DE19526284A1 - Stößel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine - Google Patents

Stößel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine

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DE19526284A1
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Hermann Wiehl
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Description

Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft einen Stößel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftma­ schine mit einem in einer Aufnahmebohrung eines Zylinderkopfes bzw. Maschi­ nenteils oszillierenden hohlzylindrischen Hemd, welches an einer Stirnseite durch einen scheibenförmigen Boden verschlossen ist, der von einem Steuer­ nocken einer Nockenwelle beaufschlagt ist, wobei sich, ausgehend von einer Unterseite des Bodens, konzentrisch zum Hemd eine hohlzylindrische Füh­ rungshülse bzw. ein Führungsabschnitt erstreckt und wobei im Stößel mitein­ ander zusammenwirkende Betätigungs- und Koppelmittel zur wahlweisen Schaltung bzw. Abschaltung des Gaswechselventils vom Nockenhub vorgese­ hen sind.
Hintergrund der Erfindung
Ein derartiger Stößel ist aus der Druckschrift DE-A 29 52 037 vorbekannt. Dieser besteht aus einem tassenförmigen Gehäuse, in dem ein als Platte ausge­ bildetes, radial wirkendes Koppelmittel verläuft. Ist nun ein Entkoppeln der Hubbewegung des Stößel von der Hubkurve des ihn beaufschlagenden Nockens gewünscht, wird die Platte derartig verschoben, daß eine in ihr befindliche Aussparung zu einem Ventilschaft des Gaswechselventils fluchtet. Somit voll­ zieht der Stößel gegen über dem Ventilschaft eine Leerhubbewegung, ohne daß das betreffende Gaswechselventil öffnet. Nachteilig bei dem als gattungsbildend betrachteten Stößel ist es, daß zum einen die Platte gleichzeitig als Koppel- und Betätigungsmittel dient. Somit erfolgt im Koppelzustand des Stößels eine relativ starke Druckbeaufschlagung dieser Platte, wobei gleichzeitig bei ihrer Ver­ schiebebewegung mit starkem Kantenverschleiß zu rechnen ist. Ebenfalls ist festzustellen, daß bei höheren Drehzahlen Schaltprobleme an der Platte auf­ treten können, da bei hohen Drehzahlen relativ hohe Verschiebedrücke not­ wendig sind, um die erforderliche hohe Verschiebegeschwindigkeit der Platte garantieren zu können. Ebenfalls nachteilig ist es bei dem hier betrachteten Stößel, daß dieser im Falle seiner Entkopplung vom Gaswechselventil nach wie vor dem Nockenhub folgt und somit mit erhöhter Reibung und verstärktem Verschleiß zu rechnen ist.
Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Stößel der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei dem die aufgezeigten Nachteile beseitigt sind und insbesondere mit einfachen Mitteln eine Trennung seiner Betätigung von den Koppelmitteln erzielt ist, welcher Stößel gleichzeitig einfach aufgebaut und über alle Drehzahlbereiche hinweg sicher zu betätigen ist.
Zusammenfassung der Erfindung
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Betätigungsmittel als wenigstens ein radial zwischen Hemd und Führungshülse angeordneter und in zumindest eine Verschieberichtung über Hydraulikmitteldruck sekantenartig verlagerbarer Kolben hergestellt sind, der als Schwenkantrieb für eine um die Stößelachse verdrehbare Hülse dient, daß in der Führungshülse ein relativ zum Boden axial beweglicher und federbeaufschlagter Druckkolben geführt ist, der an seiner vom Boden abgewandten Stirnseite zumindest mittelbar mit dem Gaswechselventil kommuniziert, daß die Hülse mit einem mit dem Druckkol­ ben verdrehfest verbundenen Stift als Koppelmittel versehen ist, daß die Füh­ rungshülse zumindest eine Schaltkulisse aufweist, die von dem Stift durchragt ist, welche Schaltkulisse aus einem parallel zur Stößelachse verlaufenden Langloch und je einem beidendigen sowie in Umfangsrichtung sich erstrecken­ den Absatz für den Stift besteht und daß ein Axialabstand der beiden Absätze zueinander im Maß der gewünschten Abschalthöhe des Stößels vom Nocken­ hub ausgeführt ist.
