dieses Abdeckband
über den gesamten Verfahrbereich des Schlittens hinweg und läßt sich beim Verfah
ren des Schlittens über entsprechende Umlenkrollen um die Führungseinrichtung
herum bewegen. Letztendlich ist die Führungseinrichtung dadurch quasi gekapselt,
und zwar auch außerhalb des durch den Schlitten abgedeckten Bereichs. Da das
Abdeckband sich mit dem Schlitten bewegt, verbleibt noch nicht einmal ein kleinster
Spalt zum Eindringen von Schmutz in den eigentlichen Führungsbereich.
Zur weiteren Abdichtung bzw. Absicherung des Führungsbereichs ist das Abdeck
band im Randbereich der Ausnehmung des Gehäuses durch eine am Randbereich
umlaufend am Gehäuse lösbar festgelegte Bandabdeckung überdeckt, wobei das
Abdeckband unmittelbar unterhalb der Bandabdeckung läuft. Insoweit ist wirksam
vermieden, daß zwischen dem Abdeckband und dem Gehäuse Schmutz in das Ge
häuse und somit zur Führungseinrichtung bzw. zum Mikrometerwerk gelangt. Die
Bandabdeckung ist vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff gefertigt und kann
mehrteilig, vorzugsweise zweiteilig, sein. Entsprechend ihrer Funktion wird die
Bandabdeckung in eine Ausnehmung im Gehäuse eingelegt und dort mittels vor
zugsweise versenkbarer Schrauben festgeschraubt.
In weiter vorteilhafter Weise weist der Schlitten Mittel zum Feststellen der Position
des Schlittens auf. Diese - mechanischen - Mittel zum Feststellen der Position des
Schlittens greifen an vorgegebenen Stellen in die Führungseinrichtung und/oder in
die Bandunterstützung ein, so daß bei einem solchen Eingriff ein Verfahren des
Schlittens nicht mehr möglich ist. In vorteilhafter Weise sind solche Eingriffe dort vor
gesehen, wo sich der Schlitten und entsprechend die Halteeinrichtung mit dem
Schneidmesser in einer sicheren Parkposition - außerhalb des Schnittbereichs - be
findet.
Ebenfalls zur Verlängerung der Lebensdauer bzw. zur Vermeidung einer Beschädi
gung der Führungseinrichtung und/oder des Schlittens ist ein elastisch gepufferter
vorderer und hinterer Anschlag des Schlittens vorgesehen. Dieser Anschlag kann der
Führungseinrichtung, der Bandunterstützung und/oder dem Schlitten selbst zugeord
net sein, wobei hier stets eine Wechselwirkung zwischen dem Schlitten und der Füh
rungseinrichtung oder der Bandunterstützung stattfindet. Letztendlich kann es sich
hier um Gummipuffer handeln, die an ein ortsfestes Hindernis anstoßen. Jedenfalls
soll durch den gepufferten Anschlag vermieden werden, daß der Schlitten einerseits
in den Grenzbereich der Führungseinrichtung fährt und andererseits unkontrolliert
hart am Gehäuse anschlägt.
Die hier ausgebildete Anordnung der Führungseinrichtung und die daraus resultie
rende Positionierung des Schlittens als unmittelbare Unterlage für die Halteeinrich
tung hat den weiteren enormen Vorteil, daß unmittelbar an dem Schlitten ein Griff
zum Bewegen des Schlittens anlenkbar ist. Dieser Griff zum Bewegen des Schlittens
könnte auch integraler Bestandteil des Schlittens sein, müßte sich lediglich geringfü
gig seitlich aus dem Bereich des Gehäuses heraus erstrecken.
