DE19533472C2 - Verfahren zur Ortszuordnung von Meßdaten ausgewählter Funkkenngrößen eines zellularen Funknetzes - Google Patents
Verfahren zur Ortszuordnung von Meßdaten ausgewählter Funkkenngrößen eines zellularen FunknetzesInfo
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- DE19533472C2 DE19533472C2 DE19533472A DE19533472A DE19533472C2 DE 19533472 C2 DE19533472 C2 DE 19533472C2 DE 19533472 A DE19533472 A DE 19533472A DE 19533472 A DE19533472 A DE 19533472A DE 19533472 C2 DE19533472 C2 DE 19533472C2
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Description
In zellularen Funknetzen werden elementare Funktionalitäten in der Regel auf der
Grundlage einer Vielzahl von Messungen der Endgeräte einerseits und der orts
festen Sende- und Empfangseinrichtungen andererseits gesteuert. Insbesondere
in Mobilfunknetzen, vorzugsweise nach dem GSM-Standard, betrifft dies z. B. das
Weiterreichen von einer zur nächsten Zelle (handover) oder die Leistungsregulie
rung von Endgerät und Basisstation (powercontrol). Grundlage zur Durchführung
dieser Messungen sind dabei normalerweise die Luftschnittstelle sowie die netz
seitige Schnittstelle der ortsfesten Sende- und Empfangseinrichtungen. Im GSM
System sind dies die standardisierte Luftschnittstelle Um und die netzseitige
Schnittstelle Abis der als Sende- und Empfangseinrichtungen wirkenden Basissta
tionen.
Gezielte Messungen des Netzbetreibers an diesen beiden Schnittstellen erlauben
Aussagen zur Leistungsfähigkeit des Netzes; Optimierungen können eingeleitet und
deren Erfolg durch wiederholte Messungen dokumentiert werden.
Zur Verdeutlichung des Standes der Technik sei dieser am speziellen Beispiel
eines Mobilfunknetzes mit Basis- und Mobilstationen erläutert. Die Erfindung ist
jedoch nicht auf den Bereich der Mobilfunknetze beschränkt, sondern wird für alle
zellularen Funknetze beansprucht:
Die an der Luftschnittstelle erhaltenen Meßergebnisse liefern Informationen zur Downlink-Senderichtung (Basisstation → Mobilstation). Zur Durchführung von Messungen an der Luftschnittstelle werden vielfach mobile Versorgungsmeßsy steme eingesetzt, die zusätzlich eine Ortszuordnung der erhaltenen Meßwerte durch einen mitgeführten GPS (global positioning system) Empfänger ermögli chen.
Die an der Luftschnittstelle erhaltenen Meßergebnisse liefern Informationen zur Downlink-Senderichtung (Basisstation → Mobilstation). Zur Durchführung von Messungen an der Luftschnittstelle werden vielfach mobile Versorgungsmeßsy steme eingesetzt, die zusätzlich eine Ortszuordnung der erhaltenen Meßwerte durch einen mitgeführten GPS (global positioning system) Empfänger ermögli chen.
Zum Stand der Technik wird auf Mathauer, Veit: Optimale Funkzellenplanung, in:
DE-Z net, Jg. 46 (1992), Heft 6, S. 317-320 sowie auf Hatzold, Peter: Versor
gungsmessungen in digitalen Mobilfunknetzen, in: DE-Z telekom praxis, Jg. 1995,
Heft 4, S. 39-47 verwiesen.
Die Messungen erfordern in der Regel ein spezielles Meßfahrzeug und eigens geschul
tes Personal zur Bedienung. Eine Nachverarbeitung der aufgezeichneten Meßda
teien ermöglicht eine kartographische Darstellung der erhaltenen Meßergebnisse.
