-
Schrankschloß mit drei Schließ-oder Verriegelungsgliedern.
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schrankschloß mit drei Schließ-
oder Verriegelungsgliedern, insbesondere Hochschrankschloß, bei dem im Schloßkasten
zwei gegenläufige, längsbewegliche Schieber und ein quer zu diesen verschiebbarer
Schloßriegel gleichzeitig durch einen Schlüssel betätigt werden, der durch einen
mittigen, auf der Bodenplatte des Kastens angeordneten Zapfen zentriert ist.
-
Für MöbeltUren, insbesondere für hohe SchranktUren, werden vielfach
Schlösser verwendet, bei denen sowohl der übliche Schloßriegel als auch zwei Jeweils
oben und unten an der Schranktüre angebrachte Verri egelungseinri chtungen, die
über gegenläufige längsverschiebbare Schieber und daran angeschlossene Schubstangen
mit dem Schloß verbunden sind, durch einen Schlüssel beEtigt werden. Wegen der beiden
zusätzlichen Verriegelungseinrichtungen muß hierbei grundsätzlich eine gegenüber
den üblichen Turschlössern größere Kraft am Schlüssel
aufgebracht
werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die oben und unten an der Schranktüre
angebrachten Verriegelungseinrichtungen auch noch in Anzugsmoment ausüben sollen,
um eine z.B. wegen einer Verwindung, nicht gleichmaßig schliessende Türe fest zur
Anlage zu bringen. Die hierfür notwendigen Anzugskräfte sowie die Betätigungskräfte
für die Schloßzuhaltung müssen ebenfalls am Schlüssel aufgewendet werden.
-
Die bekannten Schlösser der genannten Art sind wegen der starken Beanspruchung
des Schlüsselbartes und der ungünstigen Übersetzungsverhältnisse zwischen Dreht
u. Schubbewegung verhältnismäßig störanfällig. Andererseits veriietet sich aber
eine - -stärkere Ausbildung der beanspruchten Teile, weil sie- zu Schloßdimensionen
fuhren würde, die aus ästhetischen Gesichtspunkten untragbar sind. >Ian ist daher
bestrebt, die besagten Schlösser derart auszubilden, daß eine kräftemäßige Uberbeanspruchung
weder des Schlüssels noch der sonstigen Teile des -Schloßmechanismusses stattfindet
und daß zum anderen möglichst große Verstellwege für die Schieber und die daran
angeschlossenen Schubstangen erreicht werden.
-
Bei einem bekanhten Schloß (Gbm 1 927 103) sind in einem Schloß kasten
außer einem durch den Schlüssel zu betätigenden Schloßriegel zwei durch Zapfen mit
einer gelochten Wecbselscheibe gekuppelte Schieber gegenläufig längsverschiebbar
gelagert, -die über Zugstangen mit den oben und unten an der Schranktür
angebrachten
Verriegelungseinrichtungen in Eingriff stehen.
-
Dort werden vom Bartende des Schlüssels aus lediglich der Schloßriegel
und die Zuhaltung betätigt, während die Betätigung der Wechselscheibe und der daran
angeschlossenen Schieber über ein den Schlüsselscbäft und den Bartanfang.umschlies
sendes buchsenartiges Betätigungsorgan erfolgt. Auf diese Weise wird zwar die Gefahr
einer Überbeanspruchung des Schlüssel hartes unnittelbar durch die teilweise Kraftabnahme
am Schlüsselbärtansatz etwas gemindert, da jedoch das buchsenförmige Betätigungsorgan
schlüsselbartähnlich ausgebildet ist, wird das Festjigkeitsproblem lediglich vom
Schlüsselbart auf das Betätigungsorgan verlagert. Im übrigen besteht ein wesentlicher
Nachteil dieses Schlosses in der ungünstigen Übersetzung zwischen Dreh- und Schubbewegung
, woraus beim Verriegelungsvorgang eine übermäßige Kraftaufwendung am Schlüssel
resultiert. -Eine weitaus günstigere Lösung ist bei;einem ebenfalls dem Stande der
Technik zugehörigen Schloß (Gbm 1 951 ol4) verwirklicht worden, bei dem ein unmittelbar
vom Schlüssel betätigtes Ritzel in einem teilweise als Zahnstange ausgebildeten
Schieber eingreift, wobei über einen Tünmi1er die durch eine Drehbe!fegung des Ritzels
hervorgerufene Schubbewegung des Schiebers auf den anderen Schieber und den Schloßriegel
übertragen
wird. Da der Durchmesser des Ritzels, d. -h. der Abstand
der Ritzelzähne vom Drehpunkt des Ritzels,kleiner als die wirisameSchlüsselbartlänge
ist und das Ritzel auf einem Schlüsselbereich von 1800 oder mehr mit dem Zahnstangenschieber
in Eingriff steht, ergibt sich ein relativ günstiges Ubersetzungsverhältnis und
somit ein geringes, am Schlüssel aufzubringendes Drehmoment. Allerdings ist auch
dieses Schloß nicht von Nachteilen frei, die insbesondere darin gesehen werden,
daß der gesamte Schloßmechanismus verhältnismäßig aufwendig ist und aus vielen Einzelteilen
besteht, wodurch beim Zusammenbau erhöhte Montagezeiten und damit erhöhte Lohnkosten
in Kaufzu nehmen sind. Funktionsbedingt muß der Schloßmechanismus überwiegend aus
metallischem Werkstoff bestehen1 so daß auch verhältnismäßig hohe Materialkosten
anfallen.
