DE1952762A1 - Verfahren zur Herstellung Fett und Wasser abweisender Wildlederhaeute - Google Patents
Verfahren zur Herstellung Fett und Wasser abweisender WildlederhaeuteInfo
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- C14C11/00—Surface finishing of leather
Description
DR. ELISABETH JUNG, DR. VOLKER VOSSIUS, DIPL.-ING. GERHARD COLDEWEY
Patentanwälte ' W D £. I D C,
MÖNCHEN 23 · CLEMENSSTRASSE 30 · TELEFON 34 50 67 ■ TELEGRAMM-ADRESSE: INVENT/MONCHEN · TELEX 5-29 686
20. Okt. 1969
UoZo: E 609 (Do/Vo/Ge)
JAS - 9.04 266
JAS - 9.04 266
MINNESOTA MINING AND MANUFACTURING COMPANY Saint Paulg Minnesota, VOSt0A.
"Verfahren zur Herstellung Fett und Wasser abweisender Wild= lederhäute"
Priorität: 21o0ktober 1968, VoSt.Ao, Nr, 769 358
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung Fett und Wasser abweisender Wildlederhäute durch Behandeln mit Fluorverbindungen.
Bei der Herstellung von Wildleder für Bekleidungszwecke zielen die Schlußbehandlungen darauf hin, ein gerauhtes Material zu erhalten,
das einen zarten Griff und ein ansprechendes Äußeres aufweist. Ein auffallendes Merkmal feinen Wildleders ist seine Fähigkeit,
beim Darüberstreichen oder Berühren einen helleren oder dunkleren Farbton anzunehmen. Jede Schlußbehandlung, die entweder
den zarten Griff oder die genannte Fähigkeit zur Farbtonänderung
beeinflußt, mindert den Wert des Wildleders» Das übliche Gerben
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ßAD Of)(O(NAL
» 2
und ■
fBehandeln des Leders schließt auch das sogenannte Lickern, das Fetten des Leders ein. Häufig wird das Leder auch mit einem Fleckenschutz ausgerüstet., Bei der Schlußbehanälung des Leders werden Wasser abweisende Stoffe, wie Chromkomplexe, Silikonöle, und verschiedene Fluorchemikalien, wie die Komplexe aus Fluorverbindungen mit Chrom, sowie Fluor enthaltende Urethanharze, verwendete Diese Stoffe machen das Leder nicht nur Wasser abweisend, sondern verleihen ihm auch einen Fleckenschutz ο Außer« dem wird hierdurch das Leder v/aschbar<=
fBehandeln des Leders schließt auch das sogenannte Lickern, das Fetten des Leders ein. Häufig wird das Leder auch mit einem Fleckenschutz ausgerüstet., Bei der Schlußbehanälung des Leders werden Wasser abweisende Stoffe, wie Chromkomplexe, Silikonöle, und verschiedene Fluorchemikalien, wie die Komplexe aus Fluorverbindungen mit Chrom, sowie Fluor enthaltende Urethanharze, verwendete Diese Stoffe machen das Leder nicht nur Wasser abweisend, sondern verleihen ihm auch einen Fleckenschutz ο Außer« dem wird hierdurch das Leder v/aschbar<=
Beim Fleckensohutzausrüsten des Leders erfolgt im allgemeinen
das Lickern und oft eine weitere Behandlung9 um das Leder ','fässer
abweisend au machen, unter Verwendung von Silikonen, Chromkomplexen
und gelegentlich emulgierten Urethanverbindungeno Diese
