DE19605105A1 - Neue Sonde zur Früherkennung von epithelialen Dysplasien des mehrschichtigen Plattenepithels sowie zur Tumordiagnostik und Tumortherapie von Plattenepithelkarzinomen - Google Patents
Neue Sonde zur Früherkennung von epithelialen Dysplasien des mehrschichtigen Plattenepithels sowie zur Tumordiagnostik und Tumortherapie von PlattenepithelkarzinomenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues therapeutisches oder
diagnostisches Mittel mit mindestens einer Nukleinsäure als Wirk
stoff, das sich insbesondere zur Früherkennung von Dysplasien des
mehrschichtigen Plattenepithels und des Knorpels sowie zur
Tumordiagnostik und Tumortherapie eignet.
Das Plattenepithelkarzinom ist der am häufigsten auftretende
Tumor des Oesophagus. Diese Form von Tumoren wird in der Tumordi
agnostik auf Grund histologischer Kriterien in vier verschiedene
Kategorien (G1, G2, G3 und G4) unterteilt, wobei die histopa
thologischen Abnormalitäten in G1-Tumoren am geringsten, die in
G4-Tumoren am größten sind.
Die Entwicklung geeigneter Verfahren in der Tumortherapie sind
Gegenstand intensiver medizinischer Forschung. Grundlage dieser
Forschung ist sowohl eine umfassende morphologische, histologi
sche und molekulare Tumordiagnostik als auch die Erforschung der
Tumorentstehung. Die molekulare Ätiologie der Tumorentstehung ist
nicht einheitlich - häufig können jedoch Mutationen (Deletionen,
Gen-Amplifikationen, Translokationen chromosomaler Abschnitte
etc.) im betroffenen Gewebe nachgewiesen werden, die sich
schrittweise in fehlgeleiteter Differenzierung und letztlich in
unkontrollierter Zellteilung manifestieren. In Plattenepithelkar
zinomen des Oesophagus sind eine Vielzahl von Mutationen in
Onkogenen, Tumor-Suppressorgenen und Genen für Wachstumsfaktoren
beschrieben (Übersicht in Stemmermann et al., 1994). Inter
essanterweise konnten derartige Mutationen auch in den dem Tumor
benachbarten, histologisch normal erscheinenden Geweben nach
gewiesen werden. Man geht davon aus, daß für die Entstehung eines
Tumors die Gesamtheit intrazellulärer Schäden einen kritischen
Schwellenwert überschreiten muß. Eine erfolgreiche Tumortherapie
wird daher auch von der Diagnostizierung früher Stadien der
Tumorentstehung abhängig sein.
Aus histopathologischer Sicht gelten Dysplasien des mehrschichti
gen Plattenepithels als präkanzerogene Läsionen und somit als
potentielle Frühstadien der Tumorentstehung. Die Ursachen der
Dysplasien sind u. a. in der Entartung der Transkriptionskontrolle
differenzierungsspezifischer Gene zu suchen. Diese Kontrolle wird
normalerweise von einem geordneten Zusammenwirken von Trans
kriptionsfaktoren, die die Aktivität dieser Zielgene gemeinsam
regulieren, gewährleistet. Gelingt der Nachweis, daß bereits die
Expression, subzelluläre Lokalisation bzw. Aktivität dieser
Transkriptionsfaktoren verändert sind, können derartige Befunde
als diagnostische Marker zur frühen Erkennung von Dysplasien
Verwendung finden. Hinsichtlich der Tumoren des Plattenepithels
sollte ein günstiger Marker auch im malignen Gewebe eine Ver
änderung der Expression aufweisen.
Pax-Gene repräsentieren eine Multigenfamilie, die eine kon
servierte DNA-Sequenz, die "paired"-Box, enthalten. Aus dem Genom
des Menschen und der Maus sind bisher jeweils 9 verschiedene
Pax-Gene (Pax1-Pax9) isoliert worden (Übersicht in Walther et al.,
1991; Stapleton et al., 1993; Wallin et al., 1993). Die "paired"-Box
ist darüber hinaus auch in Vertretern niedrigerer Tier
klassen, z. B. in Nematoden, Drosophila, Zebrafisch, Schildkröte
und Huhn, nachgewiesen worden (Übersicht in Noll, 1993). Die
"paired"-Box kodiert für die DNA-bindende "paired"-Domäne; die
Proteine der Pax-Gene konnten somit in die Gruppe der Trans
kriptionsfaktoren eingeordnet werden (Treisman et al., 1991,
Chalepakis et al., 1991, Xu et al., 1995).
Pax-Gene sind entscheidend an der Entwicklung embryonaler
Strukturen beteiligt. Während der Embryonalentwicklung der Maus
werden die Pax-Gene sowohl räumlich als auch zeitlich in spezifi
schen und teilweise einander überlappenden Mustern exprimiert
(Gruss & Walther, 1992). Die starke, instruktive Wirkung der
Pax-Gene während der Embryonalentwicklung konnte u. a. durch die
gentechnisch erzeugte, ektopische Expression von Pax6 in Imagi
nalscheiben der Flügel bzw. der Beine von Drosophila demonstriert
werden (das Pax6-Gen wird normalerweise in der Anlage des Auges
exprimiert). Die ektopische Expression von Pax6 in Imaginal
scheiben der Flügel bzw. der Beine hat zur Folge, daß sich hier
an falscher Stelle ein nahezu vollständiges Auge entwickelt
(Halder et al., 1995).
Mit der Entdeckung, daß Mutationen in Pax-Genen für kongenitale
Fehlbildungen bei Mäusen, aber auch beim Menschen (Pax1: undula
ted, Pax3: splotch und Waardenburg-Syndrom, Pax6: Small eye und
Aniridia) verantwortlich sind, gewannen die Untersuchungen dieser
Gengruppe weiter an Bedeutung (Balling et al., 1988; Epstein et
al., 1991; Tassabehji et al., 1992; Hill et al., 1991; Ton et
al., 1991).
Die Funktion der Pax-Gene ist nicht auf die Embryonalentwicklung
beschränkt. Es konnte z. B. gezeigt werden, daß das Pax-5 Protein
das Gen CD19 (CD19 kodiert für ein B-Lymphocyten-spezifisches
Protein) aktiviert (Kozmik et al., 1992) und somit auch im
adulten Organismus eine Funktion übernimmt. Pax8 wird in der
Schilddrüse des adulten Organismus exprimiert und ist an der
Aktivierung der Gene für Thyroglobulin und Thyroperoxidase
beteiligt (Zannini et al., 1992).
Einige Mitglieder der Pax-Genfamilie (Pax1, Pax2, Pax3, Pax6,
Pax8) sind auf Grund ihrer tumorigenen Eigenschaften als Proto-
Onkogene identifiziert worden. Die Identifizierung basiert auf
Transformationstests, bei denen die oben genannten Pax-Gene unter
der Kontrolle des Cytomegalovirus-Promotors in NIH3T3- bzw.
208-Zellen überexprimiert werden. Injektionen der transformierten
208-Zellen in Nacktmäusen führen in nahezu allen Fällen zum
Auftreten von Sarkomen (Maulbecker & Gruss, 1993).
