DE19548475A1 - Verfahren zur Bestimmung einer relativen 180 DEG Abschälfestigkeit - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung einer relativen 180 DEG AbschälfestigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung einer relativen 180°- Abschälfestigkeit
einer flexiblen Folie, welche eine auf einem Substrat aufgebrachte Haftklebstoffschicht
enthält, von der Oberfläche eines Testsubstrates relativ zu der Oberfläche eines
Vergleichssubstrates. Die Erfindung betrifft weiterhin ein zur Durchführung des Verfahrens
geeignetes Testset und eine entsprechende Vorrichtung.
Zur quantitativen Bestimmung der 180°-Abschälfestigkeit wird nach ASTM D-1000-78 eine
auf einem Testsubstrat unter definierten Verklebungsbedingungen aufgebracht flexible Folie,
welche einen Haftklebstoffschicht enthält, mit konstanter Geschwindigkeit unter einem
Winkel von 180° abgezogen. Die dazu benötigte Kraft ist ein Maß für
180°-Abschälfestigkeit.
Ein semiquantitatives Meßverfahren ist in DD 128,450 beschrieben. Dabei wird eine eine
Haftklebstoffschicht enthaltende Folie unter definierten Bedingungen auf das Testsubstrat
aufgebracht, welches dann in eine Haltevorrichtung eingespannt wird, wobei die Neigung
des Testsubstrats zur Senkrechten variiert werden kann. An der Folie wird anschließend ein
Gewicht befestigt und die Zeit gemessen, die zur Abschälung eines bestimmten
Folienabschnitts vom Testkörper benötigt wird. Wenn nach diesem Verfahren die
Abschälfestigkeit einer Folie von zwei verschiedenen Testsubstraten verglichen werden soll,
sind hierzu zwei Messungen erforderlich. Nachteilig ist weiterhin, daß das Testsubstrat nur
begrenzte Abmessungen aufweisen darf- um in der Walzenvorrichtung mit der Folie
verbunden werden zu können.
Es besteht daher ein Bedürfnis nach einem einfachen, qualitativen Meßverfahren zur
Bestimmung einer relativen 180°- Abschälfestigkeit einer flexiblen Folie, welche eine auf
einem Substrat aufgebrachte Haftklebstoffschicht enthält, von der Oberfläche eines
Testsubstrates relativ zu der Oberfläche eines Vergleichssubstrates, wobei das Verfahren
- - einfach und ohne großen apparativen Aufwand durchführbar, sowie
- - außerhalb des Labors und
- - auch für Testsubstrate mit großen Abmessungen
anwendbar sein sollte. So muß z. B. vor einer Beklebung von Lastkraftwagenplanen mit
dekorativen Folien, welche eine Haftklebstoffschicht aufweisen, geprüft werden, ob die
betreffende Folie eine ausreichende Abschälfestigkeit von der Lastkraftwagenplane aufweist.
Dabei kommt es nicht auf die Bestimmung eines absoluten Wertes für die Abschälfestigkeit
an, ausreichend ist vielmehr die relative Bestimmung der Abschälfestigkeit von der
Lastkraftwagenplane im Vergleich zu einem Testsubstrat. Diese relative Messung sollte
vorteilhaft vor Ort erfolgen, ohne daß eine Probe der Lastkraftwagenplane im Labor
gemessen werden muß.
Ein einfaches, kostengünstiges und ohne großen apparativen Aufwand vor Ort leicht
durchführbares Verfahren zur Bestimmung einer relativen 180°-Abschälfestigkeit einer
Folie, welche eine Haftklebstoffschicht enthält, von einem Testsubstrat relativ zu einem
Vergleichssubstrat ist bisher im Stand der Technik nicht beschrieben worden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung einer relativen 180°-
Abschälfestigkeit einer flexiblen Folie (2), welche eine auf einem Substrat (2a) aufgebrachte
Haftklebstoffschicht (2b) enthält, von einer im wesentlichen ebenen Oberfläche (3a) eines
Testsubstrates (3) relativ zu einer im wesentlichen ebenen, der Oberfläche (3a) des
Testsubstrates (3) abgewandten und zu dieser im wesentlichen parallel orientierten
Oberfläche (1a) eines Vergleichssubstrates (1), wobei die Haftklebstoffschicht unter im
wesentlichen gleichen Verklebungsbedingungen so mit der Oberfläche (3a) des
Testsubstrates (3) und der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) verbunden ist, daß
die Folie (2) mit der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) und der Oberfläche (1a) des
Vergleichssubstrates (1) jeweils einen Winkel von im wesentlichen 180° bildet, und wobei
die Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) in Abschälrichtung parallel zu der
Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) bewegt wird.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeignetes Testset, welches die Folie (2) und mindestens ein Vergleichssubstrat
(1) mit mindestens einer im wesentlichen ebenen Oberfläche (1a) enthält.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeignete Vorrichtung, welche umfaßt
- - ein Testsubstrat (3) mit einer im wesentlichen ebenen Oberfläche (3a),
- - ein zur Oberfläche (3a) des Testsubstrates im wesentlichen parallel orientiertes Vergleichssubstrat (1), dessen der Oberfläche (3a) des Testsubstrates abgewandte Oberfläche (1a) im wesentlichen eben ist, und
- - eine flexible Folie (2), deren Haftklebstoffschicht (2b) so mit der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) und der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) verbunden ist, daß die Folie (2) mit der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) und der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) jeweils einem Winkel von im wesentlichen 180° bildet.