Behandlungen v/erden normalerweise in einem nassen Gerbfaß vorgenommen ο ITaoh dem Trocknen des Leders wird dieses geschliffen,
um die rauhe Oberfläche zu erhalten» Die Lederhäute werden dann in einem Rollfaß behandelt» um sie geschmeidig zu machen,,
Gleichzeitig v/erden sie durch Hindurchblasen von Luft von Staub, kurzen Fasern, Färbstoffpartikelchen usw» befreit. Durch das
Schleifen und durch die Behandlung im Rollfaß werden viele unbehandelte
oder nur leicht behandelte Lederfasern freigelegt, so daß die Oberfläche leicht Fett und Fingerabdrücke annimmt,,
Um dies zu verhindern, ist es üblich, die Lederoberfläche mit einer verdünnten Lösung einer Fluorverbindung in einem flüchtigen
organischen Lösungsmittel zu besprühen. Das Lösungsmittel wird anschließend wieder verdampft„ Damit man mit einer wirtschaftlich geringen Menge der Fluorverbindung eine gleichmäßige
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Bedeckung des Laders erhält, muß man relativ große LÖsungsmittetmengen
verwenden* wobei dl© Verdunstung dee Lösungsmittels üblicherweise in einer Heiakammer erfolgt und das Lösungsmittel
aus den Dämpfen isurUcltgewonnan wird. Abgenelien von den Kosten
der Installierung und decs BetriebeB der LösungsmittelrUckgev/innungsanlage,
sowie den KoBten, die durch unvermeidbare Lösungsmittelverluate
entstehen, erhält man bei dieser Behandlung ein Wildleder, das einen etwas härteren Griff und eine beträchtliche
Verminderung der .Fähigkeit der ParbtonUnderung aufweist. Aus
diesem Grund lot die Oberflächenbehandlung des ./ildleders durch
Besprühen mit organischen Lösungsmitteln enthaltenden Lösungen wenn irgend möglich im vermeiden,. Zur Überwindung dieser Nachteile
wurde verbucht, die Oberflächenbehandlung durch Besprühen
ait wässrigen Lösungen oder wässrigen Suspensionen der Fluorverbindungen
nach der Rollfaßbehandlung des Leders vorzunehmen» Bei
den ^.rcUtn Wacnersongen, die aur gleichmäßigen Verteilung der
Fluorvt.-1'bindungen nötig sind, erhält man -'edoch hierbei sehr
naoac Jjcderhäute« Ba nasse Wildlederhäute beim raschen Trocknen
hart werden, kann man aie nur langsam und kontrolliert trocknen, wobei die Jafr.hr Φ;γ Schimmelbildung oder anderweitiger Qualitätsminderung
,bestuhtc Auch im giinstierten Pail ist das so erhaltene
Leder we^on seines relativ harten Griffes nicht brauchbar,
Beim Ve mindern der Lösungsisittelmengen oder der V/assermengen
erhält nan ei'e ungleichmäßige Verteilung der Fluorverbindungen
und damit ledtrhäute, die ungleichmäßige Eigenschaften aufweisen
und ungenüizenö L5chnutz abweisend 3ind-
Aufgabe ü'ir Erfindung war deshalb, ein einwandfrei funlrtionic— -
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rendes Verfahren zur Herstellung Fett und Wasser abweioender
Wildlederhäute zu entwickeln,, bei dem die Qualität des Wildleü'ere
nach der Rollfaßbehandlung hinsiohtlich Zartheit des Griffs
und der Fähigkeit zur Farbtonänderung nicht beeinflußt wird.
