DE19548928A1 - Steuersystem für die Antriebsdrehmoment-Verteilung bei einem Fahrzeug mit Vierradantrieb - Google Patents
Steuersystem für die Antriebsdrehmoment-Verteilung bei einem Fahrzeug mit VierradantriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Steuersystem für die Antriebsdrehmoment-Vertei
lung bei einem Fahrzeug mit Vierradantrieb gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1.
Steuersysteme dieser Art, die auch als aktive Drehmomentverteilungssysteme
bezeichnet werden können, steuern aktiv die Verteilung zwischen primären
Antriebsrädern (einer primären Antriebsachse) und sekundären Antriebsrä
dern (einer sekundären Antriebsachse). Ein derartiges System ist insbeson
dere in der Lage, die Drehmomentverteilung zwischen Vorderrädern und
Hinterrädern in Abhängigkeit von einer Differenz zwischen der Drehzahl der
Vorderräder und der Hinterräder zu steuern.
In jüngerer Zeit sind verschiedene aktive Drehmomentverteilungssysteme für
Fahrzeuge mit Vierradantrieb vorgeschlagen worden, bei denen das Antriebs
drehmoment, das auf die sekundären Antriebsräder übertragen wird, variabel
ist und aktiv gesteuert wird durch Einstellung der Eingriffskraft einer Vertei
lerkupplung, die an einer Übertragungseinrichtung angeordnet ist, die so
wohl mit der vorderen als auch der hinteren Kardanwelle verbunden ist. Da
durch ergibt sich eine angemessene Drehmomentverteilung zwischen den
vorderen und hinteren Antriebsachsen. Ein derartiges aktives Drehmoment
verteilungssystem ist in der japanischen veröffentlichten Patentanmeldung
Nr. 63-203421 beschrieben worden. Bei diesem herkömmlichen, vierradge
triebenen Fahrzeug mit aktiver Drehmomentverteilung berechnet das System
eine Drehzahldifferenz zwischen den Vorderrädern und den Hinterrädern
und steuert die Verteilung des Antriebsdrehmoments auf die Vorder- und
Hinterräder auf der Basis der Drehzahldifferenz, so daß ein Teil des Antriebs
moments von dem durchdrehenden, geringere Traktion aufweisenden Rad
auf das nahezu nicht durchdrehende Rad mit größerer Traktion übertragen
wird und das Durchdrehen des Rades mit geringerer Traktion rasch unter
drückt wird, so daß die Traktion wesentlich verbessert wird. Beispielsweise
wird bei einem Fahrzeug mit Vierradantrieb und Hinterradantrieb als Haupt
antrieb sowie Vorderradantrieb als Sekundärantrieb das Fahrzeug überwie
gend mit den beiden Hinterrädern angetrieben. Bei plötzlicher starker Be
schleunigung auf trockenem Untergrund drehen sich die Hinterräder um
10% oder darüber schneller als die Vorderräder. In diesem Falle erhöht die
Steuerung die Eingriffskraft der Verteilerkupplung, so daß ein Teil des An
triebsdrehmoments von den Hinterrädern auf die Vorderräder über die Ver
teilerkupplung übergeht und ein Schlupf der Hinterräder vermieden wird.
