DE19548744A1 - Signal- und Gegensprechanlage für die Haustechnik - Google Patents

Signal- und Gegensprechanlage für die Haustechnik

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Description

Die Erfindung betrifft eine Signal- und Gegensprechanlage für die Haustechnik mit den weiteren Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Signal- und Gegensprechanlagen für die Haustechnik sind im Laufe der Zeit zunehmend komplexer geworden. Neben der traditionellen Funktion als "Türklingel" sind Steuerungs- und Kontrollfunktio­ nen hinzugekommen, weiterhin ist die Komplexität der Anlagen mit immer größeren Wohneinheiten und dementsprechend einer größeren Anzahl von Mietparteien gestiegen. Das hat in der Vergangenheit dazu geführt, daß insbesondere der Montageaufwand erheblich ist und einen immer größeren Anteil an den Gesamtkosten einer sol­ chen Anlage ausmacht. Darüberhinaus sind bei herkömmlichen An­ lagen eine Vielzahl von Drähten zu verlegen, was ebenfalls Mon­ tageaufwand und Kosten in die Höhe treibt. Darüberhinaus sind insbesondere große Anlagen in der Vergangenheit mit dem Nachteil behaftet gewesen, daß der Ausfall einer einzigen Einheit, bei­ spielsweise des in einer Wohnung an der Eingangstüre angeordne­ ten Wechselsprech- und Türöffnungsapparates, u. U. den Ausfall der gesamten Anlage nach sich gezogen hat.
Es hat daher in der Vergangenheit Ansätze gegeben, die Störan­ fälligkeit zu senken, den Montageaufwand zu vereinfachen und Kosten zu sparen, indem mit weniger und leichter zu installie­ renden Leitungen gearbeitet wurde.
Der nächstkommende Stand der Technik ist in Form der WO 92/13418 gegeben. Aus dieser Druckschrift ist ein Telefonsystem zur Ver­ wendung in Wohnhäusern bekannt, bei der eine zentrale Steuerein­ heit über einen 2-Draht-Bus mit verschiedenen Endgeräten kommu­ niziert. Dabei ist bei dieser Ausführungsform vorgesehen, daß die Steuereinheit auf Anforderung eines Benutzers hin, bei­ spielsweise durch Drücken einer Klingeltaste an der Eingangstü­ re, den Bus mit einem Steuerstrom beaufschlagt, der das ausge­ wählte Endgerät anspricht. Dabei wird erst dann das Endgerät aktiv geschaltet, d. h. eine Kommunikation zwischen Endgeräten ist ausgeschlossen. Darüberhinaus kann ein Bewohner einer Woh­ nung von seinem Endgerät, d. h. von dem angeschlossenen Telefon aus, nicht aktiv auf den Bus zugreifen, beispielsweise um die Haupteingangstür über einen elektrisch gesteuerten Türöffner zu öffnen.
Aus der genannten Druckschrift geht nicht hervor, welche Maßnah­ men zu ergreifen sind, um die beiden Drähte des 2-Bus-Systems gegeneinander austauschbar, d. h. polungsfrei zu machen, und mit welchen Verfahren jedem Endgerät eine eindeutige Adresse zuzu­ ordnen ist. Die aus dem Stand der Technik bekannte Anlage ist daher auch insoweit nachteilhaft, als sie nicht durch Laien zu installieren ist und auch Fachleute einen erheblichen Zeitauf­ wand auf die Programmierung der einzelnen Adressen verwenden müssen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Signal- und Gegensprechanlage der gattungsgemäßen Art im allgemeinsten Sinne so fortzubilden, daß zur Verbindung der einzelnen Geräte unter­ einander lediglich ein 2-Draht-Bus erforderlich ist, dessen ein­ zelne Adern gegeneinander vertauscht werden können, so daß eine einfache Installation der Anlage gegebenenfalls auch durch Laien ermöglicht wird.
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Program­ mierung der Anlage, d. h. das Zuordnen von Adressen zu einzelnen Endgeräten (Signal- und/oder Sprechgeräten) oder Klingeltasten o. ä. zu vereinfachen.