Somit betrifft die Erfindung ein Verfa iren aur Herstellung Fett
und Wasser abweisender Wildlederhäute durch Behandeln der Häute mit Fluorverbindungen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
eine Flugverbindung mit einem Schnielispunkt von unter 2000C in
Teilohenfo.rm auf die Wildlederhäute aufbringt,,
Das Verfahren der Erfindung erfolgt nicht nach dem Geschmeidig»
machen des Wildleders im Rollfaß, sondern vielmehr während der Rollfaßbehandlimg. Hierbei wird das V/asser abweisende Wildleder
zusätalich Fett und Öl abweisend gemacht. Bei dem Verfahren der
Erfindung müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen muß die Fluorverbindung in Teilchenform angewendet werden, und
zum anderen müssen sich die Teilchen v/ährend der Rollfaßbehandlung
gleichmäßig auf der faserigen Wildlederoberfläche verteilen, JUi e Fluorverbindung kann entweder in Form von trockenem
Pulver oder in emulgierter oder suspendierter Phase als wässrige
Emulsion oder Suspension angewendet werden. Unabhängig davon, ob man die Fluorverbindung in Pulverform oder als Emulsion oder
Suspension einsetzt, wird sie auf da3 Wildleder während der
Rollfaßbehandlung angewendet, also direkt in das Rollfaß gegeben,
Es ist überraschend, daß sich die Teilchen der Fluorverbindung gleichförmig auf der Wasser abweisenden Oberfläche des Wilo.leders
verteiler^ Es let wahrecheinlioh r, daß die Teilchen der
Fluorrerbindung einen im wesentlichen zusammenhängenden Film
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auf der Lederoberfläche bilden0 Wenn man nur eine kleine Menge
der Fluorverbindung verwendet, soll die Teilchengröße so klein
wie möglich sein, uja eine gleichmäßige Bedeckung der gesamten
Oberfläche während der Rollfaßbehandlung zu erreichen„ Eine ausreichende Reinheit kann man durch Mahlen der trocknen Fluorverbindung
in einar geeigneten Pe!mahlvorrichtung erreichen» Mit
dem feinen Pulver können dann wahlweise wäßrige Emulsionen oder Suspensionen hergestellt werden. Wenn man die Fluorverbindung in
Form der wässrigen Emulsion oder Suspension anwendet, wird unter
den Bedingungen,, die im Rollfaß herrschen, die wässrige Phase
in solchem Ausmaß verdampft, daß die Teilchen keine Gelegenheit suia Zusammenfließen haben» Auf diese Weise wird eine gleichmässige
Verteilung gewährleistet«. Im Gegensatz dazu liefert die Verwendung
einer Lösung der Fluorverbindung in einem organischen Lößimgsmittel nur unbefriedigende Ergebnisse mit ungleichmäßigen Oberflächen, da das Lösung3BUtteT\ susammen mit der Fluorverbindung in die rauhe Oberfläche des Lsders eindringt und'deshalb
die Piuorverbindung nicht genügend Zeit hat, sich auf der rauhen
Oberfläche gleichmäßig au verteilen« Da jedoch die Lederhäute durch die vorhergehende Behandlung mit. Fett, Silikonen, Chromkomplexen
usw. im wesentlichen Wasser abweisend sind, dringt das Wasser der Emulsion oder Suspension nicht in die Lederoberfläche
ein sondern verbleibt auf der Oberfläche bis es wieder verdampft - Y/enn durch die fortschreitende Rollfaßbehandlung das Wasser
verdampft, verteilen sich die Partikel der Fluorverbindung durch die Bewegung der Lederhäute und die durch das Rollen auftretende
Wärme auf der Lederoberfläche»
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Sogar bei Verwendung einer Fiuorverbindung, die relativ grobkörnig ist, erhält man eine rasche Verteilung des Pulvere, sofern die
Fluorverbindung einen Schmelzpunkt von unter 2000C, vorzugsweise
unter »50°C, aufweist, Besitzt die Fiuorverbindung einen Schmelzpunkt von unter 5C0G5 ao iat as schwierig oder gar unmöglich, aie
außeroräentlich ffiin au mahlen„ Diejenigen Fluorverbindungen, die t<*
einen Schmelzpunkt von unter 10O0O aufweisen, können mit fein
zerstossenem festen Kohlendioxid zusammen vermählen werden, da
dann das Mat sr i al ausi'eichend apröcle istc
wird das Verfahren der Erfindung unter Verwendung einer
wässrigen Emulsion oder Suspension der Fluorverbindung ausgeführt,
wobei die Waasermenge orlne wichtige Rolle spielt» Verwendet man yj.i viel Wasser? so wird das Lader au naß und man erhält
ein Endprodukt mit schlechten BXgenaohaZbtmi Deshaib soI3 die
Yiassermenge dor verwendeten Emulsion oder Suspension *ί ',1J3 bezogen
auf das Gewicht dor Lederhäute, nicht übersteigen* Vorzugsweise
verv/endet aazi so wenig Wasser wie möglich, im allgemeinen
zwischen 1?5 und 4· c/°a Die angewendete Menge der-Fluorvörbindung
hängt von der Dicke der Häute und ihrer physikalischen Vorgeschichte hinsichtlich des Gerbens, Karbens usw„ ab„ Man benötigt
jedoch mindestens O305 "i° der Fiuorverbindung, bezogen auf das
Gewicht der Lederhäute, um einen ausreichenden Fleckenschutz zu
erhalten,, Die Verwendung einer Menge von über 1 cß>
bringt keinen, wesentlichen Vorteil.