Die Fig. 1-3 bzw. 5-7 zeigen jeweils aufeinanderfolgende Schritte eines Verfahrens zur
Herstellung einer in Fig. 4 bzw. Fig. 8 gezeigten erfindungsgemäßen Vorrichtung. Fig. 1-4
sind Draufsichten, und die Fig. 5-8 sind die zugehörigen Längsschnitte entlang der in Fig. 1
angegebenen Linie A-A.
In Fig. 1 und 5 ist die Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) und die Oberfläche (1a) des
Vergleichssubstrates (1) unter im wesentlichen gleichen Bedingungen mit der
Haftklebschicht (2b) der Folie verbunden worden.
Die Fig. 2 und 6 zeigen, daß das Vergleichssubstrat (1) anschließend so um einen Winkel
von im wesentlichen 180° relativ zu der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) gedreht wird,
daß die klebstoffreien Rückseiten der Folie im wesentlichen übereinander liegen. Der
Drehpunkt befindet sich im verklebungsfreien Übergangsbereich der Folie (2) zwischen der
Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) und der Oberfläche (3a) des Testsubstrates.
Die Fig. 3 und 7 zeigen, daß das Vergleichssubstrat (1) danach im wesentlichen parallel zu
der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) und längs der Linie A-A entgegen der durch Fig.
4 und 8 gegebenen Abschälrichtung verschoben wird, wobei sich die Klebstoffschicht (2b)
der Folie (2) teilweise von der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates löst.
Zur Herstellung der in den Fig. 4 und 8 gezeigten erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das
Vergleichssubstrat (1) dann wiederum um einen Winkel von im wesentlichen 180° relativ zu
der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) gedreht, so daß die Oberfläche (1a) des
Vergleichssubstrates (1) von der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) abgewandt ist. Der
Drehpunkt befindet sich im ursprünglichen, in Fig. 5 gezeigten Übergangsbereich der Folie
(2) zwischen der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates und der Oberfläche (3a) des
Testsubstrates (3). Die Drehung erfolgt erfolgt im wesentlichen verdrillungsfrei, so daß die
verschiedenen Abschnitte der Folie (2) im wesentlichen übereinander liegen.
Das Testset, welches zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens benutzt werden
kann, umfaßt die flexible Folie (2) sowie mindestens ein Vergleichssubstrat (1) mit einer im
wesentlichen ebenen Oberfläche (1a).
Die flexible Folie (2), deren 180°-Abschälfestigkeit von der Oberfläche (3a) des
Testsubstrates (3) relativ zu der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates bestimmt werden
soll, umfaßt ein dünnes, flexibles Substrat (2a), bei dem es sich vorzugsweise um einen
Polymerfilm handelt. Bevorzugt sind z. B. ggf. substituierte Polyolefin-, Polyester-,
Polycarbonat-, Polyurethan- oder Polymethacrylatfilme. Daneben können auch beschichtete
Papierfilme oder flexible metallische Filme wie z. B. dünne Al- oder Cu-Filme als Substrat
verwendet werden. Das Substrat ist vorzugsweise z. B. mit Hilfe von Siebdruck oder anderen
Drucktechniken bedruckbar und erlaubt so die Herstellung von Graphiken und dekorativen
Folien. Besonders bevorzugt als Substrat sind Polyvinylchloridfilme und Polyurethanfilme.
Das Substrat (2a) weist vorzugsweise eine Dicke zwischen 10 µm und 5 mm und
insbesondere zwischen 25 µm und 300 µm auf
Die Oberfläche des Substrats (2a), welche die Haftklebstoffschicht (2b) trägt, wird vorzugsweise mit chemischen Primern behandelt oder dem Corona-Verfahren unterworfen, um eine starke Haftung zwischen der Substratoberfläche und der Haftklebstoffschicht zu erzielen.
Die Oberfläche des Substrats (2a), welche die Haftklebstoffschicht (2b) trägt, wird vorzugsweise mit chemischen Primern behandelt oder dem Corona-Verfahren unterworfen, um eine starke Haftung zwischen der Substratoberfläche und der Haftklebstoffschicht zu erzielen.
Für die Haftklebstoffschicht (2b) kann jedes Haftklebstoffmaterial verwendet werden.
Das Haftklebstoffmaterial beruht vorzugsweise auf einem Acrylathaftklebstoff, welcher aus
der Gruppe von Polymeren und Copolymeren ausgewählt ist, die von Acryl- und
Methacrylsäure sowie deren Derivaten wie z. B. Estern, Amiden oder Nitrilen abgeleitet sind.
Es können Mischungen verschiedener Polymere und Copolymere verwendet werden. Die
Polymere und Copolymere haben vorzugsweise eine Glasübergangstemperatur von weniger
als 0°C, so daß das Haftklebstoffmaterial bei Raumtemperatur klebrig ist. Besonders
bevorzugt sind Haftklebstoffe, die Homopolymere oder Copolymere enthalten von n-
Butylacrylat, Isobutylacrylat, Hexylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Isooctylacrylat, n-
Octylacrylat, n-Octylmethacrylat, 2-Methylbutylacrylat, Isononylacrylat, n-Nonylacrylat,
Isoamylacrylat, n.Decylacrylat, Isodecylacrylat, Isodecylmethacrylat, 4-Methyl-2-
pentylacrylat, Dodecylacrylat und Isobornylacrylat. Bevorzugte acrylische Comonomere sind
Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid, Methacrylamid, Acrylnitril und Methacrylnitril.
