DE1958355B2 - Abschußsystem für einen Flugkörper - Google Patents
Abschußsystem für einen FlugkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Abschußsystem für einen Flugkörper mit einem Startantrieb, der während des
Startvorgangs einen Hohlraum hinter dem Flugkörper mit Treibgasen beaufschlagt und verzögert das
Marschtriebwerk des Flugkörpers zündet.
Aus der britischen Patentschrift 101 095 ist bereits ein Geschoß bekannt mit einem rohrförmigenRumpfteil,
einem geschlossenen Bugteil, einem offenen Schwanzende und einer im Inneren des Rumpfteils
angeordneten Treibladung. Zum Abschießen dieses Geschosses ist auf einem Geschütz od. dgl. ein Rohr
vorgesehen, das an seinem vorderen Ende offen ist und das Geschoß umfaßt. In dem Rohr sind Nuten
vorgesehen, in die ein Flansch am Schwanzende des Geschosses eingreift, der von einem Kupferring zusammengepreßt
wird. Beim Abschuß des Geschosses wird der Kupferring über eine konische Verdickung
des Abschußrohres geführt und hierdurch aufgeweitet. Hierdurch soll eine Gegenkraft zu der Rückstoßkraft
erzeugt werden. Mit Hilfe des in die Nuten eingreifenden Flansches wird jedoch keine Rückhaltekraft
definierter Größe erzeugt.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1 824 643 ist ferner eine Übungsrakete und aus der französischen
Patentschrift 504 651 eine Rakete bekannt, die mit Hilfe von Treibladungen, die im Inneren eines gleitend
in der Rakete angeordneten Abschußrohres vorgesehen sind, abgeschossen werden. Hierbei ist
auf jegliche feste Verbindung zwischen Abschußrohr und Rakete zur Erzielung einer Rückhaltekraft verzichtet.
Aus der französischen Patentschrift 1433 784 ist schließlich eine Übungspatrone bekannt, die mit der
Kugel aus einem Stück aus thermoplastischem Ma-
3 4
terial besteht und wobei an der Verbindungsstelle Wie im einzelnen aus Fig. 1 ersichtlich, weist der
eine Stelle verminderter Festigkeit (Soll-Bruchstelle) Flugkörper 10 einen hohlen Flugkörperrumpftei] 11
vorgesehen ist. auf, der mit einer konusformigen Spitze 12, Schwanz-Aus
der deutschen Auslegeschrift 1142 531 ist es flössen 13 und innerhalb der Schwanzflossen angebereits
bekannt, eine Rakel; an ihrem Abschuß- 5 ordneten aus Antriebsraketen bestehenden Marschsockel
mit einer Scherverbindung zu haltern. Die triebwerk 22 versehen ist. Wie am besten aus
Scherverbindung bleibt, während der Lagerung, des F i g. 1A ersichtlich, ist der hohle Flugkörperrumpf-Transports
und beim Aufsetzen auf die Startphtt- teil 11 im Gleitsitz über ein Abschußrohr 15 geform
mit der Rakete verbunden. Diese Scherverbin- schoben, das an einer verstellbaren Schwenk vorrichdung
wird weiterhin bis zum Start der Rakete gc- io tung auf einem Ständer 19 montiert ist, der seinersichert,
seits im Boden oder einer anderweitigen geeigneten Der Erfindung liegt als Aufgabe die Schaffung Halterungsvorrichtung verankert ist. Das Abschußeines
Flugkörpersystems der eingangs genannten Art rohr 15 ist an seinem vorderen Ende offen und an
zugrunde, das bei einfachem Aufbau und niedrigen seinem hinteren, schwenkbar montierten Ende ge-Kosten
sich insbesondere zur Verwendung als reali- 15 schlossen; es weist im Bereich seines schwenkb;r
stisches Luftziel eignet; insbesondere soll durch die gelagerten Endes eine quer verlaufende Strahl-Erfindung
ein derartiges Abschußsystem geschaffen abschirmung 16 auf.
