DE19806995C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden von Gegenständen mittels Flechtdrahtes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verbinden von Gegenständen mittels FlechtdrahtesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Verbinden von Gegenständen mittels Flechtdrahts.
Aus der DE 196 03 112 C2 ist ein gattungsgemäßes Verfahren und
eine Vorrichtung zur Durchführung desselben bekannt. Gemäß die
sem Verfahren wird über eine Sensoreinrichtung die sich im Draht
aufbauende Zugspannung abgefühlt und bei Erreichen einer
Sollspannung der Verdrillvorgang gestoppt und der Draht abge
schnitten. Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Vorrichtung
geschaffen, deren Sensoreinrichtung über ein verschiebbares Ele
ment verfügt, das bei Erreichen eines bestimmten Verschiebeweges
das Stoppen der Verdrillung und das Abschneiden des Drahtes ver
anlaßt.
Ein Verfahren zum Verbinden von Gegenständen mittels Flecht
drahts sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
ist auch aus der US 4 362 192 bekannt. Die in diesem Dokument
offenbarte Vorrichtung weist den Draht führende Krallen auf zum
Verbinden von Gegenständen mittels Flechtdrahts, die relativ zu
einander bewegbar sind und in eine geöffnete sowie eine ge
schlossene Position bringbar sind. Zur Erzeugung eines Knotens
werden die Enden des Drahtes in einer Klemmeinrichtung geklemmt
und in Drehung versetzt. Die Klemmung des Flechtdrahts erfolgt
durch eine tangential wirkende Kraft. Sobald der gewünschte Kno
ten fertiggestellt wird, erfolgt unmittelbar an der Klemmstelle
mittels Klauen die Durchtrennung des Drahtes.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Ver
binden von Gegenständen mittels Flechtdrahtes zu schaffen, das
einfach, zuverlässig und schnell durchgeführt werden kann. Des
weiteren soll eine zuverlässig arbeitende Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens geschaffen werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 7 ge
löst. Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zum Verbinden von
Gegenständen mittels bleibender Restbiegung eines plastisch ver
formbaren Flechtdrahts geschaffen, dem in einem den Draht füh
renden Bereich eine Eigenkrümmung aufgeprägt wird, um einen Ver
bindungsbereich zur Verbindung der Gegenstände U-förmig zu um
schließen, wobei das freie Ende des Flechtdrahts aufgefangen
wird und dann durch Drehen der Zuführ- und Auffangstelle unter
Bildung einer haspelförmigen Schlaufe dieser in dem Verbin
dungsbereich durch mehrere Umläufe fest verdrillt wird. Um die
Verdrillung zu ermöglichen, wird der Flechtdraht mittels einer
Klemmeinrichtung geklemmt, auf die die zunehmende Draht
spannung im wesentlichen tangential wirkt, wobei bei Er
reichen einer bestimmten Kraft durch diese tangential wir
kende Kraft eine Abschneideeinrichtung betätigt und die
Klemmeinrichtung gelöst wird. Die Betätigung der Abschnei
deeinrichtung und das Lösen der Klemmeinrichtung wird somit
direkt durch die tangential wirkende Kraft verursacht, ohne
daß mittels einer Sensoreinrichtung die Zugspannung des
Drahtes abgefühlt oder ein verschiebbares Element durch den
Draht betätigt werden muß.
Zweckmäßig erfolgt die Betätigung der Abschneideeinrichtung
und das Lösen der Klemmeinrichtung gleichzeitig. Hierzu
kann ein Teil der Klemmeinrichtung in Rotation versetzt
werden, so daß die Klemmung gelöst wird und durch die Be
wegung des Teiles gleichzeitig das Abtrennen des Drahtes
erfolgt.
Der Antrieb der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
erfolgt zweckmäßig durch einen einzigen Motor, wobei auch
mehrere Motoren oder elektromagnetische Elemente vorgesehen
sein können. Der Antrieb der zum Klemmen und Abschneiden
vorgesehenen Komponenten kann durch denselben Motor erfol
gen, der auch das Hauptrotationsteil zum Verdrillen des
Drahtes antreibt. Hierzu kann ein antreibbares Übertra
gungselement vorgesehen sein, das zunächst mit der Klemm
einrichtung zu deren Betätigung in Eingriff kommt und an
schließend mit einem Rotationsteil zur Verdrillung des
Flechtdrahtes in Eingriff kommt.
