DE19523397C1 - Kolben mit richtungsabhängigen Voröffnungsquerschnitten - Google Patents
Kolben mit richtungsabhängigen VoröffnungsquerschnittenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schwingungsdämpfer entsprechend dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
Die bekannten Schwingungsdämpfer weisen einen Kolbenkörper auf, der aus Sin
terwerkstoff besteht. Aus Festigkeitsgründen ist eine Mindesthöhe erforderlich,
die den Hubweg beeinflußt. Darüber hinaus sind die Kolbenventile in der Regel
auf eine bestimmte Kennlinienart, beispielsweise ausgeprägt degressiv, ausge
legt. Anpassungen werden mittels Vordrosselscheiben vorgenommen. Es kann
also nur in Grenzen von Standardisierung gesprochen werden.
Aus der DE-OS 20 59 682 ist Schwingungsdämpfer bekannt, dessen Zylinder
rohr durch einen an einer Kolbenstange befestigten Kolben in zwei Arbeitsräume
unterteilt wird, wobei der Kolben einen Kolbenkörper umfaßt, mit Flüssigkeits
durchtrittskanälen, die von Ventilscheiben auf Auflagekörpern mit Ventilauflage
flächen abgedeckt werden, und der Kolbenkörper mittels mindestens eines Kol
benringes in Gleitverbindung mit dem Zylinderrohr steht.
Die Schriften EP-01 60 275 A1 und DE 43 02 624 C1 offenbaren, daß ein mehr
teiliger Kolbenkörper alternativ zum Sinterwerkstoff aus Stanzblechen herstellbar
ist. Durch die relativ komplizierten Blecheinzelteile müssen Fertigungstoleranzen
berücksichtigt werden, die einen negativen Einfluß auf die zulässige Dämpfkraft
streuung haben.
Aus der DE-PS 7 05 845 ist ein Flüssigkeitsstoßdämpfer bekannt, bei dem inner
halb einer verbreiterten Ringnut ein axial beweglicher Kolbenring angeordnet, der
einen Durchflußweg parallel zu einem weiteren die beiden Arbeitsräume verbin
denden Durchlaß steuert.
Die DE-PS 44 10 996 C1 beschreibt einen Schwingungsdämpfer, dessen Zylin
derrohr durch einen an einer Kolbenstange befestigten Kolben in zwei Arbeits
räume unterteilt wird, wobei der Kolben einen Kolbenkörper umfaßt, mit Flüssig
keitsdurchtrittskanälen, die von Ventilscheiben auf Auflagekörpern mit Ventilauf
lageflächen abgedeckt werden, und der Kolbenkörper mittels mindestens eines
Kolbenringes in Gleitverbindung mit dem Zylinderrohr steht, der die Umfangsflä
che des Kolbenkörpers abdeckt und sich jeweils an der Kolbenober- und Untersei
te axial abstützt, wobei der Kolbenkörper scheibenförmig, einteilig und mittels
Prägestanzen ausgeführt ist, wobei ausgehend von einem Kolbengrundkörper die
auf einer Kolbenseite erhabenen Kolbenkörperbereiche auf der axial gegenüberlie
genden Kolbenseite als Vertiefungen ausgebildet sind.
Bei der Gasfeder nach der 40 33 186 A1 ist der Kolbenring axial beweglich in
Abhängigkeit der Bewegungsrichtung ausgeführt und wird durch die zwischen
dem Zylinderrohr und dem Kolbenring wirksame Reibkraft angesteuert, wobei
zwischen den dem Kolben zugewandten Flächen des Kolbenringes und dem Kol
ben mindestens ein Voröffnungsquerschnitt ausgeführt ist, der in Abhängigkeit
der axialen Kolbenringstellung zum Kolbenkörper freigegeben wird. In diesem Zu
sammenhang ist die DE-OS 43 42 755 zu nennen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es einen Schwingungsdämpfer mit einem
Kolben geringer Bauhöhe zu realisieren, der des weiteren eine Möglichkeit der
richtungsabhängig wirksamen Dämpfkrafteinstellung bietet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den Patentanspruch 1 gelöst.
