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Die
Erfindung betrifft einen Flugkörper
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1, wie er etwa aus der
DE 26 23 582 C2 bekannt ist.
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Bei
dem gattungsbildenden Flugkörper
handelt es sich um ein Raketengeschoss mit Ausklappleitwerk vor
einem nach Austritt aus dem Startrohr abwerfbaren Treibspiegel von über den
des Geschosses hinausgehendem Durchmesser. Dazu wird nach Verlassen
der Mündung
des Rohres der Treibsatz des Raketenmotors angezündet, der in seiner Brennkammer
einen Druck aufbaut, um die Treibgase dann durch eine kleine rückwärtige Düse ausströmen zu lassen.
Diese Düse
ist allerdings zunächst noch
durch einen hutförmigen.
Deckel von gegenüber
der Düse
geringfügig
größerem Durchmesser verschlossen,
der erst nach rückwärts abgesprengt wird,
wenn sich in der Brennkammer ein hinreichender Druck aufgebaut hat.
Damit wird auch der hinter dem Deckel befestigte Treibspiegel vom
Heck des Geschosses abgehoben. Das führt zu einer koaxialen Verlagerung
eines den Geschoßkörper unter
radialem Abstand umgebenden Anschlagringes, der mittels eines Mantels
axial distanziert vor dem Treibspiegel befestigt ist und bei hinreichender
axialer Verlagerung nach rückwärts gegen
radiale Vorsprünge an
den Leitwerksflügeln
anschlägt,
um diese dadurch in ihre überkalibrige
Wirkstellung auszuklappen. Irgendeine Halterungsfunktion für die Flügel in ihren unterkalibrig
eingeklappten Verbringungsstellungen über eine bloße äußere Schutzfunktion
hinaus ist dein vor dem Treibspiegel sich erstreckenden Mantel nicht
zugeordnet. Deshalb ist mittels eines solchen bloßen, ohne
radiale Führung
erfolgenden Betätigungsanschlags
vom sich axial verlagernden Anschlagring ein gleichzeitiges, symmetrisches
Ausstellen aller Leitwerksflügel
durchaus nicht sichergestellt.
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Für ein dichtes
Packen von aus Streubehältern
zu verbringende Mehrzweck-Flug-körper ist
es aus der
DE 86 27
818 U1 bekannt, eine teleskopierbare Anordnung aus einerseits
Gefechtskopf und andererseits Leitwerksträger vorzusehen. Im Freiflug nach
dem Verbringen der Munition wird diese Teleskopanordnung axial auseinandergefahren,
um die dabei ausklappenden Flügel
in eine aerodynamisch stabile Konfiguration hinter dem Gefechtskopf
zu verbringen. Diese Streckbewegung des Flugkörpers erfolgt mittels Überdrucks
gegen den Leitwerksträger relativ
zum Gefechtskopf, wofür
zwischen beiden entweder ein eigens zu zündender Gasgenerator angeordnet
ist, oder Lufteinlasskanäle
in der Zylinderwandung des Gefechtskopfs freigespart sind. Logistisch
sinnvoller als eine derart komplizierte Teleskopkonstruktion ist
jedoch, jedenfalls für
konventionell nach Art von Mörsern
verbrachte Flugkörper,
deren munitionstechnische Nutzung des gesamten Flugkörpervolumens.
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Beim
Verschießen
eines Flugkörpers
mit überkalibrigem
Leitwerk aus einem Rohr darf also der Ausklappvorgang der z.B. am
Heck eines Flugkörpers
angelenkten Stabilisierungsflossen erst nach dem Verlassen des Rohres
eingeleitet werden. Dafür sind
auch andere, speziell der jeweiligen Konstruktion angepaßte, Entriegelungseinrichtungen
bekannt. Beispielsweise beschreibt die
DE 34 32 614 A1 einen im
Ruhezustand eingefalteten, mittels eines hochgespannten Gases aus
einem eigens dafür
mitzuführenden
Druckbehälter
aufblasbaren Ballon zum Ausstellen der Flügel eines Flugkörpers.