Die molekularen Zusammenhänge der Tumorentstehung durch Aktivie
rung von Pax-Genen sind nicht bekannt. Für eine Reihe von
Rhabdomyosarkomen konnte gezeigt werden, daß Pax3 oder Pax7 in
Folge von chromosomalen Translokationen mit dem Gen für FKHR,
einem Transkriptionsfaktor aus der Familie der forkhead-Gene,
fusioniert ist. Es konnte gezeigt werden, daß chimäre Transkripte
aus Pax3-FKHR bzw. Pax7-FKHR in Rhabdomyosarkomen exprimiert
werden (Shapiro et al., 1993; Davis et al., 1994).
In Wilm′s Tumoren der Niere konnte die Expression von Pax2
nachgewiesen werden (Dressler & Douglass, 1992). Pax2 ist für die
Entwicklung der Niere notwendig - die Expression wird jedoch
bereits während der Embryonalentwicklung herabreguliert und ist
in der gesunden, adulten Niere nicht nachweisbar (Dressler et
al., 1990).
Aus der DE-A-42 25 569 ist ein therapeutisches oder diagnosti
sches Mittel bekannt, das als Wirksubstanz mindestens eine
Nukleinsäure enthält, die mit einem Pax-Gen hybridisiert. Als
Pax-Gene werden Pax1 bis Pax8 genannt. Weiterhin beschrieben
werden die Verwendung eines derartigen Mittels als molekulare
Sonde in der Tumordiagnostik und als Antisense-Nukleinsäure zur
Hemmung der Genexpression.
Nicht genannt werden in der DE-A-42 25 569 therapeutische oder
diagnostische Mittel unter Verwendung einer Nukleinsäure, die mit
einem Pax9-Gen hybridisiert, und Verwendungen eines derartigen
Mittels. Dies ist dadurch zu erklären, daß zum Zeitpunkt der
Hinterlegung der DE-A-42 25 569 (3.8.1992) die Existenz des
Pax9-Genes noch unbekannt war. Weiterhin offenbart diese deutsche
Offenlegungsschrift ausschließlich in allgemeiner Form die
Verwendung derartiger Sonden zur Tumordiagnostik oder Tumor
therapie. In welchen speziellen Bereichen der Tumordiagnostik
oder Tumortherapie dieses Mittel überhaupt einsetzbar sein soll,
wird nicht offenbart, was jedoch bei der Vielzahl und Heterogeni
tät von Tumoren bedeutsam ist. Insbesondere wird in dieser
Offenlegungsschrift kein Mittel offenbart, das sich auch zur
Früherkennung von präkanzerogenen Läsionen, insbesondere von
Dysplasien des mehrschichtigen Plattenepithels, eignet.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neue,
mindestens eine Nukleinsäure als Wirkstoff umfassende Sonde
bereitzustellen, die zur Tumordiagnostik und Tumortherapie von
Plattenepithelkarzinomen und Chondrosarkomen und zur Früherken
nung präkanzerogener Läsionen, insbesondere von epithelialen
Dysplasien des mehrschichtigen Plattenepithels und des Knorpels,
einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Bereitstellung eines
therapeutischen oder diagnostischen Mittels gelöst, das minde
stens einen Wirkstoff mit mindestens einer Nukleinsäure enthält,
die mit einem Pax9-Gen oder einem Derivat hiervon hybridisiert.
Erfindungsgemäß ist unter "Pax9" in den Patentansprüchen immer
das "humane Pax9" zu verstehen.
Überraschenderweise wurde erfindungsgemäß festgestellt, daß eine
Nukleinsäure, die mit einem Pax9-Gen oder einem Derivat hiervon
hybridisiert, in der Diagnostik von Plattenepithelkarzinomen her
vorragend einsetzbar ist. Unerwarteterweise konnte weiterhin ge
zeigt werden, daß sich ein derartiges diagnostisches Mittel auch
zur Früherkennung epithelialer Dysplasien, Metaplasien und
Tumoren des mehrschichtigen Plattenepithels hervorragend eignet.
Hierdurch wird beispielsweise ermöglicht, daß zu einem sehr
frühen Zeitpunkt, zu dem makroskopisch und mikroskopisch noch
keine pathologischen Veränderungen der Zellen feststellbar sind,
eine Früherkennung von Dysplasien also möglichen Vorstufen von
Metaplasien und Tumoren dieser Gewebe, ermöglicht wird.
Das erfindungsgemäße therapeutische oder diagnostische Mittel
enthält als Wirkstoff mindestens eine Nukleinsäure, die (a) eine
für das Pax9-Protein kodierende Nukleinsäuresequenz, (b) einen
Teil hiervon, (c) einen mit einer Nukleinsäuresequenz aus (a)
und/oder (b) unter stringenten Bedingungen hybridisierende
Nukleinsäuresequenz oder (d) eine zu einer Nukleinsäure aus (a),
(b) und/oder (c) komplementäre Nukleinsäuresequenz umfaßt.
In weiteren Ausführungsformen der Erfindung umfaßt die Nuklein
säure die für die Aminosäuren 1-208 kodierende Sequenz und die
für die Aminosäuren 209-341 kodierende Sequenz (siehe SEQ ID
No: 1).
Aufgrund der verwendeten Klonierungstechnik war es nicht möglich,
die Nukleotide 1-4 und 1018-1023 bzw. die hiervon abgeleiteten
Aminosäuren 1 und 2 und die Aminosäuren 340 und 341 zu bestimmen.
In der beiliegenden Abb. 1B sind diese Aminosäuren mit "*"
bezeichnet. Das Sequenzprotokoll dagegen beginnt mit dem tatsäch
lich sequenzierten Nukleotid 5 (mit 1 bezeichnet).
Die Nukleinsäure kann eine DNA oder RNA sein, die gegebenenfalls
modifiziert ist.
Die erfindungsgemäße Nukleinsäure hybridisiert bevorzugt unter
stringenten Bedingungen an das Pax9-Gen. Stringente Bedingungen
sind erfindungsgemäß so definiert, daß sie eine selektive und
nachweisbare spezifische Bindung der Nukleinsäure an ein Pax9-Gen
oder ein Derivat hiervon oder ein Pax9-Transkript oder ein
Derivat hiervon ermöglichen. Eine derartige Hybridisierung unter
stringenten Bedingungen ist vorzugsweise dadurch definiert, daß
nach einer Hybridisierung bei 42°C in 50% Formamid und anschlie
ßendem Waschen des Filters bei 65°C in einer wäßrigen Lösung noch
eine Bindung der Sonde an das Pax9-Gen oder die Pax9-RNA oder
Derivate hiervon nachweisbar ist. Bei Verwendung von kürzeren
Nukleinsäuren als Sonden kann es jedoch erforderlich sein,
weniger drastische Hybridisierungs- und/oder Waschbedingungen
anzuwenden. Hoch-stringente Bedingungen sind: Waschen des Filters
in 0,1x SSC, 0,1% SDS bei 68°C.
Zum spezifischen Nachweis des Pax9-Gens ist eine Nukleinsäurese
quenz aus dem nicht konservierten Bereich des Gens zu verwenden,
also bevorzugt aus dem nicht für die Paired-Domäne kodierenden
Bereich. Das gleiche gilt für die Hemmung des Pax9-Gens.
Das erfindungsgemäße Mittel kann in einer wirksamen Menge als
molekulare Sonde in der Diagnostik oder Therapie von Dysplasien,
Metaplasien und Tumoren eingesetzt werden. Weiterhin ist es als
Antisense-Nukleinsäure zur spezifischen Hemmung der Genexpression
des Pax9-Gens einsetzbar.
