DE1957165U - Gegendrucksystem in presse, insbesondere in hydraulischer presse. - Google Patents
Gegendrucksystem in presse, insbesondere in hydraulischer presse.Info
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Description
an das PA637 522*-Β·12.66
Deutsche Patentamt - M4o 592/58a Gbm *- 5.Dezember 1966
Horst Schenk Düsseldorf-Kath Im Gatherhof 12
Gegendrucksystem in Presse, insbesondere in hydraulischer Presse
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gegendrucksystem in Pressen, insbesondere in hydraulischen Pressen, welche beispielsweise
mit diesem Gegendrucksystem mit besonderem Vorteil für Schneidarbeiten eingesetzt werden können.
Beschneidearbeiten an zuvor verformten metallischen Werkstücken werden überwiegend mit Pressen durchgeführt. Kennzeichnend
für das Schneiden mit bekannten Pressen ist, daß der "Werkstoff schlagartig abgeschert wird und hierbei mit explosionsartigem
Knall vom Werkstück abreißt, insbesondere, wenn ein spröder metallischer Werkstoff von geringer Dicke aber großem Umfang
gleichzeitig auf seinem ganzen Umfang abgeschert wird.
Infolge des plötzlichen Abreißens des Werkstoffes wird die
während der vorhergehenden Belastungsperiode in der Presse gespeicherte Energie frei und führt zu einem harten Sntspannungsschlag,
der die gesamte Presse erschüttert. Die Größe der Energiespeicherung und damit die Härte des Bntspannungsschlages
steigt mit der Elastizität des Pressenaufbaues.
Man versucht, die unerwünschte Energie speicherring möglichst
klein zu halten. Bei mechanischen Pressen kann dies durch
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starre Bauweise des Pressengestelles und des Antriebes erreicht werden.
Bei. hydraulischen Pressen hingegen kann nur das Pressengestell starr aufgebaut werden, während der Antrieb aufgrund der Zusammendrückbarkeit
der kraftübertragenden Hydraulikflüssigkeit ausgesprochen elastisch ist.
Die Elastizität des Antriebes und das hierdurch bedingte Energiespeicherungsvermögen
nehmen mit der Größe des eingeschlossenen Hydraulikvolumens und der Größe des auf dieses ausgeübten
spezifischen Druckes zu. Hydraulilcvolumen und spezifischer
Druck sind aber durch die Baugröße der Presse gegeben.
Bei vergleichsweiser Betrachtung einer hydraulischen gegenüber einer mechanischen Presse zeigt es sich, daß infolge der
Elastizität des Antriebes das Energiespeicherungsvermögen der
Ί5 hydraulischen Presse ein Vielfaches des Bnergiespeicherungsvermögens
einer mechanischen Presse beträgt·
Dies hat in der Praxis dazu geführt, daß für Schneidarbeiten bislang vorwiegend mechanische Pressen eingesetzt wurden.
In vielen Fällen ist es jedoch erwünscht, Schneidvorgänge auch
mi"b Hilfe von hydraulischen Pressen auszuführen, insbesondere.
dann, wenn die vorhergehende Verformung der Werkstücke den Einsatz einer hydraulischen Presse erfordert und die Bchneidarbeiten
sodann auf der gleichen Presse vorgenommen werden sollen.
Bs ist bekannt, die Gefährdung einer hydraulischen Presse bei schlagartiger Entlastung des Antriebes dadurch zu vermindern,
daß die unmittelbar nach vollendetem Schneidvorgang freiwerden-
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de Energie durch. Auffahren des beweglichen Pressenstößels auf
starre oder federnde Gegenlager aufgefangen wird.
Des weiteren ist es bekannt, die Härte des Entspanmmgsschlages
durch Verwendung von Werkzeugen mit schrägliegenden Blies se rn zu mildern. Infolge des längeren Schneidweges und der der Neigung
der Messerkanten entsprechenden linearen Abnahme der erforderlichen SehneicLkraft gegen Ende des Schervorganges vermag sich
hierbei die im Antrieb gespeicherte Energie weniger rasch zu entspannen als bei Werkzeugen mit ebenliegenden Messern.