Das Verteilungsverhältnis des Antriebsdrehmoments zwischen den Vorderrä
dern und den Hinterrädern variiert zwischen 0 : 100% und 50% : 50% in Ab
hängigkeit von der Drehzahldifferenz zwischen den vorderen (sekundären)
und hinteren (primären) Antriebsrädern. Die Drehzahldifferenz muß genau
berechnet werden, damit eine angemessene Drehmomentverteilung zwi
schen Vorder- und Hinterrädern ermöglicht wird. Es ist allgemein bekannt,
daß die Drehzahldifferenz mathematisch abgeleitet und berechnet wird als
Differenz zwischen dem einfachen Mittelwert der Drehzahl der beiden Vor
derräder und dem Mittelwert der Drehzahl der beiden Hinterräder. Dieses
herkömmliche System hat jedoch den Nachteil, daß, sofern das vordere inne
re Rad, insbesondere bei der Beschleunigung in der Kurve, mit großer Längs-
und Querbeschleunigung durchdreht, die Tendenz besteht, daß die mittlere
Drehzahl der Vorderräder (der sekundären Antriebsräder) plötzlich ansteigt
aufgrund der Verschiebung der Radlast von dem inneren vorderen Rad zum
äußeren. In diesem Falle nimmt die Steuerung unbeabsichtigt eine erheblich
erhöhte, mittlere Drehzahl der sekundären, vorderen Antriebsräder an, so
daß die Drehzahldifferenz zwischen den primären und sekundären Antriebs
rädern durch die Steuerung unangemessen reduziert wird. Aufgrund dieses
ungeeigneten Drehmomentverteilungsverhältnisses kann ein angemessenes
Drehmoment nicht auf die sekundären Antriebsräder übertragen werden. Au
ßerdem ist es nicht wünschenswert, daß eine plötzliche Änderung in der An
triebsdrehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterrädern auftritt, die
sich aus dem plötzlichen Anstieg der mittleren Drehzahl der sekundären An
triebsräder beim Kurvenfahren ergibt.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Steuer
system für die Antriebsdrehmoment-Verteilung von Fahrzeugen mit Vierrad
antrieb zu schaffen, bei dem die zuvor genannten Nachteile des Standes der
Technik überwunden sind.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Steuersystem für die Drehmo
mentverteilung bei Fahrzeugen mit Vierradantrieb zu schaffen, durch das ver
mieden werden kann, daß das Verteilungsverhältnis des Drehmoments zwi
schen den Vorder- und Hinterrädern plötzlich geändert wird, obgleich das
innere Rad der sekundären Antriebsräder während der Kurvenfahrt mit ho
her Beschleunigung durchdreht.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein System der genannten
Art zu schaffen, das eine zuverlässige aktive Drehmomentverteilung bietet
und den Ausgleich von Störungen ermöglicht, so daß die Steuerbefehle des
Systems unbeeinflußt bleiben von unerwünschten Störungen aufgrund leich
ter Fluktuation in der Raddrehzahldifferenz zwischen rechten und linken Rä
dern der sekundären Antriebsachse und/oder leichten Fluktuationen der
Radlast der rechten und linken Räder während der normalen Geradeausfahrt.
Die Lösung der gestellten Aufgaben ergibt sich aus den Merkmalen des An
spruchs 1.
Ein erfindungsgemäßes Steuersystem für die Verteilung des Antriebsdrehmo
ments bei vierradgetriebenen Fahrzeugen umfaßt eine Verteilereinrichtung
mit einer Verteilerkupplung zum variablen Einstellen der Drehmomentver
teilung zwischen den vorderen und hinteren angetriebenen Rädern. Senso
ren dienen zum Abtasten der Verschiebung der Rastlast von einem der linken
und rechten Räder der sekundären Antriebsachse zum anderen. Eine Ge
wichtungseinrichtung spricht auf das Maß der Verschiebung der Radlast an
und bestimmt einen Gewichtungskoeffizienten in bezug auf eine niedrigere
Drehzahl von den Drehzahlen der linken und rechten Räder der sekundären
Achse. Eine Recheneinrichtung bestimmt den Mittelwert der Drehzahlen der
primären Antriebsräder und zur Berechnung eines gewichteten Mittelwertes
der Drehzahlen der sekundären Antriebsräder auf der Basis des Gewichtungs
koeffizienten. Einrichtungen zur Steuerung der Verteilerkupplung verteilen
das Drehmoment entsprechend einer Differenz zwischen dem Mittelwert
und dem gewichteten Mittelwert. Vorzugsweise hält die Gewichtungseinrich
tung den Gewichtungskoeffizienten konstant, so daß der gewichtete Mittel
wert der Drehzahl der sekundären Antriebsräder identisch ist mit dem nor
malen Mittelwert der Drehzahlen der sekundären Antriebsräder, bis das Aus
maß der Verschiebung der Radlast einen vorgegebenen Schwellenwert über
schreitet. Die Gewichtungseinrichtung erhöht den Gewichtskoeffizienten ent
sprechend mit einer Zunahme der Verschiebung der Radlast. Vorzugsweise
kann die Gewichtungseinrichtung den Gewichtskoeffizienten linear propor
tional zu der Erhöhung der Radlastverschiebung nach Erreichen eines vorge
gebenen Schwellenwertes erhöhen. Damit eine einfache Ermittlung der Rad
lastverschiebung gewährleistet ist, erfassen die Sensoreinrichtungen vorzugs
weise die Querbeschleunigung, die auf das Fahrzeug ausgeübt wird. Alternativ
können die Sensoreinrichtungen den Lenkwinkel und die Geschwindigkeit
des Fahrzeugs ermitteln.
