DE1952494B2 - Geschoß - Google Patents
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Description
hervorrufen. Die im Kopfteil des Gtschosses vorhan- wird in ihrer Lage während des Zündens des Gecsene
Brandladung wird hauptsächlich auf der schosses durch eine tragende Scheibe 13 gehalten,
Außenseite und in der Wand selbst brennen, falls die welche mittels linksgängiger Gewinde in den Kopf-Wand
dick ist. Die Brandladung im Körper kann da- teil 1 eingeschraubt ist. Die Trägerscheibe 11 besitzt
durch angebracht werden, daß sie gegen die zuerst 5 eine zentrale Bohrung 14, durch die die zweite
angebrachte Sprengladung gepreßt wird. Durch die Brandmasse oder Brandladung 4 gezündet wird. Die
erfinduiigsgemäße Maßnahme ist auch die Gefahr im Kopfteil 1 enthaltene Brandmasse 3 besitzt eine
eines Rückschlages der hinteren Brandladung besei- hintere tragende Fläche, die mit einer Brückenkontigt
worden. struktion für den Zweck ausgebildet ist, um den
Hätte man nur eine einzige Brandmasse ange- io Scherkräften Widerstand zu leisten, die durch den
bracht, die sowohl in den Körper als in den Kopfteil Rückprall der Brandladung 3 erzeugt wurden, wohineinragt,
so wäre dies eine wenig wirtschaftliche durch eine Zündung zur Unzeit verhindert wird. Die
Lösung gewesen, da in diesem Falle mit kleinen Trägerscheibe 12 ist so ausgelegt und berechnet, daß
Toleranzen sowohl für den Körper als für den Kopf- sie sehr hohe G-Werte von wenigstens 150 000 g austeil
gearbeitet werden muß, um sicherzustellen, daß 15 hält, ohne daß die Brandmasse zur Unzeit zünden
sich kein Hohlraum bildet, der zu einem Rückprall würde. Diese Brandmasse wird durch Aufschlag auf
führen würde. Im Geschoß nach der Erfindung wird ein Ziel gezündet, die Zündung wird durch Reibung,
Rückprall durch die vordere Brandmasse bei passen- Stoß und Wärme durch Verformung der Nase durch
der Verschraubung der Stützscheibe und der hinteren den Aufschlag ausgelöst. Die im Geschoßkörper 2 di-Brandladung
durch Pressung verhindert. 20 rekt unterhalb der Brandmasse 4 positionierte Spreng-
Dagegen hat ein möglicher Hohlraum vor der hin- ladung 5 detoniert ohne jede Zündeinrichtung jedoch
teren Brandladung, d. h. hinter der Stützscheibe mittels der zweiten Brandmasse 4 und dies führt zu
keine Bedeutung für den Rückprall bzw. auf die Be- diesen Vorteilen einschließlich des größeren Raums,
schleunigungskräfte beim Abschuß. der mit den Brandladungen innerhalb des Geschosses
Es ergibt sich somit ein Geschoß, das eine große 25 gezündet wird; außerdem fallen wesentlich niedrigere
Gesamtbrandmasse und Sprengladung hat und eine Produktionskosten an. Des weiteren wird die Detoverzögerte
Zündung der Sprengladung ergibt, wobei nation der Sprengladung 5 durch die Brandmasse
darüber hinaus keinerlei mechanische Zünder erfor- derart verzögert, daß das Geschoß auch mit einem
derlich sind. Die Herstellung ist relativ billig. Aus größeren Durchschlageffekt verglichen mit Sprengeben
diesem Grunde können auch größere Ladungs- 30 granaten durch geeignete Wahl an Materialien im
massen vorhanden sein, verglichen mit Geschossen, Kopfteil 1 und im Geschoßkörper 2 und auf Grund
bei denen derartige Zünder vorgesehen werden muß- der Tatsache versehen wird, daß die gesamte kinetiten.
