DE19526284A1 - Stößel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Stößel für einen Ventiltrieb einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stößel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftma
schine mit einem in einer Aufnahmebohrung eines Zylinderkopfes bzw. Maschi
nenteils oszillierenden hohlzylindrischen Hemd, welches an einer Stirnseite
durch einen scheibenförmigen Boden verschlossen ist, der von einem Steuer
nocken einer Nockenwelle beaufschlagt ist, wobei sich, ausgehend von einer
Unterseite des Bodens, konzentrisch zum Hemd eine hohlzylindrische Füh
rungshülse bzw. ein Führungsabschnitt erstreckt und wobei im Stößel mitein
ander zusammenwirkende Betätigungs- und Koppelmittel zur wahlweisen
Schaltung bzw. Abschaltung des Gaswechselventils vom Nockenhub vorgese
hen sind.
Ein derartiger Stößel ist aus der Druckschrift DE-A 29 52 037 vorbekannt.
Dieser besteht aus einem tassenförmigen Gehäuse, in dem ein als Platte ausge
bildetes, radial wirkendes Koppelmittel verläuft. Ist nun ein Entkoppeln der
Hubbewegung des Stößel von der Hubkurve des ihn beaufschlagenden Nockens
gewünscht, wird die Platte derartig verschoben, daß eine in ihr befindliche
Aussparung zu einem Ventilschaft des Gaswechselventils fluchtet. Somit voll
zieht der Stößel gegen über dem Ventilschaft eine Leerhubbewegung, ohne daß
das betreffende Gaswechselventil öffnet. Nachteilig bei dem als gattungsbildend
betrachteten Stößel ist es, daß zum einen die Platte gleichzeitig als Koppel- und
Betätigungsmittel dient. Somit erfolgt im Koppelzustand des Stößels eine relativ
starke Druckbeaufschlagung dieser Platte, wobei gleichzeitig bei ihrer Ver
schiebebewegung mit starkem Kantenverschleiß zu rechnen ist. Ebenfalls ist
festzustellen, daß bei höheren Drehzahlen Schaltprobleme an der Platte auf
treten können, da bei hohen Drehzahlen relativ hohe Verschiebedrücke not
wendig sind, um die erforderliche hohe Verschiebegeschwindigkeit der Platte
garantieren zu können. Ebenfalls nachteilig ist es bei dem hier betrachteten
Stößel, daß dieser im Falle seiner Entkopplung vom Gaswechselventil nach wie
vor dem Nockenhub folgt und somit mit erhöhter Reibung und verstärktem
Verschleiß zu rechnen ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Stößel der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, bei dem die aufgezeigten Nachteile beseitigt
sind und insbesondere mit einfachen Mitteln eine Trennung seiner Betätigung
von den Koppelmitteln erzielt ist, welcher Stößel gleichzeitig einfach aufgebaut
und über alle Drehzahlbereiche hinweg sicher zu betätigen ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Betätigungsmittel
als wenigstens ein radial zwischen Hemd und Führungshülse angeordneter und
in zumindest eine Verschieberichtung über Hydraulikmitteldruck sekantenartig
verlagerbarer Kolben hergestellt sind, der als Schwenkantrieb für eine um die
Stößelachse verdrehbare Hülse dient, daß in der Führungshülse ein relativ zum
Boden axial beweglicher und federbeaufschlagter Druckkolben geführt ist, der
an seiner vom Boden abgewandten Stirnseite zumindest mittelbar mit dem
Gaswechselventil kommuniziert, daß die Hülse mit einem mit dem Druckkol
ben verdrehfest verbundenen Stift als Koppelmittel versehen ist, daß die Füh
rungshülse zumindest eine Schaltkulisse aufweist, die von dem Stift durchragt
ist, welche Schaltkulisse aus einem parallel zur Stößelachse verlaufenden
Langloch und je einem beidendigen sowie in Umfangsrichtung sich erstrecken
den Absatz für den Stift besteht und daß ein Axialabstand der beiden Absätze
zueinander im Maß der gewünschten Abschalthöhe des Stößels vom Nocken
hub ausgeführt ist.
