DE19604001C2 - Einrichtung zur Orientierung eines gekühlten Objektkopfes in einem Kryostat-Mikrotom - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Orientierung eines gekühlten Objektkopfes in einem Kryostat-Mikrotom, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Eine derartige Einrichtung zur Orientierung des Objektkopfes gegenüber einem Schneidmesser ist Gegenstand des Kryostat-Mikrotoms LEICA CM 3000 und des KRYOSTATEN 2800 FRIGOCUT-E der Fa. Leica Instruments GmbH. Aus der zugehörigen Bedienungsanleitung KRYOSTAT 2800 FRIGOCUT-E und dem LEICA CM 3000 ist es bekannt, daß der Objektkopf mit der zu schneidenden Probe über ein Kugelgelenk verbunden ist. Das Kugelgelenk ist in X- und Y- Richtung beweglich ausgebildet und zwischen zwei, das Kugelgelenk umfassende, Kugelhalbschalen gelagert. Die Klemmung des Kugelgelenkes erfolgt über einen Spannhebel, der eine der Kugelhalbschalen gegen die Kugel drückt.

Die Orientierung des Objektkopfes erfolgt über einen direkt mit der Kugel verbundenen Schwenkhebel Durch ein Schwenken dieses Hebels läßt sich der Objektkopf in X-Y-Richtung bewegen Nach der Einstellung der gewünschten X- Y-Stellung des Objektkopfes, muß, bedingt durch das hohe Gewicht des Objektkopfes zusammen mit dem Kühlmittelschlauch, gleichzeitig der Spannhebel zur Klemmung der Kugel betätigt werden Diese Art der Einstellung des Objektkopfes hat sich überall dort bewährt, wo eine schnelle Orientierung des Kopfes notwendig ist.

Durch das erwähnte hohe Eigengewicht des Objektkopfes müssen bei der X-Y- Einstellung die beiden Hebel gleichzeitig bedient werden, wodurch gewisse Toleranzen bei der Orientierung in Kauf genommen werden.

Aus der DE 82 17 700 U1 ist ein in zwei Raumrichtungen verstellbarer Objektkopf bekannt, der von einem Bügel umschlossen wird. Die Verstellung des Bügels erfolgt über zwei übereinander angeordnete und gegeneinander verschiebliche Kulissenelemente. Zwei parallel zueinander angeordnete Spindeln, die jeweils einen Kulissenstein aufweisen, stehen in einer Wirkverbindung zu den Kulissenelementen. Dabei ist einer der Kulissensteine über ein Hebelgestänge mit dem ersten Kulissenelement verbunden. Der zweite Kulissenstein greift in ein schräg zur Spindelachse angeordnetes Langloch des zweiten Kulissenelements ein.

Aus der DE 37 14 389 C1 ist eine Objekthalteeinrichtung für ein Schlitten­ mikrotom bekannt, bei der eine Arretiereinrichtung für eine verstellbare Objekteinspanneinrichtung vorgesehen ist. Die Arretiereinrichtung weist dazu eine kalottenförmige Schale und ein Arrtetierteil auf, durch das sich die Objekt­ einspanneinrichtung erstreckt. Zur Orientierung der Objekteinspanneinrichtung sind zwei Einstelleinrichtungen vorgesehen.

Aus der DE 37 14 411 C1 ist eine Objekthalteeinrichtung für ein Rotations­ mikrotom bekannt, die eine Objekteinspanneinrichtung, Verstellelemente, ein Federelement und eine Exzentereinrichtung aufweist. Die Verstellelemente sind dabei in einem spitzen Winkel zueinander angeordet.

In der DE-OS 21 43 529 ist ein Messerhalter für ein Mikrotom beschrieben, bei dem der Messerhalter zur Messerfreiwinkeleinstellung drehbar auf einem Basisteil gelagert ist und über einen Exzenter arretiert werden kann.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die aus dem LEICA CM 3000 Mikrotom-Kryostat bzw. dem KRYOSTAT 2800 FRIGOCUT-E bekannte Objektkopf-Orientierung so weiterzubilden, daß eine präzise Orientierung des Objektkopfes gewährleistet ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches gelöst.

Die Einrichtung wird anhand eines Ausführungsbeispiels mit Hilfe der schematischen Zeichnung näher erläutert

Es zeigen:

Fig. 1 einen Objektkopf mit angeschlossenem Kühlmittelschlauch in einer Vorderansicht

Fig. 2 einen Schnitt durch den Objektkopf.

Fig. 3 eine Ansicht des Kreuzgelenkes mit den beiden Handhaben.

Die Fig. 1 zeigt eine Ansicht des Objektkopfes 1 mit einer zentralen Bohrung 26 zur Aufnahme eines Objekttellers 19 (Fig. 2). An den Objektkopf 1 ist ein Kühlmittelschlauch 17 angeschlossen, der zusammen mit einer Kälteeinrichtung das Objekt 20 (Fig. 2) auf eine vorgegebene Temperatur abkühlt.

Am Objektkopf 1 ist eine Handhabe 18 zur Klemmung des Objekttellers im Objektkopf 1 angeordnet. Die beiden weiteren Handhaben 6 und 7 dienen der Feineinstellung des Objektkopfes 1 in X-Y-Richtung. Zur Fixierung der Stellung des Objektkopfes 1 ist ferner ein Klemmhebel 16 vorgesehen.