Entsprechend einem anderen Aspekt der Erfindung umfaßt das System eine
Verteilereinrichtung mit einer Verteilerkupplung zur Ermittlung des Ausma
ßes der Verschiebung der Radlast vom inneren Rad der sekundären Antriebs
achse zum äußeren Rad, eine Auswahleinrichtung zum Auswählen der unte
ren Geschwindigkeit der Drehzahl der sekundären Antriebsräder und einer
schnelleren Drehzahl der sekundären Antriebsräder. Eine Gewichtungsein
richtung spricht auf das Ausmaß der Verschiebung der Radlast an und setzt
einen Gewichtungskoeffizienten für die untere Geschwindigkeit fest. Eine re
präsentative Raddrehzahl der sekundären Antriebsräder wird berechnet als
gewichteter Mittelwert auf der Basis des Gewichtungskoeffizienten, wenn das
Ausmaß der Radlastverschiebung einen vorgegebenen Schwellenwert über
schreitet, und zur Berechnung der repräsentativen Drehzahl der sekundären
Antriebsräder als einfacher Mittelwert, wenn das Ausmaß der Radlastver
schiebung unterhalb des vorgegebenen Schwellenwertes liegt. Der repräsen
tative Drehzahlwert der primären Antriebsräder wird als normaler Mittel
wert berechnet, und die Verteilerkupplung wird entsprechend der Drehmo
mentverteilung auf der Basis der Raddrehzahldifferenz zwischen der reprä
sentativen Drehzahl der primären Antriebsräder und der repräsentativen
Drehzahl der sekundären Antriebsräder bestimmt.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung zur Veranschauli
chung eines Steuersystems für die Antriebsdrehmo
ment-Verteilung gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ist ein Blockdiagramm, das ein elektronisches Steuer
system zeigt, das bei dem erfindungsgemäßen System
verwendet wird;
Fig. 3 ist ein Flußdiagramm und veranschaulicht einen Steue
rungsdurchgang, den das erfindungsgemäße aktive
Steuersystem zur Drehmomentverteilung durchführt.
Die Zeichnungen und insbesondere Fig. 1 zeigt das Steuersystem zur Antriebs
drehmoment-Verteilung gemäß der Erfindung am Beispiel eines Vierrad-An
triebssystems eines Fahrzeugs mit Frontmotor, bei dem die Hinterräder den
Basisantrieb bilden und das Antriebsdrehmoment bzw. die Leistung, die
durch einen Hauptantrieb erzeugt wird, wie etwa einer Brennkraftmaschine
1, normalerweise an die Hinterräder abgegeben wird. Das bedeutet, daß das
Verteilungsverhältnis des Antriebsdrehmoments der Vorderräder und der
Hinterräder normalerweise auf 0 : 100% gesetzt wird. Das Vierrad-Antriebs
system wird gesteuert mit Hilfe einer Drehmoment-Verteilungssteuerung 40,
die unten genauer beschrieben werden soll. Wie allgemein üblich, umfaßt das
Vierrad-Antriebssystem ein Getriebe 2, das die Leistung der Brennkraftma
schine 1 überträgt, eine Verteilereingangswelle 3, eine rückwärtige Kardan
welle 4, ein hinteres Differentialgetriebe 5, das über Hinterräderantriebswel
len mit den hinteren, angetriebenen Rädern 6 verbunden ist, eine Verteiler
ausgangswelle 7, eine vordere Kardanwelle 8 und ein vorderes Differentialge
triebe 9, das über vordere Antriebswellen mit den vorderen Rädern 10 ver
bunden ist, die sekundäre Antriebsräder bilden.
