DE1960012C - Verfahren zum Gießen von Metall unter Verwendung eines verlorenen Modells und zugehörige Gießform - Google Patents
Verfahren zum Gießen von Metall unter Verwendung eines verlorenen Modells und zugehörige GießformInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Gießen von Metall unter Verwendung eines verlorenen Modells, das. durch das Eingießen der Gießschmelze ausgebrannt wird. Bei diesem vorbekannten Gießverfahren treten, bisher vielerlei Schwierigkeiten auf, Das Gießen geht langsam vor sich) da die
Vergasung des Kunststoffes sehr viel Zeit beansprucht. Obwohl die Gießtemperaturen von Metallschmelzen oft bei weit über 10000C liegen, bei
Eisenlegierung weit Über 1200° C und die Vergasung
von Schaumkunststoff bereits bei 15O0C einsetzt,
sind die vorgenannten Schwierigkeiten vorhanden. Die Fachwelt nimmt an, daß bei diesen großen Temperaturdifferenzen
zwischen Temperatur der Metallschmelze
und der Vergasungstempentur des Schaumkunststoffes eine ausreichend schnelle und auch rückstandsfreie
Verbrennung bzw. Vergasung gewährleistet sei. Die Fachwelt ist bisher der Auffassung, die
einzige Lösung besteht darin, zur Vergasung von Schaumkunststoffmodellen möglichst schnell und mit
hoher Temperatur der Gießschmelze zu gießen.
Um eine rasche Veirgasbarkeit eines in der Gießform eingebetteten Schaumkunststoffmodells zu erreichen,
wurde bereits vorgeschlagen, als Entgasungskanäle zur Verbesserung der Abfuhr der durch die
Verbrennung des Schaumkunststoffes gebildeten Gase in die Schaumkunststoffmodelle Kernstäbe oder
Kernrohre einzufügen. Die beschleunigte Abfuhr der Verbrennungsgase ist aber in vielen Fällen nicht ausreichend,
um eine vollkommene und zugleich schnelle Verbrennung bzw. Vergasung des Schaumkunststoffmodells
zu erreichen.
Nach der vorliegenden Erfindung wird bei einem Verfahren zum Gießen von Metall unter Verwendung
eines verlorenen Modells, das durch das Eingießen der Gießschmelze ausgebrannt wird, vorgeschlagen,
daß während des Gießens dem Reaktionsraum zwischen Gießmetall und Schaumkunststoffmodell ein
die Verbrennung bzw Vergasung des Schaumkunststoffmodells förderndes sauerstoffhaltiges Gas unter
Druck zugeleitet wird. Durch die erfindunespemäße Zuführung von sauerstoffhaltieen Gasen, die die Verbrennung
bzw. Ve^as^.;:: (*■·■■ ·■■■ \;i λ .' '--M^^iuno-J^.., !Viiacui, IuLiI -»iv-li u*:f Keaktionsablauf in einer
bisher nicht erwarteten Weise steuern. Sofern ein die Verbrennung b/w. Vergasung des Sch lumkunststoffmodells
förderndes Gas, hier handelt es sich in der Regel um Luft, insbesondere mit Sauerstoff angereicherte
Luft, dem Reaktionsraum zugeführt wird, dann findet die Vergasung des Schaumkunststoffes
bei noch höherer Temperatur statt. Auch bleibt die Gießschmcl/.c langer heiß, weil durch die Verbrennung
des Schaumkunststoffes unter Zufuhr von Sauerstoff eine exotherme Reaktion stattfindet. Bisher
wurde /ur Verbrennung bzw. zur Vergasung des SdiaiimKiinststoffmodells die notwendige Energie in
Gestalt von Hitze der Gicßmctallschmclze entzogen, so daß diese viellach vorzeitig abkühlte. Nach der
erfindungsgemäßen Lösung findet nunmehr eine exotherme Reaktion statt, so daß die Gießschmelze
länger heiß bleibt. Durch die erfindungsgemäße erreichte Reaktion, die eine Vergasung bei höheren
Temperaturen ergibt, ist der weitere Vorteil vorhanden, daß die Gase als Folge der Verbrennung bzw.
Vergasung des Schaumkunststoffes nicht im nahen Bereich des Gicßformhohlraumcs sublimieren und
dadurch diesen mehr oder weniger verstopfen. Da ohnehin sehr hohe Mengen ;m Verbrennungsgas abzuführen
sind, ist der Qasdurchlässigkeit des Form-Stoffes
eine hohe Bedeutung zuzumessen. Bisher wurde, um die Oase bei einer Verbrennung des
Sohaumkunststoffmodells abzuführen, Wert auf eine
s große (^durchlässigkeit der Formmasse' gelegt
durch die Maßnahme, sehr grobes Sandkorn und gegebenenfalls eine grobkörnige Schlichte zu verwenden.