Durch diese Maßnahmen ist mit einfachen Mitteln eine Trennung der Betäti
gungsmittel (Kolben) von den Koppelmitteln (Stift) geschaffen. Somit ist für alle
Betriebsbedingungen garantiert, daß die Kolben als Betätigungsmittel relativ
leicht beaufschlagbar sind, weil auf diese nur in geringem Maße bzw. gar nicht
die mit dem Ventilhub verbundenen und in Stößellängsrichtung wirkenden
Kräfte einwirken. Lediglich der Stift als Koppelmittel ist von diesen Kräften
beaufschlagt. Somit treten auch nicht mehr die eingangs beim Stand der Technik
aufgezeigten Verschleißprobleme am Koppelmittel auf, wie beispielsweise
Kantenverschleiß. Über die Absätze für den Stift (unterer Absatz-Koppelstel
lung; oberer Absatz-Entkoppelstellung) ist eine sichere Arretierung der Stößel
bauteile für den jeweiligen Schaltzustand geschaffen. Denkbar und mit vom
Schutzumfang dieser Erfindung eingeschlossen ist auch eine Lösung, bei der
anstatt des Druckkolbens das Gaswechselventil selbst in der Führungshülse
bzw. dem Führungsabschnitt des Stößels aufgenommen ist.
In Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, in der Hülse für den Stift
ebenfalls ein Langloch anzuordnen. Somit ist garantiert, daß bei der Abschaltbe
wegung des Druckkolbens dieser ungehindert trotz seiner Drehbeaufschlagung
über den Stift die Axialbewegung ausführen kann.
Vorteilhaft weisen die Absätze der Schaltkulisse einen Axialabstand auf, welcher
einem vollständigen Nockenhub entspricht, so daß das betreffende Gaswechsel
ventil im gewünschten Fall vollständig geschlossen bleiben kann. Denkbar ist
es jedoch auch, über die Wahl des Abstandes der Absätze nur ein teilweises
bzw. minimales Öffnen des Gaswechselventils zu erzielen, so wie dies schon
mehrfach im Stand der Technik beschrieben ist.
Durch die Z-förmige Ausbildung der Schaltkulisse ist mit einfachen Mitteln eine
sichere Fixierung des Stiftes in seinen Koppelpositionen über die Absätze
geschaffen.
In weiterer Konkretisierung der Erfindung ist es beschrieben, den nockenseitigen
Absatz der Schaltkulisse in Nockenrichtung weisend leicht schräg zum Langloch
der Aussparung anzuordnen. Durch diese Ausgestaltung erfährt der Stößel für
seinen Entkoppelzustand eine zusätzliche Hubbewegung in nockenferne Rich
tung, so daß während des Entkoppelzustandes eine vollkommene triebliche
Entkopplung des Stößels vom Steuernocken geschaffen ist und somit mit noch
weniger Verschleiß und Geräuschentwicklung gerechnet werden muß.
Um eine relativ geringe Beaufschlagung des Stiftes als Koppelmittel zu schaffen,
ist es vorteilhaft, in der Führungshülse zwei sich diametral gegenüberliegende
Schaltkulissen zu applizieren.
Eine einfache Möglichkeit einer Anordnung des Kolbens geht aus einem weite
ren Unteranspruch hervor. Wird dieser beispielsweise in einen Radialabschnitt
der Führungshülse eingebaut, so ist der Montage- und Fertigungsaufwand für
den gesamten Stößel relativ gering. Als einfache Verbindungsmöglichkeit des
Kolbens als Betätigungsmittel mit dem Stift als Koppelmittel bietet sich ein vom
Kolben parallel zur Axiallinie erstreckender Stift an, welcher in einen nockensei
tigen Radialansatz der Hülse eingreift.