Das Verfahren umfaßt diverse Verfahrensschritte, die nach
einander ausgeführt werden. Zur Steuerung kann ein Schalt
stift vorgesehen sein, der zwischen zwei umlaufenden Nuten
hin und her bewegbar ist. Zur Bewegung des Stiftes zwischen
den Nuten kann ein Schaltelement nach dem Abschneiden des
Flechtdrahtes betätigt werden, um den Schaltstift in die
andere Nut zu überführen und hierdurch weitere Verfahrens
schritte auszulösen.
Die Klemmeinrichtung der Vorrichtung weist zwei Klemmbacken
auf und eine Drahtführung, die gewährleistet, daß die
Drahtspannung im wesentlichen tangential auf zumindest eine
Klemmbacke wirkt. Bei Erreichen einer Grenzkraft zum Lösen
der Klemmung kann eine Klemmbacke verdreht werden. Diese
Grenzkraft kann durch eine Feder definiert werden. Durch
das Verdrehen der Klemmbacke wird zweckmäßig gleichzeitig
eine Abschneideeinrichtung zum Abschneiden des Drahtes be
tätigt. Hierzu kann zumindest eine Klemmbacke auch ein Ele
ment der Abschneideeinrichtung bilden.
Zweckmäßig erfolgt die Betätigung der Klemmeinrichtung
durch ein antreibbares Element, bevor dieses mit einem
Hauptrotationsteil zur Verdrillung des Flechtdrahtes in
Eingriff kommt. Auf diese Weise kann mit einem Antriebs
element sowohl die Klemmung als auch die Verdrillung des
Drahtes bewirkt werden. Hierzu kann die Klemmeinrichtung
einen Hebel aufweisen, der mit Vorsprüngen des Elementes in
Eingriff bringbar ist. Es kann beispielsweise gemäß Ausfüh
rungsbeispiel ein einziges Antriebselement ausreichen, um
Klemmung und Verdrillung zu gewährleisten.
Die Antriebskraft des Motors kann mittels eines Kupplungs
mechanismus auf Antriebswalzen zum Vorschub des Flecht
drahtes oder ein Hauptrotationsteil zur Verdrillung des
Flechtdrahtes schaltbar sein. Ein solcher Kupplungsme
chanismus kann einen Schaltstift aufweisen, der - wie
bereits angemerkt - in mehreren umlaufenden Nuten bewegbar
ist, wobei bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel eine
Konstruktion mit zwei Nuten realisiert wurde.
Um eine Überführung des Stiftes von einer Nut in die andere
zu gestatten, muß zumindest eine Verbindungsstelle vorge
sehen sein. Es wird jedoch eine Konstruktion bevorzugt, bei
der zwei Verbindungen vorgesehen sind; diese wird anhand
des Ausführungsbeispiels detailliert erläutert. Zur Reali
sierung einer kontinuierlichen Steuerung hat sich eine Kon
struktion gemäß Ausführungsbeispiel bewährt, bei der zumin
dest Teile der Nuten mit unterschiedlicher Nutentiefe aus
gebildet sind. Bei dieser ist die Position des Schaltstif
tes durch Verschiebung desselben mittels einer Schaltein
richtung veränderbar und hierdurch wird die Führung des
Stiftes in der einen oder anderen Nut festgelegt. Zumindest
eine der Verbindungsstellen kann mit einer Leiteinrichtung
zum Leiten des Stiftes in eine der Nuten versehen sein.
Eine solche Konstruktion wird ausführlich anhand des Aus
führungsbeispiels erläutert.
Es können jedoch auch andere als die mit dem konkreten Aus
führungsbeispiel beschriebenen Mittel zur Verschiebung des
Schaltstiftes und zur Führung des Stiftes zwischen den Nu
ten vorgesehen sein. Es können beispielsweise elektromagne
tische Schalteinrichtungen zum Einsatz kommen oder insbe
sondere für die Führung des Stiftes Schaltwippen, die bei
Berührung durch den Schaltstift wieder in die Ausgangs
stellung zurückgeschwenkt werden, so daß eine aktive Rück
führung in die Ausgangsstellung nicht erforderlich ist.