Diese mit mobilen Versorgungsmeßsystemen durchgeführten Messungen an der
Luftschnittstelle erfordern einen hohen Zeit-, Material- und Personaleinsatz. Bei
vertretbarem Aufwand wird nur ein kleiner Bereich des Gesamtgebietes einer
Zelle oder eines zu vermessenden Teilnetzes erfaßt. Die funktechnischen Eigen
schaften des Mobilfunknetzes können nur stichprobenartig erhoben werden. Zu
dem belasten die mit Versorgungsmeßsystemen durchgeführten Messungen
durch zusätzliche Verkehrslast das Netz und entsprechend geringer ist die Zahl
der verfügbaren Sprach- oder Datenkanäle für den Netzteilnehmerverkehr. Die an
der Luftschnittstelle vorliegenden und mit einem Versorgungsmeßsystem aufge
zeichneten Meßwerte beinhalten ausschließlich Informationen über die Downlink-
Senderichtung, d. h. eine meßtechnische Bewertung der Funkübertragungsstrecke
wird nur für die Senderichtung Basisstation H Mobilstation vorgenommen. Im üb
rigen ist die genaue Ortszuordnung von der Verfügbarkeit des GPS Systems oder
anderer Hilfssysteme zur Navigation abhängig.
Die Meßergebnisse an der netzseitigen Schnittstelle enthalten zusätzlich die auf
die Uplink-Senderichtung (Mobilstation → Basisstation) bezogenen, von der Ba
sisstation bereitgestellten Meßergebnisse. Messungen an der netzseitigen
Schnittstelle lassen darüber hinaus durch die Aufzeichnung von Massendaten
statistische Untersuchungen bezogen auf das Gebiet einer Funkzelle zu, da an ihr
Meßwerte zu allen aktiven Teilnehmern innerhalb der Zelle während des Meßzeit
raums aufgezeichnet werden können. Eine Ortszuordnung der Meßergebnisse ist
jedoch lediglich auf die Aussage "Meßwerte innerhalb der betrachteten Funkzelle
aufgetreten" beschränkt, eine exakte Ortszuordnung der Meßergebnisse ist nicht
möglich. Die gewonnenen Meßergebnisse beziehen sich als Mittelwert auf die
gesamte Versorgungsfläche der betrachteten Zelle. Für die an der netzseitigen
Schnittstelle verfügbaren Massendaten sind z.Zt. keine statistischen Analysen
bezogen auf einzelne Flächenelemente möglich, deren Ausdehnung wesentlich
kleiner als der Versorgungsbereich der betrachteten Zelle ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Ortszuordnung von Meßdaten
ausgewählter Funkkenngrößen eines zellularen Funknetzes, insbesondere eines
digitalen Mobilfunknetzes, vorzugsweise nach dem GSM-Standard, bereitzustel
len, das die genannten Nachteile behebt. Ebenso ist es Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren zur Ortsermittlung in einem zellularen Funknetz bereitzustellen.
Die vorgenannte Aufgabenstellung wird gelöst durch die Merkmale, die in den Ansprüchen
1 und 7 angegeben sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren macht in vorteilhafter Weise den Einsatz mobi
ler Versorgungsmeßsysteme in dem zu vermessenden Teilnetz entbehrlich, da die
Erfassung der Meßdaten auf der netzseitigen Schnittstelle der ortsfesten Sende- und
Empfangseinrichtungen erfolgt. Durch die Anwendung eines Ortsermittlungs
verfahrens ist eine Ortszuordnung der erfaßten Meßdaten möglich, wobei das
Verfahren allein auf bestimmbaren Größen des Funknetzes beruht und ohne wei
tere Ortsbestimmungseinrichtungen auskommt.
Es ist vorgesehen, daß die Messung zumindest eines Teils der Funkkenngrößen
auf der Luftschnittstelle des zellularen Funknetzes erfolgt. Eine vorteilhafte Wei
terbildung sieht hierzu vor, daß die Messungen der Funkkenngrößen durch ein
mobiles Endgerät durchgeführt werden. Durch ein in Betrieb befindliches mobiles
Endgerät werden in der Regel bei Normalbetrieb laufend gewisse Funkkenngrößen ermit
telt. Diese bereits im Funknetz vorliegenden Informationen sowie mögliche weite
re, vom Endgerät zu bestimmende Meßwerte von Funkkenngrößen, können somit
als Eingangsgrößen eines Ortszuordnungsverfahrens genutzt werden. Ein zusätz
licher Aufwand an Meßgeräten für auf der Luftschnittstelle zu ermittelnde Meßwer
te entfällt.
