DE1959919B2 - Haarwasserwellmittel und verfahren zur herstellung von haar-wasserwellen - Google Patents
Haarwasserwellmittel und verfahren zur herstellung von haar-wasserwellenInfo
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Description
/ \
R1-N N-R2
R1-N N-R2
CH CH
OR
OR'
worin X Sauerstoff oder Schwefel bedeutet und R, R', Ri und R_>
jeweils ein Wasserstoffatom oder einen Ci-CrAlkylrest darstellen, und gegebenenfalls ein
in Wasserwell-Lotionen übliches Harz enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die polykondensierbare Verbindung in dem
Mittel in einer Menge von 0,5 bis 10 Gcw.-%, vorzugsweise von 2,5 bis 5 Gew.-%, vorliegt.
3. Mittel nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das für Wasserwell-Lotionen übliche Harz
0,5 bis 5 Gew.-% ausmacht.
4. Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als
wäßrige oder wäßrig-alkoholische Lösung, als Gelee, Creme oder Aerosol vorliegt.
5. Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen pH-Wert
von 1,5 bis 5.
6. Verfahren zur Herstellung von Haar-Wasserwellen, wobei man die Haare mit einem Wasserwellmittcl
imprägniert, auf Wasserwell-Wickler aufdreht und durch Wärmezufuhr trocknet, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Haare mit einem Mittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 5 imprägniert und entweder
vor oder nach dem Imprägnieren mit dem Mittel eine saure Spülung vornimmt oder das Mittel in
seiner angesäuerten Form verwendet.
Die Erfindung betrifft ein Haarvasserwellmittel, das
aus mindestens einem polykondensierbaren Harnstoffderivat
in einem üblichen kosmetischen Träger, gegebenenfalls mit üblichen Zusätzen, besteht. Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Haar-Wasserwellen, wobei man die Haare mit einem
Wasserwellmittel imprägniert, auf Wasserwell-Wickler aufdreht und durch Wärmezufuhr trocknet.
Bekanntlich werden bei der Herstellung von Haar-Wasserwcllen
mit Hilfe herkömmlicher Wasserwelllotionen sehr häufig von der Beschaffenheit der
behandelten Haare abhängige Ergebnisse erzielt.
In bestimmten Fällen, z. B. an sehr feinen oder weichen Haaren, lassen sich mit Hilfe der herkömmlichen
Lotionen nicht immer glänzende und kräftige Wasserwellen erzeugen. Die wassergewellten Haare
weisen in diesem Fall ein sehr farbloses, mattes Aussehen auf, und die Frisur ist gegenüber den
nachfolgenden Behandlungen, wie Auskämmen, und dem Einfluß des Windes und der diversen Atmosphärilien
nicht widerstandsfähig.
Aus der DT-AS 1148 039 ist es bekannt, die
Wasserwellung von Haaren mit Hilfe von linearen, kondensierbaren Mono- oder Polymethylolverbindungen,
die durch Umsetzung von Harnstoffderivaten mit Formaldehyd erhalten werden, durchzuführen. Diese
Vorkondensate haben jedoch den Nachteil, daß sie zur Freisetzung beträchtlicher Mengen des bekanntlich
aggressiven Formaldehyds neigen, wodurch ihre Verwendbarkeit auf dem kosmetischen Sektor beeinträchtigt
wird.
Es war daher die Aufgabe der Erfindung, ein Maarwasserwellniiltel sowie ein Verfahren zur Herstellung
von Haar-Wasserwellen zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe gut aussehende und widerstandsfähige
Wasserwellen erzielt werden können, ohne daß mit einer Freisetzung von Formaldehyd gerechnet zu
werden braucht.
Gegenstand der Erfindung ist ein Haarwasserwellmittel, bestehend aus mindestens einem polykondensierbaren
Harnstoffderivat in einem üblichen kosmetischen Träger, gegebenenfalls mit üblichen Zusätzen, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß es als polykondensierbares I larnstoffderivat eine Verbindung der Formel:
Il
c
R1-N' N-R2
CH CH
I I
OR OR'
worin X Sauerstoff oder Schwefel bedeutet und R, R', R,
und Rj jeweils ein Wasserstoffatom oder einen C1-Ci-Alkylrest darstellen, und gegebenenfalls ein in
Wasserwell-Lotionen übliches Harz enthält.
Die im erfindungsgemäßen Mittel enthaltenen Harnstoffderivate besitzen die Fähigkeit, in saurem Milieu zu
polymerisieren, wobei die Polymerisation durch Wärmezufuhr beschleunigt wird, und ein Harz zu bilden, das
sehr eng an das Keratin des Haares gebunden ist. Das Haar wird dadurch kräftiger, und man erhält eine Frisur
mit besserer Haltbarkeit.
