DE19537192C1 - Kurbelwellenlagerung einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine - Google Patents
Kurbelwellenlagerung einer mehrzylindrigen BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kurbelwellenlagerung einer mehrzylindrigen
Brennkraftmaschine nach der Gattung des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Kurbelwellenlagerung ist beispielsweise aus der DE 34 26 208 C1
bekannt.
Kurbelwellenlagerungen sind im Bereich der Lagerbuchse bzw. des
Hauptlagerzapfens der Kurbelwelle mit einer zumindest teilweise umlaufenden Ölnut in
der Lagerbuchse oder der Lagerbohrung versehen. Diese Ölnut wird über eine
Bohrung in der Lagerbrücke auf an sich bekannte Weise mit der Ölversorgung der
Brennkraftmaschine verbunden, um im Betrieb die umlaufende Kurbelwelle,
insbesondere deren Hauptlagerzapfen und indirekt die Pleuellagerzapfen zu
schmieren. Das in der Ölnut geführte Schmiermittel wird im Betrieb der
Brennkraftmaschine durch den anstehenden Öldruck in den Spalt zwischen
Lagerbohrung und Kurbelwellenzapfen verdrängt und tritt am Rand der Lagerbohrung
aus. Dort wird es von den rotierenden Wangen der Kurbelwelle mitgerissen und radial
bzw. tangential abgeschleudert. Dieses Abschleudern des an den Lagerstellen
austretenden Schmiermittels führt zu einer erheblichen Verwirbelung des Öls und führt
letztendlich zu einer starken Verschäumung bzw. Anreicherung mit Luft. Darüberhinaus
wird das abgeschleuderte Öl durch die starke Verteilung im Kurbelwellenraum sehr
lange aus einem in der Regel unterhalb des Kurbelwellenlagerraums befindlichen
Ölreservoir zurückgehalten. Dies führt dazu, daß die für den sicheren Betrieb der
Brennkraftmaschine erforderlichen Ölmengen relativ hoch sein müssen, um in allen
Betriebszuständen, insbesondere bei Quer- und Längsbeschleunigungen, einen
ausreichenden Ölstand im Reservoir zu gewährleisten. Die durch das Abschleudern
und die starke Zerteilung des Öls auftretende starke Ölverschäumung bedeutet
gleichzeitig einen erheblichen Qualitätsverlust des Schmiermittels bzw. erfordert
aufwendige Maßnahmen, um den Luftgehalt des Öls abzusenken und eine sichere
Funktion der hydraulisch beaufschlagten Bauteile zu gewährleisten. Die großen
erforderlichen Ölmengen und der starke Lufteintrag in das Öl führen zu merklichen
Leistungseinbußen bzw. zu erhöhten Brennstoffverbräuchen, da große Mengen
Schmiermittel auf Betriebstemperatur gebracht und im Umlauf gehalten werden
müssen. Dies ist einerseits aus energetischen Gründen nicht wünschenswert,
andererseits machen die gestiegenen Anforderungen an die Umweltverträglichkeit von
Brennkraftmaschinen bzw. Personenkraftwagen den Einsatz hoher Ölmengen nicht
akzeptabel.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kurbelwellenlagerung
so weiterzubilden, daß eine übermäßige
Verschäumung des Öls verhindert wird, daß gleichzeitig die Zeit für den Aufenthalt des
abgeschleuderten bzw. verwirbelten Öls innerhalb der Kurbelwellenlagerung bzw. des
Kurbelwellenraums verringert wird, so daß einerseits geringere Ölmengen für den
Betrieb der Brennkraftmaschine ausreichen und daß das in das Ölreservoir gelangende
Öl-Luft-Gemisch einen wesentlich geringeren Luftanteil enthält.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch Ausbildung von Ölrinnen an den Seitenflächen der
Lagerbrücken kann das von den Wangen der Kurbelwelle radial bzw. tangential
abgeschleuderte Öl aufgefangen und geführt werden. Eine Verteilung im gesamten
Kurbelraum wird zu einem großen Teil verhindert. Durch die Öffnung dieser Ölrinnen
nach unten kann ein wirksames Auffangen, Weiterleiten und eine gezielte Abfuhr des
gefangenen Öls in das Ölreservoir (Ölwanne) sichergestellt werden. Dadurch wird
insgesamt die Verweildauer des Öls im Kurbelwellenraum verringert, so daß das aus
den Lagerstellen austretende Öl schneller ins Ölreservoir gelangt und somit dem
Ölkreislauf der Brennkraftmaschine schneller zur Verfügung steht, so daß dieser mit
geringeren Ölmengen auskommt. Gleichzeitig wird durch das Auffangen und Führen
des Öls ein Verschäumen weitgehend verhindert bzw. verringert, so daß auch hier
eine Verbesserung im Hinblick auf die Schmiereigenschaften und die
Fördereigenschaften des Öls zu erzielen ist, was insbesondere im Hinblick auf die
Funktion hydraulischer Bauteile wie beispielsweise Tassenstößel mit
Ventilspielausgleichseinrichtungen, Kettenspanner, o. ä. wichtig ist.
