Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Schutz von unter
dem Erdboden verlegten Leitungen vor Beschädigung durch
Erdarbeiten.
Solche Leitungen, insbesondere elektrische Leitungen, Gas- und
Ölleitungen, sind einerseits ein hohes Wirtschaftsgut, da die
Beschädigung oder die Zerstörung weite Bereiche von
angeschlossenen Nutzern von der Versorgung abschneidet, wodurch
neben den möglicherweise erheblichen Kosten für die Reparatur
oder Sanierung unübersehbare Kosten für Betriebs- und
Nutzungsausfälle der an die Leitung angeschlossenen Abnehmer
entstehen. Andererseits können von den Leitungen auch eine
Gefahr für den Schädigenden oder für größere Landstriche im
Umkreis der Schadensstelle ausgehen, etwa aufgrund der
austretenden Energie oder des in den Leitungen transportierten
möglicherweise für die Umwelt kritischen Mediums. Der
nachhaltige Schutz dieser Leitungen hat deshalb einen hohen
Stellenwert, da dadurch kritische Situationen durch äußere
Einflüsse weitgehend vermieden werden.
Aus der DE 34 14 603 A1 ist eine Vorrichtung zum Überwachen von
Gas oder Flüssigkeiten führenden Rohrleitungen bekannt, bei der
zusätzliche, mit einem Inertgas beaufschlagte, parallel zur
Rohrleitung geführte Überwachungsrohre vorgesehen sind, die aus
einem leicht zerstörbaren Werkstoff bestehen. Bei Auftreten
eines Lecks werden die Überwachungsrohre zerstört, so daß das
Inertgas austritt. Der Alarm wird dann an zentraler Stelle
durch den Druckabfall in den Überwachungsrohren ausgelöst. Die
bekannte Vorrichtung kann zwar an zentraler Stelle ein Leck in
der Leitung anzeigen, ist jedoch nicht für die Warnung eines
potentiellen Schädigers geeignet, wenn sich dieser irgendwo im
Bereich der Leitung, jedoch nicht an der zentralen Stelle
befindet.
Aus der DE-AS-24 14 204 ist eine Einrichtung zum drahtlosen
Kontrollieren von gas- oder flüssigkeitsdurchströmten
Rohrleitungen bekannt, die eine Leckkontrolle einer
Überlandölleitung durch drahtlos fernabfragbare Schadensmelder
ermöglicht. Selbst wenn eine Ölleitung unter dem Erdboden
verlegt wäre, könnte man mit der bekannten Einrichtung zwar ein
Auftreten des Lecks entdecken, nicht jedoch einen potentiellen
Schädiger bei Annäherung an die Leitung vor deren Vorhandensein
warnen.
Aus der DE-OS-25 30 589 ist eine Anordnung zur Überwachung von
Rohrleitungen bekannt, mittels derer unter dem Meeresboden
verlegte Leitungen aufgefunden und deren Überdeckung durch
Deckmaterial überprüft werden kann. Die bekannte Anordnung
bedient sich geomagnetischer und elektromagnetischer Messungen
sowie des Echolots und ist daher für die routinemäßige Warnung
vieler potentieller Schädiger vor dem Vorhandensein von
Leitungen nicht geeignet, da sowohl die erforderliche Apparatur
als auch die Auswertungen der Meßsignale kompliziert, aufwendig
und teuer ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, unter dem Erdboden verlegte
Leitungen in einem gewünschten Alarmbereich umfassend zu
schützen und eine Schädigung zu verhindern, an welchem Punkt im
Alarmbereich ein Angriff auf die Leitung auch immer erfolgt.
Der allen erfindungsgemäßen Lösungen gemeinsame
Erfindungsgedanke besteht darin, den potentiellen Schädiger bei
Annäherung an die Leitung durch geeignete Signale auf das
Vorhandensein der Leitung aufmerksam zu machen. Dabei wirkt der
Alarm direkt auf den potentiellen Schädiger ein, der dadurch
Gelegenheit erhält, die Beschädigung der Leitung zu
unterlassen.
Erfahrungen aus dem Betrieb von Gashochdruckleitungen zeigen,
daß Beschädigungen und Zerstörungen fast ausschließlich durch
Einwirkungen Dritter entstehen, insbesondere durch Landwirte
bei landwirtschaftlicher Tätigkeit und durch Bauunternehmungen.
Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß zumindest ein im seitlichen Abstand im wesentlichen
parallel zur Leitung in geringerer Tiefe als diese verlaufendes
Seil oder Rohr vorgesehen ist, das bei mechanischer Einwirkung
eine für die Einwirkung verantwortliche Person, insbesondere
einen Maschinenführer auf die Gefährdung der Leitung aufmerksam
macht. Der dadurch gewarnte Maschinenführer kann seine Maschine
anhalten, sobald er merkt, daß seine Maschine mit dem Seil oder
Rohr in Berührung gekommen ist. Die Weiterfahrt wird auf diese
Weise vor einer Kollision der Maschine mit der zu schützenden
Leitung beendet.
Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß zwei Seile
oder Rohre zu beiden Seiten der Leitungen angeordnet sind.
Dadurch wird die Leitung unabhängig von der Annäherungsrichtung
der mechanischen Einwirkung geschützt.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß
zumindest ein Stahlseil vorgesehen ist, das der mechanischen
Einwirkung entgegenwirkt, so daß insbesondere bei Berührung
durch eine Arbeitsmaschine der Maschinenführer einen deutlichen
Widerstand wahrnimmt. Das erfindungsgemäße Stahlseil hält durch
seinen Widerstand eine Maschine, beispielsweise einen Pflug vor
der Berührung der Leitung zurück oder gibt dem Maschinenführer
zumindest die Möglichkeit, die Maschine anzuhalten, wenn er den
Widerstand des Stahlseils spürt. Die Erfindung kann noch durch
die Maßnahme verbessert werden, daß die Stahlseile zum Schutz
vor Korrosion mit einer Schutzschicht versehen sind oder aus
Edelstahl bestehen.
Eine bevorzugte Anordnung besteht darin, daß die Stahlseile
20 cm bis 30 cm höher als der höchste Punkt der Leitung
angeordnet sind. Auf diese Weise werden Pflüge, Grabenfräsen
und ähnliche Geräte wirkungsvoll von der Leitung abgehalten.
Weiterhin empfiehlt es sich, daß zwei Stahlseile im seitlichen
Abstand von 1 m bis 2 m beiderseits der Leitung angeordnet
sind. Dieser Abstand ist ausreichend, um eine Reaktion des
potentiellen Schädigers zu ermöglichen.
Die Anordnung kann noch verbessert werden, indem über der
Leitung zwischen den Stahlseilen eine mechanische Armierung,
vorzugsweise ein Stahlnetz angeordnet ist. Insbesondere bei
gefährlichen Leitungen kann durch das Stahlnetz ein Eintauchen
einer Maschine, beispielsweise eines Pfluges zwischen den
Schutzseilen verhindert werden.
Eine andere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung schlägt
vor, daß zumindest ein zerbrechliches Kunststoffrohr vorgesehen
ist, das eine mit starken Geruchsstoffen versehene Flüssigkeit
enthält, die bei Zerstörung des Kunststoffrohres infolge
mechanischer Einwirkung austritt und durch intensiven Geruch
auf die Gefährdung der Leitung aufmerksam macht. Bei Annäherung
an die zu schützende Leitung wird ein solches dünnes
Kunststoffrohr zerstört, wobei die Flüssigkeit austritt und der
freiwerdende Geruchsstoff sich so stark verbreitet, daß der
Maschinenführer auf das Vorhandensein der Leitung bei
Annäherung an diese durch den Geruch aufmerksam wird und die
Maschine rechtzeitig anhalten kann, bevor die Leitung
beschädigt wird.
Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn zwei Kunststoffrohre
unter Berücksichtigung der Geschwindigkeit, mit der die
Geruchsstoffe frei werden, in einem genügend großen seitlichen
Abstand beiderseits der Leitung angeordnet sind, so daß im
Warnfall der für die Einwirkung verantwortlichen Person
ausreichende Zeit zum Reagieren bleibt. Selbstverständlich
hängt der zu wählende Abstand auch von der zu erwartenden
Annäherungsgeschwindigkeit der einwirkenden Maschine ab. Es
empfiehlt sich, daß die Kunststoffrohre 20 cm bis 30 cm höher
als der höchste Punkt der Leitung angeordnet sind.
Die Anordnung wird noch verbessert, indem über der Leitung,
zwischen den Kunststoffrohren weitere Schutzrohre aus
Kunststoff mit der gleichen Flüssigkeit netzförmig angeordnet
sind. Diese liegen über der zu schützenden Leitung sowie rechts
und links von dieser, so daß auch das Eintauchen einer
Erdbewegungsmaschine zwischen den parallel laufenden
Kunststoffrohren bemerkt wird.
Selbstverständlich können die Kunststoffrohre auch aus einem
anderen leicht zerbrechlichen Material bestehen und statt mit
einer Flüssigkeit mit einem Gas gefüllt sein, das die
Geruchsstoffe enthält.
Der Erfindungsgedanke, den Maschinenführer einer
Erdbewegungsmaschine bei Annäherung an eine zu schützende
Leitung rechtzeitig vor dem Erreichen der Leitung zu warnen, um
die Beschädigung zu vermeiden, wird auch in einem
erfindungsgemäßen Verfahren zur Vermeidung einer Beschädigung
von unter dem Erdboden verlegten Leitungen bei Erdarbeiten
realisiert. Dabei schlägt die Erfindung vor, daß zumindest ein
Tonerzeuger für hochfrequente Töne an der Leitung angebracht
ist, so daß die Töne von der Leitung abgestrahlt werden, und
daß alle in Frage kommenden Schädiger mit Empfangsgeräten zum
Empfang der Töne ausgestattet werden.
In einer noch einfacheren Ausführungsform des Verfahrens ist
vorgesehen, daß die in Frage kommenden potentiellen Schädiger
mit Empfangsgeräten für den Empfang von Tönen, die infolge des
Medientransports in den Leitungen entstehen, ausgestattet
werden. Bei diesem Verfahren fällt sogar die Anordnung von
Tonerzeugern weg, wenn die Leitung ohnehin Töne abstrahlt, die
von dem transportierten Medium, zum Beispiel von strömendem Gas
oder Erdöl erzeugt werden.
In einem anderen erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen,
daß Warngeräte mit Sendern und Empfängern für
elektromagnetische oder akustische Signale ausgestattet sind
und nach dem Prinzip von Echolot oder Radar arbeiten.
Eine andere erfindungsgemäße Einrichtung zum Schutz von unter
dem Erdboden verlegten Leitungen sieht vor, daß fernsteuerbare
Meldesignalgeber in Leitungsnähe und entlang der Leitung im
Abstand zueinander angeordnet sind, und daß die in Frage
kommenden potentiellen Schädiger während der Erdarbeiten
jeweils mit einem Warngerät ausgestattet sind, das einen Sender
zur Aktivierung der Meldesignalgeber, einen Empfänger zum
Empfang der Meldesignale und eine Einrichtung zur Erzeugung von
Warnsignalen aufweist. Eine derartige Einrichtung ist besonders
dann von Vorteil, wenn die Verlegung von Seilen oder Rohren zu
aufwendig ist und die Verwendung von Warngeräten mit
leistungsstarken Sendern für Echolot oder Radar vermieden
werden soll. Dabei senden die fernsteuerbaren Meldesignalgeber
nur dann Meldesignale aus, wenn sie durch den Sender des
Warngeräts aktiviert werden. Dadurch wird gegebenenfalls eine
Batterie des Meldesignalgebers geschont. Da außerdem die
Meldesignale nur in einem kleinen Umkreis empfangbar sein
müssen, ist auch der Energieverbrauch im Sendebetrieb sehr
gering.
Wenn die Warngeräte an Erdbewegungsmaschinen oder Fahrzeugen
für Erdarbeiten angebracht sind, muß sie der Maschinenführer
als potentieller Schädiger nicht mit sich herumtragen. Neben
der Bequemlichkeit ergibt sich daraus der Vorteil, daß das
Mitführen der Warngeräte während der Erdarbeiten stets
gewährleistet ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der
fernsteuerbare Meldesignalgeber einen elektronischen Chip mit
Datenträger und eine Sende- und Empfangsantenne für
elektromagnetische Wellen aufweist. Eine derartige
Ausführungsform stellt einerseits einen sehr kleinen
Meldesignalgeber zur Verfügung und ermöglicht andererseits eine
problemlose Aktivierung und Abfrage über Funk.
In einer Weiterbildung können die Datenträger der Chips
Informationen über die zu schützende Leitung enthalten, die
durch Aktivierung des Meldesignalgebers über die
elektromagnetischen Wellen auf die Warngeräte übertragbar und
darstellbar sind. Hierbei können beispielsweise Informationen
über den Durchmesser und die Tiefe der zu schützenden Leitung
unter dem Erdboden genauso enthalten sein wie Hinweise auf
gefährliche Inhaltsstoffe oder Hochspannung.
Wenn die Meldesignalgeber auf Projektilen befestigt sind, die
durch Einschießen in den Erdboden in Leitungsnähe
positionierbar sind, ergibt sich eine besonders einfach Art der
Installation der Meldesignalgeber, insbesondere wenn die
erfindungsgemäße Einrichtung bei bereits verlegten Leitungen
nachgerüstet werden soll.
Eine andere Ausführungsform, bei der die Meldesignalgeber im
Abstand zueinander auf einem Warnstreifen befestigt sind, der
im wesentlichen parallel zur Leitung im Erdboden verlegt ist,
eignet sich besser zur Installation der Meldesignalgeber
gleichzeitig mit der Verlegung der Leitung. Dabei ist es
besonders vorteilhaft, wenn der Warnstreifen mit den
Meldesignalgebern aus einer Klebefolie besteht, die einfach auf
die Leitung aufgeklebt werden kann.
In einem weiteren Verfahren zur Vermeidung einer Beschädigung
von unter dem Erdboden verlegten Leitungen bei Erdarbeiten ist
vorgesehen, daß fernsteuerbare Meldesignalgeber in Leitungsnähe
und entlang der Leitungen im Abstand zueinander angeordnet
werden, daß die in Frage kommenden potentiellen Schädiger
während der Erdarbeiten mit Warngeräten mit einem Sender zum
Aktivieren der Meldesignalgeber und mit einem Empfänger zum
Empfang der Meldesignale ausgestattet werden, daß der Sender
des Warngerätes während der Erdarbeiten Aktivierungssignale
aussendet, daß die Meldesignalgeber bei Empfang der
Aktivierungssignale Meldesignale aussenden, die bei Annäherung
des potentiellen Schädigers an die zu schützende Leitung vom
Empfänger des Warngerätes empfangen werden, und daß das
Warngerät bei Empfang von Meldesignalen ein vom potentiellen
Schädiger wahrnehmbares Warnsignal erzeugt. Dieses Verfahren
vereint die Vorteile eines geringen Aufwandes für die
Installation der Meldesignalgeber sowie eines geringen
Energieverbrauchs der Meldesignalgeber und der Warngeräte mit
dem Vorteil kleiner handlicher Warngeräte und eines
zuverlässigen Warnverhaltens.
Bei bestimmten Erdbewegungsarbeiten, die in der Nähe von zu
schützenden Leitungen durchgeführt werden müssen, ist es
vorteilhaft, daß das Warngerät ein Warnsignal nicht erzeugt,
wenn die Empfangsstärke oder Einfallsrichtung des Meldesignals
außerhalb vorbestimmter Wertebereiche liegen. Auf diese Weise
wird das Warngerät ein Warnsignal nicht schon in zu großer
Entfernung der Erdbewegungsmaschine von der zu schützenden
Leitung erzeugen. Auch wenn die Einfallsrichtung des
Meldesignals darauf schließen läßt, daß sich die
Erdbewegungsmaschine von der Leitung entfernt, könnte die
Erzeugung eines Warnsignals irreführend sein.
Das Verfahren kann noch verbessert werden durch die Maßnahme,
daß das Warngerät für den Empfang mehrerer Meldesignale von
verschiedenen Meldesignalgebern geeignet ist und daß aus den
Eigenschaften der Meldesignale, beispielsweise aus dem Winkel
zwischen zwei Einfallsrichtungen oder dem Verhältnis der
Empfangsstärken ein Wert zur Bestimmung des Abstands zwischen
der Leitung und der Erdbewegungsmaschine gebildet wird. Durch
die Auswertung mehrerer Meldesignale können sehr viel genauere
Werte zur Bestimmung des Abstands oder der Bewegungsrichtung
gewonnen werden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des
Verfahrens kann das Warngerät einstellbar sein, so daß ein
Warnsignal erst erzeugt wird, sobald ein vorbestimmter
Mindestabstand zwischen der Leitung und der
Erdbewegungsmaschine unterschritten wird. Der Maschinenführer
kann auf diese Weise den Mindestabstand unter Beachtung eines
Sicherheitsabstands und des Anhaltewegs seiner Maschine selbst
bestimmen, um unnötige Warnsignale zu vermeiden. Dabei ist es
besonders zweckmäßig, wenn dieser Mindestabstand je nach den
Umständen im Bereich zwischen 1 m und 20 m vorgewählt wird.
Das Verfahren ist besonders vorteilhaft anwendbar, mit einer
Einrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 21, insbesondere
mit einer Einrichtung nach Anspruch 18, wobei die Datenträger
der Chips Informationen über die zu schützende Leitung
enthalten, die vom Meldesignalgeber auf die Warngeräte
übertragbar sind. In diesem Fall ist es empfehlenswert, wenn
die Meldesignalgeber Informationen über die Tiefe der Leitung
unter dem Erdboden an die Warngeräte übermitteln und wenn ein
Warnsignal nicht erzeugt wird, solange die am Warngerät
voreingestellte Eintauchtiefe der Erdbewegungsmaschine die
Tiefe der Leitung unterschreitet. Da in einem solchen Fall
keine Beschädigung der Leitung durch die Erdbewegungsmaschine
zu befürchten ist, wird das Warnsignal auch bei Annäherung an
die Leitung unterdrückt.
Unter Schutz gestellt werden soll auch ein Projektil zum
Einschießen in den Erdboden, insbesondere zur Verwendung in
einer Einrichtung nach Anspruch 19, wobei das Projektil einen
fernsteuerbaren Meldesignalgeber mit einem elektronischen Chip
mit Datenträger und einer Sende- und Empfangsantenne für
elektromagnetische Wellen aufweist.
Des weiteren soll ein Warnstreifen zum Einbringen in den
Erdboden unter Schutz gestellt werden, der insbesondere zur
Verwendung in einer Einrichtung nach einem der Ansprüche 20
oder 21 geeignet ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß auf
dem Warnstreifen, der vorzugsweise aus einer Klebefolie
besteht, Meldesignalgeber im Abstand zueinander befestigt sind,
die einen elektronischen Chip mit Datenträger und eine Sende- und
Empfangsantenne für elektromagnetische Wellen aufweisen.
Schließlich soll auch ein Fahrzeug mit Erdbewegungsmaschine
geschützt sein, das mit einem Warngerät ausgestattet ist, das
einen Sender zur Aktivierung von Meldesignalgebern, einen
Empfänger zum Empfang von Meldesignalen und einer Einrichtung
zur Erzeugung von Warnsignalen aufweist. Als Fahrzeug mit
Erdbewegungsmaschine soll in diesem Zusammenhang auch eine
Erdbewegungsmaschine an sich gelten.
Die Erfindung wird in bevorzugten Ausführungsformen unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei weitere
vorteilhafte Einzelheiten den Figuren zu entnehmen sind.
Funktionsmäßig gleiche Teile sind dabei mit denselben
Bezugszeichen versehen.
Die Zeichnungen zeigen im einzelnen:
Fig. 1: Eine schematische Darstellung einer ersten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung
im Schnitt,
Fig. 2: eine Draufsicht auf die Einrichtung von Fig. 1,
Fig. 3: eine geschnittene Darstellung ähnlich Fig. 1 zur
Erläuterung eines ersten erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 4: eine schematische Darstellung einer weiteren
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung
und eines weiteren erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 5: eine schematische Darstellung eines Projektils zum
Einschießen in den Erdboden,
Fig. 6: eine schematische Darstellung eines Warnstreifens zum
Einbringen in den Erdboden a) in einer Draufsicht
und b) in einer Seitenansicht,
Fig. 7: eine Teilansicht einer Leitung, die mit einem
Warnstreifen versehen ist.
Bei den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Einrichtungen ist
unter dem Erdboden 1 eine Leitung 2 verlegt, die beispielsweise
ein Gas oder Ölleitungsrohr sein kann. Diese Leitung 2 kann
durch mechanische Einwirkung einer Erdbewegungsmaschine 3, die
beispielsweise einen Pflug 4 aufweist, beschädigt werden.
Um die Leitung 2 vor einer solchen Beschädigung zu schützen,
sieht die Erfindung vor, daß in einem seitlichen Abstand 5
jeweils rechts und links zu beide Seiten der Leitung 2
Stahlseile 6, 7 vorgesehen sind, die im wesentlichen parallel
zur Leitung 2 in einer geringeren Tiefe 8 als die Leitung 2
unter dem Erdboden 1 verlaufen. Bei Annäherung des Pfluges 4 in
Richtung 9 auf die Leitung 2 zu wird dieser, falls er in den
Erdboden 1 tiefer eingreift als die Tiefe 8 der Stahlseile 6,
7, an das eine Stahlseil 7 anstoßen, das der mechanischen
Einwirkung des Pfluges 4 entgegenwirkt. Dabei wird der
Maschinenführer der Arbeitsmaschine 3, 4 einen deutlichen
Widerstand wahrnehmen und dadurch auf das Vorhandensein und die
Gefährdung der Leitung 2 aufmerksam gemacht. Selbst in dem
Fall, daß das Stahlseil 7 den Pflug 4 nicht allein aufgrund der
mechanischen Gegenkraft von einer Weiterbewegung in Richtung 9
zurückhalten kann, so kann doch der Maschinenführer die
Erdbewegungsmaschine 3 anhalten, bevor der Pflug 4 die Leitung
2 erreicht und diese beschädigen könnte.
Bei einer Annäherung der Arbeitsmaschine 3, 4 aus einer der
Richtung 9 entgegengesetzten Richtung übernimmt das andere
Stahlseil 6 die beschriebene Schutzfunktion.
Zum Schutz vor Korrosion sind die Stahlseile 6, 7 aus Edelstahl
gefertigt oder mit einer Schutzschicht, vorzugsweise aus
Kunststoff ummantelt.
Die Stahlseile 6, 7 sind in einem vertikalen Abstand 10 von
etwa 20 cm bis 30 cm höher als der höchste Punkt 11 der Leitung
2 angeordnet. Der seitliche Abstand 5 der beiden Stahlseile 6,
7 von der Leitung 2 beträgt 1 m bis 2 m. In dem Zwischenraum
zwischen den beiden Stahlseilen 6, 7 ist über der Leitung 2 ein
Stahlnetz 12 angeordnet, das ein Eintauchen eines Teils einer
Erdbewegungsmaschine 3, beispielsweise eines Pfluges 4 von oben
nach unten in den Bereich zwischen den Stahlseilen 6, 7
verhindert.
Eine andere erfindungsgemäße Einrichtung erhält man, wenn man
bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten und oben
beschriebenen Einrichtung die beiden Stahlseile 6, 7 durch
zerbrechliche Kunststoffrohre ersetzt, die eine mit starken
Geruchsstoffen versehene Flüssigkeit enthalten. Auch das
Stahlnetz 12 kann in diesem Fall durch weitere, vorzugsweise
ebenfalls netzförmig angeordnete Schutzrohre aus Kunststoff
ersetzt werden, die die gleiche Flüssigkeit enthalten. Bei
Annäherung der Arbeitsmaschine 3, 4 kommt beispielsweise der
Pflug 4 mit dem Kunststoffrohr in Kontakt, das dem Stahlseil 7
entspricht und zerbricht dieses. Die dabei austretenden
Geruchsstoffe machen den Maschinenführer durch ihren intensiven
Geruch auf die Gefährdung der Leitung 2 aufmerksam. In diesem
Warnfall kann der Maschinenführer die Weiterfahrt der
Erdbewegungsmaschine 3 stoppen und die Beschädigung der Leitung
2 vermeiden, wenn der seitliche Abstand 5 des jeweiligen
Kunststoffrohres unter Berücksichtigung der
Verbreitungsgeschwindigkeit der Geruchsstoffe und der
Annäherungsgeschwindigkeit der Erdbewegungsmaschine 3 groß
genug ist, um dem Maschinenführer genügend Zeit für die
genannte Reaktion zu lassen. Wenn statt des Stahlnetzes 12
zwischen den Kunststoffrohren weitere Schutzrohre mit der
gleichen Flüssigkeit angeordnet sind, wird der Maschinenführer
auch bei Absenkung des Pfluges 4 in den Zwischenraum zwischen
den Kunststoffrohren vor dem Vorhandensein der darunter
befindlichen Leitung 2 gewarnt.
In Fig. 3 ist ein erfindungsgemäßes Verfahren illustriert, mit
dem die Beschädigung einer unter dem Erdboden 1 verlegten
Leitung 2 vermieden werden kann. Dabei werden an alle in Frage
kommenden potentiellen Schädiger, beispielsweise Landwirte oder
Bauunternehmer, Empfangsgeräte 13 vorzugsweise kostenlos
verteilt. Die Empfangsgeräte 13 empfangen bei Annäherung an die
Leitung 2 von dieser direkt oder indirekt ausgehende Töne oder
Echos und warnen den Maschinenführer auf diese Weise, indem sie
die Nähe der Leitung 2 signalisieren. Der Maschinenführer hat
nun wiederum die Möglichkeit, die Erdbewegungsmaschine 3 sofort
anzuhalten, um eine Beschädigung der Leitung 2 zu vermeiden.
In einer ersten Ausführungsform des Verfahrens ist ein
Tonerzeuger 17 direkt an der Leitung 2 angebracht. Der
Tonerzeuger 17 erzeugt hochfrequente Töne 18, die von der
Leitung 2 abgestrahlt werden. Zum Empfangen der hochfrequenten
Töne 18 ist ein Mikrofon 13 vorgesehen, das vorzugsweise an der
Erdbewegungsmaschine 3, insbesondere dem Pflug 4 befestigt ist.
Das Mikrofon 13 ist mit einem Warngerät 14 verbunden, welches
die Annäherung der Erdbewegungsmaschine 3 an die Leitung 2
registriert und bei Unterschreiten eines vorgegebenen
Mindestabstandes 19 den Maschinenführer warnt. Wenn die Leitung
2 sehr lang ist, müssen möglicherweise bei Bedarf mehrere
Tonerzeuger 17 über die Länge verteilt an der Leitung 2
angebracht sein.
In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß die
Warngeräte zusätzlich mit Sendern 20 verbunden sind, die zur
Erzeugung von Sendersignalen 21 dienen. Das Auffinden der
Leitung 2 geschieht hier nach dem Prinzip von Echolot oder
Radar.
In einer einfachen Variante besteht der Sender 20 wiederum aus
einem Tonerzeuger und das Sendersignal 21 aus einem
hochfrequenten Ton, der von der Leitung 2 reflektiert wird und
zum Mikrofon 13 gelangt.
Weitere Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Lösungen sind in
den Fig. 4 bis 7 dargestellt. In Fig. 4 erkennt man wieder
den Erdboden 1, die zu schützende Leitung 2 und die
Erdbewegungsmaschine 3 mit dem Flug 4.
In Leitungsnähe sind fernsteuerbare Meldesignalgeber 22 unter
dem Erdboden 1 angeordnet, die in Abständen zueinander entlang
der Leitung 2 verteilt sind. Weiterhin ist dafür Sorge
getragen, daß die in Frage kommenden potentiellen Schädiger
zumindest während der Erdarbeiten jeweils mit einem Warngerät
23 ausgestattet sind, das einen Sender zur Aktivierung der
Meldesignalgeber 22, einen Empfänger zum Empfang der
Meldesignale 24 und einen Warnsignalerzeuger 25 aufweist. Die
Warngeräte 23 sind an den Erdbewegungsmaschinen 3 oder an
Fahrzeugen für Erdarbeiten fest angebracht, so daß sie von den
potentiellen Schädigern nicht unabsichtlich zurückgelassen
werden und während der Erdarbeiten mit Sicherheit ihre Funktion
erfüllen können.
Der Meldesignalgeber 22 ist fernsteuerbar und wird mittels
eines Steuersignals 26 aktiviert, das vom Sender des
Warngerätes 23 über eine Antenne 27 ausgestrahlt wird. Der
fernsteuerbare Meldesignalgeber 22 besitzt ebenfalls eine
Sende- und Empfangsantenne 28, die man am besten in Fig. 5
erkennt. Die Antenne 28 empfängt das Steuersignal 26, woraufhin
der Meldesignalgeber 22 aktiviert wird und über die Antenne 28
Meldesignale 24 ausstrahlt. Diese Meldesignale 24 werden
wiederum vom Warngerät 23 über die Antenne 27 empfangen und in
einer elektronischen Schaltung verarbeitet. Wenn gewisse durch
die Meldesignale 24 bestimmte Bedingungen vorliegen, aktiviert
das Warngerät 23 den Warnsignalerzeuger 25, der ein vom
Maschinenführer wahrnehmbares auffälliges Warnsignal erzeugt.
Das Warngerät 23 wird so betrieben, daß es während der gesamten
Dauer der Erdarbeiten Steuersignale 26 aussendet. Dadurch wird
gewährleistet, daß der Maschinenführer stets rechtzeitig vor
der Annäherung seiner Erdbewegungsmaschine 3, 4 an die zu
schützende Leitung 2 gewarnt wird. Das Warngerät 23 kann auch
mit Steuereinrichtungen der Erdbewegungsmaschine 3, 4 verbunden
sein, auf die es im Warnfall selbsttätig einwirkt.
Beispielsweise könnte der Antrieb der Erdbewegungsmaschine 3
unterbrochen, der Pflug 4 aus dem Erdboden 1 herausgezogen oder
die Bremsen der Erdbewegungsmaschine 3 automatisch betätigt
werden. Auf diese Weise könnte man die Schädigung der Leitung 2
noch zuverlässiger und unabhängig von der Reaktion des
Maschinenführers verhindern.
Eine besonders einfache und vorteilhafte Ausführungsform sieht
vor, daß der fernsteuerbare Meldesignalgeber 22 aus einem
elektronischen Chip 29 mit einem Datenträger und einer Sende- und
Empfangsantenne 28 für elektromagnetische Wellen besteht.
Die Datenträger der Chips 29 enthalten Informationen über die
zu schützende Leitung, beispielsweise über das Transportgut der
Leitung oder über ihre Tiefe 30 unter dem Erdboden 1. Das
Warngerät 23 kann aufgrund der über das Meldesignal
übertragenen Information über die Tiefe 30 feststellen, ob die
Eintauchtiefe 31 des Pfluges 4 geringer oder größer als die
Tiefe 30 der Leitung 2 ist. Falls die Eintauchtiefe 31 deutlich
geringer ist als die Tiefe 30 der Leitung 2, wird das Warngerät
23 kein Warnsignal erzeugen. Die Programmierung des Warngeräts
23 kann auch berücksichtigen, daß ein Warnsignal nicht erzeugt
werden soll, wenn die Empfangsstärke oder Einfallsrichtung des
Meldesignals 24 außerhalb vorbestimmter Wertebereiche liegt.
Außerdem kann das Warngerät 23 für den Empfang mehrerer
Meldesignale 24 von verschiedenen Meldesignalgebern 22 geeignet
sein und aus den Eigenschaften der Meldesignale 24,
beispielsweise aus dem Winkel zwischen zwei Einfallsrichtungen
oder dem Verhältnis der Empfangsstärken einen Wert zur
Bestimmung des Abstandes 19 zwischen der Leitung 2 und der
Erdbewegungsmaschine 3, 4 bilden. Zweckmäßig wäre auch eine
Programmierung des Warngeräts 23, die darin besteht, daß ein
Warnsignal erst erzeugt wird, sobald ein vorbestimmter
Mindestabstand 19 zwischen der Leitung 2 und der
Erdbewegungsmaschine 3, 4 unterschritten wird. Dieser
Mindestabstand 19 ist durch Einstellen am Warngerät 23 im
Bereich zwischen 1 m und 20 m vorwählbar.
Eine besonders einfache Installation der Meldesignalgeber 22
wird ermöglicht durch die Anordnung der Meldesignalgeber 22 auf
Projektilen 32, die durch Einschießen in den Erdboden 1 in
Leitungsnähe gebracht werden können. Die Projektile 32 bestehen
vorzugsweise aus einem Kunststoffkörper in den die
Meldesignalgeber 22 eingegossen sind. Die Projektile 32 können
auch teilweise von einem Metallmantel umgeben sein, der
außerdem als Antenne dienen kann.
Eine andere Montagemöglichkeit bietet die in Fig. 6
dargestellte Anordnung, bei der die Meldesignalgeber 22 im
Abstand 33 zueinander auf einem Warnstreifen 34 befestigt sind,
der parallel zur Leitung 2 im Erdboden 1 verlegt ist. Der
Warnstreifen 34 besteht aus einer Klebefolie, die auf die
Leitung 2 aufgeklebt ist. An dem als Klebestreifen
ausgestalteten Warnstreifen 34 können einerseits die
Meldesignalgeber 22 durch einfaches Andrücken befestigt werden,
andererseits kann der Klebestreifen 34 auch beim Verlegen der
Leitung 2 einfach auf die Leitung 2 aufgeklebt werden.
Bezugszeichenliste
1 Erdboden
2 Leitung
3 Erdbewegungsmaschine
4 Pflug
5 seitlicher Abstand
6 Stahlseil
7 Stahlseil
8 Tiefe
9 Richtung
10 vertikaler Abstand
11 höchster Punkt
12 Stahlnetz
13 Mikrofon/Empfänger
14 Warngerät
15
16
17 Tonerzeuger
18 hochfrequente Töne
19 Mindestabstand
20 Sender
21 Sendersignal
22 Meldesignalgeber
23 Warngerät
24 Meldesignal
25 Warnsignalerzeuger
26 Steuersignal
27 Antenne
28 Antenne
29 Chip
30 Tiefe
31 Eintauchtiefe
32 Projektil
33 Abstand
34 Warnstreifen