DE10117265C2 - Vorrichtung und Verfahren zur genauen Winkelpositionierung eines Drehteils - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur genauen Winkelpositionierung eines DrehteilsInfo
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- Control Of Position Or Direction (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
Unter einer Mikropositionierung versteht man übli
cherweise die Bewegung eines Gegenstands mit einer
mikroskopischen bzw. submikrometrischen Genauigkeit
und die Beibehaltung der erreichten Position während
einer bestimmten Dauer. Die Mikropositionierung
spielt in den gegenwärtigen Technologien und wissen
schaftlichen Forschungsarbeiten eine bedeutende Rol
le. Dabei wachsen die Anforderungen an die Genauig
keit der Positionierung mit der Steigerung des Minia
turisierungsgrades der der Bearbeitung und Kontrolle
unterliegenden Strukturen. Operationen mit einer Po
sitionierungsgenauigkeit von weniger als 1 µm finden
beispielsweise Anwendung bei mikrobiologischen, darunter
auch mikromedizinischen Untersuchungen und Be
handlungen, bei der Herstellung von Transistoren, op
toelektronischen und mikroelektromechanischen Geräten
sowie im Bereich der Materialbearbeitung.
Aus der EP 0 741 420 A2 ist eine Mehrachsen-
Drehvorrichtung für ein kugelförmiges Drehteil be
kannt, die zur Drehung um zwei orthogonale Achsen
zwei Paare von Motoren sowie zwei Paare von Achsenbe
stimmungseinheiten aufweist. Die Achsenbestimmungs
einheiten eines Paares befinden sich jeweils auf ei
ner Achse an in Bezug auf das Drehteil gegenüberlie
genden Positionen und weisen ein Halteglied für das
Drehteil auf, das mit diesem in und außer Eingriff
gebracht werden kann. Das Halteglied kann in Drehung
versetzt werden, um das mit ihm in Eingriff stehende
Drehteils mittels Reibungskraft zu drehen. Wenn eine
Drehung des Drehteils nicht beabsichtigt ist, wird
das Halteglied außer Eingriff mit dem Drehteil ge
bracht. Nachteilig bei dieser Konstruktion ist, daß
die Halteglieder, welche ein unvermeidliches Spiel
haben, die Achsenbestimmungseinheiten darstellen. Im
Falle einer Mikropositionierung kann das Spiel die
gewünschten Verschiebungen bei einer Drehbewegung um
ein Vielfaches bis hin zum Hundertfachen übersteigen.
Daher ist diese Drehvorrichtung praktisch nicht zu
realisieren.
Eine Vorrichtung zur genauen Positionierung von Win
kelstellungen für optische Geräte ist aus der US 6 170 795 B1
bekannt. Das optische Gerät befindet sich
in einer Kugel oder wird durch die Kugel selbst ge
bildet. Die Kugel ist auf drei Stützkugeln gelagert
und eine Kraft, welche von oben auf die Kugel ein
wirkt, geht durch deren Mittelpunkt hindurch. Die
Größe der Kraft ist veränderbar und wird herabgesetzt,
wenn die Winkelstellung der Kugel verändert
werden soll. Nach Erreichen der gewünschten Winkel
stellung wird die Kraft wieder erhöht, um die Lage
der Kugel stabil zu halten. Zur Drehung der Kugel
wird ein externes Werkzeug vorübergehend mechanisch
derart mit der Kugel verbunden, dass die Linearbewe
gung einer Mikrometerschraube in eine Drehbewegung
der Kugel umgesetzt wird. Dies Vorrichtung hat den
Nachteil, dass in der Bewegungsphase eine Aufhebung
der kinematischen Kopplung erfolgt, dass eine externe
Verstellvorrichtung verwendet wird und dass für jede
Drehachse nur zwei Endlagen genau eingestellt werden
können.
Aus der DE 196 04 001 A1 ist eine Einrichtung zur O
rientierung eines gekühlten Objektkopfes in einem
Kryostat-Mikrotom bekannt, bei dem der Objektkopf mit
einem Kugelgelenk fest verbunden ist. Das Kugelgelenk
weist eine schwenkbar zwischen zwei Kugelhalbschalen
angeordnete Kugel auf. Zur Klemmung der Kugel zwi
schen den beiden Kugelhalbschalen ist ein Spannhebel
vorgesehen. Die Kugel ist zusätzlich mit einem Kreuz
gelenk ausgestattet, wobei dieses Kreuzgelenk über
getriebliche Mittel mit zwei senkrecht zueinander an
geordneten Handhaben zur separaten X-Y-Orientierung
des Objektkopfes verbunden ist.
