DE19529749A1 - Verfahren zum schichtweisen Abtragen von Material von der Oberfläche eines Werkstücks - Google Patents
Verfahren zum schichtweisen Abtragen von Material von der Oberfläche eines WerkstücksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum schichtweisen
Abtragen von Material von der Oberfläche eines Werkstückes,
bei welchem ein ggf. Abrasivmittel mitführender Hochdruck
wasserstrahl mit im wesentlichen konstanter Relativgeschwin
digkeit in einer Vorschubrichtung über die abzutragenden
Oberflächenbereiche geführt wird und dabei in der Ober
fläche des Werkstückes Abtragriefen hinterläßt, die
sich zu einer mehr oder weniger rauhen bearbeiteten
Oberfläche des Werkstückes zusammenfügen
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit
- a) einer Wasserstrahldüse;
- b) einer Hochdruckpumpe, welche einen aus der Wasserstrahl düse austretenden, ggf. Abrasivmittel mitführenden Hochdruckwasserstrahl erzeugt;
- c) einer Einrichtung, welche die Wasserstrahldüse mit im wesentlichen konstanter Relativgeschwindigkeit in einer Vorschubrichtung über die abzutragenden Oberflä chenbereiche führt.
Es ist bekannt, durch Hochdruckwasserstrahlen Beschichtun
gen von Maschinenbauteilen zu entfernen. Die Beschichtungen
können aus metallischen oder anderen, z. B. keramischen
Werkstoffen bestehen. Es kann sich dabei um Flamm-, Plasma
spritzschichten, Wärmedämmschichten, Einschleif- oder
Hartstoffschichten oder vieles anderes mehr handeln.
Beispiele für derartige Verfahren und Vorrichtungen sind
in der US-PS 441 666 und der EP-A-0 430 856 beschrieben.
Die Arbeitsdrücke des Hochdruckwasserstrahles liegen im
Bereich zwischen etwa 600 und etwa 6000 Bar. Der Hoch
druckwasserstrahl führt ggf. ein Abrasivmittel, z. B.
scharfkantiges Korund, mit sich. Er tritt mit einer
Geschwindigkeit von ca. 1000 m/s-1 aus der Düsenmündung
aus und verursacht sowohl bei diesem Austritt als auch
beim Aufprall auf das Werkstück erheblichen Lärm. Dabei
tritt ein starker Spritznebel auf, der aus Wasser, Abra
sivmittel und Schichtresten, die teilweise giftige Schwer
metalle enthalten, besteht. Die bearbeitete Oberfläche
des Werkstückes stellt sich als mehr oder weniger rauhe,
von benachbarten Abtragriefen gebildete Struktur dar.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
bzw. eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart
auszugestalten, daß die Abtragung des Materials gleich
mäßiger erfolgt und die bearbeitete Oberfläche eine grö
ßere Glätte aufweist.
Diese Aufgabe wird, was das Verfahren anlangt, dadurch
gelöst, daß der Bewegung des Hochdruckwasserstrahles in
Vorschubrichtung mindestens eine oszillatorische Bewegung
überlagert wird.
Erfindungsgemäß wird also der Hochdruckwasserstrahl nicht
einfach mit konstanter Geschwindigkeit in Vorschubrich
tung vorwärts bewegt, was zu verhältnismäßig schmalen
und scharfbegrenzten Abtragriefen führt. Vielmehr wird
dieser konstanten Bewegung eine oszillatorische Bewegung
überlagert, wodurch die Materialabtragung vergleichsmäßigt
wird. Die so erhaltene Oberfläche des Werkstückes weist
in vielen Fällen eine Glätte auf, die bisher erforderliche
Nachbearbeitungsschritte erübrigt.
Vorzugsweise wird das Verfahren so geführt, daß der Bewe
gung in Vorschubrichtung zwei in einem Winkel zueinander
stehende oszillatorische Bewegungen überlagert werden.