Erfindungsgemäß wird weiterhin ein Verfahren zur Tumordiagnostik
und ein Verfahren zur Hemmung der Expression des Pax9-Gens
bereitgestellt, das das erfindungsgemäße Mittel in einer wirk
samen Menge einsetzt.
Ein weiteres, erfindungsgemäß bereitgestelltes therapeutisches
oder diagnostisches Mittel enthält mindestens einen Wirkstoff in
einer wirksamen Menge, der mindestens ein Pax9-Protein, Analoga,
Teile, Konjugate, Oligomere und/oder Mischungen hiervon umfaßt.
Ein derartiges Mittel wird in einer wirksamen Menge in der
Diagnostik und/oder Therapie von Dysplasien, Metaplasien und
Tumoren von Epithelzellen eingesetzt.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird ein thera
peutisches oder diagnostisches Mittel bereitgestellt, das
mindestens einen Wirkstoff enthält, der mindestens einen Antikör
per gegen ein Pax9-Protein, Analoga, Teile, Konjugate, Oligomere
und/oder Mischungen hiervon umfaßt.
Das erfindungsgemäß bereitgestellte therapeutische und diagnosti
sche Mittel mit einem Teil des Pax9-Proteins, Analoga, Kon
jugaten, Oligomeren und/oder Mischungen hiervon weist bevorzugt
die Aminosäuren 132-341 und in einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform die Aminosäuren 251-341, je der Abb. 1B, bzw. die
Aminosäuren 130-337 oder 249-337 gemäß SEQ ID No: 1, auf.
Das erfindungsgemäß bereitgestellte therapeutische oder diagno
stische Mittel weist in einer weiteren bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung mindestens einen Wirkstoff auf, der mindestens
einen Antikörper, bevorzugt einen monoklonalen Antikörper, gegen
ein Pax9-Protein, Analoga, Teile, Konjugate, Oligomere und/oder
Mischungen hiervon umfaßt, wobei diese Antikörper in speziellen
Ausführungsformen der Erfindung gegen Epitope gerichtet sein
können, die in den Bereichen 132-341 bzw. 251-341 der Aminosäure
sequenz der Abb. 1B bzw. 130-337 oder 249-337 gemäß SEQ ID No: 1
lokalisiert sind.
Erfindungsgemäß werden weiterhin das Pax9-Protein mit der
Aminosäuresequenz der SEQ ID No: 1, Analoga, Teile, Konjugate,
Oligomere und/oder Mischungen hiervon bereitgestellt.
Die Nukleotidsequenz 1-627 und die Aminosäuresequenz 1-208 (SEQ
ID No: 1) sind bereits in Stapleton (1993) beschrieben und werden
in einer speziellen Ausführungsform von der Erfindung nicht
mitumfaßt.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch DNA, die für das vor
stehend genannte Pax9-Protein kodiert, und RNA, die von dieser
DNA abgeleitet ist.
Die erfindungsgemäßen Antikörper sind vorzugsweise monoklonale
Antikörper, die auf bekannte Weise nach der Köhler-Milstein-Metho
de durch Immunisierung eines Versuchstieres, vorzugsweise
einer Maus, mit dem Pax9-Protein oder/und einem Gemisch von
Pax9-Proteinen, Gewinnung von Antikörper-produzierenden B-Zellen oder
Milzzellen aus dem immunisierten Versuchstier und anschließender
Fusionierung der Antikörper-produzierenden Zellen mit einer
geeigneten Leukämiezelle zur Erzeugung von Hybridomen erhältlich
sind.
Die erfindungsgemäßen Antikörper können vorzugsweise in vitro
und/oder in vivo als Mittel in der Tumordiagnostik und/oder
Tumortherapie verwendet werden. Dabei können die Antikörper auch
als Fragmente (z. B. Fab oder F(ab)₂ Fragmente) und gegebenenfalls
gekoppelt an eine nachweisbare Gruppe (Enzym, Fluoreszenzmarker,
radioaktiver Marker, Kernresonanzmarker etc.) oder an ein Toxin
(z. B. Rizin, Diphterietoxin etc.) verwendet werden. Die Her
stellung derartiger Antikörper-Derivate erfolgt auf eine dem
Fachmann auf dem Gebiet der Immunologie bekannte Weise (z. B.
durch kovalente Kopplung über einen bi-funktionellen Linker).
Erfindungsgemäß mit umfaßt werden Antikörper, insbesondere
monoklonale Antikörper, die gegen ein Pax9-Protein, Analoga,
Teile, Konjugate, Oligomere und/oder Mischungen hiervon gerichtet
sind. Diese Antikörper können in den erfindungsgemäß bereitge
stellten Verfahren und in den beanspruchten Verwendungen einge
setzt werden.
Die erfindungsgemäß bereitgestellten therapeutischen oder
diagnostischen Mittel werden zur Diagnostik oder Therapie von
Dysplasien, Metaplasien und Tumoren von Epithelzellen, bevorzugt
des mehrschichtigen Plattenepithels sowie von Knorpelzellen,
eingesetzt. Die Diagnostik und Therapie von Veränderungen des
Oesophagus, der Haut, der Mundschleimhaut, der Zunge, der Cornea,
Vagina, der Cervix, des Endometriums, des Anus, der Talgdrüsen
der Haut und des Knorpels stellen bevorzugte Einsatzgebiete dar.
Insbesondere die Früherkennung von Dysplasien epithelialer Zellen
ist ein mögliches Einsatzgebiet der vorliegenden Erfindung.
Die Diagnostik, insbesondere die Früherkennung, und die Therapie
bei Metaplasien ist ein wichtiger Anwendungsbereich der vor
liegenden Erfindung. Eine Metaplasie, also im vorliegenden Fall
die Umwandlung eines Epithels in ein mehrschichtiges Plattenepi
thel, kann im Körper theoretisch überall dort auftreten, wo
"Nicht-Plattenepithelien" vorhanden sind. Es ist beispielsweise
bekannt, daß das einschichtige Epithel der Luftröhren bei
Rauchern häufig in ein mehrschichtiges Plattenepithel umgewandelt
wird. Ein weiteres wichtiges Beispiel ist die Umwandlung des
Endometriumepithels (normalerweise einschichtig) in ein mehr
schichtiges Plattenepithel. An diesen Stellen besteht eindeutig
ein erhöhtes Risiko, ein Plattenepithelkarzinom zu entwickeln.
Diese mehrschichtigen Plattenepithelien sind durch das erfin
dungsgemäß bereitgestellte Mittel, das mindestens einen Wirkstoff
mit mindestens einer Nukleinsäure enthält, die mit einem Pax9-Gen
oder einem Derivat hiervon hybridisiert, diagnostizierbar oder
therapierbar.
Weiter unten wird näher ausgeführt, daß erfindungsgemäß gezeigt
werden konnte, daß das Pax9-Protein in Dysplasien epithelialer
Zellen in größeren Mengen als in Normalzellen im Zytoplasma
lokalisiert ist. Erfindungsgemäß können deshalb rekombinante
Vektoren mit einer für ein Pax9-Protein, einem Analogon, Teilen,
Konjugaten, Oligomeren und Mischungen hiervon kodierenden
Sequenz, die in einer bevorzugten Ausführungsform in funktionel
ler Verbindung mit einer oder mehreren Signalsequenzen zum
gerichteten Transport des Pax9-Proteins in den Zellkern steht,
verwendet werden. Dieser Vektor kann beispielsweise von einem
Plasmid oder von einem viralen Vektor abgeleitet sein. Übliche,
auf dem Gebiet der Gentherapie bekannte oder noch zu entwickelnde
Vektoren sind erfindungsgemäß einsetzbar. Bevorzugt handelt es
sich hierbei um einen Expressionsvektor, der sowohl in Pro- als
auch in Eukaryontenzellen exprimierbar sein kann.