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Die
DE 35 07 677 A1 offenbart
einen Flugkörper
mit einem Leitwerk in Form von an der Heckstruktur quer zur Flugkörper-Längsachse
angelenkt verschwenkbar gehalterten Ruderblättern, wobei bis zum Abschuß aus dem
Rohr eine kaliberhaltige Stellung der Ruderblätter sichergestellt wird, die
beim Abschuß dann
definiert freigebbar ist. Zu diesem Zwecke sind dort formschlüssige Arretierungen
mittels verschiebbarer Sicherungsstifte zwischen jeder Ruderblatt-Stirnfläche und
der Mantelfläche
der Heckstruktur vorgesehen. Aufgrund der Abschuß-Beschleunigung wird jeder
Sicherungsstift seiner Halterung entgegen verlagert, wodurch die
Ausschwenk-Bewegung des jeweiligen Ruderblattes in seine überkalibrige
Funktionsstellung freigegeben ist.
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Ein ähnlicher
Flugkörper
mit überkalibrigem Leitwerk,
dessen Ruderblätter
für die
Lagerung, den Transport und den Start in die Flugkörperstruktur
eingeklappt und in dieser Stellung stirnseitig arretiert sind, bis
sie von einer Sicherungseinrichtung startbeschleunigungsabhängig zum
Ausklappen freigegeben werden, ist aus der
DE 37 21 512 C1 bekannt. Um
eine kleinbauende funktionstüchtige
Sicherungseinrichtung zu verwirklichen, die alle Ruderblätter gleichzeitig – aber nicht
zu früh – für das Aufstellen freigibt,
ist ein in alle Ruderblätter
gleichzeitig eingreifender, in Startrichtung diesen gegenüber axial
verlagerbarer Stempel vorgesehen, der sich erst bei Reduzierung
der Flugkörper-Startbeschleunigung
in seine Freigabestellung für
alle Ruderblätter
gleichzeitig verlagert.
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Alle
diese bekannten Flugkörper
weisen infolge ihrer speziell auf das gerade gegebene Leitwerk auszulegenden
Sicherungseinrichtungen einen konstruktiv und apparativ recht aufwendigen
Aufbau auf. Zur Vermeidung solchen Aufwandes ist es auch bekannt,
bei Flugkörpern,
die drallfrei und deshalb aus einem glatten, d.h. keinen Zug aufweisenden
Rohr verschossen werden, die am Flugkörper-Heck ausstellbaren Leitwerksflächen beim
Abschuß aus
dem Rohr einfach gegen dessen glatte Innenmantelfläche radial
anliegen zu lassen. Das ist insbesondere dann problemlos, wenn es
sich nicht um herkömmlich
radial ausklappbare Ruderblätter
(sog. Fins) oder Flügel handelt,
sondern um sog. Wrap Around Heckleitwerke. Bei diesen liegen schalenförmige Leitflächen nach
Art von Hohlzylinderabschnitten in ihrer kalibergleichen Verbringungsstellung
gegen die Mantelfläche
des Projektiles außen
und gegen das Abschußrohr
innen an. Mit ihrer mechanischen Freigabe infolge Verlassens des
Rohres verschwenken sie um Achsen parallel zur Längsachse des Flugkörpers nach
außen.
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Soll
ein Flugkörper
jedoch drallstabilisiert und deshalb aus einem mit Zügen ausgestatteten Rohr
verschossen werden, so sind beim Rohrdurchlauf aufgrund der extremen
im Rohr auftretenden Beschleunigungskräfte Beschädigungen durch ein Einschneiden
der Züge
in die daran entlang gleitenden Leitwerksflächen nicht zu vermeiden. Das
kann dann im Freiflug die Funktionstüchtigkeit des Flugkörpers z.B.
wegen verschlechterter Richtungsstabilität entscheidend beeinträchtigen.