Der Hochdruckwasserstrahl zeichnet auf diese Weise auf
der Oberfläche des Werkstückes Abtragriefen, die grob
gesprochen die Form von Ellipsen oder Kreisen, genauer
ellipsenähnliche Spiralenform aufweisen. Der Hochdruck
wasserstrahl trägt so nicht nur in der Vorschubrichtung
das Material gleichmäßiger ab; die bei der Bewegung in
Vorschubrichtung erzeugte "Spur" in der Werkstückober
fläche zeigt auch in der Dimension senkrecht zur Vorschub
richtung eine bestimmte Breite, so daß benachbarte "Spuren"
besser und mit geringerer Restrauhigkeit zur Überlappung
gebracht werden können.
Zweckmäßigerweise ist der Winkel zwischen den beiden oszil
latorischen Bewegungen ein rechter.
Bei einer günstigen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens verläuft mindestens eine oszillatorische Bewe
gung senkrecht zur Vorschubrichtung. Auf diese Weise wird
bei einer vorgegebenen Amplitude der oszillatorischen
Bewegung die breiteste "Spur" auf der Werkstückoberfläche
erzeugt.
Die oszillatorische Bewegung des Wasserstrahles, welche
der Vorschubbewegung überlagert wird, läßt sich auf unter
schiedliche Weisen herbeiführen:
Bei einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens führt der Wasserstrahl in diesem Zusammenhang eine Pendel bewegung aus. Pendelbewegungen lassen sich verhältnismäßig einfach erzeugen.
Bei einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens führt der Wasserstrahl in diesem Zusammenhang eine Pendel bewegung aus. Pendelbewegungen lassen sich verhältnismäßig einfach erzeugen.
Bewährt hat sich dabei, wenn der Hochdruckwasserstrahl
um eine senkrecht zur Richtung der Vorschubbewegung ste
hende Achse (y-Achse) um einen Winkel zwischen 5° und
80° pendelt.
Entsprechend hat sich als günstig herausgestellt, wenn
der Hochdruckwasserstrahl um eine parallel zur Richtung
der Vorschubbewegung stehende Achse (x-Achse) um einen
Winkel zwischen 5° und 30° pendelt.
Wird die oszillatorische Bewegung, wie oben geschildert,
durch eine Pendelbewegung erzeugt, bleibt der Einfalls
winkel des Hochdruckwasserstrahles gegenüber der Werk
stückoberfläche nicht konstant. Innerhalb der oben ge
nannten Grenzen des Pendelwinkels wird gleichwohl eine
hervorragende Oberflächengüte erzielt, da durch den "nor
malen" Vorschub des Hochdruckwasserstrahles die unter
schiedliche Abtragwirkung der unterschiedlichen Einfalls
winkel kompensiert wird.
Alternativ ist es aber selbstverständlich auch möglich,
daß der Hochdruckwasserstrahl bei der oszillatorischen
Relativbewegung gegenüber dem Werkstück parallel zu sich
selbst verschoben wird. Im allgemeinen ist es einfacher,
das Werkstück stationär zu belassen und den Hochdruck
wasserstrahl entsprechend oszillieren zu lassen. Bei klei
nen Werkstücken kann aber durchaus auch in Betracht gezo
gen werden, die Relativbewegung durch eine Oszillations
bewegung des Werkstückes selbst hervorzurufen.
Besonders bevorzugt wird diejenige Ausgestaltung des er
findungsgemäßen Verfahrens, bei welcher der Hochdruck
wasserstrahl unterhalb des Spiegels einer Flüssigkeit
auf das Werkstück geführt wird. Dies bedeutet, daß die
Bearbeitung in der Flüssigkeit erfolgt, wodurch Spritz
nebel und Schallemissionen weitgehend vermieden werden.
Alle Schichtreste und das verbrauchte Abrasivmittel sam
meln sich in der Flüssigkeit und können in geeigneter
Weise abgezogen, getrocknet und umweltgerecht entsorgt
werden.