In der Literatur sind eine Vielzahl von Fluorverbindungen bedie Lader JPett und Flecken abweisend machena Alle
diese Verbindungen können für daa Verfahren der Erfindung ver
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wendet werden, sofern 8ie einen Schmelzpunkt von unter 2000G
aufweisen» Am geeignetsten sind Fluorverbindungen, die einen perfluoraliphatischen Reet mit mindestens 3 C-Atomen, vorzugsweise
nicht mehr als etwa 20 C-Atomen, sowie eine endatändige Trifluormethylgruppe aufweisen« Der perfluoraliphatische Reist
kann auch an Kohlenotoffatome gebundene Stickstoff- oder Sauerstoffatome
enthalten, ohne die Eignung der Fluorverbindung we- · eentlich zu beeinträchtigen. Gelegent.lich kann auch ein Wasserstoff·-
oder Chloratom enthalten sein, ohne daß sich dies besonders nachteilig auswirkt", ein perfluoraliphatischer Rest wird
jedoch bevorzugt. Um dem Wildleder eine ausreichende Fett und öl abweisende Eigenschaft au verleihen, soll die Fluorverbindung
mindestens 20 G</.v.-^ Fluor in Form fluoraliphatischer Restc.· enthalten.
Geeignet sind Verbindungen bis zu einen Fluorgehali; von 60 Gew.-',S oder nehr, im allgemeinen erhält man jedoch bei einem
Pluorgehalt swisehen 30 und 50 # die besten Ergebnisse,
Die genaue struktur der Fluorverbindung spielt bei der Durchführung
des Verfahrens in der Praxis keine besondere Rolle, jofern sie ei.uen geeigneten Schmelzpunkt aufweist und bei Le ce?
eine ausreichende, Flecken abweisende Wirkung hat. Im allgemeinen
enthält die Verbindung eine oder mehrere polare Gruppen, wie Ester- oder Amidgruppen oder aromatische Ringe, um einen Schnelapunkt
innerhalb des bevorzugten Bereiches zwischen 50 und 1500C
zu erhaltene Im allgemeinen besitzen Verbindungen mit besonders
hohem Molekulargewicht einen zu hohen Schmelzpunkt und völlig unpolare Verbindungen einen zu niedrigen Schmelzpunkt. Bei Vorwendung
eines Fluor enthaltenden Polymerisate soll dieses im
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wesentlichen unveraetzt sein. Außerdem muß es thermoplastische
Eigenschaften aufweißen, damit en »ich während der Behandlung im
Rollfaß gleichmäßig übsr die Y7ilölederoberf lache verteilt. Dae
Polymerisat kaim geringfügig vernetzt sein, sofern es bei einer
a'emperatur unter 20O0C? leicht; fließt. Während der Behandlung im Rollfaß
muß von außen keine Wärme sugeführt v/erden, da durch dae
ständige Söhligen, Verwinden und Palten der Lederhäute genügend
Wärme entsteht, um eine verhältnismäßig gleichförmige Verteilung
der Fluorverbindung auf dor Lederoberfläche zu erreichen.
Eine besonders Bedeutung hinsichtlich dee Verfahrene der Erfin- dung
kommt solchen Fluorverbindungen zu, die einen perfluoreromatischen
Re&t und Amid- oder Urethangruppen aufweisen« Diese
Verbindungen aiehen sehr leicht auf dia Lederfaser auf, besitzen
einen ausreichend niedrigen Schmelzpunkt für die Erzeugung eines zusammenhängenden Schutzfilmes und verbleiben auch bei starker
und fortwährender Abnutzung, wie es beim Gebrauch von Bekleidungotücken
der Pail ist, auf der Faoer,
Sofern man jedoch die Fluorverbindungen nach der Anwendung nicht
vernetzt, oind sie gegenüber chemischen Reinigungsmitteln nicht
besonders recistent. Durch Einbau einer relativ geringen Anzahl
N-Methylolgruppen oder konjugierter !Diengruppierungen in die
Pluorverbindung wird jedoch nach ihrer Anwendung auf das Leder
die Vernetzung ermöglicht, wobei die Widerstandsfähigkeit gegen
chemische Reinigungsmittel τ/esentlick srhöht wirdc
Me Beinpielc erläutern die Erfindung.
Die Versuche werden in einem trockenen Holzfaß von etwa 2t4O m
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Durchmesser und 1,20 m I&nge durchgeführt. Das Paß ist auf hohlen
Bolzen gelagert, durch die eine wäßrige Emulsion oder Suspension in fein vorteilter Form eingesprüht werden kann» Die trokkenenr
pulvsrförmigen Fluorverbindungen werden in einem offenen
Papiersack in das Faß gegebene Das Faß wird mit etwa 41 kg nahe-EU
trockenen Wildleders beschickt (trockenes Leder enthält nor«
malerweise etwa 15 Gew.-»$» Feuchtigkeit) s was etwa 51 m rauher
Oberfläche entspricht ο Das Faß wird mit etwa 15e 5 U/mino gedreht»
DIs Fluorverbindungen werden in-einer Menge von etwa 2,7
ρ
g pro m rauher Oberfläche entweder in trockener Form oder dispergiert
in einer geeigneten Flüssigkeit, angewendet0
Die angewendeten Fluorverbindungen und die Emulsionen bzw. Suspensionen
werden nach Standardverfahren hergestellte Die Emulsion des Beispiels 2 wird so hergestellt, daß man 18,5 Teile
eines festen Urethane (hergestellt gemäß Beispiel 3 der USA«- Patentschrift 3 398 182) zusammen mit 42 Teilen Äthylacetat,
O975 Teilen eines nicht ionischen Emulgators aus Polyoxyäthylen/
Sorbitmonooleat, sowie 0,75 Teilen eines anionischen Emul- '
gatoro aus einem komplexen organischen Phosphorsäureester, in ein ummanteltes, mit Glas ausgekleidetes Reaktionsgefäß von 95 1
Inhalt gibt. Die Mischung wird unter Rühren auf 600C erhitzt»
Dann v/ird die Mischung unter Rühren langsam mit einer auf 600C
vorgewärmten frlinehung aus 63 Teilen Wasser und 0,4 Teilen eines
anionischen, oberflächenaktiven Alkylarylsulfonats versetzt. Die so erhaltene Suspension wird in einer geeigneten Maschine homogenioiert,
bis eine stabile, oremeartige Emulsion entstanden ist*
Die Emulsion wird in daö Reaktionsgefäß zurückgegeben, mit 85
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- ίο ·-
Teilen Wasser verdünnt und auf 65°O erhitzt. Durch allmähliche
Druckverminderung wird das Äthylacetat verdampft, wobei Schaumbildung vermieden wird» Nach dem Erhitzen auf 850C iet das Äthylaoetat
im wesentlichen verdampft. Mit 20 #igem Ammoniumhydroxid
wird die Emulsion auf den pH-Wert 8 eingestellt» Bevor die Emulsion in das Rollfaß eingesprüht wird» wird sie mit '.Yasser auf
einen Featkörpergehalt von 9 °/° verdünnt» Die im einzelnen bei
der Herstellung der wässrigen Emulsionen der Fluorverbindungen verwendeten Emulgatoren haben keine besondere Bedeutung. Ihre
^ Auswahl hängt von der speziellen Fluorverbindung ab, die emulgiert
werden soll, In einigen Fällen erhält man ausgezeichnete Ergebnisse bei alleiniger Verwendung nicht ionischer Emulgatoren
und in anderen fällen ist die Kombination eines nicht ionischen Emulgators mit einem kationischen, oberflächenaktiven Reagens,
wie OgF^-SO2NHG3H6N(CH5)-01, von Vorteil» Im allgemeinen werden
2 bis 12 li'o Emulgator„ bezogen auf das Gewicht der Fluorverbindung,
verwendet. Polymere Latirses werden im allgemeinen gemäß USAο-Patentschrift 3 062 765 hergestellt und auf die gewünschte
Konzentration verdünnt. Pulverförmige Feststoffe werden durch
Trocknen der Lösungen oder Latices bei ungefähr 25 bis 50 C unter vermindertem Druck hergestellte Die so entstandenen Feststoffe
werden in einem Feinmahlgerät auf eine Korngröße von etwa 100 bis unterhalb 2 ^ t mit einer Hauptfraktion zwischen 20 und
-, gemahlen.
