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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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FACHGEBIET
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Störungsmessungen innerhalb von
Zeitschlitzen eines TDMA-Signals
und insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auswählen eines
Zeitschlitzes auf der Grundlage eines Störungsbetrages innerhalb des
Zeitschlitzes.
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BESCHREIBUNG
DES STANDES DER TECHNIK
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Um
die Qualität
von Sprachkommunikation über
ein zellulares Kommunikationsnetzwerk sicherzustellen, muß das System
vermeiden, daß zellulare
Gesprächsverbindungen
auf gestörten
Kanälen
aufgebaut werden, die einen Störpegel
enthalten, der die Qualität
der Gesprächsverbindungen
auf ein unzulässiges
Niveau verschlechtern würde.
Störungen
in Zeitschlitzen können
durch Gleichkanal-Störung
von einem anderen Sender verursacht werden, der auf der gleichen
Frequenz, aber in einer anderen Zelle sendet. Die Gleichkanal-Störer müssen nicht
unbedingt mit den TDMA-Sendern in dieser Zelle schlitzsynchronisiert
sein. Um die gestörten
Kanäle
zu bewerten, muß der
Störpegel
auf ausgewählten
Kanälen
gemessen werden, um eine Schätzung
zu ermöglichen,
wie stark der Störpegel
die Qualität
der Gesprächsverbindung
beeinflussen würde. Der
Störpegel
auf den Abwärtsstrecken-Kanälen ist
für die
Basisstation schwer zu prüfen,
wenn keine vorgeschriebenen Mittel in den Standard aufgenommen sind.
Der Störpegel
auf den Aufwärtsstrecken-Kanälen kann in
der Basisstation gemessen werden, indem die empfangenen Leistungspegel
in freien Zeitschlitzen überwacht
werden, das heißt
in Zeitschlitzen, die durch kein mit der Basisstation verbundenes
Mobilfunkgerät
verwendet werden. Dieses Problem ist in der PCT-Anmeldung Nr. WO 97/31501 ausführlicher
beschrieben.
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Innerhalb
analoger Systeme, wie etwa analoges AMPS, wo ein Funkfrequenz- oder
RF-Träger
einer Mobilstation fest zugeordnet ist, handelt es sich bei einem
einfachen Verfahren zur Durchführung
dieser Bestimmung um die Messung und Tiefpaßfilterung der Empfangssignalstärke auf
freien Kanälen
für jeden
analogen Kanal. Bei TDMA-Systemen ist dieser Vorgang komplizierter,
weil die Störungsüberwachung
für jeden Zeitschlitz
vorgenommen werden muß.
Dieses Problem ist in 1 umfassend dargestellt, die
ein beispielhaftes Szenarium darstellt, bei dem eine Aufwärtsstrecken-Kanalfrequenz in
drei Zeitschlitze 5, 10, 15 unterteilt wird,
von denen Zeitschlitz 5 und Zeitschlitz 10 durch
eine erste bzw. eine zweite mit dem Sendeempfänger der Basisstation verbundene
Mobilstation belegt sind. Zeitschlitz 15 ist frei und wird
durch einen Gleichkanal-Störer
auf der gleichen Frequenz von einem dritten Sender in einer anderen
Zelle gestört.
Man beachte, daß die
durch den Gleichkanal-Störer
beigesteuerte Störung
tatsächlich
in den Zeitschlitzen Zwei 10 und Drei 15 auftritt.
Das liegt daran, daß der
zweite Sender nicht mit den Zeitschlitzen der Empfänger für die vorliegende Basisstation
zeitsynchronisiert bzw. schlitzsynchronisiert ist.
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Bestehende
Verfahren zur Bewertung von freien Zeitschlitzen, zum Beispiel um
zu bestimmen, ob Gleichkanal-Störung
die Zuweisung einer Gesprächsverbindung
zu einem Zeitschlitz verhindern würde oder nicht, erfordern die
Bestimmung eines mittleren Störpegels
für den
gesamten Zeitschlitz. Da die nicht synchronisierte Störung nicht über den
gesamten Zeitabschnitt von Zeitschlitz Drei 15 auftritt,
kann es sein, daß eine Bestimmung
vorgenommen wird, daß der
mittlere Störpegel
in Zeitschlitz Drei so niedrig ist, daß eine neue Gesprächsverbindung
in dem Zeitschlitz aufgebaut werden kann, obwohl der erste Abschnitt
des Zeitschlitzes durch die Gleichkanal-Störung stark gestört wird.
