DE19603869A1 - Bremsbelag - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bremsbelag, der eine Trä
gerplatte, einen auf der einen Seite der Trägerplatte be
festigten Reibbelag und ein auf der anderen Seite der Trä
gerplatte befestigtes Dämpfungsblech aufweist und mit einer
Bremsscheibe zusammenwirkt.
Üblicherweise werden Bremsbeläge dadurch hergestellt,
daß der Reibbelag auf eine Seite der Trägerplatte aufgepreßt
wird und das Dämpfungsblech auf der anderen Seite über eine
kalt- oder heißklebende Polymerschicht mit der Trägerplatte
verklebt wird.
Eine zuverlässige Bremsfunktion läßt sich nur dann ge
währleisten, wenn der Bremsbelag ausgetauscht wird, wenn
sein Reibbelag einen bestimmten Grenzverschleiß erreicht
hat. Das Erreichen des Grenzverschleißes muß für den Benut
zer erkennbar gemacht werden. Die Bremsbeläge wurden zu
diesem Zweck bisher mit einer zumeist optischen Markierung
versehen, an der der Verschleißgrad des Reibbelages ablesbar
ist. Derartige optische Markierungen sind nur dann nutzbar,
wenn die Markierungen an den Bremsbelägen regelmäßig über
prüft werden. Dies ist in der Praxis nicht immer gewährlei
stet.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Bremsbelag mit einer
leicht erkennbaren akustischen Verschleißanzeige zur Verfü
gung zu stellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß das Dämpfungsblech mit einem als akustischer Ver
schleißfühler dienenden Ansatz verbunden ist, der gegenüber
dem Dämpfungsblech derart abgewinkelt ist, daß er über die
Ebene der Trägerplatte hinaus zu der den Reibbelag tragenden
Trägerplattenseite hin vorsteht, wobei die Anordnung so
getroffen ist, daß das freie Ende des Ansatzes mit der
Bremsscheibe in Berührung kommt und von dieser in Schwingun
gen versetzt wird, wenn der Reibbelag einen vorgegebenen
Grenzverschleiß erreicht hat.
Bei Erreichen oder Überschreiten des Grenzverschleißes
wird ein auffälliges akustisches Signal erzeugt, das den
Benutzer auf die Fälligkeit des Reibbelagwechsels aufmerksam
macht. Der bauliche Mehraufwand für die Integration des
akustischen Verschleißfühlers ist sehr gering; denn der
Bremsbelag kann problemlos maschinell gefertigt werden, und
das Dämpfungsblech und der akustische Verschleißfühler kön
nen in einem Montageschritt an der Trägerplatte befestigt
werden.
Das Material des Verschleißfühlers sollte schwingungsfä
hig, vorzugsweise sogar federelastisch sein. Die Abmessungen
und das Material des Verschleißfühler-Ansatzes sind so ge
wählt und aufeinander abgestimmt, daß durch Kontakt mit der
Bremsscheibe ein Signalton in einem für das menschliche
Gehör deutlich wahrnehmbaren Frequenzbereich und mit einer
ausreichenden Lautstärke erzeugt wird. Das mit der Brems
scheibe in Kontakt tretende freie Ende des Verschleißfühler-
Ansatzes sollte dabei so geformt sein, daß die Bremsscheibe
an der Kontaktfläche weitgehend unbeschädigt bleibt.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist da
durch gekennzeichnet, daß der den akustischen Verschleißfüh
ler bildende Ansatz als mit dem Dämpfungsblech einteilige
Lasche ausgebildet ist, die unter einem Winkel von 80-100°,
vorzugsweise etwa unter einem rechten Winkel gegenüber der
Ebene des Dämpfungsblechs abgewinkelt ist. Diese Ausfüh
rungsform hat den Vorteil, daß ein relativ langer und ent
sprechend weicher federner Ansatz entsteht, der die Beschä
digungsgefahr der Bremsscheibe an der Kontaktstelle mini
miert.
Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekenn
zeichnet, daß die Blechlasche eine Durchgangsöffnung in der
Trägerplatte durchgreift.