Von der vorliegenden Erfindung mit umfaßt werden auch Eukaryon
tenzellen und Prokaryontenzellen, die mit einem Vektor trans
formiert sind, der das erfindungsgemäße Pax9-Gen enthält.
Die erfindungsgemäß bereitgestellten Vektoren mit dem Pax9-Gen
sind zur somatischen Gentherapie beim Menschen einsetzbar.
Beispielsweise können sie zur terminalen Differenzierung von
Tumorzellen und Tumorvorläuferzellen eingesetzt werden.
Von der Erfindung werden mit umfaßt Analysekits zur Analyse von
Pax9-Expression in Knorpelzellen und Epithelzellen, insbesondere
des Plattenepithels, auf Dysplasien, Metaplasien und Tumoren.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Abbildun
gen näher erläutert. Die Abbildungen zeigen:
Abb. 1A die Aminosäuresequenz des humanen Pax9-Proteins mit 341
Aminosäuren.
Abb. 1B einen Vergleich der Aminosäuresequenz des Pax9-Gens des
Menschen (HUPax9) und der Maus (MPax9).
Abb. 2 eine Northern-Blot-Analyse.
Abb. 3 den Nachweis des Pax9-Proteins in Protein-Extrakten aus
dem Oesophagus der Maus und des Menschen (Western-Blot-Analyse).
Abb. 4 die Lokalisation des Pax9-Proteins im gesunden Oesophagus-
Epithel der Maus (A-D) und der Menschen (E-H).
Abb. 5, 6 und 7 die Lokalisation des Pax9-Proteins in patholo
gisch veränderten, mehrschichtigen Plattenepithelien und in
Plattenepithelkarzinomen des Menschen.
Abb. 8 die Lokalisation des Pax9-Proteins in differenzierenden
Knorpelzellen im wachsenden Röhrenknochen eines 16,5 Tage alten
Mausembryos.
Die Länge der in den Abbildungen gezeigten Längenstandards
beträgt jeweils 100 µm.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es ist davon auszugehen, daß die Erfindung nicht
auf die genannten speziellen Ausführungsbeispiele beschränkt ist,
sondern daß der Fachmann auf dem Gebiet der Molekularbiologie in
bekannter Weise auch weitere Ausführungsformen entwickeln kann.
Die Existenz des Pax9-Genes ist in den Genomen der Maus (Wallin
et al., 1993), des Menschen (Stapleton et al., 1993) und des
Huhnes (Peters et al., 1995) nachgewiesen. Die Aminosäuresequenz
der DNA-bindenden "paired"-Domäne ist in diesen Organismen
identisch. Die Aminosäuresequenzen der Pax9-Proteine des Menschen
(kombiniert aus Stapleton et al., 1994 und Peters et al.,
unveröffentlicht) und der Maus (Neubüser et al., 1995) sind in
Abb. 1 dargestellt. Die "paired"-Domäne und ein weiteres kon
serviertes Sequenzmotiv aus 8 Aminosäuren, das Oktapeptid, sind
in dieser Abbildung eingerahmt.
Neben anderen Expressionsdomänen wird Pax9 während der Embryonal
entwicklung der Maus und des Huhnes im Epithel des undifferen
zierten Pharynx exprimiert (Neubüser et al., 1995, Peters et al.,
1995). Das Epithel des Pharynx ist im weiteren Verlauf der
Embryonalentwicklung (u. a.) an der Organogenese des Oesophagus
beteiligt. Dabei wird das zunächst einschichtige Epithel zum
mehrschichtigen Plattenepithel umgewandelt, das den gesamten
Oesophagus im adulten Organismus auskleidet. Es ist bekannt, daß
Pax9 im mehrschichtigen Plattenepithel des Oesophagus des Huhnes
(Peters et al., 1995), der Maus und des Menschen (Peters et al.,
unveröffentlicht) exprimiert wird. Mehrschichtige Plattenepi
thelien kommen im menschlichen Organismus außerdem in der Haut,
der Mundschleimhaut, der Zunge, der Cornea, der Vagina und im
Anus vor. Die Talgdrüsen der Haut zeigen einen ähnlichen Aufbau
aus epithelialen Zellen. Mit Ausnahme der Cornea konnte erfin
dungsgemäß in der adulten Maus in allen oben genannten Organen
die Expression von Pax9 nachgewiesen werden. In der späten Phase
der embryonalen Entwicklung der Maus wird Pax9 auch in einer
spezifischen Phase der Knorpeldifferenzierung exprimiert (Peters
und Balling, unveröffentlicht). Die Pax9 exprimierenden Zellen
markieren dabei die Übergangsphase zwischen dem proliferierenden
Säulenknorpel und der Schicht des differenzierenden Blasen
knorpels, der im weiteren Verlauf der Entwicklung enchondral
ossifiziert. In Analogie zur Expression in mehrschichtigen
Plattenepithelien exprimieren auch in Knorpelzellen nicht die
proliferierenden, sondern die sich differenzierenden Zellen Pax9.
Die vorliegende Erfindung, die sich aus den nachfolgend be
schriebenen Experimenten ergab, ist somit auf diese Organe
übertragbar.
Basis für die vorliegende Erfindung ist die Analyse der Gen- und
Proteinexpression von Pax9 im mehrschichtigen Plattenepithel,
insbesondere des gesunden Oesophagusepithels des Menschen und der
Maus, sowie in Knorpelzellen des wachsenden Röhrenknochens
während der embryonalen Entwicklung der Maus.
Vom menschlichen Pax9-Gen ist bislang die Nukleotidsequenz des
"paired"-Box enthaltenden Exons bekannt (Stapleton et al., 1993).
Im Rahmen dieser Studie wurde aus Gesamt-RNA des Oesophagus die
kodierende Pax9-cDNA des Menschen isoliert. Die Isolierung von
Gesamt-RNA wurde mit Hilfe des "RNeasy Total RNA"-Kits (Qiagen,
Hilden) durchgeführt. Hierfür wurde frisches Sektionsmaterial aus
dem Institut für Pathologie des Klinikums Rechts der Isar,
München, zur Verfügung gestellt. 1 µg der Gesamt-RNA wurde für
eine reverse Transkription eingesetzt. Als Startpunkt für die
Reverse Transkriptase (Superscript von Gibco-BRL, Karlsruhe)
diente das synthetische DNA-Oligonukleotid
5′-CCCAAGCTTTGGACGCTCCCATCAGAGTGC-3′ (Restriktionsschnittstelle für
HindIII ist unterstrichen). Diese Sequenz wurde von der Pax9-cDNA
der Maus (Neubüser et al., 1995) abgeleitet und überspannt das
Stop-Codon und die letzten beiden carboxyterminalen Aminosäuren
des murinen Pax9-Proteins. Die Amplifizierung der menschlichen
Pax9-cDNA wurde anschließend mit Hilfe der Polymerase-Kettenreak
tion (PCR) durchgeführt. Neben dem oben angeführten DNA-Oligonu
kleotid wurde außerdem das Oligonukleotid 5′-CCCAAGCTTAGCCAGCCTTC
GGGGAGGTG-3′ verwendet, das aus dem 5′-Bereich der "paired"-Box
des menschlichen Pax9-Gens (Stapleton et al., 1993) abgeleitet
wurde. Folgende Bedingungen wurden für 25 Amplifizierungszyklen
eingehalten: 1 min Denaturierung bei 94°C; 1 min Hybridisierung
der Oligonukleotide bei 60°C; 1 min DNA-Polymerisierung bei 72°C.