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Der
Erfindung liegt in Erkenntnis dieser Gegebenheiten die Aufgabe zugrunde,
einen Flugkörper,
insbesondere einen nach Art eines Drallmörsergeschosses zu verbringenden
Flugkörper,
zu schaffen, bei dem am Heck vorgesehene, um Achsen parallel oder
quer zur Projektil-Längsrichtung
verschwenkbare Leitwerksflächen
mittels einfacher konstruktiver Maßnahmen zuverlässig und
sicher in ihrer kaliberhaltigen Lagerstellung festgelegt sind und nach
dem Verlassen des Rohres ebenso zuverlässig zum Ausstellen in ihre überkalibrige
Funktionsstellung freigegeben werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Bevorzugte Aus- bzw. Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Flugkörpers sind
in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Der
erfindungsgemäß mit einem
Sicherungstopf zum Halten von Leitwerksflächen in unterkalibriger Stellung
ausgestattete Flugkörper
weist den Vorteil auf, daß der
kalibergleiche Sicherungstopf in seinem Innern die am Heck des Flugkörpers vorgesehenen
Flügel
in der eingeklappten Lagerstellung zuverlässig und sicher festlegt. Der
Sicherungstopf weist so auch bezüglich
Handhabungserfordernissen in einem Magazin eine optimale Schutzfunktion
auf. Diese Schutzfunktion bezieht sich nicht nur auf die besagten
Leitwerksflächen,
sondern auch auf weitere heckseitig zum Treibladungsgasraum im Rohr
hin gelegene ballistische und sensorische Strukturen des Flugkörpers. Ein
weiterer ganz erheblicher Vorteil des erfindungsgemäß ausgestatteten
Flugkörpers besteht
darin, daß der
Sicherungstopf ohne Einsatz von Fremdenergie nach dem Austritt des
Flugkörpers aus
dem Rohr zuverlässig
vom Flugkörper
abgeworfen wird, um damit das Ausstellen der Ruder oder dergleichen
Leitwerksflächen
freizugeben. Das wird mittels des Überdruckes der Treibgase erreicht,
die zum Abschuß aus
dem Rohr darin aus abbrennenden Treibmitteln hinter dem Flugkörper erzeugt
werden. Dieser Druck kann vorübergehend
größenordnungsmäßig bis
zu 100 bar und sogar mehr betragen. Durch eine Bodenöffnung tritt
er auch in das Innere des Topfes hinter dem Flugkörperheck
ein. Nach dem Verlassen des Rohres steht diesem hohen Topfinnendruck
plötzlich
nur noch der Atmosphärendruck
gegenüber,
so daß der
Sicherungstopf vom inneren Überdruck
rasch und zuverlässig
vom Heck des Flugkörpers
abgeschoben wird und dadurch die Flügel oder dergleichen Leitwerk
zum Ausschwenken in ihre überkalibrige
Funktionsstellung freigibt. Dieses Ausschwenken erfolgt unter der
Einwirkung der Zentrifugalkräfte
des unter Drall verschossenen Flugkörpers und kann in bekannter
Weise durch geeignete Antriebs systeme wie Federelemente, pyrotechnische
Kraftelemente o.dgl. noch gefördert
werden.
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Um
während
des Abschusses des Flugkörpers
aus dem Rohr, bei dem es sich um ein glattes oder vorzugsweise um
ein gezogenes Rohr handelt, den hohen Druck im Druckraum zwischen
dem Heck des Flugkörpers
und dem Boden des darüber
gestülpten
Sicherungstopfes zuverlässig
zu gewährleisten,
ist es zweckmäßig, wenn
die Topfwandung gegen das Heck des Flugkörpers druckfest abgedichtet ist.
Zu diesem Zwecke kann hinter dem Leitwerk mindestens ein Dichtungsring
zur druckfesten Abdichtung der Topfwandung innen gegen das Heck
des Flugkörpers
vorgesehen sein. Demselben Zwecke ist es dienlich, wenn das Heck
des Flugkörpers
auch vor dem Leitwerk mindestens einen Dichtungsring zur druckfesten
Abdichtung gegenüber
der Topfwandung aufweist. Zur definierten Festlegung des Druckraumes
zwischen der Heckstirnfläche
und dem Topfboden des Sicherungstopfes kann die Heckstirnfläche mit
einer ringförmigen
Anlagefläche
und der Topfboden mit einer ringförmigen Widerlagerfläche ausgebildet
sein, die aneinander anliegen.
