DE19619294C2 - Röntgenstrahler - Google Patents
RöntgenstrahlerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen vorzugsweise diagnostischen
Zwecken dienenden Röntgenstrahler aufweisend eine Röntgenröh
re mit einem ersten Strahlenaustrittsfenster und ein mit ei
nem elektrisch isolierenden Medium gefülltes, die Röntgenröh
re aufnehmendes Schutzgehäuse mit einem mit dem ersten fluch
tenden zweiten Strahlenaustrittsfenster.
Ein solcher Röntgenstrahler ist aus der DE 42 09 377 A1 be
kannt.
An das Strahlenaustrittsfenster der Röntgenröhre sind dabei
folgende Anforderungen gestellt:
- 1. es soll den im Inneren der Röntgenröhre vorhandenen Vaku umbereich von dem die Röntgenröhre umgebenden elektrisch isolierenden Medium trennen,
- 2. es soll im Interesse einer möglichst geringen Beeinflus sung des durch das Strahlenaustrittsfenster tretenden Strahlenbündels möglichst homogen sein,
- 3. es soll aus einem fertigungstechnisch beherrschbaren Werkstoff gebildet sein, und
- 4. es soll kostengünstig herstellbar sein.
Heute gebräuchliche Werkstoffe für die Strahlenaustrittsfen
ster von Röntgenröhren sind Glas, Glas mit Anschliff, Beryl
lium und Titan. Beryllium und Titan als Werkstoff für das
Strahlenaustrittsfenster einer Röntgenröhre sind in der
DE 28 33 093 A1 genannt.
Gemäß DIN 6815 und eventuell anderen Vorschriften wird im
Schutzgehäuse noch eine sogenannte Grund-Filterung verlangt,
die der Reduktion der Hauteintrittsdosis dient, welche übri
gens im unteren Energiebereich nicht zur Bildgebung beiträgt,
sondern nur eine unnötige Belastung für den Patienten dar
stellt. Diese Grund-Filterung wird durch eine entsprechende
Bemessung des beispielsweise aus Aluminium gebildeten Strah
lenaustrittsfensters des Schutzgehäuses erreicht.
Die genannten Anforderungen lassen sich nur schwer realisie
ren, ohne die Dosisausbeute des Röntgenstrahlers negativ zu
beeinflussen. Die Dosisausbeute ist eine Gütekriterium, das
für eine bestimmte Röhrenspannung bzw. einen bestimmten Röh
renstrom angibt, welche Dosisleistung im Abstand von 1 m von
dem Strahler erreicht wird.
Insbesondere muß auch gemäß DIN 6868 Teil 50 bei 77 kV Röh
rengleichspannung und einem Fokus-Objekt-Abstand von 1 m hin
ter einem Prüfkörper aus Aluminium von 25 mm Dicke eine
Transmissionsdosis-Ausbeute von wenigstens 65% und höchstens
135% bezogen auf
als 100% erreicht werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rönt
genstrahler der eingangs genannten Art so auszubilden, daß es
möglich ist, zur Bildgebung unnötige Weichstrahlenanteile be
reits im Röntgenstrahler zurückzuhalten, ohne daß dies mit
einer nennenswerten Reduzierung der Dosisausbeute des Rönt
genstrahlers verbunden ist.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch einen
Röntgenstrahler aufweisend
- a) eine Röntgenröhre mit einem ersten Strahlenaustritts fenster, das aus Titan gebildet ist und eine Dicke von wenigstens 0,1 mm und von höchstens 0,3 mm aufweist, und
- b) ein mit einem elektrisch isolierenden Medium gefülltes, die Röntgenröhre aufnehmendes Schutzgehäuse mit einem mit dem ersten fluchtenden, zweiten Strahlenaustrittsfenster, das aus Aluminium gebildet ist und eine Dicke von wenig stens 0,5 mm und von höchstens 1,5 mm aufweist,
- c) wobei das erste Strahlenaustrittsfenster, das zweite
Strahlenaustrittsfenster und die zwischen diesen befind
liche Schicht des elektrisch isolierenden Mediums bei ei
ner Röhrengleichspannung von 77 kV und einem Fokus-Ob
jekt-Abstand von 1 m insgesamt eine solche Filterwirkung
aufweisen, daß hinter einem Prüfkörper aus Aluminium von
25 mm Dicke eine Transmissionsdosisausbeute von wenig
stens 65% und höchstens 135% bezogen auf
als 100% erreicht wird.