Die Ölführung des an den Kurbelwangen abgeschleuderten Öls ist besonders wirksam,
wenn die Ölrinnen in beiden zusammengehörigen Lagerbrücken ausgebildet und
miteinander verbunden sind. Dadurch kann über einen großen Umfangsbereich das Öl
aufgefangen und gezielt abgeleitet werden. Die Ölführung ist besonders günstig, wenn
sich die Ölrinnen über einen Umfangsbereich von 270° oder mehr erstrecken.
Die Ölrinnen lassen sich fertigungstechnisch mit relativ geringem Aufwand erstellen,
z. B. durch Fräsen, wenn sie einen etwa trapezförmigen Querschnitt haben. Gleichzeitig
wird durch diesen Querschnitt eine gute und wirkungsvolle Führung sichergestellt.
Die Wandungen der Ölrinnen werden in vorteilhafter Weise einstückig mit den
Lagerbrücken ausgebildet. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn die Lagerteile
beispielsweise als Gußteil aus einer Aluminiumlegierung hergestellt sind.
Die Ölführung bzw. das Ableiten des von den Kurbelwangen abgeschleuderten Öls ist
besonders wirkungsvoll, wenn die Ölrinnen die Kurbelwangen der Kurbelwelle
zumindest teilweise in axialer Richtung übergreifen. Dabei ist eine möglichst nahe
Heranführung der Ölrinnen an das Pleuel sinnvoll, um den nicht überdeckten Raum
gering zu halten. Die Ölmenge, die an den Ölrinnen vorbei in den freien Kurbelraum
gelangen kann, wird damit gering gehalten.
Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn der Abstand der Ölrinnen zum Rotationsumfang der
Kurbelwellenwangen möglichst gering gehalten wird, jedoch einen Mindestabstand von
ca. 4 mm nicht unterschreitet. Auch damit wird die Menge des an den Ölrinnen vorbei
in den Kurbelraum gelangenden Öls gering gehalten.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der Beschreibung.
Es zeigt:
Fig. 1 einen nur teilweise dargestellten Längsschnitt durch eine
Kurbelwellenlagerung mit ebenfalls nur teilweise dargestellter Kurbelwelle,
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein Lagerteil der Kurbelwellenlagerung entlang der
Linie II-II nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Flanschfläche eines Lagerteils.
Die in diesem Ausführungsbeispiel dargestellte Kurbelwellenlagerung umfaßt ein
Lagergestell mit Lagerbrücken, das zur Verbesserung der Steifigkeit in ein an sich
bekanntes Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine eingesetzt ist. Das Lagergestell
in diesem Ausführungsbeispiel ist für den Einsatz in einer Brennkraftmaschine der
Boxer-Bauart ausgeführt, eine Übertragung auf Brennkraftmaschinen in
Reihenbauweise oder mit V-förmiger Zylinderanordnung ist ohne weiteres möglich.
Das Lagergestell 1 besteht aus einem leiterförmigen Leiteroberteil 2 und einem
ebenfalls leiterförmigen Lagerunterteil 3. Beide weisen je Hauptlagerzapfen 4 der
Kurbelwelle 5 eine Lagerbrücke 6, 7 mit Lagerbohrung 8, 9 auf, die einander
gegenüber liegen und durch nicht dargestellte Lagerschrauben, die in fluchtenden
Bohrungen 10, 11 angeordnet sind, fest miteinander verbunden sind. Die
Lagerbohrungen sind mit halbkreisförmigen Lagerschalen 12, 13 versehen, in denen
Bohrungen 14 ausgebildet sind, die mit einer umlaufenden Ringnut 15 in den
Lagerbohrungen verbunden sind. Über eine in die Ringnut 15 einmündende Bohrung
16 ist diese Ringnut 15 mit der Ölversorgung der Brennkraftmaschine verbunden.