Schließlich liegt der Erfindung noch die Aufgabe zugrunde, die Anlage bevorzugt so zu gestalten, daß der Ausfall einzelner Sig­ nal- und/oder Sprechgeräte nicht den Ausfall der gesamten Anlage nach sich zieht.
Die Lösung der Aufgabe ist bei einer gattungsgemäßen Signal- und Gegensprechanlage für die Haustechnik dadurch gegeben,
  • - daß die Anlage ein Anlagensteuergerät aufweist, das die einzelnen Signal- und/oder Sprechgeräte über den Bus mit einer Gleichspannung versorgt,
  • - daß ein Arbeitswiderstand parallel zu allen Signal- und/ oder Sprechgeräten an den Bus angeschlossen ist,
  • - daß jedes Signal- und/oder Sprechgerät eine parallel zu den beiden Adern des Busses geschaltete Dioden-Brückenschaltung als Verpolungsschutz aufweist,
  • - und daß in jedem Signal- und/oder Sprechgerät ein von dem Mikroprozessor (Logikschaltkreis) gesteuerter, schaltbarer zusätzlicher Lastzweig parallel zu den Busanschlüssen an­ geordnet ist (Pegelschalter).
Die Kombination der einzelnen erfinderischen Merkmale, insbeson­ dere der parallel zu beiden Adern des Busses geschalteten Dio­ den-Brückenschaltung als Verpolungsschutz, ermöglicht es, eine simple, aus zwei Drähten bestehende Leitung zur Bildung des Bus­ ses heranzuziehen. Da die beiden Adern unbesorgt gegeneinander vertauscht werden können, ist zur Installation der Anlage kein technisches Fachwissen notwendig, so daß die Anlage trotz ihrer komplexen technischen Ausbildung auch von ungelernten Hilfskräf­ ten montiert werden kann und sich so Kostenvorteile für den aus­ führenden installationsbetrieb ergeben.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Arbeitswiderstand in dem Steuergerät angeordnet ist und das Steuergerät Regelungsmittel aufweist, um die Versorgungsspannung in Abhängigkeit von dem Gesamtwiderstand des Busses und der An­ zahl der angeschlossenen Signal- und/oder Sprechgeräte zu re­ geln. Auf diese Weise paßt sich das Steuergerät selbsttätig un­ terschiedlichen Buslängen und einer unterschiedlichen Anzahl von Endgeräten an, so daß hierdurch der Montageaufwand so weit ver­ einfacht wird, daß er durch Laien ausführbar erscheint.
Um die Betriebssicherheit der Anlage zu erhöhen und um die drittgenannte Aufgabe zu lösen, ist bevorzugt vorgesehen, daß die angeschlossenen Signal- und/oder Sprechgeräte strangweise zusammengefaßt sind, wobei die Stränge parallel an dem Arbeits­ widerstand angeschlossen und einzeln abschaltbar sind.
Die Abschaltung wird dabei vorzugsweise durch in das Steuergerät integrierte Strangsicherungen vorgenommen. Auf diese Weise wird bei Kurzschluß eines einzelnen Endgerätes der zugeordnete Strang abgeschaltet, wodurch der Rest der Anlage, beispielsweise andere Etagen o. ä., nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
Um die zweitgenannte Aufgabe zu lösen, ist bevorzugt vorgesehen, daß
  • - jedes Signal- und/oder Sprechgerät einen Pegelsensor für die anliegende Spannung aufweist,
  • - daß die durch Betätigen eines Pegelschalters eines Signal­ und/oder Sprechgeräts auf dem Bus erzeugten Spannungsände­ rungen als Befehlsdiagramme gelesen und von dem jeweiligen Mikroprozessor eines angesprochenen Signal- und/oder Sprechgerätes ausgewertet werden, und
  • - daß jedes Signal- und/oder Sprechgerät einen zugeordneten Adreßcode aufweist, der eine während der Produktion verge­ bene fortlaufende Seriennummer als Bestandteil aufweist.