Weiterhin offenbart die DE 197 15 226 A1 ein Verfah
ren und eine Vorrichtung zur hochgenauen Mikropositi
onierung, mit welchen Objekte translatorisch und/oder
rotatorisch bewegt sowie hochaufgelöst positioniert
werden sollen.
Um auf möglichst einfache und technologisch gut hand
habbare Weise eine verschleißarme Bewegung zu schaf
fen, die eine translatorische und/oder rotatorische
Lageveränderung im Millimeter- bzw. Gradbereich und
größer mit einer definierten, hochauflösenden Positi
onierung in reproduzierbaren Bewegungsinkrementen im
Nanometer- bzw. µgrad-Bereich gestattet, wird das zu
bewegende Objekt in einer Ruhephase der Bewegung
durch Führungselemente geführt und zum Zweck seiner
Bewegung durch Piezostellelemente von diesen Füh
rungselementen abgehoben, in frei wählbarer Richtung
bewegt und nach der Bewegung des Objektes sowie zum
Rücksetzen der Piezostellelemente wieder auf die Füh
rungselemente abgesenkt.
Schließlich zeigt die JP 06160555 eine Vorrichtung
zur Winkelpositionierung eines kugelförmigen Dreh
teils, das von einem piezoelektrischen Vibrator ge
tragen wird. Eine Blattfeder ist mit einer Öffnung
versehen, durch die der obere Teil des Drehteils in
der Weise hindurchragt, dass das Drehteil durch die
Blattfeder gegen den Vibrator gedrückt wird. Der Rand
der Öffnung ist mit einem reibungsmindernden Belag
versehen, so dass das Drehteil bei Betätigung des
Vibrators leicht gedreht werden kann.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Vorrichtung zur genauen Winkelpositionierung eines
Drehteils um ein geometrisches Zentrum in mindestens
einer Richtung, welches Drehteils zumindest teilweise
eine Kugeloberfläche aufweist, die überall den glei
chen Abstand zum geometrischen Zentrum besitzt, und
bei der mindestens zwei mit der Kugeloberfläche zu
sammenwirkende Halteglieder zur drehbaren Aufnahme
und Halterung des Drehteils sowie mindestens ein ers
ter, durch steuerbaren Reibeingriff mit der Kugel
oberfläche wirkender Antrieb zur Drehung des Dreh
teils vorgesehen sind, und ein Verfahren zur positi
onsgenauen Drehung eines Drehteils unter Verwendung
einer derartigen Vorrichtung anzugeben, durch die ei
ne hochgenaue Einstellung der gewünschten Winkelposi
tion mit außerordentlich kleinen Bewegungsschritten
in einem großen Verstellbereich auf einfache Weise
durchführbar ist und die erreichte Winkelstellung für
eine beliebige Dauer stabil gehalten werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
9.
Dadurch, dass der erste Antrieb ein bewegliches Teil
enthält, das eine translatorische, tangential zur Ku
geloberfläche gerichtete Hin- und Herbewegung aus
führt, dass ein zweiter steuerbarer, das bewegliche
Teil des ersten Antrieb in und außer Reibeingriff mit
der Kugeloberfläche bringender Antrieb vorgesehen
ist, dass die mindestens zwei Halteglieder jeweils
eine Öffnung aufwiesen, deren Ränder mit der Kugel
oberfläche des Drehteils so in Eingriff stehen, dass
dieses zwischen den Haltegliedern aufgenommen ist,
und dass die mindestens zwei Halteglieder über eine
Kopplungsvorrichtung miteinander verbunden sind,
durch welche mittels eines dritten Antriebs der Ab
stand zwischen den Haltegliedern zur dynamischen Ein
stellung der auf das Drehteil ausgeübten Haltekraft
veränderbar ist, kann eine Veränderung der Drehstel
lung durch mehrere aufeinander folgende Drehschritte
mit jeweils einstellbarer Größe erfolgen, so dass der
Drehvorgang schnell und genau durchgeführt werden
kann. Durch entsprechende Steuerung des dritten An
triebs kann erreicht werden, dass einerseits die Ver
stellkräfte gering gehalten werden können, anderer
seits jedoch das Drehteil auch durch größere externe
Drehmomente nicht aus seiner eingestellten Position
herausbewegt wird.
