DE19745636C1 - Kontaktwerkstoff für die Schweißtechnik sowie einen derartigen Kontaktwerkstoff umfassende Schweißelektrode und Stromkontaktdüse - Google Patents
Kontaktwerkstoff für die Schweißtechnik sowie einen derartigen Kontaktwerkstoff umfassende Schweißelektrode und StromkontaktdüseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kontaktwerkstoff, wel
cher dispersionsgehärtetes Kupfer als Hauptbestandteil sowie
ein weiteres Metall umfaßt. Die Erfindung bezieht sich weiter
auf eine einen derartigen Kontaktwerkstoff umfassende
Schweißelektrode zum elektrischen Widerstandsschweißen und
auf eine einen derartigen Kontaktwerkstoff umfassende Strom
kontaktdüse für das Inertgasschweißen. Unter einem dispersi
onsgehärteten Kupfer wird dabei ein Kupfer verstanden, wel
ches durch Einlagerung einer metalloxidischen oder kerami
schen Komponente gegenüber reinem Kupfer eine höhere Erwei
chungstemperatur und Härte aufweist.
Ein derartiger Kontaktwerkstoff eignet sich aufgrund seiner
hohen elektrischen Leitfähigkeit, seiner hohen Wärmeleitfä
higkeit, seiner großen Härte und seiner hohen Warmfestigkeit
insbesondere für Anwendungen in der Schweißtechnik. So wird
ein derartiger Kontaktwerkstoff beispielsweise für eine
Schweißelektrode zum Widerstandsschweißen oder für eine
Stromkontaktdüse zum Inertgasschweißen herangezogen.
Ein derartiger Kontaktwerkstoff ist beispielsweise aus Jack
D. Troxell: "GlidCop + NB1000TM, A Composite of Dispersion
Strengthened Copper and Niobium" in SCM METAL PRODUCTS, Inc.,
Technischer Bericht, 24. März 1995, bekannt. Dabei ist das
Kupfer durch Einlagern von Aluminiumoxid dispersionsgehärtet,
wofür ein Kupfer/Aluminium-Legierungspulver einem Oxidations
prozeß derart ausgesetzt wird, daß das Aluminium innerhalb
der umgebenden Kupfermatrix oxidiert wird. Das dispersionsge
härtete Kupfer weist fein verteilte Aluminiumoxid-Partikel
mit einer mittleren Korngröße von 3 bis 12 nm aus. Als weite
res Metall enthält der Kontaktwerkstoff Niob mit einem Anteil
von 10 Gew.-%. Dabei ist das Niob homogen in dem dispersions
gehärteten Kupfer verteilt.
Durch das Hinzufügen von Niob in der angegebenen Menge zu ei
nem durch Aluminiumoxid dispersionsgehärtetem Kupfer weist
der Kontaktwerkstoff eine höhere Warmfestigkeit und eine hö
here Härte auf als ohne Beimengungen. Darüber hinaus ist die
elektrische Leitfähigkeit eines derartigen Kontaktwerkstoffs
durch die Beimengung von Niob nur unwesentlich verringert und
liegt noch deutlich höher als die Leitfähigkeit vergleichba
rer Kontaktwerkstoffe für die Schweißtechnik aus einer Kup
ferlegierung wie Kupfer/Zirkon, Kupfer/Chrom oder Kupfer/
Chrom/Zirkon.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen weiteren Kontaktwerkstoff
aus dispersionsgehärtetem Kupfer mit einem Anteil eines wei
teren Metalls anzugeben, welcher sich insbesondere für Anwen
dungen in der Schweißtechnik eignet und gegenüber herkömmli
chen Kontaktwerkstoffen aus einer Kupferlegierung günstigere
Materialeigenschaften aufweist. Weiter ist es Aufgabe der Er
findung, eine Schweißelektrode für das elektrische Wider
standsschweißen sowie eine Stromkontaktdüse für das Inert
gasschweißen anzugeben, welche einen derartigen Kontaktwerk
stoff umfassen.