sehe Energie des Geschosses ausgenutzt wird im Ge-
Durch die vorzugsweise Maßnahme, die Stütz- gensatz zu Sprenggranaten, wo die Energie des
scheibe mit Linksgewinde zu versehen, wird ein Los- 35 Sprengstoffes ausgenutzt wird.
schrauben der Scheibe beim Abschießen aus einer Die Elemente zum Suchen und zur Selbstzerle-
Waffe mit rechtsgedrehten Rillen im Lauf vermieden. gung, die im Geschoß angeordnet sind, sind an sich
Dies ist wichtig für die Vermeidung von Hohlraum- bekannt und erfordern keine weiteren Erklärungen
bildung zwischen der vorderen Brandmasse und der oder Beschreibung in diesem Zusammenhang.
Stützscheibe. 40 Die obengenannten Nachteile bei bekannten Ge-
Durch die Ausbildung der Stützscheibe für große schössen, beispielsweise das Durchbohren der Panze-
G-Werte, die großen Beschleunigung-werte beim Ab- rung oder auch bei Brandgeschossen, insbsondere
schuß, wird verhindert, daß sie als Zündstift gegen die Tatsache, daß eben diese nicht ausreichend zer-
die hintere Brandladung zur Wirkung kommen kann. legt sind, um beschädigende Einflüsse durch die
Das Geschoß ist also »abschußsicher«. 45 Fragmente innerhalb des Zieles auszuüben und die
Das Geschoß nach der Erfindung ist selbst also auch darin bestehen, daß die Brandladung, der Kopf-Ausgangspunkt
für die verschiedensten Wirkungen teil u. dgl. durch den Aufschlag abgeschält werden,
der Beschädigung bei einer Vielzahl von Zielen, bei- sind im Geschoß nach der Erfindung nicht mehr zu
spielsweise für Brandwirkung, Zersplitterungswir- finden. Dies beruht auf der dem Kopfteil und dem
kung, Eindringwirkung. Die obengenannten Nach- 50 Geschoßkörper gegebenen Form zusammen mit der
teile werden in wirkungsvoller Weise überwunden. Tatsache, daß eine geeignete Materialwahl für eben
Eine beispielsweise Ausführungsform eines Ge- diese Teile durch zahlreiche Versuche gezeigt hat,
schosses nach der Erfindung ist in der Zeichnung im daß sich sehr überraschende und vorteilhafte Ergeb-
Längsschnitt dargestellt. nisse einstellten, die unter anderem darin bestanden,
Nach dem Ausführungsbeispiel besteht ein Ge- 55 daß das Geschoß sich selbst gerade richtet und durch
schoß nach der Erfindung aus einem Kopfteil und Aufschlag auf schrägverlaufende Ziele durch Reieinem
Geschoßkörper 2, wobei jeder Teil hiervon bung und Bremseffekt im Kopfteil gegen die Aufeine
Brandladung 3 bzw. 4 enthält. Der Geschoßkör- schlagfläche zündet und diese durchbricht. Gleichzeiper2
umfaßt weiterhin eine Sprengladung 5, eine so- tig sorgt die Brandladung oberhalb der Sprengladung
genannte Selbstzerlegereinrichtung 6 mit zugeordne- 6° für eine Verzögerung in der Detonation der letzteren
ten Detonationsmitteln (7) und eine Leuchtspurein- derart, daß die gesamte kinetische Energie des Gerichtung
8 mit zugeordneten Zündeinrichtungen 9. schosses für die Durchschlagsarbeit vor der Detona-Das
Geschoß wird hinten weiter durch eine Dich- tion und der Desintegration des Geschoßkörpers austungsscheibe
11 und einen Stahlring 12 vervollstän- genutzt wird. Weiterhin zerlegt das Geschoß in der
digt, wobei darauf hingewiesen werden soll, daß die 65 Endphase des Eindringens in eine Stahlplatte auch
Selbstzerlegereinrichtung für bestimmte Zwecke fort- teilweise in Fragmente, die gleichzeitig ein Loch hergelassen
werden kann. ausreißen oder herausstanzen, das die doppelte Größe
Die erste im Kopfteil vorhandene Brandladung3 des jeweiligen Kalibers aufweist. Zusätzlich zu den
Granatkörperfragmenten dringen sogar Fragmente von der Stahlplatte in das Ziel ein und sorgen für
einen großen beschädigenden Effekt. Auf Grund der bereits erwähnten durchbohrenden Wirkung wird die
Brandladung nicht auf der Vorderseite des Zieles abgeschält, wird vielmehr in dieses zusammen mit den
Fragmenten versprüht, der Brandeffekt kommt voll zur Wirkung.