Die gesamte Führungshülse wird mit ihrem Radialabschnitt in weiterer zweck
mäßiger Ausgestaltung der Erfindung über einen das Hemd radial nach innen
überragenden Sicherungskörper in nockenferne Richtung fixiert. Dieser Siche
rungskörper könnte beispielsweise ein einfacher Sicherungsring sein, jedoch ist
es auch denkbar, die Führungshülse über vom Hemd selbst ausgehende Nasen
oder ähnliche Vorsprünge zu sichern. Ebenfalls ist es denkbar, den Radialansatz
der Führungshülse kraftschlüssig an einer Innenmantelfläche des Hemdes zu
befestigen.
Ebenso ist es jedoch in Ausgestaltung der Erfindung denkbar, sofern der Radia
lansatz der Führungshülse über das obengenannte Sicherungsteil in nockenferne
Richtung gesichert ist, diesen Radialansatz in Umfangsrichtung durch ein vom
Hemd ausgehendes Sicherungsteil (Zylinderteil) zu sichern. Dieses Sicherungs
teil kann gleichzeitig das Hemd radial nach außen derartig überragen, daß für
den Stößel eine Verdrehsicherung in seiner Aufnahme im Zylinderkopf bzw.
Maschinenteil geschaffen ist. Somit kann am Stößel auf aufwendige Ringnuten
zur Ölzuleitung verzichtet werden, welche den Fertigungsaufwand unnötig
erhöhen. Ebenfalls ist es durch den verdrehgesicherten Einbau dann möglich,
den Boden des Stößels in Nockenwellenrichtung betrachtet zylindrisch auszu
führen, wodurch sich dessen Aufstandsfläche für den Nocken erhöht und es
somit möglich ist, den Stößeldurchmesser weiter zu verringern.
In weiterer Fortbildung der Erfindung ist es vorgesehen, am Radialabschnitt der
Führungshülse radial außen einen sich in nockenferne Richtung erstreckenden
Ringansatz anzuformen. Durch diesen Ringansatz ist mit einfachen Mitteln eine
Aufnahme für den Radialansatz der Hülse geschaffen.
Gleichzeitig sind gewichtsminimierende Maßnahmen vorgesehen. So kann nach
der Erfindung der Radialabschnitt der Führungshülse bodenseitig wenigstens
eine Aussparung (in Umfangsrichtung gesehen außerhalb des Kolbens) auf
weisen.
Schließlich ist es ein wesentliches Merkmal der Erfindung, daß der Kolben als
Betätigungsmittel in Koppelrichtung über Federkraft (beispielsweise eine die
Hülse umschließende Spiralfeder) und in Entkoppelrichtung über Hydraulik
mitteldruck beaufschlagt wird. Durch diese Ausgestaltung ist gesichert, daß
beispielsweise bei Motorstart und somit noch nicht anliegendem Hydraulik
mitteldruck ein Öffnen des betreffenden Gaswechselventils und somit ein
Starten der betreffenden Brennkraftmaschine ermöglicht ist. Denkbar ist es in
Abhängigkeit des jeweiligen Anwendungsfalles jedoch auch, die betreffenden
Beaufschlagungsmittel für den Kolben für die eben genannten Anwendungsfälle
auszutauschen.
Eine Anwendung des hier vorgestellten erfindungsgemäßen Stößels kann sich
beispielsweise auf Ventiltriebe beziehen, bei denen eine vollständige Zylinder
abschaltung gewünscht ist. Denkbar ist jedoch auch eine Anwendung bei
Mehrventiltechnik, bei welcher bei mehreren gleichwirkenden Gaswechselventi
len zumindest eines geschlossen bleiben soll, wobei dann über den verbleiben
den Gaswechselquerschnitt, insbesondere bei niedriger Drehzahl und Last, der
Füllungsgrad im Zylinder verbessert wird.
Die Erfindung ist nicht nur auf die Merkmale ihrer Ansprüche beschränkt.
