DE1504052C - Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger, ungleichmäßig gemusterter Kunststoffplatten oder beschichtungen von Grundplatten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger, ungleichmäßig gemusterter Kunststoffplatten oder beschichtungen von Grundplatten

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DE1504052C
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Inventor
Auf Nichtnennung Antrag
Original Assignee
Bergmann , Karl, 2000 Hamburg
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger, ungleichmäßig gemusterter Kunststoffplatten oder Kunststoffbeschichtungen von Grundplatten oder -körpern jeder Art unter Verwendung einer Basiskunststoffmasse und von im Verhältnis zu dieser kleinen Mengen vom Farbton dieser Masse abweichender Zusatzfarben, wobei letztere in flüssigem, verlauffähigem Zustand in die unverarbeitete, flüssige und selbsttätig verlaufende Basiskunststoffmasse unregelmäßig eingebracht werden und beim Aufgießen auf die Plattenform oder auf den Schichtträger zusammen mit der Basiskunststoffmasse verlaufen, worauf die Gesamtmasse zum Erstarren ·■ gebracht wird, und bezweckt die Herstellung von das Auge anziehenden Oberflächen auf Grundkörpern aus Stein, Kunststein, Holz od. dgl., die im Normalzustand nicht besonders ansprechend sind.
Seit längerer- Zeif;; versucht man, kunststoffbeschichteten Teilen eine Tiefenwirkung, d. h. eine dreidimensionale Farbwirkung zu verleihen, weil nur auf diese Weise ein Aussehen des Materials imitiert werden kann, welches dem des Naturproduktes zum Verwechseln nahekommt. Die Gründe für diese Imitationsversuche sind in den meisten Fällen in den hohen Preisen der Naturprodukte, beispielsweise des Marmors, zu suchen.
Neben Kunststoffbeschichtungen der verschiedensten Arten von Stein-, Kunststein-, Hartfaserplatten oder -körpern oder ähnlichen Gegenständen oder der Herstellung dieser Gegenstände durchgehend aus Kunststoff — was entweder aus Kostengründen oder zum Zwecke der Verbesserung der Oberflächenqualität erfolgt—' -ist es bekannt, solche Überzüge oder Schichten, rdie- normalerweise einfarbig sind, also die Farbe des jeweiligen Kunststoffes besitzen, mit Mustern zu versehen, die auf phototechnischem Wege hergestellt sind. Diese Muster werden auf die Oberfläche geklebt und gegebenfalls mit einer transparenten Schutzschicht aus Kunststoff überzogen, besitzen jedoch lediglich die übliche zweidimensionale Wirkung von Photos und haben keine Tiefenwirkung, so daß man sofort feststellen kann, daß es sich nicht um ein Naturprodukt handelt.
Alle Versuche, kunststoffbeschichteten Teilen oder ganzen Kunststoffplatten eine Tiefenwirkung, d. h. eine dreidimensionale Farbwirkung zu verleihen, endeten bisher immer in dem Ergebnis von Flächenmustern.
Es ist aus der USA.-Patentschrift 1 561 324 bekannt, auf eine flüssige oder halbflüssige Lackschicht vor Trocknung derselben Tropfen eines farbigen Materials aufzubringen.-Unter Ausnutzung der mangelnden Affinität dieses Materials zu der Grundlackschicht zieht sich'das farbige Material zu Flecken auf der Schicht zusammen und ruft eine Mehrfarbigkeit hervor, jedoch findet kein Eindringen des Zusatzmaterials in den Lack statt, und man erhält eine äußerst unebene Oberfläche.
Weiter ist ein Verfahren bekannt (s. schweizerische Patentschrift 384421), bei dem auf eine farbige Schicht gegebenenfalls andersfarbige Tropfen eines Lösungsmittels dieser Farbe fallen gelassen werden, wobei diese Farbzugabe im noch feuchten Zustand der Grundfarbe erfolgt. Das Lösungsmittel breitet sich in bekannter Weise aus, indem es die Farbpigmente der Grundfarbe vor sich herschiebt, so daß Zonen, im Normalfall in Form von Ringen unterschiedlicher Farbintensität, entstehen. Ist dem Lö-. sungsmittel eine von der Grundfarbe abweichende Farbe beigegeben, so breitet sich diese mit dem. Lösungsmittel aus, und es entstehen die genannten Ringe in anderen Farben und Intensitäten. Die mit diesem Verfahren hergestellten Oberflächen sind weder absolut eben noch weisen sie ein ansprechendes Aussehen auf; man kann eher von »Kleckserei« als von einem dekorativen Muster sprechen, zumal ίο kein einem Naturmaterial ähnliches Aussehen erreicht wird.