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Der
Topfmantel kann am Heck des Flugkörpers mittels Abscherstiften
temporär
festgelegt sein. Mittels der Abscherstifte ergibt sich sowohl eine Transportsicherung
als auch eine In-Rohr-Sicherung. Die Abscherstifte sind derartig
dimensioniert, d.h. mit Sollbruchstellen ausgebildet, daß infolge
des großen Druckes
im Druckraum zwischen der Heckstirnfläche des Flugkörpers und
dem Topfboden des Sicherungstopfes relativ zum Atmosphärendruck
der Außenumgebung,
wie er nach dem Austritt des Flugkörpers aus dem Rohr gegeben
ist, eine zuverlässige Trennung
des Sicherungstopfes vom Heck des Flugkörpers bewirkt wird. Diese Stifte
sind aber nicht hinreichend belastbar, um auch den Drall auf den
Flugkörper
zu übertragen,
der beim Rohrdurchlauf von den Zügen
auf die Wandung des Sicherungstopfes ausgeübt wird. Deshalb ist zwischen
dem Heck des Flugkörpers
und dem Topfboden noch mindestens ein Nutstein angeordnet, der eine
Relativverdrehung verhindert aber beim Abwerfen des Topfes axial
außer
Eingriff gerät.
Um diesen Eingriff und den hohen Druck im Druckraum während der
Beschleunigung des Flugkörpers
im Rohr zuverlässig
aufnehmen zu können,
ist es zweckmäßig, wenn
der Topfboden im Vergleich zur Topfwandung eine große Materialdicke besitzt.
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Der
Treibgaseinlaß ins
Innere des Topfes hinein ist zweckmäßigerweise mit Richtungsfunktion und
deshalb als Düse
ausgebildet. Die Düse
kann einen Außengewindeabschnitt
aufweisen, mit dem sie in ein im Topfboden vorgesehenes Gewindedurchgangsloch
eingeschraubt ist. Die Düse
kann ein zentrales Längsloch
aufweisen, das mit Querlöchern
verbunden ist. Durch eine solche Ausbildung wird gewährleistet,
daß während des
Abschusses des Flugkörpers
im Druckraum durch die Treibladungsgase ein entsprechend hoher Druck
aufgebaut wird. Der Druckraum im Topf wird also im Rohr quasi mit
den Treibladungsgasen auf einen entsprechend hohen Druck aufgepumpt.
Aus der groß dimensionierten Heckstirnfläche des
Projektils und dem entsprechend groß dimensionierten Topfboden
des Sicherungstopfes resultiert unter Druck eine entsprechend große, axial
gegen den Topfboden gerichtete Kraft, mit welcher der Sicherungstopf
unter Abscheren der Sicherungsstifte nach dem Austritt des Flugkörpers aus dem
Rohr infolge der erwähnten
Druckdifferenz vom Heck des Flugkörpers abgetrennt wird, um etwa
die am Heck des Flugkörpers
angelenkten Flächen
in ihre überkalibrige
Flugstellung ausschwenken zu lassen.
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Der
erfindungsgemäße, aus
einem Rohr zu verschießende
Flugkörper
ist somit hinsichtlich der Gewährleistung
einer beim Start noch unterkalibrigen Stellung seines Heckleitwerkes
sehr einfach aufgebaut, wobei der Sicherungstopf nicht nur eine
Schutzfunktion für
das noch eingeklappt zu haltende Leitwerk und heckseitige ballistische
und sensorische Strukturen besitzt, sondern außerdem auch eine zuverlässige Freigabe
des Heckleitwerkes durch Abwurf vom Heck des Flugkörpers gewährleistet.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
des erfindungsgemäßen Flugkörpers bzw. wesentlicher
Einzelheiten desselben.