Das erhaltene DNA-Fragment wurde mit HindIII gespalten und in die
Restriktionsschnittstelle HindIII des Plasmids pKS (Stratagene,
Heidelberg) kloniert. Die Sequenzierung erfolgte mit Hilfe des
Sequenase-Kits nach der Anleitung des Herstellers (USB, Cleve
land, USA). Die Sequenz der abgeleiteten Aminosäuren und der
Vergleich mit dem Pax9-Protein der Maus sind in Abb. 1A bzw. 1B
dargestellt.
Der kodierende Bereich der Pax9-cDNAs der Maus (Neubüser et al.,
1995) und des Menschen (Peters et al., unveröffentlicht) wurde
jeweils radioaktiv markiert (Feinberg & Vogelstein, 1984) und
gegen membrangebundene Gesamt-RNA des Oesophagus hybridisiert
(Northern-Blot-Analyse). Die Membranen (HybondN, Amersham,
Braunschweig) wurden nach der Hybridisierung unter hoch-stringen
ten Bedingungen (0,1 × SSC, 0,1% SDS, 68°C), die eine Kreuzhybri
disierung mit anderen Pax-Genen ausschließen, gewaschen. In Abb. 2
sind die Ergebnisse der Northern-Blot-Analyse dargestellt. Die
Abb. 2A zeigt, daß Pax9 im Oesophagus der Maus exprimiert wird,
dagegen keine Transkripte im Drüsenmagen, Dünndarm und Dickdarm
nachweisbar sind. Pax9-Transkripte sind auch im Oesophagus des
Menschen nachweisbar (Abb. 2B). Ein Vergleich mit den internen
Längenstandards der ribosomalen 28S-RNA (6333 Basen) bzw. 18S-RNA
(2366 Basen) ergab, daß die Transkriptlängen des menschlichen
Pax9-Gens ca. 5,3 Kilobasen (obere Bande), 3,5 Kilobasen (mitt
lere Bande) und 2,1 Kilobasen (untere Bande) betragen.
Es wurde geprüft, ob die Pax9-Transkripte translatiert werden und
als Pax9-Proteine in Proteinextrakten des Oesophagus nachzuweisen
sind. Zu diesem Zweck wurden polyklonale Antikörper, die gegen
das Pax9-Protein gerichtet sind, in Kaninchen erzeugt. Dazu wurde
die cDNA-Sequenz, die für die Aminosäuren 252-342 des Pax9-Pro
teins der Maus (Neubüser et al., 1995) kodiert, in den Vektor
pMALTM-c2 (New England Biolabs) kloniert. Das resultierende
Plasmid, pMALP9, kodiert für ein Fusionsprotein, bestehend aus
einem 42.7 kd großen, Maltose-bindenden Protein aus Escherichia
coli (Guan et al., 1987) und dem carboxyterminalen Bereich des
Pax9-Proteins. Die Expression und die Reinigung des Fusions
proteins wurden nach den Angaben des Herstellers (New England
Biolabs) durchgeführt. Zwei Kaninchen wurden subcutan mit je
400 µg des Fusionsproteins in Freund′schem Adjuvans immunisiert.
In Intervallen von vier Wochen wurde jeweils mit 100 µg des
Fusionsproteins erneut immunisiert. Für alle Untersuchungen wurde
das nach der dritten bzw. vierten Immunisierung gewonnene
Immunserum eines Kaninchens, bezeichnet als 281-IV, benutzt. Ein
zweites Immunserum, bezeichnet als 105-IV, das die "paired"-Domäne
des Pax9-Proteins erkennt (Peters et al., 1995), wurde zur
Bestätigung der Spezifität des Immunserums 281-IV benutzt.
Zum Nachweis des Pax9-Proteins wurden Proteinextrakte aus dem
Oesophagus des Menschen bzw. der Maus nach bekannten Protokollen
hergestellt (Peters et al., 1995), je 50 µg eines Proteinextraktes
auf 12%igen Polyacrylamid-Gelen (Laemmli, 1970) aufgetrennt und
anschließend durch halbtrockenen elektrischen Transfer auf
Fluorotrans-Membranen (Pall, Dreieich) übertragen. Zur Abschät
zung von Proteingrößen wurde zusätzlich ein Protein-Größenmarker
(Sigma, München) aufgetragen. Die Membranen wurden über Nacht in
phosphatgepufferter Salzlösung (=PBS), die 3% Rinder
serum-Albumin, 5% normales Schafserum und 5% Magermilchpulver enthielt,
blockiert. Anschließend wurde das Immunserum in einer Verdünnung
von 1 : 200 hinzugegeben und für eine Stunde bei 21°C inkubiert.
Nachfolgend wurde die Membran in 0,1% Tween20 in PBS für 20 min
gewaschen und danach in einer Verdünnung von 1 : 2000 mit einem
Konjugat aus Anti-Kaninchen-IgG und alkalischer Phosphatase
(Boehringer, Mannheim) inkubiert. Der Nachweis der Proteinbanden
erfolgte mit den Farbsubstraten 4-Nitroblau-Tetrazolium-HCl (NBT)
und 5-Brom-4-Chloro-3-Indolylphosphat (X-Phosphat) nach den
Angaben des Herstellers (Boehringer, Mannheim). Abb. 3 zeigt das
Ergebnis dieser Western-Blot-Analyse.
Das Immunserum 281-IV detektiert im Proteinextrakt vom Oesophagus
der Maus ein Protein mit einem geschätzten Molekulargewicht von
ca. 39 kd (Abb. 3, Spur 1). Diese Größe entspricht dem von der
Aminosäure-Sequenz abzuleitenden Molekulargewicht des Pax9-Pro
teins (39 kd, vergl. Abb. 1). Dieses Ergebnis wird durch die
Verwendung des zweiten Immunserums (105-IV), das die
paired-Domäne von Pax9 erkennt und eine Bande auf der gleichen Höhe
nachweist, abgesichert (Abb. 3, Spur 2). Das Immunserum 105-IV
kreuz reagiert mit dem menschlichen Pax9-Protein und detektiert im
Proteinextrakt aus dem Oesophagus des Menschen ebenfalls ein
Protein mit einem Molekulargewicht von ca. 39 kd (Abb. 3, Spur 3).
Die Spuren 4 (Proteinextrakt aus dem Oesophagus der Maus) und 5
(Proteinextrakt aus dem Oesophagus des Menschen) in Abb. 3 zeigen
das Ergebnis der Kontroll-Inkubation mit normalem Kaninchenserum
und belegen die Spezifität der Immunseren 281-IV und 105-IV.
