DE1953020A1 - Tischplatte - Google Patents
TischplatteInfo
- Publication number
- DE1953020A1 DE1953020A1 DE19691953020 DE1953020A DE1953020A1 DE 1953020 A1 DE1953020 A1 DE 1953020A1 DE 19691953020 DE19691953020 DE 19691953020 DE 1953020 A DE1953020 A DE 1953020A DE 1953020 A1 DE1953020 A1 DE 1953020A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- plate according
- plate
- lacquer
- metal powder
- layer
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A47—FURNITURE; DOMESTIC ARTICLES OR APPLIANCES; COFFEE MILLS; SPICE MILLS; SUCTION CLEANERS IN GENERAL
- A47B—TABLES; DESKS; OFFICE FURNITURE; CABINETS; DRAWERS; GENERAL DETAILS OF FURNITURE
- A47B13/00—Details of tables or desks
- A47B13/08—Table tops; Rims therefor
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A47—FURNITURE; DOMESTIC ARTICLES OR APPLIANCES; COFFEE MILLS; SPICE MILLS; SUCTION CLEANERS IN GENERAL
- A47B—TABLES; DESKS; OFFICE FURNITURE; CABINETS; DRAWERS; GENERAL DETAILS OF FURNITURE
- A47B2200/00—General construction of tables or desks
- A47B2200/0001—Tops
- A47B2200/001—Manufacture of table tops
Landscapes
- Laminated Bodies (AREA)
Description
Anmelderin: Stuttgart, den 17» Oktober 1969
Emü-Möbelwerk P 204-9 X/Ho
Emil Müssig
7101 Affaltrach/Wiirtt.
Kirchstr. 167
Tischplatte
Die Erfindung betrifft eine Platte, insbesondere eine
Tischplatte mit strukturierter Oberfläche, die durch eine Metallpulver enthaltende Kunststoffschicht gebildet
ist.
Es ist seit langem das Bestreben der Möbelindustrie, Platten für Tische, aber auch für Tür- und Wandelemente
mit besonders gestalteter Oberfläche zu versehen, die
109820/0847
copy
dem Tisch bzw. dem Raum ein ansprechendes, apartes Aussehen verleihen. Es ist bekannt, Spanplatten u. dgl.
mit Kunststoffplatten zu belegen, die eine gemusterte Oberfläche aufweisen ader auf Span- und andere Platten
Kunstharzschichten aufzugießen, in die Metallpulver eingebettet ist und die nach dem Aushärten die Wirkung
einer Metalloberfläche erzielen. Im allgemeinen ist die Oberfläche glatt und eben und die Musterung wird
™ durch die Einfärbung erzielt. Die bekannte Tischplatte mit strukturierter Oberfläche, die durch eine
Metallpulver enthaltende Kunststoffschicht gebildet ist, ist lediglich durch Abgießen von einer die
Oberflächenstruktur enthaltenden Form hergestellt. Die plastische Wirkung der Struktur ist allein durch die
Größe ihrer Vertiefungen und Erhöhungen bestimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Feld der Gestaltungsmöglichkeiten für derartige Platten
zu erweitern und Platten mit neuen Wirkungsmöglichkeiten zu schaffen, die das ästhetische Empfinden
W durch ihr Aussehen und ihre Beschaffenheit ansprechen. Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch,
109820/0847
daß auf die Oberfläche ein Lack aufgebracht ist, dessen Farbe von der Farbe des Metallpulvers abweicht und daß
die Lackschicht an den einzelnen Stellen der Plattenoberfläche in Abhängigkeit von der Örtlichen Oberflächenstruktur
unterschiedlich dick ist. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäß ausgebildeten Plattenoberfläche
liegt in ihrer ästhetischen Wirkung. Durch das unterschiedlich starke Auftragen des getönten Lackes
in Abhängigkeit von der örtlichen Oberflächenstruktur wird eine bisher unbekannte Wirkung der Oberfläche
auch dann erzielt, wenn die Struktur relativ flach ist. Durch die unterschiedlich starke Tönung wird erreicht,
daß die Oberflächenstruktur wesentlich plastischer und zerklüfteter wirkt als sie ohne .Lackauftrag wirken würde.
