DE19536917C2 - Röntgenstrahlungsquelle - Google Patents
RöntgenstrahlungsquelleInfo
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- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J35/00—X-ray tubes
- H01J35/02—Details
- H01J35/04—Electrodes ; Mutual position thereof; Constructional adaptations therefor
- H01J35/08—Anodes; Anti cathodes
Description
Die Erfindung betrifft eine Röntgenstrahlungsquelle in
Form einer Röntgenröhre mit einer Anode aus Metall,
insbesondere für die Verwendung in der Röntgenfluores
zenzanalytik.
Eine Röntgenstrahlungsquelle in Form einer Röntgenröhre
mit einer Anode aus Metall oder einer Metallegierung ist aus der
DE-AS 12 70 192 bekannt. Bei dieser Röntgenröhre ist
ein Drehanoden-Verbundteller vorgesehen, der eine
Elektronenaufprallfläche
in Form einer Schicht aus einer Metall-Rhenium-
Legierung aufweist. Mit dieser gesonderten Elektronen
aufprallfläche aus einer Wolfram-Rhenium-Legierung in
Verbindung mit dem eigentlichen Anodenkörper aus Molyb
dän soll ein möglichst kurzer
Wärmeleitungsweg von der Elektronenaufprallfläche zum
Molybdän-Tragkörper erreicht werden. Die bekannte Rönt
genstrahlungsquelle soll gegenüber den bis dahin
bekannten Anoden aufgrund der
größeren Wärmeleitfähigkeit und der größeren Wärmekapa
zität eine längere Lebensdauer der Röntgenröhre ermög
lichen, da die Strahlenausbeute der Röntgenröhre in
Abhängigkeit von der Anzahl gleichartiger Belastungen
wesentlich langsamer abnimmt als bei auf Verbundtellern
angeordneten Elektronenaufprallflächen aus
reinem Wolfram.
Aus der DE 27 19 408 A1 ist eine Röntgenröhre bekannt,
die eine Anöde aus hochschmelzendem Metall aufweist, bei
der eine Oberflächenschicht aus einer ternären Legierung
aus Wolfram und Molybdän-Teilchen besteht und bei der
darauf eine vollständige Schicht aus Rhenium (unter
Bildung einer wahren und homogenen Legierung) aufge
bracht ist. Auch die aus diesem Dokument bekannte Anode
soll gute thermische Eigenschaften und
einen geringen Dampfdruck aufweisen.
Aus der US 3 328 626 ist eine Anode bekannt, die aus
Wolfram besteht. Lediglich der Kern der bekannten
Drehanode besteht aus einer Molybdän-Wolfram-Legierung,
wobei der Kern der Anode für die Erzeugung der Röntgen
strahlung keine Rolle spielt, sondern einzig und allein
die Beschichtung aus reinem Wolfram. Mit dieser Anode
soll gegenüber den bis dahin bekannten Anoden eine
einfachere Herstellung und ein geringeres Gewicht ermöglicht werden.
Aus der DE 35 24 379 A1 ist eine Röntgenröhre mit einer
Mischanode bekannt, die mehrere Röntgenlinien aussendet,
die anschließend mit einem variablen Monochromator
ausgewählt werden können.
In der Röntgenfluoreszenzanalytik und in der Röntgen
diffraktometrie ist die Verwendung monoenergetischer
Primärstrahlung mit großen Vorteilen verbunden bzw. für
eine Reihe von Untersuchungen unumgänglich. Die Forde
rung nach monoenergetischer Anregung führt in der
Röntgenanalytik jedoch zu funktionellen Einschränkungen,
weil beispielsweise in der Röntgenfluoreszenzanalytik
mit bisherigen Anwendungen nur ein Teil der Elemente mit
einer einzigen Anregungsenergie angeregt werden kann.
In der DE 44 02 113 A1 ist beschrieben worden, wie mit
Hilfe einer verstellbaren Multilayer-Anordnung aus einem
Primärspektrum einzelne Energiebereiche zur Anregung
einer Untersuchungsprobe ausgewählt werden können.
Sieht man jedoch von Synchrotronbeschleunigern als
Strahlenquelle wegen ihrer mangelnden Verfügbarkeit und
der extremen Kosten ab, so bleiben als Röntgenquellen
nur Röntgenanoden. Für höchste Leistungen werden dabei
Drehanoden eingesetzt, weiter verbreitet sind jedoch
feste Anoden in Röntgenröhren. Sowohl Drehanoden als
auch feste Anoden senden einzelne Linien bestimmter
Energien aus, die charakteristisch sind für das jewei
lige Element, aus dem die Anode gefertigt ist. Mit der
in der DE 44 02 113 A1 angegebenen Lösung können die
Energien ausgewählt werden, die von dem Element, aus dem
die Anode besteht, emittiert werden. Aus physikalischen
Gründen kann ein einzelnes Element als Anodenmaterial
nicht ausreichend viele Energien mit ausreichender
Intensität bereitstellen, um das ganze Periodensystem
der Elemente effektiv anzuregen.