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Es
zeigen:
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1 den Heckabschnitt eines
Flugkörpers in
einer Seitenansicht,
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2 einen Schnitt entlang
der Schnittlinie II-II in 1 durch
den Heckabschnitt des Flugkörpers,
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3 einen Längsschnitt
durch eine Düse des
Flugkörpers
gemäß den 1 und 2,
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4 einen Schnitt entlang
der Schnittlinie IV-IV in 3 und
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5 eine Ergänzung des
Sicherungstopfes mit zusätzlicher
Schutzfunktion für
z. B. heckseitige Sensorik am Flugkörper.
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1 und insbesondere 2 zeigen einen Abschnitt
des Hecks 10 eines aus einem Rohr zu verschießenden Flugkörpers 12,
bei dem es sich insbesondere um einen solchen nach Art eines Drallmörsergeschoßes aber
mit überkalibrigem Leitwerk
handelt. Wie für
dieses Beispiel aus 2 ersichtlich
ist, sind am Heck 10 des Flugkörpers 12 Flügel 14 vorgesehen,
die von einer in 2 gezeichneten,
um quer zur Längsachse
des Flugkörpers 12 orientierte
Achsen 16 eingeklappten Lagerstellung in eine vom Heck 10 wegstehende,
ausgeklappte Flugstellung aufstellbar sind. Das Aufstellen kann
drallbedingt erfolgen und beispielsweise mittels (nicht gezeichneter)
Federelemente unterstützt
werden.
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Am
Heck 10 des Flugkörpers 12 ist
ein Sicherungstopf 18 mittels Abscherstiften 20 gegen
relative Axialverlagerung temporär
festgelegt. In das Heck 10 um den Umfang verteilt angeordnet
eingelassene Nutsteine 62 greifen axial in Vertiefungen ein,
die zur Vermeidung von Toleranzproblemen als radial orientierte
Nuten 64 im Topfinnern, in einer massiven Ringfläche 30 am
Rande des Topfbodens ausgebildet sind und den im gezogenen Abschußrohr (nicht
gezeichnet) auf den Topf 18 ausgeübten Drall ohne Relativverdrehung
auf den Flugkörper 12 übertragen.
Wenn der Sicherungstopf 18 nach Rohrverlassen vom Heck 10 axial
abgestoßen
wird, geraten die Nutsteine 62 axial außer Eingriff zu ihren Nuten 64.
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Der
Sicherungstopf 18 weist einen Topfmantel 22 geringer
Wanddicke und einen Topfboden 24 mit einer im Vergleich
zur Wanddicke des Topfmantels 22 großen Wanddicke auf. Das Heck 10 des Flugkörpers 12 weist
rückseitig
eine Heckstirnfläche 26 auf,
die mit einer ringförmigen
Anlagefläche 28 ausgebildet
ist. Der Topfboden 24 des Sicherungstopfes 18 ist
mit einer ringförmigen
Widerlagerfläche 30 ausgebildet,
mit der der Topfboden 24 an der Anlagefläche 28 des
Hecks 10 des Flugkörpers 12 anliegt,
um zwischen der Heckstirnfläche 26 und
dem Topfboden 24 des Sicherungstopfes 18 einen
Druckraum 32 freizuhalten. Der Druckraum 32 weist
in Querschnittsrichtung zwischen der Heckstirnfläche 26 und dem Topfboden 24 große Flächenabmessungen
auf, die durch die Widerlagerflä che 30 des
Topfbodens 24 definiert begrenzt sind. Der axiale Spaltabstand
zwischen der Heckstirnfläche 26 und
dem Topfboden 24 ist relativ klein.
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Der
Topfboden 24 des Sicherungstopfes 18 weist mindestens
einen Treibgaseinlaß 34 mit
bevorzugter Strömungsrichtung
in den Topf 18 hinein auf, weshalb er als eine Düse 36 ausgebildet
ist, die weiter unten in Verbindung mit den 3 und 4 noch
näher beschrieben
wird. Der Treibgaseinlaß 34 mündet in
den Druckraum 32 zwischen der Heckstirnfläche 26 und
dem Topfboden 24.
