DE2757666A1 - Zerfallgeschoss - Google Patents
ZerfallgeschossInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B8/00—Practice or training ammunition
- F42B8/12—Projectiles or missiles
- F42B8/14—Projectiles or missiles disintegrating in flight or upon impact
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- F42B12/00—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material
- F42B12/02—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect
- F42B12/34—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect expanding before or on impact, i.e. of dumdum or mushroom type
Description
Akte R 669 Düsseldorf, den 22.12.1977 Re/gro
Zerfallgeschoß
Die Erfindung betrifft ein Zerfallgeschoß mit einem ein
sprödes Material enthaltenden Geschoßkörper, der bei einer vorbestimmten mechanischen Beanspruchung ruckartig
zerfällt.
Ein Zerfallkörper dieser Art ist aus DE-PS i 215 028
bekannt, bei der das Material ein Gerüst aus Stearaten, Metallsalzen oder dgl. bildet, in das ein feinkörniges
Pulver oder Pulvergemisch, vornehmlich Metallpulver, eingebettet ist. Das Gerüst ist hierbei gegen mechanische
Beanspruchung nur soweit widerstandsfähig, daß es über der Sollgrenze unter Freigabe der Pulverkörner ruckartig und
restlos zerfällt.
Dieser Zerfallkörper soll insbesondere für Übungsmunition
geeignet sein, wobei das so gebildete Geschoß schon durch die Abfeuerungsbeschleunigung in seine Bestandteile zerfallen
soll und als Pulver den Waffenlauf verlassen soll. Mit einem so gebildeten Zerfallgeschoß ist selbstverständlich
kein gezieltes Schießen möglich und es kann auch keinerlei Wirkung im Ziel erreicht werden. Um ein gezieltes Schießen
zu ermöglichen, müßte der Zerfallkörper bis ins Ziel seine
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Form behalten und dürfte erst im Ziel ruckartig zerfallen.
Dies ist mit dem Zerfallkörper gemäß der DE-PS 1 215 028 nicht möglich, da die Festigkeit des Materials für das
spröde Gerüst hierzu nicht ausreicht und insbesondere nicht in der Lage ist, der Abfeuerungsbeschleunigung bzw.
der Drallbeschleunigung zu widerstehen.
Zwar wird in der DE-PS 1 215 028 erwähnt, daß das Gerüst der erfindungsgemäß beanspruchten Stoffe einerseits sehr
widerstandsfähig sei und etwa mit vorgespanntem Glas vergleichbar sei und Stöße bis zu einer bestimmten Energie
ohne strukturelle Veränderung oder Abbröckeln aufzunehmen in der Lage sei, jedoch bei einem Schlag, der über die
zulässige Grenze hinausgeht, andererseits jedoch völlig und ruckartig zusammenbreche.
Nun ist aber bekannt, daß vorgespanntes Glas oder andere keramische Stoffe mit entsprechendem Verhalten eine sehr
hohe, mechanische Festigkeit aufweisen und somit für einen spontanen Zerfall entsprechend der in der DE-PS i 215
beschriebenen Weise nicht geeignet sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Zerfallgeschoß der eingangs erwähnten Art zu schaffen, das sich
bis zum Auftreffen auf das Ziel bzw. während einer vorbestimmten
Flugzeit genauso verhält, wie ein normales Geschoß und insbesondere ein gezieltes Schießen ermöglicht,
das aber in kontrollierter Weise mit einer kontrollierten Wirkung im Ziel zum Zerfall gebracht werden kann und dabei
eine gewünschte Wirkung entfaltet, ohne daß die dazu erforderlichen Mittel im Vergleich zu bekannten Sprengoder
Splittergeschossen einen besonderen Aufwand erfordern. Insbesondere soll ein solches Zerfallgeschoß als nicht-
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5 *" ^ RHEINMETALL
tötendes Geschoß für den Polizeieinsatz geeignet sein und dabei eine solche Wirkung im Ziel entfalten, daß, falls
das Ziel eine menschliche Person ist, diese zwar die Wirkung des Geschosses in Form eines Schlages verspürt,
jedoch keine größeren, gefährlichen Verletzungen davonträgt.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Zerfallgeschosses sind darin zu sehen, daß durch die Vorbehandlung des Materials
für den Geschoßkörper die Größe der Zerfallteile vom feinsten Pulver bis zu definierten Splittergrößen einstellbar ist, so daß ein solches Zerfallgeschoß sowohl
als nichttödliches Geschoß für den Polizeieinsatz als auch als großkalibriges Artilleriegeschoß mit eingebetteten
Schwermetallteilen ausgebildet werden kann und im übrigen Zerfallgeschosse für Flugzeugbordkanonen darstellbar sind,
die sich beim Aufprall auf den Boden oder ein Ziel zerlegen, so daß die Gefahr der Selbstbeschädigung des Flugzeuges durch Abprallen der Geschosse ausgeschlossen ist.
