DE19523214C2

DE19523214C2 - Verstellvorrichtung

Info

Publication number: DE19523214C2
Application number: DE19523214A
Authority: DE
Inventors: Gert Pollmann
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1995-06-27
Filing date: 1995-06-27
Publication date: 1997-04-24
Anticipated expiration: 2015-06-28
Also published as: EP0832024B1; WO1997001476A1; JPH11508510A; EP0832024A1; US6070686A; DE59602955D1; DE19523214A1

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einer Verstellvorrichtung für ein Lenkrad nach der Gattung des Hauptanspruchs. Aus der DE 42 16 503 A1 ist bereits eine Fahrzeuglenksäule bekannt, die in ihrer Längsrichtung einstellbar ist. Hierfür sind ein Inneres und ein äußeres Rohr verschiebbar oder gleitfähig angeordnet. Auf den Gleitflächen sind keilförmige Erhebungen vorgesehen, die das Drehmoment übertragen und gleichzeitig die axiale Einstellung erleichtern.

Es sind weiterhin Verstellvorrichtungen für Lenkräder in Kraftfahrzeugen bekannt, die die einzustellende Höhe des Lenkrades zusammen mit der das Lenkrad tragenden Lenksäule durch eine Schwenkbewegung erlauben, womit der Fahrer des Kraftfahrzeuges die Lenkradhöhe an seine Bedürfnisse anpassen kann. Zur Höhenverstellung dient dabei beispielsweise ein manuell über eine Kurbel betätigbarer Schwenkfuß an der Lenksäule. Auch ist es bekannt, das Lenkrad zum Ein- und Aussteigen wegzuschwenken, damit mehr Bewegungsfreiheit zur Verfügung steht. Auch hier wird die Lenksäule zusammen mit dem Lenkrad um einen Schwenkfuß bewegt.

Aus der DE 37 25 908 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem sperrbaren Lenkrad bekannt. Hier ist die Lenksäule in ihrem oberen Teil abknickbar und das Lenkrad mittels einer am Armaturenbrett angebrachten Haube arretierbar.

Vorteile der Erfindung

Die erfindungsgemäße Verstellvorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß durch die in Lenksäulenrichtung gerichtete Verschiebbarkeit weniger Raum im Kraftfahrzeug zur Verstellung des Lenkrads nötig ist, wodurch sich eine noch größere Raumfreiheit für einen Fahrzeuglenker ergibt. Außerdem ist die Mechanik eines auf diese Weise verschiebbaren Lenkrades besonders einfach herstellbar und das Gehäuse für die Aufnahme der Lenksäule weniger aufwendig.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Lenkrades möglich.

Eine Lenkradverriegelungsvorrichtung hat den Vorteil, daß ein eventueller Diebstahlsversuch am Fahrzeug erschwert wird.

Das Ver- oder Entriegeln des Lenkrades mittels der Lenkradverriegelungsvorrichtung beim Verschieben des Lenkrades vereinigt in vorteilhafter Weise ein Verschieben des Lenkrades zum bequemen Einsteigen in bzw. Aussteigen aus dem Fahrzeug mit einem automatischen Ver- oder Entriegeln, welches üblicherweise beim Einsteigen in bzw. Aussteigen aus einem Fahrzeug erwünscht ist, so daß sich ein aktives Ver- oder Entriegeln erübrigt.

Es erweist sich zudem als raumsparend und herstellungs kostengünstig, wenn die Lenkradverriegelungsvorrichtung am Gehäuse eines hinter dem Lenkrad angeordneten Anzeigeinstrumentes angeordnet ist.

Zudem kann das Schloß zur Ent- bzw. Verriegelung des Lenkrades mittels der Lenkradverriegelungsvorrichtung ebenfalls am Gehäuse angeordnet sein, wodurch sich das Auf- und Abschließen der Lenkradverriegelungsvorrichtung räumlich gut mit dem Schloß zusammenfassen läßt und sich in zu einer das Schloß betätigenden Person günstiger Nähe befindet.

Ein in das Lenkrad eingreifendes Riegelelement, welches das Lenken behindert, stellt eine zuverlässige Diebstahlsicherung dar und offenbart sich einem potentiellen Fahrzeugdieb besonders deutlich, wodurch auch eine Abschreckungswirkung erreicht wird.

