DE19522228A1 - Vortriebsverfahren und -Vorrichtung für den Tunnelbau - Google Patents
Vortriebsverfahren und -Vorrichtung für den TunnelbauInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Vortriebsverfahren zum Tunnel- oder
Stollenbau durch harte Gesteinsschichten sowie auf eine Vortriebs- und La
demaschine zur Ausführung des Verfahrens.
Um in felsigem Material (standfestem Gebirge) einen Tunnel mechanisch
vorzutreiben, sind zwei hauptsächlich angewendete Vorgehensweisen be
kannt:
- - Die Ausbrucharbeiten werden stetig mittels einer sog. Vollschnittmaschine durchgeführt, die mit einem großen rotierenden Bohrkopf arbeitet, sehr auf wendig ist und nur kreisrunde Querschnitte in das Gestein schneiden kann.
- - Im Fall anderer nicht-runder Querschnitte wird das Bohr-Spreng- Ladeprinzip angewendet, bei dem die verschiedenen Arbeitsschritte durch Einsatz unterschiedlicher Spezialgeräte und -mannschaften erledigt werden, so daß nach jedem Arbeitsschritt die Geräteeinrichtung vor Ort mit entspre chendem Zeitaufwand ausgetauscht werden muß.
Da in zunehmendem Maße Tunnels für Eisenbahnen, Stadt- und Nahver
kehrsbahnen oder Straßen und Abwasserstollen unmittelbar unter meist be
bauten Oberflächen angelegt werden, die einen Sprengvortrieb nicht erlau
ben und bei denen der Einsatz einer aufwendigen Vollschnittmaschine ent
weder wegen der geringen Länge des Tunnels oder einer darin zu durchque
renden standfesten Gesteinsformation nicht rentabel ist, besteht Bedarf nach
einer Vortriebstechnik, welche die Möglichkeit eröffnet, sämtliche notwen
digen Arbeiten vor Ort mit Hilfe einer einzigen Vortriebsmaschine auszufüh
ren. Eine solche Maschine soll im Vergleich zu Vollschnittmaschinen eine
wesentlich preisgünstigere und einfachere Bauweise aufweisen und durch
ihre Universalität in der Lage sein, an der Ortsbrust eines Tunnels anstehen
des Erdreich, Geröll oder auch Gestein und Felsformationen unterschied
lichster Härte zu durchdringen, abzubauen und zu verladen, um ein beliebi
ges Tunnel- oder Stollenprofil sauber auszubrechen und soweit auszuarbei
ten, daß ein nachfolgender Tunnelausbau mit Hilfe von Spritzbeton, Stahl
bögen oder dergleichen vorzugsweise von derselben Maschine durchgeführt
werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist daher, ein Verfahren zum Tunnelvortrieb für be
liebige Tunnelquerschnitte durch felsiges Material oder Gesteinsformationen
anzugeben, das sich mit einem oder mehreren im Vergleich zu Vollschnitt
maschinen aber erheblich einfacheren Geräten durchführen läßt. Darüber
hinaus besteht die Aufgabe in der Schaffung einer Vortriebs- und Ladema
schine, die sich zur Ausführung des genannten Verfahrens eignet und außer
dem in der Lage ist, im Tunnelvortrieb anstehendes lockeres oder weicheres
Material wie Erdreich, Geröll oder Sandstein stetig und mit hoher Vortriebs
leistung zu verarbeiten.
Das zur Lösung dieser Aufgabe erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren
umfaßt die Schritte:
- a) Schaffung künstlicher Schichtungen oder Bruchzonen durch Anbringen in Vortriebsrichtung verlaufender Schnitte in wenigstens einem ersten Bereich des Tunnelquerschnittes mittels eines Schneidgerätes (Kreissäge- bzw. Fräs blatt, Schrämgerät, Sauerstoff-Lanze, Laserstrahl- und Plasma-Schneidtech nik) unter solchen Abständen voneinander, daß die zwischen den Schnitten stehenbleibenden Felsbereiche mittels eines Hammergerätes zu Bruchstüc ken entsprechend der Kapazität eines Abfördersystems ausbrechbar sind,
- b) Ausbrechen und Abbau des die Schnitte enthaltenden ersten Quer schnittsbereichs des Tunnels mittels eines Hammer- oder Schlaggerätes und
- c) anschließender Abbau/Abbruch des oder der danach nicht nur von der Stirnseite (Ortsbrust), sondern auch seitlich von oben oder unten zugängli chen, freistehenden zweiten Querschnittsbereiche(s) auf der durch die Schnitte gemäß Schritt (a) erreichten Vortriebslänge.