Es ist also mit anderen Worten ein Verfahren zur Kommunikation zwischen Geräten über einen seriellen Bus geschaffen worden, bei dem eine während des Produktionsprozesses jedem Gerät zugeord­ nete, in diesem gespeicherte, fortlaufende Seriennummer als Ge­ räteadresse verwendet wird, oder aber zumindest als Bestandteil der jeweiligen Geräteadresse. Auf diese Weise wird erreicht, daß jedes Gerät, beispielsweise ein Haustelefon, eine Wechselspre­ cheinheit o. ä., bereits eine feste, vom Werk einprogrammierte Adresse aufweist, so daß bei der Montage nicht aufwendig eine Adresse eingestellt oder programmiert werden müßte. Es ist be­ vorzugt vorgesehen, daß das Steuergerät über einen Programmier­ modus verfügt, bei dem die einem Endgerät zugeordnete Adresse automatisiert einem bestimmten Befehlssendegerät, beispielsweise der Klingeltaste einer Klingeltafel einer Türstation, zugeordnet werden kann. Auf diese Weise wird der gesamte Installations- und Programmieraufwand weiter vereinfacht und verringert, so daß einerseits Kosten gespart, andererseits die Montage technischen Laien zugemutet werden kann.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß sämtliche Endgeräte über den gemeinsamen Arbeitswiderstand, der der Modulation von Befehls­ diagrammen und der Sprachmodulation dient, auch mit der notwen­ digen Versorgungsspannung versorgt werden. Die von dem Steuerge­ rät in seiner Grundstruktur zur Verfügung gestellte Versorgungs­ leistung ist jedoch nicht ausreichend, um neben der reinen Kom­ munikation zwischen Endgeräten oder zwischen Steuergerät und Endgerät auch die notwendige Leistung für stärkere Verbraucher, beispielsweise herkömmliche Läutwerke oder Klingeln, zur Verfü­ gung zu stellen. Erfindungsgemäß ist daher bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß das Steuergerät eine zusätzli­ che, parallel zum Arbeitswiderstand geschaltete Stromquelle auf­ weist, die dann zuschaltbar ist, wenn bestimmte Signal- und/oder Betätigungsgeräte einen erhöhten Leistungsbedarf haben.
Dabei ist bevorzugt vorgesehen, daß die zusätzliche Stromquelle von dem Mikroprozessor des Steuergerätes zugeschaltet wird, wenn ein Befehl generiert wird, der bekannterweise einen starken Ver­ braucher, insbesondere also ein Läutwerk o. ä., einschaltet.
Da die zuschaltbare Stromquelle vorzugsweise parallel zu dem Arbeitswiderstand geschaltet ist, an dem alle Endgeräte über ihren jeweiligen Strang hängen, und der der Strommodulation für die Befehlsdiagramme dient, ist ein Übermitteln von Befehlen oder Befehlsdiagrammen dann nicht möglich, wenn die Stromquelle den Arbeitswiderstand brückt. Es ist also, wenn eine Klingelta­ ste gedrückt ist und es dementsprechend irgendwo im Haus läutet, nicht mehr möglich, über den Bus Befehlsdiagramme zu senden. Um diesem Manko abzuhelfen, sieht eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, daß ein vor dem gemeinsamen Knotenpunkt aller Stränge angeordneter Stromsensor zum Schalten der zusätzlichen Spannungsquelle vorgesehen ist, der die zusätzliche Stromquelle für die Zeitdauer eines Befehls dann abschaltet, wenn wegen Schließens des Pegelschalters eines Signal- und/oder Sprechgerä­ tes der im Bus fließende Strom einen definierten Wert über­ steigt. Übersteigt der Strom im Bus einen definierten Wert, so ist dies mit anderen Worten ein Zeichen dafür, daß ein Befehl gesendet werden soll, zu welchem Zweck der Pegelschalter des betreffenden Signal- und/oder Sprechgerätes geschlossen ist. Der Stromsensor erkennt diese Situation und schaltet die zusätzliche Stromquelle für die Zeitdauer des Befehls ab. Da der Befehl mit einer sehr kurzen Zeitspanne übertragen wird, ist diese Unter­ brechung für den Benutzer, d. h. den das Läutwerk hörenden Bewoh­ ner einer Wohnung, nicht wahrnehmbar.