Das hat den Vorteil, daß die Oberfläche der Platte kräftiger strukturiert wirkt als sie tatsächlich
ist, ohne daß damit die Nachteile einer Platte verbunden sind, die relativ hohe Erhöhungen und
entsprechend ausgeprägte Vertiefungen aufweist und auf der abgestellte Gegenstände, beispielsweise
Tassen oder Glaser, unsicher und wackelig stehen. Diese plastische Wirkung kann durch schräg auf
die Platte auffallendes Licht noch verstärkt in Erscheinung treten. Vorteilhaft ist bei einer
derartigen Platte ferner, daß sie sich relativ preiswert und einfach herstellen läßt.
Der Lack kann senkrecht auf die Plattenoberfläche aufgesprüht werden und unter der Wirkung der Schwerkraft sich '
in die tieferen Stellen anhäufen.
Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird jedoch der Lack schräg zu der Plattenoberfläche aufgesprüht.
Dadurch wird in einfacher Weise eine von der örtlichen
Struktur abhängige besonders große räumliche Wirkung enthaltende Lackverteilung erzielt, da die
109820/0847
zur Lacksprührichtung steil geneigten Flächen mehr Lack erhalten als die zur Lacksprührichtung einen
sehr spitzen Winkel einnehmenden Flächen oder die "im Schatten" liegenden Flächen, die nur sehr
wenig oder gar keinen Lackanteil erhalten. Dabei kann die strukturbedingte Lackschichtdicke noch dadurch
beeinfluß sein, daß . ... beim Aufsprühen des
Lackes unter einem zur Plattenebene spitzen Winkel die Platte horizontal oder -waegeiseettt oder in einer Zwischenlage
ausgerichtet ist. Je nach der Konsistenz des Lackes und je nach der Flüchtigkeit des zur Verdünnung
des Lackes verwendeten Mittels fließt der Lack unter dem Einfluß der Schwerkraft zu tieferen
Stellen hin. Es ergeben sich dadurch in vorteilhafter Weise eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten
bei der Herstellung der Platten, die bei Verwendung der gleichen Oberflächenstruktur zu
unterschiedlichem Aussehen und unterschiedlichem ästhetischen Wirkungen führen.
Bei Ausführungsformen der Erfindung ist die Schichtdicke des Lackes an den Erhebungen der Oberflächenstruktur
der Platte nach dem Aushärten des Lackes durch Anschleifen verringert. Durch Anschleifen mit
feiner Stahlwolle oder durch Polieren oder mittels einer Schwabbelscheibe wird die Lackschicht an exponierten
Oberflächenbereichen stärker abgetragen als an tieferen, geschützter gelegenen Oberflächenbereichen,
an denen die Lackschicht nicht oder nur wenig
109820/0847
[ durch den SchleifVorgang abgetragen wird. Durch das
Anschleifen kann der durch das Lackieren erzielte farbliche Effekt eines besseren Hervortretens der Oberflächenstruktur
noch weiter verstärkt werden.
Gemäß der Erfindung bevorzugte Metallpulversorten sind Kupfer, Zink, Messing und Aluminium; es versteht
sich jedoch, daß grundsätzlich alle Metallsorten verwendet werden können, die sich entsprechend
pulverisieren lassen und die eine gewünschte Farbe aufweisen. Die Farbe des Metallpulvers kann dabei
metallisch blank sein, sie kann jedoch auch unter dem Einfluß der Atmosphäre oxydiert oder sonst wie
verändert sein; die Farbe des Metallpulvers kann auch durch entsprechende Behandlung, beispielsweise
durch Eloxieren bei Verwendung von Aluminiumpulver in gewünschter Weise erzielt sein.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist als Lack ein Patinierlack verwendet, der sich für den
vorgesehenen Zweck besonders eignet.
Falls der die unterschiedlich dick aufgetragene Lackschicht bildende Lack eine sehr harte und widerstandsfähige
Schicht ergibt, ist keine weitere Lackschicht erforderlich. Ist Patinierlack verwendet,
dann ist es im allgemeinen günstiger und bei Ausführung sformen der Erfindung vorgesehen, eine klare
Deckschicht aus Lack aufzutragen. Dieser Decklack ist
109820/0847
besonders hart und widerstandsfähig. Er kann beispielsweise farblos klar oder auch getönt verwendet sein·
Bevorzugt werden hierfür Zwei-Komponenten-Lacke, beispielsweise
DD-Lacke, also Lacke auf der Basis Desmodur-Desmophen, die unter diesen Namen im Handel
erhältlich sind.