Schließlich ist es auch bekannt, die völlige Entlastung der
Presse nach dem Schneidvorgang dadurch zu verhindern, daß man das Ziehkissen einer hydraulischen Presse als Gegendruckzylinder
arbeiten läßt. Dieses übt eine während des ganzen Schneidvorganges wirksame Gegenkraft aus, zu deren Überwindung eine ent-
I^ sprechend höhere Pressenkraft erforderlich ist.
Insbesondere hydraulische Pressen weisen jedoch den Mangel auf,
daß die bei Entlastung nach vollendetem Arbeitsvorgang auftretenden EntSpannungsschläge in ihrer Härte allenfalls gemildert,
nicht aber verhindert werden können. Derartige Pressen und die mit ihnen verwendeten Werkzeuge sind daher einem starken Verschleiß
unterworfen. Auch der Antrieb ist in allen seinen Teilen erhöht reparaturanfällig.
Mit der Erfindung werden diese Nachteile bei Pressen, insbesondere
bei hydraulischen Pressen, in einfacher Weise dadurch beseitigt, daß dem Schneidwiderstand eine der Sfcößelantriebskraft
entgegenwirkende Bremskraft parallel geschaltet ist, die mit nachlassendem Schneidwiderstand anwächst.
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Dabei ist die Größe der Bremskraft mindestens so bemessen, daß bei Fortfall des Schneidwiderstandes eine schlagartige Sntspannung
des hydraulischen Antriebes, die sich schädlich auf die Lebensdauer der Presse auswirken Yrärde, nicht vorkommen kann.
Vorzugsweise ist die Gegenkraft so bemessen, daß während des eigentlichen Schneidvorganges die Summe aus Schneidwiderstand
und Bremskraft im wesentlichen gleich der Stößelantriebskraft
ist. Das heißt, man läßt die Bremskraft mit einsetzendem, werkstoff abhängigen Fließvorgang von einem Minimalwert aus in
dem Maße zunehmen, wie die zum Abscheren benötigt© Kraft während des Fließvorganges abnimmt. Im Augenblick der Abtrennung
wird daher weder der Antrieb noch das Pressengestell entlastet. Vielmehr kann die Entlastung zu einem späteren Zeitpunkt allmäMLich,
schlagfrei erfolgen.
Die Anwendung einer in Abhängigkeit vom Schneidvorgang geregelten
Bremskraft gestattet ferner, die Fließgeschwindigkeit während des Schervorganges derart zu beeinflussen, daß der explosionsartige
Knall bei der Abtrennung vermieden wird.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles eines Gegendrucksystems in einer hydraulischen Presse im Zusammenhang mit den beiliegenden Zeichnungen,
Is zeigen:
Fig. 1 : schematisch eine erfindungsgemäß ausgestaltete
Gegendruckvorrichtung in einer Presse mit zugehörigem Hydraulikkreislauf,
Fig. 2 a) -c)! die Federdiagramme des Antriebszylinders und der Gegendruckzylinder sowie die Fließkurve des
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■bearbeiteten Werkstückes. I
Die Presse weist im wesentlichen ein Pressengestell 1, einen
Antriebszylinder 2 mit Kolben 3 im& einen beweglichen Pressenstößel
4 auf. .in dem Pressengestell 1 ist ein Schneidwerkzeug-Unterteil 28, bestehend aus einem Stempel und einem federbetätigtem
Auswerfer, befestigt, während am Pressenstößel 4· ein Schneidwerkzeug-Oberteil 31 angebracht ist. In den Pressenstößel
4· eingeschraubte und in Richtung der Stößerbewegung einstellbare Spindeln 32 wirken mit Gegendruckzylindern 24
zusammen, die sich gegen Kolben 23 abstützen, die ihrerseits
am Pressengestell 1 fest angebracht sind . Mit einem der Gegendruckzylinder ist ein Kurvenstück 26 verbunden, das bei
seiner Bewegung einen Begrenzungsschalter 25 betätigt. Bin
Kurvenstück 22 des Pressenstößels 4 arbeitet auf Begrenzungsschalter 21 und 38.