Arbeitet man in der geschilderten Weise in einer Flüssig
keit, so kann zumindest ein Teil der oszillatorischen
Bewegung des Hochdruckwasserstrahls durch Beaufschlagung
mit Ultraschall hervorgerufen werden. Die Ultraschallwellen
werden auf den Hochdruckwasserstrahl und ggf. das von ihm
mitgeführte Abrasivmittel übertragen, wodurch die Abtrag
riefen, die der Wasserstrahl auf der Werkstückoberfläche
hinterläßt, zusätzlich mikrofeine Furchen erhält. Die
Richtung dieser mikrofeinen Furchen wird bestimmt durch
die Richtung des Hochdruckwasserstrahles und der diesen
überlagernden Schallwellen.
Die Schallwellen können unter unterschiedlichem Winkel,
der von parallel bis zu senkrecht zur Werkstückoberfläche
reicht, eingestrahlt werden. Durch Einstellung des Auf
treffwinkel der Ultraschallwellen auf die Werkstückober
fläche können einfallende Welle und reflektierte Welle
überlagert und Amplitudenerhöhungen erreicht werden,
welche den auf den Hochdruckwasserstrahl und die mitgeführ
ten Abrasivmittel ausgeübten Effekt verstärken. Insgesamt
wird durch Verwendung von Ultraschall der Weg, den der
Hochdruckwasserstrahl auf der Werkstückoberfläche zurück
legt, erheblich vergrößert und die kinetische Ener
gie des Hochdruckwasserstrahles entsprechend besser ausge
nutzt.
Die oben genannte Aufgabe wird, was die erfindungsgemäße
Vorrichtung angeht, dadurch gelöst, daß eine Einrichtung
vorgesehen ist, welche der Bewegung der Wasserstrahldüse
in Vorschubrichtung mindestens eine oszillatorische
Bewegung überlagert.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung entsprechen
sinngemäß denjenigen, die oben für das erfindungsgemäße
Verfahren erwähnt wurden.
Zweckmäßig ist, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine Einrichtung aufweist, welche der Bewegung der Wasser
strahldüse zwei in einem Winkel zueinander stehende oszil
latorische Bewegungen überlagert.
Dabei empfiehlt sich aus den oben schon angesprochenen
Gründen, daß der Winkel ein rechter ist.
Bevorzugt wird, wenn eine der oszillatorischen Relativ
bewegungen der Wasserstrahldüse gegenüber dem Werkstück
senkrecht zur Vorschubrichtung erfolgt.
Konstruktiv besonders einfach ist diejenige Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei welcher die Ein
richtung zur Erzeugung der oszillatorischen Relativbewe
gung(en) so ausgebildet ist, daß sie für jede oszillato
rische Relativbewegung eine Pendelbewegung der Wasser
strahldüse erzeugt. In diesem Falle sind Halterung und
Führung der Wasserstrahldüse besonders einfach; sie können
über eine einfache Achse erfolgen, die abwechselnd in
entgegengesetztem Drehsinn angetrieben wird. Allerdings
muß in diesem Falle in Kauf genommen werden, daß aufgrund
des unterschiedlichen Auftreffwinkels des Hochdruckwasser
strahles auf die Werkstückoberfläche die Abtragwirkung
unterschiedlich ist. Daß dies durch den linearen Vorschub
der Wasserstrahl weitestgehend kompensiert werden kann,
wurde oben schon angemerkt.
Wenn jedoch ein besonders gleichmäßiger Abtrag der Werk
stückoberfläche gewünscht ist, kann sich auch eine Vor
richtung empfehlen, bei welcher die Einrichtung zur Erzeu
gung der oszillatorischen Relativbewegung einen Verschiebe
tisch umfaßt, an welchem die Wasserstrahldüse oder das
Werkstück befestigt ist und der in mindestens einer Rich
tung in einer linearen, oszillatorischen Bewegung antreib
bar ist. In diesem Falle bleibt der Einfallswinkel des
Hochdruckwasserstrahles gegenüber der Werkstückoberfläche
immer konstant; entsprechend gleichmäßig ist auch der
Materialabtrag.