Die oben beschriebenen Wirkungen haben sich bei einer großen Anzahl von Versuchen mit dem Projektil
nach der Erfindung gezeigt und so also nicht nui theoretische Ergebnisse.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Geschoß mit einer ersten im Bereich der Ge- mit einem Zünder versehen ist, der die Detonation
schoßspitze angeordneten, beim Aufschlag selbst- 5 der Sprengladung herbeiführt.
zündenden Brandmasse und einer zweiten im Ge- Aufgabe der Erfindung ist es nun ein Geschoß der
schoßkörper angeordneten Brandmasse, die eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß nach
durch eine Bohrung von der ersten Brandmasse Eindringen des Geschosses La ein Ziel eine erhöhte
gezündet wird, dadurch gekennzeich- Wirkung herbeigeführt wird. Dies soll mit einf achenet,
daß eine in Abbrandrichtung hinter der j n ren Mitteln als bisher möglich erreicht werden. Es
zweiten Brandmasse (4) angeordnete Sprengla- ist auch anzustreben, eine für die Zündung der
dung (S) von der. zweiten Brandmasse gegenüber Sprengladungen passende Verzögerung zu erreichen,
dem Aufschlag verzögert gezündet wird. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens dadurch, daß der
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Geschoßkörper vor oder während des Durchgangs
zeichnet, daß als Selbstzerlegereinrichtung am 15 durch eine Wand od. dgl. am Ziel nicht durch eine
Geschoßboden in an sich bekannter Weise eine Explosion zersplittert wird, wirkt der Körper wie ein
Leuchtspureinrichtung (8) mit Detonationsmit- Dorn, der unter Ausnutzung seiner Bewegungsenerteln
(7) für die Sprengladung (5) vorgesehen ist. gie die Wand durchschlägt. Bei Zündung der Spreng-
3. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekenn- ladung vor oder während der Durchdringung der
zeichnet, daß die beim Aufschlagen selbstzün- 20 Wand würde in erster Linie der Geschoßkörper aufdende
Brandladung (3) in einem Kopfteil (1) an- gerissen werden und seine für die Durchdringung
geordnet ist, dessen Innenraum durch eine günstigste Form verlieren. Auch der Explosions-Scheibe
(13) mit Linksgewinde abgeschlossen ist, druck würde auf den Körper bremsend wirken; diedie
zentral die Bohrung (14) zum Zünden der ser würde demzufolge für die Durchdringungsarbeit
zweiten Brandladung (4) aufweist. as weniger kinetischer Energie aufweisen.