Um die gewünschte Biegung des Drahtes um die zu verbinden
den Gegenstände herum aufzubringen, sind am Kopfteil der
Vorrichtung zweckmäßig zwei verschwenkbare gebogene Zangen
backen vorgesehen, die im geschlossenen Zustand eine ge
schlossene Drahtführung ermöglichen. Vorteilhaft weisen
diese jeweils zwei Führungsbereiche zur Führung des
Flechtdrahtes auf, wobei zweckmäßig der eine Führungs
bereich U-förmig mit der Öffnung zur Innenseite des sich
bei geschlossenen Zangenbacken ergebenden geschlossenen
Querschnitts ausgebildet ist und der andere Führungsbereich
U-förmig mit seitlich hierzu ausgerichteter Öffnung. Hier
durch wird erreicht, daß der Draht bei Aufbau einer be
stimmten Zugspannung zunächst aus der einen Führung herausspringt,
um sich an die zu verbindenden Gegenstände anzu
legen, jedoch noch von der zweiten Führung geführt wird, um
eine ausreichende Führung zur Vervollständigung der Ver
drillung zu ermöglichen.
Folgend wird ein Ausführungsbeispiel im Detail beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens im Querschnitt.
Fig. 2 zeigt die Steuernuten der Vorrichtung im Detail.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt A-A gemäß Fig. 1.
Fig. 4 zeigt ein Detail der Steuernuten in einer ersten
Schaltstellung gemäß Fig. 2.
Fig. 5 zeigt ein Detail der Steuernuten in einer zweiten
Schaltstellung gemäß Fig. 2.
Fig. 6 zeigt einen Schnitt B-B gemäß Fig. 1.
Zur Inbetriebnahme des Gerätes wird der Drahttank 1 des Ge
rätes mit einer Spule Flechtdraht bestückt. Zum Öffnen des
Drahttankes 1 wird dieser mittels einer Taste freigegeben,
so daß dieser mittels Federkraft aus dem Hauptgehäuse in
der Zeichenebene der Fig. 1 nach unten ausgefahren wird.
Mit dem Drahttank 1 wird eine Drahtführung 2, 3 nach unten
bewegt. Die Drahtspitze wird vom Benutzer in die Draht
führung 2, 3 so eingelegt, daß das Drahtende bündig mit der
rechten Fläche des Führungsteiles 3, also dem stromab
wärtigen Ende der Drahtführung 2, 3 abschließt.
Anschließend wird der Drahttank 1 zusammen mit der Draht
führung 2, 3 in das Hauptgehäuse zurückgeschoben. Zum Trans
port des Drahtes ist ein Walzenpaar 4 vorgesehen, das in
der Zeichenebene senkrecht orientiert ist und einen Walzenspalt
aufweist, der die Einführung des in den Führungs
teilen gefaßten Drahtes zwischen die Walzen 4 ermöglicht.
Im unteren Bereich sind die Walzen 4 konisch gestaltet, um
das Einführen des Drahtes zu erleichtern. Im Transport
bereich sind die Walzen zylindrisch ausgeführt. Die Walzen
4 sind in der dargestellten Weise am Gehäuse gelagert.
Beim Schließen des Drahttankes 1 wird bei dieser Ausfüh
rungsform automatisch ein Schalter betätigt, der einen
Motor 5 in Gang setzt. Dieser Motor 5 verfügt über eine in
einem Kugellager 7 gelagerte Antriebswelle 6 und treibt
sämtliche Komponenten des Gerätes an. Um den wechselsei
tigen Antrieb der unterschiedlichen Komponenten zu ermög
lichen, ist ein Kupplungsmechanismus vorgesehen, mit dem
einzelne Komponenten mit dem Antrieb in Eingriff bzw. außer
Eingriff gebracht werden können.
Der Kupplungsmechanismus weist eine Kupplungsbuchse 8 auf,
die mit einem quadratischen Abschnitt der Antriebswelle 6
drehfest verbunden ist, wobei die Kupplungsbuchse 8 auf der
Antriebswelle 6 verschieblich ist. Die Kupplungsbuchse 8
ist beidseitig mit Kupplungsnuten versehen, die mit ent
sprechenden Gegenstücken von Zahnrädern in Eingriff ge
bracht werden können. Hierauf wird später eingegangen. Wei
terhin ist die Kupplungsbuchse 8 mit einem im mittleren Be
reich vorgesehenen Zahnrad 9 drehfest verbunden, das mit
einem an einer Schaltbuchse 10 drehfest vorgesehenen Zahn
rad kämmt. Durch beidseitig der Zahnräder vorgesehene Si
cherungringe 11 wird gewährleistet, daß über die Zahnräder
Axialverschiebungen von der Schaltbuchse 10 auf die Kupp
lungsbuchse 8 übertragen werden können bzw. die Zahnräder
nicht außer Eingriff kommen können.
