DE19542978C2 - Kühltheke - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kühltheke mit einem Möbelkorpus, der einen Warenraum sowie Mittel zum Kühlen und Umwälzen eines Kühlluftstromes aufweist.

Kühltheken der genannten Art werden insbesondere in Großmärkten und Einzelhan­ delsgeschäften verwendet. Unter dem Begriff "Kühltheke" seien sowohl Bedienungs- als auch Selbstbedienungskühltheken zu verstehen. Der Warenraum derartiger Kühltheken enthält eine Ablagefläche, auf der unterschiedlichste Waren, wie z. B. Wurst, Fleisch, Käse, Fisch, etc., zum Verkauf präsentiert wird. Zur Kühlung der Ware wird ständig oder in Zeitintervallen ein kalter Luftstrom durch den Warenraum bzw. über die in ihm gelagerte Ware hinweg geleitet.

Der kalte Luftstrom wird mittels einer Einrichtung zur Luftumwälzung, bspw. einem Radiallüfter oder Ventilator, erzeugt. Dazu wird Luft aus der Umgebung oder aus dem Warenraum angesaugt und in den Warenraum gefördert, wobei die Luft vor Eintritt in den Warenraum in einer Kühleinrichtung abgekühlt wird. Die Einrichtungen zum Kühlen und Umwälzen der Luft befinden sich in der Regel unterhalb der Ablagefläche im Möbelkorpus; siehe z. B. DE 32 36 980 A1.

Aus der DE 33 47 361 ist ein gattungsgemäßes Kühlmöbel bekannt, bei dem die Einrichtungen zum Kühlen und Umwälzen des Kühlluftstromes an der Rückseite des Warenraumes angeordnet sind. Bei einer derartigen Kühlmöbelkonstruktion wird der erzeugte Kühlluftstrom von der rückwärtigen Seite des Kühlmöbels über die im Warenraum befindlichen Waren in Richtung eines an der Frontseite des Kühlmöbels angeordneten Strömungskanals geführt. Anschließend wird der Kühlluftstrom durch einen unterhalb des Warenraums befindlichen Strömungskanal wieder den an der Rückseite des Warenraumes angeordneten Einrichtungen zum Kühlen und Umwälzen zugeführt.

Es sind jedoch auch Kühlmöbel bekannt, bei denen die Einrichtungen zum Kühlen und Umwälzen eines Kühlluftstromes unterhalb des Warenraumes angeordnet sind; siehe z. B. DE 32 36 980 A1.

Des weiteren sind aus der DE-GM 73 16 448 sowie der GB 14 73 237 sog. als Topfroster bezeichnete Tiefkühltruhen bekannt. Bei diesen Möbeltypen wird der Kühlluftstrom entweder senkrecht zu der Möbellängsachse oder - dann jedoch nicht über die gesamte Längsachse - parallel zu dieser geführt.

Bekannt sind ferner unterschiedliche Kühlmöbelkonstruktionen, bei denen die Kühlung nicht mittels eines zirkulierenden Kühlluftstromes, sondern durch eine sog. indirekte Kühlung bewirkt wird; ein derartiges Kühlmöbel ist bspw. in der DE-S 30 632 C - 26. Mai 1954 dargestellt. Bei diesem Kühlmöbel sind in den Seitenwänden Kühlschlangen, in denen ein Kühlmittel zirkuliert, angeordnet.

Zum leichteren Beschicken bzw. Befüllen des Warenraumes mit Ware kann der Warenraum mit einer oder mehreren Warenschalen versehen sein. Diese Warenschalen können nun aus der Kühltheke entnommen und auch in einem separaten Raum, z. B. einem Kühlraum, mit neuer und frischer Ware befüllt bzw. bestückt werden.

Das Entnehmen der Warenschalen aus der Kühltheke gestaltet sich jedoch, insbesondere für das weibliche Bedienpersonal, schwierig, da in der Regel aufgrund der Kühlmöbelkonstruktion nicht ein Herausziehen der Warenschalen sondern lediglich ein Herausheben der Warenschalen möglich ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kühltheke anzugeben, bei der die Entnahme der Warenschale(n) erleichtert wird.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Mittel zum Kühlen und Umwälzen eines Kühlluftstromes derart angeordnet sind, daß der Kühlluftstrom im wesentlichen parallel zu der Kühlthekenlängsachse orientiert verläuft.

Im Gegensatz zu den bekannten Kühltheken, bei denen die Mittel zum Kühlen und Umwälzen eines Kühlluftstromes derart angeordnet sind, daß der Kühlluftstrom im wesentlichen senkrecht zu der Kühlmöbellängsachse orientiert verläuft, sind die Mittel zum Kühlen und Umwälzen im Falle der erfindungsgemäßen Kühltheke derart angeordnet, daß der Kühlluftstrom im wesentlichen parallel zu der Kühlmöbel­ längsachse orientiert verläuft. Dadurch werden eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Kühltheken erreicht.

