-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für das Abschätzen des Störpegels in einem zellularen
Funksystem, das in jeder Zelle mindestens eine Basisstation und
eine Anzahl von Teilnehmerendgeräten,
die mit einer oder mehreren Basisstationen kommunizieren, umfasst,
wobei in dem Verfahren die Endgeräte Leistungspegel von jenen
Frequenzen messen, die sich auf einer Liste befinden, die von den Endgeräten geführt wird
und solche Basisstationen und Frequenzen enthält, die eine durch das Endgerät durchzuführende Übergabe
ermöglichen.
-
BESCHREIBUNG
DES STANDS DER TECHNIK
-
Eine
der wesentlichsten Aufgaben in der Planung und Wartung eines Funksystems
ist die Frequenzplanung, bei welcher die Ressourcen, die einem System
zur Verfügung
stehen, auf verschiedene Teile des Systems verteilt werden. Die
Frequenzplanung sollte mit Bedacht ausgeführt werden, da sie einen großen Einfluss
auf die Kapazität
und die Qualität
der Verbindungen im System hat.
-
In
schmalbandigen zellularen Funksystemen ist eine Gleichkanalstörung eine
der signifikantesten Faktoren, die die Systemkapazität beschränken. Die Gleichkanalstörung bedeutet
die Störung
der Signale, die auf derselben Frequenz in benachbarten Zellen übertragen
werden, in einem gewünschten
Signal. Somit sind zellulare Funksysteme konventionellerweise gestaltet
worden, dieselbe Frequenz in Zellen zu verwenden, die eine ausreichend
lange Distanz zueinander aufweisen, wodurch die Störsignale durch
die Streckendämpfung
der Signale die erlaubten Grenzen nicht überschreiten. Dies führt zu sogenannten
Frequenzwiederauftrittsmustern in der zellularen Struktur.
-
Die
Abschätzung
oder Messung von Störpegeln
ist somit ein wesentlicher Teil der Frequenzplanung bei jeder Frequenz.
Die Frequenzplanung wird in zwei Schritten durchgeführt: mit
der Hilfe einer Computersimulation, während das System eingerichtet
wird, und andererseits mit Hilfe tatsächlicher Messungen, wenn sich
das System schon im Betrieb befindet. Die Frequenzplanung wird konstant
benötigt, da
die Systeme sich entwickeln und Basisstationen hinzugefügt oder
ihre Orte während
der Betriebszeit eines Systems modifiziert werden, beispielsweise unter
Berücksichtigung
des zunehmenden Verkehrs. Wenn sich ein System im Betrieb befindet,
wurden die Messungen konventionellerweise durch eine getrennte Messausrüstung, die
in einem Fahrzeug angeordnet ist, das sich in einem Zielgebiet bewegt, durchgeführt.
-
Ein
Verfahren, bei dem das System selbst eine Frequenzplanung liefert,
wird eine Automatische Frequenzplanung (AFP) genannt. Das Problem
bei der AFP ist das Erhalten von Information über die tatsächlichen
Störzustände und
die Funkwellenausbreitung auf den Frequenzkanälen, ohne dass kostspielige
Messanordnungen und Ausrüstungen
benötigt werden.
-
Die
WO 98/27763 (zitiert als Stand der Technik unter 54(3) EPÜ) offenbart
ein Verfahren für
das Abschätzen
eines Störpegels
in einem zellularen Funksystem. Die US-509550 offenbart eine Lösung für das Auswerten
des Funkabdeckgebietes eines zellularen Kommunikationssystems.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
für das
Erlangen von Information, die in der Frequenzplanung benötigt wird, ohne
getrennte Messanordnungen, bereit zu stellen.
-
Dies
wird durch das Verfahren, das in der Einleitung beschrieben ist,
erzielt, wobei das Verfahren weiter dadurch gekennzeichnet ist,
dass die Liste weitere Frequenzen umfasst, deren Leistungspegelinformation
für die
Frequenzplanung des Systems verwendet wird, und dass die Frequenzen,
die für
die Leistungspegelinformation gemessen werden, in den verschiedenen
Endgeräten
innerhalb derselben Zelle variieren.