Denkbar und vorgesehen sind auch Kombinationsmöglichkeiten einzelner
Anspruchsmerkmale und Kombinationsmöglichkeiten einzelner Anspruchs
merkmale mit dem in den Vorteilsangaben und zum Ausgestaltungsbeispiel
offenbarten.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Stößel,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Stößel nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht auf die Führungshülse im Bereich ihrer
Schaltkulisse und
Fig. 4 einen Schnitt nach der Schnittlinie IV-IV der Fig. 3.
Aus Fig. 1 geht ein Stößel 1 hervor. Dieser ist hier mit seinem hohlzylin
drischen Hemd 2 in einer nicht dargestellten Aufnahmebohrung eines Zylin
derkopfes axial beweglich geführt. Eine Stirnseite 3 des Stößels 1 ist durch
einen scheibenförmigen Boden 4 verschlossen. Von einer Unterseite 5 des
Bodens 4 geht konzentrisch zum Hemd 2 eine hohlzylindrische Führungshülse
6 aus. Diese Führungshülse 6 weist im Bodenbereich einen Radialabschnitt 7
auf. In der Führungshülse 6 verläuft ein relativ zum Boden 4 axial beweglicher
Druckkolben 8. Dieser Druckkolben 8 kommuniziert mit seiner nockenfernen
Stirnseite 9 mit einem Ende eines nicht dargestellten Gaswechselventils. Der
Stößel 1 wird dabei im Hubsinn von einem Steuernocken 10 einer Nockenwelle
11 an seinem Boden 4 beaufschlagt.
Der Radialabschnitt 7 der Führungshülse 6 ist fest im Stößel 1 angeordnet.
Hierfür ist an einer Innenseite 12 des Hemdes 2 ein Sicherungsring 13 angeord
net, auf den sich der Radialabschnitt 7 in nockenferne Richtung abstützt. Eine
Verdrehsicherung für den Radialabschnitt 7 der Führungshülse 6 ist nach Fig.
1 dadurch geschaffen, daß im Hemd 2 auf Höhe des Radialabschnitts 7 ein das
Hemd 2 radial nach innen überragender und als Zylinderteil ausgebildeter
Sicherungskörper 14 verläuft. Denkbar ist es für diese Ausgestaltung jedoch
auch, daß der Radialabschnitt 7 mit Führungshülse 6 einteilig mit dem Hemd 2
bzw. Boden 4 verbunden ist.
Im Radialabschnitt 7 verläuft in einer Bohrung 15 ein Kolben 16 als Betätigungs
mittel. Die Bohrung 15 ist hierbei senkantenartig im Stößel 1, zwischen Hemd
2 und Führungshülse 6 liegend, angeordnet. Vom Kolben 16 erstreckt sich in
nockenferne Richtung und parallel zur Stößelachse ein Stift 17 als Verbindungs
mittel. Gleichzeitig ist die Führungshülse 6 von einer verdrehbaren Hülse 18
umschlossen. Diese Hülse 18 weist im Bereich des Radialabschnitts 7 einen
Radialansatz 19 auf. Der mit dem Kolben 16 verbundene Stift 17 greift anderer
seits in ein sich in Radialrichtung erstreckendes Langloch 20 des Radialansatzes
19. Das Langloch 20 umschließt dabei in Umfangsrichtung den Stift 17 und
weist eine Radialerstreckung auf, die zumindest der Radialauswanderung des
Stiftes 17 bei seiner Drehbewegung um die Stößelachse entspricht.
In einem sich parallel zur Stößelachse erstreckenden weiteren Langloch 21 der
Hülse 18 verläuft ein Stift 22. Dieser Stift 22 kann beispielsweise ein Vierkant
profil aufweisen (nicht näher dargestellt). Er durchragt in später zu erläuternder
Art und Weise eine Schaltkulisse 23 der Führungshülse 6. Gleichzeitig ist der
Stift 22 durch eine Bohrung 24 des Druckkolbens 8 geführt.