Zur Erhöhung der Klebrigkeit können Haftklebstoffmaterialien, welche auf Acrylat-haltige
Polymeren oder Copolymeren basieren, verschiedene Harze oder Klebrigkeitsverstärker
zugesetzt werden. Zusätze dieser Art sind in der Literratur beschrieben und können z. B. aus
D. Satas (ed.), Handbook of pressure sensitive adhesive technology, New York, 1989, S.
567-600 entnommen werden.
Falls die Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) und/oder die Oberfläche (1a) des
Vergleichssubstrates (1) rauh sind, ist die Haftklebstoffschicht (2b) vorzugsweise relativ dick
und beträgt z. B. 0.5-5 mm. Hierzu werden vorzugsweise sogenannte
Schaum-Haftklebstoffmaterialien (foam pressure-sensitive adhesive) eingesetzt, welche eine poröse
Struktur mit offenen und/oder geschlossenen Poren aufweisen, die durch Mischen des
Haftklebstoffmaterials mit Mikrohohlkugeln wie z. B. Glas- oder Kunststoffmikrohohlkugeln
oder durch Aufschäumen des Haftklebstoffmaterials mit inertem Gas wie z. B. Stickstoff
erzeugt werden können. Das Schaum-Haftklebstoffmaterial weist typischerweise eine
Porosität von bis zu 65 Vol.% auf. Schaumhaftklebstoffmaterialien sind z. B. beschrieben in
US 4,223,067, US 4,415,615 und EP 0,257,984.
Die Haftklebstoffschicht (2b) kann vorzugsweise auch auf Gummiharzen basieren, welche
eine Gummikomponente und zur Erhöhung der Klebrigkeit eine Harzkomponente umfassen.
Die Gummikomponente basiert auf einem oder mehreren natürlichen Gummimaterialien wie
z. B. Styrol-Butadien-Elastomeren, Styrol-Isopren-Elastomeren, Polybutadienen,
Polyisobutylenen sowie Silikongummis. Die Harzkomponente umfaßt einen oder mehrere,
die Klebrigkeit erhöhende Harze wie z. B. Glycerylester von hydrogenierten Harzen,
thermoplastische Terpenharze, Petroleum-Kohlenwasserstoff-Harze, Coumarone-Inden-
Harze, synthetische Phenolharze, Polybutene mit niedriger Molekularmasse sowie klebrige
Silikonharze. Das Verhältnis aus der Masse der Gummikomponente zur Masse der
Harzkomponente liegt vorzugsweise zwischen 0.2 und 5, und insbesondere zwischen 0.5
und 2.
Die beschriebenen Haftklebstoffmaterialien sollen die Erfindung lediglich erläutern und
keinesfalls begrenzen. Der Fachmann kann aus dem in der Literatur beschriebenen großen
Pool an Haftklebstoffen ohne weiteres andere für die vorliegende Erfindung geeignete
Haftklebstoffe auswählen (s. z. B. D. Satas, Handbook of Pressure Sensitive Adhesives, New
York, 1989).
Die Haftklebstoffschicht (2b) wird vorzugsweise vor dem Gebrauch durch einen
sogenannten Release Liner (Schutzfilm oder -folie) geschützt.
Die flexible Folie (2) kann neben der Haftklebstoffschicht (2b) und dem Substrat (2a) noch
weitere Schichten enthalten. So kann das Substrat z. B. zur Erhöhung der mechanischen
Belastbarkeit und der Beständigkeit gegen Wasser oder Feuchtigkeit mit einer
durchsichtigen Beschichtung, welche ein Polyurethanpolymer enthält, versehen sein.
Darüberhinaus kann das Substrat z. B. auch auf der der Oberfläche (2b) abgewendeten Seite
einen weitere Haftklebstoff aufweisen, welche mit der Haftklebstoffschicht (2b) identisch
oder auch von dieser verschieden sein kann. Auf dieser zusätzlichen Haftklebstoffschicht
können dann weitere Schichten aufgebracht sein. Weitere Modifikationen oder
Erweiterungen des Aufbaus der flexiblen Folie (2) sind für den Fachmann offensichtlich.
Die flexible Folie (2) kann verschiedene geometrische Abmessungen aufweisen. So kann die
Folie (2) z. B. in Form eines rechteckigen Streifens vorliegen, wie dies etwa in Fig. 1 gezeigt
ist. Es ist aber z. B. auch möglich, daß die mit dem Vergleichssubstrat (1) bzw. mit dem
Testsubstrat (3) verbundenen rechteckigen Abschnitte der Folie (2) unterschiedliche Breiten
aufweisen, wobei die beiden rechteckigen Abschnitte vorzugsweise eine gemeinsame
Symmetrieachse aufweisen. Diese Anordnung kann z. B. vorteilhaft sein, wenn die auf die
Folienbreite bezogenen 180°-Abschälfestigkeiten auf den jeweiligen Oberflächen von Test-
und Vergleichssubstrat (3) bzw. (1) sehr unterschiedlich sind. Vorzugsweise weist die flexible
Folie (2) in Abschälrichtung parallele Kanten auf.