Man kennt ferner (s. Patentschrift Nr. 5554 des Amtes für Erfindungs- und Patentwesen in Ost-Berlin) das Aufspritzen andersfarbiger Kunststofftropfen auf einfarbige Kunststoffbahnen; die Tropfen werden zum Verschmelzen mit der Bahn gebracht, die dann mit einem kratzfesten Lacküberzug versehen werden. Es wird ein reines Oberflächenmuster mit ausschließlich zweidimensionaler Wirkung geschaffen, das keinem Vergleich mit einem Naturmaterial standhält. Außerdem ist das Verfahren wegen der erforderlichen Erhitzung der Bahn und dem späteren Abkühlen recht aufwendig und zudem für auf Platten hergestellte Beschichtungen nicht anwendbar. Endlich ist (s. deutsche Patentschrift 627051) eine Gießschale mit Vorrichtung zur Farbaderung keramischer Gießmassen bekannt, die zur Massenherstellung kunstgewerblicher Gegenstände, marmorierter Kunststeine und Tafeln verwendet werden kann und mit der es möglich sein soll, nur die Oberfläche der herzustellenden Gegenstände zu ädern, um so eine Farbersparnis zu erzielen. Man läßt dabei in die Gießschale, in der sich eine keramische Gießflüssigkeit befindet, Farbtropfen laufen, die man so verrührt, daß auf der Oberfläche der Gießmasse eine für die Aderung geeignete Farbverteilung erreicht wird. Das Rührwerk ist so ausgestaltet, daß die Farben auf der ganzen Oberfläche der Gießmasse verteilt werden, wobei aber gleichzeitig ein Mischen der Farben verhindert und durch Ausbildung der Ausgußtülle bewirkt wird, daß sich beim Gießen ein : . zusammenhängender breiter Gießstrom bildet, an dessen Oberfläche sich die Aderung befindet. Indem man nun die Gießschale von sich wegbewegt, wird die geäderte Oberfläche wiederum an die Oberfläche der Gußform gebracht.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Möglichkeit vorzusehen, an Kunststoffplatten oder Kunststoffbeschichtungen von Grundplatten durchgehende, nicht nur an der Oberfläche befindliche Musterungen zu schaffen, die absolut naturgetreu wirken, also eine Farbtiefenwirkung haben und keinerlei flächenhaftes ■· Aussehen, welches immer den Ansehein der Künstlichkeit hervorruft.
Diese Aufgabe wird von der Erfindung dadurch gelöst, daß die Zusatzfarben einer ihnen gegenüber dünnflüssigeren Basiskunststoffmasse, gegebenenfalls unter geringfügigem Umrühren, zugesetzt und mit dieser zusammen unter Einwirkung der Schwerkraft in der Plattenform bzw. auf dem Schichtträger zum Verlaufen gebracht werden.
Besondere Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, daß sich die Zusatzfarben nicht nur an der Oberfläche der jeweiligen Kunststoffplatten oder -beschichtungen befinden, sondern daß diese ganz von den Zusatzfarben durchdrungen sind, so daß man praktisch eine Schicht oder einen Span beliebiger Dicke von der Platte bzw. der Beschichtung
abheben, ζ. B. abschleifen kann und doch wieder eine Fläche erhält, welche denselben Effekt wie den der abgehobenen Schicht besitzt, wobei natürlich die effektive Musterung jetzt infolge der Ungleichmäßigkeit der »Maserung« eine andere ist. Vergleichsweise handelt es sich um denselben technischen Vorgang, wenn man eine Holzplatte abhobelt, wobei stets dieselbe Wirkung der jeweiligen Oberfläche auf das Auge, jedoch immer ein anderes effektives Aussehen entsteht. Man erhält also eine dreidimensionale Farbgebung und Musterung, d. h. eine Farbtiefenwirkung, die alles Unnatürliche vermeidet und beispielsweise dem Aussehen eines natürlich gewachsenen Minerals, z. B. des Marmors oder anderer das Auge in besonderem Maße ansprechender Steine entspricht.