Die Ergebnisse der Tabelle I werden durch folgende Prüfverfahren ermittelt:
Die Wasser abweisenden Eisenschaften werden nach dem Sprühver-
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SAD ORIGINAL
- 11 -Tabelle
I
Schmelzpunkt Fluoryerbindung O
P17SO2HiCH5)OH2CH2O-CHH^O5H4-J2OH^ 195
O
2 Ic8I17SO2M (U2II5) CH2CH2OCInJJj0H5OHj 10i-115
2 Ic8I17SO2M (U2II5) CH2CH2OCInJJj0H5OHj 10i-115
3 [O8P ,7ί302·:! O0IL )CH2CH2CChM6H5CHJ " 10i «115
4 [C8PnSO2H(CH5)CH2CH2SHM6H4CiIj1C6H5CH2C6H4J 125
O O
5 Jc8P j 7SO2K ( JH5) CH2CH2CNiJlJ6H4GH2C5H5CH2C6H4NHCa13H57] 85
6 wie Beispiel 5
7 C7P1nCO ,H Or(OH)Cl2 (Werner Komplex) 200
θ C8P17SO3:.; 4 U-425
O
9 C0P17SO2-I(CH3)OH2CH2OScH=CH2 Homopolymer!eat 9i-100
9 C0P17SO2-I(CH3)OH2CH2OScH=CH2 Homopolymer!eat 9i-100
^O v^.e Beispiel 9
1 \ , '.-fit Beiopiel 9
0
12 Copo?.yiaericat aua C3P1 .,SOgN(OH3) 0H2CH2oScH=0H2
12 Copo?.yiaericat aua C3P1 .,SOgN(OH3) 0H2CH2oScH=0H2
und Fiut.ylacrylat (Molverhältnio 90 1 10) 8C-100
Kontrollversuch, ohne Fluorverbindung
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8AD
Tabelle I (Fortsetzung)
abweisende Eigenschaf-
Form der \ Fluorverbindung |
ten Öl |
gegenüber
\Yasser |
Abnutzunga-
beetändißkeit |
|
1 | Pulver | 65 | 80 | 55 |
2 | ψ/ο wässrige Emulsion |
70 | 85 | 55 |
3 | m Pulver |
70 | 80 | 60 |
Pulver | 55 | 90 | 50 | |
P. | 9'/) wässrige Emulsion |
75 | 80 | 50 |
6 | 5'j Lösung JL, Li Vy Mim'J \J \J ^L *T" |
0 | 80 | 0 |
7 | Pulver | 0 | 80 | 0 |
8 | Pulver | 0 | 70 | 0 |
9 | Pulver | 0 | 80 | 0 |
10 | 9',j wässrige Emulsion |
50 | 80 | 50 |
11 | 5'/^ Lösung in O6H4(CP5)2 |
0 | 80 | 0 |
12 | 9/3 v;ässrige Emulsion |
50 | 80 | 50 |
13 | — | 0 | 80 | 0 |
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fahren, gemäß AATOG 22-1952, bestimmt.