Entscheidend für die Wirkung des erfindungsgemäßen Zerfallgeschosses ist, daß die Bruchfortpflanzungsgeschwindigkeit
von vorgespanntem Glas oder keramischen Stoffen mit ähnlichen Eigenschaften sehr groß ist und ein mehrfaches der Geschoßgeschwindigkeit beträgt, so daß die Zerlegung des
Geschosses eintritt, bevor es in das Ziel eintritt. Wird das erfindungsgemäße Zerfallgeschoß z.B. als nichttödliches
Geschoß für den Polizeieinsatz verwendet, tritt ein Zerlegen des Geschoßkörpers in kleinste Teilchen mit einer
so hohen Geschwindigkeit unmittelbar nach Auftreffen auf
das Ziel ein, daß die Zerlegung beendet ist, bevor das Geschoß in nennenswerter Weise in das Ziel eingedrungen sein
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" " RHEINMETALL
kann. Durch die Zentrifugalwirkung des Geschoßdralls breiten sich die Zerfallteile radial aus und treffen somit
auf einer gegenüber dem Geschwoßquerschnitt erheblich vergrößerten Fläche auf dem Ziel auf. Hierdurch ist die
Verletzungsgefahr für vom Geschoß getroffene Personen erheblich herabgesetzt, zumal die Zerfallteile auch im
ungünstigsten Fall nicht sehr tief in den Körper eindringen können.
Andererseits kann bei Ausbildung des erfindungsgemäßen
Zerfallgeschosses als Artilleriegeschoß erreicht werden, daß mittels der Einbettung von Schwermetallteilen im
Geschoßkörper die für ein solches Geschoß erforderliche Querschnittsbelastung erreicht wird, wobei zusätzlich
diese Metallteile zusammen mit der entsprechenden Strukturierung des Geschoßkörpers zu einer definierten
Splitterbildung führen und somit die Wirkung eines Splittergeschosses entfalten.
Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden, anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele gegebenen Beschreibung und es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Geschoß gemäß einer ersten Ausführungsform
Fig. 2 einen Querschnitt gemäß II - II in Fig. 1
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Zerfallgeschoß in
leicht abgeänderter Ausführungsform und
Fig. h einen Längsschnitt durch ein Artilleriegeschoß.
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Das in Fig. 1 dargestellte Geschoß kann z.B. als nichttötendes Geschoß für den Polizeieinsatz vorgesehen sein
und aus Pistolen bzw. Maschinenpistolen oder Revolvern verschossen werden. Es besteht aus einem Geschoßkörper 2,
der aus vorgespanntem Glas oder einem keramischen Material mit gleichen Eigenschaften besteht, d.h. das Material ist
ein Stoff mit hoher, mechanischer Festigkeit, das der Abfeuerungsbeschleunigung und der Drallbeschleunigung
widersteht und dabei eine sehr hohe Bruchfortpflanzungsgeschwindigkeit, die erheblich über der Geschoßgeschwindigkeit liegt, aufweist, so daß ein ruckartiger Zerfall nach
Einleitung eines Bruches eintritt. Die Bruchfortpflanzungsgeschwindigkeit liegt zwischen 2 000 m/sek. und 3 000 m/sek.,
während die Geschoßgeschwindigkeit in der Größenordnung von 600 m/sek. liegt, so daß in der Tat eine sehr schnelle
Zerlegung des Geschosses eintritt und sich dabei dieses Geschoß nur wenig weiter bewegt. Der Geschoßkörper 2 ist
teilweise von einer Ummantelung h umgeben, die dazu dient, den Drall auf den Geschoßkörper 2 zu übertragen. Zu diesem
Zweck besteht die Ummantelung k vorzugsweise aus einem geeigneten Kunststoff, der einerseits fest genug ist, ein
solches erfindungsgemäßes Zerfallgeschoß auch in automatischen
Waffen verwenden zu können, und andererseits sich in die Züge der Waffe hineinpreßt und dabei den Drall auf den
Geschoßkörper 2 überträgt, jedoch nach Verlassen des Waffenlaufes sich vom Geschoßkörper 2 löst. Am heckseitigen Ende
ist der Geschoßkörper 2 mit einer konischen Öffnung 6 versehen, die sich bis zur Geschoßspitze in einer Bohrung 8
fortsetzt. In die konische Öffnung 6 ist ein entsprechend geformtes,konisches Teil 10 eingesetzt. Dieses Teil 10 dient
dazu, den ruckartigen Zerfall des Geschoßkörpers 2 einzuleiten. Dies geschieht dadurch, daß beim Auftreffen auf ein
Ziel der Geschoßkörper 2 verzögert wird und dadurch das konische Teil 10 in die konische Öffnung 6 hineingetrieben
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- 8 - Kj RNEISlMETAiL
wird, wodurch der Geschoßkörper 2 wie durch einen Keil auseinander getrieben wird und sich sofort in kleinste
Teile zerlegt.