Zur Speisung des Hydraulikkreises dient eine Äntriebspumpe 5»
deren Saugseite. über eine Leitung 7 mit einem Sammelbehälter 8
für Hydraulikflüssigkeit 6 in Verbindung steht. Ton der Druckseite der Antriebspumpe 5 führt eine Leitung 9 zu einem
4—Wege-Steuerelement 1ο, das über eine Leitung 14 mit dem
Zylinderraum 29 oberhalb des Kolbens pjühär eine Rückzugslei-*
tung 15 mit dem Zylinderraum 3o unterhalb des Kolbens 3 und
über eine Leitung 11 mit einem 3-Wege-Steuerelement 12 verbunden ist. Von dem 3-Wege-Steuerelement 12 geht eine Leitung I3
zum Behälter 8, Während eine Leitung 16 mit Rückschlagventil an eine zu dem Zylinderraum 35 der Gegendruckzylinder 24 rührende
Leitung 36 angeschlossen ist. Die Leitung 36 Steht
außerdem über eine einstellbare Drossel 37 und ein \/orspann-
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•ventil 18 mit der Leitung 13 in Verbindung. Über ein einstellbares
Entlastungsventil 17 ist die Preßdruckleitung 14- an die Leitung 9 angeschlossen. Parallel zur pump© 5 liegt ein
Überdruckventil 2o.
Zu Beginn eines Arbeitsspieles befindet sich die Presse im
Stillstand. Der Pressenstößel 4 nimmt seine obere ϊίηά st ellung
ein und der Begrenzungsschalter 21 ist durch das Kurvenstück betätigt. Hierbei gelangt die von der Pumpe geförderte Hydraulikflüssigkeit
über das 4~fflege-Steuerelement 1o in die Leitung
11 und von dort über das 3-Wege-Steuerelement 12 und die Leitung
13 in de^&hälter 8 zurück. Das 4-Wege-Steuerelement
sperrt die zum Zylinder 2 führende Preßdruckleitung 14 und die Rückzugsleitung 15* <3.as 3-Wege-Sijeuerelement 12 die abgehende
Leitung 16. Das Entlastungsventil 17, das Yorspannventil 18 lind das Rückschlagventil 19 lassen die Hydraulikflüssigkeit
nur in der angegebenen Pfeilrichtung passieren. Das Überdruckventil 2o sichert die Pumpe 5 gegen Überlastung ab.
Die sich gegen die Kolben 23 abstützenden Gegendruckzylinder
sind hochgefahren. Der Begrenzungsschalter 25 ist dux^ch das
Kurvenstück 26 betätigt. Das Yorspannventil 18 ist so eingestellt, daß es gegen den durch das Eigengewicht der Gegendruckzylinder
verursachten hydraulischen Druck gerade dicht hält.
Der Beschneidevorgang wird eingeleitet, nachdem das Werkstück auf das Schneidwerkzeug-Unterteil 2ß aufgelegt ist. Hierzu
wird das 4-Wege-Steuerelement 1o so eingestellt, daß es die
Leitungen 9 und 14 sowie die Leitungen 11 und 15 miteinander verbindet.
-7-
ΜΉ-Ο yyc/ yatx. uum - - - - ,,
-7—
Bie £umpe 5 fördert in den Zylinderraum 29 oberhalb des Kolbens
3, der bei seiner Abwärtsbewegung Hydraulikflüssigkeit aus dem
Zylinderraum 3o in den-Behälter 8 zurückdrängt. Mit dem Kolben
3 Ytrird der Pressenstößel 4 abwärts "bewegt, bis das Schneid-Werkzeug-Oberteil
31 auf den längs der Linie 33 s-bzuscherenden
Rand 34- des Werkstückes 27 und gleichzeitig die entsprechend
eingestellten Spindeln 32 auf die Gegendruckzylinder 24 aufsetzen.