Dien hat aber wiedeirum den Nachteil, daß dadurch eine Penetration dos Eisens in die Sandober-
fläche stattfindet, so daß Gußstücke mit vergleichsweise
großer Rauhigkeit erhalten wurden. Die vorbeschriebene Anwendung von Luftpfeifen im
Schaumkunststoffmodell und Formstoff führt zu größeren Putzarbeiten, da die Gießschmelze in den Luftpfeifen
im Formstpff hochsteigt.
Durch Anwendung der erfindungsgemäßen Lehre läßt sich nunmehr die Gießgeschwindigkeit steuern.
Schaumkunststoffmodelle lassen sich nun wahlweise schneller oder langsamer vergasen und der durch die
so Vergasung des Schaumkunststoffmodells gebildete Formhohlraum somit schneller oder wahlweise langsamer
mit der Gießschmelze füllen. Nunmehr kann auch mit kälterer Metallschmelze gegossen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt somit eine An-
passung an Größe und Raumform des zu gießenden Gußstückes und/oder vorhandene oder gewünschte
Temperatur der Gießschmelze zu. Nach der Erfindung lassen sich insbesondere dünnwandige Schaumkunststoff
model Ie zum Erhalt dünnwandiger Gußstücke mit ausreichender Zeit vergießen.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Lehre besteht darin, daß sich nunmehr der Reaktionsablauf bzw. die Vergasung des Schaumkunststoffmodells
steuern läßt. Bei dickwandigen Gußstücken mit hoher Schmelztemperatur des Gießmetalls wird
vorteilhrft wenig Sauerstoff zugeführt. Handelt es sich um dünnwandige zn gießende Gußstücke und ist
die Gießaictallschmelze bereits etwas kälter, dann
kcr.rr" Sfh'vierigkeiten beseitigt werden durch erhöhte
Zufuhr von Sauerstoff. Dies kann geschehen durch stärker angereicherte <;?'.ierstoffhaltiges Gas
U^i- durch Zuleitung der- «η>··<··μ ffhaltigen Gases
unter mehr oder weniger hohem DrucK.
Luc Erfindung läßt sich verwirklichen Qu.Ji. die
Maßnahme, daß in der Gießform und in dem Schaumkunststoffmodell ein oder mehrere in den Reaktionsraum zwischen Gießschmelze und Schaumkunststoffmodell
führende Zuleitungskanäle für sauerstoffhaltiges Gas vorhanden sind, daß zwischen Gießform-Hohlraum
und Schaumkunststoffmodell ein Spalt vorhanden ist. Dieser Spalt zwischen Gießform-Hohlraum
und Schaumkunststoffmodell wird erreicht durch das erfindungsgemäße Verfahren, daß die das
Modell umgebende Formmasse zumindest im nahen Bereich des Formhohlraumes von außen oder durch
innerhalb der Formmasse angebrachte Wärmequellen kurz vor oder während des Gießvorganges auf
eine die Schrumpfung des Schaumkunststoffmodells bewirkende Temperatur erhitzt wird und der zwisehen
Formhohlraum und Schaumkunststoffmodell entstehende Spalt ais Zuführkanal für die in den Reaktionsraum
zwischen Gießschmelze und Schaumkunststoffmodell zuzuführende Verbrennungsluft genutzt
wird.
Die erfindungsgemäße Lösung ist besonders vorteilhaft angewendet in Verbindung mit einem hohl
ausgebildeten eingeformten Speiser, der eine Verbrennungsluftzufuhr hat in Verbindung mit einem
sich «η den Speiser anschließenden Kanal im ScheumknMtttof/modell, der In den Reaktionsraum
awischen Gießmetall u'nd Schaumkunststoffmodell
mUÄlndung ist in der Zeichnung an Hand dreier
AusfUhrungsbeisplele naher erläutert .Sie beschenkt
sich nicht auf die dargestellten Ausbildungsformen, vielmehr sind weitere, fm Rahmen der Erf.ndung hegende Abwandlungen möglich. Es zeigt
üb
2J1 fflJhali jj die anliegenden Be-
SpeiserU Glcßschmoizc und SchaumJ!,, 8trömen kann. Dieser Spalt zwlg u Schaumkunsmoffmodell 12 der
nnungsluft dient, hat den we -
Schaumkunststoffmodells ist ein weiteres Modell 13
IS und 15o. Diese dienen dazu, daß über den. hohl
ausgebildeten Speiser mit einer angeschlossenen Leitune 16 die von einer Druckflasche 17 ausgeht, Luft
Α6> Reaktionsraum 18 zwischen Metallschmelze
19 und Schaumkunststoffmodell 12 gelangt
Aus der Gießpfanne 20 wird das flüssige Metal
19 in den Zulauf 14 gegossen. Sofern dieser durch ein Schaumkunststoffmodell gebildet ist, wird der
ires aas svä srsrs
Schaun.Uu,: foff^odell 12 ein Reaktionsraum 18
vorhanden, v.e»l die Hitze der Gießschinelze auch
chne unmittelbare Anlage der Gießschmelze .-τ»
ο""iuSsftoffmodell 12 in gewisser EntfernunB
0.C N'ert; -rii^rg bzw. Vergasung des Schaumkunststoffe=,
bev!'kt. Der Reaktionsraum 18 hat abhangig
von Je· Ic1P o,. . der Hießschmdze von der an^
gritfencn Ot^.u-che des SchaumkunststoffmoUt.,
oder abhängig von anderen Faktoren, die hier nicht
interessieren, eine mehr oder weniger große Hohe.
»5 dell der stall äholich„
^ι00βΓπωιβ Heizelemente in Ge-Glühdrähte
25 vorhanden sind, die ^.·u bracht, eine Ver-
Ά
i Berfhfr
30
im
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dfß
oberfläche bewiiken, so daß
in Fig.2 beschriebene Spalt IS
de um s m g ^ Verbrenn ngs
fanden »U* »8 führt. Der vorerwähnte
«. —· - ■*—Gießen
aD ^
f. „rf!1i
?m obcreP
E de des hm ,^.^ .^ge
Verbrennungsrückstände des SchaumkunststofdLne
™^nd B durch dieSen Trichter 26 sehr wirfes
we^Pu^ ß ,eitet. Auch läßt sich durch
ÄSÄrs
5nd gelangt über den Hohlspeiser 13 und die Kanate
15 und 15« in den vorerwähnten Reaktionsraum.
Dort führt sie zu einer verbesserten Vergasung des
Schaumkunststoffmodells 12.
Durch Untersuchungen des Erfinders wurde festgettern,
daß sich bei Anwendung reinen Sauerstoffes
3,5 kg Polystyrolschaum bei e.nem Ruckstand von nur 0,1g Asche vergasen lassen.
Nach F i g. 2 ist in dem Formkasten 2 eine Schicht 11 aus Formmasse enthalten. Auf dieser hegt da.
Modell 12 aus Schaumkunststoff auf, das von einer Schale 23 aus einer Formmasse umgeben ist. H er
kann es sich um eine keramische Formmasse handeln, Scr auch um einen kunstharzgebundenen Formsand.
Auch besteht der Hohlspeiser 13 aus einer gle.chen oder ähnlichen Formmasse.
Um dieses Modell mit der schalenförmig^ _Gießform
herum sind angeordnet Gasbrenner TA, die aie
abgeschaltet werden kann.
Claims (5)
1. Verfahren zum Gießen von Metall unter Verwendung eines verlorenen Modells, das durch
das Eingießen der Gießschmelze ausgebrannt wird, dt*durchgekennzeichnet, daß während
des Gießens dem Reaktionsraum zwischen
und Schaumkunststoff modell ein die bzw. Vergasung des Schaumkunstsiuiiinijuciia
förderndes sauerstoffhaltiges Gas unter Druck zugeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die das Modell umgebende Formmasse zumindest im nahen Bereich des
Formhohlraumes von außen oder durch innerhalb der Formmasse angebrachte Wärmequellen kurz
vor oder während des Gießvorganges auf eine
die Schrumpfung des Schaumkunststoffmodells bewirkende Temperatur erhitzt wird und der zwischen
Formhohlraum und Schaumkunststoffmodell entstehende Spalt als Zufiihrkanal für die
in den Reaktionsraum zwischen Gießschmelze und Schaumkunststoffmodell zuzuführende Verbrennungsluft
genutzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, .daß die Verbrennungsluft durch
den hohl ausgebildeten Speiser zugeleitet wird.
4. Gießform zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Gießform-Hohlraum und Schaumkunststoffmodell (12) ein Spalt vorhanden ist, der
in den Reaktionsraum (18) zwischen Gießmetall und Schaumkunststoffmodell mündet.
5. Gießform zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
hohl ausgebildeten eingeformten Speiser (13) mit einer Luftleitung (16) und einen sich an den Speiser
(13) anschließenden Kanal (15) im Schaumkunststoffmodell (12), der in den Reaktionsraum
(18) zwischen Gießmetall und Schaumkunststoffmodell mündet.
Hierzu 1 Blatt 2'eichnungen
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