DE19535581C1 - Verfahren zur Herstellung von Eierstich - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von EierstichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur industriellen
Herstellung von Eierstich und einen handelsfähigen Eierstich
herstellbar nach diesem Verfahren.
Der aus der Küche bekannte Eierstich ist eine Suppeneinlage
aus verquirlter, gewürzter Eimasse, die im Wasserbad gestockt
worden ist. Der Eierstich soll in heißer Brühe seine meist
würfelförmige Form behalten und nicht sofort zerfallen oder
sich auflösen.
Aus der EP-B-469 176 ist ein Verfahren zur Gewinnung eines
entwässerten koagulierten Produkts bekannt, bei dem man das
Ausgangsmaterial unter Bedingungen, die geeignet sind, diesem
eine poröse Struktur zu verleihen, bis auf einen
Trockenmassegehalt von mehr als 90% entwässert, wonach man
das entwässerte Material unter Erhalt der Ausgangsporosität
durch Behandlung mit feuchter Luft koaguliert. Das
Ausgangsprodukt kann aus einer Eibasis bestehen, die bei
diesem Verfahren koaguliert. Einerseits ist die Entwässerung
eines solchen Ausgangsmaterials ohne Koagulation schwierig
und außerdem ergibt die Koagulation eines Ausgangsmaterials
mit einem Trockenmassegehalt von mehr als 90% keinen
befriedigenden Eierstich.
Aus der GB-B-1 274 905 ist ein Verfahren zur Herstellung
eines sofort-löslichen und/oder sofort dispergierbaren
Agglomerats bekannt, wobei eine pulverförmige Mischung aus
feinen Teilchen unter Befeuchtung bei einer Temperatur von
unter 100°C agglomeriert wird. Die Pulvermischung kann auch
Eigelb enthalten. Die Agglomeration tritt hier ein aufgrund
einer teilweisen Befeuchtung zusammen mit einer mechanischen
Verhaftung der Pulverteilchen, es findet jedoch keine
Koagulation statt. Ein solches Verfahren ist zur Herstellung
von Eierstich ungeeignet, da der Eierstich bei seiner
Verwendung sich gerade nicht sofort auflösen soll, sondern in
der heißen Brühe, in der er verwendet wird, möglichst lange
formstabil erhalten bleiben soll.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Eierstich
durch Koagulation einer Vollei enthaltenden Masse ist dadurch
gekennzeichnet, daß man eine mehr als 10 Gew.% Feuchtigkeit
enthaltende Vormischung aus Milchpulver, Vollei,
Backtriebmittel und Würzmitteln herstellt, diese agglomeriert
und in dünner, durch eine Walze verdichteter Schichtung auf
ein Dämpfband aufbringt, auf dem die Masseschicht mit
Heißdampf während einer ausreichenden Zeit behandelt wird, so
daß eine Koagulation des Eiweiß stattfindet, die so
entstandene Eierstichmasse zu Würfeln schneidet und diese
anschließend trocknet.
Zur Verbesserung der Konsistenz des Eierstiches setzt man der
Vormischung vorzugsweise eine Stärke zu. Native
Getreidestärken, wie Reis-, Mais- und Weizenstärke, oder auch
Knollenstärken wie Kartoffelstärke oder Tapiokastärke sind
geeignet. Bevorzugt werden native Weizenstärke und
Tapiokastärke.
Zweckmäßigerweise setzt man den Eibestandteil der Vormischung
in Form von zwei getrennten Komponenten zu, nämlich das
Eiklar in Form von Trockeneiklar und das Dotter in Form von
natürlichem flüssigen Eigelb.
Das Milchpulver kann Vollmilchpulver sein.
Als Backtriebmittel eignen sich alle Stoffe oder Gemische,
die unter dem Einfluß von Feuchtigkeit und/oder Hitze durch
eine chemische Umsetzung Gas zu entwickeln vermögen. Durch
das in feinen Bläschen entstehende Gas wird die Masse
aufgelockert. Die dem Fachmann bekannten Backtriebmittel
bestehen insbesondere aus einer Mischung von
Natriumhydrogencarbonat und einem Säureträger, der
beispielsweise Weinsäure sein kann. Grundsätzlich sind alle
verzehrbaren organischen Säuren geeignet, z. B. auch Glucono
delta-lacton, ferner auch saure Natrium- oder Kalziumsalze
der Phosphorsäuren. Ein für den erfindungsgemäßen Zweck
besonders geeignetes Backtriebmittel ist eine Mischung aus
Weinsäure und Natriumbicarbonat.
Als Würzmittel ist wie bei der haushaltsmäßigen Zubereitung
insbesondere Kochsalz erforderlich. Es können jedoch noch
weitere Würz- und/oder Aromastoffe zugesetzt werden, zum
Beispiel Glutamat und geschmacksgebende Bestandteile wie
insbesondere Gewürzkräuter und andere Aromastoffe.