Zur einfachen und dabei bequemen Handhabung ist es von ganz besonderem Vor
teil, wenn sich der Griff vorzugsweise senkrecht zur Bewegungsebene des Schlittens
auf der dem Objekthalter abgewandten Seite des Gehäuses seitlich nach unten er
streckt, so daß der Griff als ein sich mit geringem Abstand zur Seitenwandung des
Gehäuses parallel zur Seitenwandung erstreckender, nach unten offener Bügel aus
geführt ist. Eine solche Ausgestaltung des Griffes hätte den enormen Vorteil, daß
sich der Schlitten ohne große Mühe aus dem Handgelenk heraus bei geringstem
Verfahrweg bedienen läßt. Da auf der Seite des Griffs bzw. Bügels keine Mechanik
offenliegt, kann die Bedienungsperson ihre Hand ohne weiteres auch auf der ent
sprechenden Seite des Gehäuses anlegen und somit den Griff entweder aus dem
Handgelenk heraus oder zwischen zwei Fingern hin und her bewegen, was zur
Durchführung eines Schnitts am Probenkörper ohne weiteres ausreicht.
Wie bereits zuvor erwähnt, ist die Halteeinrichtung für das Schneidmesser unmittel
bar auf dem Schlitten positioniert. Diese Positionierung erfolgt unter einem vorgebba
ren Winkel vorzugsweise in einer Ebene parallel zur Verfahrebene des Schlittens,
wobei durch die so erreichte "Schrägstellung" des Schneidmessers günstige Schnitt
bedingungen beim Auftreffen des Schneidmessers auf dem Probenkörper realisier
bar sind.
Des weiteren umfaßt die Halteeinrichtung eine in der Halteeinrichtung schwenkbare
und in jeweiligen Schwenkpositionen festlegbare Klemmeinrichtung für das Schneid
messer, wobei eine Freiwinkelverstellung durch Schwenken der Klemmeinrichtung
innerhalb der Halteeinrichtung möglich ist, und zwar unabhängig von der eigentlichen
Messerklemmung. Mit anderen Worten umfaßt die Halteeinrichtung eine darin zur
Freiwinkelverstellung schwenkbare Klemmeinrichtung, die sich wiederum in der je
weiligen Freiwinkelposition feststellen läßt. Diese Feststellung erfolgt mittels eines
handbetätigbaren Spannhebels, der eine Spannung zwischen der Halteeinrichtung
und der Klemmeinrichtung bewirkt. Aufgrund der Vorkehrung des manuell betätigba
ren Spannhebels läßt sich die Freiwinkeleinstellung jederzeit, d. h. beliebig zwischen
den Schnitten, verändern, um insoweit optimale Schnittbedingungen erproben zu
können.
Das Schneidmesser wird durch die Klemmeinrichtung gehalten und ragt auf der dem
Probenkörper bzw. der Objekthalteeinrichtung zugewandten Seite zumindest soweit
aus der Halteeinrichtung bzw. Klemmeinrichtung heraus, daß das Schneidmesser
den Probenkörper insgesamt überziehen und somit einen Schnitt vornehmen kann.
Außerhalb des Bereichs der Objekthalteeinrichtung ist somit der hier in Rede ste
hende Teil des Schneidmessers exponiert und besteht eine ganz erhebliche Verlet
zungsgefahr bei unsachgemäßer Handhabung. Folglich ist hier in weiter vorteilhafter
Weise eine Schutzmaßnahme dahingehend vorgesehen, daß der Schlitten oder die
Halteeinrichtung mit einem den Zugriff auf das Schneidmesser zumindest weitge
hend verhindernden Fingerschutz ausgestattet ist. Dieser Fingerschutz kann in Form
eines dem Schneidmesser oberhalb der Schnittebene vorgelagerten Bügels ausge
führt sein, so daß ein Zugriff auf die Schneide - von vorne her gesehen - ausge
schlossen ist. Lediglich schräg von unten her könnte man sich an der Schneide ver
letzen, wobei dieser Bereich durch den Grundkörper des Mikrotoms selbst abgesi
chert ist.
Vorteilhaft ist der Fingerschutz aus dem unmittelbaren Bereich
des Schneidmessers wegklappbar, so daß man - bei Bedarf - den freien Zugriff
auf das Schneidmesser hat. Jedenfalls müßte sich der Fingerschutz über die ge
samte Breite des Schneidmessers hinweg erstrecken und würde das Schneidmesser
insoweit gegen einen unbeabsichtigten Zugriff sichern.