Als aussagekräftige Funkkenngrößen können Sende- und/oder Empfangsparame
ter von ortsfesten Sende- und Empfangseinrichtungen und/oder von mobilen
Endgeräten bestimmt werden. Hieraus lassen sich insbesondere Aussagen über
Handover-Verhalten bzw. Leistungsregulierung im Netz treffen.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß zur Erfassung der Meß
daten auf der netzseitigen Schnittstelle eine Analyse von Funkprotokollen sowie
eine Selektierung von Funkverbindungen erfolgt. Die Meßdaten können weiter aus
den ohnehin von Seiten der Netzteilnehmer bestehenden Funkverbindungen ge
wonnen werden. Eine zusätzliche Verkehrslast im Funknetz wird durch dieses
Verfahren zur Erfassung der Meßdaten vermieden und die im Netz vorliegende
Informationen können effektiver zur Charakterisierung des Netzes genutzt wer
den.
Beansprucht wird weiter ein Verfahren zur Ortsermittlung in einem zellularen
Funknetz, das mindestens die Verfahrensschritte
- - eine Ortseingrenzung durch Bestimmung von Signallaufzeiten in dem zellularen Funknetz,
- - einen Vergleich von am zu ermittelnden Ort bestimmten Sendeparametern mindestens einer ortsfesten Sende- und Empfangseinrichtung mit einer Prädiktion der zu bestimmenden Sendeparameter
beinhaltet.
Ein solches Verfahren ist im Rahmen der beschriebenen Ortszuord
nung von Meßwerten nach Anspruch 1 einsetzbar. Vorteilhaft ist hierbei, daß das
Verfahren ausschließlich auf bestimmbaren Größen des zellularen Funknetzes
beruht. Zusätzliche Einrichtungen wie GPS-Empfänger o. ä. werden für eine
Ortsermittlung nicht benötigt. Somit bietet die Erfindung eine einfache und da
durch in der Regel kostengünstige Lösung zur Ortsermittlung.
In einer Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Signallaufzei
ten zu dem zu ermittelnden Ort und/oder die Sendeparameter am zu ermittelnden
Ort des zellularen Funknetzes bestimmt. Dafür kann insbesondere vorgesehen
werden, daß die Bestimmung durch ein Endgerät des zellularen Funknetzes er
folgt, was wiederum einen weiteren Aufwand an Meßgerät entbehrlich macht. Für
eine ständige Aktualisierung der Meßwerte kann die Bestimmung fortlaufend in
äquidistanten Zeitschritten erfolgen.
Vorteilhaft ist, als Sendeparameter die jeweiligen Empfangsleistungen am zu er
mittelnden Ort für diejenigen ortsfesten Sende- und Empfangsstationen, die für
den zu ermittelnden Ort betrachtet werden, zu bestimmen. Da gerade diese Werte
normalerweise ohnehin laufend durch Endgeräte des Funknetzes bestimmt wer
den, ist praktisch kein zusätzlicher Aufwand nötig.
Um eine möglichst detaillierte Prädiktion der Sendeparameter zu erhalten, ist vor
gesehen, daß die Prädiktion für jedes Flächenelement des zu betrachtenden Ge
bietes durchgeführt wird. Die Größe der Flächenelemente ist dabei jeweils vom
Netzbetreiber vorgebbar.
Als betrachtet Signallaufzeiten lassen sich die Laufzeiten der Sendesignale zwi
schen mindestens einer ortsfesten Sende- und Empfangseinrichtung und einem
Endgerät heranziehen, die ebenfalls als Information in der Regel dem Netz bereits
vorliegen oder zumindest leicht zugänglich sind.
Ausgehend von den bestimmten Signallaufzeiten ist einer von mehreren Ortser
mittlungsschritten durchführbar. Dabei läßt sich der zu bestimmende Ort im Funk
netz normalerweise bereits jeweils auf einen Kreisring (bedingt durch eine gewis
se Unsicherheit der Laufzeiten) um jede betrachtete Sende- und Empfangseinrich
tung eingrenzen.