-
Derartige Schrankschlösser werden in großen Stückzahlen von der -Möbelindustrie
benötigt, weshalb es erstrebenswert ist, diese möglichst wirtschaftlich unter gleichzeitiger
Gewährleistung der verlangten technischen Eigenschaften herzustellen. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde1 unter Vrneidung der vorstehend erwähnten Nachteile ein
Schloß des beschriebenen Typs zu schaffen, das in seinen Ausmaßen relativ klein
gehalten ist und dennoch große Verstollwege für die den Verriegelungseinrichtungen
zugeordneten Schiebern'liefert und das sich darüber hinaus durch einfachen und koslmsparenden
Aufbau aüszeichnet.
-
Ausgehend vonanemSchrankschloß der eingangs genannten Art wird die
Lösung der gestellten Aufgabe erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die durch eine
Drehbewegung des Schlüssels, der mit seinem Schlüsselbart unmittelbar in eine kurvenförmige
Ausnehmung des Schloßriegels eingreift, hervorgerufene Schubbewegung - des Riegels
auf die mittleren Gelenke der jeweils zweiteilig nach Art von Kniehebeln ausgebildeten
Schieber übertragen wird, wobei sowohl der Riegel als auch die Schieber in einer
geradlinigen Zwangsführung gleiten. Der Erfindung zufolge bestehen hierbei die IEniegelenke
der Schieber jeweils aus einem an einem Endgbereich des Hebelarmes angeformten Zapfen,
der durch eine entsprechende Bohrung im anderen iiebelarm geführt ist, wobei die
freien,aus der Ebene der Schieber heraustretenden Zapfenenden in langlochartigen
Ausnehmung gen von am Riegel angeformten Ansätzen eingreifen, derart, daß das bei
der Schubbewegung des Riegels auf die Kniegelenke ausgeübte Kraçtmoment jeweils
rechtwinklig zur Vobindungslinie der äußeren Gelenke erfolgt.
-
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen, insbesondere durch die Ausbildung
der Schieber als Kniehebel können die äußeren Abmessungen des Schloß kastens relativ
klein gehalten werden, auch schon aus dem Grunde, als sich der gesamte$ Schloßmechanismus
aus nur wenigen Einzelteilen zusammensetst. Trotz der im Verhältnis zu den herkömmlichen
Schlössern geringeren Gesamtabmessung des neuartigen Schlossen sind große Schieberverstellwege
gewährleistetund
andererseits je Inkrement der Schlüsselverdrehung nur ein verhältnismäßig geringer
Kraft aufwand am Schlüssel erforderlich. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung
besteht darin, daß gerade dann, wenn ein großes Anzugsmoment für die an der oberen
und unteren Schranktürseite angeordneten Verriegelungseinrichtungen benötigt wird,
die günstigste Übersetzung von Schlüssel zu den Schiebern wegen ben ist, da die
Winkelstellung der Kniehebel dann fast gestreckt ist, so daß die auf das Knie zur
Verbindungslinie der äußeren Gelenke1 rechtwinklig gerichtete Kraft eine große Längslrraft
erzeugt, die um so größer ist, je kleiner der Winkel zwischen der Verbindungslinie
und den Hebeln ist.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schieber
auf der Bodenplatte des Schloßkastens geführt sind, wobei die zum mittigen Schlüsseldorn
hin gerichteten äußeren Gelenke mit Lagerzapfen versehen sind, die in entsprechende
Bohrungen der Bodenplatte eingreifen, wogegen die am anderen Ende der Schieber vorgesehenen
äußeren Gelenke jeweils aus beidseitig aus der Schieberebene hervortretende Zapfenbe
-stehen, von denen der eine zum Eingreifen in einem Langloch der Bodenplatte und
der andere zum Eingreifen in die endseitige Bohrung einer zu betätigenden Schubstange
bestimmt sind.