Bei besonders bevorzugten Ausführungs formen der Erfindung ist im Bereich der Platte mindestens eine
" Reliefdarstellung vorgesehen. Beispielsweise können
Münzen oder Medaillen abgeformt sein; es können auch Reliefs von Kacheln oder von den bekannten
Metallabgüssen genommen sein. "Vorzugsweise sind die dargestellten Motive auf den Verwendungszweck der
Platte abgestimmt. Für ein Jagdhaus bestimmte Platten können beispielsweise mit Reliefs von Jagdszenen
und Tierdarstellungen versehen werden.
Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist dabei der Bereich des Reliefs mit einem andersfarbigen
Metallpulver ausgeführt als die übrige strukturierte Oberfläche der Platte. Es lassen
sich auf diese Weise besondere Wirkungen erzielen, die beispielsweise das Relief deutlicher und stärker
hervortretend ins Erscheinungsbild rücken.
Der seitliche Rand der Platte kann glatt und eben ausgeführt sein. Bei. bevorzugten Ausführungsformen der
Erfindung ist jedoch auch der seitliche Rand mit einem
109820/0847
Muster versehen, beispielsweise mit einer Holzmaserung,
die durch. Abguß eines entsprechenden Holzrahmens erzielt wird.
Die Struktur der Plattenoberfläche kann beliebig gewählt sein, sie kann beispielsweise die Struktur
eines bearbeiteten, beispielsweise eines gehämmerten oder punzierten Bleches aufweisen. Bei besonders bevorzugten
Ausführungsformen der Erfindung weist Jedoch die Plattenoberfläche die Struktur einer
Steinoberfläche auf. Als Steinoberfläche können beispielsweise Oberflächen von Schiefer-, Glimmer-,
Granit- oder Kalkstein verwendet sein. Insbeandere ist es auch möglich, Steine mit darin enthaltenen
Versteinerungen (beispielsweise Ammoniten) zu verwenden. Derartig strukturierte Oberflächen weisen
ein sehr apartes Aussehen auf. Die Verwendung w einer Schiefer- oder sonstigen Steinstruktur, die
gemäß der Erfindung in der Farbe eines Metalltones ausgeführt ist, ergibt eine völlig neue
ästhetische Wirkung, die sich deutlich von allen' bekannten Platten vorteilhaft unterscheidet.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Platte und oino Auoführungaform worden anhand eines BeiBpieloo
in der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnung erläutert.
109820/0847
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäß ausgeführten Platte,
Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II - II der
Fig. 1, und
w Fig. 3 einen vergrößert dargestellten Ausschnitt
gemäß III der Fig. 2.
Eine Platte 1, die beispielsweise als Tischplatte, aber
auch als Wand- oder Türenelement Verwendung, finden kann, weist eine Oberfläche 2 mit einer Struktur auf,
die einer Schieferplatte entspricht, also mit relativ flachen Vertiefungen und Erhöhungen versehen ist, zwischen
denen dich auch relativ steile-, kurze Übergänge befinden. In die Oberfläche 2 sind münzen- oder medaillen- artige
Reliefdarstellungen 3 eingeformt. Die Oberfläche 2 weist beispielsweise eine graue Farbe auf,
wogegen die Münzendarstellungen 3 beispielsweise eine kupferartige Farbe aufweisen. Die Farbgebung der Platte
ist erzielt durch Zugabe eines entsprechenden Metallpulvoro
zu oinom Kunotharz. Di ο ooitlichön Oberflächen
der Platte könnon entweder eine holzartige Maserung wie die Oberfläche 4· oder eine* ebenfalls steinartige
Struktur wie die Oberfläche 5 aufweisen.
Die Platte besteht aus einer oberen, mit Metallpulver versetzten Kunststoffschicht 6, unter der sich eine mit
Füllstoffen versetzte Kunststoffschicht 7 befindet. Unter
109820/0847 ./.
der Kunststoffschichfc 7 is* eine Spanplatte 8 vorgesehen,
die als Trägerplatte dient. Die Kunststoffschicht ist mit mineralischen Füllstoffen,«wie beispielsweise
Quarzsand oder Kreide gefüllt,- sie kann jedoch auch mit Holzmehl, Holzspänen, Textilgewebe oder Glasgewebe gefüllt sein. Bei* der Verwendung von Glasgewebe
ist es möglich, die Platte so starr auszubilden, daß auf eine Trägerplatte 8, also auf eine
Span- oder sonstige Holzplatte verzichtet werden kann.