Weiter kann aus einem Vergleich der bestimmten Sendeparameter mit der Prä
diktion der zu bestimmenden Sendeparameter ein Ortsermittlungsschritt stattfin
den. So ist bei guter Übereinstimmung von gemessenen Werten für Sendepara
meter mit den prädizierten Werten eines Flächenelements die Wahrscheinlichkeit
hoch, daß die gemessenen Werte in eben diesem Flächenenlement gemessen
wurden. Für quantitative Aussagen über die Vergleichsergebnisse bietet sich an,
dem Vergleich eine Berechnung der Korrelation der bestimmten Sendeparameter
mit der Prädiktion der Sendeparameter zugrundezulegen.
Für eine ausreichende Genauigkeit der Ortsermittlung ist die Kombination mehre
rer Ortsermittlungsschritte vorgesehen, wobei mindestens die beiden hier be
schriebenen Schritte Anwendung finden. Schließlich können zur Verfeinerung der
Ortsermittlung weitere Schritte vorgesehen sein, wie Interpolationsverfahren bei
der Prädiktion der Sendeparameter und/oder zeitliche Mittelung der für jeden Zeit
schritt ermittelten Ortsposition.
Ein spezielles Beispiel wird anhand der folgenden Beschreibung sowie der Fig.
1 und 2 unter Betrachtung eines Mobilfunknetzes nach dem GSM-Standard
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1: Darstellung der Ortsermittlung in einem Teilbereich des zellularen Funknet
zes,
Fig. 2: Schematischer Ablauf des Ortszuordnungsverfahrens.
Innerhalb eines Mobilfunknetzes nach GSM (d. h. in Deutschland die Mobilfunk
netze D1, D2 und E) mißt jede Mobilstation während einer bestehenden Verbin
dung u. a. die Empfangsleistungen am Empfangsort 24 der versorgenden Basisstation 20
und der maximal sechs stärksten Nachbar-Basisstationen 21, 22, 23. Zur eindeu
tigen Zuordnung der gemessenen Empfangsleistung zu einer bestimmten Nach
barstation wird die gemessene Empfangsleistung mit der BCCH (broadcast chan
nel) Frequenz - kodiert als ganze Zahl im Bereich 0 bis 127 - und der BSIC (base
station identification code) - ganze Zahl im Bereich 0 bis 31 - versehen. Für die
Server-Basisstation 20 wird zusätzlich der TA (timing advance) Wert und die ak
tuelle Leistungsreduktionsstufe der versorgenden Basisstation 20 ermittelt. Neben ande
ren werden diese Meßergebnisse an die versorgende Basisstation 20 übertragen
(Downlink Daten) und liegen dann auch an der Abis Schnittstelle der versorgenden
Basisstation 20 vor. Die Empfangsleistungen werden dabei als RXLEV Werte ge
mäß GSM als ganze Zahl im Bereich 0 bis 63 repräsentiert und übertragen.
Auf der Grundlage dieser sowie weiterer Messungen werden basisstationsseitig
Entscheidungen über eine vorzunehmende Leistungsreduzierung (powercontrol)
oder das Weiterreichen an eine andere Basisstation (handover) getroffen. Neue,
aktualisierte Meßwerte fallen dabei im zeitlichen Abstand von 480 msec an. Für
jeden Zeitschritt i, i = 0, 1, 2,. . .,E, werden nun die am Empfangsort 24 gemessenen
Empfangsleistungen zu einem Vektor (i.T), T = 480 msec, mit den Komponen
ten mn(i), n = 0, 1, 2,. .,N, zusammengefaßt. Vereinbarungsgemäß repräsentiert die
Vektorkomponente m0(i) die um die basisstationsseitig eingestellte Leistungsre
duktionsstufe korrigierte Empfangsleistung der versorgenden Basisstation 20; d. h. im
folgenden wird die Empfangsleistung betrachtet und weiterverarbeitet, die sich am
Empfangsort 24 ergäbe, wenn die versorgende Basisstation 20 mit maximal möglicher
Ausgangsleistung senden würde.
Die Vektorkomponenten mn(i) für n = 1, 2, 3,. .,N berücksichtigen die momentanen
Empfangsleistungen der Nachbarzellen. Aus der in die betrachtete Basisstation
eingebrachten Nachbarschaftsliste, in der alle Nachbarstationen 21, 22, 23 inklu
sive ihrer BSIC und BCCH Frequenz eingetragen sind, ergibt sich die Festlegung
welche Komponente n, n = 1, 2, 3,. .,N, welche Basisstation repräsentiert. Nach
GSM ist die maximale Anzahl von Nachbarzellen auf N=32 festgelegt.