Da in an der Ortsbrust anstehendem kompaktem Fels verschiedenster Härte
allein mit Hilfe eines Hydraulikhammers oder Schlaggerätes keine Bruchflä
che erzeugt werden kann, von der größere Gesteinsbrocken abspringen, ist
unter diesen Voraussetzungen ein Weiterarbeiten mit einer dabei zwangs
läufig stattfindenden starken Zerkleinerung bzw. Pulverisierung des Gesteins
nicht mehr wirtschaftlich. Diese Probleme werden durch Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens beseitigt, indem man mit den in Vortriebs
richtung verlaufenden Schnitten künstliche Schichtungen bzw. Bruchmög
lichkeiten erzeugt, damit ein Hydraulikhammer das Gestein in maximal so
großen Stücken ausbrechen kann, wie sie das Abfördersystem aufnehmen
und wegtransportieren kann. Zum Eintreiben der Schnitte können alle be
kannten, jeweils verfügbaren Schneidtechniken angewendet werden. Sobald
der die Schnitte enthaltende Teilquerschnitt des Tunnels mittels eines
Schlaggerätes ausgebrochen bzw. abgebaut worden ist, läßt sich der Aus
bruch der stehengebliebenen Querschnittsbereiche leicht bewerkstelligen, da
sie nunmehr nicht nur von vorn, sondern auch von oben oder von unten zu
gänglich sind.
Das Verfahren nach der Erfindung wird vereinfacht und beschleunigt, wenn
jeweils zwei Gesteinsschnitte gleichzeitig mittels eines Doppelsäge- oder
-fräsblattes unter parallelem Abstand gezogen werden, wobei der im Abstand
stehenbleibende Gesteinsbereich die Größe der dort herausbrechbaren Stüc
ke bestimmt. Zweckmäßigerweise werden die Gesteinsschnitte in einem sich
über eine solche Höhe erstreckenden oberen Teil des Tunnelquerschnittes
eingetrieben, daß nach dem Ausbruch dieses Teilquerschnittes eine Hydrau
likhammer senkrecht auf den stehengebliebenen unteren Querschnittsteil
einstellbar ist.
Eine Vortriebs- und Lademaschine zur Ausführung des Verfahrens umfaßt
erfindungsgemäß zur Lösung der weiteren oben genannten Aufgabe folgende
Merkmale, nämlich
- - ein auf einem Fahrwerk aufgebautes Maschinengestell, das einen etwa mittig zur Maschinenlängsachse verlaufenden Förderschacht für eine motorisch angetriebene Abraum-Fördereinrichtung mit einem vorde ren Ladetisch aufweist;
- - der Förderschacht ist beidseitig begrenzt durch mit aufrechten Wänden gebildete Kammern zur Aufnahme von Elektro- und/oder Dieselmotoren, Tanks, Hydraulikpumpen und Steuergeräten;
- - beide Kammern haben obere Längsführungen für je einen zwischen vorde ren Arbeitsstellungen und einer hinteren Ruhestellung verstellbaren Konsol schlitten;
- - der eine Konsolschlitten trägt ein an einem seiten- und höhenverstellbaren Ausleger- und Konsolsystem gehaltenes Schneidgerät, dessen Schneidebene tun eine in Vortriebsrichtung verlaufende Achse schwenkbar ist,
- - während der andere Konsolschlitten mit einer an einem Auslegersystem gehaltenen Hydraulikhammer-Löffel-Kombination versehen ist;
- - oberhalb des Förderschachtes ist an dessen vorderem Ende ein Fahrer stand/-Kabine angeordnet.
Die vorgeschlagene Maschine besitzt einen vergleichsweise einfachen Auf
bau unter Verwendung bekannter, weitgehend handelsüblichen Ausleger-
und Werkzeugeinrichtungen, die sie befähigen, Bodenformationen jeglicher,
insbesondere wechselnder geologischer Beschaffenheit zu durchdringen, um
einen Tunnel schnell vorzutreiben und den anfallenden Ausbruch zu verla
den, wobei zur Steuerung nur eine einzige Person erforderlich ist. Während
zum Abbau von Erdreich, Geröll und schürfbarem Sandstein nur die mit dem
einen Konsolschlitten verschiebbare und über das Auslegersystem betätigba
re Hydraulikhammer-Löffel-Kombination eingesetzt zu werden braucht,
wird diese bei einer anstehenden Gesteinsformationen im Wechsel mit der
auf dem anderen Konsolschlitten und einem zweiten Auslegersystem ver
stellbaren Schneideinrichtung benutzt, um mit Hilfe von Gesteinsschnitten
künstliche Bruchflächen und Schichtungen zu erzeugen, danach das abbau
fähig gemachte Gestein auszubrechen und den Ausbruch über den Ladetisch
der Fördereinrichtung zuzuschieben. - Ein dritter Konsolschlitten kann, falls
die Querschnittshöhe des Tunnels ausreicht, auf Längsführungen oberhalb
oder im Bereich der Fahrerkabine angeordnet sein und z. B. ein Ankerbohr
gerät oder einen Spritzbetonmanipulator tragen.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Un
teransprüchen sowie aus den nachfolgend an Hand von Zeichnungen näher
erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen, jeweils schematisch,
Fig. 1 den Querschnitt eines durch eine Gesteinsformation vorzutrei
benden Tunnels, dessen oberer Bereich Gesteinsschnitte ent
sprechend der Schneidtiefe eines Schneidwerkzeuges enthält.