Auf die Deckschicht 6 ist stellenweise ein Patinierlack
9 aufgespritzt und die ganze Oberfläche ist mit einer Schicht Decklack 10 überzogen, der hart und
widerstandsfähig ist.
Die Herstellung erfolgt in der Art, daß eine Stein-' platte, vorzugsweise eine Schieferplatte, genommen
wird, in die einzelne Vappenplatten oder fieliefdarStellungen
eingelegt sind. Die Platte, alt den Einlagen wird dann mit einem Trennmittel versehen,
das verhindert, daß eine Bindung zwischen aufgegossenem Material und Huster eintritt. Diese Original- ,
platte zeigt also die originale Oberflächenstruktur, jedoch in ihrer ursprünglichen Steinfarbe. Von der mit.
'JJronnmitbol voroohonenPlaüto namt Einlagen wird
ein NogativabguO horgootollt. Dazu wird eine Fora
verwendet, die etwas größer ist als die Platte und die einen glatten Boden aufweist. In diese Form
wird eine bestimmte Menge Epoxyharz oder Silikonkautschuk eingegossen. In die noch flüssige Hasse wird
109820/0847
- 1ο -
die Originalplatte eingedrückt oder eingepreßt· Nach Erstarren der Masse wird die Platte, wieder herausgehoben.
Die Form ist dabei etwa ringsum 2 cm größer als die Originalplatte, so daß auch die seitlichen
Bänder der Steinplatte, die sich nach oben verjüngen, an den seitlichen Flächen abgeformt werden. Von der
in dieser Art hergestellten, die Oberflächenstruktur
und das Relief im Negativabdruck zeigenden Form werden
nunmehr Abgüsse hergestellt. Zunächst wird in die Form
eine dünne Schicht eines Polyesterharzes eingegeben, die einen sehr hohen Gehalt an Metallpulver aufweist.
Diese Schicht wird etwa 0,5 "bis 1 mm stark aufgetragen
ent™ P
und/hält beispielsweise je m ein bis zwei Kilogramm
Metallpulver und etwa 0,2 bis 0,4 kg Polyesterharz,
so daß also praktisch eine Metallschicht entsteht, · die mit wenig Polyesterharz gebunden ist. Als Metallpulver
wird vorzugsweise körniges Bronzepulver verwendet. Dieses Pulver kann auch aus Elektrolytkupfer
bestehen. Das verwendete Metallpulver durch-" setzt die ganze Harzschicht, die bei der fertigen
Platte die Deckschicht 6 ergibt, etwa homogen. Sie besteht im wesentlichen aus Metallpulver und die
Zwischenräume zwischen den Pulverteilchen sind durch dun Harz aunßofüllt. Durch dlooon relativ hohon
Noünllßohali; ontntoht olno Schicht', d.l.o olnor Moüullöchichb
täuschend ähnlich ist* Das Auftragen dieser Schicht in die Negativform erfolgt durch Aufspritzen
oder durch Auftragen mittels eines Pinsels. Dabei können Metallpulver mit verschiedenen Oberflächenfarben
verwendet sein} das Harz mit dem Metallpulver in der
109820/0847
einen Oberflächenfarbe wird zum Bedecken des Negativabdruckes des Reliefs verwendet, das Harz mit dem
andersfarbigen Metallpulver wird zum Abdecken des Negativabdruckes der Steinstruktur verwendet. Hinter
diese das Metallpulver enthaltende Schicht wird ein Fällharz gegeben, beispielsweise ein "billigeres
Polyesterharz, das mit mineralischen oder organischen Füllstoffen gefüllt ist und beispielsweise einen grauen
Farbton aufweist. Dieser Farbton und auch die Eigenschaften dieses Harzes wirken sich auf die spätere
Oberfläche der Platte nicht aus, da diese Harzschicht nicht an die Oberfläche tritt. Nach dem Einbringen des
Füllharzes wird die Tragplatte 8 eingesetzt, beispielsweise eine Spanplatte. Anstelle der Trägerplatte kann
jedoch auch das Füllharz mit Glasfasereinlagen verstärkt sein. Nach dem Aushärten wird der Abguß aus der
Form herausgenommen.