Durch diese Maßnahmen ist mit einfachen Mitteln eine Trennung der Betäti­ gungsmittel (Kolben) von den Koppelmitteln (Stift) geschaffen. Somit ist für alle Betriebsbedingungen garantiert, daß die Kolben als Betätigungsmittel relativ leicht beaufschlagbar sind, weil auf diese nur in geringem Maße bzw. gar nicht die mit dem Ventilhub verbundenen und in Stößellängsrichtung wirkenden Kräfte einwirken. Lediglich der Stift als Koppelmittel ist von diesen Kräften beaufschlagt. Somit treten auch nicht mehr die eingangs beim Stand der Technik aufgezeigten Verschleißprobleme am Koppelmittel auf, wie beispielsweise Kantenverschleiß. Über die Absätze für den Stift (unterer Absatz-Koppelstel­ lung; oberer Absatz-Entkoppelstellung) ist eine sichere Arretierung der Stößel­ bauteile für den jeweiligen Schaltzustand geschaffen. Denkbar und mit vom Schutzumfang dieser Erfindung eingeschlossen ist auch eine Lösung, bei der anstatt des Druckkolbens das Gaswechselventil selbst in der Führungshülse bzw. dem Führungsabschnitt des Stößels aufgenommen ist.
In Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, in der Hülse für den Stift ebenfalls ein Langloch anzuordnen. Somit ist garantiert, daß bei der Abschaltbe­ wegung des Druckkolbens dieser ungehindert trotz seiner Drehbeaufschlagung über den Stift die Axialbewegung ausführen kann.
Vorteilhaft weisen die Absätze der Schaltkulisse einen Axialabstand auf, welcher einem vollständigen Nockenhub entspricht, so daß das betreffende Gaswechsel­ ventil im gewünschten Fall vollständig geschlossen bleiben kann. Denkbar ist es jedoch auch, über die Wahl des Abstandes der Absätze nur ein teilweises bzw. minimales Öffnen des Gaswechselventils zu erzielen, so wie dies schon mehrfach im Stand der Technik beschrieben ist.
Durch die Z-förmige Ausbildung der Schaltkulisse ist mit einfachen Mitteln eine sichere Fixierung des Stiftes in seinen Koppelpositionen über die Absätze geschaffen.
In weiterer Konkretisierung der Erfindung ist es beschrieben, den nockenseitigen Absatz der Schaltkulisse in Nockenrichtung weisend leicht schräg zum Langloch der Aussparung anzuordnen. Durch diese Ausgestaltung erfährt der Stößel für seinen Entkoppelzustand eine zusätzliche Hubbewegung in nockenferne Rich­ tung, so daß während des Entkoppelzustandes eine vollkommene triebliche Entkopplung des Stößels vom Steuernocken geschaffen ist und somit mit noch weniger Verschleiß und Geräuschentwicklung gerechnet werden muß.
Um eine relativ geringe Beaufschlagung des Stiftes als Koppelmittel zu schaffen, ist es vorteilhaft, in der Führungshülse zwei sich diametral gegenüberliegende Schaltkulissen zu applizieren.
Eine einfache Möglichkeit einer Anordnung des Kolbens geht aus einem weite­ ren Unteranspruch hervor. Wird dieser beispielsweise in einen Radialabschnitt der Führungshülse eingebaut, so ist der Montage- und Fertigungsaufwand für den gesamten Stößel relativ gering. Als einfache Verbindungsmöglichkeit des Kolbens als Betätigungsmittel mit dem Stift als Koppelmittel bietet sich ein vom Kolben parallel zur Axiallinie erstreckender Stift an, welcher in einen nockensei­ tigen Radialansatz der Hülse eingreift.
Die gesamte Führungshülse wird mit ihrem Radialabschnitt in weiterer zweck­ mäßiger Ausgestaltung der Erfindung über einen das Hemd radial nach innen überragenden Sicherungskörper in nockenferne Richtung fixiert. Dieser Siche­ rungskörper könnte beispielsweise ein einfacher Sicherungsring sein, jedoch ist es auch denkbar, die Führungshülse über vom Hemd selbst ausgehende Nasen oder ähnliche Vorsprünge zu sichern. Ebenfalls ist es denkbar, den Radialansatz der Führungshülse kraftschlüssig an einer Innenmantelfläche des Hemdes zu befestigen.