werden, das einen Abschuß mit hoher Anfangs- Wie im einzelnen aus den F i g. 2, 3 und 4, ergeschwindigkeit
gewährleistet und gleichwohl eine sichtlich, weist der Flugkörperrumpfteil 11 ein Rohr,
zuverlässige Bedienung auch durch ungeschultes, 20 zweckmäßig aus festem Karton od. dgl., auf, das mit
.lichttechnisches Personal zuläßt. einer Wärmestrahlenabschirmung 20 aus Aluminium-Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Start- folie (F i g. 3) ausgekleidet ist. Die Schwanzflossen
triebwerk dicht schließend mit einem ersten Ring 13, von denen vorzugsweise drei vorgesehen sind,
verbunden ist, daß das Abschußrohr im Bereich bestehen zweckmäßig aus glasfaserverstärktem Preßseines
offenen Vorderendes ein zweites Ringteil in 25 oder Gießkunstharz und sind mittels Schrauben 29
konzentrischer und dicht schließender Anordnung od. dgl. an den Schenkeln von U-förmigen Halteaufweist,
wobei die beiden Ringe teleskopartig gas- rungsteilen 18 (F i g. 3) befestigt, welche sich in
dicht schließend ineinandergreifen, und daß in an Längsrichtung entlang der Außenoberfläche des
sich bekannter Weise Abscherbolzen vorgesehen Flugkörperrumpfteils 11 erstrecken. Wie aus F i g. 4
sind, die durch diese teleskopartig ineinandergreifen- 30 ersichtlich, sind die Schwanzflossen 13 gegenüber der
den Teile der Ringe erstrecken, und daß das Marsch- Längsachse des Flugkörperrumpfteils 11 schräg getriebwerk
aus außen im Bereich der Schwanzflossen neigt, derart, daß sie dem Flugkörper während des
angeordneten Antriebsraketen besteht, die durch eine Flugs eine geringe stabilisierende Rollbewegung erelektrische,
bei Abschuß der Rakete betätigte Folge- teilen. Die Halterungsteile 18 werden im Reibungszündung
gezündet werden. 35 sitz an der Oberfläche des Flugkörperrumpfteils 11
Das System nach diesem Grundgedanken der Er- durch Befestigungsbänder 17 aus Metall gehalten,
findung gewährleistet, daß der Flugkörper beim welche sich jeweils durch Öffnungen 21 in den
Abschußvorgang so lange an der Abschußvorrich- Schenkeln und über die Stege der U-förmigen Haltetung
festgehalten wird, bis ein vorgegebener opti- rungsteile 18 erstrecken. Innerhalb der Halterungsmaler
Abschußschub verfügbar ist, der den Abschuß *o teile 18 der Schwanzflossen 13 sind zylindrische
des Flugkörpers mit hoher Geschwindigkeit gestattet. Raketenmotoren als Marschtriebwerke 22 angeord-Durch
die Erfindung wird somit eine ungewöhnlich net; an ihrem vorderen Ende sind sie jeweils mittels
hohe Beschleunigung des im Dauerflugbetrieb selbst Bolzen 23 an U-Halterungswinkelstücken 24 begetriebenen
Flugkörpers auf seine maximale Ge- festigt, die mit ihren Grundflächen 24 α mittels zwei
schwindigkeit erreicht, was besonders bei Verwen- 45 Befestigungsbändern 17 der gleichen Art, welche die
dung des Flugkörpers als ein ein Flugzeug simulie- Halterungsteile 18 befestigen, an dem Flugkörperrendes
Luftziel od. dgl. erwünscht ist. Vorteilhaft ist rumpfteil 11 befestigt sind. Wie am besten aus Fig. 3
ferner die geringe Gesamtbaulänge des Flugkörpers. ersichtlich, sitzt jeweils jeder der U-Halterungswinkel-Im
folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der stücke 24 mit seiner Grundfläche 24 α auf dem Steg
Erfindung an Hand der Zeichnung erläutert; in dieser 5° des zugehörigen Halterungsteils 18 auf. An ihrem
zeigt rückwärtigen Ende sind die Raketenmotoren des F i g. 1 in perspektivischer Ansicht eine Abschuß- Marschtriebwerks 22 jeweils von einer Befestigungsvorrichtung
mit Flugkörper gemäß einer Ausfüh- schelle 28, etwa einer Schraubschelle, umgeben, die
rungsform der Erfindung, durch unmittelbar hinter den Schwanzflossen 13 vor-Fig.