Das würde
für bestimmte
Arten von Verbindungen ein schwerwiegendes Problem darstellen, da
der Kanalschutz (Vorwärts-Fehlerkorrekturcodierung)
möglicherweise
schwach ist und der Verlust auch nur weniger Bits auf der Luftschnittstelle
dann den Verlust des gesamten Schlitzes bedeuten kann.
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Dieses
Problem tritt auf, weil die Bestimmungen des mittleren Störpegels über den
gesamten Zeitschlitz hinweg vorgenommen werden, während erhebliche
Beträge
der Störung
nur in kleine Abschnitte des Zeitschlitzes eingeführt werden.
Das Problem wird verstärkt,
wenn diese kleinen Abschnitte kritische Information enthalten, wie
etwa Bits, die für
die Fehlerkorrektur verwendet werden. Somit haben herkömmliche
Systeme Schwierigkeiten damit, Fälle
zu behandeln, wo nicht synchronisierte starke Störer nur Abschnitte eines Zeitschlitzes
beeinflussen, da die schlitzbezogenen Störungsmittelwerte kein getreues
Abbild der Qualität
der Sprachverbindung von der Mobilstation zur Basisstation ergeben,
die durch den Zeitschlitz an allen Punkten innerhalb des Zeitschlitzes
bereitgestellt wird. Somit ist eine Möglichkeit zur Messung der Zeitschlitz-Störung erwünscht, die
die tatsächlichen
Auswirkungen von Störungen über den
gesamten Zeitschlitz hinweg widerspiegelt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung überwindet
die vorhergehenden und weitere Probleme mit einem Verfahren und
einer Vorrichtung zum Auswählen
eines Zeitschlitzes innerhalb eines TDMA-Signals durch Ermitteln
der Störungen
innerhalb des Zeitschlitzes. Die Störungen werden durch Messen
der Empfangssignalstärke
von Störsignalen
ermittelt. Zuerst wird ein Kanaltyp ausgewählt, und ein Segment oder eine
Segmentgröße wird für eine Vielzahl
von Segment-Mittelwertberechnungen ausgewählt, die über den gesamten TDMA-Zeitschlitz hinweg
durchgeführt
werden. Die Größe des Segments
hängt von
der Effizienz des Fehlerkorrektur-Codierungsprinzips ab, das durch
das TDMA-Signal des ausgewählten
Kanaltyps verwendet wird. Alternativ kann die ausgewählte Segmentgröße innerhalb
des Zeitschlitzes in Abhängigkeit
von der Wichtigkeit der in bestimmten Abschnitten des Zeitschlitzes
enthaltenen Information variieren. Zum Beispiel können größere Segmentgrößen genutzt
werden, wenn unwichtige Information am Anfang des Zeitschlitzes übertragen
wird, und kleinere Segmentgrößen werden
bei der wichtigeren folgenden Information genutzt.
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Innerhalb
jedes aus der Vielzahl von Segmenten, die durch die ausgewählte Segmentgröße über den Zeitschlitz
hinweg definiert werden, wird eine mittlere Empfangssignalstärke berechnet.
Mindestens einer der berechneten Werte der mittleren Empfangssignalstärke aus
der Vielzahl von berechneten mittleren Empfangssignalstärken wird
ausgewählt
und in ein Tiefpaßfilter
eingegeben. Das Ausgangssignal des Tiefpaßfilters kann mit einem ausgewählten Schwellwertpegel
verglichen werden, um bestimmen zu können, ob die Störung im freien
Zeitschlitz gering genug ist, um eine Verbindung unter Nutzung des
Zeitschlitzes zu ermöglichen.