Hierdurch wird der Pressenstößel 4 in seiner Bewegung gehemmt. Um ihn weiter abwärts zu führen, muß die Pampe 5 in
den Zylinderraum 29 oberhalb des "Kolbens 3 so lange Hydraulikflüssigkeit
nachfördern, bis die vordem in diesem Zylinderraum befindliche drucklose Hydraulikflüssigkeit hinreichend komprimiert
ist, um den metallischen Werkstoff des Werkstückes 27 entlang der Linie 33 unter der Wirkung der sich aufbauenden
Stößelantriebskraft zum Fließen zu bringen.
Bei der wiedereinsetzenden Bewegung des Pressenstößels 4 werden
über die am Bressänstößel angebrachten Spindeln 32 die Gegendruckzylinder
24 mit abwärts gedrückt und wird die im Zylinderraum 35 <ier Gegendruckzylinder 24 befindliche Hydraulikflüssigkeit
über die Leitungen 36, die Drosselstelle 37 1^d das Vorspannventil
18 in den Behälter 8 zurückgedrängt.
Während hierbei der Durchtrittswiderstand des Torspannventils 18 vernachlässigbar klein ist, setzt die Drosselstelle 37 cLem·
Durchtritt der Hydraulikflüssigkeit einen von d,er Durchtrittsgeschwindigkeit
abhängigen Widerstand entgegen. Infolge dessen entsteht im Zylinderraum 35 der Gegendruckzylinder 24 eine der
Stößelantriebskraft entgegengesetzte Bremskraft, die zusätzlich zum Schneidwiderstand die Stößelbewegung bzw. die Schneidgeschwindigkeit
zu hemmen sucht.
-8t
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Die Große dieser Bremskraft wächst mit der Durchtrittsgeschwindigkeit
der Hydraulikflüssigkeit durch die Drosselstelle 37 so lange, "bis sich ein Gleichgewichtszustand zwischen Stößelan—
triebskraft einerseits und Schneidwiderstand sowie Bremskraft
andererseits eingestellt hat. Die resultierende Sehneidgeschwindigkeit ist durch die Größe der Drosselstelle 57 und die
an diesgr Stelle herrschende, druckgefälleabhängige Durchtrittsgeschwindigkeit
der Hydraulikflüssigkeit bestimmt,, sofern die
Menge der durch die Pumpe $ geförderten Hydraulikflüssigkeit
ausreichend groß ist, um die Stößelantriebskraft den Schneidwiderstand überwinden zu lassen. Etwaige überschüssige Pumpenfördermenge
wird über das Überdruckventil 2o abgeführt.
Zur Erzielung einer ausreichenden Schneidgeschwindigkeit ist es erforderlich, die Stößelantriebskraft etwas größer vorzusehen,
als es für die Überwindung des maximalen Schneidwiderstandes allein erforderlich wäre. Mit der den Sehneidwiderstand
übersteigenden Stößelantriebskraft wird die Hydraulikflüssigkeit aus den Zylinderräumen 35 der Gegendruckzylinder
24 über die Drosselstelle 37 herausgedrängt.
Hat sich der Pressenstößel 4 hinreichend weit abwärts bewegt, wird der Werkstückrand an der linie 33 abgeschert. Der Schneidwiderstand
fällt hierdurch weg, doch wird zwischen Btößelantriebskraft und Bremskraft ein Gleichgewichtszustand derart
aufracht gehalten, daß sich der Stößel 4 mit praktisch unveränderter
Belastung und Schneidgeschwindigkeit weiterbewegt, bis das am Stößel 4 angebrachte Kurvenstück 22 den Begrenzungsschalter 38 betätigt.
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Über den Begrenzungsschalter 38 wird das 4—Wege-Steuerelement
1o so geschaltet, daß die Presse vorübergehend auf Stillstand geht. Die Pumpe 5 fördert daher die Hydraulikflüssigkeit drucklos
über die Steuerelemente 1o und 12 in den Behälter 8 zurück,
und die noch unter Druck stehende Hydraulikflüssigkeit im Zylinderraum
29 oberhalb des Kolbens 5 kann über das Entlastungsventil
17 in den Pumpenkreislauf und hiermit in den Behälter 8
entspannen.