Die Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Objektkopf 1 mit dem Kugelgelenk 3, dem Objektteller 19 und dem daran angeordneten Objekt 20. Der Objektteller 19 ist über die Handhabe 18 im Objektkopf 1 geklemmt.

Der Objektkopf 1 ist über eine Isolierung 22 und zwei Paßstifte 25 und eine Verschraubung 27 mit einer zentral angeordneten Kugel 2 verbunden. Diese Kugel 2 wird zwischen zwei umlaufenden Kugelhalbschalen 4a und 4b geführt. Über den Klemmhebel 16 wird die Kugelhalbschale 4a gegen die Kugelhalbschale 4b gepreßt und so die Kugel 2 in ihrer Lage fixiert. Die Kugelhalbschale 4b ist über eine Schraubverbindung 28 mit dem auf- und abbeweglichen Zylinder 21 eines Mikrotoms verbunden.

Die Kugel 2 ist mit einem Kreuzgelenk 5 verbunden, welches zwei senkrecht zueinander angeordnete Stifte 12 und 13 aufweist, die jeweils in einem Langloch 14 und 15 des Kreuzgelenkes 5 geführt werden. An dem Stift 12 ist eine Mutter 10 befestigt, die in einer Wirkverbindung mit einer Gewindespindel 8 steht. Die Drehbewegung der Gewindespindel 8 wird so in eine Längsbewegung der Mutter 10 und des Stiftes 12 übertragen. Die Längsbewegung des Stiftes 12 wird über das Langloch 14 auf das Kreuzgelenk 5 übertragen und resultiert in einer Schwenkbewegung der Kugel 2 mit dem daran angeordneten Objektteller 19.

Die Fig. 3 zeigt eine Ansicht des Kreuzgelenkes 5 mit den beiden senkrecht zueinander angeordneten Handhaben 6 und 7 für die Feinverstellung. Die Handhaben 6 und 7 sind fest mit je einer Gewindespindel 8 und 9 verbunden, wobei die Gewindespindeln drehbar in der Kugelhalbschale 4b gelagert sind. Zur Sicherung der Gewindespindeln 8 und 9 gegen eine axiale Verschiebung ist jeweils eine Sicherung 23 und 24 vorgesehen. Auf beiden Gewindespindeln 8, 9 läuft jeweils eine Mutter 10 und 11, an die jeweils ein Stift 12 und 13 angeformt ist.

Eine Drehbewegung an den beiden Handhaben 6, 7 wird in auf die Muttern 10, 11 übertragen, die sich dann, zusammen mit den angeformten Stiften 12, 13, entlang der jeweiligen Spindel bewegen. Unter Bezugnahme auf die Fig. 2, wird die Längsbewegung des Stiftes 12 über das Langloch 14 auf das Kreuzgelenk 5 übertragen. Da das Kreuzgelenk 5 mit der Kugel 2 fest verbunden ist, resultiert aus dieser Bewegung des Kreuzgelenkes 5 eine seitliche Schwenkbewegung des Objektkopfes 1 in X-Richtung (Fig 1).

Analog dazu wird bei einer Drehbewegung an der Handhabe 7 der Stift 13 im Langloch 15 bewegt, so daß hier eine Nickbewegung des Objektkopfes 1 in Y- Richtung (Fig. 1) erfolgt.

Mit der beschriebenen Einrichtung ist es somit möglich, den Objektkopf eines Mikrotoms über eine getriebliche Verbindung separat in X- und/oder Y-Richtung auszurichten, um so ein optimales Schneidergebnis für die Probe zu gewährleisten.

Claims (1)

1. Einrichtung zur Orientierung eines gekühlten Objektkopfes (1) in einem Kryostat-Mikrotom, bei dem der Objektkopf (1) mit einem Kugelgelenk (3) fest verbunden ist, wobei das Kugelgelenk (3) eine schwenkbar zwischen zwei Kugelhalbschalen (4a, 4b) angeordnete Kugel (2) aufweist und wobei ein Klemmhebel (16) zur Klemmung der Kugel (2) zwischen den beiden Kugelhalbschalen (4a, 4b) vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugel (2) zur separaten X-Y-Orientierung des Objektkopfes (1) mit einem innerhalb der beiden Kugelhalbschalen (4a, 4b) angeordneten Kreuzgelenk (5) verbunden ist, wobei das Kreuzgelenk (5) zwei senkrecht zueinander angeordnete Handhaben (6, 7) mit je einer Gewindespindel (8, 9) aufweist, wobei die Gewindespindeln (8, 9) in der Kugelhalbschale (4b) drehbar gelagert und mit je einer Mutter (10, 11) ausgestattet sind, wobei die Muttern (10, 11) jeweils mit einem Stift (12, 13) fest verbunden sind, wobei die Stifte (12, 13) in zwei senkrecht zueinander angeordnete Langlöcher (14, 15) des Kreuzgelenks (5) eingreifen, wobei eine Drehbewegung an den Handhaben (6, 7) über die Gewindespindeln (8, 9) auf die Muttern (10, 11) und die Stifte (12, 13) übertragen wird und wobei eine Längsbewegung eines Stiftes (12, 13) über ein Langloch (14, 15) auf das Kreuzgelenk (5) übertragen wird.