Ein vorteilhaftes Verfahren zur Durchführung einer
Winkelverstellung des Drehteils weist die folgenden
Schritte auf:
- a) Herabsetzen der vom dritten Antrieb erzeugten Kraft auf einen Wert, der einerseits das Drehteil in seiner bestehenden Drehstellung hält, anderer seits jedoch eine Drehung des Drehteils bei einer nachfolgenden Betätigung des zweiten und ersten Antriebs zulässt,
- b) Betätigen des zweiten Antriebs, um das bewegliche Teil des ersten Antriebs in Reibeingriff mit der Kugeloberfläche des Drehteils zu bringen,
- c) Betätigen des ersten Antriebs, um durch die translatorische Bewegung von dessen beweglichem Teil das Drehteil um einen bestimmten Winkel zu drehen,
- d) Erhöhen der vom dritten Antrieb erzeugten Kraft bis auf einen gewünschten Wert,
- e) Betätigen des zweiten Antriebs, um den Reibein griff des beweglichen Teils des ersten Antriebs mit der Kugeloberfläche herabzusetzen oder aufzu heben, und
- f) Betätigen des ersten Antriebs, um dessen bewegli ches Teil in die Ausgangsposition für die trans latorische Bewegung zur Durchführung des nächsten Drehschritts zu bringen.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch eine Vorrich
tung zur Winkelpositionierung eines Dreh
teils, und
Fig. 2 eine schematische vergrößerte Darstellung ei
nes Teils der Vorrichtung nach Fig. 1.
Die Figuren zeigen ein kugelförmiges Drehteils 1, das
mit einer durch seinen Mittelpunkt gehenden Bohrung 2
versehen ist. Die Bohrung 2 kann zur Aufnahme eines
optischen Elements, eines aus der Bohrung 2 herausra
genden Stabes, an dessen freiem Ende ein Werkzeug be
festigt ist oder dergleichen dienen. Der in der Bohrung
2 aufgenommene und in dieser gehaltene Gegen
stand kann ein Drehmoment auf das Drehteil 1 ausüben,
so daß Maßnahmen erforderlich sind, um eine Drehung
des Drehteils 1 durch dieses Drehmoment zu unterbin
den.
Das Drehteil 1 wird zwischen zwei zueinander paralle
len scheibenförmigen Haltegliedern 3 und 4 gehalten,
wobei das Drehteils 1 jeweils mit einer konisch ge
formten Aufnahmefläche 5 bzw. 6, die durch den Rand
einer Öffnung in dem jeweiligen Halteglied 3 bzw. 4
gebildet wird, in Eingriff ist. Die Konusachsen der
beiden Aufnahmeflächen 5 und 6 gehen durch den Mit
telpunkt des Drehteils 1 hindurch und fallen mit der
Mittenachse der Bohrung 2 zusammen.
Die Halteglieder 3 und 4 sind jeweils durch einen
Ring 7 bzw. 8 eingefaßt, und die Ringe 7 und 8 sind
durch eine zylindrische Buchse 9 miteinander verbun
den. An dem Halteglied 3 sind in Bezug auf das Dreh
teil 1 auf gegenüber liegenden Seiten zwei Lagerböcke
10 und 11 befestigt, die jeweils einen ersten Antrieb
12 und einen zweiten Antrieb 13 tragen.
Die steuerbaren Antriebe 12 und 13 bestehen jeweils
aus einem feststehenden Teil 14 bzw. 15 und einem be
weglichen Teil 16 bzw. 17. Die Antriebe 12 und 13
können piezoelektrische, ferroelektrische, magneto
striktive, elektromechanische, magnetomechanische,
pneumatische oder hydraulische Antriebe sein; bevor
zugt sind piezoelektrische Antriebe. Die beweglichen
Teile 16 und 17 sind in ihrer Längsrichtung hin- und
herverschiebbar, d. h. daß Teil 16 tangential zum
Drehteil 1 und daß Teil 17 radial zum Drehteil 1
sind.
Ein dritter Antrieb wirkt in der Weise, daß er zwi
schen den Haltegliedern 3 und 4 eine auf das Drehteil
1 wirkende Kraft erzeugt; die in Fig. 2 mit FH be
zeichnet ist. Diese Kraft FH wirkt durch elastische
Verformung vorzugsweise so auf die Halteglieder 3, 4
und das Drehteil 1 ein, daß sie kein oder nur ein ge
ringes Drehmoment auf das Drehteil 1 ausübt. Auch der
dritte Antrieb ist steuerbar, so daß die Kraft FH
veränderbar ist.
der dritte Antrieb ist vorzugsweise so ausgebildet,
daß die zylindrische Buchse 9 selbst ein piezoelek
trisches Element ist, das sich unter Einwirkung eines
elektrischen Steuersignals zusammenziehen kann. Es
kann jedoch auch ein separater Antrieb vorgesehen
sein.
Je nach der Größe der Kraft FH verändert sich auch
das zum Drehen des Drehteils 1 erforderliche Moment;
d. h. die Kraft FH kann sich in einem Bereich verän
dern, der sich von einer Drehbarkeit mit nur geringem
Drehmoment bis zu einer Blockierung des Drehteils 1
bei den üblicherweise auftretenden Drehmomenten er
streckt. Der dritte Antrieb kann beispielsweise so
ausgebildet sein, daß er bei weitgehend starren Hal
tegliedern 3 und 4 den Abstand zwischen den Ringen 7
und 8 verändert oder bei einem starren Halteglied 4
und einem flexibleren Halteglied 3 so auf das Hal
teglied 3 einwirkt, daß dieses sich unterschiedlich
stark biegt und so dessen Aufnahmefläche 5 eine sich
entsprechend verändernde Kraft FH auf das Drehteil 1
ausübt. Auch der dritte Antrieb ist bevorzugt ein
piezoelektrischer, ferroelektrischer, magnetostrikti
ver, elektromechanischer, magnetomechanischer, pneu
matischer oder hydraulischer Antrieb, wobei hier
ebenfalls ein piezoelektrischer Antrieb eine besonders
vorteilhafte Lösung darstellt.
Das bewegbare Teil 16 des ersten Antriebs 12 trägt an
seinem freien Ende auf der dem Drehteil 1 zugewandten
Seite ein Reibkissen 18, um die Reibkraft zwischen
dem ersten Antrieb 12 und dem Drehteil 1 zu erhöhen.
Das bewegliche Teil 17 des zweiten Antriebs 13 liegt
mit seiner Stirnseite an der dem Reibkissen 18 abge
wandten Längsseite des beweglichen Teils 16 an. Das
bewegliche Teil 16 besitzt eine gewisse Flexibilität,
so daß bei entsprechender Steuerung des zweiten An
triebs 13 das Reibkissen 18 entweder einen Abstand
von der Oberfläche des Drehteils 1 aufweist oder mit
erheblicher Kraft gegen dieses gedrückt wird.
Der erste Antrieb 12 arbeitet auf piezoelektrischer
Basis, wobei die Größe der Verschiebung des bewegli
chen Teils 16 in seiner Längsrichtung von der Höhe
der angelegten Spannung abhängt. Bei einer im Bereich
von 1 V bis 1000 V veränderbaren Spannung kann der
Bereich der linearen Verschiebung auf 5 nm bis 20 µm
eingestellt werden. Bei einer gewünschten Drehung des
Drehteils 1 können somit die anfänglichen Schritte
sehr groß und die Endschritte kleiner eingestellt
werden, so daß die Drehung relativ schnell und den
noch sehr genau durchgeführt werden kann.
Bei einem Drehvorgang werden zweckmäßig die folgenden
Schritte durchgeführt.
Zunächst erfolgt eine Ansteuerung des dritten An
triebs in der Weise, daß die Haltekraft FH auf einen
Wert herabgesetzt wird, bei dem einerseits das Dreh
teil 1 noch gegen das auf dieses einwirkende externe
Momente in seiner Position gehalten wird, andererseits
das Drehteil 1 jedoch durch den ersten Antrieb
12 gedreht werden kann. Zu diesem Zweck wird der
zweite Antrieb 13 so aktiviert, daß sein bewegliches
Teil 17 das Reibkissen 18 am beweglichen Teil 16 des
ersten Antriebs 12 fest gegen das Drehteil 1 drückt,
derart, daß durch eine anschließende Aktivierung des
ersten Antriebs 12 dessen bewegliches Teil 16 aus dem
feststehenden Teil 14 herausgefahren wird und das
Drehteil 1 aufgrund der Reibungskraft zwischen diesem
und dem Reibkissen 18, welche größer als die Halte
kraft FH zwischen den Halteglieder 3 bzw. 4 und dem
Drehteil 1 ist, entsprechend gedreht wird. Die
Schrittweite dieser Verschiebung liegt entsprechend
der Höhe der an den Antrieb 12 angelegten Spannung
vorzugsweise im Bereich von 5 nm und 20 µm; der er
zielte Drehwinkel ergibt sich dann aus dieser
Schrittweite und dem Durchmesser des Drehteils 1. Be
steht ein Drehvorgang aus mehreren Schritten des er
sten Antriebs 12, dann muß jeweils zwischen zwei
Schritten das bewegliche Teil 16 in seiner Ausgangs
position für den nachfolgenden Schritt zurückgeführt
werden, ohne daß das Drehteil 1 wieder zurückgedreht
wird. Hierzu ist daher erforderlich, daß während der
Rückführung der zweite Antrieb 13 so aktiviert ist,
daß die Reibkraft zwischen dem Drehteil 1 und dem
Reibkissen 18 auf einen Wert reduziert wird, der
niedriger ist als der Wert der Haltekraft FH, oder
der dritte Antrieb so aktiviert ist, daß die Halte
kraft FH auf einen Wert erhöht wird, der größer ist
als der Wert der Reibkraft. Es können auch beide Maß
nahmen, d. h. Reduzierung der Reibkraft und Erhöhung
der Haltekraft FH, kombiniert durchgeführt werden.
Nach Beendigung des letzten Drehschrittes und Rück
führung des beweglichen Teils 16 in die Ausgangsposi
tion wird, falls dies nicht bereits vor der Rückfüh
rung geschehen ist, die Haltekraft FH durch den dritten
Antrieb so erhöht, daß eine Änderung der Position
des Drehteils 1 durch etwaige externe Momente mit Si
cherheit ausgeschlossen ist.
Durch eine beliebige Anzahl von Wiederholungen der
Drehschritt ist ein weiter Einstellbereich gegeben,
der nur dadurch begrenzt ist, daß die Bohrung 2 im
Drehteil 1 über die Öffnungen in den Haltegliedern 3
und 4 von außen zugänglich bleiben muß.
Das vorliegende Ausführungsbeispiel zeigt eine Vor
richtung, die eine Drehung des Drehteils 1 nur um ei
ne Achse ermöglicht. Durch Vorsehen weiterer entspre
chender Paare von Antriebsvorrichtungen aus jeweils
einem ersten und einem zweiten Antrieb sind Drehbewe
gungen des Drehteils 1 in bis zu drei Freiheitsgraden
möglich.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur genauen Winkelpositionierung ei
nes Drehteils (1) um ein geometrisches Zentrum
in mindestens einer Richtung, welches Drehteil
(1) zumindest teilweise eine Kugeloberfläche
aufweist, die überall den gleichen Abstand zum
geometrischen Zentrum besitzt, und bei der min
destens zwei mit der Kugeloberfläche zusammen
wirkende Halteglieder (3, 4) zur drehbaren Auf
nahme und Halterung des Drehteils (1) sowie min
destens ein erster, durch steuerbaren Reibein
griff mit der Kugeloberfläche wirkender Antrieb
(12) zur Drehung des Drehteils (1) vorgesehen
sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Antrieb (12) ein bewegliches Teil
(16) enthält, das eine translatorische, tangen
tial zur Kugeloberfläche gerichtete Hin- und
Herbewegung ausführt, dass ein zweiter steuerba
rer, das bewegliche Teil (16) des ersten An
triebs (12) in und außer Reibeingriff mit der
Kugeloberfläche bringender Antrieb (13) vorgese
hen ist, dass die mindestens zwei Halteglieder
(3, 4) jeweils eine Öffnung aufweisen, deren
Ränder mit der Kugeloberfläche des Drehteils (1)
so in Eingriff stehen, dass dieses zwischen den
Haltegliedern (3, 4) aufgenommen ist, und dass
die mindestens zwei Halteglieder (3, 4) über ei
ne Kopplungsvorrichtung (9) miteinander verbun
den sind, durch welche mittels eines dritten Antriebs
der Abstand zwischen den Haltegliedern
(3, 4) zur dynamischen Einstellung der auf das
Drehteil (1) ausgeübten Haltekraft veränderbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Ränder der Öffnungen in den Hal
tegliedern (3, 4) jeweils eine konisch geformte
Aufnahmefläche (5, 6) bilden, deren Konusachse
durch das geometrische Zentrum hindurchgeht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass der erste (12) und der zweite
(13) Antrieb jeweils ein piezoelektrischer, fer
roelektrischer, magnetostriktiver, elektromecha
nischer, magnetomechanischer, pneumatischer oder
hydraulischer Antrieb ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Antrieb
ein piezoelektrischer, ferroelektrischer, magne
tostriktiver, elektromechanischer, magnetomecha
nischer, pneumatischer oder hydraulischer An
trieb ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schrittgröße
der Hin- und Herbewegung des beweglichen Teils
(16) des ersten Antriebs (12) abhängig von der
Größe eines an den ersten Antrieb (12) angelegten
elektrischen Steuersignals ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Teil
(16) des ersten Antriebs (12) durch den zweiten
Antrieb (13) elastisch verformbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Halteglieder
(3, 4) scheibenförmig ausgebildet und parallel
zueinander angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass für jede Drehrich
tung des Drehteils (1) zwei jeweils aus einem
ersten (12) und einem zweiten (13) Antrieb be
stehende, sich in Bezug auf das geometrische
Zentrum gegenüberliegende Antriebsvorrichtungen
vorgesehen sind.
9. Verfahren zur positionsgenauen Drehung eines
Drehteils unter Verwendung einer Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet
durch die folgenden Schritte:
- a) Herabsetzen der vom dritten Antrieb erzeugten Kraft auf einen Wert, der einerseits das Drehteil (1) in seiner bestehenden Drehstel lung hält, andererseits jedoch eine Drehung des Drehteils (1) bei einer nachfolgenden Be tätigung des zweiten (13) und des ersten (12) Antriebs zulässt,
- b) Betätigen des zweiten Antriebs (13), um das bewegliche Teil (14) des ersten Antriebs (12) in Reibeingriff mit der Kugeloberfläche des Drehteils (1) zu bringen,
- c) Betätigen des ersten Antriebs (12), um durch die translatorische Bewegung von dessen be weglichem Teil (14) das Drehteil (1) um einen bestimmten Winkel zu drehen,
- d) Erhöhen der vom dritten Antrieb erzeugten Kraft bis auf einen gewünschten Wert,
- e) Betätigen des zweiten Antriebs (13), um den Reibeingriff des beweglichen Teils (14) des ersten Antriebs (12) mit der Kugeloberfläche herabzusetzen oder aufzuheben, und
- f) Betätigen des ersten Antriebs (12), um dessen bewegliches Teil (14) in die Ausgangsposition für die translatorische Bewegung zur Durch führung des nächsten Drehschritts zu bringen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001117265 DE10117265C2 (de) | 2001-03-30 | 2001-03-30 | Vorrichtung und Verfahren zur genauen Winkelpositionierung eines Drehteils |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001117265 DE10117265C2 (de) | 2001-03-30 | 2001-03-30 | Vorrichtung und Verfahren zur genauen Winkelpositionierung eines Drehteils |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10117265A1 DE10117265A1 (de) | 2002-10-17 |
DE10117265C2 true DE10117265C2 (de) | 2003-03-20 |
Family
ID=7680685
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001117265 Expired - Fee Related DE10117265C2 (de) | 2001-03-30 | 2001-03-30 | Vorrichtung und Verfahren zur genauen Winkelpositionierung eines Drehteils |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10117265C2 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPH06160555A (ja) * | 1992-11-20 | 1994-06-07 | Olympus Optical Co Ltd | 傾斜角度調整装置 |
DE19604001A1 (de) * | 1996-02-05 | 1997-08-07 | Leica Instr Gmbh | Einrichtung zur Orientierung eines gekühlten Objektkopfes in einem Kryostat-Mikrotom |
DE19715226A1 (de) * | 1997-04-11 | 1998-10-15 | Univ Schiller Jena | Verfahren und Vorrichtung zur hochgenauen Mikropositionierung |
-
2001
- 2001-03-30 DE DE2001117265 patent/DE10117265C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE10117265A1 (de) | 2002-10-17 |
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