IA eine vereinfachte schematische Ansicht 55 gesehene Bänder 17a in Anlage gegen die Oberzur
Veranschaulichung der gegenseitigen Lage des fläche des Flugkörperrumpfteils 11 gehalten sind.
Flugkörpers und des Abschußrohrs vor dem Ab- Die Ausstoßdüsen 25 der Marschtriebwerke 22 liegen
schuß, geringfügig vor dem hinteren offenen Ende des
F i g. 2 in vergrößerter und teilweise geschnittener Rumpfteils, wie aus F i g. 3 ersichtlich.
Seitenansicht die Anordnung aus F i g. 1 allgemein 6° Wie speziell aus den F i g. 2, 2 A und 3 ersichtlich,
in Blickrichtung längs der Pfeile 2-2 in F i g. 1, ist gemäß der vorliegenden Erfindung am vorderen,
Fig. 2A in vergrößerter Schnittansicht die An- offenen, mit dem Flugkörperteil 11 überlappenden
lenkung des Starttriebwerks gemäß F i g. 2, Ende des Abschußrohrs 15 ein mit Innengewinde
F i g. 3 in einer tier F i g. 2 entsprechenden An- versehener Adapterring 26 mittels Schrauben 30 besieht,
jedoch in kleinerem Maßstab, die Anlenkung 65 festigt. Der Adapterring 26 nimmt mit seinem Innendes
Marschtriebwerks, gewinde einen mit Außengewinde versehenes Ring-Fig.
4 eine Schnittansicht der Apparatur im teil 31 (Fig. 2 und 2A) auf, die beiden Ringe sind
Schnitt längs der Linie4-4 in F ig. 3. durch einen Dichtungsring als Gasdichtung 44
5 6
(Fig. 2A) gegeneinander abgedichtet. Ein weiterer durch die Bolzen23 mit den U-Halterungswinkeln24
mit Innengewinde versehener Ring 33 ragt mit einem verbunden sind, sowie an der Befestigungsschelle 28
gewindefreien Teil teleskopartig in einen gewinde- befestigt. Anschließend werden die Schwanzflossen
freien Teil des Ringteils 31 hinein und ist an diesem 13 mittels der Schrauben 29 an den Halterungsteilen
mittels eines Satzes von Scherschrauben 27, Vorzugs- 5 18 befestigt. Schließlieh wird sodann der ringförmige
weise mittels acht derartiger Schrauben, befestigt, die Ring 34 aus Holz in das vordere geöffnete Ende des
in Querrichtung durch die teleskopartig ineinander- Flugkörperrumpfteils 11 eingesetzt,
geschobenen gewindefreien Teile hindurchragen. Ein Für den weiteren Zusammenbau wendet sich die
Dichtungsring befindet sich als Gasdichtung 14 Betrachtung nun dem Abschußrohr 15 zu. Zunächst
(Fig. 2A) zwischen den erwähnten gewindefreien i° wird mittels der Schrauben 30 der Adapterring 26
Teilen der Ringe. an dem Abschußrohr 15 befestigt. Als getrennter
Ein Starttriebwerk 32 weist ein zylindrisches Ge- Montageschritt werden die Ringe 31 und 33 miteinhäuse
35 in konzentrischer Anordnung innerhalb des ander mittels der Scherschrauben 27 verbunden. Der
Flugkörperteils 11 auf. Dieses Starttriebwerk weist so vormontierte Schraubring 33 wird sodann auf das
ferner eine Düse 40 in solcher Anordnung auf, daß 15 Gehäuse 35 des Starttriebwerks 32 aufgeschraubt. Die
ihre Ausstoßrichtung nach hinten in das offene Ende aus dem Gehäuse 35 und den Ringen 31, 33 bedes
Abschußrohrs 15 hinein gerichtet ist. Ein Ge- stehende Baugruppe wird sodann mit dem Außengewinde