Nach dem Ausformen weist die Platte eine von der örtlichen Struktur unabhängige gleichmäßige Farbe
auf, die, falls zwei verschiedene Metallpulversorten verwendet sind, im Bereich des Reliefs andersfarbig ist.
Innerhalb des Bereiches der Steinstruktur jedoch ist die Farbe überall gleich.
109820/0847
Nunmehr wird ein getönter Lack,- beispielsweise ein Patinierlack unter einem sehr spitzen Winkel zur
Plattenebene in einer Richtung aufgesprüht. Dadurch wird erreicht, daß die zur Aufspritzrichtung steil
geneigten Flächenabschnitte relativ viel Pötinierlack
erhalten, wogegen die zur Aufspritzrichtung flach genügten oder "im Schatten" liegenden Ober-
fc flächenbereiche wenig oder gar keinen Lack erhalten.
Auch durch die Wahl der Viskosität des Lackes und der Verwendung einer mehr oder weniger flüchtigen
Verdünnung sowie durch die Wahl der Neigung der Platte zur Horizontalen während des Aufbringens
des Patinierlackes kann erreicht werden, daß der aufgespritzte Lack verschieden stark nachfließt,
also unter der Einwirkung der Schwerkraft in benachbarte Vertiefungen fließt und sich in diesen
Vertiefungen ansammelt. Dadurch ist es möglich, den gewünschten Effekt verschieden stark in Erscheinung
treten^zu lassen. Man erhält bei Platten mit völlig identischer Oberflächenstruktur durch Wahl
™ der Plattenlage während des Aufsprühens des Lackes
unterschiedliche Wirkungen je nach Grad der Neigung der Platte, der von horizontal bis vertikal reichen
kann und je nach der Viskosität und Erstarrungsgeschwindigkeit des verwendeten Lackes.
Im nächsten Arbeitsgang wird die Oberfläche mit einem nachgiebigen Schleifkörper angeschliffen, beispielsweise
mit feiner Stahlwolle,mit einer Polierscheibe oder einer Schwabbelscheibe. Bei diesem Polieren werden
109820/0847
die vorstehenden Kanten und Flächen der Oberflächenstruktur erfaßt, wogegen die Vertiefungen nur teilweise
oder gar nicht erfaßt werden. Bei dieser Bearbeitung wird an den exponierten Stellen der
strukturierten Oberfläche die aufgespritzte Lackschicht mehr oder weniger abgeschliffen und es kommt
die Farbe der Pulverteilchen mehr oder weniger stark zum Vorschein. Durch diese Behandlung wird also erreicht,
daß an den exponierten Stellen der Oberflächenstruktur die Farbe des Metallpulvers und an den nicht exponierten
Stellen der Oberflächenstruktur die Farbe dee Patinierlackes
stärker in Erscheinung tritt. Durch diese Bearbeitung der Platte wird die Struktur der Oberfläche
betont und tritt deutlicher in Erscheinung.
Anschließend wird noch eine ziemlich gleichmäßig starke Schicht 10 aus Decklack aufgebracht. Als Decklack kann
beispielsweise ein Zwei-Komponenten-Lack auf der Basis Desmodur-Desmophen (Handelsbezeichnung) verwendet
sein. Diese Lackschicht ist außerordentlich hart und widerstandsfähig und hat die Aufgabe, den
Patinierlack zu schützen. Der Decklack kann dabei glasklar oder auch getönt sein.
Die Originalsteinplatte kann vor dem Herstellen des
Negativabdruckes auch mit einem Holzrahmen versehen werden, so daß man bei den Abgüssen dann eine Nachbildung
der Holzstruktur, also eine ganz leicht ange-
109820/0847
deutete Holzmaserung auf den Randflächen erhält. Dabei kann auch für diese Randflächen ein andersfarbiges
Metallpulver verwendet sein als für die die Steinstruktur bildenden Oberflächen.
Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungslffei spiel beschränkt ist, sondern
Abweichungen davon möglich sind, die sich insbesondere dadurch ergeben können, daß einzelne Merkmale
der Erfindung für sich oder zu mehreren kombiniert Anwendung finden.