Da die Mobilstation für jeden Zeitschritt die Empfangsleistungen für maximal 6
Nachbarstationen ermittelt, werden maximal 7 Komponenten (1 Komponente für
Server-, max. 6 für Nachbar-Stationen) des Vektors (i.T) pro Zeitschritt i aktua
lisiert. Für die Nachbarstationen 21, 22, 23 der Nachbarschaftsliste, für die im ak
tuellen Zeitschritt keine Meßwerte der Empfangsleistung am Ort 24 der Mobilstati
on vorliegen, wird die entsprechende Komponente des Vektors (i.T) zu Null
gesetzt.
Durch Anwendung dieser Vorgehensweise werden die Vektoren (i.T) für jeden
Zeitschritt i, i = 0, 1, 2,. . .,E, vom Beginn (i=0) bis zum Ende (i=E) ermittelt und fort
laufend in eine im folgenden als Meßvektordatei bezeichneten Datei gespeichert.
Bei Bedarf werden die einzelnen Meßvektoren um weitere Meßergebnisse, die für
den dem Meßvektor zugrunde liegenden Zeitschritt an Abis vorliegen, ergänzt und
stehen somit ebenfalls für die weitere Verarbeitung zur Verfügung. Beispiele wei
terer Meßgrößen sind die aktuellen RXQUAL Werte für Up- und Downlinkrichtung,
MS- und BS-Reduktionstufe, usw. oder Signalisierungsereignisse.
Unabhängig von der beschriebenen Aufbereitung der Meßwerte der Schnittstelle
Abis und fortlaufenden Speicherung derselben in der Meßvektordatei erfolgt die
Erzeugung einer im folgenden als Prädiktionsvektordatei bezeichneten Datei. Zur
Erzeugung dieser Datei wird ausgehend von einem softwaregestützten Pla
nungswerkzeug eine Prädiktion der zu erwartenden Empfangsleistungen für jedes
Flächenelement 26 eines vordefinierten Rasters 25 innerhalb des betrachteten
Zellgebietes zuzüglich eines Randstreifens, der das Zellgebiet umschließt, vorge
nommen. Dabei wird die Prädiktion der zu erwartenden Empfangsleistungen
(Medianwerte) für jedes Flächenelement 26 sowohl für die versorgende Basisstation 20,
als auch für alle Nachbarstationen 21, 22, 23 entsprechend der Nachbarschaftsli
ste durchgeführt.
Die für jedes Flächenelement 26 ermittelten Prädiktionswerte werden unter Anga
be der Koordinatenlage des Flächenelementes 26 als Vektoren (x,y) fortlaufend
in einer Datei, der Prädiktionsvektordatei, abgespeichert. Die Vektorkomponenten
pn(x,y) für n= 0, 1, 2, 3,. . .,N repräsentieren dabei die Medianwerte der als RXLEV
Werte dargestellten Empfangsleistungen am Ort (x,y) der versorgenden Basisstation und Nachbar
basisstationen 20, 21, 22, 23. Die Ausdehnung eines Flächenelementes 26 be
trägt dabei für ein typisches softwaregestützten Planungswerkzeug 5''×5''
(bezogen auf die Breitengradlage der Bundesrepublik entspricht dies einer Aus
dehnung von ca. 100 m × 150 m).
