DE19603112C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden von Baustahlstäben und/oder Baustahlmatten für Stahlbeton mittels Flechterdraht - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden von Baustahlstäben und/oder Baustahlmatten für Stahlbeton mittels FlechterdrahtInfo
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Description
Es sind bereits Verfahren und Vorrichtungen zum Verbinden von
Baustahlstäben und/oder Baustahlmatten für Stahlbeton mittels
Flechterdraht bekannt, beispielsweise durch die Deutsche
Offenlegungsschrift 28 04 300, die sich offenbar auf der Baustelle
nicht dauerhaft durchgesetzt haben. Darunter befinden sich solche,
die den Flechterdraht zwischen Zuführ- und Auffangöffnung
zwangsführen. Das hat jedoch neben einem unverhältnismäßigen
und nicht notwendigen baulichen Aufwand im Vergleich zu einer
freien Drahtführung die Nachteile, daß die Zwangsführung während
der Rotation im Verbindungsbereich erheblich stört und außerdem
ist sie als vom Hauptteil des Gerätes wegstehende Einrichtung sehr
schmutz- und schadensanfällig! Alle diese Verfahren und
Vorrichtungen haben den Nachteil, daß bei ihnen das Abschneiden
des jeweils zum Verbinden verwendeten Flechterdrahtstücks
immer nach einer festen Zahl von Umdrehungen stattfindet. Das
hat zwar den Vorteil, daß dabei die verwendete Vorrichtung
jeweils in dieselbe Ausgangslage für einen erneuten
Verflechtungsvorgang zurückgeführt wird, aber die Nachteile, daß
bei verschiedenen Baustahldurchmessern eine feste Anzahl von
Umdrehungen nicht gewährleisten kann, daß der Knoten fest
genug geflochten wird oder bei größerer Anzahl der Umdrehungen
die Haspel zu groß wird oder auch könnte die Zugspannung im
Draht bei zu großer Umdrehungsanzahl derart groß werden, daß
die Halteeinrichtung des Drahtes beschädigt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung anzugeben, die diese Nachteile nicht aufweisen.
Diese Aufgaben werden bei einem Verfahren gemäß dem Anspruch
und durch eine Vorrichtung gemäß dem Anspruch 2 gelöst.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren und die zu seiner
Durchführung benutzte Vorrichtung wird eine Zeitersparnis von ca.
40% gegenüber herkömmlicher Methode erreicht.
Meine Erfindung bietet die Vorteile, daß die Anzahl der
Umdrehungen nur von der Eigenzugspannung des Drahtes, nicht
aber von einer Voreinstellung bzgl. der Umdrehungsanzahl abhängig
ist und sich der rotationssymmetrische Drahtführkopf nach dem
Flechtvorgang selbständig repositioniert und sich so die
Vorrichtung für einen nachfolgenden Vorgang repositionieren läßt.
Die Unteransprüche 3 bis 8 zeigen vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer
Zeichnungen an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel noch näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Eine Seitenansicht eines die erfindungsgemäße Vorrichtung
verkörpernden Gerätes;
Fig. 2 Einen durch die Achse dieses Gerätes geführten Schnitt;
Fig. 3 Baustahlkreuz mit Freibereichen für Drahteintritt.
Der Hauptteil (=Schaft) des Gerätes beinhaltet elektrischen Akku,
Motor, Drahtmagazin und Gehäuse mit Berücksichtigung des
optimalen Schwerpunktes des Gerätes. Dieser Hauptteil entspricht
in seiner äußeren Erscheinung etwa der Form einer mittelgroßen
Handbohrmaschine.
Dieses zylindrische Rotationsteil ist auf der Kopfachse (24) axial
nicht verschiebbar, aber drehbar gelagert.
Zweckmäßigerweise ist das Rotationsteil aus einem festen, aber
auch sehr leichten Material herzustellen ist, da die Trägheitskräfte
bei Beschleunigung und Verzögerung des Rotationsteils möglichst
gering sein müssen. Mögliche Materialien: Hochfester Kunststoff
oder Alu-Magnesium-Legierung.
Dieses Gerät kann vor Ort auf der Baustelle verwendet werden,
denn es benötigt keinen Kontakt mit dem Boden (Stromzufuhr,
Drahtzufuhr)! Dies ist unabdingbar bei großen Baustellen!
Außerdem besitzt es eine sehr dauerhafte und
schützende Hülle, das Rotationsteil befindet sich unter dem
Überstülprohr (25) und selbst der Spalt zwischen dem Rotationsteil
und dem Überstülprohr ist mit einer Staubabdichtung versehen!
Auch daher ist dieses Gerät sehr wenig schmutzanfällig und
robust, also ideal für die Baustelle!