Die hintere Kardanwelle 4 und das hintere Differentialgetriebe 5 gehören zu
dem Hinterradsantriebssystem, während die Verteilerausgangswelle 7, die
vordere Kardanwelle und das vordere Differentialgetriebe 9 zu dem Vorder
radantriebssystem gehören. Das Getriebe 2 und die Verteilereingangswelle 3
gehören sowohl zum Vorderradantrieb als auch zum Hinterradantrieb. Die
Verteilereingangswelle 3 ist mit der Getriebeausgangswelle verbunden und
steht zugleich über die Verteilereinrichtung 11 sowohl mit der hinteren Kar
danwelle 4 als auch mit der vorderen Kardanwelle 8 in Verbindung, so daß
die Maschinenleistung auf die vorderen und hinteren Antriebsräder verteilt
wird. Die vordere und die hintere Kardanwelle 8 und 4 sind verbunden so
wohl mit dem vorderen als auch dem hinteren Differentialgetriebe 9 und 5.
Obgleich dies in Fig. 1 nicht gezeigt ist, nimmt die Verteilungseinrichtung 11
der Funktion nach eine Übertragungskupplung 11a in ihrem Gehäuse auf. Die
Übertragungskupplung 11a besteht im wesentlichen aus einer Mehrscheiben-
Naßkupplung bzw. Reibungskupplung, die als Drehmomentverteilungs
kupplung dient. Wie in Fig. 1 gezeigt ist, umfaßt das Antriebsdrehmoment-
Verteilungssteuersystem der vorliegenden Ausführungsform zur geeigneten
Steuerung der Verteilung des Antriebsdrehmoments zwischen den Vorderrä
der und den Hinterrädern und damit zur Verbesserung der Steuerbarkeit des
Fahrzeugs und Verbesserung des Fahrverhaltens, wie etwa Traktion und Kur
venfahrt, die Verteilereinrichtung 11, einen gesteuerten Druckgenerator 20,
der einen gesteuerten hydraulischen Druck Pc herstellt, verschiedene Senso
ren 30, die Eingabeinformationen liefern, und die Drehmomentverteilersteu
erung 40, die auf die Signale der Sensoren 30 anspricht und einen Antriebs
strom i an einen Elektromagneten liefert, der in einem Magnetventil 28 an
geordnet ist. Wie später im einzelnen erläutert werden soll, wird die Ein
griffskraft der Kupplung 11a bestimmt durch den gesteuerten hydraulischen
Druck Pc des Generators 20, während die Größe des Antriebsstroms i be
stimmt wird auf der Basis der Eingangsinformation, die die Sensoren 30 lie
fern.
Der gesteuerte Druckgenerator 20 umfaßt einen Elektromotor 22, der mit
Hilfe eines Sicherheitsschalters 21 ein- und ausgeschaltet wird, eine Hydrau
likpumpe 24, die durch den Motor 22 angetrieben wird und ein Arbeitsfluid
aus einem Ölbehälter 23 unter Druck setzt, einen Druckspeicher 26, der un
ter Druck stehendes Arbeitsfluid ansammelt, das von der Pumpe 23 über ein
Rückschlagventil 25 zugeführt wird und den Abgabedruck (Primärdruck) der
Pumpe 23 reguliert und einen geregelten Fluiddruck (Sekundärdruck) er
zeugt, der einem stabilen Leitungsdruck entspricht, und das Magnetventil 28.
Das Magnetventil 28 erzeugt den gesteuerten Druck Pc auf der Basis der Grö
ße des Antriebsstromes i, der von der Drehmomentverteilersteuerung abge
geben wird. Der gesteuerte Druck Pc gelangt durch eine Fluidleitung 29 zum
Einlaß der Verteilerkupplung 11a und steuert deren Eingriffskraft in variab
ler Weise. Je höher der gesteuerte Druck Pc ist, desto größer ist die Ein
griffskraft der Kupplung 11a. Herkömmlicherweise wird das Verteilungsver
hältnis des Antriebsdrehmoments zwischen dem Vorderrad und dem Hinter
rad von 0 : 100%, also reinem Hinterradantrieb, bis zu 50% : 50% (Vierrad
antrieb, z. B. gesperrter Vierradantrieb) variiert, indem die Eingriffskraft der
Verteilerkupplung 11a in Richtung Maximalwert eingestellt wird.