Die Fig. 2 zeigt in Form eines Diagrammes die relative Pho
tonenflußdichte als Funktion der Photonenenergie für einen
erfindungsgemäßen (quadratische Punkte) und einen herkömmli
chen (dreieckige Punkte) Röntgenstrahler. Der herkömmliche
Röntgenstrahler weist ein erstes Strahlenaustrittsfenster aus
Beryllium einer Dicke von 2,0 mm und ein zweites Strahlen
austrittsfenster aus Aluminium einer Dicke von 1,4 mm auf,
wobei sich zwischen beiden eine 7 mm dicke Schicht von Iso
lieröl befindet. Der erfindungsgemäße Röntgenstrahler weist
ein erstes Strahlenaustrittsfenster aus Titan einer Dicke von
0,3 mm und ein zweites Strahlenaustrittsfenster aus Aluminium
einer Dicke von 0,5 mm auf, wobei sich zwischen beiden eben
falls eine 7 mm dicke Schicht von Isolieröl befindet. Wie aus
der Fig. 2 ersichtlich ist, weist der erfindungsgemäße Rönt
genstrahler bei praktisch gleicher Dosisausbeute gegenüber
dem herkömmlichen Röntgenstrahler eine Reduzierung der zur
Bildgebung nicht beitragenden, niederenergetischen Weichstrah
lung im Bereich um 25 keV auf. Die Bedingungen der DIN 6868,
Teil 50, werden dadurch eingehalten, daß die Gesamtfilterwir
kung des ersten und des zweiten Strahlenaustrittsfensters so
wie der zwischen diesen befindlichen Schicht des elektrisch
isolierenden Mediums bei 77 kV und einem Fokus-Objekt-Abstand
von 1 m hinter einem Prüfkörper aus Aluminium von 25 mm Dicke
eine Transmissionsdosis-Ausbeute von wenigstens 65% und höch
stens 135% bezogen auf
als 100% erreicht wird.
Wenn gemäß einer bevorzugten Variante der Erfindung unter den
genannten Bedingungen eine Transmissionsdosis-Ausbeute von
wenigstens 95% und höchstens 105% bezogen auf
er
reicht wird, so sind erfindungsgemäße Röntgenstrahler pro
blemlos gegen herkömmliche Röntgenstrahler austauschbar, da
die von letzteren erzielte Transmissionsdosis-Ausbeute in dem
Bereich zwischen 95% und 105% bezogen auf
liegt.
Aus der DE 42 04 301 A1 ist übrigens eine Röntgenröhre mit
einem Strahlenaustrittsfenster aus Titan bekannt, dessen Dic
ke derart bemessen ist, daß die Röntgenröhre die Erfordernis
se der DIN 6815 erfüllt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeich
nungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 in grob schematischer Darstellung einen erfin
dungsgemäßen Röntgenstrahler im Längsschnitt, und
Fig. 2 in Form eines Diagrammes die relative Photonenfluß
dichte als Funktion der Photonenenergie für einen er
findungsgemäßen und einen herkömmlichen Rönt
genstrahler.
Die Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Röntgenstrahler, der
ein mit einem elektrisch isolierenden Medium, z. B. Isolier
öl, gefülltes, aus zwei Schalen 1a und 1b zusammengesetztes
Schutzgehäuse 1 und eine darin angeordnete Röntgenröhre 2
aufweist. Letztere ist als Drehanoden-Röntgenröhre ausgebil
det und weist einen Anodenteller 3, eine feststehende Glühka
thode 4 und einen Motor zum Antrieb der Drehanode auf. Der
Motor ist als Kurzschlußläufermotor ausgebildet und weist ei
nen drehfest mit dem Anodenteller 3 verbundenen Rotor 5 und
einen im Bereich des Rotors 5 auf das Vakuumgehäuse 6 aufge
setzten Stator 7 auf. Der Anodenteller 3 und der Rotor 5 sind
in an sich bekannter, nicht näher dargestellter Weise im In
neren des als aus mehreren Teilen zusammengefügtes Me
tall/Keramik-Gehäuse ausgeführten Vakuumgehäuses 6 drehbar
gelagert.