109820/0847
Bei der Erfindung wird durch die farblichen Tönungen, die strukturbedingt örtlich unterschiedlich sind,
eine räumliche Wirkung erzielt, die sich darin äußert, daß die Erhöhungen und Vertiefungen stark
betont zur Geltung kommen. Durch diese optische Verstärkung der Struktur können daher bei gleicher
oder ähnlicher plastischer (räumlicher) Wirkung die tatsächlich vorhandenen Erhöhungen und Vertiefungen
wesentlich flacher ausgebildet sein. Das hat beispielsweise die Vorteile, daß sich absetzender
Staub ohne Schwierigkeiten entfernt werden kann, daß eine gegebenenfalls aufgelegte Glasplatte oder
Gläser gut aufliegen, und daß bei der.Herstellung weniger mit Metallpulver vermischtes Harz benötigt wird.
Letzteres rührt daher, daß diese die Oberfläche bildende zuerst in die Form eingebrachte Harzschicht eine von
der Oberflächenstruktur abhängige Dicke aufweist, da sie als flüssigkeitsähnliche Masse eingebracht
wird, die in alle Vertiefungen fließt und eine Höhe aufweisen muß, daß alle Strukturunebenheiten der Form
bedeckt sind. Sind die Unterschiede zwischen tiefster
und höchster Stelle der Struktur beispielsweise 5 mm, dann ist die höchste Schichtdicke mindestens 6 mm.
Durch die Erfindung werden dagegen bei gleicher räumlicher
Wirkung der Plattonoborflächonotruktur die
Unterschiede zwischen tiefster und höchster Stelle auf beispielsweise 2 mm reduziert, so daß die höchste
Schichtdicke nur noch 3 mm zu betragen braucht. Dadurch können erhebliche Mengen der die Oberfläche der Platte
bildenden teuren Schicht eingespart und die Herstellung der
Platten verbilligt werden.
108820/0847
Claims (1)
- -"16 -PatentansprüchePlatte, insbesondere Tischplatte mit strukturierter Oberfläche, die durch eine Metallpulver enthaltende Kunststoffschicht gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche (2) ein Lack aufgebracht ist, dessen Farbe von der Farbe des Metallpulvers abweicht und daß die Lackschicht (9) an den einzelnen Stellen in Abhängigkeit von der örtlichen Oberflächenstruktur unterschiedlich dick ist.2. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lack unter einem spitzen Winkel zur Plattenoberfläche aufgesprüht ist.3« Platte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Lack ein Patinierlack verwendet ist.4·. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke des Lackes (9) an den Erhebungen der Oberflächenstruktur der Platte (1) nach dem Erhärten des Lackes durch Anschleifen vermindert ist.3» Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, . dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem Schutzlacküberzug (10) versehen ist.109820/08476, Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallpulver Kupfer oder Zink oder Messing oder Aluminium verwendet ist«7. Platte nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzlacküberzug aus einem Klarlack besteht.8. Platte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Klarlack getönt ist.9. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Oberfläche mit einer Reliefdarstellung versehen ist.10. Platte nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß als Reliefdarstellung ein Münzenabdruck vorgesehen ist.11. Platte nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Reliefs (3) ein andersfarbiges Pulver verwendet ist.12. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche» dadurch gekennzeichnet, daß auch die seitlichen Randoberflächen struktuiert sind.109820/084713· Platte nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Struktur der seitlichen Randoberflächen einer Holzmaserung entspricht.Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,οι (L (21dadurch gekennzeichnet, daß ihre Oberfläche die Struktur einer Steinoberfläche aufweist.15· Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit Ausnahme des Anspruchs 13» dadurch gekennzeichnet, daß auch die seitlichen Randoberflächen eine. Steinoberflächenstruktur aufweisen.16. Platte nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Oberfläche eine Schieferstruktur aufweist.oder 15
17· Platte nach Anspruch 14/ζ dadurch gekennzeichnet, daß ihre Oberfläche der Struktur eines Versteinerungen enthaltenden Kalksteines entspricht.109820/Q847/3L e e r s e i t e
