DE1955219B - Verschluß für eine Druckluftschleuse - Google Patents
Verschluß für eine DruckluftschleuseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen atmoshärenseitigen. nach außen öffnenden Verschluß für eine
bei Druckluftgründungsarbeiten od. dgl. verwendbare
65 Luftschleuse, insbesondere Materialschleuse, mil
einem Deckel mit abgewinkeltem Seilenrand und mit um Schleusengehäuse und am Decke! angeordneten
Verriegelungsteilen, die vom Überdruck in der Schleuse gegeneinander gedruckt werden, und mit
einer Dichtung, die zwischen dem Seitenrand di>
Deckels und dem Schleusengelläuse derart angeorci- ->et ist. daß sie ebenfalls vom Überdruck in der
Schleuse angepreßt wird.
Es ist eine bekannte Tatsache, daß an Druckluftschleusen,
die in immer stärker zunehmendem MaIx für Senkkästen und andere Anwendungsgebiete des
Grund- und Tunnelbaues benötigt werden, sehr hohe Sicherheitsanforderungen gestellt werden, die sich
insbesondere auf die öffnungen und Abdichtungen der Schleuse beziehen. Haupterfordernis ist es, daß
innere und äußere Schleusentür durch Luftdruck oder irgendwelche anderen Mittel so voneinander abhängig
sind, daß eine Tür immer nur dann geöffnet werden kann, wenn die andere geschlossen ist.
Bekannt sind in allgemeiner Weise zwei Arten von Verschlüssen, nämlich solche, die sich ins Schleuseninnere
öffnen laufen, und die nach außen öffnenden Türen. Der Hauptnachteil der nach innen öffnenden
Schleusentüren ist darin zu sehen, daß ein e.heblicher
Platzverlust in Kauf genommen werden muß, weil die nach innen geklappten Verschlußdeckel einen
wesentlichen Teil der Öffnung versperren, so daß die Förderkübel usw. kleiner dimensioniert werden
müssen, als dies dem Durchmesser der Schleuse entspricht. Dadurch wird die Arbeitsleistung beeinträchtigt,
wie natürlich durch solche Schleusen auch nur Arbeitsgerätschaften geringerer Dimensionen in
den Arbeitsraum gebracht werden können, es sei der.n, man bringt diese vor Beginn der Druckluftbeaufschlagung
in den Caisson, wobei aber in Kauf genommen werden muß. daß sie nach Beendigung der Bauarbeiten nicht wieder herausgeholt werden
können, sondern einbetoniert werden müssen.
Um Arbeitsleistung und Wirtschaftlichkeit der Anlagen zu erhöhen, geht man in jüngster Zeit immer
mehr zu Schleusen mit nach außen öffnenden Ver-Schlüssen über. So ist beispielsweise eine Schleuse
mit einem nach außen zu öffnenden äußeren Vcrschlußdeckcl bekanntgeworden (s. deutsches Gcbrauchsmustcr
1907 392). bei dem zur Verriegelung mehrere Verricgelungsklötzc vorgesehen sind, die
duidi Druckmittel beweglich sind und deren
Vcrricgclungsstellung durch eine Signallampe angezeigt wird. Aus Sicherheitsgründen sind die Signalkontakte
der Verriegelung mit einer automatischen Schaltung für das Belüften der Schleuse und das
selbsttätige Schließen des Deckels zusammengeschaltet. Solche Signalvorrichtiingen sind sehr aufwendig
und infolge der hohen Belastungen im Bauwesen sehr anfällig, insbesondere auch hinsichtlich der Korrosion.
Außerdem werden die Warnsignale oftmals nicht beachtet, was zu schwersten Unfällen führen kann.
Deshalb fordern auch die erhöhten Sicherheitsvorschriftcn
entsprechend der Druckluftverordnung für Drucklufttiefgründungsarbeiten ein erhöhtes Maß an
Sicherheit, derart, daß der atmospha'renseitige Verschluß
zwangsweise, und zwar durch mechanische Mittel, nur bei geschlossenem Druckluftraiiin geöffnet
werden kann.