Schließlich ist bevorzugt vorgesehen, daß die Sprechgeräte eine über einen Schalter auf den Bus schaltbare Sprecheinheit umfas­ sen, bestehend aus einem Hörkapselverstärker und einem Mikrofon­ verstärker o. ä., wobei Mikrofonverstärker und Hörkapselverstär­ ker voneinander entkoppelt sind. Die Übertragung von Sprachin­ formationen erfolgt wiederum über den allen Signal- und/oder Sprechgeräten gemeinsamen Arbeitswiderstand, wobei der durch diesen fließende Strom moduliert wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung näher dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematisch dargestellte Beispielanlage,
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Steuergerätes gemäß der Erfindung,
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Sprechgerätes,
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Spannungsni­ veaus auf dem Bus während der Übermittlung eines Befehls, und
Fig. 5 eine schematische Darstellung des Protokollauf­ baus bei einer Ausführungsform des erfindungsge­ mäßen Verfahrens zur Kommunikation aufeinen se­ riellen Bus.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsge­ mäßen Anlage. Die miteinander verdrillt dargestellten Adern ei­ nes jeden Busses 10 symbolisieren, daß sämtliche Einzelgeräte miteinander lediglich durch zwei Drähte verbunden sind, deren Polung willkürlich ist.
Ein Netztransformator 12 erzeugt eine zwischen 8 und 12 V lie­ gende Wechselspannung zur Versorgung des zentralen Anlagensteu­ ergerätes 14. Von dem Anlagensteuergerät 14 gehen einzelne, zu­ einander parallel geschaltete Stränge 16₁, 16₂, 16₃, 16₄ und 16₅ ab. Die auf der rechten Zeichnungsseite offen dargestellten Stränge symbolisieren, daß eine beliebige Anzahl von Geräten angeschlossen werden kann. Zu den Geräten können beispielsweise Türstationen für die Haupteingangstür eines Wohnblocks gehören, die in Fig. 1 symbolisch mit 18 dargestellt sind. In eine sol­ che Haupteingangsstation ist eine Klingeltafel mit einzelnen Tastern 20 integriert, weiter eine Sprecheinheit mit einem Laut­ sprecher bzw. Mikrofon 22. Weiterhin kann ein schematisch darge­ stellter Türöffner 24 an einem eigenen Bus 16₅ angeschlossen sein, es ist jedoch auch denkbar, ihn an einen Bus anzuschlie­ ßen, an dem auch andere Geräte angeschlossen sind.
In der obersten Reihe der Zeichnung dargestellt sind an einen Bus 16₃ angeschlossene Sprechgeräte, die als Haustelefon 26 dar­ gestellt sind.
In der zweiten Reihe sind Sprechgeräte dargestellt, die als laut sprechende Geräte 28, d. h. Wechselsprechgeräte mit Verstärker, ausgebildet sind. In der dritten Reihe, angeschlossen an den Strang 16₁, sind verschiedene Steuer- und Meldegeräte symbolisch dargestellt. Diese können die verschiedensten Funktionen ausfüh­ ren oder überwachen. Generell soll durch Übermittlung geeigneter Befehle über den jeweiligen Bus eine Vielzahl von möglichen Funktionen realisiert werden. Es handelt sich dabei beispiels­ weise um
  • - Türruf mit Rufunterscheidung beim Vorhandensein mehrerer Türen
  • - Anzeige Tür offen/geschlossen an den hausinternen Sprechge­ räten
  • - Sprechen zur Tür oder anderen hausinternen Sprechgeräten
  • - Türe öffnen
  • - Klingeln von der Etagentür oder Wohnungseingangstür
  • - Steuerung von Videokameras und Monitoren für Videotür­ sprechanlagen
  • - Steuerbefehle für Lichtschaltungen oder andere haustechni­ sche Einrichtungen.
Fig. 1 zeigt schließlich noch als graue Kästchen symbolisch dargestellte dezentrale Strangsicherungen bzw. Strangtrennschal­ tungen 30, die jedoch auch integral mit dem Anlagensteuergerät 14 ausgebildet sein können.
Das in Fig. 1 mit 14 bezeichnete zentrale Anlagensteuergerät ist in Fig. 2 als Blockschaltbild dargestellt. Die einzelnen Stränge bzw. 2-Draht-Busse 16 sind jeweils an einer Strangsiche­ rung S3 angeschaltet.