Die Abschnitte der Folie (2), welche mit der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) bzw. der
Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) verbunden sind, können identische oder auch
unterschiedliche Haftklebstoffe (2b) aufweisen. Im ersteren Fall werden die 180°-
Abschälfestigkeiten einer Folie (2) mit einem einheitlichen Haftklebstoff (2b) von den
jeweiligen Oberflächen des Testsubstrates (3) und des Vergleichssubstrates (1) relativ
zueinander bestimmt, während im letzteren Fall die 180°-Abschälfestigkeit einer der beiden
Haftklebstoffschichten von einer der beiden Oberflächen (1a) bzw. (3a) mit der 180°-
Abschälfestigkeit der anderen Haftklebstoffschicht von der anderen Oberfläche (2b′)
verglichen wird.
Die beschriebenen Modifikationen der Folie (2) hinsichtlich des geometrischen Aufbaus oder
der Zusammensetzung der Haftklebstoffschicht (2b) sind beispielhaft zu verstehen und sollen
die vorliegende Erfindung erläutern, ohne sie einzuschränken. Der Fachmann kann im
Rahmen der vorliegenden Erfindung leicht weitere Modifikationen angeben, die im Hinblick
auf eine bestimmte Aufgabenstellung optimiert sind, ohne dabei erfinderisch tätig zu werden.
Die Abmessungen der Folie (2) werden vorzugsweise im Hinblick auf die Abmessungen des
Vergleichssubstrates (1) gewählt. Die Abmessung der Folie (2) in Längsrichtung beträgt
typischerweise etwa mindestens das 1,5- oder 2-Fache der Abmessung des
Vergleichssubstrates in der Richtung, in der die Folie aufgebracht wird, wobei eine übliche,
gut handhabbare Größe des Vergleichssubstrates vorausgesetzt ist. Dadurch wird erreicht,
daß die Folie (2) mit dem Vergleichssubstrat über im wesentlichen dessen ganze Länge
verbunden werden kann. Die Querabmessung der Folie beträgt typischerweise etwa 0.5 mm
bis 10 cm. Die genannten Abmessungen sind lediglich beispielhaft zu verstehen und können
jederzeit im Hinblick auf die Abmessungen des Vergleichssubstrates (1) und/oder
Testsubstrates (3) optimiert werden.
Das Vergleichssubstrat (1) kann eine Vielzahl von Materialien enthalten bzw. aus diesen
bestehen wie z. B. aus Metallen, Kunststoffen oder beschichtetem Papier. Bevorzugte
Metalle sind Aluminium, rostfreier Edelstahl, Messing oder Kupfer. Beispiele für geeignete
Kunststoffe sind Polypropylen, Polyethylen und Polyvinylchlorid. Die für die 180°-
Abschälfestigkeitsmessungen benutzte Oberfläche (1a) des Testsubstrates ist im
wesentlichen eben und wird vorzugsweise definiert und reproduzierbar vorbehandelt, so z. B.
durch Polieren oder Beschichten oder durch eine andere geeignete Oberflächenbehandlungs
methode.
Das Vergleichssubstrat (1) kann verschiedenste geometrische Formen und Abmessungen
aufweisen, die i.a. im Hinblick auf eine möglichst einfache Handhabbarkeit des
Vergleichssubstrates (1) ausgewählt werden. Die Dicke des Vergleichssubstrates beträgt
typischerweise etwa zwischen 500 µm und 5 mm, und insbesondere zwischen 500 µm und 2
mm, um zu gewährleisten, daß die Abschälwinkel von der Oberfläche (3a) des Testsubstrates
(3) und der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) im wesentlichen 180° sind. Die
Abmessung des Vergleichssubstrates sollte in der Richtung, in der die Folie (2) aufgebracht
wird, vorzugsweise mindestens 5 cm oder mehr betragen, damit das Vergleichssubstrat in
dem in Fig. 3 und Fig. 7 gezeigten Schritt eines Verfahrens zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung sicher gehandhabt werden kann.
Die Wahl des Materials für das Vergleichssubstrat (1) sowie dessen geometrische
Abmessungen ergeben sich aus naheliegenden, rein praktischen Erwägungen im Hinblick auf
eine möglichst einfache und sichere Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Abwandlungen und Modifikationen sind z. B. im Hinblick auf die konkrete Ausgestaltung des
Testsubstrates jederzeit leicht möglich.
Die Folie (2) sowie mindestens ein Vergleichssubstrat (1) bilden die wesentlichen
Bestandteile eines Testsets zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Das
Testset kann aber auch mehrere Vergleichssubstrate (1) aus verschiedenen Materialien
umfassen, um gegebenenfalls verschiedene relative 180°-Abschälfestigkeiten bestimmen zu
können. Das Testset kann darüberhinaus noch eine Vorrichtung oder ein Werkzeug (nicht
dargestellt) umfassen, welches die Aufbringung der Klebstoffschicht unter im wesentlichen
gleichen Verklebungsbedingungen auf die Oberfläche (3a) des Testsubstrates und die
Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) gestattet. Bei dem Werkzeug kann es sich z. B.
um eine spatelförmige Vorrichtung handeln, welche, nachdem die Folie (2) auf den
Oberflächen (1a) und (3a) des Vergleichssubstrates (1) bzw. des Testsubstrates (3)
positioniert wurde und dort aufgrund ihrer Anfangsklebrigkeit haftet, an einem Folienende
schräg angesetzt wird und dann unter im wesentlichen gleichem Druck und unter
Beibehaltung des schrägen Anstellwinkels über die Folie (2) zum anderen Folienende bewegt
wird.