Wie Fig. 3 zeigt, besteht die Schaltkulisse 23 der Führungshülse 6 aus einem
parallel zur Stößelachse verlaufenden Langloch 25 mit je einem (hier spiegel
bildlich Z-förmig) Absatz 26 und 27. In diesen Absätzen 26, 27 verläuft der Stift
22 im Koppel- bzw. Entkoppelzustand des Stößels 1. Die Führungshülse 6 nach
Fig. 3 ist dabei in Seitenansicht nach der linken Bildhälfte der Fig. 1 darge
stellt.
Der Kolben 16 ist, wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, über Hydraulikmittel,
welches über eine das Hemd 2 schneidende Zuführbohrung 28 zuleitbar ist, in
eine Richtung verschiebbar. Zur Beaufschlagung des Kolbens 16 entgegen dem
Hydraulikmitteldruck ist es vorgesehen, diesen Kolben 16 über die Kraft einer
hier als Spiralfeder ausgebildeten Feder 29 (s. Fig. 1) zu beaufschlagen. Diese
Feder 29 umschließt die Hülse 18 und ist in nockenferne Richtung gesehen
unterhalb des Radialansatzes 19 angeordnet. Dabei ist die Feder 29 einenends
am Radialansatz 19 befestigt und anderenends (nicht näher dargestellt) gegen
über dem Hemd 2 fixiert. Somit beaufschlagt die Feder 29 den Radialansatz 19
der Hülse 18 im Verdrehsinn entgegen Hydraulikmitteldruck. Denkbar ist auch
eine beidseitige Beaufschlagung des Kolbens 16 mit Hydraulikmitteldruck bzw.
eine anders geartete Verschiebung dieses Kolbens 16, beispielsweise elektro
magnetisch oder ähnlich.
Nach Fig. 1 ist der Stößel 1 in seiner Koppelposition gezeigt, d. h. er überträgt
vollständig den Hub des Steuernockens 10 auf das Gaswechselventil. Hierbei
verläuft der Stift 22 in dem unteren Absatz 26 der Schaltkulisse 23. Ist nun ein
Abschalten des Gaswechselventils von der Hubbewegung des Steuernockens
gewünscht, wird über die Zuführbohrung 28 Hydraulikmittel in eine Druckkam
mer 30 (s. Fig. 2) vor den Kolben 16 geleitet. Der Kolben 16 wird im Stößel
1 sekantenartig verschoben. Da der Kolben 16 mit dem Stift 17 in das Langloch
20 des Radialansatzes 19 eingreift, wird die Hülse 18 entgegen der Kraft der
Feder 29 hier im Uhrzeigersinn verdreht. Somit wird der Stift 22 aus seinem
Absatz 26 der Schaltkulisse 23 in Richtung zum Langloch 25 verschoben. Durch
den Hub des Steuernockens 10 wird nun der Druckkolben 8 mit aufsitzendem
und nicht dargestellten Gaswechselventil relativ zum Boden 4 bewegt. Dabei
verschiebt sich der Stift 22, welcher fest mit dem Druckkolben 8 verbunden ist,
im Langloch 25 ebenfalls in Bodenrichtung. Da der Stift 22 über die hydrauli
sche Drehbeaufschlagung, ausgehend vom Kolben 16, vorgespannt ist, bewegt
sich dieser Stift 22 bei axialem Erreichen des weiteren (oberen) Langlochs 27 in
dieses Langloch 27 und verharrt dort unter anliegendem Hydraulikmitteldruck.
Somit ist der Stößel 1 im Maß eines vollständigen Hubes des Steuernockens 10
vom Steuernocken 10 physisch entkoppelt und folgt dessen Hubbewegung nicht
mehr.
Um auch einen Minimalkontakt des Bodens 4 des Stößels 1 mit einer Spitze des
Steuernockens 10 auszuschließen, ist es vorgesehen (s. Fig. 3), den nockensei
tigen Absatz 27 der Schaltkulisse 23 in Nockenrichtung weisend leicht schräg
zum Langloch 23 zu positionieren. Wird nun der Stift 22 bei Nockenhub in
dieses Langloch 27 zum Zwecke eines Abschaltens des Gaswechselventils
eingeführt, erfährt der Stößel 1 eine zusätzliche Hubverstellung in nockenferne
Richtung und ist somit vollständig vom Steuernocken 10 entkoppelt.