Ebenso ist es jedoch in Ausgestaltung der Erfindung denkbar, sofern der Radia­ lansatz der Führungshülse über das obengenannte Sicherungsteil in nockenferne Richtung gesichert ist, diesen Radialansatz in Umfangsrichtung durch ein vom Hemd ausgehendes Sicherungsteil (Zylinderteil) zu sichern. Dieses Sicherungs­ teil kann gleichzeitig das Hemd radial nach außen derartig überragen, daß für den Stößel eine Verdrehsicherung in seiner Aufnahme im Zylinderkopf bzw. Maschinenteil geschaffen ist. Somit kann am Stößel auf aufwendige Ringnuten zur Ölzuleitung verzichtet werden, welche den Fertigungsaufwand unnötig erhöhen. Ebenfalls ist es durch den verdrehgesicherten Einbau dann möglich, den Boden des Stößels in Nockenwellenrichtung betrachtet zylindrisch auszu­ führen, wodurch sich dessen Aufstandsfläche für den Nocken erhöht und es somit möglich ist, den Stößeldurchmesser weiter zu verringern.
In weiterer Fortbildung der Erfindung ist es vorgesehen, am Radialabschnitt der Führungshülse radial außen einen sich in nockenferne Richtung erstreckenden Ringansatz anzuformen. Durch diesen Ringansatz ist mit einfachen Mitteln eine Aufnahme für den Radialansatz der Hülse geschaffen.
Gleichzeitig sind gewichtsminimierende Maßnahmen vorgesehen. So kann nach der Erfindung der Radialabschnitt der Führungshülse bodenseitig wenigstens eine Aussparung (in Umfangsrichtung gesehen außerhalb des Kolbens) auf­ weisen.
Schließlich ist es ein wesentliches Merkmal der Erfindung, daß der Kolben als Betätigungsmittel in Koppelrichtung über Federkraft (beispielsweise eine die Hülse umschließende Spiralfeder) und in Entkoppelrichtung über Hydraulik­ mitteldruck beaufschlagt wird. Durch diese Ausgestaltung ist gesichert, daß beispielsweise bei Motorstart und somit noch nicht anliegendem Hydraulik­ mitteldruck ein Öffnen des betreffenden Gaswechselventils und somit ein Starten der betreffenden Brennkraftmaschine ermöglicht ist. Denkbar ist es in Abhängigkeit des jeweiligen Anwendungsfalles jedoch auch, die betreffenden Beaufschlagungsmittel für den Kolben für die eben genannten Anwendungsfälle auszutauschen.
Eine Anwendung des hier vorgestellten erfindungsgemäßen Stößels kann sich beispielsweise auf Ventiltriebe beziehen, bei denen eine vollständige Zylinder­ abschaltung gewünscht ist. Denkbar ist jedoch auch eine Anwendung bei Mehrventiltechnik, bei welcher bei mehreren gleichwirkenden Gaswechselventi­ len zumindest eines geschlossen bleiben soll, wobei dann über den verbleiben­ den Gaswechselquerschnitt, insbesondere bei niedriger Drehzahl und Last, der Füllungsgrad im Zylinder verbessert wird.
Die Erfindung ist nicht nur auf die Merkmale ihrer Ansprüche beschränkt. Denkbar und vorgesehen sind auch Kombinationsmöglichkeiten einzelner Anspruchsmerkmale und Kombinationsmöglichkeiten einzelner Anspruchs­ merkmale mit dem in den Vorteilsangaben und zum Ausgestaltungsbeispiel offenbarten.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Stößel,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Stößel nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht auf die Führungshülse im Bereich ihrer Schaltkulisse und
Fig. 4 einen Schnitt nach der Schnittlinie IV-IV der Fig. 3.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
Aus Fig. 1 geht ein Stößel 1 hervor. Dieser ist hier mit seinem hohlzylin­ drischen Hemd 2 in einer nicht dargestellten Aufnahmebohrung eines Zylin­ derkopfes axial beweglich geführt. Eine Stirnseite 3 des Stößels 1 ist durch einen scheibenförmigen Boden 4 verschlossen. Von einer Unterseite 5 des Bodens 4 geht konzentrisch zum Hemd 2 eine hohlzylindrische Führungshülse 6 aus. Diese Führungshülse 6 weist im Bodenbereich einen Radialabschnitt 7 auf. In der Führungshülse 6 verläuft ein relativ zum Boden 4 axial beweglicher Druckkolben 8. Dieser Druckkolben 8 kommuniziert mit seiner nockenfernen Stirnseite 9 mit einem Ende eines nicht dargestellten Gaswechselventils. Der Stößel 1 wird dabei im Hubsinn von einem Steuernocken 10 einer Nockenwelle 11 an seinem Boden 4 beaufschlagt.