Flechterdraht liegt auf der Baustelle meist in Form von
handflächengroßen Knäueln vor, da diese Form die günstigste für
die manuelle Flechttätigkeit mit Beißzange ist.
Ich bleibe bei dieser Form der Drahtanlieferung, da sie sehr
zweckmäßig ist bei gleichmäßiger Rundung. Dieser Knäuel wird
in die Drahtaufnahme (1) im Hauptteil des Gerätes gesetzt, ein
spezieller Drahtvorschub führt ihn durch die zentrische Bohrung
(2) der Kopfachse (24) (d= ca. 3 mm), um anschließend in das
gebogene Vierkantrohr (3) geführt zu werden. Dieses Vierkantrohr
leitet den Draht zum Walzenpaar I. Die Verbiegung des Drahtes im
Teil (3) ist bezogen auf die Biegsamkeit des Drahtmaterials und der
Differenz zwischen dem Drahtdurchmesser und Vierkant
rohr-Innendurchmesser ohne weiteres tragbar.
Zur Durchführung des Verfahrens wird das Gerät über dem
Bewehrungskreuz positioniert. Hierzu werden die Nuten (12) an
der Stirn des Überstülprohres (7) über die Baustahlmatten-Stäbe
der sich bildenden Kreuzform gesetzt, was entsprechend der
Nutausbildung unausweichlich rasch und sicher geschieht!
Jetzt wird der Schalter am Griff betätigt oder ein automatischer
Schalter durch das Andrücken des Überstülprohres in axialer
Richtung hin zum Hauptteil des Gerätes durch die sich in den
Nuten (12) befinden Baustahl-Stäbe ausgelöst.
Dabei ist die Kupplung in B, so daß der Motorantrieb (23) das
Zahnrad (14) zur Rotation bringt. Dieses Stirnrad betätigt
ein breites Stirnrad (15), welches durch Spielpassung gleiten kann.
Dieses Stirnrad (15) (d₀ = 40 mm) gibt die Rotationsbewegung an
die beiden Stirnräder und Wellen (16) und (17) weiter. Dadurch
werden über diese Wellen und die sich am Ende befindenden
Kegelrädern (Verhältnis 1 : 1) die beiden Walzenpaare in
Drehbewegung versetzt.
Jetzt wird der Draht vom Walzenpaar I in hoher Geschwindigkeit
befördert. Er wird durch die engen Vertiefungen und Nuten und v.
a. durch das Teil (5), welches durch einen Gewindestift (18)
feinjustierbar ist, auf eine Kreisbahn geschickt, welche
zwangsläufig durch die rechteckförmige Öffnung (8) zum
Walzenpaar II läuft.
Hierbei durchläuft der Draht die Druckgabel (6) und umschlingt das
Baustahl(matten)-Kreuz bei (7), außerdem betätigt der bei
Walzenpaar II eindringende Draht sofort den sich dahinter
befindlichen Schalter (9). Dieser Schalter (9) schließt über die
Kohlestäbe (10) und den rotationssymmetrischen Stromabnehmern
(11), welche über Kabel Kontakt haben zum Hauptteil und der
darin befindlichen Schaltung den Stromkreis, so daß die Kupplung
sofort von B nach A gleitet. Stirnrad (14) wird gelöst, Stirnrad (13)
geschlossen. Die Kupplung wird mechanisch über eine vor den
Stirnrädern befindliche Einrichtung vom Hauptteil aus betätigt.
Sodann wird das Rotionsteil über das fest verbundene Stirnrad (19)
beschleunigt und in Rotation versetzt. Das Stirnrad bei B (14) läuft
lose mit. Der Drahtbereich von (1) bis (3) erfährt eine leichte
Verdrillung, welche aber die Eigenschaften des Drahtes nicht
negativ beeinflußt, er wird nur etwas fester.
Die Drahtschlinge bei (7), um das Baustahlkreuz, wird nun verdrillt,
die Drahtenden sind durch die gerillte Oberfläche der
Walzenpaare fest gehalten, außerdem sind die Walzenpaare über
das gemeinsame Stirnrad (15) gekoppelt, der Draht ist gehalten!
Die Zugspannung im Draht steigt stetig an, je nach Durchmesser
und Situation der zu verbindenden Stäbe.
Der die Druckgabel (=Sensor) (6) bei (20) durchlaufende Draht
drückt jetzt mit steigender Kraft auf diesen Körper, um bei einer
einzustellenden und einstellbaren Kraft die Druckgabel in
Richtung A zu bewegen, dabei wird das Schneideteil (21) nach B
bewegt, bis es den Draht auf den gehärteten Paßstift (22) drückt
und somit trennt!
Es handelt sich somit hierbei nicht um eine die Umdrehungsanzahl
einstellbare, sondern um eine zugspannungs-abhängige Steuerung
der Umdrehungszahlen und des Abtrennmomentes.