Die spatelförmige Vorrichtung kann z. B. aus Metall oder Kunststoff bestehen und z. B. als
dünne, rechteckige Platte ausgeformt sein, wobei die Abmessung der auf der Folie (2)
aufliegenden Kante des Werkzeugs vorzugsweise größer ist als die entsprechende Abmessung
der Folie. Im einfachsten Fall handelt es sich bei dem Werkzeug um eine gewöhnliche
Kreditkarte oder dergleichen. Da üblicherweise jedermann eine Kreditkarte mit sich führt, ist
es in diesem Fall nicht erforderlich, daß das Testset eine Vorrichtung oder ein Werkzeug
enthält.
Das oben beschriebene spatelförmige Werkzeug erlaubt die Aufbringung der Folie unter im
wesentlichen gleichen Verklebungsbedingungen auf die Oberfläche (1a) des
Vergleichssubstrates und die Oberfläche (3a) des Testsubstrates. Dieses Werkzeug hat einen
sehr einfachen Aufbau und ist einfach und ohne großen apparativen Aufwand vor Ort auch
z. B. bei senkrechten und nicht kippbaren Testsubstraten wie z. B. LKW-Planen zu
handhaben. Der Operateur kann die im wesentlichen gleichen Verklebungsbedingungen
einfach dadurch erreichen, daß das spatelförmige Werkzeug unter im wesentlichen gleichen
Andruck und im wesentlichen gleichen Anstellwinkel über die vorpositionierte Folie (2)
geführt wird.
Daneben sind auch andere Verfahren und Werkzeuge zur Aufbringung der Folie auf die
Oberflächen (1a) und (3a) unter im wesentlichen gleichen Verklebungsbedingungen möglich.
So kann die Folie insbesondere bei im wesentlichen waagerechten und/oder drehbaren
Testsubstraten (3) dadurch aufgebracht werden, daß eine harte, vorzugsweise
gummibeschichtete Edelstahlrolle mit einem Gewicht von z. B. einigen kg ein oder mehrere
Male in definierter Weise über die vorpositionierte Folie (2) bewegt wird. Dieses Verfahren
lehnt sich an das PSCT Verfahren PSCT-3 an, welches beschrieben wurde durch Pressure
Sensitive Tape Council of Glenview, Illinois, U.S.A.
Die oben beschrieben Vorrichtungen und Werkzeuge zur Aufbringung der Folie (2) auf die
Oberflächen (1a) und (3a) des Vergleichssubstrates (1) und des Testsubstrates (3) sind nur
beispielhaft zu verstehen und sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu begrenzen.
Bei der Aufbringung der Folie auf die Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) ist zu beachten,
daß das Testsubstrat gegenüber dem bei der Anbringung des Testsubstrates anzuwendenden
gleichmäßigen Druck eine ausreichende Formstabilität aufweisen muß. Ist dies wie z. B. im
Falle einer LKW-Plane nicht der Fall, so muß das Testsubstrat mit einem stützenden
Substrat, etwa einer Metall- oder Kunststoffklatte, hinterlegt werden.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in den
Fig. 1-3 bzw. 5-7 gezeigt. Bei den Fig. 1-3 handelt es sich um Draufsichten, während die
Fig. 5-7 die zugehörigen Längsschnitte entlang der Linie A-A sind.
Zunächst wird das Vergleichssubstrat (1) mit der der Oberfläche (1a) abgewandten Seite auf
die Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) gelegt, wie dies in Fig. 1 und 5 gezeigt ist. Dann
werden die Oberflächen (1a) des Vergleichssubstrates und (3a) des Testsubstrates mit
geeigneten Reinigungsmitteln wie z. B. Aceton, Methanol oder deren wäßrigen Lösungen
behandelt und anschließend getrocknet. Von der Haftklebstoffschicht (2b) der flexiblen Folie
(2) wird dann der Release Liner (nicht dargestellt) abgezogen, und die Folie (2) wird mit der
Haftklebstoffschicht (2b) auf der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates und der
Oberfläche (3a) des Testsubstrates positioniert und leicht angedrückt. Die flexible Folie (2)
haftet aufgrund der Anfangsklebrigkeit der Haftklebstoffschicht (2b). Die flexible Folie (2)
ist vorzugsweise so bemessen, daß sie mit dem Vergleichssubstrat (1) im wesentlichen über
dessen ganze Länge und über mindestens einen ebenso langen Abschnitt mit dem
Testsubstrat (3) verbunden ist. Die positionierte und angedrückte Folie (2) wird dann unter
Anwendung von gleichmäßigem Druck mit dem Vergleichssubstrat (1) und dem Testsubstrat
(3) verbunden. Dies geschieht mit Hilfe eines Werkzeuges wie z. B. einer harten,
gummibeschichteten Rollwalze mit einem Gewicht von einigen kg oder eines spatelförmigen
Werkzeugs, wie dies oben näher beschrieben wurde.
Anschließend wird das Vergleichssubstrat so um einen Winkel von im wesentlichen 180°
relativ zu der Oberfläche (3a) des Testsubstrates gedreht, daß die Folienabschnitte (2) im
wesentlichen übereinander liegen. Dies ist in den Fig. 2 und 6 gezeigt. Der Drehpunkt
befindet sich im verklebungsfreien Übergangsbereich der Folie (2) zwischen der Oberfläche
(1a) des Vergleichssubstrates (1) und der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3).
Danach zieht der Operateur am oberen, dem Drehpunkt benachbarten Ende des
Vergleichssubstrates (1) und verschiebt dieses im wesentlichen parallel zu der Oberfläche
(3a) des Testsubstrates (3) und längs der Linie A-A entgegen der durch die Fig. 4 und 8
gegebenen Abschälrichtung, wobei sich die Klebstoffschicht (2b) der Folie (2) teilweise von
der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) löst. Dies ist in den Fig. 3 und 7 gezeigt.