4. Geschoß nach Anspruch 4, dadurch gekenn- Zweitens ist eine passende Verzögerung des
zeichnet, daß die Scheibe (13) so ausgelegt ist, Sprengstoffreaktionsablaufs für die zerstörende Wirdaß
sie sehr großen G-Werten standhält. kung am Ziel wesentlich. Splitter des Körpers werden
innerhalb eines gewissen Raumsektors, und zwar
30 verhältnismäßig weit innen im Ziel große Zerstörungswirkungen verursachen, eine Wirkung, die sich
Die Erfindung betrifft ein Geschoß mit einer er- mit den Maßnahmen nach dem Stand der Technik
sten im Bereich der Geschoßspitze angeordneten, nicht erreichen ließ, wenn der Geschoßkörper noch
beim Aufschlag selbstzündenden Brandmasse und im Loch in der Wand des Ziels zersplitterte. Im
einer zweiten im Geschoßkörper angeordneten 35 letztgenannten Fall würde das Loch zwar etwas grö-Brandmasse,
die durch eine Bohrung von der ersten ßer. Dies ist jedoch nicht so wesentlich wie die ZerBrandmasse
gezündet wird, störungen, die sich nach Durchdringung einer sol-
(Deutsche Patentschrift 1 240 760). Bei diesem be- chen Wand erreichen lassen, und zwar sowohl auf
kannten Panzerbrandgeschoß handelt es sich um eine Grund der Brand- wie auf Grund der Splitterwir-Kombination
von zwei Brandladungen mit Durch- 40 kung, insbesondere bei Fahrzeugen, Tanks, Panzerschlagkern,
wobei erreicht werden soll, daß nach wagen, Flugzeugen od. dgl. Die bisherige ungesteu-Durchschlagen
einer Panzerwandung noch im Ab- erte und meist vorzeitige Sprengung kann auch dazu
stand von mehreren Metern hinter der Panzerwan- führen, daß das Geschoß nicht in der Lage ist, die
dung sicher brennbares Gut entzündet werden kann. Wand zu durchschlagen.
Von einer Zersplitterung durch die Sprengladung ist 45 Die dargelegte Aufgabe wird bei Geschossen der
nicht die Rede. eingangs genannten Art überraschend einfach da-
Weiterhin ist ein Geschoß mit nur einer Brandla- durch gelöst, daß eine in Abbrandrichtung hinter der
dung und einer Sprengladung bekannt (britische Pa- zweiten Brandmasse angeordnete Sprengladung von
tentschrift 635 155). Hier ist aber ein eigener Zünd- der zweiten Brandmasse gegenüber dem Aufschlag
stift mit notwendig, der so ausgebildet sein muß, daß 50 verzögert gezündet wird.
gleichzeitig die Sprengladung und die hinter der Vorzugsweise sind als Selbstzerlegereinrichtungen
Sprengladung angeordnete Brandladung gezündet am Geschoßboden in an sich bekannter Weise
werden. Der Aufwand, um dies zu erreichen, ist be- Leuchtspureinrichtungen mit Detonationsmitteln für
achtlich, die Gleichzeitijkeit der Zündfolgen ungün- die Sprengladung vorhanden. Zweckmäßig ist es, daß
stig. 55 die beim Aufschlagen selbstzündende Brandladung
Im übrigen besitzen Geschosse der eingangs ge- in einem Kopfteil angeordnet ist, dessen Innenraum
nannten Art den Nachteil, daß bei Aufschlagen auf durch eine Scheibe mit Linksgewinde abgeschlossen
dünnwandige Objekte, beispielsweise die verletzlich- ist, die zentral die Bohrung zum Zünden der zweiten
sten Teile eines Flugzeugflügels, der Granatkörper Brandladung aufweist.
nicht in Bruchstücke geht, sondern durch den Gegen- 60 Günstig ist es, wenn die Scheibe so ausgebildet ist,
stand in seiner ursprünglichen Form bei minimaler daß sie sehr großen G-Werten standhält. Diese Maß-Beschädigungswirkung
durchgeht. nahmen verbessern noch den erfindungsgemäßen Er-
Dieser Nachteil kann zwar eliminiert werden folg, insbesondere wenn die Brandladung zusammen-
(USA.-Palentschrift 3 292 543), indem eine hochex- gefaßt ist und ihre Größe bezüglich der zweiten
plosive Sprengladung zusätzlich zur Brandladung an- 65 Brandladung bemessen ist. Dadurch, daß ein Teil der
geordnet wird. Bei Aufschlag wird das Geschoß, ins- Brandmasse innerhalb des Stahlkörpers liegt, kann
besondere eine Granate, so in einem dünnwandigen die Brandmasse mit dem Körper z. B. durch eine
Objekt, wie es die Teile eines Luftfahrzeugs sind, Wand gehen und eine Brandwirkung im Ziel selbst
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