Eine demgegenüber günstigere Lösung stellt ein Verschluß der eingangs beschriebenen Art dar
(s. USA.-Patentschrift 576 446). wobei der Schleusen-
tlL.-L-l.i-i in die Verriegelungsposition drehbar ist, indem
JiL- ■" iliiii vorgesehenen Verriegelungsteile gegen
genii.i-^ci'ige Verriegelungsteile zur Anlage kommen.
Bei i 'uekheaufsehla^ung im Inneren der Schleuse
v,L-ni ι; die Verriegelungsteile des Deckels fest gegen
JiL- ■'■. ■ Gehäuses gedrückt, so daß durch die zwischen
iluu:: orhandene Reibung eine kral'tsehlüssige Sperre
Mirh:.,ulen ist. Abgesehen davon, daß infolge dieser
au-· !iliLßlich kraftschlüssigen Verbindung nicht mit
let,-:. ;■ Sicherheit gewahrleistet ist, daß der Schleusende.'-nicht
doch bei im Schleuseninneren vorhande-J1L-Ii,
:>ruck geöffnet wird, bedingt diese Verriegelung besondere Maßnahmen für die Dichtung der^ Fuge
ζ-Λί .iien Decke] und Schleuse. Zu diesem Zwecke
siiiJ bei dem bekannten Verschluß aufblasbare
Gh: .midichtungen vorgesehen, die einen relativ
hnh-vi technischen bzw. konstruktiven Aufwand, besoi:
:s auch durch die zusätzlichen Leistungssysteme fü: die Druckzuführimg ins Dichtungsinnere.
ei: -lern.
[i'c Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine
SJ.:--use zu schaffen, die den erwähnten Sicherhcitsv
>■■. ,chtungen in vollem Umfange entspricht, indem
ν ' der Deckel nur bei Druckausgleich zwischen S>i '.use und Atmosphäre öffnen läßt, während
gl. \. hzeitig eine einfache und robuste Konstruktion
\ii;-.:eselien sein soll.
Diese Aufgabe wird von der Erfindung dadurch gj-'ist. daß der vom inneren Überdruck beaufschlagte
(.'.!ierschnitt des Deckels größer als der lichte Quer-ν
hriiii der zu verschließenden Schleusenöffnung und
<!..-e ion einem den Querschnittsunterschied aus-}:!.!chenden
Dichtungssitz umgeben ist. und daß feiner einander hintcrgreifende Vcrriegelungstcile
<k-:λ\Λ angeordnet sind, daß sie durch den Überdruck
in der Schleuse in eine nur bei Druckausgleich lösl\i:e
Sperrstellung bringbar sind. Die einander hinterj;ieilenden
\'erriegclungstcile stellen also bei Druck-Ivaulschlagung eine formschlüssigc. unlösbare Verbindung
dar und erfüllen in höchstem Maße die Forderungen der Sicherheitsvorschriften hinsichtlich
Selbstsicherung.
Nach einer konstruktiv besonders günstigen Ausführungsform des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
daß die Vcrriegelungstcile aus dem als ab- 4S stehender Flansch ausgebildeten Dichtungssitz am
Sdilcusengehäusj. aus am Rand des Deckels angebrachten
Haken und aus einer mittig auf dem Deckel d'ehbar gelagerten Riegelscheibe mit einem Handhebel
bestehen, und daß die Regelscheibe mit jedem Haken mittels eines Zwischengestänges derart verbunden
ist. daß die Haken durch Drehen der Riegelschcibe
nach Druckausgleich wahlweise in die oder aus der Eingriffstcllung bringbar sind. Die Verriegelungsteile
sind somit einfache Bauelemente, die in ihrer Gcsamtanordnung auch von Hilfskräften ohne
weiteres betätigt werden können, ohne daß die Gefahr einer allzu IcicMe.n Beschädigung infolge unsachgemäßer
Handhabung besteht.
Um die Dichtung möglichst einfach, übersichtlich und wirkungsvoll /υ gestalten, ist nach einer weiteren
vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, daß sie einen Ring mit einem achsparallelen Schenkel, der
!eleskopartig in dem achsparallelen Seitenrand des Deckels beweglich ist. und mit einem parallel zum
Dichtungssitz des Schleiisengehäiises gerichteten
Schenkel aufweist, dessen eine Fläche als Dichtungsfläche zum Dichtungssitz gerichtet ist und dessen
gegenüberliegende Fläche als Druckfläche vom Innendruck beaufschlagbar ist, wohei der Seitenrami
des Deckels und der achsparallele Schenkel des Ringes über ein verformbares Zwischenstück dichtend
miteinander verbunden sind.