Alle Stränge sind parallel zu einem gemeinsamen Arbeitswider­ stand RA geschaltet. Über diesen wird die vom Netzgerät 12 (vgl. Fig. 1) gelieferte Versorgungsspannung zu den einzelnen Geräten geleitet, die am Bus 16 angeschlossen sind. Die Zusammenschau von Fig. 2 und Fig. 3 zeigt, daß das in Fig. 3 blockschalt­ bildmäßig dargestellte Sprechgerät über den Bus 16 mit dem An­ lagensteuergerät verbunden ist.
Die vom Netztransformator 12 gelieferte Spannung wird in einem Spannungsregelungsteil S6 gleichgerichtet und die Spannung wird auf einen Wert UR, d. h. einen Ruhewert geregelt. Dabei gleicht die Spannungsregelung den mit steigender Buslänge des Busses 16 steigenden Widerstand ebenso aus wie die unterschiedliche Anzahl von angeschlossenen Geräten.
Das in Fig. 3 dargestellte, am Bus 16 angeschlossene Sprechge­ rät weist eine Befehlssende- und Empfangsschaltung auf, die aus einem Pegelschalter S1 und einem Pegeldetektor S2 aufgebaut ist. Wird über einen Mikroprozessor G1 ein Sendebefehl generiert, so wird der Pegelschalter S1 dem gewünschten Befehlsprotokoll fol­ gend in schneller Folge geschlossen und geöffnet. Dabei wird der aus dem eigentlichen Pegelschalter S1 in Form eines Transistors in Emitterschaltung und einem Widerstand in Form einer Zenerdio­ de gebildete Lastzweig auf den Bus 16 aufgeschaltet.
Als Folge hiervon fließt ein höherer Strom durch den Bus 16 und damit auch durch den allen Geräten gemeinsamen Arbeitswiderstand RA. Folglich ist der Spannungsabfall über dem Arbeitswiderstand größer, so daß sich die verbleibende Busspannung für alle ande­ ren Geräte verringert darstellt. Die Spannungsregelung S6 arbei­ tet vergleichsweise träge, so daß die Modulation von Signalen am Arbeitswiderstand RA nicht gestört wird.
Alle anderen Geräte verfügen ebenfalls über eine Befehlssende- und Empfangsschaltung S1/S2, so wie sie in Fig. 3 dargestellt ist. Das angesprochene Gerät erkennt über den Pegeldetektor das gemäß Fig. 4 dargestellte Signal und wertet den Befehl in einer Logikschaltung G1 aus.
Stellt sich bei geschlossenem Pegelschalter S1 eine Spannung US ein, so läßt sich die Busspannung also durch Betätigen des Pe­ gelschalters S1 zwischen den Spannungen UR und US umschalten, wie in Fig. 4 dargestellt.
Ist das in Fig. 3 beispielhaft dargestellte Gerät das angespro­ chene Gerät, so kann der empfangene Befehl beispielsweise einen Ruftonlautsprecher G4 betätigen. Da dieser einen erhöhten Lei­ stungsbedarf hat, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die im zentralen Steuergerät 14 vorgesehene Logikschaltung bzw. der Mikroprozessor S10 den Leistungsbedarf an der speziellen Be­ fehlsform erkennt. Wird also beispielsweise von einer Türstation der Befehl "Klingeln" bzw. "Signal betätigen" über den Bus ge­ sendet, so erkennt auch die Schaltung S10 diesen Befehl. Darauf­ hin wird eine zusätzliche Stromquelle RQ parallel zum Netzteil S6 geschaltet, um den zusätzlichen Leistungsbedarf zur Verfügung zu stellen.
Da der Arbeitswiderstand RA zu diesem Zeitpunkt überbrückt ist, können keine Befehle durch Strommodulation am Arbeitswiderstand gesendet werden. Gleichfalls ist keine Sprachübertragung mög­ lich. Um es anderen Geräten während des Läutens an einer Station trotzdem zu erlauben, Befehle auszutauschen, ist ein Stromsensor S4 vorgesehen.
