DE19532629C1 - Verfahren zum Herstellen von dispersionsgehärtetem Kupfer durch mechanisches Legieren - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von dispersionsgehärtetem Kupfer durch mechanisches LegierenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C1/00—Making non-ferrous alloys
- C22C1/10—Alloys containing non-metals
- C22C1/1084—Alloys containing non-metals by mechanical alloying (blending, milling)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
von dispersionsgehärtetem Kupfer durch mechanisches Legieren,
bei dem ein pulverförmiger Kupferwerkstoff und ein thermo
dynamisch stabiles Keramikpulver in einem Mahlwerk mit Kugeln
in Luftatmosphäre gemahlen werden.
Ein Verfahren dieser Art ist in der deutschen Offenlegungs
schrift DE 27 11 071 A1 beschrieben. Bei diesem bekannten
Verfahren wird ein pulverförmiger Kupferwerkstoff in Form
eines Kupferpulvers oder eines Kupferlegierungspulvers unter
Luftatmosphäre z. B. in einer Schwingkugelmühle oder einer
Rührkugelmühle als Mahlwerk gemahlen. Das Mahlwerk enthält
u. a. ein Mahlgefäß aus Stahl, in dem Kugeln aus Stahl in dem
pulverförmigen Kupferwerkstoff bewegt werden, wodurch ein
Mahlprozeß abläuft. Beim Mahlen gelangt etwas Eisen von der
Wand des Mahlgefäßes in das Pulver; ein viel höherer Anteil
von Eisen gerät jedoch von den Kugeln selbst in den
pulverförmigen Kupferwerkstoff. Dies führt zur Bildung eines
Eisen-Kupfer-Mischkristalls, der in seiner Leitfähigkeit
stark gegenüber Reinkupfer vermindert ist. Deshalb wird bei
dem bekannten Verfahren das Mahlgut vor einem Strangpressen
mit einem Gasgemisch behandelt, dessen Reduktionskraft so
eingestellt ist, daß das Kupfer reduziert und das vorhandene
Eisen zu Eisenoxid oxidiert wird, ohne daß dabei Kupferoxid
entsteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Herstellen von dispersionsgehärtetem Kupfer durch mechani
sches Legieren vorzuschlagen, bei dem sich nur ein verschwin
dend kleiner Anteil von Eisen-Kupfer-Mischkristallen beim
Mahlen des Kupferwerkstoff-Keramikpulver-Gemisches bildet.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden bei einem Verfahren der ein
gangs angegebenen Art erfindungsgemäß in dem Mahlwerk Kugeln
aus Kupfer eingesetzt, die durch Mahlen in einer pulverförmi
gen Keramiksubstanz einer Vorbehandlung unterzogen worden
sind.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht darin, daß anstelle von Kugeln aus Stahl Kugeln aus
Kupfer verwendet werden, weil dadurch beim Mahlen kein Eisen
von den Kugeln in das Mahlgut gelangen kann. Dabei ist Vor
aussetzung für die Verwendung von Kugeln aus Kupfer, daß die
Kugeln eine Vorbehandlung erfahren haben, wodurch es im ober
flächennahen Bereich der Kugeln zu einer Dispersionshärtung
kommt, durch die ein Aufplattieren beim Mahlen mit dem pul
verförmigen Kupferwerkstoff verhindert wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann als pulverförmige
Keramiksubstanz vorteilhafterweise das thermodynamisch stabi
le Keramikpulver verwendet werden, so daß für die Vorbehand
lung keine weitere Keramiksubstanz benötigt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann in vorteilhafter
Weise sowohl ein Kupferpulver oder ein Kupferlegierungspulver
als pulverförmiger Kupferwerkstoff verwendet werden; dies ist
an sich bekannt.
Zur Erläuterung der Erfindung ist in der Figur ein Ausfüh
rungsbeispiel einer Anordnung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist ein Mahlwerk
1 ein Mahlgefäß 2 auf, das topfartig ausgebildet ist und aus
Stahl besteht. Durch einen in der Figur oberen Deckel 3 des
Mahlgefäßes 2 ist eine Antriebswelle 4 für ein Rührwerk 5 ge
führt, das in dem dargestellten Ausführungsbeispiel drei
Rührflügel aufweist.
Das Mahlgefäß 2 ist beispielsweise mit einer Mischung 6 aus
Kupferpulver als pulverförmigem Kupferwerkstoff und aus einem
thermodynamisch stabilen Keramikpulver, wie beispielsweise
Y₂O₃, TiO₂ und Al₂O₃, gefüllt; außerdem befinden sich in dem
Mahlgefäß 2 Kugeln 7 aus Kupfer, die durch das Rührwerk 5 in
dem Mahlgefäß 2 bewegt werden und dabei die Mischung 6
mahlen.
