DE19523106C1 - Fehlerdiagnoseverfahren für eine Abgasrückführeinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Fehlerdiagnose einer Abgasrückführeinrichtung eines Verbrennungsmotorsystems mit einer Motorsteuerung mit Klopfregelung.

Es sind Verfahren zur Fehlerdiagnose von Abgasrückführeinrich­ tungen in Verbrennungsmotorsystemen bekannt, die auf der Verwen­ dung unterschiedlicher Sensorik im Saugrohrbereich bzw. im Be­ reich einer Abgasrückführleitung, wie Druck-, Temperatur- oder Schadstoffsensorik, beruhen.

Beispielhaft seien hierzu die Of­ fenlegungsschriften DE 38 28 477 A1, DE 41 35 190 A1, DE 42 12 636 A1, DE 42 24 219 A1 und DE 43 26 351 A1 genannt. Bei dem in der DE 42 12 636 A1 beschriebenen Verfahren wird außerdem zur Konstanthaltung des Motordrehmomentes während der Diagnose je­ weils eine Zündzeitpunktverstellung nach Maßgabe einer erfaßten Änderung des Motorlaufzustandes durchgeführt, wenn das Abgas­ rückführventil zu Diagnosezwecken von einer geöffneten in eine geschlossene Stellung oder umgekehrt umgeschaltet wird.

Bei einem aus der Offenlegungsschrift EP 0 219 202 A2 bekannten Fehlerdiagnoseverfahren für eine Abgasrückführeinrichtung wird die Funktionsfähigkeit der Abgasrückführung ohne spezielle Sen­ sorik dadurch erfaßt, daß während eines stationären Betriebszu­ stands die Abgasrückführung abgestellt und dabei das Kraftstoff/Luft- Verhältnis beobachtet wird, und zwar speziell der integrale Anteil des Reglerausgangsignals einer entsprechenden Kraft­ stoff/Luft-Mischungsregelung. Wenn die Änderung dieses integra­ len Anteils geringer als ein vorgegebener Wert ist, wird dies als ein Fehler in der Abgasrückführeinrichtung interpretiert.

Es sind andererseits Verbrennungsmotorsysteme bekannt, die über eine Motorsteuerung mit Klopfregelung verfügen. Beispielhaft sei hier auf die Patentschrift DE 39 34 017 C2 und die dort zitierte Literatur verwiesen.

Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung eines Fehlerdiagnoseverfahrens für eine Abgasrückführeinrichtung für Verbrennungsmotorsysteme, die eine Motorsteuerung mit Klopf­ regelung umfassen, zugrunde, mit welchem Fehler in der Abgas­ rückführung möglichst einfach und ohne spezielle Sensorik er­ kannt werden können.

Dieses Problem wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dieses Verfahren nutzt zur Fehlerdiagnose der Abgasrückführung die vorhandene Klopfregelung der Motor­ steuerung, wobei die Tatsache ausgenutzt wird, daß sich die Klopfgrenze verschiebt, wenn bei aktivierter, intakter Abgas­ rückführung die Abgasrückführrate verringert wird. Ist hingegen die Abgasrückführung nicht intakt, ändert sich die Klopfgrenze durch die Ansteuerung der Abgasrückführeinrichtung in Richtung verringerter Abgasrückführrate nicht.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeich­ nung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.

Die einzige Figur zeigt einen Programmablaufplan eines Verfahrenszyklus zur Fehlerdiagnose einer Abgasrückführ­ einrichtung eines Verbrennungsmotorsystems mit einer Mo­ torsteuerung mit Klopfregelung.

Das in der Figur veranschaulichte Verfahren beginnt nach einem Startschritt (1) mit einer Abfrage (Schritt 2), in welchem fest­ gestellt wird, ob stationäre Motorbetriebsbedingungen vorliegen, d. h. ob die Motorlast (L) und die Motordrehzahl (n) im wesentli­ chen konstant bleiben. Ist dies nicht der Fall, wird der Dia­ gnosezyklus abgebrochen (Schritt 9) und zum Zyklusende (10) ge­ sprungen.