Ein wenigstens teilweises Versenken des Lenkrads im Gehäuse des Anzeigeinstruments stellt eine vorteilhafte Maßnahme dar, da der Raum des Anzeigeinstrumentengehäuses aufgrund seiner Lage und seiner Bauweise eine besonders leicht für das Lenkrad zugängliche Aussparung ohnehin bereits aufweist.

Wenn die Kontur des Gehäuses der Außenkontur des Lenkrades wenigstens teilweise angepaßt ist, so läßt sich eine besonders raumsparende Anordnung auf diese Weise verwirklichen.

Wenn das Lenkrad zusätzlich auch noch in einer zur Lenksäule annähernd senkrechten Richtung verschiebbar oder verschwenkbar ist, so weist das Lenkrad ein Maximum an Verstellmöglichkeiten auf, wodurch eine große Freiheit eines Fahrzeuglenkers für die Verstellung des Lenkrads beim Ein bzw. Aussteigen und auch zur Einstellung der von ihm gewünschten Lenkradposition besteht.

Zeichnung

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Lenkrades mit Verstellvorrichtung in eingefahrenem Zustand,

Fig. 2 das Lenkrad mit Verstellvorrichtung aus Fig. 1 in ausgefahrenem Zustand,

Fig. 3 eine Frontalansicht des Lenkrades mit Verstellvorrichtung aus Fig. 1,

Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein Lenkrad mit Verstellvorrichtung im eingefahrenen Zustand.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

In Fig. 1 ist eine aufgeschnittene schematische Seitenansicht eines Lenkrades 10, beispielsweise in einem Fahrzeuginnenraum gezeigt, das drehbar auf einer Lenksäule 11 gehaltert ist. Das Lenkrad 10 befindet sich dabei teilweise vor einem Anzeigeinstrument 13, das in einem Gehäuse 14 angeordnet ist. Die Lenksäule 11 ebenfalls im Gehäuse 14 des Anzeigeinstruments 13 gehaltert. Am Gehäuse 14 ist zudem eine Verriegelungsvorrichtung 12, die ein Riegelelement 15 aufweist, angebracht. Zur Bedienung der Verriegelungsvorrichtung 12 ist am Gehäuse 14 außerdem ein Schloß 16 vorhanden. Das Lenkrad 10 ist zusammen mit der Lenksäule 11 in einer Richtung, die in etwa parallel zur Lenksäule 11 ist, verschiebbar. Beispielsweise ist dazu die Lenksäule 11 als Teleskopsäule ausgebildet. Im eingeschobenen Zustand ragt das Lenkrad 10 teilweise in das Gehäuse 14 hinein. Das Riegelelement 15 liegt dabei so vor dem Lenkrad 10, daß ein Wiederherausbewegen des Lenkrades 10 mit der Lenksäule 11 nur nach einem Entriegeln des Riegelelements 15 mittels Betätigung des Schlosses 16 möglich ist. An der Lenksäule 11 ist zudem eine Sperrnase 18 angebracht, die innerhalb einer Aussparung 19 im Gehäuse 14 liegt. Die Verriegelungsvorrichtung 12 sowie die Mechanik zum Verstellen des Lenkrades 10 in Richtung der Lenksäule 11 bilden gemeinsam eine Verstellvorrichtung für das Lenkrad 10.

Die Funktionsweise der Verstellvorrichtung des Lenkrades 10 wird im weiteren im Zusammenhang mit der Fig. 2 erläutert.

Die in der Fig. 2 gezeigte Darstellung unterscheidet sich von der Darstellung in Fig. 1 dadurch, daß das Lenkrad 10 mit der Lenksäule 11 ausgefahren ist. Dazu wurde das Schloß 16 mit einem Schlüssel geöffnet, so daß sich das Riegelelement 15 aus seiner Verriegelungsstellung herausbewegen ließ. Dadurch wurde auch das Lenkrad 10 entriegelt und ließ sich herausfahren. Beim Herausfahren trennen sich Sperrnase 18 und Aussparung 19, so daß ein ordnungsgemäßes Lenken möglich ist. In der Lenksäule 11 ist hier zudem ein Kardangelenk 17 vorgesehen, das beim Aus fahren der Teleskopglieder frei wird und das ein zusätzliches Verschwenken der Lenksäule 11 erlaubt.