Der Radialabschnitt 7 der Führungshülse 6 ist fest im Stößel 1 angeordnet. Hierfür ist an einer Innenseite 12 des Hemdes 2 ein Sicherungsring 13 angeord­ net, auf den sich der Radialabschnitt 7 in nockenferne Richtung abstützt. Eine Verdrehsicherung für den Radialabschnitt 7 der Führungshülse 6 ist nach Fig. 1 dadurch geschaffen, daß im Hemd 2 auf Höhe des Radialabschnitts 7 ein das Hemd 2 radial nach innen überragender und als Zylinderteil ausgebildeter Sicherungskörper 14 verläuft. Denkbar ist es für diese Ausgestaltung jedoch auch, daß der Radialabschnitt 7 mit Führungshülse 6 einteilig mit dem Hemd 2 bzw. Boden 4 verbunden ist.
Im Radialabschnitt 7 verläuft in einer Bohrung 15 ein Kolben 16 als Betätigungs­ mittel. Die Bohrung 15 ist hierbei senkantenartig im Stößel 1, zwischen Hemd 2 und Führungshülse 6 liegend, angeordnet. Vom Kolben 16 erstreckt sich in nockenferne Richtung und parallel zur Stößelachse ein Stift 17 als Verbindungs­ mittel. Gleichzeitig ist die Führungshülse 6 von einer verdrehbaren Hülse 18 umschlossen. Diese Hülse 18 weist im Bereich des Radialabschnitts 7 einen Radialansatz 19 auf. Der mit dem Kolben 16 verbundene Stift 17 greift anderer­ seits in ein sich in Radialrichtung erstreckendes Langloch 20 des Radialansatzes 19. Das Langloch 20 umschließt dabei in Umfangsrichtung den Stift 17 und weist eine Radialerstreckung auf, die zumindest der Radialauswanderung des Stiftes 17 bei seiner Drehbewegung um die Stößelachse entspricht.
In einem sich parallel zur Stößelachse erstreckenden weiteren Langloch 21 der Hülse 18 verläuft ein Stift 22. Dieser Stift 22 kann beispielsweise ein Vierkant­ profil aufweisen (nicht näher dargestellt). Er durchragt in später zu erläuternder Art und Weise eine Schaltkulisse 23 der Führungshülse 6. Gleichzeitig ist der Stift 22 durch eine Bohrung 24 des Druckkolbens 8 geführt.
Wie Fig. 3 zeigt, besteht die Schaltkulisse 23 der Führungshülse 6 aus einem parallel zur Stößelachse verlaufenden Langloch 25 mit je einem (hier spiegel­ bildlich Z-förmig) Absatz 26 und 27. In diesen Absätzen 26, 27 verläuft der Stift 22 im Koppel- bzw. Entkoppelzustand des Stößels 1. Die Führungshülse 6 nach Fig. 3 ist dabei in Seitenansicht nach der linken Bildhälfte der Fig. 1 darge­ stellt.
Der Kolben 16 ist, wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, über Hydraulikmittel, welches über eine das Hemd 2 schneidende Zuführbohrung 28 zuleitbar ist, in eine Richtung verschiebbar. Zur Beaufschlagung des Kolbens 16 entgegen dem Hydraulikmitteldruck ist es vorgesehen, diesen Kolben 16 über die Kraft einer hier als Spiralfeder ausgebildeten Feder 29 (s. Fig. 1) zu beaufschlagen. Diese Feder 29 umschließt die Hülse 18 und ist in nockenferne Richtung gesehen unterhalb des Radialansatzes 19 angeordnet. Dabei ist die Feder 29 einenends am Radialansatz 19 befestigt und anderenends (nicht näher dargestellt) gegen­ über dem Hemd 2 fixiert. Somit beaufschlagt die Feder 29 den Radialansatz 19 der Hülse 18 im Verdrehsinn entgegen Hydraulikmitteldruck. Denkbar ist auch eine beidseitige Beaufschlagung des Kolbens 16 mit Hydraulikmitteldruck bzw. eine anders geartete Verschiebung dieses Kolbens 16, beispielsweise elektro­ magnetisch oder ähnlich.