Vorteilhafterweise kann auf eine Ringnut, wie sie aus dem Stand der Technik be
kannt ist, verzichtet werden. Eine solche Ringnut vergrößert die Bauhöhe nach
haltig, was einen Verlust an Federweg bedeutet. Des weiteren muß eine solche
Ringnut in der Regel zumindest mechanisch nachbearbeitet, in der Regel jedoch
im Ganzen spanend hergestellt werden. Ein erheblicher Vorteil ist darin zu sehen,
daß durch die besondere Anordnung des Voröffnungsquerschnitts ein relativ gro
ßer Querschnitt bei kleinen Abmessungen geschaffen werden kann, da der Teil
kreisdurchmesser, auf dem der Voröffnungsquerschnitt angeordnet ist, relativ
große Abmessungen aufweist: beim Anmeldegegenstand verfügt der Voröff
nungskanal über einen größeren Querschnitt als der Voröffnungsquerschnitt.
Folglich hat der Voröffnungskanal keinen Einfluß auf die Dämpfkraftkennlinie im
Voröffnungsbereich. Des weiteren wirken sich Viskositätsschwankungen nicht so
stark aus, da der Voröffnungsquerschnitt nur eine geringe Längenausdehnung in
Strömungsrichtung aufweist. Im Hinblick auf eine weitestgehende Standardisie
rung des gesamten Kolbens ist der Voröffnungsquerschnitt im Kolbenkörper aus
geführt. Beim Prägen lassen sich sämtliche Teile des Voröffnungsquerschnitts
sehr einfach in einem weiteren Arbeitsgang einprägen. Der Kolbenkörper kann als
Grundteil für viele verschiedene Anwendungen genutzt werden. Würde man den
Voröffnungsquerschnitt in den Kolbenring legen, so müßte man für jede Anwen
dung einen eigenen Kolbenring festlegen.
Damit keinesfalls ein unvorhergesehener Verschluß des Voröffnungsquerschnitt
durch den Kolbenring erfolgen kann, weist der Voröffnungsquerschnitt minde
stens einen Einströmkanal auf, dessen radiale Erstreckung ausgehend von
der Umfangsfläche des Kolbenkörpers größer ist als die Deckflächen des Kolben
ringes an der Kolbenunterseite.
Aus Gründen der Werkzeugabnutzung erstreckt sich jeder Einströmkanal von der
Umfangsfläche bis zu einem Flüssigkeitsdurchtrittskanal derselben Strömungs
richtung. Man kann also den Einströmkanal mit einer konstanten Tiefe in den
Kolbenkörper einarbeiten.
In weiterer Ausgestaltung ist dem schaltbaren Voröffnungsquerschnitt ein weite
rer Voröffnungsquerschnitt parallel geschaltet. Sollte durch irgendeinen Umstand
der veränderbare Querschnitt verstopft sein, so ist zwar der gesamte Schwin
gungsdämpfer nicht mehr so komfortabel wie vorgesehen, doch wird die Mög
lichkeit eines überharten Einlaufs vermieden.
Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert
werden. Es zeigt:
Fig. 1 Schnitt durch einen Schwingungsdämpfer
Fig. 2a-e Kolben als Einzelteil
Fig. 3 Kolbenring in Ansicht
Fig. 4a, b Axial beweglicher Kolbenring zur Voröffnungsverstellung
Die Fig. 1 zeigt ein Stoßdämpferkolbenventil 1 an einer Kolbenstange 3. Ein Kol
ben 5 zentriert sich über eine zentrale Bohrung 7 an einem Kolbenstangenzap
fen 9. Der Kolben ist als ein Präge-Stanzteil scheibenförmig ausgeführt und wird
von einem Kolbenring 11 umfaßt. Ein nur abschnittsweise dargestelltes Zylinder
rohr 13 wird von dem Kolben 5 in zwei Arbeitsräume 13a/13b unterteilt. Ventil
scheiben trennen Flüssigkeitsdurchtrittskanäle 5a/5b ab, die in Abhängigkeit von
der Hubbewegung der Kolbenstange 3 Dämpfmedium von einem Arbeitsraum in
den anderen überströmen lassen, wobei eine Dämpfkraft wirksam wird.
In der Variante V₁ kommt eine geschlitzte Ventilscheibe 15 in Verbindung mit
einer Tellerfeder 17 zum Einsatz. Die geschlitzte Ventilscheibe 15 hat das Öff
nungsverhalten eines Rückschlagventils, also praktisch vorspannungslos. Sie
stützt sich auf Auflagekörper 19 des Kolbens 5 ab und ist zentral eingespannt.