Der Verschiebetisch kann dabei direkt von einem Roboter
arm geführt sein. Der Roboterarm ist so gesteuert, daß
er die normale Vorschubbewegung des Hochdruckwasserstrahles
erzeugt.
Besonders bevorzugt wird diejenige Ausgestaltung der er
findungsgemäßen Vorrichtung, welche einen eine Flüssigkeit
enthaltenden Behandlungsbehälter umfaßt, wobei die Mündung
der Wasserstrahldüse und das Werkstück unterhalb des Spie
gels der Flüssigkeit angeordnet sind. Wie oben schon er
wähnt, erfolgt in diesem Falle die gesamte Behandlung
des Werkstückes in der Flüssigkeit; der Wasserstrahl tritt
zu keinem Zeitpunkt frei in die Atmosphäre aus. Entspre
chend gering bleibt die Lärmbelästigung; das abgetragene
Material und die verbrauchten Abrasivmittel bleiben ohne
zusätzliche Maßnahmen in der Flüssigkeit zurück.
Aus diesem Grunde empfiehlt sich, wenn im Bodenbereich
des Behandlungsbehälters ein Auslaß vorgesehen ist, über
welchen abgetragenes Material und verbrauchtes Abrasiv
mittel abgezogen werden können.
Die glattesten Oberflächen werden mit einer Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzeugt, bei welcher
unterhalb des Spiegels der Flüssigkeit im Behandlungs
behälter ein Ultraschallgeber vorgesehen ist, welcher
den aus der Wasserstrahldüse austretenden Hochdruckwasser
strahl beaufschlagt. Zu dem Mechanismus, mit welchem der
Ultraschall auf den Hochdruckwasserstrahl einwirkt, wurde
oben schon Stellung genommen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigen
Fig. 1 schematisch und teilweise im Schnitt eine Vor
richtung zum schichtweisen Abtragen von Material
mittels eines Hochdruckwasserstrahles;
Fig. 2 eine perspektivische Draufsicht auf die Wasser
strahldüse und das Werkstück von Fig. 1 in
etwas vergrößertem Maßstab.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung dargestellt, welche dem
schichtweisen Abtragen von Material von einem Werkstück
mittels eines Hochdruckwasserstrahles dient. Die Vorrich
tung umfaßt einen Behandlungsbehälter 1, an dessen Boden
ein Träger 2 für ein zu behandelndes Werkstück 3 befestigt
ist. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der Träger 2 unbeweglich; das Werkstück 3 ist auf ihn
ebenso unbeweglich aufgespannt.
An einer hier nicht weiter interessierenden und daher
auch nicht dargestellten Tragstruktur, beispielsweise
an einem Roboterarm, ist eine Wasserstrahldüse 4 so be
festigt, daß sie um zwei zueinander senkrecht stehende
Richtungen pendeln kann. Dieser doppelten Pendelbewegung
ist eine lineare Vorschubbewegung in Richtung des Pfeiles
5 überlagert.
Im einzelnen sind die Pendelbewegungen der Wasserstrahl
düse wie folgt:
Eine erste Pendelbewegung findet senkrecht zur Vorschub-
richtung um eine Achse statt, die hier y-Achse genannt ist. Der Pendelwinkel liegt zwischen 5° und 80°
Die zweite Pendelbewegung erfolgt um eine Achse, die paral lel zur Vorschubrichtung liegt und hier x-Achse genannt wird. Hier wird ein Pendelwinkel zwischen 5° und 30° eingehalten.
richtung um eine Achse statt, die hier y-Achse genannt ist. Der Pendelwinkel liegt zwischen 5° und 80°
Die zweite Pendelbewegung erfolgt um eine Achse, die paral lel zur Vorschubrichtung liegt und hier x-Achse genannt wird. Hier wird ein Pendelwinkel zwischen 5° und 30° eingehalten.