Die Aufgabe bezüglich des Kontaktwerkstoffes wird durch einen
Kontaktwerkstoff umfassend dispersionsgehärtetes Kupfer als
Hauptbestandteil und ein weiteres Metall erfindungsgemäß da
durch gelöst, daß das weitere Metall im wesentlichen in Kup
fer unlöslich ist und mit einem Gewichtsanteil von 0,5 bis
weniger als 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, vor
liegt und daß das dispersionsgehärtete Kupfer durch mechani
sches Legieren aus einem Kupferpulver und einem Pulver eines
Metalloxids hergestellt ist.
Unter einem in Kupfer im wesentlichen unlöslichen Metall soll
dabei ein Metall verstanden werden, welches sich entweder in
einer Schmelze - abgesehen von Spuren - nicht mit Kupfer ver
mischen läßt oder aber bei Abkühlen der Schmelze eine Mi
schungslücke mit Kupfer zeigt.
Zur Herstellung des Kontaktwerkstoffes wird zunächst das Kup
ferpulver und das Pulver des Metalloxids durch intensives
Mahlen beispielsweise in einer Kugelmühle zu einem dispersi
onsgehärteten Kupfer/Metalloxid-Verbundpulver mechanisch le
giert. Dieses Verfahren ist aus der DE 27 11 071 A1 und der
DE 195 32 629 C1 bekannt. Dem Verbundpulver wird anschließend
ein Pulver des weiteren Metalls derart beigemischt, daß sich
eine homogene Pulvermischung aus dem Kupfer/Metalloxid-Ver
bundpulver und dem Pulver des weiteren Metalls ergibt. Die
Pulvermischung wird abschließend pulvermetallurgisch durch
nachfolgende Preß- und Sintervorgänge zu dem fertigen Kon
taktwerkstoff in Form eines Formstücks weiterverarbeitet.
Ebensogut läßt sich der Kontaktwerkstoff auch herstellen, in
dem bereits beim Mahlen des Kupferpulvers mit dem Pulver des
Metalloxids das Pulver des weiteren Metalls zugefügt wird.
Bereits nach Abschluß des Mahlvorganges kann dann die vorlie
gende Pulvermischung zu dem fertigen Kontaktstück in Form ei
nes Formstücks verarbeitet werden.
Beide Herstellungsweisen sind äquivalent, da das weitere Me
tall in Kupfer im wesentlichen unlöslich ist.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß sich dann, wenn das
dispersionsgehärtete Kupfer durch mechanisches Legieren an
stelle durch innere Oxidation hergestellt ist, ein insbeson
dere für die Schweißtechnik gut geeigneter Kontaktwerkstoff
ergibt, wenn der Anteil des weiteren Metalls, bezogen auf das
Gesamtgewicht mehr als 0,5 und weniger als 10 Gew.-% beträgt.
Innerhalb dieses Bereiches weist der Kontaktwerkstoff eine
ausgezeichnete elektrische Leitfähigkeit auf, welche der
elektrischen Leitfähigkeit vergleichbarer Kontaktwerkstoffe
für die Schweißtechnik aus einer Kupferlegierung entspricht
oder höher ist. Damit verbunden ist gleichzeitig eine hohe
Wärmeleitfähigkeit, wie sie für Kontaktwerkstoffe in der
Schweißtechnik gefordert wird. Daneben zeichnet sich der Kon
taktwerkstoff mit einem derartigen Anteil des weiteren Me
talls durch eine außergewöhnlich hohe Warmfestigkeit aus,
welche die Warmfestigkeit eines Kontaktwerkstoffes aus einem
dispersionsgehärteten Kupfer ohne Beimengungen übertrifft.
Des weiteren zeigt der Kontaktwerkstoff eine geringe Ver
schweißneigung, was eine Folge des Ausscheidens des unlösli
chen Metalls an der Oberfläche des dispersionsgehärteten Kup
fers ist. Insgesamt betrachtet weist der Kontaktwerkstoff
eine höhere Standzeit auf als ein vergleichbarer Kontaktwerk
stoff aus dispersionsgehärtetem Kupfer ohne weitere Beimen
gungen.