Die dargestellte Anordnung ist beispielsweise realisierbar, indem die Teleskopglieder Teile einer Gasfeder sind, und das Lenkrad 10 gegen den Federdruck in die eingefahrene Stellung gebracht wird. Der Federdruck der Gasfeder kann dann für ein automatisches Ausfahren des Lenkrades 10 beim Aufsperren des Schlosses 16 dienen. Es sind aber auch andere Mechanismen möglich, wie eine aktive pneumatische oder hydraulische Bewegung der Lenksäule 11 oder auch ein Ratschenmechanismus, welcher beispielsweise mit dem Schloß 16 so verbunden werden kann, daß das Ausfahren erst nach dem Aufschließen erfolgen kann, das Einfahren aber auch ohne eine Schloßbetätigung möglich ist. Es ist ebenso vorgesehen, eine Sperre vorzusehen, die das Einfahren des Lenkrades 10 während der Fahrt ausschließt. Weiterhin ist es vorgesehen, das Einfahren und das Ausfahren grundsätzlich von einer Betätigung des Schlosses 16 abhängig zu machen, wobei das Schloß 16 auch mit dem Zündschloß des Fahrzeugs funktionell kombiniert bzw. einstückig ausgebildet sein kann.

Durch das Hineinbewegen des Lenkrades 10 in Richtung zum Gehäuse 14 wird außerdem der für einen Fahrzeuglenker zugängliche Innenraum des Fahrzeuges vergrößert. Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn der Fahrzeuglenker aus dem Fahrzeug aus- bzw. in das Fahrzeug einsteigen möchte. Zugleich wird mit dem Einschieben des Lenkrades 10 mit der Lenksäule 11 in das Gehäuse 14 die Verriegelungsvorrichtung 12 verriegelt und durch Sperrnase 18 und Aussparung 19 sichergestellt, daß mit dem eingefahrenen Lenkrad 10 keine oder nur eingeschränkte Lenkbewegungen auf das Fahrzeug übertragen werden können. Anstelle der Sperrnase 18 und der Aussparung 19 kann beispielsweise auch in der Teleskoplenksäule 11 mit dem Einfahren des Lenkrades 10 eine mechanisch schlüssige Verbindung zwischen dem Lenkrad 10 und den zu lenkenden Rädern geöffnet werden, so daß das Lenkrad 10 zwar drehbar ist, aber keine Lenkwirkung entfaltet.

Eine Draufsicht auf die in Fig. 1 dargestellte Anordnung ist in der Fig. 3 zu sehen. Die Außenkontur des Lenkrades 10 ist der Innenkontur des Gehäuses 14 angepaßt. Dies ergibt eine optimale Raumausnutzung und eine ideale Realisierbarkeit für das Verriegeln des Lenkrades 10 mit dem Riegelelement 15. Positiv für diese formschlüssige Anordnung im ineinandergeschobenen Zustand stellt sich dabei die Tatsache heraus, daß Anzeigeinstrumente 13 bekannter Bauart ohnehin üblicherweise hinter dem Lenkrad 10 angeordnet sind und für eine gute Sichtbarkeit durch den Fahrer ein entsprechend großzügig ausgeformtes Gehäuse 14 aufweisen. Da der Fahrer während des Stillstands des Fahrzeugs bzw. beim Ein- und Aussteigen ohnehin keine Sicht auf das Anzeigeinstrument 13 benötigt, ist der Raum vor dem Anzeigeinstrument 13 und innerhalb des Gehäuses 14 ohne Sicherheitsbedenken für das Einfahren des Lenkrades 10 ausnutzbar. Zur besseren Sicherung sind auch mehrere Nasen 18 und/oder mehrere Aussparungen 19 anordenbar.