45 an dem zylindrischen Gehäuse 35 ist mit winde des Rings 31 in das Innengewinde des Adapdem
Innengewinde des Rings 33 verschraubt und ver- terrings 26 an dem Abschußrohr eingeschraubt,
vollständigt die verschiedenen Ringe und Dichtungs- »° Als nächstes wird sodann der in der beschriebenen
elemente, welche das Starttriebwerk 32 im wesent- Weise vormontierte Flugkörperteil 11 mit dem
liehen gasdicht über dem offenen Ende des Ab- Schwanz zuerst über das freie Ende des Abschußschußrohrs
haltern. Der Ring 33 liegt stirnseitig gegen rohrs bis zum Anschlag des Rings 33 gegen den höleinen
hölzernen Ring 34 an, der engsitzend in das zernen Ring 34 aufgeschoben; der Ring 34 befindet
Flugkörperteil 11 eingepaßt ist und an dessen Innen- 25 sich dabei in einer Lage unmittelbar hinter dem
seite mit quer verlaufenden Schrauben 38 befestigt offenen Ende des Rohrs 11 in einem Abstand, der
ist, welche gleichzeitig auch den Bugkonus 12 in sei- etwa der Überstehlänge des Bolzens 36 an dem Gener
Lage an dem Flugkörperteil 11 halten, wie aus häuse 35 entspricht. Sodann wird das Klemmteil 37
F i g. 2 ersichtlich. Das Gehäuse 35 des Starttrieb- über den Bolzen 36 geschoben und durch Aufschrauwerks
32 weist an seinem vorderen Ende einen Ge- 30 ben der Mutter 39 gegen den hölzernen Ring 34 gewindebolzen
36 auf, der durch eine Klemmvorrich- drückt. An dieser Stelle sei unter Bezugnahme auf
tung 37 hindurchragt, die ihrerseits mittels einer auf die F i g. 1 und 2 erwähnt, daß das Starttriebwerk 32
das Gewindeteil 36 aufgeschraubten Mutter 39 in An- im Bereich des Bolzens 36 einen (nicht gezeigten)
lage gegen den Ring 34 gehalten ist. Damit ist das elektrischen Zünder mit Anschlußdrähten 41, 41a
Starttriebwerk 32 vor dem Abschuß nicht nur am 35 aufweist, die aus dem Flugkörperteil 11 herausgeoffenen
Ende des Abschußrohrs 15 über den Adapter- führt und durch Band oder anderweitig entlang diering
26 befestigt und dichtschließend mit diesem ver- sem festgelegt sind. Sodann wird der Bugkonus 12
bunden, sondern das Starttriebwerk 32 ist gleich- auf das vordere Ende des Flugkörperteils 11 aufgezeitig
innerhalb des Flugkörperteils 11 montiert. schoben. Schließlich werden durch die sich überlap-
Es sei betont, daß die Raketentriebwerke, das ist *o penden Teile des Bugkonus 12 und des Flugkörper-
das Marschtriebwerk 22 und das Starttriebwerk 32, teils 11 Holzschrauben 38 in den Ring 34 aus Holz
als solche nicht Gegenstand der Erfindung sind. Ihr eingedreht, womit die Montage von Flugkörper und
Innenaufbau braucht daher hier nicht näher beschrie- Abschußrohr beendet ist.
ben zu werden. Wie aus Fi g. 3 ersichtlich, münden die Anschluß-
Die wesentlichen Merkmale der vorstehend be- 45 drähte 41 α in eine abnehmbare Buchse bzw. in einen
schriebenen Konstruktion ergeben sich anschaulich Stecker 42, der lösbar mit einer entsprechenden
aus der nachfolgenden Beschreibung der beim Zu- Buchse einer (nicht gezeigten) Boden-Steuerschaltung
sammenbau des Flugkörpers 10 und seiner Montage verbunden werden kann.