Wie das Diagramm der Fig. 2 zeigt, bestehen die Sensoren 30 bei der darge
stellten Ausführungsform aus einem vorderen linken Raddrehzahlsensor 30a,
einem vorderen rechten Raddrehzahlsensor 30b, einem hinterem linken
Raddrehzahlsensor 30c und einem hinterem rechten Raddrehzahlsensor
30d, einem ersten Querbeschleunigungssensor 30e und einem zweiten Quer
beschleunigungssensor 30f. Der Sensor 30a erzeugt ein für die Drehzahl des
linken Vorderrades repräsentatives Signal VwFL. Der Sensor 30b erzeugt ein
Signal VwFR entsprechend der Drehzahl des vorderen rechten Rades. Ent
sprechendes gilt für die Signale VwRL und VwRR der Hinterräder. Bei der
dargestellten Ausführungsform ist der Sensor 30e in einer ersten vorgegeben
Position in der vorderen Hälfte des Fahrzeugaufbaus angeordnet, und er er
zeugt ein erstes Querbeschleunigungssignal YG1 entsprechend der Querbe
schleunigung, die auf das Fahrzeug an der ersten Position ausgeübt wird, wäh
rend der Sensor 30f in einer zweiten vorgegebenen Position in der hinteren
Hälfte des Fahrzeugs angeordnet ist und ein zweites Querbeschleunigungs
signal YG2 erzeugt, das für die Querbeschleunigung in der zweiten Position
repräsentativ ist. Wie in Fig. 2 gezeigt ist, sind die Signalleitungen der Senso
ren 30a, 30b, 30c, 30d, 30e und 30f verbunden mit einem Eingangs-Interface
der Steuerung 40. Das Ausgangs-Interface der Steuerung 40 für die Drehmo
mentverteilung ist verbunden mit dem Magnetventil 28 und liefert den
Magnetventil-Antriebsstrom i (einen Erregerstrom) mit gesteuertem Wert an
das Magnetventil.
Der Steuervorgang der Steuerung 40 soll anschließend im einzelnen unter
Bezugnahme auf das Flußdiagramm der Fig. 3 erläutert werden. Der Pro
grammdurchlauf der Steuerung 40 erfolgt in zeitlich getriggerten Durchläu
fen in vorgegebenen Zeitabständen.
In Schritt S1 werden die vier Raddrehzahlsignale VwFL, VwFR, VwRL und
VwRR sowie der erste und zweite Querbeschleunigungssensor YG1 und YG2
eingelesen.
In Schritt S2 wird der Mittelwert der beiden Querbeschleunigungssignale
(YG1 + YG2)/² berechnet und als repräsentativer Querbeschleunigungswert
YG für die Verteilersteuerung verwendet. Der repräsentative Querbeschleuni
gungswert YG kann betrachtet werden als äquivalent zu dem Grad oder Aus
maß der Radlastverschiebung zwischen dem vorderen linken und vorderen
rechten Rad oder zu einem Rollmoment, da die repräsentative Querbeschleu
nigung YG in hohem Maße korreliert mit der Radlastverschiebung vom In
nenrad zum Außenrad.
In Schritt S3 wird zum Zwecke des Vergleichs zwischen dem vorderen lin
ken und vorderen rechten Raddrehzahlsignalwert VwFL und VwFR der höhe
re der beiden Werte als die höhere Vorderraddrehzahl VwFMAX gesetzt und
der niedrige der Werte von VwFL und VwFR wird als niedriger Vorderrad
drehzahlwert VwFMIN gesetzt.
In Schritt S4 wird der Mittelwert (VwRL + VwRR)/2 der Raddrehzahlwerte
VwRL und VwRR der Hinterräder berechnet, und dieser berechnete Wert
wird als repräsentative Hinterraddrehzahl (repräsentative primäre Antriebs
raddrehzahl) VwR gesetzt.
In Schritt S5 wird ein Gewichtungskoeffizient RM abgeleitet aus einem vor
gegebenen Zusammenhang von Querbeschleunigung YG und Gewichtungs
koeffizient RM, wie in Schritt S5 angegeben ist, auf der Basis der Querbe
schleunigung YG, wie in Schritt S2 ausgerechnet worden ist.