Ausgehend von den beiden nun zur Verfügung stehenden Dateien, Meßvektor- und
Prädiktionsvektordatei, wird die Ortszuordnung vorgenommen. Beginnend mit
dem ersten Meßvektor (i=0) der Meßvektordatei wird aus dem TA Wert ein Kreis
ring 27 um die versorgende Basisstation bestimmt, innerhalb dessen der zu diesem
Meßvektor gehörige Ort liegt. Unter Berücksichtigung der Genauigkeit der TA
Messung ist der Kreisring 27 durch einen äußeren Kreis mit Radius Ra(i) und ei
nen inneren Kreis mit Radius Ri(i) um den Ort der versorgenden Basisstation festgelegt. In
Fig. 1 ist schematisch der Versorgungsbereich und die sich durch ein bestimmtes
TA ergebenden Kreise mit den Radien Ra und Ri dargestellt. Für alle Flächenele
mente 26 der Prädiktionsvektordatei innerhalb dieses Kreisrings 27 wird als Ähn
lichkeitsmaß zwischen Prädiktionsvektor und Meßvektor zum Zeitpunkt i der Kor
relationskoeffizient
für Ri(i)2≦(x2+y2)≦Ra(i)2
mit
mit
(2) Ri(i) = (TA(i) - 1).553 m Ra(i) = (TA(i) + 2).553 m,
wobei ferner
(3) ρ(x,y,i)∈[-1;1]
gilt, berechnet. Hierin bezeichnet p(x,y) den Mittelwert der prädizierten Emp
fangsleistungen über die versorgende Basisstation und alle Nachbarbasisstationen 20, 21, 22, 23
am Ort (x, y); d. h. es gilt
äquivalent bezeichnet m(i) den Mittelwert aller im Zeitschritt i gemessenen Emp
fangsleistungen, also
Sind für alle Flächenelemente 26 mit den Ortslagen (x,y) innerhalb des durch Ra(i)
und Ri(i) gegebenen Kreisrings 27 mit Ri(i)2≦(x2+y2)≦Ra(i)2 die Korrelationskoeffizi
enten ρ(x,y,i) gemäß Gleichungen (1) bis (5) berechnet, so wird dem Meßvektor
(i.T) im Zeitschritt i der Ort (x,y) zugewiesen, für den der Betrag des entspre
chenden Korrelationskoeffizienten |ρ| aus der Menge aller für diesen Zeitschritt
berechneten Korrelationskoeffizienten maximal ist. Diese Zuordnung folgt aus der
Tatsache heraus, daß der Prädiktionsvektor mit dem betragsmäßig höchsten Kor
relationskoeffizienten, die größte Ähnlichkeit mit dem entsprechenden Meßvektor
aufweist. Somit ist der Meßvektor mit größter Wahrscheinlichkeit aus dem dem
entsprechenden Prädiktionsvektor zugeordneten Flächenelement 26 hervorge
gangen.
Durch wiederholte Anwendung der zuvor beschriebenen Schritte für alle Meßvek
toren (i.T) aller Zeitschritte i erhält man die gewünschte Ortszuordnung für je
den Meßvektor eines Rufes.
Aufgrund der begrenzten Meßgenauigkeit bei der Messung der Empfangsleistun
gen durch die Mobilstation einerseits und der Prädiktion bezogen auf Flächenele
mente 26 endlicher Ausdehnung (Medianwerte) bzw. Prädiktionsfehlern anderer
seits ergeben sich Fehler bei der so vorgenommenen Ortszuordnung, die sich als
Streuung zeitlich aufeinander folgender prädizierter Orte um den wahren Ort her
um bemerkbar machen. Zur Verfeinerung der Ortszuordnung nach dem beschrie
benen neuen Verfahren bieten sich deshalb weitere Modifikationen an:
- - Anwendung von Interpolationsverfahren bei der Generierung der Prädiktionsvektordatei zur Gewinnung einer verfeinerten Ortsauflösung der Prädiktionsvektoren.
- - Zusammenfassen zeitlich aufeinander folgender, prädizierter Orte zu einem "mittleren" Ort: z. B. gleitende Mittelwertbildung in x- und y- Richtung, adaptive Tiefpaßfilterverfahren oder Medianfilterung mit oder ohne Gewichtung durch die jeweilig ermittelten Korrelationskoeffizienten.
Daneben kann durch eine stärkere Gewichtung hoher Empfangsleistungen bzw.
hoher Prädiktionsleistungen in Gleichung (1) der Einfluß von Prädiktionsfehlern
vermindert werden. Dies ergibt sich daraus, daß kleine Empfangsleistungen übli
cherweise auf Ausbreitungspfade mit vielen Beugungs- und Reflexionspunkten
zurück zu führen sind, deren einzelne Modellierungsfehler sich zu einem Ge
samtprädiktionsfehler addieren. Hohe prädizierte Empfangsleistungen gehen
in der Regel auf Ausbreitungspfade mit einigen wenigen Beugungs- und Reflexionspunk
ten zurück, so daß eine geringere Anzahl von Einzelfehlern in den Gesamtprädik
tionsfehler eingeht.
Die Durchführung der Ortszuordnung mit dem neuen Verfahren ist in Fig. 2 sche
matisch dargestellt.
Die an der Schnittstelle Abis 1 vorliegenden Meßwerte werden mit einem Protokoll
analyzer 2 aufgezeichnet und für einen gewünschten Betrachtungszeitraum in
einer Datei 3 gespeichert. Aus dieser Datei werden ein oder mehrere Rufe mit
einem Softwarewerkzeug 4 selektiert und sortiert in die Meßvektordatei 5 ausge
geben.
Aus dem OMC (Operation and Maintenance Controller) 6 wird die Nachbar
schaftsliste der versorgenden Basisstation 20 ermittelt und in einer Datei 7 abgelegt. Mit
Hilfe der Nachbarschaftsliste 7, den Standort- und Stationsdaten 8 sowie Höhen- und
Landnutzungsdaten 9 werden mit einem Feldstärkeprädiktionswerkzeug 10
die Prädiktionsdateien 11, die die prädizierten Empfangsleistungen für versorgende
und Nachbar-Stationen 20, 21, 22, 23 für jedes Flächenelement 26 im betrachte
ten Gebiet enthalten, erzeugt. In einem softwaregestützten Verfahrensschritt 12
werden die einzelnen Prädiktionsdateien 11 gemäß der Nachbarschaftsliste 7 zur
Prädiktionsvektordatei 13 zusammengefaßt.
Ausgehend von der nun zur Verfügung stehenden Meßvektordatei 5 und der Prä
diktionsvektordatei 13 werden mit einem Softwarewerkzeug 14 den einzelnen
Meßvektoren der Meßvektordatei 5 Orte zugewiesen. Die Ortszuordnung erfolgt
für jeden Meßvektor gemäß dem oben beschriebenen Verfahren. Nach erfolgten
Ortszuordnung werden die Meßvektoren ergänzt um die Orte in einer Datei 15
gespeichert.
Ausgehend von dieser Datei kann eine kartographische Visualisierung der Er
gebnisse mit einem softwaregestützten Visualisierungswerkzeug 16 erfolgen.
Günstigerweise kann als softwaregestütztes Visualisierungswerkzeug 16 wieder
ein softwaregestütztes Planungswerkzeug verwendet werden, da hier die benötig
te Graphikfunktionalität inklusive weiterer Hintergrunddaten (z. B. digitalisierte
Landkarten, Höhendaten, usw.) zur Verfügung steht.
Weitere Anwendungen entstehen durch mehrmalige Anwendung des beschriebe
nen Verfahrens. Beispielsweise können Statistikzähler auf einzelne Flächenele
mente angewandt werden, um z. B. Problembereiche bei der Versorgung genau zu
lokalisieren. Weiter können Orte hoher Verkehrslast dadurch ausgewiesen wer
den, daß eine Häufung von Ortszuordnungen auf bestimmte Flächenelemente 26
auftritt.
Eine weitere Anwendung des neuen Verfahrens ergibt sich, wenn zeitgleich nicht
nur eine Ortszuordnung der Abis Daten einer versorgenden Basisstation 20 in der be
schriebenen Art erfolgt, sondern die beschriebene Ortszuordnung auch für eine
oder mehrere Nachbarstationen 21, 22, 23 durchgeführt wird. Eine Untersuchung
von Handoveralgorithmen wird ermöglicht und die wirksamen Zellgrenzen können
ermittelt werden.