Liegt der Anteil des weiteren Metalls über 10 Gew.-%, so
führt die durch den Anteil des weiteren Metalls hervorgeru
fene Verringerung der elektrischen Leitfähigkeit und damit
der Wärmeleitfähigkeit zu einer nicht mehr akzeptablen Stand
zeit des Kontaktwerkstoffes. Liegt der Anteil des weiteren
Metalls unter 0,5 Gew.-%, so erhöht sich in unerwünschter
Weise die Verschweißneigung des Kontaktwerkstoffes.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung beträgt der Ge
wichtsanteil des weiteren Metalls zwischen 2 und 6 Gew.-%.
Innerhalb dieses Gewichtsbereiches weist der Kontaktwerkstoff
ein ausgezeichnetes Eigenschaftsspektrum für seinen Einsatz
in der Schweißtechnik auf.
Besonders gute Materialeigenschaften werden erzielt, wenn das
weitere Metall Tantal oder ein Metall der Gruppe VIb des Pe
riodensystems der Elemente ist. Diese Metalle zeigen keiner
lei Löslichkeit in Kupfer, wodurch sich für den Kontaktwerk
stoff eine besonders geringe Verschweißneigung erzielen läßt.
Dies gilt insbesondere dann, wenn das weitere Metall Wolfram
ist.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung beträgt
der Anteil des zur Dispersionshärtung herangezogenen Metall
oxids, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kontaktwerkstoffes,
zwischen 0,1 und 5 Gew.-%. Dieser Anteil entspricht umgerech
net demjenigen Anteil des Metalloxids in einem dispersionsge
härteten Kupfer ohne weitere Beimengungen, mit welchem be
kanntermaßen sehr gute Eigenschaften im Hinblick auf Anwen
dungen in der Schweißtechnik erzielt werden.
Es hat sich weiter gezeigt, daß der Kontaktwerkstoff eine be
sonders geringe Verschweißneigung zeigt, wenn die mittlere
Korngröße des Metalloxids mehr als 10 und weniger als 50 nm
beträgt.
Als ein Metalloxid für ein Dispersionshärten von Kupfer eig
nen sich insbesondere ein Aluminiumoxid, ein Yttriumoxid oder
ein Titanoxid. Diese Metalloxide zeigen eine hohe thermische
Stabilität.
Die Aufgabe bezüglich der Schweißelektrode für das elektri
sche Widerstandsschweißen wird erfindungsgemäß durch eine
Schweißelektrode gelöst, welche den beschriebenen Kontakt
werkstoff umfaßt. Dabei kann die Schweißelektrode mit diesem
Kontaktwerkstoff beschichtet, mit einer Schweißkappe aus dem
Kontaktwerkstoff beaufschlagt sein, oder aber auch vollstän
dig aus dem Kontaktwerkstoff bestehen.
Eine derartige Schweißelektrode wird vor allem zum Punkt
schweißen von Metallen verwendet. Dabei werden zwei gegen
überliegende, im wesentlichen konisch zulaufende Schweißelek
troden an eine Gleichspannungsquelle angeschlossen und der
Stromkreis über die zu schweißenden, sich zwischen den Elek
troden befindlichen Metalle geschlossen. Es hat sich dabei
gezeigt, daß sich eine Schweißelektrode aus dem beschriebenen
Kontaktwerkstoff insbesondere zum Punktschweißen von Alumi
nium, verzinkten Blechen, von Silber-Zinnoxid mit Kupfer-
Beryllium und von Wolfram mit vernickeltem Stahl, d. h. von
schwierig zu schweißenden Materialien, eignet.
Die Aufgabe bezüglich einer Stromkontaktdüse für das Inert
gasschweißen wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Stromkon
taktdüse, welche den beschriebenen Kontaktwerkstoff umfaßt.