An den Seitenflächen der Lagerbrücken 6, 7 sind kreissegmentförmige Fortsätze 17,
18 ausgebildet, die sich ausgehend vom oberen Teil einer Flanschfläche 19, 20 über
einen Umfangsbereich von - in diesem Ausführungsbeispiel - etwa 145° erstrecken.
Die Fortsätze 17, 18 sind im Bereich ihrer freien Stirnseite nach innen abgeschrägt,
so daß sie eine radial nach innen offene Rinne ausbilden, d. h. ihr Querschnitt ist etwa
trapezförmig. Die Fortsätze 17, 18 bilden eine Ölrinne und verlaufen mit relativ
geringem Abstand d zum Rotationsumfang der Kurbelwangen 21 mit Radius R. Die
Fortsätze 17, 18 übergreifen die Kurbelwangen 21 der Kurbelwelle 5 in axialer
Richtung und reichen etwa bis an die Verlängerung der den jeweiligen Pleuelzapfen 22
zugewandten Innenseiten 23 der Kurbelwangen 21.
Wie bereits oben angeführt, ist das in diesem Ausführungsbeispiel dargestellte
Lagergestell 1 für den Einbau in einer Brennkraftmaschine der Boxer-Bauart
vorgesehen. Die Flanschflächen 19, 20 der beiden Lagerteile (Lageroberteil 2,
Lagerunterteil 3) verlaufen bei horizontal angeordneten Zylindern vertikal, so daß die
miteinander verbundenen Ölrinnen einen nach unten offenen Kreisring ausbilden. Das
im Betrieb der Brennkraftmaschine in den Ölrinnen geführte Öl kann somit nach unten
austreten und auf relativ kurzem Weg in eine nicht näher dargestellte unterhalb des
Lagergestells angeordnete Ölwanne abfließen.
Die Ausbildung von Ölrinnen ist nicht auf die dargestellte und beschriebene Form der
Kurbelwellenlagerung beschränkt. Es ist ohne weiteres möglich, das Lageroberteil mit
den oberen Lagerbrücken direkt ins Kurbelgehäuse zu integrieren. Das Lagerunterteil
dann dabei - wie dargestellt - als leiterförmiges Lagerstell ausgebildet sein. Es ist auch
möglich, das Lagerunterteil mit den anteiligen Lagerbrücken in Form einzelner
Lagerdeckel auszubilden.
Claims (8)
1. Kurbelwellenlagerung einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine mit einem oberen
Lagerteil (2) und einem unteren Lagerteil (3) sowie damit verbundenen oberen und
unteren Lagerbrücken (6, 7) und mit Schmierölzuführungen (14, 15, 16), die in die
Lagerflächen der Lagerbrücken münden, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Seitenflächen mindestens einer der Lagerbrücken zumindest teilweise umlaufende
Ölrinnen (17, 18) ausgebildet sind, die an ihren radialen Innenseiten offen sind, und
daß die Ölrinnen einen in Einbaulage unteren Ablauf aufweisen.
2. Kurbelwellenlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölrinnen
(17, 18) in beiden zusammengehörigen Lagerbrücken (6, 7) ausgebildet und
miteinander verbunden sind.
3. Kurbelwellenlagerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölrinnen
(17, 18) sich über einen Umfangsbereich erstrecken, der größer oder gleich 270° ist.
4. Kurbelwellenlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ölrinnen (17, 18) einen etwa trapezförmigen Querschnitt
haben.
5. Kurbelwellenlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandungen der Ölrinnen (17, 18) einstückig mit den
Lagerbrücken (6, 7) ausgebildet sind.
6. Kurbelwellenlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die oberen und/oder unteren Lagerbrücken (6, 7) in einem
leiterförmigen oberen und/oder unteren Kurbelwellenlagergestell (2, 3) ausgebildet
sind.
7. Kurbelwellenlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ölrinnen (17, 18) die Kurbelwangen (21) der Kurbelwelle (5)
zumindest teilweise in axialer Richtung übergreifen.
8. Kurbelwellenlagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ölrinnen (17, 18) etwa kreisförmig ausgebildet sind und ihr
Durchmesser nur geringfügig größer ist als der des Rotationsumfanges der
Kurbelwangen (21).
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