Der Vorteil liegt offen und klar darin, daß bei Stabkreuzungen mit
unterschiedlichen Durchmessern und Anzahlen keine
Voreinstellung notwendig ist, bezügl. der Umdrehungszahlen.
Jetzt ist das Drahtende bei (6) frei; durch die Zugspannung im
Draht tritt er auch aus II bei (8) aus; dadurch setzt er Walzenpaar
II entgegengesetzt in Bewegung. Durch die Koppelung über (15)
dreht sich auch Walzenpaar I um die vorhandene Drahtlänge
zurück, solange, bis der Draht völlig aus Walzenpaar II
ausgetreten ist! Jetzt ist der Draht um die Baustähle fest verdrillt
und beide Enden sind frei. Die Drahtenden am Baustahlkreuz
liegen flach, durch den Spreizwinkel am Rotationsteil. Das Gerät
wird entfernt und erneut positioniert. Währenddessen positioniert
sich das Rotationsteil in Bewegung automatisch wieder derart,
daß der Drahtaustritt bei (6) am Baustahl-Kreuz an einer zum
Hauptteil des Gerätes festzusetzender Stelle liegt.
Claims (8)
1. Verfahren zum Verbinden von Baustahlstäben und/oder
Baustahlmatten für Stahlbeton mittels mit bleibender Restbiegung
plastisch deformierbarem Flechterdraht, dem in einem
Zuführbereich eine Eigenkrümmung fortlaufend aufgeprägt wird,
so daß er während seines Vorschubs den Verbindungsbereich
U-förmig umschließt, dessen freies Ende aufgefangen wird und bei
dem dieser dann durch Drehen der Zuführ- und Auffangstelle unter
Bildung einer haspelförmigen Schlaufe an der
Verbindungsstelle mit mehreren Umläufen verdrillt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verdrillung die sich im
Flechterdraht aufbauende Zugspannung abgefühlt und der
Verdrillungsvorgang bei Erreichen eines Schwellwertes oder
Sollwertes der aufgebauten Zugspannung gestoppt und in
Verbindung damit der Flechterdraht zuführseitig abgeschnitten
wird, wonach die Drahtzuführ- und -auffangstelle selbständig in
eine Soll-Anfangsstellung zurückgeführt werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
mit einer Drahtzuführung, einer im Bereich der Drahtzuführöffnung
wirksamen Biegeeinrichtung zum Aufprägen einer dauerhaften,
plastischen Biegung auf den Flechterdraht, einer
Drahtauffangstelle, einer Antriebseinrichtung für die Drahtzuführ- und
-auffangvorrichtung und für die Bildung einer haspelartigen
mehrfachen Verdrillung des Flechterdrahtes im Verbindungsbereich,
sowie einer Einrichtung zum Abschneiden des Flechterdrahtes,
gekennzeichnet durch eine Sensoreinrichtung zum Abfühlen der
Zugspannung des Flechterdrahtes und einer im Zuführbereich des
Flechterdrahtes wirksamen Schneideeinrichtung zum Abschneiden
des Flechterdrahtes in Abhängigkeit von der Verschiebestrecke
und/oder der Verschiebekraft eines Fühlers der
Sensoreinrichtung, sowie eine die Zuführ- und Auffangstelle in eine
Sollstellung für einen nachfolgenden Flechtvorgang zurückführende
Antriebs- und Steuereinrichtung.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung durch ein
Walzenpaar gebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangeinrichtung durch ein
Walzenpaar, ein Klappenpaar oder eine einzelne Klappe gebildet
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenpaare der Zuführ- und
Auffangeinrichtung gegenläufig gekoppelt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß für den Antrieb von
Drahtzuführ- und -auffangeinrichtung und deren Verdrillung nur ein
einziger Antriebsmotor sowie eine Kupplung vorgesehen ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das freie Drahtende beim
Eindringen in eine Auffangöffnung einen Schalter betätigt, welcher
einen Stromkreis schließt, so daß an der Antriebswelle des Motors
im Hauptteil eine Kupplung betätigt wird, welche bewirkt, daß der
Drahtvorschub sofort gestoppt wird und dann die Verdrillung des
gesamten Rotationsteils stattfindet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Walzenpaar der
Auffangeinrichtung schneller läuft, als das Walzenpaar der
Zuführeinrichtung (nur bei Variante: Auffangeinrichtung =
Walzenpaar), so daß das freie Drahtende beim Eintreten in das
Walzenpaar der Auffangvorrichtung schneller aufgenommen wird,
als im Zuführbereich abgegeben.
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1996
- 1996-01-29 DE DE19603112A patent/DE19603112C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19603112A1 (de) | 1996-06-27 |
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