an dem Abschußrohr 15 auszuführenden verschie- Die Zündschaltung für das Marschtriebwerk 22
denen Schritte. Ausgehend von einem den Flugkör- 50 weist einen abschalibaren Stecker 43 auf, der lösbar
perrumpfteil 11 bildenden Rohr aus Karton od. dgl., mit einer weiteren (nicht gezeigten) Boden-Steuer-
wie es beispielsweise zum Versand von Teppichen vorrichtung verbunden werden kann,
dient, kann auf dessen Außenseite ein Emailleüber- Der Abschuß des Flugkörpers 10 verläuft auf
zug aufgebracht werden, und zwar als zusätzlicher Grund des geschilderten Aufbaus und Anordnung
Witterungsschutz wie auch — mittels farbiger Aus- 55 der Abschußvorrichtung mit Flugkörper wie folgt:
führung — zur Erhöhung der Sichtbarkeit. Die Nach dem Zünden des Starttriebwerks 32 wird aus
Innenwandung des Rohrs ist zur Wärmestrahlungs- der Düse 40 ein Gasstrom in das Abschußrohr 15
abschirmung 20 mit einer Schicht aus Aluminium- ausgestoßen. Auf diese Weise baut sich ein Gasdruck
folie ausgekleidet. Sodann werden im hinteren Teil auf, bis auf das geschlossene Ende des Rohrs eine
des Flugkörperrumpfteils 11 mittels der Befestigungs- 60 Kraft ausgeübt wird, die zum Abscheren der Schrau-
bänder 17 aus Metall, wie sie beispielsweise für Ver- ben 27 ausreicht, worauf der Flugkörper abgeschos-
packungszwecke bekannt sind, die Halterungsteile iS sen wird. Bei diesem Abschuß werden die Stecker
für die Schwanzflossen 13, vorzugsweise gegenein- und 43 aus den entsprechenden zugehörigen
ander jeweils um 120° versetzt, befestigt Gleichzeitig Sockeln gezogen. Durch die Unterbrechung der
werden die U-Halterungswinkelstücke 24 mittels der 65 Steckerverbindung 43 wird automatisch eine Schal-Befestigungsbänder
17 bzw. 17 a angebracht. Sodann tung zur Zündung der Marschtriebwerke 22 für den
werden die Raketentriebwerke des Marschtriebwer- Antrieb des Flugkörpers betätigt,
kes 22 an Verbindungsstücken 22a, die ihrerseits Es sei darauf hingewiesen, daß nach dem Ab-
scheren der Schrauben 27 und dem Abschuß des Flugkörpers auf seine Flugbahn der Ring 31 in dem
Adapterring 26 verschraubt bleibt. Der Ring 31 kann daher dann abgeschraubt und nachfolgend zur Befestigung
von Scherschrauben am Ring 33 eines weiteren Triebwerkaggregats wieder verwendet werden.
Die Flugparameter für den Flugkörper können durch Änderung der Erhöhung mittels der Schwenklagerung
des Abschußrohrs, wie auch durch die Anzahl der Scherschrauben, die variiert werden kann,
eingestellt werden. Praktisch wird der Flugkörper bei Verwendung als ein Luftzielkörper mit einer hohen
Geschwindigkeit abgeschossen, der mit dem Abschuß einer Tontaube auf einem Schießplatz vergleichbar
ist.
Das erfindungsgemäße Flugkörper-Abschußsystem macht im wesentlichen Abschuß-Kontrollvorrichtungen
entbehrlich und ermöglicht eine hochzuverlässige Handhabung, einschließlich der Montage und des
eigentlichen Abschußvorgangs, durch nichttechnisches Personal. Es sei weiter darauf hingewiesen, daß die
Auskleidung aus Aluminiumfolie außer als Wärmestrahlungsabschirmung 20 der Innenwandung des
Rumpfteils gegen die heißen Gase gleichzeitig auch als Radar-Reflektor für Zielverfolgungszwecke dient.