Wird während die Stromquelle RQ zur Abdeckung zusätzlichen Lei­ stungsbedarfes parallelgeschaltet ist ein Pegelschalter S1 eines der am Bus 16 angeschlossenen Geräte betätigt, so erkennt der Stromsensor S4 den eine bestimmte Stelle übersteigenden, durch den Knotenpunkt S9 fließenden Strom und schaltet dann für die Dauer eines Befehls die parallelgeschaltete Stromquelle RQ ab, indem ein entsprechender Befehl an die Logikschaltung S10 zur Betätigung des Schalters ausgegeben wird. Auf diese Weise ist auch während des Läutens in einem angeschlossenen Endgerät eine Kommunikation der Geräte untereinander möglich, da die Dauer eines Befehls so kurz ist, daß die Unterbrechung des Läutens nicht wahrgenommen wird.
Wie Fig. 3 zeigt, weisen diejenigen Geräte, die eine Sprechein­ heit aufweisen, weiterhin einen "Lineschalter" G3 auf. Dieser kann beispielsweise durch Abnehmen des Hörers betätigt werden. Die Sprecheinheit G2 weist eine 2-Draht- zu 4-Draht-Umsetzein­ heit auf, um zu verhindern, daß es wegen Rückkopplungen zu unan­ genehmen Pfeifgeräuschen kommt.
Ohne die Baugruppen G4, G3 und G2 entspricht das in Fig. 3 ge­ zeigte Blockschaltbild Endgeräten, die zwar an den Bus 16 ange­ schlossen sind, jedoch nicht der Sprachkommunikation dienen. Solche Geräte können beispielsweise Steuerungsaufgaben wahrneh­ men, wie beispielsweise in der Funktion als Türöffner.
Fig. 3 zeigt weiterhin die erfindungsgemäß vorgesehene Verpo­ lungsschutzschaltung G6, die im wesentlichen aus einer Brücken­ schaltung aus vier Dioden besteht. Wegen dieses eingangs ange­ ordneten Bauteiles ist die Adernlage im Bus 16 beliebig, so daß auch technische Laien einen schnellen und kostengünstigen An­ schluß von Endgeräten an den Bus 16 vornehmen können.
Erfindungsgemäß ist insbesondere vorgesehen, daß jedem Gerät, insbesondere Signal- und/oder Sprechgerät, d. h. an dem Bus 16 anzuschließenden Endgerät, werksmäßig eine Seriennummer zugeord­ net wird, die in einem Festwertspeicher (PROM oder EPROM) fest und unveränderbar gespeichert wird. Erfindungsgemäß ist weiter­ hin vorgesehen, wie Fig. 5 zeigt, diese jedes einzelne Gerät individualisierende Seriennummer als Adresse oder zumindest als Bestandteil der Adresse des Einzelgeräts am Bus 16 zu verwenden.
Dieses Konzept ermöglicht es, bei Montage der gesamten Anlage eine einfache Adreßzuweisung, d. h. Codierung der Geräte zu er­ möglichen, wobei keine technischen Kenntnisse vorausgesetzt wer­ den.
Dabei kann in den Mikroprozessor S10 des in Fig. 2 dargestell­ ten zentralen Steuergeräts ein Programm implementiert sein, das sich mittels eines mit dem Bezugszeichen S7 bezeichneten Schal­ ters aktivieren läßt. Die Anlage wird dann programmgesteuert in den Codiermodus geschaltet, wobei folgendes Verfahren denkbar ist:
  • 1. Am Steuergerät (Fig. 2) wird die gesamte Anlage mittels des Schalters S7 in den Programmiermodus geschaltet. In dieser Betriebsart können nun vorteilhafterweise zwei Per­ sonen die Zuordnung von beispielsweise Klingeltasten am Hauseingang zu den hausinternen Sprechgeräten vornehmen und gleichzeitig die Anlage überprüfen.
  • 2. An jedem Sprechgerät wird der Hörer abgenommen bzw. die Sprechtaste gedrückt. Wie weiter oben bereits erläutert, übermittelt die Logikschaltung (Mikroprozessor) des jewei­ ligen Endgeräts einen Befehl, der die dem Gerät zugeordnete Seriennummer enthält.
  • 3. Gleichzeitig wird eine Sprechverbindung zwischen Türsprech­ stelle und dem hausinternen Sprechgerät hergestellt. Sowohl die Logikschaltung des Sprechgeräts als auch der Türstation schalten den Sprechkreis auf den Bus 16. In diesem Zustand ist eine Verständigung möglich, somit kann die ordnungsge­ mäße Funktion der Sprachübertragung zwischen den Geräten überprüft werden.