Liegen hingegen stationäre Betriebsbedingungen vor, wird als nächstes abgefragt (Schritt 3), ob die Abgasrückführeinrichtung (AGR) aktiv ist. Ist dies nicht der Fall, wird wiederum der Dia­ gnoseablauf abgebrochen (Schritt 9) und zum Zyklusende (10) ge­ sprungen. Ist die Abgasrückführung hingegen aktiv, wird unter Verwendung der in der Motorsteuerung enthaltenen Klopfregelung der Zündzeitpunkt (ZZP) in Richtung früh verstellt, bis eine mi­ nimale sogenannte Klopfregelfalltiefe (KRT), auch Klopfregel­ tiefe genannt, erreicht ist. Unter Klopfregelfalltiefe wird hierbei das Maß verstanden, um das der Zündwinkel jeweils in Richtung spät (d. h. in Richtung OT) zurückgenommen wird.

In einem anschließenden Schritt (5) wird dann unter Beibehaltung des durch die Zündungsverstellung in Richtung früher Zündung er­ reichten Zündzeitpunktes (ZZP) die Abgasrückführrate (AGRR) ver­ ringert. Es wird dann beobachtet (Schritt 6), ob sich die Klopfregelfalltiefen oder gleichbedeutend damit die Klopfregel­ häufigkeit ändert, insbesondere erhöht. ist dies der Fall, wird dies dahingehend interpretiert, daß die Wirkungskette der Abgas­ rückführung (AGR) intakt ist (Schritt 7), während auf eine de­ fekte Abgasrückführeinrichtung (AGR) geschlossen wird (Schritt 8), wenn trotz angesteuerter Verminderung der Abgasrückführrate keine Änderung der Klopfregelhäufigkeit bzw. der Klopfregelfall­ tiefen auftritt. In diesem Fall wird eine entsprechende Fehler­ anzeige gegeben, bevor, wie auch nach erkannter intakter Abgas­ rückführung, zum Ende (10) eines jeweiligen Diagnosezyklus wei­ tergegangen wird, wonach ein neuer Zyklus gestartet werden kann.

Ersichtlich ermöglicht das Verfahren eine Fehlerdiagnose der Ab­ gasrückführeinrichtung ohne spezielle Sensorik, beispielsweise auch ohne einen Saugrohrdrucksensor, der folglich entfallen kann, falls er bei dem Verbrennungsmotorsystem ansonsten nicht erforderlich ist. Statt der Benutzung derartiger Sensorik macht das erfindungsgemäße Fehlerdiagnoseverfahren von der Funktion der Klopfregelung Gebrauch, die in der Motorsteuerung des Ver­ brennungsmotorsystems vorgesehen ist. Mit dieser erfolgt die be­ schriebene Zündzeitpunktverstellung und Überwachung der Klopf­ regelfalltiefen.

Claims (1)

1. Verfahren zur Fehlerdiagnose einer Abgasrückführeinrichtung eines Verbrennungsmotorsystems mit einer Motorsteuerung mit Klopfregelung, gekennzeichnet durch folgende Schritte:

   • - Verstellung des Zündzeitpunktes (ZZP) in Richtung früher Zün­ dung bis zum Erreichen einer vorgebbaren minimalen Klopfregel­ falltiefe (KRT), wenn ein Zeitraum mit stationären Motorbe­ triebsbedingungen vorliegt und die Abgasrückführeinrichtung (AGR) aktiv ist,
   • - anschließend Beibehalten des Zündzeitpunktes und Einstellen einer Verringerung der Abgasrückführrate (AGRR) sowie
   • - Feststellen, ob sich die Klopfregelhäufigkeit oder die Klopfregelfalltiefen (KRT) ändern, und Anzeigen eines Fehlers der Abgasrückführeinrichtung, wenn dies nicht der Fall ist.