-
Hierdurch ist eine Zwangsführung für die beweglichen Teile geschaffen,
so daß die Verschleißbeanspruchung auf ein Ninimum beschränkt ist.
-
Der Gegenstand der Erfindung wird im folgenden in einem Ausführungsbeispiel
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein Hochschrankschloß gemaß
der Erfindung in Eplo sivdarst ellung, Fig. -2-das Schloß nach Fig. 1 in zusammengebautem
Austand und in Offenstellung, wobei das Deckblech nicht dargestellt ist,-Fig. 3
das Schloß nach Fig. 2 in geschlossener Stellung und Fig. 4 einen Schnitt gemäß
der Linie IV-IV in Fig. 3 durch das vollständige Schloß.
-
Fig. ia zeigt einen Schloßkasten 10, auf dessen Boden eine Platte
11 angeordnet ist, die in ihrer Mitte einen Schlüsseldorn 12 trägt und deren Eckbereiche
durch Einschnitte und Abkantungen als Lagerböckchen 13 ausgebildet sind, wozu sie
jeweils eine Ausnehmung 14 aufweisen. Die Bodenplatte 11 weist ferner in ihrer Längssymmetrieachse
zwei Lagerbohrungen 15 sowie zwei Langlöcher 16 auf. Der Schloßkasten lo besitzt
ferner jeweils in den Eckbereichen hülsenförmige Aüsätze 17 zur Durchführung von
Befestigungsschrauben. In den Längsseiten lo' des Kastens sind Ausnehmungen 18,
19 für den Riegel vorgesehen, während die obere und untere Schlokastenwand je eine
Ausnehmung 20 aufweisen Bei fertig montiertem Schloß wird der Gehäusedeckel 10a
klippartig von den an der inneren Schloßkast~enwånd - vorgesehenen Arretierungen
21 gehalten.
-
Fig. Ib umfaßt zwei Schieber 22, die zweiteilig nach Art eines Kniehebels
ausgebildet sind. Die Schieber bestehen aus zwei -durch ein Gelenk 23 (das Knie)
miteinander verbundenen einarmigen Hebeln 24, 25, die auch an ihren anderen Enden
in einem Gelenk (Langloch 16 bzw. Lagerbohrung 15 der Bodenplatte 1i) beweglich
gelagert sind, wozu sie Zapfen 26, 27 aufweisen. Dabei sind die Zapfen 26 zum Eingreifen
in die Lagerbohrungen 15 unddie Zapfen 27 zum Eingreifen in die LanglGcher 16 der
-Bodenplatte 11 bestimmt. Die Verlängerung der Zapfen 27 in-Richtung auf den Gehäusedeckel
iOa dient zum Eingreifen in entsprechende Bohrungen anzuschließender Verriegelungsstangen,
die durch die Ausnehmungen 20 des Schloßkastens hindurch zu den oben und unten an
der Schrankttire angebrachten (nicht dargestellten) Verriegelungseinrichtungen führen.
Strichpunktiert ist die gestreckte Lage der Schieber 22 angedeutet.
-
Fig. Ic stellt einen Schloßriegel 28 dar, der beim Zusammenbau des
Schlosses über den Schiebern 22 zu liegen kommt, wobei die in den angeformten Verlängerungen
29 vorgesehenen Langlöcher 30 die Zapfen 23 der Schieber 22 aufnehmens In die kurvenförmige
Ausnehmung 31 greift der Schlüsselbart ein und bewirkt bei einer Verschwenkung die
Schließbewegung des Riegels. Damit der Abriebverschleiß am Schlüsselbart bzw. an
denrvon dem Schlüsselbart angegriffenen Fläche auf ein Minimum beschränkt bleibt,
ist vorgesehen, den Riegel 28-zweiteilig auszubilden, wobei aus Festigkeitsgründen
das Teil 28' aus Metall besteht, während das andere Teil aus abriebfestem .Kunststoff
gebildet ist. Der Riegel 28 ist zum einen in den Ausnehmungen 18, 19 der Gehäusewandungen
10'
und zum anderen mit seinem nockenförmigen Ansatz 32 in der
Ausnehmung 33 des Gehäusedeckels 1Oa geführt.