Die bereits zuvor erwähnte Objekthalteeinrichtung ist aufgrund der erforderlichen Zu
stellung unmittelbar dem Mikrometerwerk zugeordnet. Dabei kann die Objekthalte
einrichtung an beliebigen Stellen seitlich der Führungseinrichtung bzw. des Schlittens
angeordnet sein, wobei sie unbedingt im Verfahrbereich des Schlittens und somit im
Zugriffsbereich des Schneidmessers liegen muß.
Zum Festhalten des Probenkörpers ist es zweckdienlich, wenn die Objekthalteein
richtung eine besondere Klemmeinrichtung aufweist, deren Klemmwirkung durch Fe
derkraftbeaufschlagung gegeben ist. Dabei könnte die Klemmeinrichtung derart aus
geführt sein, daß der Probenkörper zwischen zwei Spannbacken auf einer zur
Schnittebene parallelen Unterlage festklemmbar ist. Durch Überwindung der Feder
kraft und durch Betätigen zumindest eines der Spannbacken läßt sich die Klemmein
richtung öffnen bzw. entklemmen. Insoweit könnte einer der Klemmbacken starr mit
einem manuell betätigbaren Hebel verbunden sein, um nämlich - manuell - die Fe
derkraft zum Lösen des Probenkörpers zu überwinden.
Wie bereits zuvor erwähnt, ist die Objekthalteeinrichtung unmittelbar mit dem Mikro
meterwerk verbunden, und zwar einerseits zur Grobzustellung und andererseits zur
Zustellung im Rahmen einer zu erzielenden Schnittdicke.
Zur Grobzustellung der Objekthalteeinrichtung könnte auf einer Seite des Gehäuses
ein vorzugsweise als Betätigungsrad ausgeführtes, auf das Mikrometerwerk wirken
des Betätigungsorgan vorgesehen sein. Mit diesem Betätigungsorgan läßt sich die
Objekthalteeinrichtung und somit der Probekörper zur Schnittebene hin verfahren,
und zwar orthogonal zu der Schnittebene. Eine solche Grobzustellung erfolgt so lan
ge, bis der Probenkörper die Schnittebene nahezu erreicht hat. Danach findet eine
Feinzustellung statt, die zur Einstellung der Schnittdicke eingestellt werden muß.
Zur Einstellung dieser Zustellung - Feinzustellung, nämlich der Zustellung der Ob
jekthalteeinrichtung zur Realisierung einer vorgebbaren Schnittdicke, ist ebenfalls ein
vorzugsweise als Betätigungsrad ausgeführtes, auf das Mikrometerwerk wirkendes
Betätigungsorgan vorgesehen. Mit diesem Betätigungsorgan kann die Zustellung der
Objekthalteeinrichtung eingestellt, jedoch in vorteilhafter Weise nicht durchgeführt
werden. Die eigentliche Feinzustellung erfolgt dann entsprechend der Einstellung am
Betätigungsorgan mittels eines Zustellhebels, der einerseits auf die Mechanik der
Feineinstellung und andererseits auf das sonstige Mikrometerwerk zugreift.
Hinsichtlich des Feinzustellbereichs ist es von ganz besonderem Vorteil, wenn die
Feinzustellung der Objekthalteeinrichtung in Schritten von 2 Mikrometern und 4 Mi
krometern einstellbar ist. Ebenso wäre es jedoch auch denkbar, daß die Feinzustel
lung der Objekthalteeinrichtung in einem ersten Bereich in kleinen Schritte und in ei
nem weiteren größeren Bereich in größeren Schritten möglich ist. Dazu könnte ein
Bereich zwischen 1 Mikrometer und 10 Mikrometern vorgesehen sein, in dem die
Feinzustellung in 1-Mikrometer-Schritten erfolgt. In einem größeren bzw. gröberen
Bereich bis zu 30 Mikrometern könnte die Feinzustellung in 5-Mikrometer-Schritten
erfolgen, so daß hier insoweit eine Abstufung gegeben ist.