Im Ergebnis der Pendelbewegung entstehen auf dem Werkstück
3, wie in Fig. 2 dargestellt, Abtragriefen 6, welche
die Form von Ellipsen (im Spezialfall auch die Form von
Kreisen) aufweisen. Wird der doppelten Pendelbewegung
der Wasserstrahldüse 4 zusätzlich ein linearer Vorschub
in Richtung des Pfeiles 5 überlagert, so entstehen Abtrag
riefen 6, 6a (vergl. Fig. 2), welche in der vereinfach
ten Darstellung von Fig. 2 als linear zueinander ver
setzte Ellipsen veranschaulicht sind. Tatsächlich handelt
es sich dabei jedoch um eine ununterbrochene, spiral
ähnliche Bewegungsspur.
Der Behandlungsbehälter 1 ist mit destilliertem Wasser 7
bis zu einem bestimmten Spiegel 8 oberhalb des Werkstückes
3 und unterhalb der Mündung der Wasserstrahldüse 4 ange
füllt. In das Wasser 7 taucht außerdem ein Ultraschall
geber 8 ein, dessen Abstrahlrichtung im wesentlichen pa
rallel zur Oberfläche des Werkstückes 3 verläuft.
Die oben beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Das zu bearbeitende Werkstück 3, z. B. eine Turbinenschaufel, wird innerhalb des Wasserbades 7 auf dem Träger 2 fixiert. Die Wasserstrahldüse 4 wird so ausgerichtet, daß der mitt lere Auftreffwinkel des Wasserstrahles parallel zur Bewe gungsrichtung (Pfeil 5) zwischen 20° und 70° liegt.
Das zu bearbeitende Werkstück 3, z. B. eine Turbinenschaufel, wird innerhalb des Wasserbades 7 auf dem Träger 2 fixiert. Die Wasserstrahldüse 4 wird so ausgerichtet, daß der mitt lere Auftreffwinkel des Wasserstrahles parallel zur Bewe gungsrichtung (Pfeil 5) zwischen 20° und 70° liegt.
In einer Position außerhalb des Werkstückes 3 wird der
Hochdruckwasserstrahl eingeschaltet. Unter einem Arbeits
druck von bis zu 6000 Bar tritt der Hochdruckwasserstrahl
aus der Düsenmündung (Durchmesser ca. 25 µm bis ca. 550
µm) mit einer Geschwindigkeit von ca. 1000 m/s-1 aus.
Der Begriff "Hochdruckwasserstrahl" wird hier vereinfachend
für eine Suspension scharfkantigen Abrasivmittels, bei
spielsweise von Korund, in Wasser verwendet. Die Korngröße
des Abrasivmittels liegt zwischen 50 mesh und 320 mesh
bei einem Abrasivfluß von 0,1 bis 1 kg/min-1.
Nunmehr werden durch geeignete Antriebe die doppelte
Pendelbewegung um die y- und x-Achse sowie die lineare
Vorschubbewegung in Richtung des Pfeiles 5 eingeleitet.
Gleichzeitig wird der Ultraschallgeber 8 in Funktion
genommen. Der Hochdruckwasserstrahl tritt nunmehr in den
oben geschilderten elliptisch bzw. elliptisch-spiraligen
Bewegungen von der Seite her in das Werkstück 3 ein und
trägt dort eine Materialschicht von der Oberfläche ab.
Die vom Ultraschallgeber 8 erzeugten Ultraschallwellen
werden über das Wasser 7 im Behandlungsbehälter 1 auf den
Hochdruckwasserstrahl und die von ihm mitgeführten Abrasiv
teilchen übertragen. Die Ultraschallschwingung überlagert
den elliptischen bzw. elliptisch-spiraligen Abtragriefen
6, die von dem Abrasivmittel auf dem Werkstück 3 hinter
lassen werden, eine zusätzliche Wellung. Hierdurch wird
der Weg, den der Hochdruckwasserstrahl auf dem Werk
stück 3 zurücklegt, länger, was eine erhebliche Zunahme
der Schleifwirkung mit sich bringt. Die kinetische Ener
gie des Hochdruckwasserstrahles wird so erheblich besser
ausgenutzt. Zusätzlich kommt es zu einem Poliereffekt,
der zu glatteren und gleichmäßigeren Oberflächen führt.