Claims (18)
1. Verfahren zur Ortszuordnung von Meßdaten ausgewählter Funkkenngrößen
eines zellularen Funknetzes mit mindestens mehreren ortsfesten Sende- und
Empfangseinrichtungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erfassung der Meßdaten auf der netzseitigen Schnittstelle der ortsfesten Sende- und Empfangseinrichtungen erfolgt und
daß die Ortszuordnung der Meßdaten mittels eines Ortsermittlungsverfahrens er folgt, das folgende Verfahrensschritte beinhaltet
daß die Erfassung der Meßdaten auf der netzseitigen Schnittstelle der ortsfesten Sende- und Empfangseinrichtungen erfolgt und
daß die Ortszuordnung der Meßdaten mittels eines Ortsermittlungsverfahrens er folgt, das folgende Verfahrensschritte beinhaltet
- - eine Ortseingrenzung durch Bestimmung von Signallaufzeiten in dem zellularen Funknetz,
- - einen Vergleich von endgeräteseitig bestimmten Sendeparametern mindestens einer ortsfesten Sende- und Empfangseinrichtung mit einer Prädiktion der zu be stimmenden Sendeparameter.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Messungen zumindest eines Teils der Funkkenngrößen auf der Luft
schnittstelle des zellularen Funknetzes erfolgen.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Messungen zumindest eines Teils der Funkkenngrößen durch ein mobiles
Endgerät des zellularen Funknetzes durchgeführt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als ausgewählte Funkkenngrößen Sende- und/oder Empfangsparameter von
ortsfesten Sende- und Empfangseinrichtungen und/oder von mobilen Endgeräten
des zellularen Funknetzes bestimmt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erfassung der Meßdaten auf der netzseitigen Schnittstelle eine Analyse
von Funkprotokollen sowie eine Selektierung von Funkverbindungen erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßdaten aus Funkverbindungen der Teilnehmer des zellularen Funknet
zes entnommen werden.
7. Verfahren zur Ortsermittlung in einem zellularen Funknetz mit mindestens meh
reren ortsfesten Sende- und Empfangseinrichtungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ortsermittlungsverfahren mindestens folgende Verfahrensschritte bein haltet
daß das Ortsermittlungsverfahren mindestens folgende Verfahrensschritte bein haltet
- - eine Ortseingrenzung durch Bestimmung von Signallaufzeiten in dem zellularen Funknetz,
- - einen Vergleich von am zu ermittelnden Ort bestimmten Sendeparametern min destens einer ortsfesten Sende- und Empfangseinrichtung mit einer Prädiktion der zu bestimmenden Sendeparameter.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Bestimmung der Signallaufzeiten zu dem zu ermittelnden Ort und/oder
der Sendeparameter am zu ermittelnden Ort des zellularen Funknetzes durchge
führt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Signallaufzeiten und/oder die Sendeparameter durch ein Endgerät des
zellularen Mobilfunknetzes bestimmt werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die Bestimmung von Signallaufzeiten und/oder die Bestimmung
von Sendeparametern fortlaufend in äquidistanten Zeitschriften erfolgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Sendeparameter die jeweiligen Empfangsleistungen am zu ermittelnden
Ort der für diesen Ort betrachteten ortsfesten Sende- und Empfangseinrichtungen
bestimmt werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prädiktion der Sendeparameter für jedes Flächenelement des zu betrach
tenden Gebietes des zellularen Funknetzes durchgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Signallaufzeiten die Laufzeiten der Sendesignale zwischen mindestens
einer ortsfesten Sende- und Empfangseinrichtung und einem Endgerät am zu
ermittelnden Ort des zellularen Funknetzes bestimmt werden.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ausgehend von den bestimmten Signallaufzeiten einer von mehreren
Ortsermittlungsschritten für den zu ermittelnden Ort durchgeführt wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Vergleich der bestimmten Sendeparameter mit der Prädiktion der zu be
stimmenden Sendeparameter erfolgt und ausgehend von dem Vergleichsergebnis
einer von mehreren Ortsermittlungsschritten durchgeführt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vergleich auf der Berechnung der Korrelation der bestimmten Sendepa
rameter mit der Prädiktion der Sendeparameter beruht.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein weiterer Schritt zur Verfeinerung der Ortsermittlung vorgese
hen ist, insbesondere basierend auf Interpolationsverfahren bei der Prädiktion der
Sendeparameter und/oder auf zeitlicher Mittelung der ermittelten Ortspositionen.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zellulare Funknetz ein digitales Mobilfunknetz, vorzugsweise nach dem
GSM-Standard, ist.
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