Zur Feinzustellung ist vorzugsweise auf der der Bedienungsperson zugewandten
Seite des Gehäuses ein auf das Mikrometerwerk wirkender Zustellhebel vorgesehen,
der unter Zugrundelegung der Einstellung des Betätigungsorgans auf das Mikrome
terwerk wirkt.
Sowohl die Grob- als auch die Feinzustellung der Objekthalteeinrichtung kann elek
trisch bzw. elektronisch erfolgen, wobei sich hier zum Antrieb der Objekthalteeinrich
tung bzw. der dort möglicherweise vorgesehenen Spindel ein Schrittmotor anbietet.
Die Betätigung des Schrittmotors könnte über eine in das Gehäuse integrierte Foli
entastatur erfolgen, wobei sich dort sämtliche Werte der Grob- und Feinzustellung
einstellen lassen.
Hinsichtlich der Hausung des zuvor bereits mehrfach erwähnten Mikrometerwerkes
ist es von ganz besonderem Vorteil, wenn dieses in dem Gehäuse vollständig gekap
selt ist. Insoweit wird wirksam vermieden, daß Partikel jedweder Art in das feinme
chanische Werk gelangen. Ein nahezu wartungsfreier Betrieb ist somit gewährleistet.
Das Gehäuse selbst könnte aus Aluminium gefertigt sein. Im Rahmen einer ganz be
sonders einfachen und leichtgewichtigen Ausgestaltung wäre ein Kunststoffgehäuse
vorstellbar.
Die Objekthalteeinrichtung ist
seitlich des Schlittens angeordnet. In diesem Bereich entsteht beim Schneiden stets
eine Verunreinigung, fallen bspw. auch die geschnittenen Dünnschichten auf das
Gehäuse. Einerseits zum Auffangen von Paraffinresten sowie der geschnittenen
Dünnschichten als auch zur Vermeidung einer Verschmutzung der unmittelbaren
Umgebung der Objekthalteeinrichtung ist in ganz besonders vorteilhafter Weise eine
die Objekthalteeinrichtung zumindest teilweise umgebende Auffangwanne vorgese
hen, die sich am Gehäuse festlegen läßt. Dazu könnten am Gehäuse und/oder an
der Auffangwanne entsprechende Haltemittel vorgesehen sein, die bei Anlage der
Auffangwanne an das Gehäuse ineinander eingreifen.
So könnten bspw. aus dem Gehäuse Haltepins herausragen, die in entsprechende
Ausnehmungen der Auffangwanne eingreifen. Ebenso könnten an der Auffangwanne
ausgebildete Haltepins in Bohrungen des Gehäuses eingreifen, wobei ein Festlegen
der Auffangwanne am Gehäuse möglich ist. Die Auffangwanne könnte sich wie
derum längs des Gehäuses zumindest über den gesamten Verfahrbereich des
Schlittens hinweg erstrecken. Ebenso wäre es möglich, daß sich die Auffangwanne
längs des Verfahrbereichs des Schlittens über die gesamte Länge des Gehäuses
hinweg erstreckt, wodurch eine Verschmutzung insgesamt wirksam vermieden ist.
Während das Gehäuse im Bereich der Objekthalteeinrichtung nach außen abfallen
kann, könnte die Auffangwanne entsprechend ausgebildet sein, nämlich einen zur
Außenseite des Gehäuses abfallenden Boden aufweisen. Insoweit könnte die Auf
fangwanne gemeinsam mit der Abschrägung des Gehäuses eine Einheit bilden und
könnte der Rand der Auffangwanne derart ausgeführt sein, daß die Auffangwanne
das Gehäuse im Bereich der Abschrägung zu einer rechtwinkligen Einheit ergänzt.
Durch den abfallenden Boden der Auffangwanne ist jedenfalls gewährleistet, daß
dort hineinfallende Teile sich stets im tiefstliegenden Bereich der Auffangwanne an
sammeln und daher einfach zu handhaben bzw. zu entnehmen sind. Die Auffang
wanne könnte aus Aluminium, im Rahmen einer besonders einfachen und leichtge
wichtigen Ausgestaltung auch aus Kunststoff gefertigt sein.