Mit Hilfe immunhistochemischer Verfahren wurde die subzelluläre
Lokalisation der Pax9-Proteine im gesunden Oesophagusepithel der
Maus, des Menschen und im Knorpel des Mausembryos ermittelt. Für
diese Experimente wurden die gleichen polyklonalen Antikörper
verwendet wie in Punkt 2. beschrieben. 5-7 µm dicke
Paraffin-Schnitte aus Formalin-fixiertem Gewebe wurden zweimal für 10 min
in Xylol, 5 min in Isopropanol, je 2 min in 100%/96%/90%/70% und
50% Ethanol entparaffinisiert und anschließend für 5 min in PBS
äquilibriert. Bei Inkubationen mit dem Antikörper 105-IV wurden
die Schnitte für 10 min in 10 mM Zitronensäure (pH 6,0) und Kochen
in der Mikrowelle vorbehandelt. Anschließend wurden die Schnitte
für 90 min bei 37°C in den Antikörper-Verdünnungen des Immunserums
281-IV oder des Pre-Immunserums (1 : 200 in PBS, 3% BSA) bzw.
105-IV (1 : 200 in PBS, 3% BSA, 15% normales Schafserum) inkubiert. (1)
Schnitte aus Geweben der Maus wurden wie folgt weiterbehandelt:
Nach 5 min Waschen in PBS wurde mit einem Konjugat (1 : 200 in PBS,
3% BSA verdünnt) aus Anti-Kaninchen-IgG und alkalischer Phospha
tase (Boehringer, Mannheim) inkubiert. Die Farbreaktion erfolgte
nach den Angaben des Herstellers (Boehringer, Mannheim) mit den
Substraten 4-Nitroblau-Tetrazolium-HCl (NBT) und 5-Brom-4-Chloro-
3-Indolylphosphat (X-Phosphat), die ein blau-violettes Präzipitat
bilden. Endogene alkalische Phosphataseaktivität wurde durch
Zugabe von Levamisol (Sigma, München; Endkonzentration 5 mM) in
der Färbelösung blockiert. (2) Schnitte aus menschlichem Gewebe
wurden wie folgt weiterbehandelt: Nach 5 min Waschen in PBS
wurden die Schnitte mit Maus-Anti-Kaninchen-IgG (Dianova,
Hamburg), 1 : 200 verdünnt in PBS (mit 20% humanem Serum), für 30
min bei 21°C inkubiert. Nach erneutem Waschen in PBS wurden die
Schnitte mit Kaninchen-Anti-Maus-IgG (Dakopatts, Dänemark), 1 : 50
verdünnt in PBS (mit 20% humanem Serum), für 30 min bei 21°C
inkubiert. Es wurde erneut in PBS gewaschen und anschließend mit
einem APAAP-Komplex (Dakopatts, Dänemark), 1 : 50 verdünnt in PBS,
für 30 min bei 21°C inkubiert. Die Farbreaktion erfolgte mit den
Substraten Naphtol-AS-MX-Phosphat (Sigma, München) und Fast Red
(Serva, Heidelberg), die ein rotes Präzipitat bilden. Endogene
alkalische Phosphataseaktivität wurde durch Zugabe von Levamisol
(5 mM) in der Färbelösung blockiert. Schnitte von menschlichen
Gewebeproben wurden nach der immunhistochemischen Färbung für 10
sek mit Hämalaun gefärbt, wodurch die Zellkerne schwach bläulich
dargestellt werden.
Für die Mikroskopie wurden die Schnitte in Glycerin-Gelatine
(Merck, Darmstadt) eingedeckelt. Die Dokumentation erfolgte auf
Kodak-Ektachrome-Diafilmen unter Verwendung eines Leitz-Axioplan-Mi
kroskopes und Normarski-Optik. Zur Darstellung der Histologie
wurden Schnitte analoger Bereiche wie oben entparaffinisiert und
mit Hämatoxylin/Eosin gefärbt.
Das mehrschichtige Plattenepithel des menschlichen Oesophagus
(Abb. 4 E) besteht aus einer mitotisch aktiven, basalen Zell
schicht (Bz), die die Stammzellen enthalten, und den aus dieser
Schicht hervorgehenden suprabasalen Zellschichten (Sz), deren
spezifische Differenzierungen das mehrschichtige, unverhornte
Plattenepithel aufbauen. Bei der Maus ist der Aufbau des Platten
epithels ähnlich, es ist jedoch - im Gegensatz zu dem des
Menschen - verhornt (Abb. 4A).
Eine eingehende Studie zur Genexpression von Pax9 wurde zunächst
im Tiermodell für das Plattenepithel des Oesophagus der Maus
durchgeführt. Es wurden adulte Mäuse des Stammes CD1 verwendet,
die im institutsinternen Tierstall der GSF gezüchtet werden. Das
Ergebnis dieser Untersuchung besteht darin, daß Pax9 in den
suprabasalen Zellschichten, nicht jedoch in der mitotisch aktiven
Basalschicht, exprimiert wird. Die Abb. 4B (Inkubation mit 281-IV)
und 4C (Inkubation mit 105-IV) zeigen exemplarisch das Ergebnis
immunhistochemischer Experimente. Beide Immunseren weisen das
Pax9-Protein in den Zellen der suprabasalen Zellschichten, in
denen die Epithelzellen differenzieren, nach. In Übereinstimmung
mit den Eigenschaften als Transkriptionsfaktor ist das Pax9-Pro
tein in den Zellkernen lokalisiert. Das Ergebnis der Kon
trollinkubation mit normalem Kaninchenserum (Abb. 4D) zeigt
unspezifische Hintergrundfärbung vor allem in der Keratinschicht
(K). Aus diesem Befund ist zu folgern, da Pax9 im gesunden
Organismus an der Differenzierung, nicht jedoch unmittelbar an
der Proliferation des Oesophagusepithels, die in der basalen
Zellschicht stattfindet, beteiligt sein kann. Es ist allerdings
bekannt, daß die mitotische Aktivität der Stammzellen einer
circadianen Rhythmik folgt und bei Mäusen in der Nacht am
höchsten ist (Scheving et al., 1979). Es wurde daher untersucht,
ob eine von der Tageszeit abhängige Expression von Pax9 in den
mitotisch aktiven Zellen der Basalschicht nachzuweisen ist. Dazu
wurden adulte Mäuse unter konstanten Licht-Bedingungen (12 h
Licht/12 h Dunkelheit) gehalten. Über 24 h wurde in dreistündigen
Abständen der Oesophagus von jeweils drei Mäusen präpariert,
fixiert und nach der oben beschriebenen Methode immunhistoche
misch untersucht. In keiner der insgesamt 24 unabhängigen Gewebe
proben konnte Pax9-Protein in der basalen Zellschicht nach
gewiesen werden (ohne Abbildung). Das Expressionsmuster ent
spricht in allen Fällen dem, das in Abb. 4B bzw. 4C gezeigt
ist.
Für die immunhistochemischen Untersuchungen am Oesophagusepithel
des Menschen wurden Paraffinschnitte aus der Sammlung des
Instituts für Pathologie (Klinikum Rechts der Isar, München)
angefertigt. Die Tabelle 1 gibt eine Übersicht über die ver
wendeten Gewebeproben mit der zugehörigen histopathologischen
Diagnose.
Im gesunden menschlichen Oesophagusepithel ist das Pax9-Protein
ebenfalls in den Zellkernen der suprabasalen Zellschichten
lokalisiert (Abb. 4F und 4G). Die Kontrollinkubation mit normalem
Kaninchenserum zeigt keine spezifische Färbung (Abb. 4H).