Eine derartige Stromkontaktdüse weist eine durchgehende Boh
rung auf, durch welche das Schweißmaterial in Form eines
Schweißdrahtes geschoben oder gezogen wird. Dabei ist die
Stromkontaktdüse entweder als Vollmaterial aus dem Kontakt
werkstoff hergestellt oder aber es sind lediglich diejenigen
Teile aus dem Kontaktwerkstoff gefertigt, welche mit dem
durchzuführenden Schweißdraht in Berührung stehen.
Eine derartige Stromkontaktdüse wird zum Setzen von Schweiß
nähten für ein sicheres Verbinden von Metallen oder Metalle
gierungen verwendet. Dabei entsteht die Schweißnaht in einer
Atmosphäre aus Inertgas als Folge einer Lichtbogenausbildung.
Hierzu liegt das zu schweißende Material auf einem anderen
Potential als der Schweißdraht.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand eines Bei
spiels sowie anhand einer Zeichnung näher erläutert. In der
Zeichnung zeigt dabei:
Fig. 1 schematisch eine Vorrichtung zum Punktschweißen mit
tels Schweißelektroden und
Fig. 2 schematisch eine Vorrichtung zum Erzeugen einer
Schweißnaht mittels einer Stromkontaktdüse.
Als Beispiel des erfindungsgemäßen Kontaktwerkstoffes wird
ein CuAl2O30, 8W5-Kontaktwerkstoff betrachtet. Dieser Werk
stoff weist einen Anteil von Aluminiumoxid Al2O3 von 0,8
Gew.-% und einen Anteil von Wolfram W von 5 Gew.-% auf. Das
dispersionsgehärtete Kupfer wird durch mechanisches Legieren
von Kupferpulver mit einem Aluminiumoxid-Feinstpulver mit ei
ner mittleren Teilchengröße von 13 nm durch mehrstündiges
Mahlen in einer Kugelmühle gemäß der DE 195 32 629 B1 herge
stellt. Das durch mechanisches Legieren hergestellte Kup
fer/Aluminiumoxid-Verbundpulver wird mit dem entsprechenden
Anteil eines Wolframpulvers zu einem homogenen Pulvergemisch
vermischt und pulvermetallurgisch zu einem Formstück weiter
verarbeitet.
Die Weiterverarbeitung des homogenen Pulvergemischs zu dem
Formstück kann dabei je nach Anforderung auf zwei verschie
dene Arten geschehen:
Bei der Formpreßtechnik wird die homogene Pulvermischung aus
dem Kupfer/Aluminium-Verbundpulver und dem Wolfram-Pulver
durch Formpressen in einer entsprechenden Matritze zu einem
endkonturnahen Formling verpreßt, dieser unter Wasserstoff
bei einer Temperatur von beispielsweise 850°C über eine
Stunde zu einem Grünling gesintert, der noch poröse Grünling
nachgepreßt und durch abschließendes Glühen unter Schutzgas
zu dem fertigen Formstück verarbeitet.
Alternativ kann die homogene Pulvermischung durch Pressen zu
einem sogenannten Barren weiterverarbeitet werden, welcher
wiederum unter Wasserstoff in besagter Art und Weise gesin
tert und bei einer Temperatur von beispielsweise 800°C zu
einem Formstück in Gestalt einer Profilstange stranggepreßt
wird.
Es hat sich gezeigt, daß ein derartiger Kontaktwerkstoff mit
einem Wolfram-Anteil von 5 Gew.-% und einem Aluminiumoxid-An
teil von 0,8 Gew.-% eine elektrische Leitfähigkeit von 47
Sm/mm2 aufweist, welche damit vergleichbar ist mit der elek
trischen Leitfähigkeit eines Kontaktwerkstoffes aus einem
durch Einlagerung von Aluminiumoxid dispersionsgehärtetem
Kupfer ohne Wolfram-Anteil von mehr als 50 Sm/mm2 und höher
liegt als die elektrische Leitfähigkeit beispielsweise einer
Kupfer/Chrom/Zirkon-Legierung, welche bei ca. 42 bis 46
Sm/mm2 liegt.