Hiernach wird das 4—Wege—Steuerelement 1o so geschaltet, daß
der Pressenstößel 4 aufwärts fährt, bis der Begrenzungsschalter 21 durch das Kurven stück 22 betätigt wird. Der Begrenzungsschalter
21 läßt die Leitungen 14 und 15 mittels des 4-Wege-Steuerelementes
1o absperren, so daß der Pressenstößel 4 in seiner oberen Stellung verharrt. Gleichzeitig werden die
Leitungen 9 und 11 durchverbunden und wird dem Zylinderraum 35
der Gegendruckzylinder 24 Hydraulikflüssigkeit über das 3-w~sgeSteuerelement
12 zugeleitet. Die Gegendruckzylinder 24 fahren in ihre obere Stellung, wobei ein ausreichender Gleichlauf der
Zylinder durch nicht veranschaulichte Mittel gewährleistet wird.
Betätigt hierbei das Kurvenstück 26 den Begrenzungsschalter 25,
bewirkt dieser eine Umschaltung des 3-Wege-Steuerelementes 12
de'art, daß die Pumpe 5 die angesaugte Hydraulikflüssigkeit drucklos in den Behälter.8 zurückfördert. Das Arbeitsspiel
ist beendet.
Von Wichtigkeit ist dabei die richtige Auslegung des Querschnittes
der Drosselstelle 37· Dieser Querschnitt soll einerseits
vorzugsweise so gewählt sein, daß sich der Sehneidvorgang in
einer hinreichend großen Zeit abspielt, um den zu entfernenden
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-1 ο-
Merkstoff ohne den üblichen explosionsartigen Knall langsam
vom Werkstück abzuscheren. Andererseits muß dieser Querschnitt
so bemessen sein, daß durch Nachlassen des Schneidwiderstandes während und unmittelbar nach dem Schneidvorgang keine ungewollte
wesentliche Entspannung der antreibenden Hydraulikflüssigkeit im Zylinderraum 29 stattfindet.
Des weiteren ist auch die Gestaltung des Zylinderraumes 35 Gegendruckzylinder 24 von Bedeutung. Um die unvermeidliche
Zusammendrückung der eingeschlossenen Hydraulikflüssigkeit bei Ίο auftretender Belastung auf ein Kleinstmaß zu beschränken und
um zwecks Vermeidung des Zerreißknalles die Fließgeschwindigkeit beim Abscheren des Werkstoffes in gewünschter Iffeise beeinflussen
zu können, wird die Höhe Hg des Zylinderraumes 35
vorzugsweise möglichst klein gehalten.
Ί5 Der Durchmesser -des Zylinderraumes 35 ist dagegen groß zu gestalten,
damit der hydraulische Druck in den Gegendruckzylindern 24· möglichst klein bleibt.
Bin schlagfreies Arbeiten der Presse beim Schneiden läßt sich bei einem "Verhältnis der Höhe ΞΊ/Η2 <3-e:r Zylinderräume 29 und
35 von beispielsweise 4/1 erreichen. Im einzelnen ist das
Verhältnis natürlich von der Arbeitsweise der Presse sowie von der Art und Stärke des Materials abhängig. Bs kann daher u.U.
auch für ein geräuschfreies Arbeiten ein Verhältnis in der Größenordnung bis etwa Ίοο/Ί in Betracht kommen.
Anhand der Jig. 2 seien dies Verhältnisse noch näher erläutert.