-
Das
Verfahren der Erfindung weist mehrere Vorteile auf. Es ist leicht
zu implementieren, da es keine getrennten Investitionen in die Ausrüstung notwendig
macht. Die gewünschten
Frequenzkanäle
liefern auf einfache Weise ausreichend Information für die Bedürfnisse
der Frequenzplanung. Das Sammeln und die Übertragung der Information
findet behutsam statt, ohne den normalen Telefonverkehr zu stören.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die
Erfindung wird detaillierter unter Bezug auf die Beispiele gemäß den angefügten Zeichnungen
beschrieben.
-
1 zeigt
ein zellulares Funksystem, auf das das Verfahren der Erfindung angewandt
werden kann.
-
2a und 2b zeigen
eine Messliste, die durch ein Endgerät geführt wird.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Das
Verfahren der Erfindung kann auf jedes Funksystem, bei dem eine
Frequenzplanung benötigt wird
und in dem Endgeräte
Basisstationen in der Nähe
als Teil ihres normalen Betriebs überwachen, angewandt werden.
Ein Funksystem dieses Typs ist das digitale GSM-System.
-
Man
werfe einen genaueren Blick auf 1, die ein
zellulares Funksystem zeigt, auf das das Verfahren der Erfindung
angewandt werden kann. Die Zeichnung zeigt eine Anzahl von Funkzellen 100 bis 104,
von denen jede durch eine Basisstation 106 bis 110 bedient
wird. Die Basisstationen kommunizieren somit mit den Teilnehmerendgeräten in ihrem
Gebiet. In der Figur sind die Endgeräte 112 bis 116 als
Beispiel in der Zelle 100 platziert. Die Endgeräte und die Basisstation
kommunizieren auf einem Verkehrskanal, und die Endgeräte messen
gleichzeitig andere Kanäle
und ihre Leistungspegel für
eine Übergabe. Beispielsweise
befindet sich das Endgerät 114 nahe der
Grenze zwischen den Zellen 100 und 104, und wenn
es sich in Richtung der Zelle 104 bewegt, muss eine Übergabe
an eine Frequenz, die in der Zelle 104 verwendet wird,
durchgeführt
werden. Für
diesen Zweck misst es schon im Voraus den Leistungspegel des Sendekanals,
der in der Zelle verwendet wird, um zu gewährleisten, dass eine potentielle Übergabe zu
passender Zeit durchgeführt
werden kann. Jede Basisstation überträgt somit
einen speziellen Sendekanal, der als eine Hilfe bei der Übergabe
verwendet wird.
-
Jedes
Endgerät
führt eine
Liste, die die Sendekanalfrequenzen solcher Basisstation enthält, zu denen
das Endgerät
die Übergabe
durchführen
kann, und das Endgerät
misst somit diese Frequenzen. Die Liste des Endgeräts wird
von Zeit zu Zeit durch die Basisstation in Abhängigkeit von den Messergebnissen
und dem Ort des Endgeräts
aktualisiert.
-
Bei
der Lösung
der Erfindung umfasst die Liste, die durch das Endgerät geführt wird,
auch Frequenzen, deren Leistungspegelinformation für die Frequenzplanung
des Systems verwendet wird. Somit kann die Liste neben Frequenzen,
die für
die Übergabe
des Endgeräts überwacht
werden, Frequenzen enthalten, die für die Frequenzplanung des Systems überwacht
werden, wodurch diese Frequenzen auch durch das Endgerät gemessen
werden. Information kann somit von jeder benötigten Frequenz erhalten werden.
-
Lassen
Sie uns einen anderen Blick auf die 1 werfen.
Lassen Sie uns annehmen, dass wegen großen Verkehrs die Notwendigkeit
besteht, das System auszudehnen, beispielsweise durch das Hinzufügen einer
neuen Zelle 118, die die Zelle 100 teilweise überlappt.
Die Zelle 100 kann natürlich
mit der Neuplanung in ihrer Größe beschnitten
werden, um zu gewährleisten,
dass sich die Gebiete nicht überlappen.
Die Basisstation 106 kann nun vorübergehend die Messliste der
Endgeräte 112 und 114 ändern, so
dass die Endgeräte
auch Frequenzen messen, die in der neuen Zelle verwendet werden
sollen.
-
Lassen
Sie uns 2a, die eine vorherige Messliste
des Endgeräts 112 darstellt,
genauer betrachten. Die Liste umfasst drei Frequenzen f1,
f2, f3, die Sendekanalfrequenzen
sind, die von Basisstationen in der Nähe verwendet werden, und die
durch das Endgerät 112 für eine mögliche Übergabe
gemessen wurden. Da sich das Endgerät 112 im Gebiet befindet,
das das Gebiet der neuen Zelle 118 ist und da die Notwendigkeit
besteht, Messungen für
die Frequenzplanung durchzuführen,
aktualisiert das System die Messliste des Endgeräts 112 mittels der
Basisstation 106, so dass sie 2b entspricht,
wodurch die Liste nicht nur die vorherigen Frequenzen f1,
f2, f3 sondern auch
die neuen Frequenzen f4 und f5, die
mögliche
Frequenzen für
die neue Zelle darstellen, umfasst.
-
Die
Liste, die durch das Endgerät
geführt wird,
kann in Verbindung mit Telefonanrufen in Bezug auf die Frequenzen,
die für
eine Leistungspegelinformation gemessen werden, dynamisch aktualisiert werden.
Alternativ kann für
die Frequenzen, die für die
Leistungspegelinformation zu messen sind, die Liste in regelmäßigen Intervallen,
beispielsweise einmal am Tag, aktualisiert werden.
-
Es
ist natürlich
möglich,
dass die Anzahl der Frequenzen, die für eine Leistungspegelinformation gemessen
werden, als eine Funktion der Zeit variieren. In der Messliste können Frequenzen,
die vorher für
eine Übergabe
gemessen wurden, durch Frequenzen ersetzt werden, die für eine Leistungspegelinformation
gemessen werden, da die Länge
der Messliste begrenzt ist. Um zu gewährleisten, dass die Übergabe
zuverlässig
bleibt, ist es jedoch wichtig, dass die wichtigsten möglichen
Zielkanäle
für eine Übergabe
in der Liste dargestellt sind.
-
Technisch
wird das Aktualisieren der Messliste für die Frequenzen, die für eine Leistungspegelinformation
gemessen werden, in derselben Art wie für die Frequenzen, die für eine Übergabe
gemessen werden, ausgeführt.
Es ist offensichtlich, dass, wenn sich das Endgerät bewegt,
die Messliste für
diese Frequenzen dynamisch aktualisiert wird.
-
In ähnlicher
Weise wird die Überführung der Messergebnisse
an die Basisstation in einer bekannten Art ausgeführt, wie
das für
die Frequenzen erfolgt, die für
eine Übergabe
gemessen werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird, wenn die Liste, die durch das Endgerät geführt wird,
in Bezug auf die Frequenzen, die hinsichtlich einer Leistungspegelinformation
gemessen werden, aktualisiert wird, der Ort jedes Endgerätes berücksichtigt.
Da die Endgeräte
zufällig
in Bezug auf die Basisstation angeordnet sind, ist es vorteilhaft, verschiedene
Frequenzen in unterschiedlichen Teilen der Zelle zu messen, um ein
anwendbares Frequenzspektrum zu erhalten. Störpegel können in verschiedenen Teilen
der Zellen unter Berücksichtigung der
anderen Frequenzen der benachbarten Zellen auf verschiedenen Seiten
der Zelle voneinander abweichen. Bei der Frequenzplanung ist es
vorteilhaft, die tatsächliche
Störsituation
der Endgeräte
und die Hörbarkeit
der Endgeräte
in den benachbarten Zellen zu kennen. In Bezug auf 1 können beispielsweise
die Endgeräte 114 und 116 in
der Zelle 100 unterschiedliche Frequenzen messen. Somit
variieren die Frequenzen, die im Hinblick auf die Leistungspegelinformation
gemessen werden, bei verschiedenen Endgeräten in derselben Zelle. Die
Liste, die von jedem Endgerät
geführt
wird, kann Frequenzen umfassen, die vom Endgerät in der Nachbarzelle benutzt werden.
-
Der
Ort des Endgeräts
kann auf verschiedene Arten definiert werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
werden die Abdeckungsgebiete der benachbarten Basisstationen in
der betroffenen Zelle im Voraus definiert. Wenn das Endgerät seine
Messergebnisse angibt, kann die Basisstation auf der Basis der Hörbarkeitsinformation
auf die Richtung, in der sich das Endgerät befindet, schließen. Alternativ kann
der Ort ohne eine Vorinformation abgeschätzt werden. Die Basisstation
kennt die Richtung, in welcher sich jede benachbarte Basisstation
befindet. Wenn das Endgerät
seine Messergebnisse angibt, so kann die Basisstation aus der Hörbarkeitsinformation schließen, welche
Basisstationen das Endgerät
empfangen kann und somit den Ort des Endgeräts abschätzen. Die letztere Methode
ist ungenauer als die erstere. Darüber hinaus ist es möglich, andere
Verfahren, die Fachleuten bekannt sind, zu verwenden, um den Ort
des Endgeräts
zu definieren.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die gewünschten
Frequenzen sowohl bevor als auch nachdem eine neue Basisstation,
die Frequenzen verwendet, die auf der Basis der Messungen gewählt wurde,
in Betrieb genommen wird, gemessen. Messungen werden sowohl im Gebiet
der neuen Basisstation als auch im Gebiet der benachbarten Zellen
der neuen Basisstation vorgenommen. Durch das Vergleichen der so
erhaltenen Ergebnisse ist es möglich,
zu bestimmen, wie erfolgreich die Entscheidungen, die bei der Frequenzplanung
gemacht wurden, im Hinblick auf die Netzwerkqualität sind.
Eine Kontrollmessung kann unter der Steuerung der Basisstationssteuerung
entweder manuell oder automatisch durchgeführt werden. Die Basisstationssteuerung
kennt die benachbarten Zellen der neuen Basisstation und sie kann automatisch
Messungen in jeder Zelle in der Nähe der neuen Basisstation durchführen.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird eine neue Basisstation installiert und ihr Betrieb
wird bei einer Testfrequenz, die für diesen Zweck reserviert wurde,
begonnen. Es ist somit möglich,
Messungen in der Zielzelle und den benachbarten Zellen durchzuführen und
nachfolgend die endgültigen
Frequenzen auf der Basis der Messungen zu wählen. Somit wird die Störinformation
so zuverlässig
wie möglich
im aktuellen Abdeckungsgebiet der neuen Basisstation erhalten, sogar
bevor die neue Basisstation in Betrieb genommen wird.
-
Messungen
können
auch in anderen Zellen als den tatsächlichen Nachbarzellen vorgenommen werden,
wie beispielsweise in solchen in der Nähe befindlichen Zellen, in
denen die Frequenz, die in der neuen Zelle eingeführt werden
soll, schon verwendet wird.
-
Obwohl
die Erfindung oben unter Bezug auf das Beispiel, das in den begleitenden
Zeichnungen dargestellt ist, beschrieben wurde, sollte verständlich sein,
dass die Erfindung nicht darauf beschränkt ist, sondern dass sie auf
vielen Wegen innerhalb des Umfangs der erfinderischen Idee, die
in den angefügten
Ansprüchen
offenbart ist, modifiziert werden kann.