Das Vergleichssubstrat (1) wird vorzugsweise so lange verschoben, bis etwa die Hälfte des
ursprünglich mit dem Vergleichssubstrat (1) verbundenen Folienabschnitts von der
Oberfläche (1a) gelöst ist.
Anschließend wird das Vergleichssubstrat (1) um einen Winkel von im wesentlichen 180°
relativ zu der Oberfläche (3a) des Testsubstrats (3) gedreht, so daß die Oberfläche (1a) des
Vergleichssubstrates (1) von der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) abgewandt ist. Der
Drehpunkt befindet sich im ursprünglichen, in Fig. 5 gezeigten Übergangsbereich zwischen
der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) und der Oberfläche (3a) des Testsubstrates
(3). Die Drehung erfolgt im wesentlichen verdrillungsfrei, so daß die verschiedenen
Abschnitte der Folie (2) im wesentlichen übereinander liegen. Durch diesen Schritt wird die
in den Fig. 4 und 8 gezeigte erfindungsgemäße Vorrichtung hergestellt.
Das beschriebene Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
unabhängig von der Orientierung des Testsubstrates, also etwa sowohl für senkrecht
stehende als auch für waagerecht oder anders angeordnete Testsubstrate, durchgeführt
werden.
Das beschriebene Verfahren ist beispielhaft zu verstehen und soll die Erfindung erläutern,
ohne sie zu begrenzen. In einem anderen Verfahren wird im ersten Schritt ein Teil des
Release Liners von der Haftklebstoffschicht (2b) entfernt. Die Folie (2) wird dann mit der
exponierten Haftklebstoffschicht auf die Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) gelegt,
so daß sich das Folienende im wesentlichen im Bereich einer Abschlußkante in
Längsrichtung des Vergleichssubstrates (1) befindet. Die Länge des exponierten Teils der
Haftklebstoffschicht (2b) wird so gewählt, daß sie einem Teil der Längsabmessung des
Vergleichssubstrates, vorzugsweise etwa der Hälfte, entspricht. Der exponierte Teil der
Haftklebstoffschicht (2b) wird sodann unter gleichmäßiger Druckanwendung mit dem
Vergleichssubstrat verbunden.
Dann wird der Rest des Release Liners von der Haftklebstoffschicht (2b) entfernt. Der nicht
mit dem Vergleichssubstrat (1) verbundene Teil der Folie (2) wird um etwa 180° relativ zu
der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates gedreht, so daß die Folienabschnitte im
wesentlichen übereinander liegen; der Drehpunkt liegt dabei im Bereich des Endes des mit
der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) verbundenen Folienabschnitts. Die Folie
wird dann weiter um etwa 180° um die Abschlußkante des Vergleichssubstrates so gedreht,
daß die verschiedenen Folienabschnitte im wesentlichen übereinander liegen. Der exponierte
Abschnitt der Haftklebstoffschicht (2), der im wesentlichen parallel zu der der Oberfläche
(1a) abgewandten Oberfläche des Vergleichssubstrates (1) angeordnet ist, wird auf der
Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) positioniert und leicht angedrückt, so daß er aufgrund
seiner Anfangsklebrigkeit auf der Oberfläche (3a) haftet. Das Vergleichsubstrat wird dann
aufgerichtet und vorzugsweise etwa senkrecht zur Oberfläche (1a) des Testsubstrates (1)
gehalten, so daß der positionierte Folienabschnitt mit Hilfe eines Werkzeuges durch
Anwendung eines gleichmäßigen Drucks mit der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3)
verbunden werden kann. Durch das Rückklappen des Vergleichssubstrates (1) in eine im
wesentlichen parallele Lage zum Testsubstrat (3) wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
erhalten.
Der Fachmann kann ohne weiteres andere Verfahren zur Herstellung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung angeben. Bei dem anfangs beschriebene und anhand der
Fig. 1-3 und 5-7 näher erläuterten Verfahren wird die Folie (2) in einem Arbeitsschritt
sowohl auf die Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates als auch auf die Oberfläche (3a) des
Testsubstrates aufgebracht, was eine gleichmäßige Verbindung der Folie (2) mit diesen
beiden Oberflächen erleichtert. Das anfangs beschriebene Verfahren ist daher bevorzugt.
Eine nach diesem bevorzugten Verfahren oder auch anderen Verfahren herstellbare
erfindungsgemäße Vorrichtung ist in den Fig. 4 und 8 gezeigt. Da die Folie (2) relativ zu den
Oberflächen (1a) bzw. (3a) des Vergleichssubstrates (1) und des Testsubstrates (3a) die
gleiche Geometrie aufweist, erlaubt die erfindungsgemäße Vorrichtung die Bestimmung der
relativen 180°-Abschälfestigkeit der Folie (2) von den Oberflächen (1a) bzw. (3a). Hierzu
wird die Oberfläche (1a) in Abschälrichtung parallel zu der Oberfläche (3a) bewegt, wobei
der Operateur beobachtet, von welcher der beiden Oberflächen sich die Folie (2) leichter,
d. h. mit größerer Geschwindigkeit, löst. Wenn sich die Folie (2) leichter von der Oberfläche
(3a) löst, ist die 180°-Abschälfestigkeit der Folie von der Oberfläche (1a) größer als von der
Oberfläche (3a). Das Umgekehrte gilt, wenn sich die Folie leichter von der Oberfläche (1a)
löst. Wenn sich die Folie (2) im wesentlichen gleich schnell von den Oberflächen (1a) und
(3a) löst, sind die 180°-Abschälfestigkeiten von den beiden Oberflächen vergleichbar.