Mit der hohen elektrischen Leitfähigkeit verfügt der Kontakt
werkstoff auch über eine gute Wärmeleitfähigkeit. Durch das
eingelagerte Wolfram weist der Kontaktwerkstoff ferner eine
sehr geringe Verschweißneigung und eine hohe Warmfestigkeit
auf.
Vergleichsversuche zeigen, daß ein derartiger Kontaktwerk
stoff bei seiner Anwendung für eine Schweißelektrode eine
mehr als 5fache Verlängerung seiner Standzeit gegenüber einem
Kontaktwerkstoff aus einer Kupfer/Chrom/Zirkon-Legierung auf
weist. Ohne Wolfram mit gleichem Anteil an Aluminiumoxid
zeigt der Kontaktwerkstoff dagegen lediglich eine doppelte
Standzeiterhöhung. Die große Verbesserung hinsichtlich der
Standzeit des Kontaktwerkstoffes dürfte darin begründet sein,
daß die an der Kontaktstelle zwischen dem zu verschweißenden
Metall und dem Kontaktwerkstoff durch den elektrischen Wider
stand entstehende Wärme rasch abgeführt und sich die Schweiß
elektrode oder die aus dem Kontaktwerkstoff bestehende
Schweißkappe auch bei hoher Temperatur aufgrund der hohen
Warmfestigkeit des Kontaktwerkstoffes nicht verformt. Als
Folge hiervon wird die Kontaktstelle auch nach häufigem
Schweißen nur unwesentlich vergrößert, so daß sich die ausge
zeichnete lange Standzeit ergibt.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Anordnung zum Punktschweißen
mittels Schweißelektroden 1, 2. Die Schweißelektroden 1, 2
weisen Schweißkappen 1A bzw. 2A aus einem CuAl2O30, 8W5-Kon
taktwerkstoff auf und sind über Verbindungsleitungen 3, 4 an
eine Gleichspannungsquelle 6 angeschlossen, welche eine Span
nung von ca. 8,5 V Klemmspannung liefert. Zum Erzeugen eines
Schweißpunktes wird der Stromkreis über die sich zwischen den
Schweißelektroden 1 und 2 befindlichen, zu verschweißenden
Materialien geschlossen. Im vorliegenden Fall wird ein Wolf
ram-Blech 8 mit einem Blech aus vernickeltem Stahl 10 punkt
verschweißt. Nach Schließen des Stromkreises durch Zusammen
führen der beiden Schweißelektroden 1, 2 wird zwischen den
Schweißelektroden 1, 2 an der Grenzfläche zwischen dem Wolf
ram-Blech 8 und dem Blech aus vernickeltem Stahl 10 ein
Schweißpunkt 12 erzeugt. Dieser Schweißpunkt 12 entsteht an
der Stelle des höchsten elektrischen Widerstandes infolge der
dort über den durchfließenden Strom erzeugten Wärme. Die an
der jeweiligen Kontaktstelle zwischen den Schweißkappen 1A
und 2A und dem zu verschweißenden Material 8, 10 anfallende
Wärme wird rasch in die Schweißelektroden 1, 2 abgeführt, so
daß an dieser Stelle keine Verschweißung auftritt, welche zu
dem wegen der geringen Verschweißneigung des Kontaktwerk
stoffs zusätzlich behindert ist.
Fig. 2 zeigt eine Anordnung zum Setzen einer Schweißnaht 22
mittels einer Stromkontaktdüse 14. Die schematisch darge
stellte Stromkontaktdüse 14 weist eine durchgehende Bohrung
15 auf, durch welche das Schweißmaterial in Gestalt eines
Schweißdrahtes 16 hindurch gezogen oder geschoben wird. Die
Wandung 15A der Bohrung 15 besteht aus dem CuAl2O30, 8W5-Kon
taktwerkstoff. Über Verbindungsleitungen 17, 18 ist die
Stromkontaktdüse 14 und das zu verschweißende Material 20, 21
an eine Gleichspannungsquelle 19 auf eine Potentialdifferenz
von ca. 15 bis 35 V gelegt.