So können die im Warenraum befindlichen Warenschalen z. B. an der Kühlmöbelrückseite nach dem Umklappen der Rückwand durch Herausziehen entnommen werden. Bei herkömmlichen Kühlmöbeln ist dies in der Regel nicht möglich, da im rückwärtigen Bereich des Kühlmöbels oftmals die Einrichtungen zum Kühlen und Umwälzen des Kühlluftstromes wenigstens jedoch Kühlluftkanäle angeordnet sind.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kühlmöbels ist der Warenraum in wenigstens zwei durch eine Zwischenwand voneinander getrennte Warenraumbereiche unterteilt, wobei in den Warenraumbereichen unterschiedliche Temperaturen und/oder Feuchtigkeitsgehalte eingestellt werden können.

Eine derartige Unterteilung macht insbesondere dann Sinn, wenn unterschiedliche Waren, deren Lagerung unterschiedliche Temperaturen und/oder Feuchtigkeitsgehalte benötigt, in einem Kühlmöbel präsentiert werden.

Das erfindungsgemäße Kühlmöbel sowie weitere Ausgestaltungen desselben seien anhand der Fig. 1 bis 5 näher erläutert.

Hierbei zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Kühlmöbels;

Fig. 2 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Kühlmöbels im Schnitt;

Fig. 3 bis 5 Frontansichten des erfindungsgemäßen Kühlmöbels im Schnitt entlang des Schnittes A-B.

Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Kühlmöbel, bei dem der Warenraum in zwei Warenraumbereiche 1 und 1' unterteilt ist. Diese Warenraumbereiche sind von dem Möbelkorpus 2, der wiederum auf dem Möbelsockel 3 ruht, umgeben. Die dem Kunden zugewandte Seite des Kühlmöbels ist mit F (Frontseite) bezeichnet, während die dem Bedienpersonal zugewandte Seite des Kühlmöbels mit R (Rückseite) bezeichnet ist. Das erfindungsgemäße Kühlmöbel weist ferner eine Arbeitsplatte 4 sowie eine lediglich teilweise dargestellte (und gestrichelt gezeichnete) Frontscheibe 5 auf.

Die Unterteilung des Warenraumes in die beiden Warenraumbereiche 1 und 1' erfolgt mittels einer Trennwand 6, über die z. B. der bzw. die gebildeten Kaltluftströme in die Warenraumbereiche 1 und 1' geführt werden können. Wie in der Fig. 1 dargestellt, weist die Trennwand 6 in ihrem oberen Bereich auf beiden Seiten Auslaßöffnungen 7 auf, aus denen die Kühlluftströme, dargestellt durch Pfeile, austreten. Die Kühlluft­ ströme streichen über die in den Warenraumbereichen 1 bzw. 1' gelagerten Waren hinweg und treten anschließend in, am oberen Ende der Seitenwände des Kühlmöbels angeordnete Einlaßschlitze 8 ein. Auf die Anordnung der Einrichtungen zum Kühlen und Umwälzen sowie die Führung des Kühlluftstromes wird im folgenden anhand der Fig. 3 bis 5 näher eingegangen. Selbstverständlich kann auf eine Unterteilung des Warenraumes in zwei oder mehrere Warenraumbereiche verzichtet werden, wenn die Kühlmöbellänge bzw. die Einrichtungen zum Kühlen und Umwälzen des Kühlluftstromes dies erlauben bzw. nicht sinnvoll erscheinen lassen.

Fig. 2 zeigt, wie bereits erwähnt, eine Seitenansicht des in der Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Kühlmöbels im Schnitt.

Die Fig. 3 bis 5 zeigen verschiedene Möglichkeiten der Anordnungen der Einrichtungen zum Kühlen und Umwälzen des Kühlluftstromes sowie der Führung des bzw. der Kühlluftströme innerhalb des erfindungsgemäßen Kühlmöbels. Die drei, in den Fig. 3 bis 5 dargestellten Varianten stellen jedoch nur einen Bruchteil der denkbaren Möglichkeiten hinsichtlich der Anordnung der Einrichtungen zum Kühlen und Umwälzen sowie der Kühlluftstromführung dar.