Die Fig. 4 und 8 zeigen eine bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Wie Fig. 8 zeigt, ist etwa die Hälfte der Längsabmessung des Vergleichssubstrates (1) mit
der Folie (2) verbunden, und der mit der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) verbundene
Folienteil ist etwa genauso lang oder länger als der mit der Oberfläche (1a) verbundene
Folienteil. Abweichungen von dieser Geometrie sind möglich.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung
der relativen 180°-Abschälfestigkeit sind von großer praktischer Bedeutung, wie im
folgenden an Hand eines Beispieles verdeutlicht werden soll.
Die Seitenteile von LKW-Planen werden häufig zur Kennzeichnung oder zu Werbezwecken
mit bedruckten Folienteilen beklebt. Vor dem Aufbringen der Folie (2) muß festgestellt
werden, ob die 180°-Abschälfestigkeit der Folie (2) von der LKW-Plane ausreichend groß
ist, um eine stabile und dauerhafte Verklebung zu gewährleisten.
Hierzu wurde bisher für eine Probe der LKW-Plane die 180°-Abschälfestigkeit im Labor
gemessen, was einen erheblichen Aufwand bedeutete. Demgegenüber kann mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren vor Ort sehr einfach festgestellt werden, ob eine ausreichende
Haftung zwischen LKW-Plane und Folie (2) vorliegt. Hierzu wird eine Vergleichssubstrat
(1) ausgewählt, von dem die Folie unter gegebenen Verklebungsbedingungen eine 180°-
Abschälfestigkeit aufweist, die für die Verbindung zwischen LKW-Plane und Folie (2)
ausreichend wäre. Das Vergleichssubstrat (1) wird dann auf die LKW-Folie gelegt welche
dem Testsubstrat (3) entspricht, und eine geeignet dimensionierte Probe der Folie (2) wird
unter gleichmäßigen Verklebungsbedingungen aufgebracht. Die Verklebungsbedingungen
werden vorzugsweise so gewählt, wie sie bei der späteren Anbringung der Folie (2) auf die
LKW-Plane angewendet werden. Das Vergleichssubstrat (1) wird dann gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung manipuliert,
bis eine Konfiguration entsprechend den Fig. 4 und 8 vorliegt. Wird das Vergleichssubstrat
(1) nun in Abschälrichtung gezogen, läßt sich leicht feststellen, ob die Folie (2) für die
Anbringung auf der vorliegenden LKW-Plane geeignet ist. Dabei kann die Genauigkeit der
relativen Bestimmung der 180°-Abschälfestigkeit gegebenenfalls durch Variation
des Vergleichssubstrates (1) so erhöht werden, bis eine für die jeweilige Anwendung, in
diesem Fall also die Anbringung der Folie auf die LKW-Plane, ausreichend aussagekräftiger
Vergleich getroffen werden kann. In diesem Fall enthält das Testset mehr als ein
Vergleichssubstrat (1).
Die beschriebene Anwendung ist nur beispielhaft zu verstehen und soll die Erfindung
erläutern, ohne sie zu begrenzen. Die vorliegende Erfindung erlaubt eine sehr einfache und
unmittelbar vor Ort durchzuführende Bestimmung einer relativen 180°-Abschälfestigkeit und
ist damit für eine Vielzahl praktischer Anwendungen sehr nützlich.
Die vorliegende Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele weiter erläutert.
Als Testsubstrat (3) wurde ein etwa 3 cm×5 cm großes und etwa 1 mm dickes Stahlblech
benutzt, das auf einer Oberfläche (3a) mit dem Metallic-Autolack IDAC Ge-Cur-1
(Zweischicht-Alkyd-Melaminharz, erhältlich von DuPont) beschichtet war. Das Testsubstrat
(3) wurde an einer senkrechten Wand befestigt, so daß die lackierte Oberfläche (3a) nach
außen zeigte und die langen Kanten senkrecht angeordnet waren.
Als Vergleichssubstrat (1) diente ein zweites, rechteckiges, etwa 7 cm x 14 cm großes und
etwa 1 mm dickes Stahlblech, das auf einer Oberfläche (1a) mit Weiß STK-4020
(einbrennbarer Emaillelack, erhältlich von Fruehauf, Deutschland) einbrennlackiert war.
Die lackierten Oberflächen (1a) und (3a) beider Stahlbleche wurden mit Isopropylalkohol
und einem Tuch gründlich gereinigt.
Das Vergleichssubstrat (1) wurde dann an die Wand oberhalb des Testsubstrates (3)
gehalten, so daß die lackierte Oberfläche (1a) nach außen zeigte, die langen Kanten
senkrecht angeordnet waren und die untere kurze Kante des Vergleichssubstrats (1) an die
obere kurze Kante des Testsubstrats (3) stieß.
Von der Haftklebstoffschicht (2b) eines etwa 2,5 cm breiten und etwa 30 cm langen
rechteckigen Folienstreifens (2) von ControltacTM Vinyl Film (Dicke etwa 50 µm, erhältlich
von 3M, St. Paul, U.S.A.) wurde der Release Liner abgezogen und die Folie (2) wurde dann
mit der Haftklebstoffschicht (2b) lose über die Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1)
gelegt, so daß das obere Ende der Folie (2) etwa mit dem oberen Ende des Vergleichs
substrats (1) abschloß und der Folienstreifen (2) senkrecht nach unten über die lackierte
Oberfläche (3a) des Testsubstrats (3) hing.