Fig. 2 einen vertikalen Längsschnitt durch den Tunnel nach Fig. 1,
nachdem der obere Querschnittsbereich über die Tiefe der zu
vor eingebrachten Gesteinsschnitte mit Hilfe von Schlaggeräten
ausgebrochen und dadurch zum Abbau des unteren Quer
schnittsbereiches mittels eines dort einsetzbaren Hydraulik
hammers vorbereitet worden ist,
Fig. 3 eine auf der Tunnelsohle fahrbare Vortriebs- und Lademaschine
nach der Erfindung mit zwei Auslegersystemen in Seitenan
sicht,
Fig. 3a ein Beispiel einer abgewandelten Vortriebs- und Lademaschine
mit drei Auslegersystemen,
Fig. 4 eine teilweise geschnittene Frontansicht der Vortriebs- und La
demaschine nach Fig. 3 und
Fig. 4a eine Frontansicht der Maschine nach Fig. 3a.
Wenn beim Vortrieb eines Tunnels durch zerklüftete Erd-, Geröll- und Ge
steinsformationen nur noch kompaktes Felsmaterial ansteht, wird entspre
chend dem Verfahren gemäß der Erfindung in der Weise weitergearbeitet,
daß gemäß Fig. 1 beispielsweise im oberen Teil des Tunnels T in Vortriebs
richtung verlaufende Schnitte S mittels eines Schneidgerätes (Kreissäge
bzw. Fräsblatt, Schrämsäge, Sauerstoff-Lanze, Laserstrahl- oder Plasma-
Schneidtechnik) angebracht werden. Die in den Abständen zwischen den
Schnitten stehenbleibenden Gesteinsbereiche G können dann mittels eines
Schlaggerätes zu Bruchstücken handhabbarer Größe ausgebrochen werden,
damit sie von einem Ladegerät und einem Abfördersystem aus dem Arbeits
bereich beseitigt und verladen werden. Die Abbauleistung wird gesteigert,
wenn entsprechend Fig. 1 jeweils zwei Gesteinsschnitte 51, 52 gleichzeitig
mittels eines Doppelsägeblattes oder -fräsblattes unter parallelem Abstand
durchgeführt werden, so daß auch aus dem dazwischen stehenden Bereich
ausbrechbare Stücke transportabler Größe entstehen. Obwohl die Gesteins
schnitte S vorzugsweise in den oberen Bereich des Tunnelquerschnittes ein
getrieben werden, und zwar bis an ein vorgegebenes Gewölbeprofil P, kann
es in bestimmten Fällen sinnvoll sein, die Gesteinsschnitte nur in einem unte
ren Querschnittsbereich anzubringen, um dort mit dem Ausbruch zu begin
nen und nach und nach die anderen Querschnittsbereiche herauszuarbeiten,
beispielsweise wenn sich dies auf Grund eines Schichtungsverlaufes der
Gesteinsformation als günstig erweisen sollte.
Nachdem entsprechend Fig. 2 der mit Gesteinsschnitten versehene obere
Querschnittsbereich des Tunnels über die Schnittiefe herausgearbeitet wor
den ist, läßt sich der stehengebliebene untere Querschnittsbereich mit Hilfe
eines von oben angesetzten Hydraulikhammers wirksam im wesentlichen
über die gleiche Tiefe ausbrechen. Für Doppelschnitte entsprechend Fig. 1
kann z. B. ein Doppelsägeblatt mit einem üblichen Durchmesser von ca. 1,3
m benutzt werden, um eine Schnittiefe von 40-50 cm zu erreichen. Mit ei
ner Kettenschrämgerät ähnlich dem System Kettensägen, deren Schneidglie
der mit Hartmetall oder Diamantschneiden bestückt sind, lassen sich größere
Schnittiefen bis zu 100 cm erreichen. Die Gesteinsschnitte können auch auf
beliebige andere Art eingebracht werden, z. B. mit einer Sauerstoff-Lanze,
bei der das Gestein geschmolzen und ausgeblasen wird, oder auch mit Hilfe
der Laser- oder Plasma-Technik.