Im gezeigten Fall wird eine Schweißnaht 22 durch Entlangfüh
ren der Stromkontaktdüse und des durch die Stromkontaktdüse
hindurch geschobenen oder gezogenen Schweißdrahtes 16 an der
zu verschweißenden Verbindungsstelle zwischen zwei Aluminium
blechen 20 und 21 geführt. Aufgrund der hohen Potentialdiffe
renz tritt an der Kontaktstelle zwischen Schweißdraht 16 und
zu verschweißendem Material 20, 21 eine große Wärmeentwick
lung auf, welche zur Entstehung eines Lichtbogens und zum
Entstehen der Schweißnaht 22 führt. Zum Schutz vor Oxidation
wird, hier nicht näher dargestellt, ein Inertgas über die zu
schweißende Stelle geblasen.
Die Anwendung des Kontaktwerkstoffes führt zu einer raschen
Wärmeabfuhr aus dem Schweißdraht 16 in die Stromkontaktdüse
14 und erlaubt so ein problemloses Führen des Schweißdrahtes
16 durch die Stromkontaktdüse 14. Auch wird durch den Kon
taktwerkstoff ein Verschweißen des Schweißdrahtes 16 mit der
Stromkontaktdüse 14 sicher verhindert.
Claims (9)
1. Kontaktwerkstoff, insbesondere für die Schweißtechnik, um
fassend dispersionsgehärtetes Kupfer als Hauptbestandteil und
ein weiteres Metall,
dadurch gekennzeichnet, daß das wei
tere Metall im wesentlichen in Kupfer unlöslich ist und mit
einem Gewichtsanteil von 0,5 bis weniger als 10 Gew.-%, bezo
gen auf das Gesamtgewicht, vorliegt und daß das dispersions
gehärtete Kupfer durch mechanisches Legieren aus einem Kup
ferpulver und einem Pulver eines Metalloxids hergestellt ist.
2. Kontaktwerkstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ge
wichtsanteil des weiteren Metalls zwischen 2 und 6 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht, beträgt.
3. Kontaktwerkstoff nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das wei
tere Metall Tantal oder ein Metall der Gruppe VIb des Peri
odensystems der Elemente ist.
4. Kontaktwerkstoff nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das wei
tere Metall Wolfram ist.
5. Kontaktwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der An
teil des Metalloxids zwischen 0.1 und 5 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht, beträgt.
6. Kontaktwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Me
talloxid mit einer mittleren Korngröße von mehr als 10 und
weniger als 50 nm vorliegt.
7. Kontaktwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das ther
misch stabile Metalloxid ein Aluminiumoxid, ein Yttriumoxid
oder ein Titanoxid ist.
3. Schweißelektrode für das elektrische Widerstandsschweißen,
umfassend einen Kontaktwerkstoff nach einem der Ansprüche 1
bis 7.
9. Stromkontaktdüse für das Inertgasschweißen, umfassend ei
nen Kontaktwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19745636A DE19745636C1 (de) | 1997-10-16 | 1997-10-16 | Kontaktwerkstoff für die Schweißtechnik sowie einen derartigen Kontaktwerkstoff umfassende Schweißelektrode und Stromkontaktdüse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19745636A DE19745636C1 (de) | 1997-10-16 | 1997-10-16 | Kontaktwerkstoff für die Schweißtechnik sowie einen derartigen Kontaktwerkstoff umfassende Schweißelektrode und Stromkontaktdüse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19745636C1 true DE19745636C1 (de) | 1999-05-27 |
Family
ID=7845662
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19745636A Expired - Lifetime DE19745636C1 (de) | 1997-10-16 | 1997-10-16 | Kontaktwerkstoff für die Schweißtechnik sowie einen derartigen Kontaktwerkstoff umfassende Schweißelektrode und Stromkontaktdüse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19745636C1 (de) |
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1997
- 1997-10-16 DE DE19745636A patent/DE19745636C1/de not_active Expired - Lifetime
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