Ein Ausführungsbeispiel des Mikrotoms
wird in der Folge mit Hilfe der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen.
Fig. 1 eine schematische Vorderansicht
mit schematisch dargestellter Pe
ripherie, nämlich mit Objekthalteeinrichtung, Probenkörper, Halteein
richtung für das Schneidmesser, Schneidmesser und Fingerschutz,
Fig. 2 den Gegenstand aus Fig. 1 ohne Peripherie, jedoch mit Teilen der Füh
rungseinrichtung und des Mikrometerwerks,
Fig. 3 den Gegenstand aus den Fig. 1, 2 in einer Seitenansicht von den Betä
tigungsorganen für die Zustellung der Objekthalteeinrichtung her gese
hen und
Fig. 4 den Gegenstand aus den Fig. 1, 2 und 3 in einer geschnittenen Dar
stellung von oben, in der Teile des Mikrometerwerks betreffend die Zu
stellung der Objekthalteeinrichtung erkennbar sind.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen ein Schlitten
mikrotom mit einem als Grundkörper dienenden, ein Mikrometerwerk 1 tragenden
Gehäuse 2, einer aus dem Gehäuse 2 herausragenden, relativ zu dem Gehäuse 2
zur Zustellung und Schnittdickeneinstellung verstellbaren, in den Figuren lediglich
angedeuteten Objekthalteeinrichtung 3 für einen ebenfalls lediglich angedeuteten
Probenkörper 4, einer dem Gehäuse 2 zugeordneten Führungseinrichtung 5 für ei
nen in einer Ausnehmung 6 des Gehäuses 2 linear verfahrbaren Schlitten 7 und ei
ner vom Schlitten 7 getragenen, hier ebenfalls lediglich angedeuteten Halteeinrich
tung 8 für ein Schneidmesser 9.
Die Führungseinrichtung 5 ist in einer zur Schnittfläche parallelen
horizontalen Ebene angeordnet, was sich insbesondere den Fig. 1, 2 und 3 entneh
men läßt.
Fig. 2 zeigt besonders deutlich, daß die Führungseinrichtung 5 durch zwei nebenein
ander in einer horizontalen Ebene liegende Kreuzrollenführungen 10 gebildet ist, die
eine Längsführung für den Schlitten 7 bilden.
In Fig. 3 ist angedeutet, daß die Führungseinrichtung 5 von einem vorne und hinten
mit dem Schlitten 7 verbundenen, die Führungseinrichtung 5 umlaufenden, sich im
wesentlich horizontal erstreckenden Abdeckband 11 abgedeckt ist. Gemäß der in
den Fig. 1 und 3 gewählten Darstellung sind zur umlaufenden Bewegung des Ab
deckbandes 11 obere und untere Umlenkrollen 12 sowie eine Bandführung mit ent
sprechender Lagerung 13 vorgesehen.
Fig. 2 läßt weiterhin erkennen, daß das dort nicht dargestellte Abdeckband 11 von
Längsstreben 14 im Sinne einer Bandunterstützung unterstützt ist, die sich in Bewe
gungsrichtung des Schlittens 7 zwischen den Kreuzrollenführungen 10 erstrecken.
Zur weiteren Absicherung ist das Abdeckband 11 im Randbereich der Ausnehmung
6 des Gehäuses 2 durch eine am Randbereich umlaufend am Gehäuse 2 festgelegte
Bandabdeckung 15 überdeckt, die durch Abstandhalter 16 von den Umlenkrollen 12
bzw. den Längsstreben 14 beabstandet sind, damit nämlich das Abdeckband 11 da
zwischen ungehindert laufen kann.
Hinsichtlich der Vorrichtung zum Feststellen der Position des Schlittens 7
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschrei
bung verwiesen, zumal solche Mittel in den Figuren der Einfachheit halber nicht dar
gestellt sind. Gleiches gilt für den Anschlag für die Schlittenbewegung und eine ent
sprechende Pufferung.
