DE19531475A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Papier - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung von Papier gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Es ist bekannt, Papier, insbesondere für Verpackungszwecke geeig­ netes und bestimmtes Papier bahnenweise mit unterschiedlichem Dekor zu versehen, ihm etwa unterschiedliche Färbung zu geben. Bisher erfolgt dies in der Weise, daß das Papier in üblicherweise als einfarbiges Papier hergestellt und anschließend einem gesonderten Druckvorgang un­ terworfen wird, bei das gewünschte Dekor, etwa die gewünschte Bahnen­ färbung aufgebracht wird. Dies stößt allerdings gerade bei hoch-de­ korativen Papiersorten, etwa bei den aus grobgeschliffenem Maulbeer­ baumbast hergestellten Papieren auf erhebliche Schwierigkeiten, aus welchem Grunde gerade Papiere einer solchen Struktur als Mehrfarben-Pa­ pier bisher nicht hergestellt werden können.

Der vorliegenden Erfindung liegt demgemäß als Aufgabe die Schaffung eines Verfahrens und einer Vorrichtung zugrunde, mit deren Hilfe auf eine einfache Weise Papiere, insbesondere Dekorationspapiere, mit unterschiedlichen Farbzonen oder Grundmaterialien hergestellt werden können.

Diese Aufgabe wird mit dem im Patentanspruch 1 wiedergegebenen Verfahren gelöst.

Durch die Erfindung ist ein Verfahren geschaffen, mit dessen Hilfe Papiere unabhängig von ihrer Struktur mit bahnenweise unterschiedlicher Färbung hergestellt werden können, wobei die Papiere Unterschied von den bekannten bedruckten Qualitäten nicht nur einseitig gefärbt sondern durchgefärbt sind, d. h. beidseitig dasselbe Aussehen aufweisen. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich daher insbesondere zur Herstel­ lung hochqualitativer Papiere, also beispielsweise zur Herstellung von im wesentlichen aus Maulbeerbaum-Grobschliff bestehenden (Japan)-Pa­ pieren.

Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die im Patentanspruch 4 wie­ dergegebene Vorrichtung, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders geeignet ist und die nachstehend ebenfalls zur Darstellung des Verfahrens nachstehend anhand der Zeichnung erläutert wird.

Die in der Zeichnung wiedergegebene Vorrichtung zur Herstellung von Papier besteht aus zwei voneinander getrennten Holländern 7, 8 zur Her­ stellung von Papierbrei (Ganzzeug), die über getrennte Zuführungsl­ eitungen 5, 6 mit mit je einer der visuellen Schluß-Inspektion die­ nenden Kammer 3, 4 verbunden ist, die gemeinsam die Inspektionszone des Entwässerungsbandes bilden. Aus den Inspektionskammern 3, 4 gelangt der Papierbrei auf das Entwässerungssieb 1, wobei jede der Kammern mit je einer Zone 9, 10 des Siebes verbunden ist. Die sich in Längsrichtung erstreckenden Zonen 9, 10 sind erstrecken sich im dargestellten Bei­ spiel über etwas mehr als die Hälfte der Sieblänge und sind gegen­ einander mittels einer Trennwand 11 gegeneinander abgeteilt. Hierbei kann durch Einstellung der Länge der Trennwand das Aussehen des Endpro­ duktes in weiten Grenzen beeinflußt werden insofern, als sich das Ineinanderfließen der Farben mit zunehmender Länge der Trennwand 11 im Hinblick auf die mit zunehmender Entwässerung eintretende Verringerung der Fließfähigkeit des Papierbreis einerseits und die ebenfalls zuneh­ mende Beruhigung von Turbulenzen andererseits ebenfalls verringert.

Im dargestellten Beispiel ist die Erfindung anhand einer Ein­ richtung zur Herstellung zweibahnig unterschiedlich gefärbtem Papier erläutert, es können jedoch auch - insbesondere im Falle der Herstel­ lung sehr breiter, nach der Herstellung längsgeschnittener Papiere - auch in entsprechender Weise mehrere Bahnen abgeteilt werden. Ebenso ist es auch möglich, anstelle von Papieren mit unterschiedlich gefärb­ ten Bahnen Papiere mit unterschiedlichen Effekten, also beispielsweise Papier mit bahnenweise unterschiedlicher Oberflächen-Struktur herzu­ stellen.

Claims (4)

1. Verfahren zur Herstellung von Papier, insbesondere Japanpapier, bei dem ein im wesentlichen aus Maulbeerbaumbast bestehender Papierbrei (Ganzzeug) mittels einer Förderleitung in einen Inspektions-Behälter und von dort auf ein Entwässerungs-Sieb gebracht sowie anschließend in üblicher Weise zwischen Walzen naß gepreßt und/oder auf einer Trocken­ trommel getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß Papierbrei unter­ schiedlicher Färbung über getrennte Förderleitungen und Inspektions­ behälter auf getrennte Zonen des Entwässerungs-Siebes gefördert und die Papierbreiströme auf dem Entwässerungs-Sieb bis zur Beruhigung der durch die Förderung verursachten Turbulenzen getrennt gehalten werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Papierbrei unterschiedliche Struktur aufweist.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Regelung der Länge der Trennzone auf dem Entwässerungssieb das Ausmaß der Vermischung der Bahnen entlang ihrer Grenzlinien geregelt wird.

4. Vorrichtung zur Herstellung von Papier, insbesondere Japan­ papier, bestehend aus einem umlaufenden Entwässerungssieb (1) mit vor­ geschaltetem Inspektionsbereich (2), dem mittels mindestens einer För­ derleitung Papierbrei zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Inspektionsbereich (2) aus mehreren getrennten Kammern (3, 4) besteht, die eingangsseitig über getrennte Zuführungsleitungen (5, 6) mit getrennten Aufgabe-Behältern (Holländer) (7, 8) und ausgangsseitig mit sich in Längsrichtung parallel erstreckenden Zonen (9, 10) des Entwässerungs-Siebes (1) verbunden sind, die in dem unmittelbar an die Inspektionskammern (3, 4) anschließenden Bereich mittels Trennwänden (11) gegeneinander abgeteilt sind.