In Fig. 4 ist unter Beibehaltung der Numerierung aus den vorhergehenden Figuren ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt. Das Lenkrad 10 weist hier einen größeren Durchmesser auf, so daß eine Anpassung der Außenkontur des Gehäuses 14, im Gegensatz zu der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsform, nicht sinnvoll ist. Hier ist dagegen ein Teil des Gehäuses 14 so ausgebildet, daß er als Riegelelement 15 für die Verriegelungsvorrichtung 12 dienen kann. Außerdem ist ein Sperrhaken 20 vorgesehen, der in eine Vertiefung 21 in der Lenksäule 11 eingreift, sobald das Lenkrad 10 in den eingefahrenen Zustand gebracht wurde.

Das längliche Riegelelement 15 gelangt beim Einschieben des Lenkrades 10 automatisch zwischen Speichen des Lenkrades 10, verhindert so ein ordnungsgemäßes Lenken des Fahrzeuges und ersetzt somit das Sperrelement 18 und die Aussparung 19, die deshalb hier nicht vorgesehen sind. Auch hier ist erst durch ein Aufsperren des Schlosses 16 ein Herausbewegen des Lenkrades 10 in seine Betriebsstellung möglich, da der Sperrhaken 20 nur durch das Aufsperren des Schlosses 16 aus der Vertiefung 21 bewegt wird. Somit tritt auch hier eine Kombination des Einfahrens des Lenkrades 10 mit einer Verriegelung desselben auf. Analog kann, je nach Platzverteilung im Umfeld des Lenkrades 10 auch eine Verriegelung durch das Herausfahren des Lenkrades 10 um einen bestimmten Weg ausgelöst werden, da es auch möglich ist, daß das Lenkrad 10 durch das Herausbewegen mehr Bewegungsfreiheit für einen Fahrer, insbesondere beim Ein- und Aussteigen, bietet. Die Funktionen des Verriegelns des Lenkrades 10 in axialer Richtung zur Lenksäule 11 und des Verhinderns des Lenkens können auch mit einem einzigen Riegelelement 15 gemeinsam bewirkt werden, wenn dieses entsprechend ausgebildet ist.

Es ist weiterhin vorgesehen, das Lenkrad 10 mit der Lenksäule 11 nicht nur in zur Lenksäule 11 paralleler Richtung verschiebbar, sondern auch in andere Richtungen verschwenkbar oder verschiebbar zu gestalten, so wie mit dem Kardangelenk 17 in Fig. 2 beispielhaft dargestellt. Dadurch bleibt dem Fahrzeuglenker nach wie vor die Freiheit, das Lenkrad 10 seinen Bedürfnissen gerecht anzupassen und außerdem den Raum beim Ein- bzw. Aussteigen auf ein Maximum der Verfügbarkeit zu erhöhen.

Sämtliche Riegel- und/oder Sperrmechanismen können miteinander kombiniert und auch mehrfach angeordnet werden.

Claims

1. Verstellvorrichtung für ein Lenkrad, vorzugsweise in einem Kraftfahrzeug, welches auf einer drehbaren Lenksäule gehaltert ist, wobei mittels der Verstellvorrichtung das Lenkrad (10) in einer zur Lenksäule (11) annähernd parallelen Richtung verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellvorrichtung eine Lenkradverriegelungsvorrichtung (12) aufweist, welche beim Verschieben des Lenkrades (10) ein Ver- oder Entriegeln desselben bewirkt, daß hinter dem Lenkrad (10) ein Anzeigeinstrument (13) mit einem Gehäuse (14) angeordnet ist und daß daß das Lenkrad (10) mittels der Verstellvorrichtung wenigstens teilweise im Gehäuse (14) des Anzeigeinstruments (13) versenkbar ist.

2. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkradverriegelungsvorrichtung (12) am Gehäuse (14) angeordnet ist.

3. Verstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkradverriegelungsvorrichtung (12) wenigstens ein Riegelelement (15) aufweist, das im das Lenkrad (10) verriegelnden Zustand ein Verschieben des Lenkrades (10) verhindert und/oder das Lenken mittels des Lenkrades (10) behindert.

4. Verstellvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur des Gehäuses (14) der Außenkontur des Lenkrades (10) wenigstens teilweise angepaßt ist.

5. Lenkrad nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Verstellvorrichtung das Lenkrad (10) zusätzlich in einer in einer zur Lenksäule (11) annähernd senkrechten Richtung verschiebbar oder verschwenkbar ist.