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691953020 DE1953020A1 (de) | 1969-10-22 | 1969-10-22 | Tischplatte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691953020 DE1953020A1 (de) | 1969-10-22 | 1969-10-22 | Tischplatte |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1953020A1 true DE1953020A1 (de) | 1971-05-13 |
Family
ID=5748794
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691953020 Pending DE1953020A1 (de) | 1969-10-22 | 1969-10-22 | Tischplatte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1953020A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2032722A1 (de) * | 1969-08-11 | 1971-02-25 | Ramsey Corp., Manchester, Mo. (V.St.A.) | Kolbenring oder Zylinderdichtungsring |
DE4325520A1 (de) * | 1992-08-08 | 1994-02-10 | Nagel Masch Werkzeug | Bauteil im Bereich von Arbeitsräumen, wie Verbrennungsräumen, von Kraft- oder Arbeitsmaschinen mit einer Beschichtung |
US5655955A (en) * | 1993-07-30 | 1997-08-12 | Nagel Maschinen Und Werekzeugfabrik Gmbh | Method and tool for improving the structure of the inner faces of working chambers of machines and motors |
WO2000037234A1 (de) * | 1998-12-22 | 2000-06-29 | Berstorff Gmbh | Verfahren zur herstellung eines compounds aus einem fliessfähigen kunststoff und einer festen fasereinlage durch extrudieren und vorrichtung zur durchführung des verfahrens |
-
1969
- 1969-10-22 DE DE19691953020 patent/DE1953020A1/de active Pending
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2032722A1 (de) * | 1969-08-11 | 1971-02-25 | Ramsey Corp., Manchester, Mo. (V.St.A.) | Kolbenring oder Zylinderdichtungsring |
DE4325520A1 (de) * | 1992-08-08 | 1994-02-10 | Nagel Masch Werkzeug | Bauteil im Bereich von Arbeitsräumen, wie Verbrennungsräumen, von Kraft- oder Arbeitsmaschinen mit einer Beschichtung |
US5655955A (en) * | 1993-07-30 | 1997-08-12 | Nagel Maschinen Und Werekzeugfabrik Gmbh | Method and tool for improving the structure of the inner faces of working chambers of machines and motors |
WO2000037234A1 (de) * | 1998-12-22 | 2000-06-29 | Berstorff Gmbh | Verfahren zur herstellung eines compounds aus einem fliessfähigen kunststoff und einer festen fasereinlage durch extrudieren und vorrichtung zur durchführung des verfahrens |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69112556T2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines gemusterten Formkörpers. | |
DE20317527U1 (de) | Fußbodenpaneel | |
CH636554A5 (en) | Method for producing concrete blocks having a surface corresponding to the natural sandstone surface | |
DE29705844U1 (de) | Kunststeinprodukt mit granit- oder marmorähnlichem Aussehen | |
DE1953020A1 (de) | Tischplatte | |
WO2024083944A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines bedruckten betonkörpers, sowie bedruckter betonkörper | |
WO2024083943A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines bedruckten betonkörpers, sowie bedruckter betonkörper | |
DE3101778A1 (de) | "verfahren zur herstellung einer rutschhemmenden oberflaeche" | |
DE1953021A1 (de) | Tischplatte | |
DE1953020B (de) | Platte, insbesondere Tischplatte | |
DE3128592C2 (de) | ||
DE1953021B (de) | Platte, insbesondere Tischplatte | |
DE2332263A1 (de) | Herstellung einer kuenstlichen ziegelwand | |
DE19522435A1 (de) | Formling sowie Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Formlings | |
DE19725088C2 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Pflastersteins | |
DE1504052C (de) | Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger, ungleichmäßig gemusterter Kunststoffplatten oder beschichtungen von Grundplatten | |
DE102006027053A1 (de) | Kunststeinformkörper | |
DE423705C (de) | Verfahren zur Erzeugung farbiger Musterwirkungen auf Gegenstaenden aus harten, polierfaehigen und schleifbaren Massen | |
DE19637609C2 (de) | Gemälde und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE202023102309U1 (de) | Relieffliese | |
DE2808148A1 (de) | Verfahren zur herstellung von fliesen | |
DE517521C (de) | Verfahren zur Erzeugung von UEberzuegen von brokatartigem Luester | |
DE653696C (de) | Verfahren zum Herstellen wetterbestaendiger Ankuendigungs-, Richtungs- o. dgl. Blechschilder | |
DE202012101031U1 (de) | Beschichtetes Flächenelement | |
DE588767C (de) | Verfahren zum Herstellen von Druckformen, insbesondere zur Erzielung aquarell- oder pastellaehnlicher Wirkungen |