Eine geeignete Vormischung enthält 25-50 Gew.%, vorzugsweise
35-45 Gew.% Milchpulver, vorzugsweise Vollmilchpulver, 2-8
Gew.%, vorzugsweise 4-5,5 Gew.% Trockeneiklar, 20-50 Gew.%,
vorzugsweise 35-45 Gew.% Eigelb, vorzugsweise Hühnereigelb in
natürlicher flüssiger Form, 3-25 Gew.% Stärke, vorzugsweise
8-14 Gew.% native Getreidestärke, 0,5-2,5 Gew.%, vorzugsweise
1-2 Gew.% Backtriebmittel und 0,5-3 Gew.%, vorzugsweise 0,8-2
Gew.% Salz.
Ohne Vortrocknung werden die Bestandteile mit ihrem normalen
Feuchtegehalt vorgemischt, wobei zweckmäßigerweise das
flüssige Eigelb als letzte Komponente zugesetzt wird. Durch
den Zusatz des flüssigen Eigelbs, der vorzugsweise in einem
Cutter erfolgt, kommt es zu einer Naßagglomeration.
Das lockere Agglomerat wird dann möglichst rasch, bevor es zu
einem Teig verläuft und das Backtriebmittel zu wirken
beginnt, in dünner, gleichmäßiger Schichtung auf ein
Transportband aufgebracht. Nach dem Auftrag kann das lockere
Agglomerat mittels einer Teigrolle zu einer gleichmäßigen
Schicht niedergedrückt werden. Unmittelbar danach wird das
Transportband in einen Dämpftunnel eingeführt, wo es von oben
wie auch zweckmäßigerweise von der Unterseite her mit
Heißdampf beaufschlagt wird. Das durch die Teigrolle
ausgeformte Teigband wird dabei Temperaturen von 95-105°C
ausgesetzt und durch die Wirkung des Backtriebmittels
expandiert. In Folge der hohen Temperatur findet außerdem ein
Koagulieren des Eiweißes statt, so daß am Ende des
Dampfbandes, nach etwa 6 bis 12 Minuten, eine lockere
expandierte Eierstichmasse erhalten wird, die sofort,
zweckmäßigerweise durch Rundmesser und Vertikalschneider
längs- und quergeschnitten wird zu Würfeln, die anschließend
auf geeignete Weise, auf Band oder in Horden,
zweckmäßigerweise auf eine Restfeuchte von 2-12 Gew.%,
vorzugsweise 3-6 Gew.% getrocknet werden.
Die so erhaltenen Eierstichwürfel sind ohne Abrieb
verpackungsfähig und gut haltbar und rekonstituieren in einer
heißen Brühe zu einem lockeren, jedoch formstabilen und nicht
sofort löslichen Eierstich von der Qualität eines küchenmäßig
hergestellten Produktes.
10,5 kg Vollmilchpulver, 1,3 kg Trockeneiklar, 3,1 kg native
Weizenstärke, 0,4 kg eines Treibmittels, im wesentlichen
bestehend aus Weinsäure und Natriumbicarbonat, sowie 0,4 kg
Kochsalz wurden trocken vorgemischt. Zu dieser
Trockenvormischung wurden in einem Cutter 9,5 kg flüssiges
Eigelb zugesetzt. Der Cutter wurde kurze Zeit bis zur
vollständigen Vermischung der Bestandteile betrieben und die
noch agglomeratförmige Mischung wurde in dünner Schicht auf
ein laufendes Transportband aufgebracht und von einer
Teigrolle zu einer dünnen Schicht niedergedrückt. Sofort
hinter der Teigrolle wurde das Transportband in einen
Dämpftunnel gefahren und dort mit Sattdampf von einer
Temperatur von 100-105°C beaufschlagt. Bei der Ausleitung
des expandierten und koagulierten Produktes aus dem
Dämpftunnel nach etwa 7 Minuten wurde in dem Produkt eine
Temperatur von 85°C gemessen.
Das expandierte Produkt auf dem Transportband wurde mittels
einer Rundmesserrolle und einem Vertikalschneider längs- und
quergeschnitten zu kleinen Würfeln, die auf Horden in einem
Trockenschrank mit Luft während etwa einer Stunde auf eine
Restfeuchte von 4% getrocknet wurden.