Das polykondensierbare Harnstoffderivat ist im erfindungsgemäßen Wasserwellmittel vorzugsweise in
einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 2,5 bis 6 Gew.-%, enthalten.
Als polykondensierbare Harnstoffderivate werden erfindungsgemäß bevorzugt:
4,5-Dihydroxyüthylenharnstoff der Formel:
O
O
Il
HN NH
I I
CH CH
I I
HO OH
4,5-Dihydroxyäthylenthioharnstoff der Formel:
Il
c
HN NH
CH CH
I I
HO OH
4,5-DihydroxyüihylendimelhylharnstolT der Formel:
O
I!
c
CH.,-N VN CH.,
CH --CH
! ι
HO OH
4,5-Dimethoxyäthylenharnstoff der Formel: O
Il
HN NH
I I
CH CH
I I
OCH, OCH.,
4,5-Dihydroxyäthylendiäthylharnstoff der Formel:
O
I!
C
C
C1H5-N N-C2H,
" " I I
CH
OH
-CH
OH
Der Anteil des gegebenenfalls im erfindungsgemäßen Mittel enthaltenen Harzes betrügt vorzugsweise 0,5 bis
5Gew.-%.
Beispiele für geeignete Harze sind Polyvinylpyrrolidon/Vinylacetat-
und Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymerisate.
Das erfindungsgemäße Wasserwellmittel liegt vorteilhafterweise als wäßrige oder wäßrig-alkoholische
Lösung vor, kann jedoch auch die Form eines Gelees, einer Creme oder eines Aerosols aufweisen.
Nach einer besonderen Ausführungsform kann das Wasserwellmittel der Erfindung eine sauer reagierende
Verbindung (in der Funktion eines Katalysators) in ausreichender Menge zur Einstellung des pH-Werts auf
1,5 bis 5 enthalten. Beispiele für sauer reagierende Verbindungen sind Mineralsäuren, wie Schwefel-, Salz
oder Phosphorsäure, saure Salze, wie Natrium- oder Kaliummonophosphat, und organische Säuren, wie
Essig-, Citronen-, Milch- oder Ameisensäure.
Ferner kann das erfindungsgemaße Mittel sämtliche in der Kosmetik verwendbaren, konventionellen Bestandteile,
wie Quellmittel, oberflächenaktive Mittel, Farbstoffe oder Parfüms, enthalten.
Nach einer bevorzugten Aiisführungsform wird das
erfindungsgemäße Wasserwellmittel zum Zeitpunkt seiner Verwendung durch Vermischen von zwei
Komponenten zubereitet. Eine Komponente enthält das polykondensierbare Harnstoffderivat der obigen Formel,
während die andere Komponente das für Wasserwell-Lotionen übliche Harz und die sauer
reagierende Verbindung enthält.
Dabei ist vorteilhafterweise die eine Komponente fest und enthält die polykondensierbare Verbindung,
während die andere Komponente flüssig ist und die sauer reagierende Verbindung in wäßriger oder
wäßrig-alkoholischer Lösung enthält.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung von Haar-Wasserwellen, wobei man die
Haare mit einem Wasserwellmittel imprägniert, au! Wasserwell-Wickler aufdreht und durch Wärmezufuhr
trocknet, welches Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Haare mit einem MiUeI des vorstehend
beschnebünen Typs imprägniert und entweder vor oder
nach dem Imprägnieren mit dem Mittel eine saure Spülung vornimmt oder das Mittel in seiner angesäuerten
Form verwendet.
Das Wasserwellmittel und das Verfahren der Erfindung eignen sich insbesondere für die Herstellung
von Wasserwellen an »schwierigen« (d. h. feinen oder weichen) Haaren. Erfindungsgemäß werden sowohl
bezüglich des Glanzes und der Kräftigkeit der Haare nach der Wasserwellung als auch in bezug auf die
Haltbarkeit der Wasserwellen verbesserte Ergebnisse erzielt. Das Mittel und das Verfahren der Erfindung
weisen ferner den Vorteil auf, daß bei ihrer Anwendung keinerlei Formaldehyd freigesetzt wird.