Da ferner das Abschußrohr 15 der Flamme und den hohen Gasdrucken während des Abschußvorgangs
ausgesetzt ist, kann für den Flugkörperteil 11 gewichtsarmes Material, d. h.' das beschriebene Kartonrohr,
verwendet werden. Des weiteren gestattet die äußere Anbringung der Raketentriebwerke gegebenenfalls
eine Infrarot-Verfolgung des Flugkörpers.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
JO? 584/170
3 7 4 4
Claims (9)
1. Abschußsystem für einen Flugkörper mit
einem Startantrieb, der während des Start-Vorgangs einen Hohlraum hinter dem Flugkörper
mit Treibgasen beaufschlagt und verzögert das Marschtriebwerk des Flugkörpers zündet, dadurch
gekennzeichnet, daß das Starttriebwerk (32) dicht schließend mit einem ersten
Ring (33) verbunden ist, daß das Abschußrohr (15, 26) im Bereich seines offenen Vorderendes
ein zweites Ringteil (31) in konzentrischer und dicht schließender Anordnung aufweist, wobei
die beiden Ringe (31, 33) teleskopartig gasdicht schließend ineinandergreifen, und daß in an sich
bekannter Weise Abscherbolzen (27) vorgesehen sind, die sich durch diese teleskopartig ineinandergreifenden
Teile der Ringe erstrecken, und daß das Marschtriebwerk (22) aus außen im Be- »°
reich der Schwanzflossen (13) angeordneten Antriebsraketen besteht, die durch eine elektrische,
bei Abschuß der Rakete betätigte Folgezündung gezündet werden.
2. Abschußsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Flugkörperrumpfteil
(11) um das Starttriebwerk (32) herum ein dritter Ring (34) vorgesehen ist, der an dem Flugkörperrumpfteil
(11) befestigt ist (bei 38), und daß an dem Starttriebwerk (32) eine Klemmvorrichtung
(37) vorgesehen ist, welche zur Halterung des Starttriebwerks (32) in dem Flugkörperrumpfteil
(11) den mit dem Starttriebwerk (32) verbundenen ersten Ring (33) in Anlage gegen
den mit dem Flugkörperrumpfteil (11) verbündenen dritten Ring (34) gedruckt hält.
3. Abschußsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Ring (33)
auf das Starttriebwerk (32) aufgeschraubt ist (bei 45 in Fig. 2 und 2A) und eine Gasdichtung (14)
trägt, und daß der zweite Ringteil (31) mit dem Abschußrohr (15, 26) verschraubt ist und eine
weitere Gasdichtung (44) trägt.
4. Abschußsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine: elektrisch betätigbare Zündvorrichtung für das Starttriebwerk (32), das beim Abschuß
im gezündeten Zustand einen zunehmenden Gasdruck in dem Abschußrohr (15) erzeugt,
der schließlich die Reißverbindung (37 in F i g. 2, 2 A und 3) zwischen dem Flugkörperrumpfteil
(11) und dem Abschußrohr (15) aufbricht, sowie durch eine elektrische Schaltung mit einer Steckverbindung
(43), die beim Abschuß des Flugkörpers unterbrochen wird, wodurch die Schaltung die Zündung des Marschtriebwerks (22) des
Flugkörpers (10) bewirkt.
5. Abschußsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Abschußrohr (15) und der Innenwandung des rohrförmigen Flugkörperrumpfteils
(11) eine ■Wärmestrahlungsabschirmung (20) vorgesehen ist.
6. Abschußsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Wärmestrahlungsabschirmung
(20) eine Auskleidung der Innenwandung des rohrförmigen Flugkörperrumpfteils (11) aus Aluminiumfolie vorgesehen ist.
7. Abschußsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein an der Außenoberfiäche des Flugkörperrumpfteil s (11) anliegendes längliches
Halterungsteil (18) vorgesehen ist, das durch den Rumpf umgebende Befestigungsbänder (17, 17 a)
an den Rumpf gehaltert ist, und daß an jedem der Marschtriebwerke (22) U-Halterungswinkelstücke
(24) befestigt sind, die durch die Befestigungsbänder (17, 17 a) für die Schwanzflossen an dem
Flugkörperrumpfteil (11) befestigt sind.
8. Abschußsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Marschtriebwerk (22)
jeweils an seinem vorderen Ende mittels eines Bolzens (23) mit einem U-Halterungswinkelstück
(24) und an seinem rückwärtigen Ende mit einer das Marschtriebwerk (22) umgebenden Befestigungsschelle
(28) versehen ist.
9. Abschußsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die länglichen Halterungsteile
(18) für die Schwanzflossen (13) U-Profilteile sind, die mit ihrem Steg an der Oberfläche
des Flugkörperrumpfteils (11) durch die Befestigungsbänder (17) in Anlage gehalten sind, wobei
die Schwanzflossen (13) mit den Schenkeln der U-Profilteile (18) durch Befestigungsmittel (29)
verbunden sind.
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |