DE19548233A1 - Elektronischer Münzprüfer - Google Patents
Elektronischer MünzprüferInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektronischen Münz
prüfer nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Geldmünzsysteme vieler Länder beinhalten heute mehr und
mehr sogenannte Bicolour-Münzen. Dabei handelt es sich um
Münzen, die aus zwei unterschiedlichen Materialien beste
hen, wobei ein in der Regel kreisförmiger Kern aus einem
ersten Material und ein den Kern umgebender Ring aus einem
zweiten Material hergestellt ist. Das Größenverhältnis
zwischen dem Kern und dem Ring ist dabei meistens so, daß
der Durchmesser des Kerns größenordnungsmäßig der doppel
ten Breite des Ringes entspricht. Als Bicolour-Werkstoffe
können zum Beispiel die Legierungen CuNi₂₅ für den Ring
und CuAl₆Ni₂ für den Kern eingesetzt werden. Vorzugsweise
weisen die beiden Materialien unterschiedliche Farben auf.
Dadurch wird eine Unterscheidung der Münzen erleichtert
und insbesondere die Prüfsicherheit bei der Prüfung der
Münzen mit einem Münzprüfer erhöht. Ein Beispiel einer
gegenwärtig in Umlauf befindlichen Bicolour-Münze ist die
französische 10-Franc-Münze. Vermehrt werden heute auch
mehrere Münzen eines Münzsystems als Bicolour-Münzen ge
wählt. Voraussichtlich wird dies auch für die neue euro
päische Währung "EURO" (ECU) der Fall sein.
Gegenwärtig eingesetzte Münzprüfer, wie sie sich zum Bei
spiel in Verkaufsautomaten befinden, messen die physika
lischen Eigenschaften einer Münze mittels induktiver Prüf
sonden. Dabei läuft die Münze auf einer Laufbahn an den
Prüfsonden vorbei und tritt mit diesen in eine elektromag
netische Wechselwirkung. Ein von der Sonde erzeugtes elek
tromagnetisches Feld wird durch in der vorbeilaufenden
Münze erzeugte Wirbelströme, die wiederum ein eigenes
elektromagnetisches Feld erzeugen, verändert. Als Meßsig
nal einer zu prüfenden Münze wird z. B. ein Spannungssignal
mit einer bestimmten Amplitude und einem bestimmten zeit
lichen Verlauf erhalten. Das Meßsignal hängt von dem Mate
rial, der Dicke und grundsätzlich von der Größe der zu
prüfenden Münze ab. Als weitere Parameter gehen aber auch
die Eigenschaften der Prüfsonde ein, wie der Durchmesser
und die Positionierung der Prüfsonde sowie die an die
Prüfsonde angelegte Wechselspannungsfrequenz.
Die Meßsonde kann so ausgelegt sein, daß sie nur bestimmte
physikalische Eigenschaften der Münzen mißt. Um zum Bei
spiel das Meßsignal unabhängig von der Größe der Münzen zu
machen, bzw. die Münzen in erster Linie auf ihre unter
schiedlichen Materialeigenschaften hin zu prüfen, kann die
Sonde kleiner als die kleinste Münze eines Satzes annehm
barer Münzen sein, auf deren Prüfung hin die Prüfsonde
ausgelegt ist. Es ist jedoch nachteilig, die Sonde im
Durchmesser zu klein zu wählen, zum Beispiel kleiner als
8 mm im Durchmesser, weil bei einer solchen "Punktsonde"
die Laufeigenschaften der Münze auf der Laufbahn das Meß
signal beeinflussen.
Bei einer Bicolour-Münze liefert die Prüfsonde aufgrund
der unterschiedlichen Materialien unter günstigen Bedin
gungen ein eindeutiges Meßsignal, das sich aus unter
schiedlichen Meßwerten der beiden verschiedenen Materia
lien zusammensetzt. Es kann sich jedoch zwischen den bei
den Materialien, also zwischen dem Kern und dem Ring, eine
Oxidschicht ausbilden, die einen elektrischen Widerstand
aufweist, der deutlich verschieden von denen der beiden
Materialien ist. Da die elektrische Leitfähigkeit des
Münzmaterials einen maßgeblichen Einfluß auf das Induk
tionssignal hat, kann eine solche Oxidschicht das Meßsig
nal stark beeinflussen. Eine solche Oxidschicht stellt
insbesondere deshalb ein Problem dar, weil sie sich in der
Lebenszeit der Münze durch Umwelteinflüsse verändert. So
können zum Beispiel ein Stoß, eine Temperatur- oder eine
Luftfeuchtigkeitsveränderung eine Veränderung der Oxid
schicht nach sich ziehen. Aufgrund der damit verbundenen
größeren Variation der für einen Münztyp erhaltenen Meß
signale müssen die Bandbreiten der sogenannten Münzannah
mebänder erweitert werden, die einen durch Referenzwerte
begrenzten Bereich von möglichen Meßsignalen vorgeben, die
zu einer Annahme der Münze führen. Eine solche Erweiterung
verringert jedoch die Verläßlichkeit eines Münzprüfers,
Falschgeld zu erkennen. Somit wird die gegenüber anderen
Münzen höhere Falschgeldsicherheit von Bicolour-Münzen bei
einer Prüfung im Automaten wieder gemindert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
elektronischen Münzprüfer zu schaffen, der verbesserte
Prüfeigenschaften für die Prüfung von Bicolour-Münzen auf
weist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, den durch eine
Oxidschicht zwischen dem Kern und dem Ring einer Bicolour-
Münze hervorgerufenen Effekt bei der Prüfung mittels einer
induktiven Prüfsonde dadurch zu verringern, daß der Durch
messer und die Position der Prüfsonde so gewählt sind, daß
nur ein minimaler Teil der Oxidschicht von der Prüfsonde
erfaßt wird. In dem einfachen Fall, daß der zu prüfende
Münzsatz nur eine einzige Bicolour-Münze enthält, ist er
findungsgemäß der Sondendurchmesser etwas kleiner als der
Durchmesser des Kerns der Münze, und die Sonde ist so
positioniert, daß ihr Zentrum mit dem Mittelpunkt der
Münze zusammenfällt, wenn diese sich exakt vor der Sonde
befindet. Ist die Prüfsonde zur Prüfung mehrerer Bicolour-
Münzen ausgelegt, so ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
der Durchmesser der Sonde etwas kleiner ist als der Durch
messer des Kerns der Münze mit dem kleinsten Kerndurchmes
ser und daß das Zentrum der Sonde sich in einem Abstand
von der Münzlaufbahn befindet, der gleich der Summe aus
dem halben Durchmesser des kleinsten Kerns und der Breite
des Ringes der Münze mit dem breitesten Ring ist.
Damit ist gewährleistet, daß bezogen auf die Laufbahn der
tiefste Punkt des Sondenrandes oberhalb des tiefsten Punk
tes des Innenrandes des Ringes der Münze mit dem breite
sten Ring liegt, wenn diese sich mittig vor der Sonde be
findet. Ferner ist erreicht, daß in der Regel der höchste
Punkt des Sondenrandes tiefer liegen wird als der am tief
sten liegende Punkt aller jeweils obersten Randpunkte der
verschiedenen Kerne, wenn sich die Münzen mittig vor der
Sonde befinden.
Wenn die Bicolour-Münzen des zu prüfenden Münzsatzes je
doch insgesamt recht große Abmessungsunterschiede aufwei
sen, kann es vorkommen, daß die zuletzt beschriebene Ei
genschaft nicht mehr gegeben ist. Daher kann vorgesehen
sein, daß der Durchmesser der Sonde etwas kleiner ist als
die Differenz zwischen dem Durchmesser des kleinsten Kerns
und der Strecke, um die der Kern der Münze mit dem
kleinsten Kern den Kern der Münze mit dem breitesten Rand
nach unten maximal überragt, wenn die Münzen zum Beispiel
beide vor der Sonde nebeneinander auf der Laufbahn posi
tioniert sind. Bei einer solchen Dimensionierung der Sonde
wird diese bei allen Münzen ausschließlich von der Fläche
des jeweiligen Kerns abgedeckt, wenn sich die Münze an
nähernd mittig vor der Sonde befindet.
Auf diese Weise ist gewährleistet, daß bei allen Bicolour-
Münzen des zu der Prüfsonde gehörenden Münzsatzes die mög
liche Oxidschicht zwischen Kern und Ring einen minimalen
Einfluß auf das von der Sonde erzeugte Signal hat.
Es kann vorgesehen sein, daß eine Prüfsonde zur Prüfung
von Bicolour-Münzen ausgelegt ist, die unterschiedlichen
Währungen angehören. Dies hat den Vorteil, daß solche
Münzprüfer auch in verschiedenen Ländern eingesetzt werden
können, wobei eine entsprechende Programmierung des Steuer
teils des Münzprüfers vorzunehmen ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen nä
her erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch die Anordnung zweier Prüfsonden
relativ zu einer Laufbahn und eine Bicolour-Münze.
Fig. 2 zeigt typische mit einer induktiven Prüfsonde er
haltene Meßsignale verschiedener Münzarten.
Fig. 3 zeigt eine Skizze zur erfindungsgemäßen Bestimmung
von Durchmesser und Position einer kreisförmigen
Prüfsonde in Abhängigkeit von drei Bicolour-Münzen.
Fig. 1 zeigt zwei Prüfsonden 2 und 4, die oberhalb einer ge
neigten Laufbahn 6 angeordnet sind, auf der Münzen sich an
den Sonden vorbeibewegen. Ferner ist in Fig. 1 eine Bi
colour-Münze 8 mit einem kreisförmigen Kern 10 und einem
diesen umgebenden Ring 12, der aus einem anderen Material
hergestellt ist als der Kern 10, dargestellt. Die Münze 8
passiert nacheinander die Sonden 4 und 2, die als Bestand
teile eines Münzprüfers mit einer Steuervorrichtung (nicht
gezeigt) des Münzprüfers verbunden sind. Die beiden Sonden
2 und 4 nehmen unterschiedliche Aufgaben wahr, um zusammen
ein Meßsignal zu liefern, das von der Steuervorrichtung
mit Referenzsignalen verglichen wird, um die Echtheit von
Münzen zu überprüfen. Während die Sonde 2 ein Meßsignal
liefert, das sowohl von Materialeigenschaften des Ringes
12 als auch des Kerns 10 abhängt, mißt die Sonde 4 aus
schließlich Materialeigenschaften des Ringes 12. Die Sonde
2 besitzt einen Durchmesser, der kleiner als der Durch
messer des Kerns 10 der Münze 8 ist, und ist so positio
niert, daß ihr Zentrum sich mit dem Mittelpunkt der Münze
8 deckt, wenn diese sich mittig vor der Sonde 2 befindet.
Damit ist erreicht, daß eine zwischen dem Kern 10 und dem
Ring 12 vorhandene Oxidschicht (nicht gezeigt) nur einen
geringen Effekt auf das durch die Sonde 2 erzeugte Meßsig
nal hat.
Fig. 2 zeigt typische Signalformen von Meßsignalen, die
bei unterschiedlichen Münzen mit einer induktiven Prüf
sonde erhalten werden. In Fig. 2 sind die Amplituden der
Meßsignale auf der Ordinate 14 gegen die Zeit auf der
Abszisse 16 schematisch dargestellt. Die Signalform 18 ist
typisch für Meßsignale, die bei Münzen erhalten werden,
die homogen aus einem Material bestehen. Die Signalform 20
wird bei einer Bicolour-Münze erhalten, bei der das Kern
material eine stärkere Wechselwirkung mit dem von der
Prüfsonde erzeugten elektromagnetischen Feld hat als das
Ringmaterial (z. B. 200 ESG) . Die Signalform 22 wird bei
einer Bicolour-Münze erhalten, bei der das Ringmaterial
eine höhere Wechselwirkung mit dem elektromagnetischen
Feld hat als das Kernmaterial.
Damit diese typischen Signalformen nicht durch den Einfluß
einer zwischen Kern und Ring einer Bicolour-Münze entstan
denen und einer zeitlichen Veränderung unterliegenden
Oxidschicht stark verändert werden, so daß die Zuverläs
sigkeit der Münzprüfung in Mitleidenschaft gezogen ist,
ist erfindungsgemäß vorgesehen, die Position und den
Durchmesser einer kreisförmigen Prüfsonde für Bicolour-
Münzen wie in Fig. 3 dargestellt festzulegen.
Fig. 3 zeigt schematisch drei Bicolour-Münzen 24, 24′ und
24′′, die unterschiedlich große, in der genannten Reihen
folge abnehmende Durchmesser a, a′ und a′′ besitzen. Die
drei Bicolour-Münzen 24, 24′ und 24′′ weisen jeweils einen
kreisförmigen Kern 26, 26′ und 26′′ und einen darum herum
angeordneten Ring 28, 28′ und 28′′ auf. Die Bicolour-Mün
zen sind in Tangentialberührung mit einer waagerechten
Linie 30 dargestellt. Von dieser Linie 30 aus gemessen be
findet sich der höchste Punkt des Randes des Kerns 26 der
Münze 24 in einer Höhe b. Die entsprechenden Abmessungen
b′ und b′′ der Münzen 24′ und 24′′ sind jeweils geringer
als die Höhe b. Der Durchmesser des Kerns 26 der Münze 24
ist mit c bezeichnet, die beiden entsprechenden Durchmes
ser der Münzen 24′ und 24′′ sind mit c′ bzw. c′′ bezeich
net. Die Breiten der Ringe 28, 28′ und 28′′ sind mit d, d′
bzw. d′′ bezeichnet.
Die gezeigte Bicolour-Münze 24 kann zum Beispiel eine 5-
ECU-Münze und die beiden weiteren Münzen 24′ und 24′′ kön
nen eine 2-ECU- bzw. eine 1-ECU-Münze darstellen. Links
neben der Münze 24 ist eine kreisförmige Prüfsonde 32 dar
gestellt, mit einem Durchmesser D und einer Höhe H über
der Linie 30, wobei H der Abstand des Mittelpunkts der
Prüfsonde 32 von der Linie 30 ist. Die Linie 30 kann zum
Beispiel eine Laufbahn (nicht geneigt) repräsentieren.
Der Durchmesser D und die Höhe H der Prüfsonde 32 werden
gemäß der Erfindung wie folgt berechnet. Zunächst wird die
geringste der Abmessungen b, b′ und b′′ bestimmt, also die
von der Linie 30 aus gemessen geringste Höhe der jeweils
obersten Punkte der Kernränder der drei Münzen. Von diesem
Wert wird die Breite des breitesten Ringes aller drei Mün
zen subtrahiert. Der so erhaltene Differenzwert wird als
ein Wert genommen, den der Durchmesser D der Prüfsonde 32
nicht überschreiten soll. Vielmehr soll der Durchmesser D
etwas kleiner als dieser Differenzwert gewählt werden. Für
die in Fig. 3 dargestellten Münzen 24, 24′ und 24′′ ergibt
sich für den Durchmesser D der Prüfsonde 32: D < b′′ - d.
Zum Beispiel kann, wenn b′′ - d etwa 12,5 mm beträgt, D um
0,5 mm kleiner gewählt werden.
Die Höhe H des Mittelpunktes der Prüfsonde 32 ist erfin
dungsgemäß gleich der Summe der Breite des breitesten Rin
ges der drei Münzen und der Hälfte des oben errechneten
Differenzwertes. Für die Prüfsonde 32 ergibt sich also für
die Höhe H: H = d + (b′′-d)/2.
Claims (2)
1. Elektronischer Münzprüfer mit mindestens einer im Quer
schnitt kreisformigen Prüfsonde zur Prüfung von Bico
lour-Münzen unterschiedlicher Wertigkeit, die bei einer
auf einer Laufbahn vorbei laufenden Bicolour-Münze ein
Meßsignal erzeugt, und mit einem mit der Prüfsonde ver
bundenen Steuerteil zum Vergleich des Meßsignals mit
vorgegebenen Referenzwerten und zur Erzeugung eines von
dem Vergleich abhängigen Echtsignals, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Durchmesser (D) der Prüfsonde (32)
etwas kleiner ist als der Durchmesser des Kerns (26′′)
der Münze mit dem kleinsten Kerndurchmesser und daß das
Zentrum der Prüfsonde (32) einen Abstand (H) von der
Laufbahn (30) hat, der gleich der Summe aus dem halben
Durchmesser des Kerns (26′′) der Münze mit dem
kleinsten Kerndurchmesser, oder etwas weniger als dem
halben Durchmesser, und der Breite des Ringes (28) der
Münze mit dem breitesten Ring ist.
2. Münzprüfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchmesser (D) der Prüfsonde (32) etwas kleiner
ist als der Durchmesser des Kerns (26′′) der Münze mit
dem kleinsten Kerndurchmesser minus der Strecke, um die
der Kern (26′′) der Münze mit dem kleinsten Kerndurch
messer den Kern (26) der Münze mit dem breitesten Ring
bei ihrer Positionierung vor der Sonde nach unten maxi
mal überragt, und daß das Zentrum der Prüfsonde (32)
einen Abstand (H) von der Laufbahn (30) hat, der gleich
der halben Differenz zwischen dem Durchmesser des Kerns
(26′′) der Münze mit dem kleinsten Kerndurchmesser und
der genannten Strecke plus der Breite des Ringes (28)
der Münze mit dem breitesten Ring ist.
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