Schaltet man einen Elektropoliervorgang (wie er an und
für sich bekannt ist) nach, können mit dem beschriebenen
Verfahren Oberflächenrauhigkeit von 1,5 µRA erzeugt werden.
Aufwendige Schleif- und Läppvorgänge können eingespart
werden. Da die Werkstückoberfläche sauber und frei von
Spannungen ist, kann außerdem eine sehr präzise Kontrolle
der Oberfläche auf Risse oder sonstige Schäden ohne wei
tere Vorbehandlung durchgeführt werden.
Dadurch, daß die Mündung der Wasserstrahldüse 4 unterhalb
des Spiegel des Wassers 7 liegt, werden Spritznebel und
Schallemissionen weitgehend vermieden. Alle Schichtreste
und das verbrauchte Abrasivmittel sammeln sich in dem
Wasser 7 und können über einen Auslaß 9 mittels einer
Sumpf-Schlammpresse oder dergleichen abgezogen, danach
getrocknet und umweltgerecht entsorgt werden.
Bei einem, in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungs
beispiel wird die oszillatorische Relativbewegung zwischen
der Wasserstrahldüse 4 und dem Werkstück 3 dadurch erzielt,
daß die Wasserstrahldüse 4 an einem Verschiebetisch mon
tiert ist. Dieser Verschiebetisch ist so angetrieben und
geführt, daß er in zwei senkrecht aufeinander stehenden
Richtungen lineare hin- und hergehende Bewegungen ausführt.
Der Verschiebetisch selbst sitzt auf einer Grundplatte,
welche direkt an den Greifarm eines entsprechenden Robo
ters angebaut sein kann.
Unter bestimmten Bedingungen kann es - insbesonder bei
kleinen Werkstücken - auch in Frage kommen, das Werkstück
3 selbst auf den Verschiebetisch aufzuspannen, so daß
dann die relative Oszillationsbewegung zwischen Hochdruck
wasserstrahl und Werkstück 3 durch eine entsprechende
Bewegung des Werkstückes 3 hervorgerufen wird.
Claims (21)
1. Verfahren zum schichtweisen Abtragen von Material
von der Oberfläche eines Werkstückes, bei welchem
ein ggf. Abrasivmittel mitführender Hochdruckwasserstrahl
mit im wesentlichen konstanter Relativgeschwindigkeit
in einer Vorschubrichtung über die abzutragenden Ober
flächenbereiche geführt wird und dabei in der Oberfläche
des Werkstückes Abtragriefen hinterläßt, die sich zu einer
mehr oder weniger rauhen bearbeiteten Oberfläche des
Werkstückes zusammenfügen,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Bewegung des Hochdruckwasserstrahles in Vorschub
richtung (5) mindestens eine oszillatorische Bewegung
überlagert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bewegung in Vorschubrichtung (5) zwei in einem
Winkel zueinander stehende oszillatorische Bewegungen
überlagert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel ein rechter ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine oszillatorische
Bewegung senkrecht zur Vorschubrichtung (5) verläuft.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserstrahl zur Er-
Zeugung der oszillatorischen Bewegung eine Pendelbewegung
durchführt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hochdruckwasserstrahl um eine senkrecht zur
Richtung (5) der Vorschubbewegung stehende Achse (y-Achse)
um einen Winkel zwischen 5° und 80° pendelt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Hochdruckwasserstrahl um eine parallel
zur Richtung (5) der Vorschubbewegung stehende Achse
(x-Achse) um einen Winkel zwischen 5° und 30° pendelt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hochdruckwasserstrahl bei
der oszillatorischen Relativbewegung gegenüber dem Werk
stück (3) parallel zu sich selbst verschoben wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hochdruckwasserstrahl
unterhalb des Spiegels einer Flüssigkeit (7) auf das Werk
stück (3) geführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Teil der oszillatorischen Bewegung
des Hochdruckwasserstrahles durch Beaufschlagung mit Ultra