Im gesundem Oesophagusepithel ist das Pax9-Protein in den
Zellkernen der suprabasalen Schichten lokalisiert. Diese Lokali
sation korreliert mit der terminalen Differenzierung dieser
Zellen.
Leukoplakien, die sich durch weißliche, herdartige Verdickungen
des Schleimhautepithels auszeichnen, gelten als präkanzerogen.
Die Polarität und die Differenzierung des Epithels ist jedoch
weitgehend erhalten (Abb. 5A) und mit der des normalen Oesopha
gusepithels vergleichbar (vergl. Abb. 4E). In Abb. 5B ist
die Lokalisation des Pax9-Proteins einer Leukoplakie gezeigt. Wie
im gesunden Oesophagusepithel ist das Pax9-Protein in den
Zellkernen der suprabasalen Schichten lokalisiert. In Abb.
5C ist die Proteinverteilung von Pax9 aus einem anderen Bereich
der gleichen Gewebeprobe dargestellt. Obwohl auch hier die
Lokalisation in den Zellkernen dominiert, ist zusätzlich im
Cytoplasma eine deutliche Rotfärbung erkennbar. Dagegen ist in
Dysplasien des Schleimhautepithels die Verteilung der Pax9-Pro
teine in der Zelle drastisch verändert. Überraschenderweise
ist das Pax9-Protein bereits in leichten Dysplasien des Schleim
hautepithels (Abb. 5D) nicht in den Zellkernen der suprabasalen
Schichten nachweisbar (Abb. 5E). In dieser Gewebeprobe wie auch
in dem Beispiel einer schweren Dysplasie (Abb. 5F) ist das Pax9-Pro
tein überwiegend im Cytoplasma lokalisiert (Abb. 5G). In den
Abb. 5H und 6A ist jeweils die histologische Färbung eines
Karzinoma in situ gezeigt. Diese Tumoren entwickeln sich in
traepithelial und zeigen kein invasives Wachstum in das darunter
liegende Mesenchym. Die Entartung des Epithels korreliert hier -
wie auch in den gezeigten Dysplasien - mit der fehlenden Lokali
sation von Pax9-Protein in den Zellkernen (Abb. 5I).
In dieser Studie wurden auch verschiedene, invasiv wachsende
Plattenepithelkarzinome des Typs G2 (Abb. 6C, E, G) und G3 (Abb.
7A, C, E) untersucht. Das Pax9-Protein ist in allen untersuchten
Fällen vorwiegend im Cytoplasma lokalisiert. Die Ergebnisse sind
exemplarisch von Plattenepithelkarzinomen des Typs G2 (Abb.
6D, F, H) bzw. des Typs G3 (Abb. 7B, D, F) gezeigt.
Die vorliegende Erfindung stellt ein neues diagnostisches oder
therapeutisches Mittel bereit, das als Wirksubstanz mindestens
eine Nukleinsäure des Pax9-Gens enthält und insbesondere zur
Früherkennung von Dysplasien und Metaplasien des mehrschichtigen
Plattenepithels sowie zur Tumordiagnostik und Tumortherapie von
Plattenepithelkarzinomen geeignet ist. Dabei ist von besonderer
Bedeutung, daß Veränderungen der Pax9-Expression bereits präkan
zerogene Läsionen anzeigen können, die sich erst im weiteren
Krankheitsverlauf als Tumore manifestieren.
Die weitaus größten Anteile des Skeletts werden während der
Embryonalentwicklung als knorpelige Anlagen präformiert. Diese
Anlagen verknöchern durch enchondrale Ossifikation, einem kon
tinuierlich verlaufenden Prozeß, bei dem Knorpel abgebaut und
durch Knochensubstanz ersetzt wird. Gleichzeitig muß ein rasches
Wachstum des embryonalen Knochens gewährleistet sein. In den
Röhrenknochen findet das Wachstum im Perichondrium und an den
beiden Enden des Knochens, den Epiphysen, statt. Dabei werden in
den Epiphysen sich teilende Chondrocyten zum Säulenknorpel
angeordnet (Abb. 8A). In dieser Phase werden essentielle,
spezifische Moleküle der extrazellulären Matrix wie z. B. Collagen
II, Collagen IX, und Aggrecan exprimiert (Argraves et al., 1981,
Bogaert et al., 1992, Nakata et al., 1993). An die Phase der
Zellteilung schließt sich die Reifung der Chondrocyten an, die im
weiteren Verlauf der Differenzierung hypertroph werden und den
Blasenknorpel bilden. Während der Reifung wird CMP (cartilage
matrix protein), ein weiteres, spezifisches Moleküle der extra
zellulären Matrix exprimiert (Chen et al., 1995). Veränderungen
der Chondrocytendifferenzierung sind bei verschiedenen Krank
heitsbildern bekannt (Überblick in Rimoin, 1975). Exemplarisch
sei hier die Osteoarthritis in Gelenken angeführt. Die Gelenke
von artikulierenden Knochen werden von einer hyalinen Knorpel
schicht überdeckt. Bei der Osteoarthritis werden in in dieser
Schicht Differenzierungsvorgänge eingeleitet, die im Normallfall
nicht auftreten. Im hyalinen Gelenkknorpel können sekundäre
Zellteilungen und nachfolgende Hypertrophie der Chondrocyten
festgestellt werden (Hoyland et al., 1991, van der Mark et al.,
1992).
Transkriptionsfaktoren, die spezifisch in der Phase der Chon
drocytenreifung exprimiert werden, sind bislang nicht bekannt.
Überraschenderweise konnten wir Pax9, einen Transkriptionsfaktor,
in dieser Zone nachweisen. Die in dieser Studie durchgeführten
immunhistochemischen Experimente am Humerus eines 16,5 Tage alten
Mausembryos haben gezeigt, daß Pax9 exakt die Zone der Reifung,
die sich zwischen den Phasen der Zellteilung und Hypertrophie
befindet, auf molekularer Ebene markiert (Abb. 8B). Ein ver
gleichbares Expressionsmuster wurde auch in anderen skelettalen
Elementen (Schulterblatt, Wirbelkörper, Finger) beobachtet. Das
Pax9-Protein ist - in Analogie zu den Befunden im gesunden
Oesophagusepithel - in den Zellkernen lokalisiert. Darüberhinaus
besteht offensichtlich eine weitere Korrelation der Pax9-Expres
sion im reifenden Knorpel einerseits und der Pax9-Expression in
mehrschichtigen Plattenepithelien andererseits: In beiden Geweben
exprimieren nicht die sich teilenden Zellen, sondern die sich
differenzierenden Zellen Pax9. Die Kernlokalisation von Pax9 ist
neben den mehrschichtigen Plattenepithelien daher auch als ein
Marker für Knorpelzellen, die sich in der terminalen Differenzie
rung befinden, geeignet.
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Pax-8, a paired domain-containing protein, binds to a sequence overlapping the recognition site of a homeodomain and activates transcription from two thyroid-specific promoters.
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Claims (29)
1. Therapeutisches oder diagnostisches Mittel,
dadurch gekennzeichnet,
daß es mindestens einen Wirkstoff mit mindestens einer
Nukleinsäure enthält, die mit einem Pax9-Gen oder einem
Derivat hiervon hybridisiert.
2. Mittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es als Wirkstoff mindestens eine Nukleinsäure enthält,
die (a) eine für das Pax9-Protein kodierende Nuklein
säuresequenz, (b) einen Teil hiervon, (c) eine mit einer
Nukleinsäuresequenz aus (a) und/oder (b) unter stringenten
Bedingungen hybridisierende Nukleinsäuresequenz oder (d)
eine zu einer Nukleinsäure aus (a), (b) und/oder (c)
komplementäre Nukleinsäuresequenz umfaßt.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß es als Wirkstoff mindestens eine Nukleinsäure enthält,
die (a) eine für die Aminosäuren 130-337 gemäß SEQ ID No:
1 kodierende Nukleinsäuresequenz, (b) einen Teil hiervon,
(c) eine mit einer Nukleinsäuresequenz aus (a) und/oder
(b) unter stringenten Bedingungen hybridisierende Nu
kleinsäuresequenz oder (d) eine zu einer Nukleinsäure aus
(a), (b) und/oder (c) komplementäre Nukleinsäuresequenz
umfaßt.
4. Mittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nukleinsäure eine gegebenenfalls modifizierte DNA
oder RNA ist.
5. Verwendung eines Mittels nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche in einer wirksamen Menge als mo
lekulare Sonde in der Diagnostik oder Therapie von Dys
plasien, Metaplasien und Tumoren.
6. Verwendung eines Mittels nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche in einer wirksamen Menge als
Antisense-Nukleinsäure zur Hemmung der Genexpression.
7. Verfahren zur Tumordiagnostik,
dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Mittel nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche in einer wirksamen Menge verwendet.
8. Verfahren zur Hemmung der Expression von Genen,
dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Mittel nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche in einer wirksamen Menge verwendet.
9. Therapeutisches oder diagnostisches Mittel,
dadurch gekennzeichnet,
daß es mindestens einen Wirkstoff in einer wirksamen Menge
enthält, der mindestens ein Pax9-Protein, Analoga, Teile,
Konjugate, Oligomere und/oder Mischungen hiervon umfaßt.
10. Verwendung eines Mittels nach Anspruch 9 in einer wirk
samen Menge in der Diagnostik und/oder Therapie von Dys
plasien, Metaplasien und Tumoren.
11. Therapeutisches oder diagnostisches Mittel,
dadurch gekennzeichnet,
daß es mindestens einen Wirkstoff enthält, der mindestens
einen Antikörper gegen ein Pax9-Protein, Analoga, Teile,
Konjugate, Oligomere und/oder Mischungen hiervon umfaßt.
12. Therapeutisches oder diagnostisches Mittel nach Anspruch
11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antikörper ein monoklonaler Antikörper ist.
13. Protein mit der Aktivität von menschlichem Pax9 mit der
Aminosäuresequenz der SEQ ID No: 1, Analoga, Teile,
Konjugate, Oligomere und Mischungen hiervon, ausgenommen
ein Polypeptid mit der Aminosäuresequenz 1-208 alleine.
14. DNA, die für ein Pax9-Protein nach Anspruch 13 kodiert.
15. RNA, die von der DNA nach Anspruch 14 abgeleitet ist.
16. Monoklonaler oder polyklonaler Antikörper, der gegen ein
Pax9-Protein, Analoga, Teile, Konjugate, Oligomere
und/oder Mischungen hiervon gerichtet ist.
17. Verwendung eines therapeutischen oder diagnostischen Mit
tels nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verwendung die Diagnostik oder die Therapie von
Dysplasien, Metaplasien und Tumoren von Epithelzellen und
Knorpelzellen umfaßt.
18. Verwendung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diagnostik und Therapie von Veränderungen der
Epithelzellen des Oesophagus, der Haut, Mundschleimhaut,
Zunge, Cornea, Vagina, der Cervix, des Endometriums, des
Anus und der Talgdrüsen der Haut sowie des Knorpels umfaßt
wird.
19. Rekombinanter Vektor mit einer für ein Pax9-Protein, einem
Analogon, Teilen, Konjugaten, Oligomeren und Mischungen
hiervon kodierenden DNA-Sequenz nach SEQ ID No: 1,
wahlweise in funktioneller Verbindung mit einer oder
mehreren Signalsequenzen zum gerichteten Transport des
Pax9-Proteins in den Zellkern.
20. Vektor nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß er ein Plasmid ist oder von einem viralen Vektor ab
geleitet ist.
21. Vektor nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß er ein Expressionsvektor ist.
22. Vektor nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß er in Eukaryontenzellen exprimierbar ist.
23. Eukaryontenzelle oder Prokaryontenzelle, transformiert mit
einem Vektor nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche.
24. Verwendung eines Vektors nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche zur somatischen Gentherapie.
25. Verwendung eines Vektors nach einem oder mehren der vor
hergehenden Ansprüche zur terminalen Differenzierung von
Tumorzellen oder Tumorvorläuferzellen.
26. Diagnostisches Mittel nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Analysekit zur Analyse von Pax9-Expression in
Epithelzellen und Knorpelzellen auf Dysplasien,
Metaplasien und Tumoren ist.
27. Antisense-Nukleinsäuren zum Pax9-Gen oder einem Derivat
hiervon.
28. Synthetisches menschliches Pax9 mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID No: 1.
29. cDNA mit der DNA-Sequenz der SEQ ID No: 1.
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JP9528952A JPH11506021A (ja) | 1996-02-12 | 1997-02-07 | 重層扁平上皮の上皮形成異常の初期診断および扁平上皮癌の腫瘍診断および腫瘍治療のための新規プローブ |
US08/930,830 US6514712B1 (en) | 1996-02-12 | 1997-02-07 | Probe for the early detection of displasias in multilayer tesselated epithelium and for the diagnosis and therapy of carcinomas |
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DE (1) | DE19605105A1 (de) |
WO (1) | WO1997030153A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10159128A1 (de) * | 2001-07-13 | 2003-01-23 | Karsten Brand | Genregulatorische Elemente zur Gentherapie, zur Prävention und Diagnose von Metastasen bzw. zur Gentherapie von Tumoren |
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CN1321654A (zh) * | 2000-04-29 | 2001-11-14 | 上海博德基因开发有限公司 | 一种新的多肽——人Pax蛋白11.4和编码这种多肽的多核苷酸 |
CN1322752A (zh) * | 2000-05-09 | 2001-11-21 | 上海博德基因开发有限公司 | 一种新的多肽——人Pax蛋白22和编码这种多肽的多核苷酸 |
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JPS56145222A (en) * | 1980-04-28 | 1981-11-11 | Toshiyuki Hamaoka | Improved antibody and its preparation |
US4474893A (en) * | 1981-07-01 | 1984-10-02 | The University of Texas System Cancer Center | Recombinant monoclonal antibodies |
DE4225569C2 (de) | 1992-08-03 | 1996-04-25 | Max Planck Gesellschaft | Verwendung einer Sonde zur Tumordiagnostik oder Tumortherapie |
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1996
- 1996-02-12 DE DE19605105A patent/DE19605105A1/de not_active Withdrawn
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1997
- 1997-02-07 JP JP9528952A patent/JPH11506021A/ja active Pending
- 1997-02-07 US US08/930,830 patent/US6514712B1/en not_active Expired - Fee Related
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US6514712B1 (en) | 2003-02-04 |
JPH11506021A (ja) | 1999-06-02 |
WO1997030153A1 (de) | 1997-08-21 |
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