Der Radialansatz 19 der Hülse 18 kann, wie aus Fig. 1 ersichtlich, innerhalb
eines Ringansatzes 31 des Radialabschnitts 7 angeordnet sein. Ebenfalls wird als
ergänzende Angabe zum Verständnis der Zeichnung darauf verwiesen, daß der
Druckkolben 8 in der Führungshülse 6 gegenüber dem Boden 4 über die Kraft
zumindest einer Druckfeder 32 angefedert sein kann. Auch kann im Boden
bereich eine verschleißarme Nockenanlaufplatte 33, beispielsweise aus einem
keramischen Werkstoff bzw. aus gehärtetem Stahl, appliziert sein. Zusätzlich ist
den Fig. 1 und 2 entnehmbar, daß der Radialabschnitt 7 in Bodenrichtung
wenigstens eine Aussparung 34 zum Zwecke der Masseersparnis aufweisen
kann.
Bezugszeichenliste
1 Stößel
2 Hemd
3 Stirnseite
4 Boden
5 Unterseite
6 Führungshülse
7 Radialabschnitt
8 Druckkolben
9 Stirnseite
10 Steuernocken
11 Nockenwelle
12 Innenseite
13 Sicherungsring
14 Sicherungskörper
15 Bohrung
16 Kolben
17 Stift
18 Hülse
19 Radialansatz
20 Langloch
21 Langloch
22 Stift
23 Schaltkulisse
24 Bohrung
25 Langloch
26 Absatz
27 Absatz
28 Zuführbohrung
29 Feder
30 Druckkammer
31 Ringansatz
32 Druckfeder
33 Nockenanlaufplatte
34 Aussparung
2 Hemd
3 Stirnseite
4 Boden
5 Unterseite
6 Führungshülse
7 Radialabschnitt
8 Druckkolben
9 Stirnseite
10 Steuernocken
11 Nockenwelle
12 Innenseite
13 Sicherungsring
14 Sicherungskörper
15 Bohrung
16 Kolben
17 Stift
18 Hülse
19 Radialansatz
20 Langloch
21 Langloch
22 Stift
23 Schaltkulisse
24 Bohrung
25 Langloch
26 Absatz
27 Absatz
28 Zuführbohrung
29 Feder
30 Druckkammer
31 Ringansatz
32 Druckfeder
33 Nockenanlaufplatte
34 Aussparung
Claims (15)
1. Stößel (1) für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit einem in einer
Aufnahmebohrung eines Zylinderkopfes bzw. Maschinenteils oszillierenden
hohlzylindrischen Hemd (2), welches an einer Stirnseite (3) durch einen schei
benförmigen Boden (4) verschlossen ist, der von einem Steuernocken (10) einer
Nockenwelle (11) beaufschlagt ist, wobei sich, ausgehend von einer Unterseite
(5) des Bodens (4), konzentrisch zum Hemd (2) eine hohlzylindrische Führungs
hülse (6) bzw. ein Führungsabschnitt erstreckt und wobei im Stößel (1) mitein
ander zusammenwirkende Betätigungs- und Koppelmittel zur wahlweisen
Schaltung bzw. Abschaltung des Gaswechselventils vom Nockenhub vorgese
hen sind, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Betätigungsmittel als wenigstens ein radial zwischen Hemd (2) und Führungshülse (6) angeordneter und in zumindest eine Verschieberichtung über Hydraulikmitteldruck sekantenartig verlagerbarer Kolben (16) hergestellt sind, der als Schwenkantrieb für eine um die Stößelachse verdrehbare Hülse (18) dient,
- - daß in der Führungshülse (6) ein relativ zum Boden (4) axial beweglicher und federbeaufschlagter Druckkolben (8) geführt ist, der an seiner vom Boden (4) abgewandten Stirnseite (9) zumindest mittelbar mit dem Gaswechselventil kommuniziert,
- - daß die Hülse (18) mit einem mit dem Druckkolben (8) verdrehfest verbunde nen Stift (22) als Koppelmittel versehen ist,
- - daß die Führungshülse (6) zumindest eine Schaltkulisse (23) aufweist, die von dem Stift (22) durchragt ist, welche Schaltkulisse (23) aus einem parallel zur Stößelachse verlaufenden Langloch (25) und je einem beidendigen sowie in Umfangsrichtung sich erstreckenden Absatz (26, 27) für den Stift (22) besteht und
- - daß ein Axialabstand der beiden Absätze (26, 27) zueinander im Maß der gewünschten Abschalthöhe des Stößels (1) vom Nockenhub ausgeführt ist.
2. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (22) in der
Hülse (18) in einem parallel zur Stößelachse verlaufenden Langloch (21) an
geordnet ist, dessen minimale Erstreckung durch die gewünschte Abschalthöhe
des Stößels (1) vom Nockenhub determiniert ist.
3. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Axialabstand der
Absätze (26, 27) einem vollständigen Nockenhub entspricht.
4. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltkulisse (23)
mit ihren Absätzen (26, 27) annähernd Z-förmig bzw. spiegelbildlich Z-förmig
ausgebildet ist.
5. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nockenseitige
Absatz (27) in Nockenrichtung weisend leicht schräg zum Langloch (25) der
Schaltkulisse (23) verläuft.
6. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Führungshülse
(6) zwei sich diametral gegenüberliegende Schaltkulissen (23) appliziert sind.
7. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (16) in
Bodennähe des Stößels (1) eingebaut ist, wobei der Kolben (16) mit der Hülse
(18) über wenigstens einen diesen parallel zur Stößelachse in nockenferne
Richtung überragenden Stift (17) verbunden ist, welcher in einen nockenseitigen
Radialansatz (19) der Hülse (18) formschlüssig eingreift, wobei in diesem Radia
lansatz (19) ein sich in etwa in Radialrichtung erstreckendes Langloch (20) ver
läuft.
8. Stößel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Radialansatz (19)
der Hülse (18) im Verdrehsinn von einem Ende einer Feder (29) beaufschlagt ist,
die den Kolben (16) über den Stift (17) gegen Hydraulikmitteldruck beaufschlagt
und anderenends gegenüber dem Hemd (2) abgestützt ist.
9. Stößel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (29) als
Spiralfeder ausgebildet ist, welche die Hülse (18) umschließt.
10. Stößel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (16) in
einem Radialabschnitt (7) der Führungshülse (6) verläuft, wobei dieser Radialab
schnitt (7) in nockenferne Richtung über einen mit der Innenseite (12) des Hem
des (2) verbundenen Sicherungsring (13) fixiert ist.
11. Stößel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lagefixierung
des Radialabschnitts (7) der Führungshülse (6) in Umfangsrichtung über einen
das Hemd (2) radial nach innen überragenden Sicherungskörper (14) hergestellt
ist.
12. Stößel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungs
körper (14) als Zylinderteil hergestellt ist, welcher beidseitig das Hemd (2) über
ragt und radial außen in einer Längsnut des Zylinderkopfes verläuft.
13. Stößel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Radialabschnitt
(7) der Führungshülse (6) radial außen einen sich an der Innenseite (12) des
Hemdes (2) in nockenferne Richtung erstreckenden Ringansatz (31) aufweist,
der den Radialansatz (19) der Hülse (18) umfaßt.
14. Stößel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Radialabschnitt
(7) bodenseitig zumindest eine Aussparung (34) aufweist.
15. Stößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (16) in
Koppelrichtung über Federkraft und in Entkoppelrichtung über Hydraulikmittel
druck beaufschlagt ist.
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---|---|---|---|
DE19526284A DE19526284A1 (de) | 1995-07-19 | 1995-07-19 | Stößel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine |
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DE19526284A Withdrawn DE19526284A1 (de) | 1995-07-19 | 1995-07-19 | Stößel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine |
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