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Das
Heck 10 des Flugkörpers 12 ist
in der Nachbarschaft der Heckstirnfläche 26 hinter den
Flügeln 14 mit
umlaufenden Rillen 38 ausgebildet, in welchen Dichtungsringe 40 angeordnet
sind. Die Dichtungsringe 40 dienen zur druckfesten Abdichtung
des Topfmantels 22 des Sicherungstopfes 18 gegen
das Heck 10 des Flugkörpers 12,
weil außerhalb
des Topfes 18 im Abschußrohr Treibladungsdruck ansteht,
der nicht in die Struktur des Flugkörpers 12 eintreten
können
soll. Eine weitere umlaufende Rille 42 ist vor den Flügeln 14 im
Heck des Flugkörpers 12 ausgebildet.
In der umlaufenden Rille 42 ist ein Dichtungsring 44 angeordnet,
mittels welchem der Topfmantel 22 des Sicherungstopfes 18 zusätzlich gegen
das Heck 10 des Flugkörpers 12 abgedichtet
ist. Ein Dichtring 46 ist am Sicherungstopf 18 mittels
Schrauben 48 befestigt.
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Die 3 und 4 verdeutlichen eine Ausbildung der Düse 36 des
am Topfboden 24 vorgesehenen Treibgaseinlasses 34.
Die Düse 36 weist
einen Außengewindeabschnitt 50 und
einen Sechskantabschnitt 52 auf. Der Topfboden 24 des
Sicherungstopfes 18 ist mit einem Gewindedurchgangsloch 54 (sh. 2) ausgebildet, in das die
Düse 36 mit
ihrem Außengewindeabschnitt 50 eingeschraubt
ist. Zum Einschrauben der Düse 36 dient
der Sechskantabschnitt 52 genormter Klauen- bzw. Schlüsselweite.
Die Düse 36 weist
ein zentrales Längsloch 56 auf,
das mit Querlöchern 58 strömungstechnisch
verbunden ist. Die Querlöcher 58 sind
im Sechskantabschnitt 52 schlitzartig, sich überkreuzend,
ausgebildet. Sie münden
rückseitig
aus dem Sicherungstopf 18 aus. Das mit den Querlöchern verbundene
Längsloch 56 mündet in
den Druckraum 32 zwischen der Heckstirnfläche 26 und
dem Topfboden 24 des Sicherungstopfes 18 ein.
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Die
Funktionsweise des Flugkörpers 12 gemäß den 1 und 2 ist wie folgt:
Beim Abschuß des Flugkörpers 12 aus
einem Waffenrohr strömt
Treibladungsgas aus dem rückwärtigen Bereich
des Rohres durch den Treibgaseinlaß 34 im Topfboden 24 des
Sicherungstopfes 18 in den Druckraum 32 zwischen
dem Topfboden 24 und der Heckstirnfläche 26 ein. Im Druckraum 32 herrscht dann
also ein entsprechend hoher Gasdruck. Sobald der Flugkörper 12 das
Waffenrohr verlassen hat, wird die Druckdifferenz zwischen dem Gasdruck
im Druckraum 32 und dem umgebenden Atmosphärendruck
wirksam. Dieser Druck bewirkt eine entsprechende, axial orientierte
Druckkraft auf den Topfboden 24, so daß die Abscherstifte 20 brechen
und der Sicherungstopf 18 vom Heck 10 des Druckkörpers 12 axial
abgeschoben wird, womit die Flügel 14 zum Aufstellen
von der eingeklappten Lagerstellung in die ausgeklappte Flugstellung
freigegeben sind.