In alternativer Ausführungsform ist die die Verschleiß
anzeige bildende Blechlasche seitlich um den Belagträger
herumgebördelt. Dabei kann die um die Trägerplatte herumge
bördelte Blechlasche im Umfangsbereich an der Trägerplatte
in Anlage stehen und als Verdrehsicherung wirken. In dieser
Weiterbildung trägt die als akustischer Verschleißfühler
dienende Blechlasche dazu bei, an die Trägerplatte angrei
fende Scherkräfte zu kompensieren und ein seitliches Verrut
schen der Trägerplatte zu verhindern.
Eine alternative Lösung der oben genannten Aufgabe be
steht erfindungsgemäß darin, daß ein als akustischer Ver
schleißfühler dienendes Bauteil von der Trägerplatte zu der
den Reibbelag tragenden Seite hin soweit vorspringt, daß
sein freies Ende bei Erreichen eines vorgegebenen Grenzver
schleißes des Reibbelags mit der Bremsscheibe in Berührung
tritt und in Schwingungen versetzt wird.
Auch für diese Alternative gelten die oben beschriebenen
Vorteile einer einfachen Frequenzeinstellung durch Auswahl
und Abstimmung von Material und Abmessungen des den Ver
schleißfühler bildenden Bauteils.
Vorzugsweise hat das den akustischen Verschleißfühler
bildende Bauteil einen Fußteil, der mit dem Dämpfungsblech
und der Trägerplatte vernietet ist. Die Befestigung des
Dämpfungsblechs und des Verschleißfühler-Bauteils geschieht
dabei in einem einzigen Verfahrensschritt.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorge
sehen, daß mehrere akustische Verschleißfühler in gegensei
tigem Abstand von der Trägerplatte zu der den Reibbelag
tragenden Seite vorstehen. Insbesondere gelingt es mit die
ser Anordnung, den Verschleiß des Reibbelages an verschiede
nen Stellen zu kontrollieren. Bei ungleichmäßiger Abnutzung
des Reibbelages ertönt bereits dann ein akustisches Signal,
wenn ein Verschleißfühler mit der Bremsscheibe in Berührung
tritt.
Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekenn
zeichnet, daß die freien Enden der akustischen Verschleiß
fühler unterschiedlich weit von der Trägerplatte vorstehen
und bei unterschiedlichen Verschleißwerten wirksam sind. In
diesem Fall werden die akustischen Verschleißfühler zeitver
schoben aktiviert. Mit zunehmender Reibbelagabnutzung ver
stärken oder vermehren sich die Warnsignale und signalisie
ren die zunehmende Dringlichkeit des Bremsbelagwechsels.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand verschiedener in
der Zeichnung schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen
Bremsbelag, an dem fünf verschiedene Ausfüh
rungsbeispiele von akustischen Verschleißfüh
lern dargestellt sind;
Fig. 2 einen Schnitt a-b in Fig. 1 mit einem ersten
akustischen Verschleißfühler;
Fig. 3 einen Schnitt c-d in Fig. 1 mit einem zweiten
akustischen Verschleißfühler;
Fig. 4 einen Schnitt e-f in Fig. 1 mit einem dritten
akustischen Verschleißfühler;
Fig. 5 einen Schnitt g-c in Fig. 1 mit einem vierten
akustischen Verschleißfühler; und
Fig. 6 einen Schnitt h-i in Fig. 1 mit einem fünften
akustischen Verschleißfühler.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Bremsbelag 1 mit einer
Trägerplatte 2, einem Reibbelag 3 und einem Dämpfungsblech
4. Der Reibbelag 3 ist auf der einen Seite der Trägerplatte
2 aufgepreßt. Auf der anderen Seite der Trägerplatte 2 ist
das Dämpfungsblech 4 festgeklebt. Im zentralen Bereich des
Bremsbelages ist eine durch Formschluß wirksame Verdreh- und
Verschiebesicherung 5 vorgesehen. Diese verhindert, daß die
beim Bremsen entstehenden Scherkräfte zu einem seitlichen
Verrutschen oder Verdrehen des Reibbelages führen.
Mit dem Dämpfungsblech 4 sind an verschiedenen Stellen
als akustische Verschleißfühler dienende Laschen 10 bis 13
verbunden. Diese sind gegenüber dem Dämpfungsblech 4 derart
abgewinkelt, daß sie über die Ebene der Trägerplatte 2 zur
anderen Trägerplattenseite hin vorstehen. Das freie Ende
jeder Lasche steht soweit vor, daß es mit der Bremsscheibe
in Berührung kommt und von dieser in Schwingungen versetzt
wird, wenn der Reibbelag einen vorgegebenen Verschleißgrad
erreicht hat. Diese Schwingungen führen zur Abstrahlung von
Schallwellen. Die Dimensionen der Laschen und ihr Material
sind derart zu wählen, daß die Schallwellen eine für den
Benutzer gut wahrnehmbare Tonfrequenz und Lautstärke haben.
Der Benutzer kann auf diese Weise die Schallwellen deutlich
als Warnsignale identifizieren.
Die akustische Verschleißfühler bildenden Laschen 10-13
und 17 sind in unterschiedlichen Ausführungen und Anordnun
gen in den Fig. 2 bis 6 schematisch dargestellt.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist die Lasche
10 einteilig an das Dämpfungsblech 4 angeformt und um den
Rand der Trägerplatte 2 herumgebördelt. Das freie Ende 10a
der Lasche 10 springt deutlich über die Trägerplatte 2 vor
und endet etwa in der Grenzverschleiß-Ebene 31 des Reibbela
ges 3. Ist der Reibbelag 3 bis zur Grenzverschleißebene 31
abgearbeitet, so kommt die in der Zeichnung nicht darge
stellte Bremsscheibe mit dem freien Ende 10a in Berührung,
versetzt den Verschleißfühler 10 in Schwingungen, wodurch
ein akustisches Warnsignal einer für das menschliche Ohr gut
wahrnehmbaren Frequenz erzeugt wird.
Die den Verschleißfühler bildende Lasche 11 des Ausfüh
rungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist durch eine Öffnung 14 in der
Trägerplatte 2 geführt. Das freie Ende 11a der Lasche 11
endet bei diesem Ausführungsbeispiel jenseits der vorgegebe
nen Grenzverschleißebene 31 des Reibbelags 3. Hier dient der
Verschleißfühler 11 als Voranzeige und gibt bei Kontakt mit
der Bremsscheibe einen Warnton ab, der auf die baldige Fäl
ligkeit des Reibbelagwechsels aufmerksam macht. Da die
Lasche 11 relativ dünn und elastisch ausgebildet ist, ent
steht ein relativ leiser Warnton. Dieser leise Warnton läßt
sich von dem schriller eingestellten Warnton unterscheiden,
der beispielsweise von dem Verschleißfühler 10 bei Erreichen
der Grenzverschleißebene 31 erzeugt wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist eine als
Verschleißfühler dienende Lasche 12 von dem Dämpfungsblech 4
etwa im rechten Winkel abwinkelt und durchgreift eine Öff
nung 15 in der Trägerplatte 2. Das freie Ende 12a taucht in
eine mit der Bohrung 15 ausgerichtete Sackbohrung 15a des
Reibbelags 3 ein.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist der den
Verschleißfühler bildende Ansatz 13 mit dem Dämpfungsblech 4
verschweißt und taucht in ausgerichtete Durchgangsöffnungen
16 und 16a der Trägerplatte 2 und des Reibbelags 3 soweit
ein, daß sein freies Ende 13a etwa in der Grenzverschleiße
bene des Reibbelags 3 liegt.
Bei dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
das als Verschleißfühler dienende Bauteil 17 mit dem Dämp
fungsblech 4 über ein Niet 18 verbunden. Das Bauteil 17 ist
als Blechwinkel ausgebildet und hat einen ebenen Fußteil 19,
der in eine Trägerplattenausnehmung 21 eingefügt ist. Das
Niet 18 sorgt für eine Verschiebe- und Verdrehsicherung
sowohl des Dämpfungsblechs 4 als auch des Blechwinkels 17.