Bei einer solchen Anordnung kann vorzugsweise das den Ring und den Deckel dichtend miteinander
verbindende Zwischenstück eine ebenfalls achsparallele elastische Manschette sein, die leicht lösbar
an dem achsparallelen Schenkel und an dem Seitenrand des Deckels befestigt ist.
Die Anwendung des Verschlusses gemäß der Erfindung ist besonders zweckmäßig und vorteilhaft bei
der Materialförderung au^ einem Druckluftsenkkasten,
bei Rohrdurchpressungw-n oder bei Stollenbauten
unter Druckluft, wobei man in der Lage ist, bei vorhandenem Schleusenquerschnitt .nit optimalen
Durchtrittsquerschnitten für Material rechnen zu können bzw. bei der Neukonstruktion von Schleusen
für vorgegebene Materialquerschnitte an konstruktivem Aufwand zu sparen, und zugleich über einen
Schleusenverschluß verfügt, der ohne weitere Sicherheitseinrichtung gegen Fehlbedienung gesichert
ist.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines in der Zeichnung schema:isch dargestellten Ausfülirungsbeispicles
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch den Verschluß nach der Linie I-I in der Fi g. 2,
F i g. 2 die Draufsichi auf den in F i g. 1 dargestellten
Verschluß und
Fig. 3 eine in vergrößertem Maßslab dargestellte
Einzelheit der Abdichtung.
In den F i g. I und 3 erkennt man ein Schleusengehäuse
1, welches von einem Deckel 2 gegen die Atmosphäre abgeschlossen wird. Der Deckel 2 ist
mit einem achsparallclen Sei'enrand 221 versehen,
der den achsparallelcn Schenkel 211 eines winkelförmigen Ringes 21 übergreift; zwischen beiden bestellt
ein Radialspiel. Außerdem ist als Dichtung zwischen beiden Teilen ein verformbares elastisches
Zwischenstück 4 in Form einer Gummimanschette vorgesehen, welche es verhindert, daß durch das
zwischen beiden vorgesehene Spiel Druckluft an die Atmosphäre entweichen kann. Die Befestigung des
Zwischenstückes 4 erfolgt durch hier nur angedeutete Klemmring? 421 und 422, weiche einen gleichmäßigen
Andruck bewirken, oder durch andere geeignete Mittel.
Von dem zweiten, nach innen gerichteten Schenkel 213 des kinges 21 wird eine Dichtung 3 gehalten,
die gegen einen Dichtungssitz 13 am Schleusengehäuse 1 anliegt, welcher als Außenflansch vorgesehen
ist und in Richtung auf die Atmosphäre weist. Der zweite Schenkel 213 des Ringes 21 weist eine
Dichtfläche 214 und ihr gegenüber eine Druckfläche 215 auf.
Mittig auf dem Deckel 2 ist drehbar eine Riegelscheibe 6 angeordnet, welche mittels eines Handhebels
61 zu betätigen ist und eine Anzahl von den Außcnflansch des Schleiisengehäiises 1 hintergreifenden
Haken 7 verriegelt oder löst, wobei diese Betätigung über ein Zwischengestänge 76 erfolgt.
Im Deckel 2 ist außerdem eine Bohrung vorgesehen,
.velche durch eine Stopfbuchse 8 dichtend verschlossen ist und e'nen Durchgang für ein Zugseil 81
darstellt, an welchem Matcrialkübel od. dgl. gefördert
werden können.
Wird die Druckluftschleuse mittels des Deckels 2 geschlossen und mit Druckluft beaufschlagt, so wirkt
diese von innen auf den Deckel 2 und zugleich in entgegengesetzter Richtung entsprechend dem Pfeil D
(Fig. 3) auf die Druckfläche 215 des Ringes 21 und drückt diesen fest gegen das Schleusengehäuse 1. Die
Anpreßkraft ist dabei das Produkt aus dem im Gehäuse herrschenden Druck und der wirksamen
Druckfläche. Der Deckel 2 wird vom Schleusengehäuse 1 weggedrückt, wodurch die den Außenflansch
des Schleusengehäuses hintergreifenden Haken 7 in eine nur bei Druckausgleich lösbare
Sperrstellung gebracht werden. Infolge der Elastizität des Zwischenstückes 4 können; ohne weiteres irgendwelche
Unebenheiten ausgeglichen werden, insbesondere solche Unregelmäßigkeiten, die sich durch
ungleichmäßige Halterung der vorgesehenen Haken 7 ergeben.
Nach Druckausgleich zwischen Schleusengehäuse und Atmosphäre kann der Handhebel 61 in Pfeilrichtung
bewegt werden, worauf die Haken 7 zurückspringen und der Deckel 2 abgehoben werden kann.
Man erkennt aus dieser Anordnung im übrigen, daß sich der Deckel aus einfachsten Bauelementen,
wie verschweißten Flacheisen oder Winkeleisen,
ίο zusammensetzen kann und in jeder Hinsicht leicht
zugänglich ist, also eine einfache Reinigung und Wartung gewährleistet, sofern letztere bei der großen
Robustheit überhaupt erforderlich ist. Diese Robustheit ist gerade von besonderer Bedeutung im Grundbau,
wo derartige Vorrichtungen starker Verschmutzung und Beanspruchung ausgesetzt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Atmosphärenseitiger, nach außen öffnender Verschluß für eine bei Druckluftgründung*-
arbeiten od.dgl. verwendbare Luftschleuse, insbesondere Materialschleuse, mit einem Deckel mit
abgewinkeltem Seitenrand und mit am Schleusengehäuse
und am Deckel angeordneten Vernegelungsteilen, die vom Überdruck in der Schleuse
gegeneinander gedrückt werden, und mit einer Dichtung, die zwischen dem Seitenrand des
Deckels und dem Schleusengehäuse derart angeordnet ist, daß sie ebenfalls vcm Überdruck in
der Schleuse angepreßt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der vom inneren Überdruck beaufschlagbare Querschnitt des Deckels (2) größer als der lichte Querschnitt der zu verschließenden
Schleusenöffnung und diese von einem den Querschnittsunterschied ausgleichenden Dichtungssitz (13) umgeben ist, und daß
ferner einander hintergreifende Verriegelungsteile derart angeordnet sind, daß sie durch den Überdruck
in der Schleuse in eine nur bei Druckausgleich lösbare Sperrstellur- bringbar sind.
2. Verschluß für ein-; Luftschleuse nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß die
Verriegelungsteile aus dem als abstehender Flansch ausgebildeten Dichtungssitz (13) am
Schleusengehäuse (1), aus am Rand des Deckels (2) angebrachten Haken (7) und aus einer mitlig
auf dem Deckel (2) drehbar gelagerten Riegelscheibe (60) mit einem Handhebel (61) bestehen.
und daß die Ricgelscheibe (60) mit jedem Haken (7) mittels eines Zwischengestänges (76) derart
verbundcn ist. daß die Haken (7) durch Drehen der Ricgelscheibe (60) nach Druckausgleich
wahlweise in die oder aus der EingrilTstellung bringbar sind.
3. Verschluß Für eine Luftschleuse nach Anspruch
I oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung einen Ring (21) mit einem achsparallclcn
Schenkel (211). der tcleskopartig in
dem achsparallelcn Seitenrand (221) des Deckels (2) beweglich ist. und mit einem parallel zum
Dichtungssitz (13) des Schleusengeliäuses (1) gerichteten
Schenkel (213) aufweist, dessen eine Fläche als Dichtungsfläche (214) /um Dichtungssitz
(13) gerichtet ist und dessen gegenüberliegende Flächc als Druckfläche (215) vom Innendruck
beaufschlagbar ist. wobei der Seitenrand (221) des Deckels (2) und der achsparallele Schenkel
(211) des Ringes (21) über ein verformbares Zwischcnstiick (4) dichtend miteinander verbunden
sind.
4. Verschluß für eine Luftschleuse nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß das den
Ring (21) und den Deckel (2) dichtend miteinander verbindende Zwischenstück (4) eine ebenfalls
achsparallele elastische Manschette ist, die leicht lösbar an dem achsparallelen Schenkel
(211) und dem Seitenrand (221) des Deckels (2) befestigt ist.
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