Entsprechend Fig. 2a kann man sich die im Zylinderraum 29 durch
Komprimieren der Hydraulikflüssigkeit gespeicherte Energie als den Flächeninhalt des Federdiagrammen mit dem Winke1<<
und den
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Ao 392/58a Gbm 5.12.66
Katheten Pgt und Jb/) Torstellen. Bei plötzlichem Wegfall des
Schneidwiderstandes vermag diese Energie den Korben 3 und den Pressenstößel 4 schlagartig zu "beschleunigen, wenn nicht gleichT
zeitig eine entsprechende Bremskraft aufgebracht wird. Die
Bremskraft wird in den Gegendruckzylindern 24 entwickelt, indem die Hydraulikflüssigkeit in den Zylinderräumen 35 über die Verbindungsglieder,
Kolben und Pressenstößel, soweit komprimiert wird, daß Stößelantriebskraft und Bremskraft im wesentlichen
gleich groß Sind. Die während dieses Ausgleich-Vorganges aus den
Zylinderräumen 35 über die Drosselstelle 37 entweichende Hydraulikflüssigkeit kann in erster Annäherung vernachlässigt werden.
Wie sich nun aus !ig 2b, dem Sederdiagramm der Gegendruckzylinder
24 mit den Katheten PBr und h.2 ergibt, bedarf es einer geringen
Höhe H2, um eine steile Federkennlinie oder einen großen Ünkel/3 ,
d.h. ein schnelles Ansteigen der Bremskraft zu erreichen.
Annähernd schlagfreies Schneiden mit einer Presse, insbesondere hydraulischen Presse ist nach der Erfindung erzielbar, wenn beim
eigentlichen Schneidvorgang die llüssigkeitsvolumen in den Zylinderräumen
35 der. Gegendruckzylinder 24 und die Drosselstelle so dimensioniert sind, daß die Belastung der Presse bei plötzlichem
Fortfall das Arbeitswiderstandes, durch die Wirkung des
hydraulischen Gegendrucksystems, nicht unter etwa 7°% der beim
Schneidvorgang auftretenden höchsten Belastung absinken kann.
Soll die lließgeschwindigkeit in der gewünschten Weise beeinflußt
werden, um den Knall beim Zerreißen des Merkstoffes zu vermeiden, so muß weiterhin die Bremskraft schneller aufgebaut
werden können, als der Schneidwiderstand- bedingt durch die Werkstoff-Fließkurve(Pig. 2c) - abnimmt. Sas bedeutet, daß der
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4o 392/58a Gbm Λ0 % 12.66
Winkel /§ &es Federdiagrarmns der Gegendruckzylinder 24 gleich
oder größer als die Abnahme des Schneidwiderstandes kennzeichnende
Winkel ^ äer Werkstoff-Fließkurve sein muß.
Um einen möglichst großen Winkel β zu erzielen, bedarf es, wie
die- dem !Fachmann geläufige Berechnung zeigt, einer kleinen Höhe H2 und eines großen Durchmessers der Zylinderräume 35 sowie
eines möglichst kleinen Flüssigkeitsvolumens in den Yerbindungsleitungen
36, welche zur Drosselstelle 37 und zum Rückschlagventil
19 führen.
Annähernd geräuschloses Schneiden mit einer Presse ist nach dieser Erfindung erzielbar, wenn die Höhe H2 der Zylinderräume
35 nicht größer als die 3-fache Dicke des zu schneidenden metallischen Werkstoffes ist, die Gegendruckzylinder dabei für
hydraulische Innendrücke möglichst nicht über 5oo kp/cm ausgelegt
sind und die Hydraulikflüssigkeit im Gegendrucksystem einschließlich etwaig eingeschlossener Luft einen Kompressionsfaktor hat, der kleiner als 8os1o" ist.