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Bei
einem Flugkörper 12,
der aus einem gezogenen, d.h. mit einem Zug ausgebildeten, Rohr
abgeschossen wird, ist der Topfboden 24 des Sicherungstopfes 18 und
das Heck 10 bzw. die Heckstirnfläche 26 zum Beispiel
mit wenigstens einer (nicht gezeichneten) Erhebung und mit einer
daran angepaßten
Aussparung ausgebildet, um eine relative Rotationsbewegung zwischen
dem Flugkörper 12 und dem
Sicherungstopf 18 zu verhindern.
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Die
Beispielsdarstellung der 5 zeigt
in Abwandlung zu derjenigen nach 2 im
abgebrochenen Axial-Längsschnitt
stark abstrahiert und nicht maßstabsgerecht
das vom Schutztopf 18 eingefaßte Heck 10 eines
Flugkörpers 12 im
Abschußrohr 66 vor dessen
Treibgasladungsraum 67, ohne Darstellung der Züge im Rohr 66 und
eines zwischen der Rohrinnenwandung und der Topfaußenwandung
angebrachten durchrutschenden Führungsbandes
zur Drallreduzierung beim Rohrdurchlauf. In diesem Falle ist der
Flugkörper 12 mit
Flügeln 14 ausgestattet, die
schalenförmig
um die Außenmantelfläche des Heck 10 herumgebogen
sind. Sie entrollen sich, wenn der relative Überdruck im Topfinnern 32 zum Abschieben
des Topfes 18 nach rückwärts geführt hat.
Vor allem aber ist der Flugkörper 12 nun
in seinem Heckbereich 10 mit gegen die heißen und
chemisch aggressiven Treibladungsgase zu schützenden Strukturen wie hochfrequenten
oder optronischen Sensoren ausgestattet, in der Skizze veranschaulicht
durch die Linse 68 eines optronischen Empfängers für eine Laserfernsteuerung
der Flugbahn. Zum Schutz der Linse 68 gegen die im Topfinnern
sich ansammelnden Treibladungsgase ist eine Haube 70 über die
Linse 68 gestülpt
und mittels elastischer Stützen 72 gasdicht
gegen das Heck 10 gepreßt. Außerdem ist die Haube 70 mittels
Leinen 74 oder dergleichen flexibel an den Topf 18 gefesselt. Wenn
der dann vom relativen Überdruck
im Topfinnern 32 hinreichend vom Heck 10 abgehoben
hat, um das Gasvolumen in seinem Innern 32 entspannen und
im wesentlichen seitlich entweichen zu lassen, werden die Leinen 74 gespannt,
um einen Impuls auf die Haube 70 auszuüben und so auch diese aus ihrem
bisherigen Sitz nach rückwärts zu entfernen.
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- 10
- Heckabschnitt
(von 12)
- 12
- Flugkörper
- 14
- Flügel (an 10)
- 16
- Achse
(für 14)
- 18
- Sicherungstopf
(an 10)
- 20
- Abscherstifte
(zwischen 10 und 18)
- 22
- Topfmantel
(von 18)
- 24
- Topfboden
(von 18)
- 26
- Heckstirnfläche (von 10)
- 28
- ringförmige Anlagefläche (von 26)
- 30
- ringförmige Widerlagerfläche (von 24)
- 32
- Druckraum
(zwischen 24 und 26)
- 34
- Treibgaseinlaß (in 24)
- 36
- Düse (von 34)
- 38
- umlaufende
Rillen (für 40)
- 40
- Dichtungsring
- 42
- umlaufende
Rille (für 44)
- 44
- Dichtungsring
- 46
- Dichtring
(an 18)
- 48
- Schrauben
(für 46)
- 50
- Außengewindeabschnitt
(von 36)
- 52
- Sechskantabschnitt
(von 36)
- 54
- Gewindedurchgangsloch
(in 24 für 36)
- 56
- Längsloch
(in 36)
- 58
- Querlöcher (in 52)
- 62
- Nutstein
- 64
- Nut
- 66
- Rohr
- 67
- Treibgasladungsraum
- 68
- Linse
- 70
- Haube
- 72
- Stütze
- 74
- Leine