Ein Wasserwellmittel wird vor seiner Verwendung aus einer festen und einer flüssigen Komponente
hergestellt:
feste Komponente:
4,5-Dimethoxyäthylenharnstoff 4 g
4,5-Dimethoxyäthylenharnstoff 4 g
flüssige Komponente:
Poly vinyl pyrrolidon/ Vi nylacetat-Copolymerisat 2 g
Milchsäure bis zu einem pH-Wert von 2
mit Wasser aufgefüllt auf IOO ml.
Nach inniger Vermischung der beiden Komponenten werden feine und zerbrechliche Haare, die zuvor
gewaschen und getrocknet wurden, mit dem erhaltenen Mittel in einer Menge von 20 ml für die gesamten Haare
imprägniert.
Die Haare werden dann auf Wasserwell-Wickler aufgedreht und unter einer Haube bei 600C getrocknet.
Man erhält auf diese Weise sehr kräftige bzw. »nervige« Wasserwellen mit sehr schönem Glanz. Eine Wasserwellung
mit einer klassischen Wasserwell-Lotion fällt an den gleichen Haaren nicht zufriedenstellend aus.
Gemäß Beispiel 1 werden Wasserwellen mit Hilfe eines Mittels hergestellt, das aus den folgenden beiden
Komponenten erhalten wird:
feste Komponente:
4,5-Dihydroxyäthylendimethylharp.stoff
flüssige Komponente:
Poly vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymerisat
HCl bis zu einem pH-Wert von
mit Wasser aufgefüllt auf
2 g 1,5 IOO ml.
Gemäß Beispiel 1 werden Wasscrwellen mit Hilfe eines Mittels hergestellt, das aus folgenden Komponenten
erhalten wird:
feste Komponente:
Dihydroxyäthylenliarnstoff 4 g
flüssige Komponente:
Vinylacetat 90%/Crotonsäure 10%-Copolymerisat
3 g
Äthanol bis 50%
HCI bis zu einem pH-Wert von 1,5
Äthylphthalal 0,2 g
Parfüm 0,1 g
mit Wasser aufgefüllt auf 100 ml.
Man stellt Wasserwellen an weichen Haaren her, bei welchen die herkömmlichen Wasserwcll-Lotionen keine
zufriedenstellenden Resultate lieferten.
Zunächst wäscht man die Haare mit einem sauren kationischen Shampoo, um ihren pH-Wert auf etwa 2 zu
bringen. Ein solches Shampoo kann folgende Zusammensetzung aufweisen:
NH - CH CO1Na C2H5
CH2-CONH(CH,)., N
C12H25O-{;C2M.,O(CI I2OH)I4-H zu 100%
Milchsäure bis /u
mit Wasser aufuefüllt auf 20!
1 (M) u
3 L!
K)OOu
Anschließend werden die Haare getrocknet und mit folgendem Mittel imprägniert:
Dihydroxyäthylenharnstoff
mit Wasser aufgefüllt auf
mit Wasser aufgefüllt auf
4g 100 g.
Hierauf werden die Haare auf Wasserwcll-Wickler aufgedreht und getrocknet. Man erhält kräftige
Wasscrwellen mit hervorragendem Glanz.
Zur Herstellung von Wasserwellcn an feinen, zerbrechlichen Haaren, die zuvor gewaschen und
getrocknet wurden, trägt man auf dij Haare ein Gelee
der folgenden Zusammensetzung auf:
Ölsäure 10 Mol O.H. 27 g
Paraffinöl 23 g
4,5-Diliydroxyätliylcndiniethylharnstoff 0,5 g
!Essigsäure bis zu einem pH-Wert von 3,5
Wasser 50 ml.
Anschließend werden in üblicher Weise Wasserwellen erzeugt.
Auf zuvor dauergewcllte, gespülte und getrocknete Haare werden 10 ml Phosphorsäurclösung mit einem
pH-Wert von 2 aufgetragen. Anschließend wird eine Creme folgender Zusammensetzung applizieri:
Gemisch aus 30% Cetylalkohol und 70% Stearylalkohol,
polyoxyäthylenicrl mit
33 Mol Äthylenoxid 4 g
Olcylalkohol 4 g
Cctyltrimethylammoniumbromid 2 g
4,5-Dihydroxyäthylcnharnstoff 2 g
Wasser ' 88 g.
Dann stellt man in üblicher Weise Wasserwcllon her.
Die Frisur hält viel besser, und die Haare sind glänzender und kräftiger.
Claims (1)
- . 1Patentansprüche:I. Haarwasserwellmittel, bestehend aus mindestens einem polykondensierbaren Harnstoffderivat in einem üblichen kosmetischen Träger, gegebenenfalls mit üblichen Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß es als polykondensierbares I larnstoffderivat eine Verbindung der Formel:
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