  • 4. Wird nun im Programmiermodus einmal eine Klingeltaste ge­ drückt, so wird diese dem hausinternen Sprechgerät, dessen Seriennummer zuletzt aufgerufen worden ist, zugeordnet.
  • 5. Diese Zuordnung wird von der Logikschaltung S10 des in Fig. 2 dargestellten zentralen Steuergerätes in einem nicht flüchtigen Speicher (EPROM) abgespeichert. Damit ist eine Zuordnung der Klingeltaste zu einem ganz bestimmten, bei­ spielsweise in einem Gebäude bereits an einer bestimmten Stelle angeordneten Endgerät über dessen Seriennummer er­ folgt. Wird nun nach wiederholtem Betätigen des Schalters S7 und damit Rückschalten in den Standardbetrieb die Klin­ geltaste gedrückt, wird die zur Selektion notwendige Se­ riennummer des zu rufenden Sprechgeräts in das Befehlsdia­ gramm eingefügt und damit die Adressierung vorgenommen. Sämtliche Geräte überprüfen die Befehlsdiagramme, die auf den Bus 16 übertragen werden, auf die darin enthaltene Se­ riennummer und führen bei Übereinstimmung den im Diagramm enthaltenen Befehl aus (vergl. hierzu Fig. 5). Indem eine werksseitig bereits vergebene Seriennummer als Adressenbe­ standteil oder als Adresse verwendet wird, kann die oben beschriebene Routine zur Programmierung bzw. Codierung ver­ wendet werden, die ebenfalls vom technischen Laien durch­ geführt werden kann.
  • 6. Wird der Schalter S7 - wie zuvor angesprochen - zum zweiten Mal betätigt, so wird das Steuergerät in den normalen Be­ triebsmodus zurückgeschaltet.
Bezugszeichenliste
10 Bus
12 Netztransformator
14 Steuergerät
16 Strang, Bus
16₁, 16₂, 16₃, 16₄ Stränge (Einzelstränge des Busses)
18 Türstation
20 Taster
22 Lautsprecher
24 Türöffner
26 Haustelefon
28 Türsprechgerät
30 Strangtrenneinheit
G1 Mikroprozessor (von 28)
G2 Sprecheinheit
G3 Lineschalter
G4 Lautsprecher (Signaleinheit)
G5 Spannungsregelung
G6 Verpolungsschutzschaltung
S1 Pegelschalter
S2 Pegeldetektor
S3 Strangsicherung
S4 Stromsensor
S5 Arbeitswiderstand/Zusatzstromquelle
S6 Spannungsregler
S7 Programmierschalter
S10 Mikroprozessor (von 14)
RA Arbeitswiderstand
RQ Stromquelle

Claims (12)

1. Signal- und Gegensprechanlage für die Haustechnik mit meh­ reren längs eines gemeinsamen 2-Draht-Busses (16) angeord­ neten Signal- und/oder Sprechgeräten (18, 24, 26, 28), die jeweils einen Mikroprozessor (G1) aufweisen, der der Verarbeitung von über den Bus geleiteten digitalen Si­ gnalen in Form von Änderungen der Busspannung dient,
dadurch gekennzeichnet,
  • - daß die Anlage ein Anlagensteuergerät (14) aufweist, das die einzelnen Signal- und/oder Sprechgeräte (18, 24, 26, 28) über den Bus mit einer Gleichspannung ver­ sorgt,
  • - daß ein Arbeitswiderstand (RA) parallel zu allen Si­ gnal- und/oder Sprechgeräten an den Bus (16) ange­ schlossen ist,
  • - daß jedes Signal- und/oder Sprechgerät eine parallel zu den beiden Adern des Busses geschaltete Dioden- Brückenschaltung (G6) als Verpolungsschutz aufweist,
  • - und daß in jedem Signal- und/oder Sprechgerät ein von dem Mikroprozessor gesteuerter, schaltbarer zusätzli­ cher Lastzweig (S1) parallel zu den Busanschlüssen angeordnet ist (Pegelschalter).