Die folgenden Ansätze wurden verarbeitet:
A Volleipulver:|27,1% | |
Vollmilchpulver: | 40,5% |
Weizenstärke: | 10,8% |
Backtriebmittel: (Natriumhydrogencarbonat und Weinsäure) | 1,8% |
Salz/Gewürze: | 1,8% |
Wasser: | 18,0% |
100% |
B Hühnereiklarpulver:|5,0% | |
Vollmilchpulver: | 40,3% |
Reisstärke: | 12,2% |
Backtriebmittel: (Natriumhydrogencarbonat und Dinatriumdihydrogenpyrophosphat) | 2,0% |
Salz/Gewürze: | 2,0% |
Hühnereigelb flüssig (past.) | 38,5% |
100% |
C Vollmilchpulver:|39,2% | |
Kartoffelstärke: | 10,2% |
Hühnereiklar: | 7,0% |
Backtriebmittel: (Natriumbicarbonat und Natriumdihydrogenphosphat) | 2,0% |
Kochsalz + Gewürze: | 2,0% |
Schnittlauchringe getr.: | 1,4% |
Petersilienblätter getr.: | 0,2% |
Hühnereigelb flüssig: | 38,0% |
100% |
D Vollmilchpulver:|37,1% | |
Tapiokastärke: | 10,2% |
Hühnereiklar: | 7,0% |
Backtriebmittel: (Natriumbicarbonat und Dinatriumhydrogenphosphat) | 2,0% |
Kochsalz + Gewürze: | 2,0% |
Paprikamark 20° Brix: | 8,7% |
Hühnereigelb flüssig: | 33,0% |
100% |
Die Trockenkomponenten wurden zu Trockenvormischungen
vorgemischt. Die Trockenvormischung wurde im Kutter mit den
Naßbestandteilen zu einem (noch rieselfähigen) Agglomerat
verarbeitet, das auf ein Förderband geschichtet wurde.
Das Agglomerat wurde in einer Schichtdicke von 25-30 mm
einer Verdichtungswalze zugeführt und zwischen Förderband
(Dämpftunnelband) und Walze auf 3 mm Teigbandstärke zu einem
Teigband verdichtet.
Das Teigband durchlief innerhalb von 7-12 Minuten einen
Dampftunnel bei 100-105°C (mit Sattdampfinjektionen).
Hierbei expandierte das Teigband von 3 mm auf 8-10 mm Höhe,
die Eiweißkomponenten koagulierten hierbei und stabilisierten
den expandierten Zustand.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Eierstich durch Koagulation
einer Vollei enthaltenden Masse, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine mehr als 10 Gew.% Feuchtigkeit enthaltende
Vormischung aus Milchpulver, Vollei, Backtriebmittel und
Würzmitteln herstellt, diese agglomeriert und in dünner,
durch eine Walze verdichteter Schichtung auf ein Dämpfband
aufbringt, auf dem die Masseschicht mit Heißdampf während
einer ausreichenden Zeit behandelt wird, so daß eine
Koagulation des Eiweiß stattfindet, die so entstandene
Eierstichmasse zu Würfeln schneidet und diese anschließend
trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vormischung außerdem eine Stärke zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vormischung native Weizenstärke oder Tapiokastärke
zugesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Eibestandteil der Vormischung in Form
von Trockeneiweiß und flüssigem Eigelb zugesetzt wird.
5. Verfahren nach einem- der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vormischung 25-50 Gew.% Milchpulver,
2-8 Gew.% Trockeneiklar, 20-50 Gew.% Eigelb (flüssig), 3-25
Gew.% Stärke, 0,5-2,5 Gew.% Backtriebmittel und 0,5-3 Gew.%
Salz enthält.
6. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vormischung 35-45 Gew.%
Vollmilchpulver, 4-5,5 Gew.% Trockeneiweiß, 35-45 Gew.%
Hühnereigelb (flüssig), 8-14 Gew.% native Getreidestärke, 1-2
Gew.% Backtriebmittel und 0,8-2 Gew.% Salz enthält.
7. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Eierstich nach Trocknung eine
Restfeuchte von 3-6 Gew.% aufweist.
8. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vormischung weitere Würz- und/oder
Aromastoffe zugesetzt werden.
9. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heißdampfbehandlung auf dem Dämpfband
bei einer Temperatur von 95-105°C während 6-12 Minuten
erfolgt.
10. Eierstich aus einer Vormischung von 25-50 Gew.%
Milchpulver, 2-8 Gew.% Trockeneiklar, 20-50 Gew.% Eigelb
(flüssig), 3-25 Gew.% Stärke, 0,5-2,5 Gew.% Backtriebmittel
und 0,5-3 Gew.% Salz, hergestellt durch Agglomerieren der
Bestandteile und nachfolgendes Aufbringen durch eine Walze in
verdichteter Schichtung auf ein Dämpfband, Behandlung dieser
Masseschicht mit Heißdampf während einer ausreichenden Zeit,
so daß eine Koagulation des Eiweißes stattfindet, Schneiden
der so entstandenen Eierstichmasse zu Würfeln und
anschließendes Trocknen auf einen Restfeuchtegehalt von 3-6
Gew.%.
11. Eierstich nach Anspruch 10 enthaltend weitere Würz- und/oder
Aromastoffe.
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