Ebenso wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen
liegt das freie Ende 17a des Verschleißfühlers 17 etwa in
der Ebene 31, die den Grenzverschleiß des benachbarten Reib
belags 3 kennzeichnen.
Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche Ab
wandlungen möglich. Für einen Bremsbelag genügt bereits ein
einziger akustischer Verschleißfühler. Die Anzahl und die
Längen der akustischen Verschleißfühler können den jeweili
gen Anwendungs- und Einsatzbedingungen angepaßt werden.
Anstelle des in Fig. 6 dargestellten Hohlniets kann auch ein
Vollniet verwendet werden. Der akustische Verschleißfühler
kann aus dem gleichen Material wie das Dämpfungsblech oder
aus einem anderen schwingungsfähigen Material, z. B. aus
Kunststoff und/oder Glasfasermaterial hergestellt werden.
Claims (10)
1. Bremsbelag (1), der eine Trägerplatte (2), einen auf
der einen Seite der Trägerplatte befestigten Reibbelag (3)
und ein auf der anderen Seite der Trägerplatte befestigtes
Dämpfungsblech (4) aufweist und mit einer Bremsscheibe zu
sammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dämpfungsblech (4) mit einem als akustischer
Verschleißfühler dienenden Ansatz (10-13) verbunden ist, der
gegenüber dem Dämpfungsblech derart abgewinkelt ist, daß er
über die Ebene der Trägerplatte (2) hinaus zu der den Reib
belag tragenden Trägerplattenseite hin vorsteht, wobei die
Anordnung so getroffen ist, daß das freie Ende (10a-13a) des
Ansatzes mit der Bremsscheibe in Berührung kommt und von
dieser in Schwingungen versetzt wird, wenn der Reibbelag
einen vorgegebenen Grenzverschleiß erreicht hat.
2. Bremsbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der den akustischen Verschleißfühler bildende Ansatz
(10-13) als mit dem Dämpfungsblech (4) einteilige Lasche
ausgebildet ist, die unter einem Winkel von 80-100°, vor
zugsweise etwa unter einem rechten Winkel gegenüber der
Ebene des Dämpfungsblechs abgewinkelt ist.
3. Bremsbelag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blechlasche (11-13) eine Durchgangsöffnung (14, 16)
in der Trägerplatte (2) durchgreift.
4. Bremsbelag nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Blechlasche (12,13) in eine Öffnung
(15a, 16a) im Reibbelag (3) eintaucht.
5. Bremsbelag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die die Verschleißanzeige bildende Blechlasche
(10) seitlich um den Belagträger (2) herumgebördelt ist.
6. Bremsbelag nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet,
daß die um die Trägerplatte herumgebördelte Blechlasche (10)
im Umfangsbereich an der Trägerplatte (2) in Anlage steht
und als Verdrehsicherung wirkt.
7. Bremsbelag (1) der eine Trägerplatte (2), eine auf
der einen Seite der Trägerplatte befestigten Reibbelag (3)
und ein auf der anderen Seite der Trägerplatte befestigten
Dämpfungsblech (4) aufweist und mit einer Bremsscheibe zu
sammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein als akustischer Verschleißfühler dienendes Bau
teil (17) von der Trägerplatte (2) zu der den Reibbelag (3)
tragenden Seite hin soweit vorspringt, daß sein freies Ende
(17a) bei Erreichen eines vorgegebenen Grenzverschleißes des
Reibbelags (3) mit der Bremsscheibe in Berührung tritt und
in Schwingungen versetzt wird.
8. Bremsbelag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das den akustischen Verschleißfühler bildende Bauteil
(17) einen Fußteil (19) hat, der mit dem Dämpfungsblech (4)
und der Trägerplatte (2) vernietet ist.
9. Bremsbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere akustische Verschleißfühler (10-
13,17) in gegenseitigem Abstand von der Trägerplatte (2) zu
der den Reibbelag (3) tragenden Seite vorstehen.
10. Bremsbelag nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die freien Enden (10a-13a,17a) der akustischen Ver
schleißfühler unterschiedlich weit von der Trägerplatte
vorstehen und bei unterschiedlichen Verschleißwerten wirksam
sind.
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