schall hervorgerufen wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 10 mit
- a) einer Wasserstrahldüse;
- b) einer Hochdruckpumpe, welche einen aus der Wasserstrahl düse austretenden, ggf. Abrasivmittel mitführenden Hochdruckwasserstrahl erzeugt;
- c) einer Einrichtung, welche die Wasserstrahldüse mit im wesentlichen konstanter Relativgeschwindigkeit in einer Vorschubrichtung über die abzutragenden Oberflä chenbereiche führt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- d) eine Einrichtung vorgesehen ist, welche der Bewegung der Wasserstrahldüse (4) in Vorschubrichtung mindestens eine oszillatorische Bewegung überlagert.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einrichtung vorgesehen ist, welche der Bewe
gung der Wasserstrahldüse (4) zwei in einem Winkel zuein
ander stehende oszillatorische Bewegungen überlagert.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel ein rechter ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß eine der oszillatorischen Relativ
bewegungen der Wasserstrahldüse (4) gegenüber dem Werkstück
(3) senkrecht zur Vorschubrichtung (5) erfolgt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß sie für jede oszillatorische Rela
tivbewegung eine Pendelbewegung der Wasserstrahldüse (4)
erzeugt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Erzeugung
der oszillatorischen Relativbewegung(en) einen Verschiebe
tisch umfaßt, an welchem die Wasserstrahldüse (4) oder
das Werkstück (3) befestigt ist, und der in mindestens
einer Richtung in einer linearen, oszillatorischen Bewe
gung antreibbar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschiebetisch von einem Roboterarm geführt
ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß sie einen eine Flüssigkeit
(7) enthaltenden Behandlungsbehälter (1) umfaßt, wobei
die Mündung der Wasserstrahldüse (4) und das Werkstück
(3) unterhalb des Spiegels der Flüssigkeit (7) angeordnet
sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bodenbereich des Behandlungsbehälters (1) ein
Auslaß (9) vorgesehen ist, über welchen abgetragenes Mate
rial und verbrauchtes Abrasivmittel abgezogen werden können.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß unterhalb des Spiegels der Flüssigkeit
(7) im Behandlungsbehälters (1) ein Ultraschallgeber (8)
vorgesehen ist, welcher den aus der Wasserstrahldüse (4)
austretenden Hochdruckwasserstrahl beaufschlagt.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19529749A DE19529749C2 (de) | 1995-08-12 | 1995-08-12 | Verfahren zum schichtweisen Abtragen von Material von der Oberfläche eines Werkstückes sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
EP96110555A EP0758572B1 (de) | 1995-08-12 | 1996-06-29 | Verfahren zum schichtweisen Abtragen von Material von der Oberfläche eines Werkstücks |
AT96110555T ATE197565T1 (de) | 1995-08-12 | 1996-06-29 | Verfahren zum schichtweisen abtragen von material von der oberfläche eines werkstücks |
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DE19529749A DE19529749C2 (de) | 1995-08-12 | 1995-08-12 | Verfahren zum schichtweisen Abtragen von Material von der Oberfläche eines Werkstückes sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19529749A1 true DE19529749A1 (de) | 1997-02-13 |
DE19529749C2 DE19529749C2 (de) | 1997-11-20 |
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ID=7769370
Family Applications (1)
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DE19529749A Expired - Fee Related DE19529749C2 (de) | 1995-08-12 | 1995-08-12 | Verfahren zum schichtweisen Abtragen von Material von der Oberfläche eines Werkstückes sowie Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
Country Status (3)
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