In der gezeigten Anfangsstellung befindet sich die Kupp
lungsbuchse 8 in der in Zeichenebene nach links verscho
benen Stellung, die durch die Stellung der Schaltbuchse 10
festgelegt wird. In dieser Stellung ist die Kupplungsbuchse
8 in Eingriff über Kupplungsnuten mit einem Kegelrad 12,
das auf der Antriebswelle 6 frei drehend gelagert ist und
mit einem Kegelrad 13 kämmt, das drehfest mit den Walzen 4
verbunden ist.
Mit Anlaufen des Antriebsmotors 5 wird somit das Walzenpaar
4 in Drehung versetzt und der Draht über die Drahtführung
14, die sich durch das ganze Gerät erstreckt, bis zum Kopf
des Gerätes an die mit I bezeichnete Stelle vorgeschoben.
Die Länge der Drahtführung 14 ist so bemessen, daß sich das
Walzenpaar 4 genau dreimal dreht und die Schaltbuchse 10,
die von der Kupplungsbuchse 8 angetrieben wird, genau eine
vollständige Umdrehung zurücklegt. Nach dieser Umdrehung
wird der Antriebsmotor 5 automatisch abgeschaltet. Diese
Abschaltung wird durch einen Schaltstift 16 bewirkt, der am
Umfang der Schaltbuchse 10 vorgesehen ist und in einer Nut
II eines Führungszylinders 15 läuft, die in Fig. 2 darge
stellt ist. Nach einem vollen Umlauf wird von dem Schalt
stift 16 ein nicht dargestellter Schalter betätigt, mit dem
der Antriebsmotor 5 gestoppt wird.
Nun ist das Gerät bereit, einen Flechtvorgang durchzufüh
ren. Das Gerät wird über dem zu verflechtenden Baustahl
kreuz positioniert. An der Frontseite des Gerätes sind zwei
gegenüberliegende Zangenbacken 18 vorgesehen, die ver
schwenkbar am Gerät mittels Stiften 13 gelagert sind. An
der Basis weisen die Zangenbacken 18 halbschalenförmige
Hebelelemente 19 auf, die mittig über einen Stift 19a ver
bunden sind, der gewährleistet, daß die Zangenbacken 18
synchron öffnen und schließen. Diese Konstruktion ist aus
Fig. 3 ersichtlich. Über einen nicht näher zu erläuternden
Federmechanismus werden die Zangenbacken 18 in die Offen
stellung belastet.
Das Gerät wird so über das Baustahlkreuz positioniert, daß
der Baustahl an den Hebelelementen 19 anliegt. Durch
Drücken des Gerätes gegen das Baustahlkreuz werden die
Zangenbacken 18 über die halbschalenförmigen Hebelelemente
19 geschlossen.
Bei dieser Ausführungsform wird anschließend vom Benutzer
der Hauptschalter zum Starten des Flechtvorganges betätigt.
Bei einer modifizierten Ausführungsform wird der Schalter
durch das Schließen der Zangenbacken 18 automatisch betä
tigt. Der Antriebsmotor 5 läuft an und da die Kupplungs
buchse 8 über die Kegelräder 12 mit den Walzen 4 in Ein
griff ist, wird der Draht weiter vorgeschoben und zwar
wiederum um 85 mm, was drei Umdrehungen der Walzen 4 und
einer Umdrehung der Schaltbuchse 10 entspricht. In den
Zangenbacken 18 ist die Drahtführung in zwei Bereiche A und
B unterteilt. Zum Flechten des Drahtes wird der Kopf des
Gerätes mit den Zangenbacken mittels einer Mechanik ver
dreht, die folgend beschrieben wird. Durch dieses Verdrehen
entsteht eine Zugspannung im Draht.