Insgesamt 12 Blatt Beschreibung
Claims (6)
1. Gegendrucksystem in Presse, insbesondere in hydrartlischer
Presse, welches aus einem mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten Gegendruckraum in mindestens einer aus Kolben uüd
Zylinder in bekannter Weise gebildeten Arbeitseinheit sowie
mindestens einer zugeordneten Ausflußdrossel besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegendrucksystem, insbesondere der darin enthaltene Gegendruckraum und die zugeordnete Ausflußdrossel so bemessen
und bei einem Schneidvorgang wirksam sind., daß in dem sich verkleinernden Gegendruckraum, dessen Höhe (H2) beim. Schneiden
vorzugsweise klein ist und vorzugsweise weniger als 25% des
Pressenhubes beträgt, während der Fließperiode des zu schneidenden Werkstoffes keine wesentliche Gegendruckkraft
erzeu.gt wird, bei Fortfall des Schneidwiderstandes nach ü'berwindung
der. maximalen Werkstoff-Festigkeit jedoch infolge der dann wirksam werdenden Stauwirkung der Ausflußdrossel
die im Gegendruckraum eingeschlossene Hydraulikflüssigkeit so gespannt wird, daß im wesentlichen infolge ihrer durch den
Winkel (fi) gekennzeichneten Federcharakteristik eine steil
ansteigende Gegendruckkraft entsprechender Größe hervorgebracht
wird, die eine ungewollte größere Entspannung der belasteten Presse und einen damit verbundenen Entspannungsschlag, der sich
schädlich auf die Lebensdauer der Presse und der Werkzeuge auswirken würde, verhindert.
-2-
an das J'.-Λ
Deutsche Patentamt - M4o 392/58a Gbm - 5.Dezember 1966 , Blatt
2. Gegendrucksystem in Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ,
daß zur größtmöglichen Schonung von Presse und Werkzeugen und zwecks Vermeidung des üblichen beim Schneiden auftretenden
f/erkstoff-Zerreißknalles und Beschleunigungsstoßes, das in der
Presse verwendete hydraulische Gegendrucksystem vorzugsxveise so bemessen ist, daß sein FederungSTidnkel (^) annähernd gleich
oder besser größer ist, als der die Abnahme des Schneidwiderstandes kennzeichnende und durch die Eließkurve des zu
schneidenden Werkstoffes bestimmte Neigungswinkel (J-) ♦
3. Gegendrucksystem in Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegendrucksystem vorzugsweise zwischen dem '!rager des
Werkzeug-Oberteils (6) und dem Träger des ¥erkzeug-ünterteils
(5) angreift.
4-, Gegendrucksystem in Presse nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks permanenter Entlüftung des hydraulischen Gegendrucksystems,
die zur Ausflußdrossel (37) führende Verbindungsleitung
(36) an höchster Stelle des Gegendruckraumes (35) angeschlossen ist.
5. Gegendrucksystem in Presse nach einem der vorangehenden Ansprüche ,dadurch gekennzeichnet ,
daß parallel zur Ausflußdrosssl (37) mindestens ein Steuerventil
(19) zur raschen Füllung und Entlastung des Gegendruckraumes (35) vorgesehen ist und mit einem Behälter(8) für die Hydraulikflüssigkeit
in Verbindung steht.
-3-
an das
Deutsche Patentamt - M4o 592/58a Gbm - 5.Dezember 1966, BIaW
6. Gegendrucksystem in Presse nach, einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß durch an sich "bekannte Mittel, wie beispielsweise Geviindespindeln, die Bruekraumnöhe (H2) im Gegendrucksystem so eingestellt werden kann, daß sie bei Beginn des Werkstück-Trennvorganges annähernd gleich oder etwas kleiner als die Dicke (s)
des Werkstückes ist.
daß durch an sich "bekannte Mittel, wie beispielsweise Geviindespindeln, die Bruekraumnöhe (H2) im Gegendrucksystem so eingestellt werden kann, daß sie bei Beginn des Werkstück-Trennvorganges annähernd gleich oder etwas kleiner als die Dicke (s)
des Werkstückes ist.
insgesamt 6 Ansprüche
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM40392U DE1957165U (de) | 1962-02-01 | 1962-02-01 | Gegendrucksystem in presse, insbesondere in hydraulischer presse. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM40392U DE1957165U (de) | 1962-02-01 | 1962-02-01 | Gegendrucksystem in presse, insbesondere in hydraulischer presse. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1957165U true DE1957165U (de) | 1967-03-16 |
Family
ID=33357737
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM40392U Expired DE1957165U (de) | 1962-02-01 | 1962-02-01 | Gegendrucksystem in presse, insbesondere in hydraulischer presse. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1957165U (de) |
-
1962
- 1962-02-01 DE DEM40392U patent/DE1957165U/de not_active Expired
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