Das Vakuumgehäuse 6 ist in seinen in Fig. 1 oberen Bereich
mit einem Gehäuseansatz 6a versehen, in dem sich die Glüh
kathode 4 befindet, die in dem Fokussierungsschlitz eines
schematisch angedeuteten Kathodenbechers 8 aufgenommen ist.
Die Anschlüsse für die Röhrenspannung, die Heizspannung und
die Versorgungsspannung für den Stator 7 sind nicht darge
stellt und in an sich bekannter Weise ausgeführt.
Der im Betrieb von der Glühkathode 4 ausgehende Elektronen
strahl E trifft auf die kegelstumpfförmige Auftrefffläche des
Anodentellers 3 auf. Von der Auftreffstelle geht ein Röntgen
strahlenbündel aus, von dem in der Fig. 1 nur der Zentral
strahl Z angedeutet ist. Das Nutzröntgenstrahlenbündel tritt
durch ein in dem Vakuumgehäuse 6 vorgesehenes erstes, aus Ti
tan gebildetes Strahlenaustrittsfenster 9 und ein mit diesem
fluchtendes, in dem Schutzgehäuse 1 vorgesehenes zweites, aus
Aluminium gebildetes Strahlenaustrittsfenster 10 aus dem
Röntgenstrahler aus.
Dabei weist das erste, aus Titan gebildete Strahlenaustritts
fenster 9 eine Dicke von wenigstens 0,1 mm und von höchstens
0,3 mm auf. Das zweite, aus Aluminium gebildete Strahlen
austrittsfenster 10 weist eine Dicke von wenigstens 0,5 mm
und von höchstens 1,5 mm auf.
Die Dicken des ersten und des zweiten Strahlenaustrittsfen
sters 9, 10 sind unter Berücksichtigung der Dicke der zwi
schen beiden vorhandenen Schicht des Isolieröls von vorzugs
weise 4 bis 10 mm so gewählt, daß das erste Strahlen
austrittsfenster, das zweite Strahlenaustrittsfenster und die
zwischen diesen befindliche Schicht des Isolieröls bei einer
Röhrengleichspannung von 77 kV und einem Fokus-Objekt-Abstand
von 1 m insgesamt eine solche Filterwirkung aufweisen, daß
hinter einem Prüfkörper aus Aluminium von 25 mm Dicke eine
Transmissionsdosis-Ausbeute von wenigstens 65% und höchstens
135%, vorzugsweise von wenigstens 95% und höchstens 105%, be
zogen auf
als 100% erreicht wird.
Für eine Dicke der zwischen dem ersten und dem zweiten Strah
lenaustrittsfenster 9, 10 befindlichen Schicht des Isolieröls
von 7 mm sind in der am Ende der Beschreibung befindlichen
Tabelle 1 sechs Dickenkombinationen für das erste und das
zweite Strahlenaustrittsfenster 9, 10 angegeben, die diese
Bedingung erfüllen und zudem hinsichtlich der Transmissions
dosis-Ausbeute (Prozentangaben in Klammern bezogen auf
als 100%) herkömmlichen Röntgenstrahlern, die für
einen solchen geltenden Verhältnisse sind in der letzten Zei
le der Tabelle in Fettdruck angegeben, praktisch entsprechen.