Im Bereich A wird der Draht durch die gewählte Führung da
ran gehindert, zum Baustahl hin gezogen zu werden, viel
mehr wird dieser tangential zum Baustahl geführt, wie gut
aus Fig. 3 ersichtlich. Diese Führung ist erforderlich, um
eine Verdrillung des Drahtes auf der zum Gerät hinweisenden
Seite des Baustahles zu erreichen.
Im weiter vom Kopf des Gerätes entfernten Bereich B wird
der Draht dagegen aus der rinnenartigen Führung heraus zum
Baustahl hingezogen, um eine möglichst enge Flechtung um
den Baustahl herum zu gewährleisten. Beim Losdrehen der
Schaltbuchse 10 wird ein wippenartiger Schaltwinkel 20 am
Führungszylinder 15 betätigt und von der in Fig. 4 gezeig
ten Stellung in die in Fig. 5 gezeigte Stellung überführt.
Hierdurch wird gewährleistet, daß der Schaltstift 16 bei
Erreichen der Abzweigung 51 in die Nut I überführt wird.
Beim Abbiegen des Schaltstiftes 16 berührt dieser den
Schaltwinkel 20 und klickt diesen dabei so an, daß dieser
automatisch in die Ausgangsposition zurückgebracht wird.
Dies wird durch eine federbelastete Wippe 20 mit einem la
bilen Gleichgewicht erreicht. Durch den Übergang von der
Nut II in die Nut I wird die Schaltbuchse 10 zusammen mit
der Kupplungsbuchse 8 in Fig. 1 von links nach rechts be
wegt. Dadurch wird das Kegelrad 13 und damit die Walzen 4
außer Eingriff gebracht, die sich durch Reibung selbst
festsetzen, und stattdessen wird mit dem rechten Ende der
Kupplungsbuchse 8, die mit Kupplungsnuten versehen ist, das
Verdrillwalzenpaar 22 eingekuppelt und angetrieben.
Der Schaltstift 16 ist verschieblich gelagert und wird bei
Überfahrt in Nut I vom Nutengrund aus gesehen angehoben, da
die Nut I im ersten Bereich und die Abzweigung 50 nicht so
tief ausgebildet sind wie die Nut II. Dieser Sachverhalt
ist gut aus Fig. 2 ersichtlich. Der Schaltstift 16 wird in
der angehobenen Stellung durch einen nicht weiter erläuter
ten Mechanismus gehalten. Die Schaltbuchse 10 und mit die
ser der Schaltstift 16 werden durch eine relativ schwache
nur angedeutete Feder 23 nach rechts gedrückt, um zu ge
währleisten, daß der Schaltstift 16 nicht unbeabsichtigt
bei Passieren der Abzweigstelle - siehe Fig. 2 - in die
Nut II einfährt.
Das auf der Antriebswelle 6 drehbar gelagerte Zahnrad 22
stützt sich gegen ein Wälzlager 7 zur Aufnahme von Tangen
tialkräften ab. Die Kupplungsnuten sind so ausgeführt, daß
ein Ein-/Auskuppeln bei laufendem Motor 5 erfolgen kann und
ein Stoppen des Motors 5 somit nicht erforderlich ist. Das
vom Zahnrad 22 angetriebene große Zahnrad ist nicht fest
mit dem Hauptrotationsteil 24 des Gerätes verbunden, das
die Rotation der Zangenbacken 18 bewirkt, sondern gleitet
zunächst auf diesem um einen geringen Verdrehwinkel. Das
große Zahnrad ist mit nach vorne vorstehenden Armen 25 ver
sehen, die nach Drehung des großen Zahnrades mit Stiften 26
des Hauptrotationsteiles (4 Stück am Umfang) in Eingriff
kommen, so daß dieses erst verzögert beschleunigt wird.
Hierdurch wird zum einen eine sanftere Beschleunigung er
reicht und zum anderen wird erreicht, daß über den in der
Fig. 1 ersichtlichen verlängerten Arm 25 ein abgewinkelter
Hebelarm 27 einer Kippzange 28 vor Beginn der Rotation des
Hauptrotationsteiles 24 betätigt wird. Mittels der Kipp
zange 28 wird der Draht am Drahteintritt II bzw. -austritt
I am Kopfende des Gerätes festgeklemmt. Diese Klemmung er
folgt über eine obere Zangenbacke 30, die durch Betätigung
des Hebelarmes 27, wie in Fig. 6 durch die Pfeile darge
stellt, bewegt wird und den Draht gegen das Gegenstück der
Zangenbacke klemmt, wobei die obere Zangenbacke 30 an einem
Steg 33 anläuft, so daß das Maß zwischen den Zangenbacken
genau definiert werden kann; in diesem Fall 0,6 mm. Die Be
wegung der Kippzange 28 bzw. des Hebelarmes 27 erfolgt ge
gen eine Gummifeder 31, die in Fig. 1 nur angedeutet ist
und zur Rückstellung des Mechanismus dient und eine Klem
mung des Hauptrotationsteiles 24 am Umfang bewirkt. Durch
die Betätigung der Kippzange 28 gegen die Gummifeder 31
wird somit weiterhin die Fixiereinrichtung 34 des Haupt
rotationsteils 24 aus einer Fixiernut 35 am Umfang gelöst -
siehe Fig. 6 -, so daß nunmehr das Hauptrotationsteil 24
frei und der Baustahlknoten gefaßt ist. Der Antriebsmotor 5
dreht nun dieses, da das große Zahnrad über die Stifte 26
in Eingriff mit dem Hauptrotationsteil 24 ist, und ver
drillt so den Draht um den Baustahlknoten. Die Verdrillung
wird somit immer fester und führt einerseits zu einer höhe
ren Normalzugspannung im Draht und andererseits zu einem
höheren Widerstand gegen weiteres Verdrillen. Durch die
sich erhöhende Normalzugspannung zieht sich der Draht bei
Erreichen einer bestimmten Spannung aus den Führungen der
Zangenbacken 18 und bildet somit eine enge Verdrillschlaufe
um den Baustahlknoten. Der Moment des Abschneidens des
Drahtes hängt bei dieser Ausführungsform nicht von der Nor
malzugspannung des Drahtes ab, sondern vom Verdrillwider
stand. Die untere Zangenbacke der Kippzange 28 ist mit ei
nem um die zentrale Schraube 37 gelagerten Rundblech 49
versehen und wird mittels einer Blattfeder 36, die mit dem
Hauptrotationsteil 24 verbunden ist und in das Rundblech 49
eingreift, angetrieben. Bei Erreichen eines bestimmten Ver
drillwiderstandes kommt es nun zu einem Ausknicken der
Blattfeder 36 und somit zu einem Lösen des Rundbleches 49
und damit zu einer Relativdrehung der unteren Zangenbacke
um einen Verdrehwinkel, wie aus Fig. 6 durch den Pfeil
ersichtlich. Durch dieses Verdrehen wird das freie Draht
ende befreit und durch die Zugspannung im Draht aus der
Klemmstelle herausgezogen. In dem Zustand gemäß Fig. 6 ist
dieses Drahtende bereits befreit - obere Klemmung -. Im
Gegenzug genügt die Verdrehung der unteren Zangenbacke, um
das andere Drahtende abzutrennen, indem die entsprechende
Scheide der unteren Zangenbacke gegen die obere Zangenbacke
30 bewegt wird.
Die untere Zangenbacke weist in einem mittleren Bereich ei
ne gut aus Fig. 6 ersichtliche schräge Fläche auf, die mit
einem Stift 38 zusammenwirkt. Der Stift 38 ist so gelagert,
daß er bei der beschriebenen Drehung der unteren Backe nach
außen verlagert wird. Das nach außen weisende Ende des
Stiftes 38 ist mit einer Spitze versehen, die bei Verschie
bung des Stiftes nach außen in einen gezahnten Kontaktring
39 eingreift. Der Kontaktring 39 wird in einem Führungs
blech geführt, das an dem äußeren Ring eines Kugellagers 40
im Kopfbereich des Gerätes befestigt ist. Durch die Drehung
der unteren Zangenbacke wird der Stift 38 soweit nach außen
geschoben, daß dieser mit dem Kontaktring 39 in Eingriff
kommt und der Kontaktring 39 mitgedreht wird. Die von der
Kopfseite des Gerätes wegweisende Seite des Kontaktringes
39 ist umlaufend mit Sägezähnen versehen, die gut aus Fig.
1 ersichtlich sind.
An der Unterseite des vorderen Teiles des Gerätes ist eine
Schubstange 41 verschieblich gelagert, die mittels einer
Feder 43 mit einer Spitze gegen die Sägezähne des Kontakt
ringes 39 gedrückt wird. Durch die Drehung des Kontakt
ringes 39 wird nunmehr die Schubstange 41 durch eine Spitze
eines Sägezahnes in Fig. 1 nach links verschoben. Das
andere linksseitige Ende der Schubstange 41 ist mit einem
Kniehebel 46 in Wirkverbindung, der durch die Verschiebung
der Schubstange 41 betätigt wird und den Schaltstift 16
wieder in die ursprüngliche untere Position schiebt.
Wie bereits ausgeführt, ist die Nut I nicht mit einer kon
stanten Tiefe versehen, sondern die Tiefe der Nut I ist im
ersten Bereich geringer als im Endbereich, was anhand Fig.
2 näher erläutert wird. Die Nut II und die Abzweigung 51 in
die Nut I weisen die volle Tiefe auf, wohingegen die Nut I,
wie aus der Zeichnung ersichtlich, im ersten Bereich, von
der Abzweigung 51 ausgehend, eine geringere Tiefe aufweist.
Im Endbereich der Nut I, der auch in die Einmündung 50
übergeht, weist die Nut I dagegen - wie die Nut II und die
Einmündung 50 - wieder die volle Tiefe auf. Wird der
Schaltstift 16 auf die volle Tiefe abgesenkt, so fährt er
zwangsläufig von der Nut I über die Einmündung 50 in die
Nut II zurück, da eine Weiterfahrt in der Nut I aufgrund der
geringeren Tiefe der Nut I im ersten Bereich nicht möglich
ist. Durch diese Überfahrt des Schaltstiftes 16 von der Nut
I in die Nut II, in der sich der Schaltstift 16 auch zu Be
ginn des Flechtvorganges befand, wird aufgrund der Ver
schiebung des Schaltstiftes 16 in die Nut II auch die
Schaltbuchse 10 und mit dieser die Kupplungsbuchse 8 in der
Zeichenebene gemäß Fig. 1 nach links verschoben. Hierdurch
wird das Verdrillzahnrad 22 außer Eingriff gebracht und die
Rotation des Hauptrotationsteiles 24 gestoppt und somit
auch der Hebelarm 27 der Kippzange 28 nicht länger bela
stet. Die Kippzange 28 wird daher durch die Gummifeder 31
in die Ausgangslage zurückgeführt, so daß auch die Fixier
einrichtung 34 in die nächst gelegene Fixiernut 35 einra
sten kann. Das entsprechende Weiterdrehen des Hauptrota
tionsteiles 24 wird durch die kinetische Energie des Teiles
sichergestellt. Da auch die untere Zangenbacke nicht länger
belastet ist, wird diese durch die Gummifeder 31 in ihre
Ausgangslage zurückgebracht.
Durch die Verschiebung der Schubstange 41 wird auch ein
nicht dargestellter Schalter betätigt, der den Antriebs
motor 5 abschaltet, wobei der Schaltzeitpunkt so gewählt
ist, daß es zwar noch zu einem Einkuppeln des Kegelrades 13
mit der Kupplungsbuchse 8 kommt, daß aber zumindest kein
wesentlicher Vorschub des Drahtes mehr durch die Walzen 4
erfolgt. Diese Abstimmung läßt sich unter Berücksichtigung
der kinetischen Energie der rotierenden Teile problemlos
durchführen und muß für jeden Gerätetyp nur einmal erfol
gen. Die Flechtung ist somit durchgeführt und der Draht ab
getrennt. Das Gerät wird vom Benutzer vom Baustahlknoten
abgehoben und die Zangenbacken 18 werden von der beschrie
benen Feder in die geöffnete Anfangsstellung gebracht, so
daß das Gerät erneut einsetzbar ist.
Claims (24)
1. Verfahren zum Verbinden von Gegenständen mittels
bleibender Restbiegung eines plastisch verformbaren Flecht
drahtes, dem in einem den Flechtdraht führenden Bereich
(18, 19) eine Eigenkrümmung aufgeprägt wird, um einen Ver
bindungsbereich zur Verbindung der Gegenstände U-förmig zu
umschließen, wobei das freie Ende des Flechtdrahtes aufge
fangen wird und dann durch Drehen der Zuführ- und Auffang
stelle unter Bildung einer haspelförmigen Schlaufe der
Flechtdraht in dem Verbindungsbereich durch mehrere Umläufe
fest verdrillt wird, wobei der Flechtdraht mittels einer
Klemmeinrichtung (28, 30) geklemmt wird, auf die die zu
nehmende Drahtspannung im wesentlichen tangential wirkt und
bei Erreichen einer bestimmten Kraft durch diese tangential
wirkende Kraft eine Abschneideeinrichtung (49) betätigt und
die Klemmeinrichtung (28, 30) gelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Betätigung der Abschneideeinrichtung (49) und das Lösen
der Klemmeinrichtung (28, 30) gleichzeitig erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Betätigung der Abschneideeinrichtung (49) und das Lösen
der Klemmeinrichtung (28, 30) durch die Rotation eines Tei
les der Klemmeinrichtung (28, 30) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Übertragungselement (22, 25) antreib
bar ist, das zunächst mit der Klemmeinrichtung (28, 30) zu
deren Betätigung in Eingriff kommt und anschließend mit
einem Hauptrotationsteil (24) zur Verdrillung des Flecht
drahtes in Eingriff kommt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Schaltstift (16) zur Steuerung ver
schiedener Vorgänge zwischen zwei umlaufenden Nuten (I, II)
hin und her bewegbar ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bewegung des Stiftes (17) zwischen den Nuten (I, II)
ein Schaltelement (20) nach dem Abschneiden des Flecht
drahtes betätigt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, gekennzeichnet durch eine zwei Klemmbacken auf
weisende Klemmeinrichtung (28, 30) und eine Drahtführung,
die gewährleistet, daß die Drahtspannung im wesentlichen
tangential auf zumindest eine Klemmbacke wirkt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmbacke bei Erreichen einer Grenzkraft zum Lösen der
Klemmung verdreht wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Grenzkraft durch eine Feder definiert wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verdrehen der Klemmbacke eine Abschneide
einrichtung (49) zum Abschneiden des Drahtes betätigt wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine Klemmbacke auch ein Element der Ab
schneideeinrichtung (49) bildet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmeinrichtung (28, 30) durch ein antreibbares
Element betätigt wird, bevor dieses mit einem Hauptrota
tionsteil (24) zur Verdrillung des Flechtdrahtes in Ein
griff kommt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmeinrichtung (28, 30) einen Hebel (27) auf
weist, der mit Vorsprüngen (26) des Elementes in Eingriff
bringbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vorschub und die Verdrillung des
Flechtdrahtes von einem einzigen Motor (5) bewirkt werden.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebskraft des Motors (5) mittels eines Kupp
lungsmechanismus (8) auf Antriebswalzen (4) zum Vorschub
des Flechtdrahtes oder ein Hauptrotationsteil (24) zur Ver
drillung des Flechtdrahtes schaltbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Betätigung der Kupplung ein Schaltstift (16) vorge
sehen ist, der in zwei umlaufenden Nuten (I, II) bewegbar
ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nuten (I, II) an zwei Stellen (50, 51) miteinander
verbunden sind, um eine Überführung des Stiftes (16) zu ge
statten.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest Teile der Nuten (I, II) mit unterschiedlicher
Nutentiefe ausgebildet sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Position des Schaltstiftes (16) durch Verschiebung
desselben veränderbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels einer Schalteinrichtung eine Verschiebung des
Stiftes (16) erfolgt.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest eine der Stellen (50, 51) mit
einer Leiteinrichtung zum Leiten des Schaltstiftes (16) in
eine der Nuten (I, II) versehen ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß am Kopfteil der Vorrichtung zwei ver
schwenkbar gebogene Zangenbacken (18) vorgesehen sind, die
im geschlossenen Zustand eine geschlossene Drahtführung er
möglichen.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Zangenbacken (18) zwei Führungsbereiche zur Füh
rung des Flechtdrahtes aufweist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß der eine Führungsbereich U-förmig mit der Öffnung zur
Innenseite des sich bei geschlossenen Zangenbacken (18) er
gebenden geschlossenen Querschnitts ausgebildet ist und der
andere Führungsbereich U-förmig mit seitlich hierzu ausge
richteter Öffnung.
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1998
- 1998-02-19 DE DE19806995A patent/DE19806995C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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