Nach Fig. 1 ist der Stößel 1 in seiner Koppelposition gezeigt, d. h. er überträgt vollständig den Hub des Steuernockens 10 auf das Gaswechselventil. Hierbei verläuft der Stift 22 in dem unteren Absatz 26 der Schaltkulisse 23. Ist nun ein Abschalten des Gaswechselventils von der Hubbewegung des Steuernockens gewünscht, wird über die Zuführbohrung 28 Hydraulikmittel in eine Druckkam­ mer 30 (s. Fig. 2) vor den Kolben 16 geleitet. Der Kolben 16 wird im Stößel 1 sekantenartig verschoben. Da der Kolben 16 mit dem Stift 17 in das Langloch 20 des Radialansatzes 19 eingreift, wird die Hülse 18 entgegen der Kraft der Feder 29 hier im Uhrzeigersinn verdreht. Somit wird der Stift 22 aus seinem Absatz 26 der Schaltkulisse 23 in Richtung zum Langloch 25 verschoben. Durch den Hub des Steuernockens 10 wird nun der Druckkolben 8 mit aufsitzendem und nicht dargestellten Gaswechselventil relativ zum Boden 4 bewegt. Dabei verschiebt sich der Stift 22, welcher fest mit dem Druckkolben 8 verbunden ist, im Langloch 25 ebenfalls in Bodenrichtung. Da der Stift 22 über die hydrauli­ sche Drehbeaufschlagung, ausgehend vom Kolben 16, vorgespannt ist, bewegt sich dieser Stift 22 bei axialem Erreichen des weiteren (oberen) Langlochs 27 in dieses Langloch 27 und verharrt dort unter anliegendem Hydraulikmitteldruck. Somit ist der Stößel 1 im Maß eines vollständigen Hubes des Steuernockens 10 vom Steuernocken 10 physisch entkoppelt und folgt dessen Hubbewegung nicht mehr.
Um auch einen Minimalkontakt des Bodens 4 des Stößels 1 mit einer Spitze des Steuernockens 10 auszuschließen, ist es vorgesehen (s. Fig. 3), den nockensei­ tigen Absatz 27 der Schaltkulisse 23 in Nockenrichtung weisend leicht schräg zum Langloch 23 zu positionieren. Wird nun der Stift 22 bei Nockenhub in dieses Langloch 27 zum Zwecke eines Abschaltens des Gaswechselventils eingeführt, erfährt der Stößel 1 eine zusätzliche Hubverstellung in nockenferne Richtung und ist somit vollständig vom Steuernocken 10 entkoppelt.
Der Radialansatz 19 der Hülse 18 kann, wie aus Fig. 1 ersichtlich, innerhalb eines Ringansatzes 31 des Radialabschnitts 7 angeordnet sein. Ebenfalls wird als ergänzende Angabe zum Verständnis der Zeichnung darauf verwiesen, daß der Druckkolben 8 in der Führungshülse 6 gegenüber dem Boden 4 über die Kraft zumindest einer Druckfeder 32 angefedert sein kann. Auch kann im Boden­ bereich eine verschleißarme Nockenanlaufplatte 33, beispielsweise aus einem keramischen Werkstoff bzw. aus gehärtetem Stahl, appliziert sein. Zusätzlich ist den Fig. 1 und 2 entnehmbar, daß der Radialabschnitt 7 in Bodenrichtung wenigstens eine Aussparung 34 zum Zwecke der Masseersparnis aufweisen kann.
Bezugszeichenliste
1 Stößel
2 Hemd
3 Stirnseite
4 Boden
5 Unterseite
6 Führungshülse
7 Radialabschnitt
8 Druckkolben
9 Stirnseite
10 Steuernocken
11 Nockenwelle
12 Innenseite
13 Sicherungsring
14 Sicherungskörper
15 Bohrung
16 Kolben
17 Stift
18 Hülse
19 Radialansatz
20 Langloch
21 Langloch
22 Stift
23 Schaltkulisse
24 Bohrung
25 Langloch
26 Absatz
27 Absatz
28 Zuführbohrung
29 Feder
30 Druckkammer
31 Ringansatz
32 Druckfeder
33 Nockenanlaufplatte
34 Aussparung

Claims (15)

1. Stößel (1) für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit einem in einer Aufnahmebohrung eines Zylinderkopfes bzw. Maschinenteils oszillierenden hohlzylindrischen Hemd (2), welches an einer Stirnseite (3) durch einen schei­ benförmigen Boden (4) verschlossen ist, der von einem Steuernocken (10) einer Nockenwelle (11) beaufschlagt ist, wobei sich, ausgehend von einer Unterseite (5) des Bodens (4), konzentrisch zum Hemd (2) eine hohlzylindrische Führungs­ hülse (6) bzw. ein Führungsabschnitt erstreckt und wobei im Stößel (1) mitein­ ander zusammenwirkende Betätigungs- und Koppelmittel zur wahlweisen Schaltung bzw. Abschaltung des Gaswechselventils vom Nockenhub vorgese­ hen sind, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß die Betätigungsmittel als wenigstens ein radial zwischen Hemd (2) und Führungshülse (6) angeordneter und in zumindest eine Verschieberichtung über Hydraulikmitteldruck sekantenartig verlagerbarer Kolben (16) hergestellt sind, der als Schwenkantrieb für eine um die Stößelachse verdrehbare Hülse (18) dient,