2. Signal- und Gegensprechanlage nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Arbeitswiderstand (RA) in dem Steu­ ergerät (14) angeordnet ist und das Steuergerät Regelungs­ mittel (S6) aufweist, um die Versorgungsspannung in Abhän­ gigkeit von dem Gesamtwiderstand des Busses (16) und der Anzahl der angeschlossenen Signal- und/oder Sprechgeräte (18, 24, 26, 28) zu regeln.
3. Signal- und Gegensprechanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die angeschlossenen Signal- und/oder Sprechgeräte (18, 24, 26, 28) strangweise (16₁, 16₂, 16₃, 16₄, 16₅) zusammengefaßt sind, wobei die Stränge parallel an dem Arbeitswiderstand (RA) angeschlos­ sen und einzeln abschaltbar sind.
4. Signal- und Gegensprechanlage, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
  • - jedes Signal- und/oder Sprechgerät (26, 28) einen Pe­ gelsensor (S2) für die anliegende Spannung aufweist,
  • - daß die durch Betätigen eines Pegelschalters (S1) ei­ nes Signal- und/oder Sprechgeräts auf dem Bus (16) erzeugten Spannungsänderungen als Befehlsdiagramme gelesen und von dem jeweiligen Mikroprozessor (G1) eines angesprochenen Signal- und/oder Sprechgerätes ausgewertet werden, und
  • - daß jedes Signal- und/oder Sprechgerät einen zugeord­ neten Adreßcode aufweist, der eine während der Produk­ tion vergebene fortlaufende Seriennummer als Bestand­ teil aufweist.
5. Signal- und Gegensprechanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergerät (14) eine zusätzliche, parallel zum Arbeitswi­ derstand (RA) geschaltete Stromquelle (RQ) aufweist, die dann zuschaltbar ist, wenn bestimmte Signal- und/oder Betä­ tigungsgeräte einen erhöhten Leistungsbedarf haben.
6. Signal- und Gegensprechanlage nach Anspruch 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß ein vor dem gemeinsamen Knotenpunkt (S9) aller Stränge angeordneter Stromsensor (S4) zum Schalten der zusätzlichen Spannungsquelle vorgesehen ist.
7. Signal- und Gegensprechanlage nach Anspruch 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Stromsensor (S4) die zusätzliche Stromquelle (RQ) für die Zeitdauer eines Befehls abschal­ tet, wenn wegen Schließens des Pegelschalters (S1) eines Signal- und/oder Sprechgerätes der im Bus (16) fließende Strom einen definierten Wert übersteigt.
8. Signal- und Gegensprechanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätz­ liche Stromquelle (RQ) von dem Mikroprozessor (S10) des Steuergeräts (14) zugeschaltet wird, wenn ein Befehl gene­ riert wird, der einen starken Verbraucher, insbesondere ein Läutwerk, einschaltet.
9. Signal- und Gegensprechanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Signal­ gerät in Form einer Klingeltafel (18) mit einer Anzahl von Tastern (20) ausgebildet ist, daß jedem Taster eine frei speicherbare Adresse in Form eines eine Seriennummer eines Signal- und/oder Sprechgerätes (26, 28) umfassenden Befehls zuordbar ist, und daß diese Adresse während der Montage der Anlage, beispielsweise in einem Wohnhaus, in einem Program­ miermodus vom Steuergerät (14) gesteuert zuordbar ist.
10. Signal- und Gegensprechanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprechgeräte eine über einen Schalter (G3) auf den Bus schaltbare Sprecheinheit (G2) umfassen, mittels derer der über den allen Signal- und/oder Sprechgeräten gemeinsamen Arbeitswiderstand (RA) fließende Strom moduliert werden kann.
11. Signal- und Gegensprechanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprecheinheit (G2) eine Entkopp­ lungsschaltung zwischen einem Hörkapselverstärker und einem Mikrofonverstärker aufweist.
12. Verfahren zur Kommunikation zwischen Geräten über einen se­ riellen Bus, dadurch gekennzeichnet, daß eine während des Produktionsprozesses jedem Gerät zugeordnete, in diesem gespeicherte, fortlaufende Seriennummer als Geräte-Adresse, oder zumindest als Bestandteil der Adresse, verwendet wird.
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