Wie aus der Charakteristik des Zusammenhangs von YG und RM zu entneh
men ist, wird der Gewichtungskoeffizient RM bei "5" gehalten, wenn die
Querbeschleunigung YG geringer oder gleich 0,6 G ist (G ist die Erdbeschleu
nigung), und proportional von "5" bis zu einem oberen Grenzwert von "10" er
höht, wenn die Querbeschleunigung YG 0,6G überschreitet und nach und
nach auf 1,0G ansteigt. Die erwähnte Charakteristik des Zusammenhangs von
YG und RM wird vorab in dem Speicher der Steuerung 40 in der Form einer
Datenmappe in herkömmlicher Weise gespeichert.
In Schritt S6 wird ein gewichteter Mittelwert der höheren vorderen Rad
drehzahl VwFMAX und der niedrigeren vorderen Raddrehzahl VwFMIN be
rechnet und aus der folgenden Gleichung abgeleitet:
VwF = {(10 - RM)×VwFMAX + RM×VwFMIN}
Der gewichtete Mittelwert {(10 - RM)×VwFMAX + RM×VwFMIN} wird als
repräsentative Vorderraddrehzahl (eine repräsentative sekundäre Antriebs
raddrehzahl) VwF gesetzt. Der gewichtete Mittelwert {(10 - RM)×VwFMAX +
RM×VwFMIN
Claims (7)
1. Steuersystem für die Antriebsdrehmoment-Verteilung eines Fahrzeugs
mit Vierradantrieb, mit:
- - einer Verteilereinrichtung (11, 11a) mit einer Verteilerkupplung (11a) zur variablen Einstellung einer Drehmomentverteilung zwischen vorde ren und hinteren Antriebsrädern (10, 6),
- - Sensoren (30) zur Ermittlung des Grades der Radlastverschiebung von ei nem der linken und rechten Räder der sekundären Antriebsräder zum anderen,
- - einer Einrichtung zur Berechnung des Mittelwertes der Raddrehzahl der primären Antriebsräder und der sekundären Antriebsräder,
- - einer Einrichtung zur Steuerung der Verteilerkupplung (11a) entspre chend der Drehmomentverteilung auf der Basis der Differenz zwischen den Drehzahlmittelwerten,
gekennzeichnet durch
- - eine Gewichtungseinrichtung, die auf die Radlastverschiebung anspricht und einen Gewichtungskoeffizienten (RM) in bezug auf die niedrigere Drehzahl der linken und rechten sekundären Antriebsräder festsetzt,
- - welche Recheneinrichtung zum Berechnen der Mittelwerte für die se kundären Antriebsräder einen gewichteten Mittelwert der Raddrehzahl auf der Basis des Gewichtungskoeffizienten bestimmt, und
- - welche Einrichtung zur Steuerung die Drehmomentverteilung auf der Ba sis der Differenz zwischen dem Mittelwert der Drehzahl der primären Antriebsräder und dem gewichteten Mittelwert der Drehzahl der sekun dären Antriebsräder bestimmt.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewich
tungseinrichtung den Gewichtungskoeffizienten (RM) konstant hält, so daß
der gewichtete Mittelwert der Drehzahl der sekundären Antriebsräder iden
tisch mit dem einfachen Mittelwert ist, bis die Radlastverschiebung einen
vorgegebenen Schwellenwert überschreitet, und daß die Gewichtungsein
richtung den Gewichtungskoeffizienten entsprechend der Zunahme der Rad
lastverschiebung erhöht, nachdem der Wert der Radlastverschiebung den
vorgegebenen Schwellenwert überschritten hat.
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtungs
einrichtung den Gewichtungskoeffizienten proportional zu einer Erhöhung
der Radlastverschiebung ab Erreichen des vorgegebenen Schwellenwertes er
höht.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor (30) die Querbeschleunigung des Fahrzeugs abtastet.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor (30) einen Lenkwinkel und eine Fahrzeuggeschwindigkeit abta
stet.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch:
- - eine Auswahleinrichtung zum Auswählen einer niedrigeren Drehzahl und einer höheren Drehzahl eines der sekundären Antriebsräder,
- - welche Gewichtungseinrichtung entsprechend dem Ausmaß der Radlast verschiebung den Gewichtungskoeffizienten in bezug auf die niedrigere Drehzahl bestimmt.
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