Zur Vorspannung der geschlitzten Ventilscheibe 15 dient die Tellerfeder 17. Da
bei ist die Tellerfeder 17 durch das Verhältnis h zu s √ der Materialstärke s
zur Schirmung h derart ausgelegt, daß über eine größere Bandbreite der Einbaula
ge, entsprechend dem Abstand der geschlitzten Ventilscheibe 15 zu einem Ab
stützring 21, eine nahezu konstante Vorspannkraft vorliegt. Man erhält einerseits
eine degressive Dämpfkraftkennlinie und andererseits eine Unempfindlichkeit
hinsichtlich Toleranzschwankungen bei den Einzelteilen, die die Einbaulage der
Tellerfeder 17 beeinflussen.
In der Variante V₂ wird eine degressiv-lineare Kennlinie erzeugt, indem ein Paket
von ebenen Ventilscheiben 23 verspannt ist und von einer Tellerfeder 17 beauf
schlagt wird. Es muß sichergestellt werden, daß die Ventilscheiben 23 an der
zentralen Bohrung 7 denselben Anstand zum Kolbengrund 25 aufweisen, wie bei
den Auflageflächen 27, da sich ansonsten größere Dämpfkraftschwankungen
ergeben.
Die Variante V₃ zeigt ein hinsichtlich seiner Dämpfkraftwirkung rein lineares Kol
benventil. Eine elastische erste Ventilscheibe 29 deckt dabei den Austritt des
Flüssigkeitsdurchtrittskanals 5a bis auf eine Voröffnung 31 ab. Schon bei einer
geringen Anströmung hebt die erste Ventilscheibe 29 ab bis ein Abhubweg, der
von einer Abstandscheibe 23a bestimmt wird, überwunden ist und das gesamte
Ventilscheibenpaket wirksam ist. Dabei dient die Abstandscheibe 23a dazu Pol
tergeräusche, die insbesondere bei kleinen Hubbewegungen der Kolbenstange 3
auftreten, und von der Losbrechbewegung der Kolbenstange herrühren, zu ver
meiden.
Wie schon zu Variante V₂ ausgeführt, müssen die Auflageflächen 27 über die
gesamte Fläche der Ventilscheiben 29 in einer Ebene liegen. Dazu wird ein Aufla
gering 33 in den Kolben eingeführt, dessen Höhe dem Abstand der Auflageflä
chen 27 zum Kolbengrund 25 angepaßt ist. Bei der Fertigung ist es möglich, eine
Zapfengrundtiefe 35 zu messen und dabei einen Auflagering 33 aus einem Teile
vorrat auszuwählen, dessen Höhe exakt der Tiefe 35 entspricht. So können
selbst lineare Dämpfkraftventile genau abgestimmt werden.
Die Variante V₄ entspricht weitestgehend der Variante V₁ abweichend kommt
ein Winkelring 37 zum Einsatz, der gegenüber der Tellerfeder 17 eine Zentrier- und
Abstützfunktion über seine der Tellerfeder 17 zugewandten Flächen ausübt.
Würde man wie in V₁ eine separate Zentrierung und eine Abstützscheibe 37
verwenden, müßte man bei der Montage vor dem Vernieten des gesamten Kol
benventils auf der Nietkopfseite eine Zentrierhülse 41 für die bis zu diesem Mon
tagestadium ungeführte Tellerfeder 17 einsetzen. Es ist selbstverständlich, daß
sich pro Kolbenseite wahlweise eine der Varianten V₁ bis V₄ realisieren läßt, so
daß eine nennenswerte Standardisierung erreicht wird.
Die Fig. 2a bis 2e zeigen den Kolben 5 als Einzelteil. Bei dem Kolben 5 han
delt es sich um ein Prägestanzteil, bei dem ausgehend von einem fiktiven Kol
bengrundkörper 5c die Umformungen, beispielsweise für die Auflagekörper 19
derart ausgeführt sind, daß die Höhe H der Auflagekörper 19 identisch ist mit der
Tiefe H eines Eintritts 43 in den Flüssigkeitsdurchtrittskanal 5a. Gleiches gilt für
den Bereich der zentralen Bohrung 7, bei der die Zapfengrundtiefe T für den Auf
lagering 33 identisch ist mit dem Absatz 45 auf der Gegenseite. Folglich sind
auch die zugehörigen Durchmesser D₁, D₂ der angeformten Bereiche identisch.
Die dabei auftretende Kaltverfestigung bietet die Grundlage für die geringe Höhe
des Kolbens.
Die Flüssigkeitsdurchtriftskanäle 5a/5b jeder Strömungsrichtung liegen auf unter
schiedlichen Teilkreisen r₁, r₂, r₃. Aus den Draufsichten (Fig. 2a, 2c) des Kol
bens 5 sind die schraffierten Auflageflächen 27 erkennbar auf denen die Ventil
scheibe, symbolisiert durch den Bogenabschnitt 47, liegt. Dabei bildet der Flüs
sigkeitsdurchtrittskanal auf dem größten Teilkreis r₁ den Voröff
nungsquerschnitt 31, wobei sich bei zunehmenden Abhub der Ventilscheibe der
Durchtrittsquerschnitt kontinuierlich in gewünschtem Maße vergrößert, indem
sich die weiter radial innen liegenden Flüssigkeitsdurchtrittskanäle auf den Teil
kreisen r₂, r₃ öffnen.
Selbstverständlich können die Flüssigkeitsdurchtrittskanäle 5a, 5b für die eine
Durchströmungsrichtung auf anderen Teilkreisradien liegen als für die Gegenrich
tung.
Die Fig. 2d zeigt einen Ausschnitt aus den Fig. 2a und Fig. 2b im Bereich eines
Flüssigkeitsdurchtrittskanals 5b. In dieser Vergrößerung erkennt man einen
Voröffnungskanal 73, der die Kolbenkörperoberseite und die Kolbenkörperunter
seite miteinander verbindet. In diesem Ausführungsbeispiel ist ein Einströmka
nal 75 auf der Kolbenkörperunterseite in den Kolbenkörper eingeprägt, der sich
von Eintritt 43 des Flüssigkeitsdurchtrittskanals 5b bis zum Voröffnungskanal 73
erstreckt. Bestimmend für einen zusätzlich zum Voröffnungsquerschnitt 31
(Fig. 2a) wirksamen Voröffnungsquerschnitt ist der Einströmkanal 75 in Verbindung
mit der Deckfläche 55. Die wirksame Länge des Voröffnungsquerschnitts ent
spricht der Überdeckung zwischen der Deckfläche 55 und dem Einströmkanal 75
Der Einströmkanal 75 ist vom Querschnitt kleiner und deutlich kürzer ausgeführt
als der Voröffnungskanal 73, um die Dämpfwirkung des Voröffnungsquerschnitts
eindeutig auf den Einströmkanal zu beschränken. Unvermeidliche Toleranz
schwankungen innerhalb des Voröffnungskanals haben dann keinen Einfluß auf
den Voröffnungsquerschnitt und somit auch nicht auf die einzuhaltende Dämpf
kraft des Voröffnungsquerschnitts. Sämtliche Teile der Verbindung zwischen der
Kolbenoberseite und der Kolbenunterseite wurden bewußt in den Kolbenkörper
eingearbeitet, um einen standardisierten Kolbenring zu erhalten. Die Einarbeitung
erfolgt durch einfaches Einlegen eines Werkzeugeinsatzes in das Prägewerkzeug
für den Kolbenkörper. Man verfügt über einen Standardkolbenkörper, der bei Be
darf mit strömungsrichtungsabhängigen Voröffnungsquerschnitten versehen wer
den kann.
In der linken Hälfte der Fig. 1 besitzt der Kolben 5 einen Kolbenring 11, der aus
Kunststoff gefertigt ist. Der Kolbenring 11 stützt sich über entsprechende Halte
flächen 49, 51 an der Ober- und Unterseite des Kolbens 5 ab. An den Deckflä
chen 53, 55 des Kolbenringes 11 schließen sich Dichtlippen 57, 59 an, die, ela
stisch ausgebildet, sich in Abhängigkeit des Betriebsdrucks im Zylinderrohr 13
anlegen.
Alternativ kann aber auch gerolltes Bandmaterial verwendet werden, das über
einen Stoß 61 den Kolbenring 11 schließt. In der Fig. 3 ist eine solche Ausfüh
rungsvariante realisiert, bei der das eine Kolbenringende eine vom oberen und
unteren Rand beabstandete Ausklinkung 63 aufweist, in die ein Fortsatz 65 des
anderen Kolbenringendes eingreift.
Bei einer Hubbewegung dringt unvermeidlich Dämpfmedium in einen vertikalen
Stoßbereich 67. Der Druck wirkt auf den Fortsatz 65 und übt eine Kraft in Strö
mungsrichtung auf den Fortsatz 65 aus. Über die Halteflächen 49, 51 erfolgt eine
Abstützung des Kolbenringes 11 in axialer Richtung, so daß sich der Stoß 61
nicht öffnen kann. Bei umgekehrter Anströmungsrichtung wirkt der Stoß 61 ent
sprechend. Kolben mit größeren Bauhöhen erlauben auch die Anordnung einer
Mehrzahl solcher Stöße 61, so daß ein Dichtungslabyrinth entsteht.
In der rechten Figurenhälfte von Fig. 1 wird ein Kolbenring 11 eingesetzt, der
zweischalig ausgeführt ist. Innen am Kolben 5 liegt eine Armierung 69 an, auf
der eine Gleitschicht 61 aufgebracht ist. Der Kolbenring 5 hat einen U-förmigen
Querschnitt und stützt sich über Halteflächen 49, 51 auf der Ober- und Unterseite
des Kolbens 5 ab. Im Anlieferungszustand ist der Kolbenring 11 gegenüber dem
Zylinderrohr geringfügig größer ausgebildet und wird mittels einer nicht darge
stellten Vorrichtung bei der Montage eingeführt, wobei der Kolbenring 11 gegen
über dem Zylinderrohr eine radiale Vorspannung aufweist.
Die Armierung 69 erhöht die zulässige Querkraft und Temperaturfestigkeit, wobei
die Gleitschicht 61 für günstige Gleiteigenschaften sorgt. Bezüglich des Stoßes
sind axial und schräg verlaufende aber auch solche nach Fig. 3 möglich, wobei
die Wandstärke des Kolbenringes 11 über die jeweilige Ausführungsform ent
scheidet. Prinzipiell gilt, je stärker der Kolbenring um so wahrscheinlicher erfolgt
die Variante mit dem T-förmigen Stoß 61 nach Fig. 3.
In den Fig. 4a und 4b soll das Zusammenwirken des Kolbenkörpers, insbesondere
der Strömungsverbindung der Voröffnung zwischen der Kolbenoberseite und der
Kolbenunterseite und dem axial beweglichen Kolbenring dargestellt werden. Der
prinzipielle Aufbau des Kolbenrings 11 entspricht den Kolbenringausführungen
nach der Fig. 1, obwohl in den Fig. 4a und 4b nur die Kolbenringausführung des
linken Halbschnitts aus der Fig. 1 gezeichnet ist.
Für die folgende Betrachtung muß stets davon ausgegangen werden, daß der
Kolbenring eine radiale Vorspannung gegenüber dem Zylinderrohr 13 aufweist.
Des weiteren ist der vertikale Steg des im wesentlichen U-förmigen Kolbenrings,
der eine Umfangsfläche 77 des Kolbens 5 (Fig. 2d) abdeckt größer als die Höhe
der Umfangsfläche, so daß sich der Kolbenring axial relativ zum Kolben bewegen
kann. Die Relativbewegung wird durch Halteflächen 49, 51 am Kolben bzw.
Deckflächen 53, 55 beschränkt.
Bei einer Einfahrbewegung der Kolbenstange 3 in das Zylinderrohr strömt das
durch die Kolbenstange verdrängte Dämpfmediumvolumen von einem Arbeits
raum 13b in den Arbeitsraum 13a. Während dieser Einfahrbewegung wird der
axial bewegliche Kolbenring durch die zwischen dem Zylinderrohr 13 und dem
Kolbenring 11 wirksame Reibkraft relativ zum Kolben 5 in Richtung des Arbeits
raums 13a verschoben. Unterstützend für diese Axialbewegung ist der Druck auf
die im Arbeitsraum 13b befindlichen Flächen des Kolbenrings wirksam. Der in die
Kolbenunterseite eingearbeitete Einströmkanal 75 bleibt dabei stets geöffnet. Wie
aus der Fig. 4a ersichtlich ist, kann bei der Einfahrbewegung der Kolbenstange
das Dämpfmedium aus dem Arbeitsraum 13b über den Einströmkanal 75 in den
Voröffnungskanal 73 einströmen und über einen Spalt 79 zwischen der Halteflä
che 49 des Kolbens 5 und der Deckfläche 53 des Kolbenrings 11 in den Arbeits
raum überströmen. Der wirksame Gesamtvoröffnungsquerschnitt besteht aus
dem Voröffnungsquerschnitt 31, in diesem Ausführungsbeispiel als Nut innerhalb
des Auflagekörpers 19, und dem Einströmkanal 75. Der Einströmkanal 75 ist
dem Voröffnungsquerschnitt 31 parallel geschaltet und wird vom schaltbaren
Kolbenring über den Voröffnungskanal 73 abflußgesteuert. Für die Einfahrrich
tung der Kolbenstange wird ein relativ weicher Dämpfkraftkennlinieneinlauf er
reicht, der für Fahrzeuginsassen als besonders komfortabel empfunden wird.
Bei einer Kolbenstangenbewegung in Ausfahrrichtung (Fig. 4b) kommen die
Deckfläche 53 des Kolbenrings und die Haltefläche 49 des Kolbens 5 in Kontakt
mit der Folge, daß über diese Verbindung kein Dämpfmedium strömen kann. Ein
zig der Voröffnungsquerschnitt 31 ist bei niedrigen Kolbenstangengeschwindig
keiten geöffnet. Es bildet sich zwar ein Spalt 81 zwischen der Haltefläche 51 des
Kolbens und der Deckfläche 55 des Kolbenrings, doch kann kein Dämpfmedium
ausströmen. In Ausfahrrichtung ist nur der Voröffnungsquerschnitt 31 wirksam,
so daß der Dämpfkraftkennlinieneinlauf deutlich steiler verläuft und die Schwing
bewegung des Rades schneller abklingen läßt. Durch den axial beweglichen Kol
benring werden zwei Vorteile erreicht. Zum einen läßt sich, wie geschildert, ein
richtungsabhängig wirksamer Voröffnungsquerschnitt erzielen. Zum anderen kann
der Aufwand für die Axialfixierung des Kolbenrings am Kolben
entfallen.
Claims (4)
1. Schwingungsdämpfer, dessen Zylinderrohr durch einen an einer Kolbenstange
befestigten Kolben in zwei Arbeitsräume unterteilt wird, wobei der Kolben ei
nen Kolbenkörper umfaßt, mit Flüssigkeitsdurchtrittskanälen, die von Ventil
scheiben auf Auflagekörpern mit Ventilauflageflächen abgedeckt werden, und
der Kolbenkörper mittels mindestens eines Kolbenringes in Gleitverbindung mit
dem Zylinderrohr steht, der die Umfangsfläche des Kolbenkörpers abdeckt und
sich jeweils an der Kolbenober- und Unterseite axial abstützt, wobei der Kol
benkörper scheibenförmig, einteilig und mittels Prägestanzen ausgeführt ist,
wobei ausgehend von einem Kolbengrundkörper die auf einer Kolbenseite er
habenen Kolbenkörperbereiche auf der axial gegenüberliegenden Kolbenseite
als Vertiefungen ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
ring (11) axial beweglich in Abhängigkeit der Bewegungsrichtung ausgeführt
ist und durch die zwischen dem Zylinderrohr (13) und dem Kolbenring wirksa
me Reibkraft angesteuert wird, wobei zwischen den dem Kolben zugewandten
Flächen des Kolbenringes und dem Kolben mindestens ein Voröffnungsquer
schnitt ausgeführt ist, daß in Abhängigkeit der axialen Kolbenringstellung zum
Kolbenkörper freigegeben wird, wobei der Voröffnungsquerschnitt an einen im
Bereich der Umfangsfläche (77) des Kolbenkörpers die Kolbenoberseite mit der
Kolbenunterseite verbindenden Voröffnungskanal (73) angeschlossen ist, des
sen Durchlaß vom Kolbenring bestimmt wird und der Voröffnungsquerschnitt
im Kolbenkörper durch Einprägen ausgeführt ist.
2. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Voröffnungsquerschnitt mindestens einen Einströmkanal (75) aufweist, dessen
radiale Erstreckung ausgehend von der Umfangsfläche (77) des Kolbenkörpers
größer ist als Deckflächen (53; 55) des Kolbenringes am Kolben.
3. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich
jeder Einströmkanal (75) von der Umfangsfläche (77) bis zu einem Flüssig
keitsdurchtrittskanal (5a; 5b) derselben Strömungsrichtung erstreckt.
4. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
schaltbare Voröffnungsquerschnitt einem weiteren Voröffnungsquer
schnitt (31) parallel geschaltet ist.
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DE19523397A Expired - Fee Related DE19523397C1 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Kolben mit richtungsabhängigen Voröffnungsquerschnitten |
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