Bei der in der Fig. 3 dargestellten Variante werden zwei Warenraumbereiche 1 und 1' durch lediglich einen Ventilator 9 sowie einen Verdampfer 10 "versorgt". Dabei tritt der nach Durchgang durch den Verdampfer 10 abgekühlte Kühlluftstrom über die Auslaßschlitze 7 der, den Verdampfer 10 enthaltenden Warenraumtrennwand 6 in die Warenraumbereiche 1 und 1'. Nach Überstreichen der darin gelagerten Waren treten die Kaltluftströme über die Öffnungen 8 bzw. 8' der Kühlmöbelseitenwände in die senkrecht nach unten führenden Kühlluftkanäle a bzw. a' ein. Anschließend werden die Kühlluftströme über die unterhalb des Warenraumbodens, horizontal verlaufenden Kühlluftkanäle b bzw. b' zu dem unterhalb des Verdampfers 10 angeordneten Ventilator 9 geführt.

Diese Variante der Kühlluftführung eignet sich insbesondere dann, wenn der Warenraum in mehrere Warenraumbereiche, in denen im wesentlichen gleiche Temperaturen sowie Feuchtigkeitsgehalte herrschen, unterteilt ist. Ist beabsichtigt, in den Warenraumbereichen unterschiedliche Temperaturen und/oder Feuchtigkeitsge­ halte einzustellen, so kann der Verdampfer 10 in zwei nebeneinander liegende Verdampfer "aufgeteilt" werden. In diesem Falle wird zusätzlich ein Luftleitblech zwischen den beiden aus den Verdampfern austretenden Kühlluftströmen anzuordnen sein.

Bei der Kühlluftführung, wie sie in der Fig. 4 dargestellt ist, sind die beiden, die Warenraumbereiche 1 und 1' versorgenden Kühlluftströme voneinander getrennt. Wiederum ist in der, die Warenraumbereiche 1 und 1' trennenden Trennwand 6 ein Verdampfer 10 sowie ein Ventilator 9 vorgesehen. Im Gegensatz zu der in der Fig. 3 dargestellten Kühlluftstromführung wird der Verdampfer 10 jedoch nur von dem im Warenraumbereich 1' zirkulierenden Kühlluftstrom durchströmt. Der nicht dargestellte Ventilator und Verdampfer des im Warenraumbereich 1 zirkulierenden Kühlluftstromes ist hierbei vorzugsweise in der nicht dargestellten Kühlmöbelseitenwand angeordnet.

Bei der in der Fig. 5 dargestellten Kühlluftstromführung sind je wenigstens ein Verdampfer 10 sowie Ventilator 9 unterhalb der Warenraumböden der Warenraumbereiche 1 bzw. 1' angeordnet. Somit baut die die Warenraumbereiche 1 und 1' trennende Trennwand 6 weniger breit. Dadurch läßt in vielen Fällen ein den Kunden ansprechenderes Kühlmöbel realisieren. Bei ansonsten gleichen Abmessungen ist jedoch in diesem Falle der Warenraumboden nach oben versetzt. Eine derartige Anordnung der Einrichtungen zum Kühlen und Umwälzen der Kühlluftströme eignet sich z. B. insbesondere bei der Präsentation bzw. Lagerung von Wurst-, Fleisch- oder Fischwaren, da diese im Vergleich zur Käsepräsentation auf der Warenauslagefläche weniger hoch, teilweise einander überlappend angeordnet bzw. gestapelt werden.

Auch im Falle der in der Fig. 5 dargestellten Kühlluftführung können in den Warenraumbereichen unterschiedliche Temperaturen und/oder Feuchtigkeitsgehalte, aufgrund der Verwendung je eines Verdampfers pro Warenraumbereich, eingestellt werden; jedoch empfiehlt es sich auch in diesem Fall ein zusätzliches Luftleitblech in der Trennwand 6 vorzusehen.

Da sowohl an der Front- als auch Rückseite des erfindungsgemäßen Kühlmöbels die Zu- und Rückluftkanäle für den bzw. die Kühlluftströme entfallen, wird das Einbringen und Entfernen von beschickten bzw. leeren Warenschalen für das Bedienpersonal erleichtert. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Einbringen und Entfernen der Warenschalen mit Hilfe von Beschickungsgeräten, wie z. B. Hub- oder Rollwagen, erfolgt.

Claims (3)

1. Kühltheke mit einem Möbelkorpus, der einen Warenraum sowie Mittel zum Kühlen und Umwälzen eines Kühluftstromes aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Kühlen und Umwälzen eines Kühlluftstromes derart angeordnet sind, daß der Kühlluftstrom im wesentlichen parallel zu einer Kühlthekenlängsachse orientiert verläuft.

2. Kühltheke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Warenraum in wenigstens zwei durch eine Zwischenwand (6) voneinander getrennte Warenraumbereiche (1, 1') unterteilt ist, wobei in den Warenraumbereichen (1, 1') unterschiedliche Temperaturen und/oder Feuchtigkeitsgehalte eingestellt werden können.

3. Kühltheke, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Kühlen als wenigstens ein Verdampfer (10) ausgebildet sind und dieser bzw. diese quer zur Kühlthekenlängsachse angeordnet sind.