  • - daß in der Führungshülse (6) ein relativ zum Boden (4) axial beweglicher und federbeaufschlagter Druckkolben (8) geführt ist, der an seiner vom Boden (4) abgewandten Stirnseite (9) zumindest mittelbar mit dem Gaswechselventil kommuniziert,
  • - daß die Hülse (18) mit einem mit dem Druckkolben (8) verdrehfest verbunde­ nen Stift (22) als Koppelmittel versehen ist,
  • - daß die Führungshülse (6) zumindest eine Schaltkulisse (23) aufweist, die von dem Stift (22) durchragt ist, welche Schaltkulisse (23) aus einem parallel zur Stößelachse verlaufenden Langloch (25) und je einem beidendigen sowie in Umfangsrichtung sich erstreckenden Absatz (26, 27) für den Stift (22) besteht und
  • - daß ein Axialabstand der beiden Absätze (26, 27) zueinander im Maß der gewünschten Abschalthöhe des Stößels (1) vom Nockenhub ausgeführt ist.
2. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (22) in der Hülse (18) in einem parallel zur Stößelachse verlaufenden Langloch (21) an­ geordnet ist, dessen minimale Erstreckung durch die gewünschte Abschalthöhe des Stößels (1) vom Nockenhub determiniert ist.
3. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Axialabstand der Absätze (26, 27) einem vollständigen Nockenhub entspricht.
4. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltkulisse (23) mit ihren Absätzen (26, 27) annähernd Z-förmig bzw. spiegelbildlich Z-förmig ausgebildet ist.
5. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nockenseitige Absatz (27) in Nockenrichtung weisend leicht schräg zum Langloch (25) der Schaltkulisse (23) verläuft.
6. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Führungshülse (6) zwei sich diametral gegenüberliegende Schaltkulissen (23) appliziert sind.
7. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (16) in Bodennähe des Stößels (1) eingebaut ist, wobei der Kolben (16) mit der Hülse (18) über wenigstens einen diesen parallel zur Stößelachse in nockenferne Richtung überragenden Stift (17) verbunden ist, welcher in einen nockenseitigen Radialansatz (19) der Hülse (18) formschlüssig eingreift, wobei in diesem Radia­ lansatz (19) ein sich in etwa in Radialrichtung erstreckendes Langloch (20) ver­ läuft.
8. Stößel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Radialansatz (19) der Hülse (18) im Verdrehsinn von einem Ende einer Feder (29) beaufschlagt ist, die den Kolben (16) über den Stift (17) gegen Hydraulikmitteldruck beaufschlagt und anderenends gegenüber dem Hemd (2) abgestützt ist.
9. Stößel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (29) als Spiralfeder ausgebildet ist, welche die Hülse (18) umschließt.
10. Stößel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (16) in einem Radialabschnitt (7) der Führungshülse (6) verläuft, wobei dieser Radialab­ schnitt (7) in nockenferne Richtung über einen mit der Innenseite (12) des Hem­ des (2) verbundenen Sicherungsring (13) fixiert ist.
11. Stößel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lagefixierung des Radialabschnitts (7) der Führungshülse (6) in Umfangsrichtung über einen das Hemd (2) radial nach innen überragenden Sicherungskörper (14) hergestellt ist.
12. Stößel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungs­ körper (14) als Zylinderteil hergestellt ist, welcher beidseitig das Hemd (2) über­ ragt und radial außen in einer Längsnut des Zylinderkopfes verläuft.
13. Stößel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Radialabschnitt (7) der Führungshülse (6) radial außen einen sich an der Innenseite (12) des Hemdes (2) in nockenferne Richtung erstreckenden Ringansatz (31) aufweist, der den Radialansatz (19) der Hülse (18) umfaßt.
14. Stößel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Radialabschnitt (7) bodenseitig zumindest eine Aussparung (34) aufweist.
15. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (16) in Koppelrichtung über Federkraft und in Entkoppelrichtung über Hydraulikmittel­ druck beaufschlagt ist.
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