Es wird also deutlich, daß mit einem erfindungsgemäßen Rönt
genstrahler den Erfordernissen hinsichtlich der Transmissi
onsdosis-Ausbeute der DIN 6868 Teil 50 entsprochen werden
kann. Wie aus der Fig. 2 ersichtlich ist, wird mit dem er
findungsgemäßen Röntgenstrahler zudem noch der Vorteil einer
Reduktion der für die Bildgebung nicht nutzbaren und den Pa
tienten somit unnötig belastenden Weichstrahlung im Bereich
von 25 keV erreicht.
Der im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel beschriebene
Aufbau der Röntgenröhre ist nur beispielhaft zu verstehen.
Zum Beispiel kann die Erfindung auch im Zusammenhang mit
Röntgenstrahlern Verwendung finden, die ein anders aufgebau
tes Schutzgehäuse und/oder eine Röntgenröhre mit einem anders
aufgebautes Vakuumgehäuse, die anstelle einer Drehanode auch
eine Festanode enthalten kann, aufweisen. Außerdem kann an
stelle von Isolieröl ein anderes elektrisch isolierendes Me
dium, z. B. Luft, in dem Schutzgehäuse enthalten sein.
Claims (3)
1. Röntgenstrahler aufweisend
- a) eine Röntgenröhre (2) mit einem ersten Strahlenaustritts fenster (9), das aus Titan gebildet ist und eine Dicke von wenigstens 0,1 mm und von höchstens 0,3 mm aufweist, und
- b) ein mit einem elektrisch isolierenden Medium gefülltes, die Röntgenröhre (2) aufnehmendes Schutzgehäuse (2) mit einem mit dem ersten fluchtenden, zweiten Strahlenaus trittsfenster (10), das aus Aluminium gebildet ist und eine Dicke von wenigstens 0,5 mm und von höchstens 1,5 mm aufweist,
- c) wobei das erste Strahlenaustrittsfenster (9), das zweite
Strahlenaustrittsfenster (10) und die zwischen diesen
befindliche Schicht des elektrisch isolierenden Mediums
bei einer Röhrengleichspannung von 77 kV und einem Fokus-
Objekt-Abstand von 1 m insgesamt eine solche Filterwir
kung aufweisen, daß hinter einem Prüfkörper aus Aluminium
von 25 mm Dicke eine Transmissionsdosisausbeute von
wenigstens 65% und höchstens 135% bezogen auf
als 100% erreicht wird.
2. Röntgenstrahler nach Anspruch 1, bei dem eine Transmis
sionsdosisausbeute von wenigstens 95% und höchstens 105% be
zogen auf
als 100% erreicht wird.
als 100% erreicht wird.
3. Röntgenstrahler nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Dicke
der zwischen dem ersten und dem zweiten Strahlenaustritts
fenster (9, 10) befindlichen Schicht des elektrisch isolie
renden Mediums wenigstens 4 mm und höchstens 10 mm beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19619294A DE19619294C2 (de) | 1996-05-13 | 1996-05-13 | Röntgenstrahler |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19619294A DE19619294C2 (de) | 1996-05-13 | 1996-05-13 | Röntgenstrahler |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19619294A1 DE19619294A1 (de) | 1997-11-20 |
DE19619294C2 true DE19619294C2 (de) | 1999-10-28 |
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ID=7794209
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19619294A Expired - Fee Related DE19619294C2 (de) | 1996-05-13 | 1996-05-13 | Röntgenstrahler |
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DE (1) | DE19619294C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10036210A1 (de) * | 2000-07-25 | 2001-11-15 | Siemens Ag | Drehkolbenröhre |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2833093A1 (de) * | 1978-07-28 | 1980-02-07 | Licentia Gmbh | Roentgenroehre |
DE4204301A1 (de) * | 1991-08-05 | 1993-02-11 | Siemens Ag | Roentgenroehre mit strahlenaustrittsfenster |
DE4209377A1 (de) * | 1992-03-23 | 1993-09-30 | Siemens Ag | Röntgenstrahler mit Schutzgehäuse |
-
1996
- 1996-05-13 DE DE19619294A patent/DE19619294C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
DIN 6815 * |
DIN 6868, Teil 50 * |
Also Published As
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DE19619294A1 (de) | 1997-11-20 |
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Legal Events
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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