-
Die in Fig. 1 d dargestellte Zuhaltung 34 ist im wesentlichen als
U-förmige flache Platte ausgebildet, deren mit Federn 35 versehene Arme 34' in die
Ausnehmungen 14 der als Stehböckchen 13 abgewinkelten Teile der Bodenplatte 11 eingreifen.
Die Zuhaltung weist ferner einen unteren abgewinkelten Kragen 36 auf, gegen den
der Schlüsselbart angreift. Der Kragen trägt eine Verlängerung 36', die als Führung
dient und in die Ausnehmung 37 des Gehäusedeckels 10a eingreift. Schließlich weist
die Zuhaltung eine -förmige Ausnehmung 38 auf, in der der am Schloßriegel 27 angeformte
Zapfen 39 gleitet. Wie ersichtlich, kann der Schloßriegel 28 nur dann seitlich verschoben
werden, wenn sich der Zapfen 39 im U-Steg des U-förmigen Schlitzes 38 der Zuhaltung
befindet. In den Grundstellungen (Zu/Offen) liegt der Zapfen 39 3eweils in dem einen
oder anderen seitlichen Schenkel des Schlitzes 38.
-
Fig. 1 und 2 zeigen das Schloß in Offen-Stellung. Bei der Uberführung
den geschlossenen Zustand (Fig. 3) wirkt der Schlüsselbart 40 zunächst gegen den
Kragen 36 der Zuhaltung 34 und schiebt deren federbelastete:. Arme soweit in die
Ausnehmungen 14 ein, bis der apfen 39 des Riegels 28 sich in dem U-Steg der Öffnung
38 befindet. Hieran anschließend wirkt der Schlüssel bart unmittelbar auf den Riegel
ein und verschiebt diesen in Schließstellung. Mit der Schubbewegung des Riegels
28 wird gleichzeitig auf die Kniegelenke 23 der Schieber 22 eine tectwinklig zu
der Verbindungslinie der äußeren'Gelenke 26, 27
gerichtete Kraft
ausgeübt, da die Zapfen der Gelenke 23 in den LanglSern 30 der am Riegel angeformten
Verlängerungen 29 eingreifen, so daß die Schieber 22 in ihre gestreckte Lage überführ
werden. Im letzten Bereich der Drehbewegung gibt die Kurvenbahn 38 die Zuhaltung
34 wieder frei, so daß diese durch die Feder 35 nach unten gedrückt wird und der
Zapfen 39 in dem linken Seitenschenkel des Schlitzes 38 zu liegen kommt. Bei einem
Aufschließen des Schlosses wiederholen sich diese Bewegungsvorgänge in umgekehrter
Reihenfolge. Die Längskraît der Schieber 22 wirkt unmittelbar auf die Schubstangen
41, die an deSußeren Gelenken 27 der Schieber angelenkt sind.
-
Die Verstellwege für die den Verriegelungseinrichtungen zugeordneten
Schieber können den jeweiligen Anforderungen oder besonderen Gegebenheiten entsprechend
angepaßt werden, was durch Variieren der Hebelarmlängen zu bewerkstelligen ist.
-
Aufgrund des robusten und aus wenigen Einzelheiten bestehenden Schloßmechanismusses
ist es der Erfindung zufolge möglich, fast ausschließlich Kunststoffmaterial für
die Herstellung des Schlos ses zu verwenden, wodurch ein weiterer wesentlher Faktor
für die wirtschaftliche Herstellbarkeit des neuartigen Schlosses gegeben ist.
-
Alles, was in der Beschreibung und in der Zeichnung enthalten ist
und nach dem Stande der Technik noch neu sein kann, soll als erfindungswesentlich
gelten, auch wenn es in den Ansprüchen nicht besonders herausgestellt ist.
-
Ansprüche: