DE3216263C2 - Verfahren zum langfristigen Schutz von unterirdisch verlegten Kabeln und Rohren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum langfristigen Schutz von unterirdisch verlegten Kabeln und Rohren und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum langfristigen Schutz von unterirdisch verlegten Kabeln und Rohren vor gewaltsamen Beschädigungen durch Aufgraben od.dgl. Die Erfindung besteht darin, daß dem elektrisch leitfähigen Kabel oder Rohr eine elektrische Signalkennung zugeordnet wird, in dem ein Signalgenerator über eine Ankoppelungsvorrichtung elektrische Signale dem Kabel oder Rohr aufdrückt, deren Feldstärke oberhalb des Erdreiches durch einen Empfänger erfaßbar sind. Die signifikante Kennzeichnung eines Kabels kann sowohl über eine bestimmte Frequenz als auch über eine bestimmte Puls-Code-Modulation erfolgen. Die Anzeige-Vorrichtung am Empfänger kann so ausgelegt werden, daß für jeweils eine Kennung, unabhängig, ob Frequenz- oder PCM-Information eingeht. Das heißt, der Empfänger kann selektiv auf das zu schützende Kabel eingestellt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Jährlich müssen enorme Geldmittel ausgegeben werden, um die durch Tiefbauarbeiten beschädigten oder
zerstörten Kabel und Rohrleitungen instandzusetzen.
Die bisherige gesetzliche Regelung, d. h. das Verursacher-Prinzip,
zur Schadensregelung heranzuziehen, führte dazu, daß diese Schäden letztlich nur noch über
den Versicherungsweg reguliert werden konnten,
Die derzeit bekannten technischen Verfahren zur sicheren
Erkennung und Identifizierung unterirdisch verlegter Leitungssysteme sind nicht in allen Fällen aussagekräftig.
Zudem kann nicht erwartet werden, daß ζ. Β. Tiefbaupersonal mit Meßgeräten umgehen kann, um
Leitungen vor Baubeginn zu orten. Weiter muß berücksichtigt werden, daß die wirtschaftlichen Faktoren beim
Tiefbau häufig den Ausschlag geben und selbst vorhandene Kabelpläne nicht benützt werden.
Durch den Einsatz moderner Kabel- und Rohrsuchgeräte sind mit Fachpersonal ca. 90% aller metallischen
Leitungen zu ermitteln. Bei nicht ausgebildeten Personen, z. B. das Personal der Baufirmen, sind nicht mehr als
50% Erfolg zu erwarten, eine Situation, die an sich unbefriedigend ist, obwohl auch hier schon eine Senkung
der Beschädigungen erreicht wird.
ίο Die Auswertung der verursachten Schäden zeigt, daß
einige wenige Beschädigungen besonders stark ins Gewicht fallen. Durch ein Zusammenwirken aller Beteiligten
besteht die Möglichkeit, besonders wichtige oder wertvolle Kabel und Roh leitungen selektiv zu schütte
zen, d. h. wenn auch der Betreiber einer im Erdreich eingegrabenen Leitung etwas zu deren Schutz unternimmt
Im Hinblick auf bekannte oder erwartete Gefährdung, z. B. Blitzeinschlag oder Erdabsenkungen, unternimmt
der Betreiber ebenfalls entsprechende Schutzmaßnahmen.
Im übrigen ist es bekannt, dem zu schützenden Kabel ein Kunststoffband auffälliger Färbung beizugeben, so
daß beim Aufgraben des Kabels zunächst das Kunststoffband sichtbar wird. Eine derartige Kenntlichmachung
des zu schützenden Kabels ist aber sehr ungenügend, weil das Kunststoffband erst während des Ausgrabens
sichtbar wird und es dann meistei.s schon zu spät ist, d. h. das zu schützende Kabel wurde dann beschädigt.
Die Erfindung hat sich ausgehend von einem eingangs genannten Stand cter Technik die Aufgabe gestellt, ein
Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß ein zuverlässiger und langfristiger Schutz ein es
Rohrs oder Kabels unter relativ geringem Kostenaufwand möglich ist.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe dient die im Anspruch I gegebene technische Lehre.
Nach einem Ausführungsbeispiel wird der zu schützenden
Leitung an einem Ende über eine induktive Ankopplung
eine Tonfrequenz nsil einer signifikanten Frequenz,
z. B. 735 Hz. eingespeist.
Dieser Tonfrequenzstrom verursacht über die Gesamtlänge der Leitung ein elektromagnetisches Feld,
welches in der Umgebung der Leitung durch eine dafür geeignete Empfangseinrichtung wahrgenommen wird.
Diese Empfangseinrichtung besteht aus einer Kreuzspulen-Anordnung,
einem selektiven Empfänger und einer Warn- bzw. Signalvorrichtung.
Die drei Baugruppen können in einem Gehäuse un-
y> tergebracht werden. Dieses wiederum ist so beschaffen,
daß es ambulant von einer Person getragen oder aber auch an Baumaschinen montiert werden kann.
Kommt die genannte Vorrichtung in die Nähe einer mit dem Erkennungsstrom versehenen Leitung, so wird
durch ein optisches und akustisches Signal das Vorhandensein dieser Leitung angezeigt.
Das bedeutet, daß schulzwürdige Kabel oder Rohrleitungen von jedermann, d. h. auch von ungcschultem
Personal erkannt werden können. Eine automatische Erkennung ist ebenfalls möglich.
Ein Ausbau des Verfahrens ist möglich, um /. B. lür
verschiedene Betreiber unterschiedliche Frcqucn/jn
oder Kennungen zu benutzen, damit bei Aufspüren einer bestimmten Erkennungsfrequenz der zuständige
Leitungsbetreiber benachrichtigt werden kanrv um entsprechende
Hilfestellung zu geben.
Die signifikante Kennzeichnung eines Kabels kann sowohl über eine bestimmte Frcaucnz als auch über
eine bestimmte Puls-Code-Modulation erfolgen. Die Anzeige-Vorrichtung am Empfänger kann so ausgelegt
werden, daß für jeweils eine Kennung, unabhängig ob Frequenz- oder PCM-Information eingeht Das heißt,
der Empfänger kann selektiv auf das zu schützende Kabel eingestellt werden.
Die Wahl einer Kreuzspulenanordnung in der Empfangs- und Warneinrichtung ist deshalb vor allem vorteilhaft,
um die Richtungseir.pfindlichkeit der bisher bekannten
SuchsDulen zu eliminieren.
Die Kreuzspulenanordnung wird auch dazu benutzt, durch rechnerische Auswertung der beiden Eingangsspannungen der Kreuzspulen die Feldrichtung und damit
die Kabelrichtung zu erfassen und über eine 180°-Anzeige darzustellen.
Ebenso wird es bevorzugt wenn bei Eingang eines signifikanten Signales eine Normvorrichtung in Aktion
tritt, um den Betreiber des Gerätes auf das Vorhandensein eine;- so gekennzeichneten Leitung aufmerksam zu
machen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 schematisiert gezeichnete Ankopplung eines Signalgenerators an ein Kabel oder Rohr;
Fig.2 Darstellung der Feldstärke und Amplitudenverteilung
des dem Kabel oder Rohr aufgedrückten Signals;
F i g. 3 schematisiert gezeichneter Schnitt durch eine Empfangs- und Warneinrichtung;
F i g. 4 schematisiert gezeichnetes Schaltbild der Empfangs- und Warneinrichtung nach Fig. 3.
In Fig. 1 ist irn Erdreich 1 ein Kabel oder Rohr 2
verlegt, das mindestens über den Mantel 25 oder über eine mitgeführte Ader elektrisch leitfähig ist. Ebenso ist
es möglich, nicht leitenden Rohren oder Kabeln (z. B. Kunststoff-Kanalisationsrohren oder Lichtleitkabeln)
eine elektrisch leitfähige Ader beizulegen, der dann entsprechend dem Schaltbild in F i g. I der Signalstrom
aufgedrückt wird. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird angenc Timen, daß das Kabel oder Rohr einen metallischen
Mantel 25 aufweist. Am einen Ende des zu schützenden Kabels ist eine Manschette 3 elektrisch leitend
mit einer Erdung 4 verbunden. Am anderen Ende des Kabels oder Rohres 2 ist der Signalgenera'.or 7 angeordnet,
der über eine Ankopplungsvorrichtung 6 seinen
Signalstrom dem Mantel 25 aufd: ückt.
Der Signalgcncrator 7 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Sinusgenerator ausgebildet der über einen Transformator 9 auf den Mantel 25 gekoppelt ist.
Die eine Leitung 9 de'i Transformators 8 ist unmittelbar
mit dem Mantel 25 vtrbu^den, während die andere Leitung
10 mi* einer Erdung '.\ verbunden ist, so daß sich /wischen den Erdungen 4 und 11 ein Leitpfad 5 im Erdreich
I ergibt.
Die Fig.2 zeigi die FeKistärkeverteilung des Signalstromcs
rings um das KaPl-I oder Rohr 2. Es ist erkennbar,
daß die Feldstärkeli'iien 12 kreisförmig und mit radial abnehmender Ani[>'itudc das Kabel oder Rohr 2
umgeben. Die F i g. 2 obt'rt zeigt die Amplitudenverteilung
der Feldstärkelinien 12. wobei ersichtlich ist. daß der Signalsirom so gewiiDlt wird, daß eine zuverlässige
Ortung des zu schützenden Kabels noch im Bereich von etwa 2 m neben dem Kabftl möglich ist.
Die F i g. 3 zeigt als Alisführungsbeispiel eine Empfangs-
und Warneinrichtung, die möglichst kostengünstig und einfach aufgebaut sein soll. In einem rohrförmigen
Gehäuse 13, welche ί vorzugsweise aus einem PVC-Rohr von 600 mm Länge und 120 mm Durchmesser besteht,
ist im Bodenbereich des Gehäuses 13 eine Anordnung von Kreuzspulen 20 angeordnet, wobei zwei
Kreuzspulen in einem räumlichen Winkel zueinander überkreuzt sind. Etwas unterhalb des Schwerpunktes 19
des Gerätes ist über den Kreuzspulen 20 ein Batteriefach mit darin angeordneten Batterien 18 angeordnet.
Oberhalb der Batterien 18 ist die Elektronik 17 angeordnet, und im Deckelbereich des Gehäuses 13 ist ein
ίο Schallerzeuger 15 (z. B. ein Lautsprecher) und zwei
Warnlampen 16 angeordnet. Das Gehäuse 13 ist mit einem Tragegriff 14 tragbar. Wird die so beschriebene
Empfangs- und Warneinrichtung auf den Boden oder knapp über dem Boden bewegt, so kann zuverlässig die
Feldstärke 12 eines Signalstromes auf dem Mantel 25 eines zu schützenden Kabels oder Rohres 2 erfaßt werden.
Die F i g. 4 zeigt schematisiert das elektrische Blockschaltbild der Empfangs- und Warneinrichtung 24 nach
Fig.3. Die Kreuzspulen 20 sind jeweils mit einem Teil
des Doppelverstärkers (23) verbunden, der über die Batterien 18 betrieben wird. Dem Versucker 23 kann eine
Schwellwertelektronik zugeordnet sein, so daß erst nach Überschreiten einer bestimmten Empfangsfeldstärke
die Signalvorrichtung angesteuert wird. Dx Signalvorrichtung besteht aus einer roten und einer grünen
Wt--nlampe 16, wobei die Anzeige »rot« das Vorhandensein
eines zu schützenden Kabels oder Rohrs 2 zeigt, während das Aufleuchten der Warnlampe 16
»grün« das Fehlen eines zu überwachenden Kabels oder Rohrs 2 zeigt. Zusätzlich mit Ansteuerung der roten
Warnlampe 16 kann auch der Schallerzeuger 15 angesteuert werden. Über die Rechnereinheit (22) ist die
Richtungserkennung zu ermitteln und über ein Meßinstrument anzuzeigen.
Wichtig bei der in F i g. 3 and 4 gezeigten Empfangsund Warneinrichtung 24 ist, daß es sich um ein robustes
Gerät handelt, das dem rauhen Einsatzbetrieb gewachsen ist. Hierzu dienen auch die frei Aufstellfüße 21, mit
denen das Gehäuse 13 auf dem Erdbereich 1 aufsteht.
Um eine Leitung mit einem Erkennungsstrom zu versehen,
werden benötigt:
1. 1 Stück Tonfrequenz-Generator mit einer Ausgangsleistungvonca.
10 Watt
Frequenz ca 735 Hz mit Impulsfolge Modulation.
Preis ca. DM3000,-.
Preis ca. DM3000,-.
2. 1 Stück Durchsteckwandler
Preis ca. DM 300.—,
Preis ca. DM 300.—,
3. Montagekosten
Preis ca. DM 200,-.
Die Stromkosten für den laufenden Betrieb mit einem Verbrauch von ca. 0,02 kW sind zu vernachlässigen.
Der Preis für die Empfangs- und Warnvorrichtung beträgt ca. DM2500,-.
Diese Anlage sollte vom Tiefbau-Unternthmen beschafft
werden und sollte Voraussetzung sein, um Grabungen beginnen zu dürfen. Eine gesetzliche Regelung
zur Einführung dieses Erkennungssystems wäre denkbar, da hierdurch Volksvermögen eingespart werden
kann.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum langfristigen Schutz von unterirdisch
verlegten Kabeln und Rohren vor gewaltsamen Beschädigungen durch Aufgraben oder dgl-,
bei welchem dem jeweiligen Kabel oder Rohr eine Kennung zugeordnet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß dem elektrisch leitfähigen Kabel oder Rohr (2) eine elektrische Signalkennung zugeordnet
wird, in dem ein Signalgenerator (7) über eine Ankoppelungsvorrichtung (6) elektrische Signale
dem Kabel oder Rohr (2) aufdrückt, deren Feldstärke oberhalb des Erdreiches durch einen Empfänger
(24) erfaßbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Signalkennung nur einem
einzigen Kabel oder Rohr (2) zugeordnet wird, daß der Empfänger (24) selektiv auf diese Signalkennung
abgestimmt ist, und daß einem anderen Kabel oder Rohr |2) eine andere Signalkennung zugeordnet
wird.
3. Vorrichtung zum Schutz von unterirdisch verlegten Kabeln und Rohren gegen gewaltsame Beschädigungen
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Signalgenerator (7) ein niederfrequentes Signal (z. B. ca. 735 Hz), mit oder ohne Impulsfolge-Modulation,
über die Ankopplungsvorrichtung (6) dem Mantel oder Schirm, bzw. bei nichtgeschirmten Kabeln der
Summe aller Adern oder dem metallischen Rohr eine Meßspar...ung induziert.
4. Vorrichtung nach Ansprvh 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangs- und Warneinrichtung
(24) aus Kreuzspulen (20) bestf ^t, die im Bodenbereich
eines Gehäuses (13) angeordnet sind, daß die Kreuzspulen (20) mit einem Doppelverstärker (23)
verbunden sind, der bei Überschreiten einer vorbestimmten Empfangsfeldstärke zugeordnete Warnlampen
(16) oder einen Schallerzeuger (15) ansteuert.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch den elektronischen
Rechner (22) die Auswertung der beiden Eingangsspannungen der Kreuzspulen (20) die Feldrichtung
und damit die Kabelrichtung erfaßbar und über eine 180° -Anzeige darstellbar ist.
Priority Applications (1)
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DE19823216263 DE3216263C2 (de) | 1982-04-30 | 1982-04-30 | Verfahren zum langfristigen Schutz von unterirdisch verlegten Kabeln und Rohren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE19823216263 DE3216263C2 (de) | 1982-04-30 | 1982-04-30 | Verfahren zum langfristigen Schutz von unterirdisch verlegten Kabeln und Rohren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
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DE3216263A1 DE3216263A1 (de) | 1983-11-03 |
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ID=6162424
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DE19823216263 Expired DE3216263C2 (de) | 1982-04-30 | 1982-04-30 | Verfahren zum langfristigen Schutz von unterirdisch verlegten Kabeln und Rohren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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1982
- 1982-04-30 DE DE19823216263 patent/DE3216263C2/de not_active Expired
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