Die Öl abweisenden Eigenschaften werden mit dem "3 M Öltest" bestiiaEite
Dieser besteht darin, daß man Tropfen eines Gemisches aus einem Mineralöl (Nu^oI) und n~Heptan auf das Leder bringt
und die Zusammensetzung mit dem höchsten Heptangehalt bestimmt,
die das Leder nicht benetzt« In Tabelle II sind die zwischen 0 und Ί00 liegenden Maßaahlen für die Öl abweisenden Eigenschaften
zusammengestellt, wobei eine höhere Maßaahl eine höhere Ölbeständigkeit
bedeutet.
tabelle II - Ql abweisende Eigenschaften von Wildleder
Maßaahl für Öl VoIο-# n-IIeptan im
abweisende Eigenschaften I'IuJjgJL/n-Heptan - Gemisch
100 50
90 40
80 30
70 20
60 10
50 0
0 keinerlei abweisende Eigenschaften
gegenüber Mineralöl
Die Abnutzungsfestigkeit der Testproben wird durch Wiederholung
des ültests nach 10 maligem Bürsten der Testproben in einer
Richtung mit einer Messingdrahtbürste bestimmt. Dies liefert einen Anhaltspunkt für die Haltbarkeit der Lederausrüstung während
der üblichen Herstellung von Bekleidungsstücken oder
Schuhen und beim Tragen,,
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Ein Vergleich der Versuche 9* >0 und η der Tabelle I vermittelt
einen Einblick in das Verfahren der Erfindung <■ In allen 3· Fällen
wird das gleiche Material verwendet; das ursprünglich in Form
einer Emulsion vorgelegen hat» Ein Teil der Emulsion wird getrocknet und zu einem Teil au einem feinen Pulver vermählen, sum
anderen Teil in XyloXfcexafluorid gelöst- Die polymeren Teilchen
der wässrigen Emulsion haben einen durchschnittlichen Teilohen
durchmesser von unter 2/*-, Wennswie in Beispiel 's O9 eine Emulsion
verwendet wird, ist nach dem Verdampfen des '.Yassers die Oberflä
ehe mit den feinen Partikelchen des fluorhaltigen Materials "bedeckt» Ea hat sich gezeigt, daß dieses spezielle Polymerisat bei
Temperaturen zwischen 95 und t00oG leloht fließt» Durch die intensiven
mechanischen Bewegungen im Rollfaß und durch den ständig wechselnden Kontakt der Lederhäute fließen die Polymerisatpartikel
zusammen und bilden einen im wesentlichen zusainmenhän»
genden Film, der das Leder Fett abweisend machte Dieser Schatz
bleibt auch nach starker Abnutzung erhaltene Wenn da3 gleiche
Polymerisat in Lösung auf das Leder angev/endet wird, erhält man infolge des Eindringens der Lösung in das Leder ein Wildleder
mit nur schwach fett abweisenden Eigenschaften,.
Den Vergleich zwischen der Wirkungsweise der Emulsion ?and der
Lösung zeigen, die Beispiele 5 und 6«, Während man bei Verwendung
der Polyurethan-Emulsion ein ausgezeichnetes Ergebnis, erhält, zeigt die Anwendung der Polyurethan-Lösung keine wahrnehmbare
Verbesserung.
Alis den Beispielen 1, 3 und 4 geht hervor, daß man sogar bei
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Verwendung relativ grobkörnigen Pulvere ausgezeichnete Ergebnisse erhält 9 wenn der Schmelzpunkt des fluorhaltigen Materials unter
2000G liegt. Dagegen erreicht man bei Verwendung höher schmelzenden
Materials (Versuche 7 und 8) nur eine geringe oder keine Verbesserung hinsichtlich der Öl abweisenden Eigenschaften.
Claims (1)
- - 16 PatentansprücheVerfahren zur Herstellung Fett und Wasser abweisender WiId- - lederhäute Auren.Behandeln der Häute mit Fluorverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Fluorverbindung mit einem Schmelzpunkt von unter 200°0 in Teilohenform auf die Wildlederhäute aufbringt.2 ο Verfahren nach Anspruch "!,dadurch geken nzeichnet, daß man die Fluorverbindung in Pulverform verwendet.3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wässrige Emulsion oder Suspension der Fluorverbindung verwendet, deren Wasseranteil nicht über 7 & vorzugsweise zwischen 1,5 und 4 7&, bezogen auf das Gewicht der Lederhäute, beträgt.4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Fluorverbindung mit einem Schmelzpunkt zwischen 50 und 1500C verwendet.5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fluorverbindung in einer Konzentration von mindestens 0,05 7&, bezogen auf das Gewicht der Lederhäute, verwendet.009819/1681COPY
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