Es gibt zur Zeit weltweit nur eine verhältnismäßig
geringe Zahl von Herstellern von Röntgenfluoreszenz-
Analysegeräten. Diese Hersteller bieten ihre Geräte
entweder mit einer Wolfram-Anode nur für einen einge
schränkten Elementbereich an, z. B. für die Elemente der
Ordnungszahlen von Aluminium (13) bis Zink (30), oder
sie verzichten auf optimale Anregung dieser Elemente
zugunsten eines erweiterten Elementbereichs durch
Auswahl der Molybdän Kα-Linie mit 17,5 keV Anregungs
energie, oder sie rüsten ihr Produkt zur optimalen
Erfassung einer größeren Zahl von Elementen mit zwei
getrennten Anregungssträngen aus, d. h. sowohl mit einer
Wolfram-, als auch mit einer Molybdän-Anode und den
dazugehörigen Spannungsversorgungseinrichtungen. Der
Nachteil der bekannten Röntgenstrahlungsquellen liegt
darin, daß sie entweder einen eingeschränkten Arbeits
bereich (Wolfram-Anode) haben und keine optimale Anre
gung für die Übergangselemente (Molybdän-Anode) bieten,
oder teuer und voluminös (2 Röhren-Lösung) sind.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die
Bereitstellbarkeit von Röntgenlinien aus einer Röntgen
anode so zu erweitern, daß in einer Röntgenstrahlungs
quelle an sich bekannter Bauart, die nur über eine
einzige Röntgenanode verfügt, echte Multielementanalysen
z. B. in der Röntgenfluoreszenzspektroskopie auf einfache
Weise und damit kostengünstig möglich sind.
Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung durch eine
Röntgenstrahlungsquelle in Form einer Röntgenröhre für
die Röntgenfluoreszenzanalytik mit einer Anode aus
Metall, welches aus einer Mischung von Molybdän und
Wolfram besteht.
Die erfindungsgemäße Lösung gestattet vorteilhafterweise
die Bereitstellung einer Mehrzahl von Röntgenlinien zur
Anregung einer Mehrzahl von Anregungsenergien. Bei der
Mischung der die Anode bildenden Metalle können grund
sätzlich alle stabilen Metallmischungen als Anodenmate
rial herangezogen werden, deren Ordnungszahlen eine
ausreichende Differenz aufweisen und die als Mischung
über einen ausreichend hohen Schmelzpunkt und gute
Wärmeleitfähigkeit verfügen.
Vorteilhafterweise kann die Mischung der Metalle auch in
Form einer Legierung gebildet werden. Auch hier gilt,
daß die Legierung über einen ausreichend hohen Schmelz
punkt und gute Wärmeleitfähigkeit verfügt und alle
stabilen Metallmischungen herangezogen werden können,
deren Ordnungszahlen eine ausreichende Differenz haben.
In Versuchen ist gefunden worden, daß eine Legierung aus
etwa gleichen Teilen, insbesondere aus Molybdän und
Wolfram, zur Ausbildung der Anode außerordent
lich geeignet ist. Neben dem durch die hohe
Ordnungszahl des Elements Wolfram starken Bremsstrah
lungsanteil werden von einer derartigen Legierung noch 3
intensive Röntgenlinien emittiert (8,4 keV, 10 keV und
17,4 keV), die zur Anregung verwendet werden können.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beiden
Figuren anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
Darin zeigen:
Fig. 1 ein Röntgensignal einer Menge von 1 ng Nickel,
angeregt durch eine W-Lβ (10 keV) - Einstellung
eines Instruments, und
Fig. 2 das entsprechende Röntgenspektrum von 1 ng
Blei, angeregt durch eine Mo-Kα Einstellung.
Aus den Fig. 1 und 2 sind Röntgenspektren ersichtlich,
die mit einer Röntgenstrahlungsquelle gemäß der
Erfindung erzeugt worden sind. Dabei wurde eine
Röntgenröhre mit einer legierten Mo/W-Anode ausgerüstet, wobei
die Röntgenspektren in verschiedenen Einstellungen
gewonnen wurden. In Fig. 1 ist das Röntgensignal einer
Menge von nur 1 ng Nickel, angeregt durch eine W-Lβ (10
keV) - Einstellung des mit der erfindungsgemäßen Anode
ausgerüsteten Elements, gezeigt. Fig. 2 zeigt das
entsprechende Röntgenspektrum von 1 ng Blei, angeregt
durch eine Mo-Kα Einstellung. In beiden Fällen wurde
eine Nachweisgrenze unter 1 pg erzielt.
Claims (3)
1. Röntgenstrahlungsquelle in Form einer Röntgenröhre für
die Röntgenfluoreszenzanalytik mit einer Anode aus Me
tall, welches aus einer Mischung von Molybdän und Wolfram
besteht.
2. Röntgenstrahlungsquelle nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mischung eine Legierung ist.
3. Röntgenstrahlungsquelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mischungsverhältnis von Wolfram
zu Molybdän 1 : 1 ist.
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