Die Fig. 1 und 2 lassen des weiteren erkennen, daß unmittelbar an dem Schlitten 7
ein Griff 17 zum Bewegen des Schlittens 7 angelenkt ist. Dieser Griff 17 erstreckt
sich seitlich zur Bewegungsebene des Schlittens 7 auf der der Objekthalteeinrichtung
3 abgewandten Seite des Gehäuses 2 seitlich nach unten, ist nämlich als ein sich mit
geringem Abstand zur Seitenwandung 18 des Gehäuses 2 parallel zur Seitenwan
dung 18 erstreckender, nach unten offener Bügel ausgeführt, was die Fig. 1 und 2
ganz besonders deutlich zeigen.
In Fig. 1 ist weiter angedeutet, daß die Halteeinrichtung 8 für das Schneidmesser 9
unmittelbar - unter einem vorgebbaren Winkel - auf dem Schlitten 7 montiert ist. Ein
zelheiten zu der Halteeinrichtung und der dort vorgesehenen Klemmeinrichtung für
das Schneidmesser 9 sind ausschließlich der allgemeinen Beschreibung zu entneh
men, zumal auf die Darstellung solcher Merkmale in den Figuren der Klarheit halber
verzichtet worden ist. Gleiches gilt für den Fingerschutz 32, der in Fig. 1 lediglich an
gedeutet ist.
Die Fig. 1 und 2 zeigen des weiteren, daß die Objekthalteeinrichtung 3 seitlich der
Führungseinrichtung 5 bzw. seitlich des Schlittens 7 angeordnet ist. Diese Objekt
halteeinrichtung 3 umfaßt eine lediglich in Fig. 1 dargestellte federkraftbeaufschlagte
.Klemmeinrichtung 19, die letztendlich zum Festlegen des Probenkörpers 4 dient.
Die in den Fig. 3 und 4 gewählten Darstellungen zeigen deutlich, daß zur Grobzu
stellung der Objekthalteeinrichtung 3 ein als Betätigungsrad 20 ausgeführtes, auf das
Mikrometerwerk 1 wirkendes Betätigungsorgan vorgesehen ist. Entsprechend ist zur
Einstellung der Zustellung der Objekthalteeinrichtung 3, d. h. zur Feinzustellung, ein
ebenfalls als Betätigungsrad 21 ausgeführtes, auf das Mikrometerwerk 1 wirkendes
zweites Betätigungsorgan vorgesehen. Die eigentliche Zustellung erfolgt über einen
Zustellhebel 22, der in Fig. 4 in der Ruheposition A und in der Zustellposition B dar
gestellt ist. Dieser Zustellhebel 22 wirkt über eine Zugstange 23 entsprechend der
Einstellung einer Friktionsscheibe 24 auf die Objekthalteeinrichtung 3.
Das zur Grobzustellung dienende erste Betätigungsrad 20 wirkt wiederum über eine
Zustellkurve 25 auf die Zugstange 23 und dient somit unmittelbar der Grobzustellung
der Objekthalteeinrichtung 3.
Fig. 2 gibt in einer teilweise weggebrochenen und geschnittenen Darstellung einen
Einblick in das Mikrometerwerk 1 im Bereich der Objekthalteeinrichtung 3, wobei die
se gemäß dortiger Darstellung eine in einer Buchse 26 angeordnete Spindel 27 um
faßt. Die Buchse 26 läuft in einer Führung 28, wobei hier eine Verdrehsicherung 29
vorgesehen ist.
Fig. 2 läßt des weiteren die Wirkverbindung zwischen der Zugstange 23 und der Zu
stellkurve 25 erkennen.
Schließlich ist in Fig. 1 angedeutet, daß am Gehäuse 2 eine die Objekthalteeinrich
tung 3 bzw. die Buchse 26 teilweise umgebende Auffangwanne 30 festlegbar ist.
Diese Auffangwanne 30 erstreckt sich längs des Gehäuses 2 über den gesamten
Verfahrbereich des Schlittens 7. Die Auffangwanne 30 ist aus Kunststoff gefertigt und
weist einen umlaufenden Rand 31 auf.