Die Kugeln 7 aus Kupfer sind - bevor sie zum Mahlen der
Mischung 6 aus Kupferpulver und Keramikpulver eingesetzt wer
den - einer Vorbehandlung unterzogen. Diese Vorbehandlung be
steht darin, daß in das zunächst leere Mahlgefäß 2 außer den
Kugeln 7 aus Kupfer eine pulverförmige Keramiksubstanz einge
füllt und dann ein Mahlprozeß durchgeführt wird. Dabei erfah
ren die oberflächennahen Bereiche der Kugeln 7 aus Kupfer
eine Dispersionshärtung. Dies führt dazu, daß später beim
Mahlen des Gemisches 6 aus pulverförmigem Kupferwerkstoff und
Keramikpulver ein Aufplattieren mit dem Gemisch nicht auftre
ten kann.
Nach der Vorbehandlung wird die pulverförmige Keramiksubstanz
aus dem Mahlgefäß entfernt und das Gemisch 6 eingefüllt; da
nach beginnt das Mahlen des Gemisches 6 mit den vorbehandel
ten Kugeln. Diese müssen nicht vor jedem Mahlvorgang erneut
vorbehandelt werden.
Das Mahlen des Gemisches 6 erfolgt bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren unter Luftatmosphäre, wobei Kupferoxid gebildet
wird. Dieses verhindert ein Kaltverschweißen und sorgt für
ein zufriedenstellendes Mahlergebnis.
Wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Kupferpulver mit
einem Anteil von einem Volumenprozent Keramikpulver Al₂O₃
verwendet und ein Mahlen über fünf Stunden in Luftatmosphäre
durchgeführt, dann ergibt sich ein dispersionsgehärtetes
Kupfer mit einer elektrischen Leitfähigkeit von 56 Sm/mm² und
einem Eisen-Gehalt kleiner als 100 Masse-ppm. Bei Verwendung
von Kugeln aus Stahl nach dem bekannten Verfahren läßt sich
ein dispersionsgehärtetes Kupfer von nur 37 Sm/mm² mit einem
Eisen-Gehalt von 1100 Masse-ppm gewinnen. Es wurde in beiden
Fällen eine Zugfestigkeit von 300 N/mm² gemessen.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen von dispersionsgehärtetem Kupfer
durch mechanisches Legieren, bei dem
- - ein pulverförmiger Kupferwerkstoff und ein thermodynamisch stabiles Keramikpulver gemeinsam in einem Mahlwerk mit Kugeln in Luftatmosphäre gemahlen werden, dadurch gekennzeichnet, daß
- - in dem Mahlwerk (1) Kugeln (7) aus Kupfer eingesetzt werden, die durch Mahlen in einer pulverförmigen Keramiksubstanz einer Vorbehandlung unterzogen worden sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - als pulverförmige Keramiksubstanz das thermodynamisch stabile Keramikpulver verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - als pulverförmiger Kupferwerkstoff ein Kupferpulver oder ein Kupferlegierungspulver verwendet wird.
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DE1995132629 Expired - Fee Related DE19532629C1 (de) | 1995-08-22 | 1995-08-22 | Verfahren zum Herstellen von dispersionsgehärtetem Kupfer durch mechanisches Legieren |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19745636C1 (de) * | 1997-10-16 | 1999-05-27 | Siemens Ag | Kontaktwerkstoff für die Schweißtechnik sowie einen derartigen Kontaktwerkstoff umfassende Schweißelektrode und Stromkontaktdüse |
DE102007005536A1 (de) * | 2007-02-03 | 2008-08-07 | Volkswagen Ag | Verfahren zur Herstellung einer Elektrode, insbesondere einer Elektrodenkappe zum Widerstandspunktschweißen |
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DE2711071A1 (de) * | 1976-03-15 | 1977-09-29 | Vmw Ranshofen Berndorf Ag | Dispersionsgehaertete cu-werkstoffe und verfahren zur herstellung derselben |
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- 1995-08-22 DE DE1995132629 patent/DE19532629C1/de not_active Expired - Fee Related
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- 1996-08-21 WO PCT/DE1996/001597 patent/WO1997008351A2/de not_active Application Discontinuation
Patent Citations (1)
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Also Published As
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WO1997008351A3 (de) | 1997-04-10 |
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