Damit dieses konische Teil 10 bei Ausbildung als nichttödliches Geschoß nicht in das Ziel eindringt und Verletzungen
hervorruft, ist es ebenfalls aus einem Material, wie etwa vorgespanntes Glas, gefertigt und zerlegt sich zusammen mit
dem Geschoßkörper 2. Die Zerlegung des Geschoßkörpers 2 und des konischen Teils 10 kann noch erleichtert iverden dadurch,
daß beide Teile nur eine Linienberührung aufweisen und sich bei der Relativverschiebung des Geschoßkörpers 2 und des
konischen Teils 10 diese Teile gegenseitig anritzen. Dies wird dadurch erreicht, daß die Innenfläche der konischen
Öffnung 6 radial nach innen vorstehende, spitze Vorsprünge 12 aufweist, während umgekehrt die Außenfläche des konischen
Teils 10 radial nach außen vorstellende, spitze Vorsprünge i*t
aufweist. (Fig. 3)
Das aus Fig. k ersichtliche Artilleriegeschoß weist einen
Geschoßkörper 16 aus vorgespanntem Glas oder einem anderen keramischen Stoff mit ähnlichen Eigenschaften auf, in den
Metallteile 18,vorzugsweise Schwermetallteile,eingebettet
sind, die einerseits bewirken, daß das Geschoß die für ein Artillerie-Geschoß dieser Gestalt erforderliche Querschnittsbelnstung
aufweist, und die andererseits die Erzeugung von definierten Splittern bei der Zerlegung bewirken. Auch das
Material des Geschoßkörpers 16 kann so vorbehandelt werden, daß bei der Zerlegung Teile vorbestimmter Größe entstehen,
die entsprechend eine gewollte Wirkung im Ziel ausüben.
Eine Ummantelung 28 erfüllt den gleichen Zweck wie in den Ausfiihrungsbeispielen entsprechend Fig. 1 bis 3, während ein
konisches Teil 26 in einer nach vorne gerichteten konischen
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Öffnung 22 des Geschoßkörpers l6 angeordnet ist und mittels
eines Zünders 20 axial verschoben werden kann. Die konische Öffnung 22 setzt sich in einer Bohrung 2k fort.
Der Zünder 20 kann als Aufschlagzünder. Annäherungszünder oder Zeitzünder ausgebildet sein, so daß ein solches Geschoß
gemäß Fig. h in verschiedenster Weise eingesetzt werden kann,
z.B. als Splittergeschoß zur artilleristischen Bekämpfung weicher Ziele, als Zerlegergeschoß in Flugzeugbordkanonen
oder als Zerfallgeschoß für Flugzeugabwehrkanonen.
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Claims (1)
- RHEINMETALI.Akte R 669 Düsseldorf, den 22.12.1977 Re/groPatentansprücheZerfallgeschoO mit einem ein sprödes Material enthaltenden Geschoßkörper, der bei einer vorbestimmten mechanischen Beanspruchung ruckartig zerfällt, dadurch gekennzeichnet, daß als Material ein Stoff hoher mechanischer Festigkeit nach Art von vorgespanntem Glas mit sehr hoher Bruchfortpflanzungsgeschvrindigkeit, die erheblich über der Geschoßgeschwindigkeit liegt, verwendet wird und daß den ruckartigen Zerfall einleitende Mittel (iO, 20, 26) am Geschoßkörper (2, l6) angeordnet sind.2. Zerfallgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den ruckartigen Zerfall einleitenden Mittel (lO, 20, 26) ein gegenüber dem Geschoßkörper (2, l6) verschiebbares Teil (lO, 26) aufweisen.3. Zerfallgeschoß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil (26) mittels eines Zünders (20) verschiebbar ist.909826/0318ORIGINAL INSPeCTED- 2 - K^ RHEINMITALLh. Zerfallgeschoß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil (lO) durch die Verzögerung beim Auftreffen auf ein Ziel verschiebbar ist.5. Zerfallgeschoß nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil (lO, 26) auf den Geschoßkörper (2, 16) eine örtlich begrenzte Beanspruchung ausübt.6. Zerfallgeschoß nach einem oder mehreren der Ansprüche1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in das Material Metallteile (18) eingebettet sind.7. Zerfallgeschoß nach einem oder mehreren der Ansprüche1, 2, k bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Geschoßkörper (2, 16) mit einer konischen Öffnung (6, 22) versehen ist, in die das entsprechend geformte, verschiebbare Teil (lO, 26) eingesetzt ist.8. Zerfallgeschoß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das verschiebbare Teil (lO, 26) ebenfalls aus einem Stoff nach Art von vorgespanntem Glas besteht.9. Zerfallgeschoß nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung der konischen Öffnung (6) radial nach innen vorstehende, spitze Vorsprünge (12) aufweist.10. Zerfallgeschoß nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung des konischen, verschiebbaren Teils (lO) radial nach außen vorstehende, spitze Vorsprünge (14) aufweist.9Θ9Θ26/03 1 8
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