Wenn die gefilterte mittlere Empfangssignalstärke, die durch das Tiefpaßfilter
ausgegeben wird, einen ausgewählten Schwellwert überschreitet,
muß ein
alternativer Schlitz für
die Verbindung ausgewählt
werden. Wenn der ausgewählte
Schwellwert nicht überschritten
wird, kann der Zeitschlitz für
eine Gesprächsverbindung
verwendet werden. Alternativ kann die Störungsinformation für eine weitere
Analyse gespeichert werden, zum Beispiel zur Unterstützung der
Optimierung des Netzwerks.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Ein
umfassenderes Verständnis
des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
kann durch Bezugnahme auf die folgende ausführliche Beschreibung in Verbindung
mit den beigefügten Zeichnungen
erlangt werden, wobei diese folgendes zeigen:
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1 ist
eine Darstellung der empfangenen Leistung und Gleichkanal-Störung bei
einer bestimmten Frequenz in einer Basisstation;
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2 ist
ein Ablaufplan, der das Verfahren der vorliegenden Erfindung darstellt;
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3A bis 3D stellen
verschiedene Ausführungsformen
des mit Bezug auf 2 beschriebenen Segments dar;
und
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4 ist
ein Funktionsblockschaltbild einer Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens der vorliegenden Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Mit
Bezug auf die Zeichnungen und insbesondere auf 2 ist
nunmehr ein Ablaufplan dargestellt, der das Verfahren zur Ermittlung
des Störpegels
innerhalb eines bestimmten Zeitschlitzes und zur Bestimmung, ob
der Störpegel
hoch genug ist, um den Zeitschlitz unbrauchbar für eine Gesprächsverbindung
zu machen (das heißt
ein gestörter
Zeitschlitz), darstellt. Zuerst wird in Schritt 24 ein
Kanaltyp ausgewählt,
so daß die
Modulation, die Kanalcodierung und die Fehlerkorrektur des Kanals
bekannt sind. Auf der Grundlage des ausgewählten Kanaltyps wird in Schritt 25 eine
Segmentgröße zur Durchführung einer
Vielzahl von Mittelwert-Berechnungen über den Zeitschlitz ausgewählt. Die
Segmentgröße für die Mittelwert-Berechnungen
wird in Abhängigkeit
von der Stärke
des für
die Übertragungen
von der Mobilstation zur Basisstation verwendeten Fehlerkorrektur-Codes
ausgewählt.
Ein starkes Kanal-Codierungsprinzip, zum Beispiel IS136 ACELP, kann eine
größere Segmentgröße verwenden,
da das Kanal-Codierungsprinzip eine große Anzahl von Fehlern innerhalb
eines empfangenen Signals korrigieren kann. Eine typische Segmentgröße, die
für einen
Schlitz geeignet ist, der ACELP-sprachcodierte
und kanalcodierte Information enthält, beträgt 15 Symbole (rund 0,6 ms). Ein
schwächeres
Kanal-Codierungsprinzip, zum Beispiel IS136 RLP1, würde die
Verwendung eines kleineren Segments für die Mittelwert-Berechnungen
erfordern, weil weniger Fehler durch das Codierungsprinzip korrigiert
werden können.
Somit müssen
die Spitzenbereiche der Störung
in kleineren Abschnitten des Zeitschlitzes bestimmt werden.
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Als
nächstes
wird in Schritt 30 ein Mittelwert der Empfangssignalstärke für jedes
durch die ausgewählte
Segmentgröße definierte
Segment über
die gesamte Dauer des Zeitschlitzes (bei IS136 rund 6,7 ms) berechnet.
Alternativ kann der Mittelwert über
einen ausgewählten
Teil des Zeitschlitzes berechnet werden. Die Segmente können auf
verschiedene Weise ausgewählt
werden, wie in 3A bis 3D dargestellt
ist. In 3A wird ein Mittelwert der Empfangssignalstärke (empfangene
Leistung) für
mehrere getrennte Segmente 60a–60f des Zeitschlitzes 65 bestimmt.
Somit wird zum Beispiel, wenn die Segmentgröße 60 5 Segmente beträgt, ein
Mittelwert der Empfangssignalstärke
für die
ersten 5 Symbole 60a (1–5), die zweiten 5 Symbole 60b (6–10), die
dritten 5 Symbole 60c (11–15) und so weiter bestimmt,
bis das Ende des Zeitschlitzes 65 erreicht ist. Alternativ
kann ein Gleitfenster verwendet werden, wie in 3B dargestellt
ist, indem das Segment 70 fortschreitend durch den Zeitschlitz 65 bewegt
wird, wodurch mehrere einander überlappende
Segmente bestimmt werden. In diesem Fall wird, wenn wieder ein aus
5 Symbolen bestehendes Segment 70 angenommen wird, ein
Mittelwert der Empfangssignalstärke über die
Symbole 1–5
(70a) bestimmt. Als nächstes
wird ein Mittelwert der Empfangssignalstärke für die Symbole 2–6 (70b),
3–7 (70c),
4–8 (70d)
und so weiter bestimmt, bis das Ende des Zeitschlitzes 65 erreicht
ist.
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Zusätzliche
Varianten der Segmentgrößen, die
in 3C und 3D dargestellt
sind, können
in Abhängigkeit
vom Typ des innerhalb des empfangenen Signals verwendeten Codierungsprinzips
und von der Struktur des Zeitschlitzes 65 (das heißt, des
ausgewählten
Kanaltyps) ebenfalls verwendet werden. Für stärkere Codierungsprinzipien
kann die Größe des Segments 75 erhöht werden,
wie in 3C dargestellt ist. Alternativ
können
unterschiedliche Segmentgrößen 80 in
unterschiedlichen Teilen des Zeitschlitzes 65 verwendet
werden, wie in 3D dargestellt ist. Zum Beispiel
kann bei einigen Kanal-Codierungsprinzipien
der erste Abschnitt des Zeitschlitzes 65 weniger wichtig
als der mittlere Abschnitt des Zeitschlitzes sein. Daher kann im ersten
Abschnitt des Zeitschlitzes 65 eine größere Segmentgröße 80a, 80b verwendet
werden, da die Störungen
innerhalb des ersten Bereichs keine schwerwiegenden Probleme für die Gesprächsverbindung
hervorrufen, während
eine Segmentgröße 80c–80f innerhalb
der folgenden Abschnitte des Zeitschlitzes 65, die die wichtigeren
Daten enthalten, kleiner sein kann, um die Ermittlung sicherzustellen,
ob der Störpegel
zu hoch ist, so daß er
eine Gesprächsverbindung
nachteilig beeinflußt.
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Die
Bestimmung von mittleren Signalstärken wird periodisch wiederholt,
und die resultierenden Werte werden für jedes Segment tiefpaßgefiltert.
Wie in 4 umfassender beschrieben wird, werden mehrere
Signalstärken
für mehrere
Segmente auf einmal bestimmt. Jede der tiefpaßgefilterten mittleren Signalstärken für jedes
Segment wird dann verwendet, um in Schritt 40 einen Störpegel zu
schätzen.
Dieser Vorgang kann gemäß einer
Reihe von Verfahren durchgeführt
werden, und nachfolgend werden zwei bestimmte Ausführungsformen
mit Bezug auf 4 beschrieben. Der geschätzte Störpegel wird
in Schritt 42 tiefpaßgefiltert.
Alternativ oder zusätzlich
kann der geschätzte
Störpegel
für weitere
Analysen, wie etwa zur Netzwerk-Optimierung, gespeichert werden.
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Im
Abfrageschritt 45 wird das Ausgangssignal des Tiefpaßfilters
geprüft,
um zu bestimmen, ob die gefilterte mittlere Signalstärke oberhalb
eines vorab ausgewählten
Pegels liegt. Der vorab ausgewählte
Pegel kann feststehend sein oder in Abhängigkeit von einer Reihe von
Faktoren variieren, nämlich
folgende, ohne darauf beschränkt
zu sein: die Fähigkeiten
der Mobilstation, die aktuelle Last in der Zelle (höhere Belastung bedeutet,
daß ein
höherer
Störpegel
akzeptiert werden kann) und die Modulationsmethode, die verwendet werden
soll. Wenn die mittlere Signalstärke
den vorab ausgewählten
Pegel nicht übersteigt,
ist der Zeitschlitz nicht hinreichend gestört, um seine Verwendung für eine Gesprächsverbindung
zu verhindern, und der Zeitschlitz kann in Schritt 50 verwendet
werden. Wenn die gefilterte mittlere Signalstärke den vorab ausgewählten Pegel übersteigt,
muß in
Schritt 55 ein alternativer Zeitschlitz ausgewählt werden,
und der oben geschilderte Vorgang wird wiederholt, um zu bestimmen,
ob der neu ausgewählte
Zeitschlitz für
die Unterstützung
einer Gesprächsverbindung
zufriedenstellend ist.
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Mit
Bezug auf 4 ist nunmehr ein Blockschaltbild
einer Vorrichtung zur Schätzung
der Störpegel
als Teil des in 2 beschriebenen Verfahrens zur Überwachung
freier Schlitze dargestellt. Die Störpegel-Schätzvorrichtung 85 weist
einen Abtastwert-Zwischenspeichr 90 auf, der digitalisierte
Abtastwerte der Empfangssignalstärke
innerhalb einer Vielzahl von Segmenten 95 speichert. Der
Abtastwert-Zwischenspeicher 90 enthält Segmente 95 für einen
Zeitschlitz (6,67 ms) und wird alle 20 ms von neuem mit neuen Daten
gefüllt.
Die verschiedenen Signal-Abtastwerte aus den Segmenten 95 werden an
Logikeinheiten zur RSS-(Empfangssignalstärke-)Mittelwertberechnung 100 übertragen,
die eine mittlere Empfangssignalstärke für die in bestimmten Segmenten
enthaltenen Abtastwerte bestimmen. Für jede neue Aktualisierung
des Puffers 90, das heißt alle 20 ms, findet eine
neue Berechnung innerhalb der Logikeinheiten zur RSS-Mittelwertberechnung 100 statt.
Für jedes
Segment 95 innerhalb des Abtastwert-Zwischenspeichers 90 gibt es
eine eigene Logikeinheit zur RSS-Mittelwertberechnung 100.
Die Segmente 95 innerhalb des Abtastwert-Zwischenspeichers 90 können von
verschiedener Größe sein
oder auch einander überlappen,
wie oben mit Bezug auf 3 dargelegt.
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Jede
Logikeinheit zur RSS-Mittelwertberechnung 100 übergibt
alle 20 ms einen Ausgangswert. Dieser Wert wird an ein Tiefpaßfilter 110 übergeben.
Das Tiefpaßfilter 110 entfernt
die schnellen zufälligen
Schwankungen (größer als
0,5 Hz) in der mittleren Empfangssignalstärke, die durch Schwund (zum
Beispiel Rayleigh-Schwund) verursacht werden. Jedes Tiefpaßfilter 110 kann
als ein einfaches Tiefpaßfilter
erster Ordnung mit einer Zeitkonstante in der Größenordnung von 1 bis 2 Sekunden
implementiert werden. Das Ausgangssignal des Tiefpaßfilters 110 ist
ein sich langsam (mit weniger als 0,5 Hz) verändernder Signalstärkewert 115 für das zugeordnete
Segment 95.
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Der
sich langsam verändernde
Signalstärkewert 115 für jedes
Segment 95 wird in eine Störpegel-Schätzungslogik 120 eingegeben.
Die Störpegel-Schätzungslogik 120 verarbeitet
die Ausgangssignale von jedem der Tiefpaßfilter 110 und gibt
einen geschätzten
Störpegel 125 aus.
Der Störpegel-Schätzer 120 kann
auf vielerlei Weise implementiert werden. Zwei alternative Verfahren
werden nachfolgend vorgeschlagen. Für den Fachmann sollte jedoch
klar sein, daß die
Erfindung nicht auf diese bestimmten Implementierungen beschränkt ist.
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Bei
einer ersten Alternative kann ein einfaches Verfahren der "Spitzenwert-Findung" verwendet werden.
Bei diesem Verfahren werden die Ausgangssignale der Tiefpaßfilter
110 untersucht,
und ein Momentan-Maximalwert S4 wird gemäß folgender Gleichung bestimmt:
wobei:
- N
- = Anzahl der Segmente,
in die der Schlitz unterteilt worden ist;
- S3i
- = gefilterter RSS-Mittelwert
für Segment
Nummer i; und
- αi
- = Wichtungsfaktor
für Segment
Nummer i. Der Wichtungsfaktor wird in Abhängigkeit von der relativen Wichtigkeit
der Bits innerhalb dieses bestimmten Segments für einen ausgewählten Kanaltyp
ausgewählt.
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Eine
zweite Alternative arbeitet nach dem Prinzip, daß wahrscheinlich jede Gleich-
oder Nachbarkanal-Störung
innerhalb des Segments durch andere TDMA-Sender verursacht wird,
die Bursts mit der gleichen Länge
wie der geprüfte
Schlitz verwenden. Jedoch sind die Störer nicht mit dem geprüften Schlitz
schlitzsynchronisiert und stören
daher entweder am Anfang oder am Ende des Schlitzes. Da nicht bekannt
ist, wie weit sich die Störung
entweder vom Anfang oder vom Ende des Schlitzes her in den Schlitz
hinein erstreckt, kann die folgende Gleichung als ein Randermittlungsmerkmal
zur Bestimmung, wie weit sich die störenden Signale innerhalb des
geprüften
Schlitzes erstrecken, verwendet werden. Dadurch ist es möglich, daß nur der
gestörte Teil
des Zeitschlitzes in die Berechnungen aufgenommen wird:
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Wenn
alle α =
1, zum Beispiel wenn alle Segmente gleich wichtig sind, dann kann
diese Gleichung folgendermaßen
vereinfacht werden:
was folgendermaßen erweitert
werden kann:
S4 = MAX(X0, X1, X2,
..., Y0, Y1, Y2, ...)wobei:
- X0
- = S30
- X1
- = MAX{S30, ½(S30 + S31)}
- X2
- = MAX{S30, ½(S30 + S31), 1/3(S30 + S31 + S32)}
- Y0
- = S3N
- Y1
- = MAX{S3N, ½(S3N + S3N-1)}
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Das
Ausgangssignal der Störpegel-Schätzungslogik 120 kann
zur Verwendung als Statistik bei der Analyse des Schlitzverhaltens,
zum Beispiel zur Unterstützung
der Netzwerk-Optimierungsarbeit, oder für Entscheidungen darüber, ob
ein Zeitschlitz für
Gesprächsverbindungen
verwendet werden kann (unbrauchbare Zeitschlitze werden vorübergehend "versiegelt"), gespeichert werden.
Das Ausgangssignal der Störpegel-Schätzungslogik 120 schwankt
aufgrund von langsamem Schwund und kann Schwingungen im System verursachen,
zum Beispiel daß Schlitze
aus dem "versiegelten" Zustand hin- und
herspringen. Um diese Schwingungen von Schlitzen vom versiegelten
in den unversiegelten Zustand zu vermeiden, ist ein Tiefpaßfilter 130 mit
dem Ausgang der Störpegel-Schätzungslogik 120 verbunden.
Die Zeitkonstante des Tiefpaßfilters 130 liegt
in der Größenordnung
von 10 Sekunden.
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Die
Antwortzeit für
die gesamte Störpegel-Schätzvorrichtung 85 ist
durch die Zeitkonstanten der Tiefpaßfilter 110 und 130 innerhalb
der Vorrichtung gegeben. Die Zeitkonstanten der Tiefpaßfilter 110 und 130 können in
Abhängigkeit
von der Art des Verkehrs innerhalb einer bestimmten Zelle (das heißt stationäre Mobilfunkgeräte, sich
langsam bewegende Mobilfunkgeräte,
sich auf der Autobahn bewegende Mobilfunkgeräte) ausgewählt werden. Andere Filterarten
können
ebenfalls verwendet werden, zum Beispiel Tiefpaßfilter höherer Ordnung, Prädiktionsfilter
und so weiter.
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Wenn
der Zeitschlitz Verkehr mit unterschiedlichen Störpegelanforderungen transportieren
kann, zum Beispiel innerhalb von ACELP-Sprachkanälen, die eine starke Kanalcodierung
verwenden, oder von RLP1-codierten Kanälen, die eine schwächere Kanalcodierung
verwenden, kann es sein, daß für die unterschiedlichen Kanal-Codierungsprinzipien
unterschiedliche Segmentgrößen und/oder
Zeitkonstanten der Tiefpaßfilter 110 und 130 benötigt werden.
In einem typischen IS136-System ist das für eine Gesprächsverbindung
zu verwendende Kanal-Codierungsprinzip, abhängig von unterschiedlichen
Faktoren wie etwa den Fähigkeiten
der Mobilstation, erst unmittelbar vor dem Aufbau der Gesprächsverbindung
bekannt. Um dieses Problem zu überwinden,
können
Störpegel-Schätzungen
durchgeführt
werden, zum Beispiel sowohl für
einen ACELP-codierten Kanal als auch für einen RLP1-codierten Kanal,
indem ein Paar von Störpegel-Schätzvorrichtungen 85 verwendet
wird. Die Schätzer 85 arbeiten
parallel, sobald ein Zeitschlitz frei ist. Unmittelbar vor dem Gesprächsaufbau
wählt das
Verkehrssteuerungssystem (nicht gezeigt), welches Ausgangssignal
eines Schätzers 85 zu verwenden
ist.