Mit einer handelsüblichen Kreditkarte wurde der Folienstreifen (2) mit einer von oben nach
unten ziehenden Bewegung der Hand auf die Oberflächen (1a) und (3a) geklebt, so daß in
der Folie (2) keine Falten entstanden. Dabei wurde Wert darauf gelegt, daß das Verkleben
auf beiden Oberflächen (1a) und (3a) mit dem gleichen Druck der Hand geschah.
Das Vergleichssubstrat (1) wurde dann um 180° nach vorn und unten umgeklappt und dann
an seiner Oberkante soweit nach oben gezogen, daß es ein zweites Mal um 180° nach vorn
und unten umgeklappt werden konnte.
Nach 20 Minuten wurde mit der Hand an der unteren Kante des nun nach unten hängenden
Vergleichssubstrats (1) gezogen, und zwar parallel zur Oberfläche (3a) des Testsubstrats (3)
senkrecht nach unten, mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 cm pro Sekunde.
Dabei zeigte sich, daß sich der Controltac Vinyl Film (2) von der Oberfläche (3a) des
Testsubstrats (3) wesentlich schneller abschälte als von der Oberfläche (1a) des
Vergleichssubstrats (1). Demnach ist die 180°-Abschälfestigkeit des Controltac Vinyl Film
von der Oberfläche (3a) des Testsubstrats (3) wesentlich geringer als die 180°-
Abschälfestigkeit von der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrats (1).
Claims (5)
1. Verfahren zur Bestimmung einer relativen 180°- Abschälfestigkeit einer flexiblen Folie
(2), welche eine auf einem Substrat (2a) aufgebrachte Haftklebstoffschicht (2b) enthält,
von einer im wesentlichen ebenen Oberfläche (3a) eines Testsubstrates (3) relativ zu einer
im wesentlichen ebenen, der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) abgewandten und zu
dieser im wesentlichen parallel orientierten Oberfläche (1a) eines Vergleichssubstrates
(1), wobei die Haftklebstoffschicht (2b) unter im wesentlichen gleichen
Verklebungsbedingungen so mit der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) und der
Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) verbunden ist, daß die Folie (2) mit der
Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) und der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates
(1) jeweils einen Winkel von im wesentlichen 180° bildet, und wobei die Oberfläche (1a)
des Vergleichssubstrates (1) in Abschälrichtung parallel zu der Oberfläche (3a) des
Testsubstrates (3) bewegt wird.
2. Zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 geeignetes Testset, welches die
Folie (2) und mindestens ein Vergleichssubstrat (1) mit mindestens einer im wesentlichen
ebenen Oberfläche (1a) enthält.
3. Testset nach Anspruch 2, welches ein Werkzeug enthält zur Aufbringung der Folie (2)
unter im wesentlichen gleichen Verklebungsbedingungen auf die Oberfläche (1a) des
Vergleichssubstrates (1) und die Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3).
4. Zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 geeignete Vorrichtung, welche
umfaßt
- - ein Testsubstrat (3) mit einer im wesentlichen ebenen Oberfläche (3a),
- - ein zur Oberfläche (3a) des Testsubstrates im wesentlichen parallel orientiertes Vergleichssubstrat (1), dessen der Oberfläche (3a) des Testsubstrates abgewandte Oberfläche (1a) im wesentlichen eben ist, und
- - eine flexible Folie (2), deren Haftklebstoffschicht (2b) so mit der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) und der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) verbunden ist, daß die Folie (2) mit der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) und der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) jeweils einem Winkel von im wesentlichen 180° bildet.
5. Verfahren zur Herstellung einer zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
geeigneten Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß
- - zunächst die Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) und die Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) unter im wesentlichen gleichen Bedingungen mit der Haftklebschicht (2b) der Folie (2) verbunden werden,
- - dann das Vergleichssubstrat (1) so um einen Winkel von im wesentlichen 180° relativ zu der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) gedreht wird, daß die Folienabschnitte im wesentlichen parallel übereinanderliegen,
- - dann das Vergleichssubstrat (1) im wesentlichen parallel zu der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) und entgegen der Abschälrichtung verschoben wird, wobei sich die Klebstoffschicht (2b) der Folie (2) teilweise von der Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) löst, und
- - dann das Vergleichssubstrat (1) um einen Winkel von im wesentlichen 180° relativ zu der Oberfläche (3a) des Testsubstrates (3) gedreht wird, so daß die Oberfläche (1a) des Vergleichssubstrates (1) von der Oberfläche (3a) des Testsubstrates abgewandt ist und die verschiedenen Folienabschnitte im wesentlichen übereinander liegen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995148475 DE19548475C2 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Verfahren zur Bestimmung einer relativen 180 DEG Abschälfestigkeit |
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DE19548475C2 DE19548475C2 (de) | 1998-01-22 |
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DE (1) | DE19548475C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2013110762A1 (de) * | 2012-01-25 | 2013-08-01 | Takeda Gmbh | Vorrichtung und verfahren zum bestimmen einer beim abziehen einer verschlussfolie von einer verpackungswand einer verpackung auftretenden kraft |
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-
1995
- 1995-12-22 DE DE1995148475 patent/DE19548475C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19548475C2 (de) | 1998-01-22 |
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