Gegenüber dem bekannten Verfahren der Aderung keramischer Massen ist neben der völligen Durchmusterung bei der Erfindung noch als spezieller Vorteil zu nennen, daß man durch die Verwendung von Kunststoff eine erhebliche Gewichtsersparnis erzielt, gleichzeitig aber auch die Verarbeitung von Kunststoffen billiger ist und die erzielten Oberflächen je nach der Art des verwendeten Kunststoffes widerstandsfähiger sein können, insbesondere im Hinblick auf die Sprödigkeit, die bei plötzlicher Druckbelastung von keramischen Oberflächen leicht zum Abplatzen von Teilen führt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können die Zusatzfarben unter geringfügigem Umrühren einer ihnen gegenüber dünnflüssigeren Basiskunststoffmasse zugesetzt und zusammen mit dieser unter Einwirkung der Schwerkraft zum Verlaufen in der Plattenform oder auf dem Schichtträger gebracht werden, wobei das Verlaufen der zugegebenen Farben durch ihre Zähflüssigkeit verzögert wird. Beispielsweise gibt man einer einfarbigen Kunststoffmasse von etwa 100 g ungefähr 5 g einer anderen Farbe, die etwa doppelt so dickflüssig wie die Kunststoffmasse ist, zu und mengt die Zusatzfarbe durch zwei bis drei Umdrehungen grob unter. Nun gießt man dieses Gemenge nur in einen Teil der Form oder des Schichtträgers und bringt es durch Schrägstellen oder Schaukeln der- bzw. desselben zum Verlaufen. Infolge ihrer höheren Viskosität verteilt sich die Farbe nicht gleichmäßig auf die Kunststoffmasse, sondern sie verläuft nur langsam in ihr, wodurch das Endprodukt eine Aderung aufweist und den Charakter einer Marmoroberfläche mit Farbtiefenwirkung besitzt.
Eine weitere Variante der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß man durch eine über das übliche Maß hinausgehende Zugabe von Beschleunigern und Härtern in die der Basiskunststoffmasse beizugebenden Zusatzfarben durch stärkeres Freiwerden von Wärme eine Bewegung der Zusatzfarben in der Gesamtkunststoffmasse bewirkt. Als übliches Maß an Beschleunigern ist eine Menge von etwa 0,3 %> zu verstehen, während die übliche Härtermenge etwa 1,5 % beträgt. Bei dieser Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist nicht unbedingt ein Inbewegunghalten der Masse erforderlich, da sich durch die frei werdende Energie die Zusatzfarben bis zur Erstarrung in der Basiskunststoffmasse bewegen können. Das Ergebnis ist ein steinähnliches Aussehen der Kunststoffplatten bzw. -beschichtungen.
Eine andere vorteilhafte Durchführungsmöglichkeit für das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß vorzugsweise der Kunststoffmasse nur ein Teil der sonst üblichen Härter (1,5 °/o) und Beschleuniger (0,3 %) zugefügt wird. Dieses Vorgehen ist von großem Vorteil, weil es zur Vermeidung einer Poren- oder Bläschenbildung führt. Infolge langsameren Erhärtens können die beim Verstreichen der Kunststoffmasse und beim Aufbringen der Zusatzfarbe eingedrungenen Luftbläschen an die Oberfläche wandern, wo die beim Zerplatzen dieser Blasen gebildeten Krater ebenfalls noch vor dem Erstarren der Masse zerfließen. Ferner können die Zusatzfarben infolge längerer Erhärtungszeit der Basiskunststoffmasse auf Grund der Schwerewirkung absinken, so daß die gesamte Kunststoffmasse von Farbe durchsetzt ist. Man erhält eine absolut glatte Oberfläche sowie durch die farbliche Tiefenwirkung einen stein- oder marmorähnlichen Charakter des Kunststoffgegenstandes.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger, ungleichmäßig gemusterter Kunststoffplatten oder Kunststoffbeschichtungen von Grundplatten oder -körpern jeder Art unter Verwendung einer Basiskunststoffmasse und von im Verhältnis zu dieser kleinen Mengen vom Farbton dieser Masse abweichender Zusatzfarben, wobei letztere in flüssigem, verlauffähigem Zustand in die unverarbeitete, flüssige und selbsttätig verlaufende Basiskunststoffmasse unregelmäßig eingebracht werden und beim Aufgießen auf die Plattenform oder auf den Schichtträger zusammen mit der Basiskunststoffmasse verlaufen, worauf die Gesamtmasse zum Erstarren gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzfarben einer ihnen gegenüber dünnflüssigeren Basiskunststoffmasse, gegebenenfalls unter geringfügigem Umrühren, zugesetzt und mit dieser zusammen unter Einwirkung der Schwerkraft in der Plattenform bzw. auf dem Schichtträger zum Verlaufen gebracht werden.

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