Die vorbeschriebenen Arbeiten werden von einer in Fig. 3 und 4 gezeigten
Vortriebs- und Lademaschine ausgeführt, deren Arbeitswerkzeuge über ge
trennte Ausleger-Einrichtungen verstellt werden. An einem Auslegersystem
ist eine bekannte Hydraulikhammer-Löffel-Kombination und am anderen
Auslegersystem eine Doppelblattsäge oder -fräse z. B. in Verbindung oder
auswechselbar mit einem Bohrgerät für Sicherungsanker oder einer anderen
Einrichtung zum Tunnelausbau mit Spritzbeton oder zur Schalungseinbrin
gung angebracht. Diese Maschine wird von einem Maschinenführer in einer
gegebenenfalls höhenverstellbaren Mittelkabine vor Ort bedient, um sämtli
che für den Tunnelvortrieb erforderlichen Arbeitsgänge zu erledigen. Unter
Anwendung fortgeschrittener Überwachungs- und Sensortechniken kann
anstelle der Mittelkabine dort ein drittes Auslegersystem installiert sein, wo
bei dann die einzelnen Arbeitsgänge z. B. unter Verwendung von Fernseh
kameras ferngesteuert werden. Das dritte Auslegersystem kann ebenfalls an
einem Konsolschlitten verstellbar gehalten sein, dessen Führungen horizon
tal oder mit Abstand oberhalb des Förderschachtes 3 nach vorn abwärts ge
neigt verlaufen.
Die Vortriebs- und Lademaschine nach Fig. 3 und 4 besteht aus einem auf
der Tunnelsohle fahrenden Raupenfahrwerk 1 mit einem darauf aufgebauten
bzw. angeflanschten Maschinengestell 2. Zwischen zwei seitlichen Rahmen
schiffen erstreckt sich in der Maschinenlängsmitte eine Schachtöffnung 3, in
der eine hydraulisch oder elektrisch angetriebene und in ihrer Neigung ver
stellbare Abraum-Fördereinrichtung 4 angeordnet ist. Die Fördereinrichtung
4 besitzt einen vorderen verbreiterten Ladetisch 5, der im Betrieb gegen die
Tunnelsohle angepreßt wird. Die Breite der Schachtöffnung 3 und der darin
untergebrachten Fördereinrichtung 4 beträgt ungefähr 700 bis 1000 mm,
damit ein Fahrerstand oder eine Kabine 6 ausreichender Breite mittig ober
halb des Fördersystems angebracht werden kann. Oberhalb der linken und
rechten Raupenzüge trägt das Maschinengestell (2) durch aufrechte Wände
und Querversteifungen gebildete Kammern 10, 11 zur Aufnahme von Elek
tro- und/oder Dieselmotoren, Hydraulikpumpen, Tanks und Steuergeräten.
Die Kammern 10, 11 erstrecken sich nach hinten über das Ende des Fahr
werks hinaus, wo sie unterhalb des bis in seine tiefste Stellung absenkbaren
Endes der Fördereinrichtung durch einen quer verlaufenden Geräteraum 12
für hydraulische und elektrische Steuergeräte miteinander verbunden sind.
Auf den beidseitigen Kammern 10, 11 sind Führungen, insbesondere Füh
rungsschienen 20 befestigt, auf denen jeweils ein zwischen vorderen Ar
beitsstellungen und einer hinteren Ruhestellung verstellbarer Konsolschlitten
21 bzw. 22 geführt ist. Als Antrieb für die Verstellbewegung des Konsol
schlittens dienen Hydraulikzylinder, Zahnrad-/Zahnstangenantriebe oder je
weils ein Ketten-Seilzug, wobei jeder Konsolschlitten mittels Klemmeinrich
tungen auf seinen Führungen festgeklemmt werden kann. Der auf der vom
Maschinenführer aus gesehen rechten Kammer 10 längsbewegliche Konsol
schlitten 21 ist mit einem seiten- und höhenverstellbaren Schneidgerät 25
versehen, dessen Schneidebene um eine in Vortriebsrichtung verlaufende
Achse verschwenkbar ist, und an den auf der linken Kammer 11 längsver
schiebbaren Konsolschlitten 22 ist eine an einem Auslegersystem gehaltene
Hydraulikhammer-Löffel-Kombination angeschlossen.
Der eine, im Beispiel linke Konsolschlitten 22 trägt einen um eine senkrech
te Achse schwenkbaren Halter 23, an dem ein Ausleger 24 und sein Betäti
gungszylinder 26 angeschlossen sind. Am freien Ende des Auslegers 24 ist
an eine als Träger einer in Fig. 2 etwa senkrecht eingestellten Achse dienen
de Konsole 27 angelenkt, die mittels eines am Ausleger 24 abgestützten Zy
linders 28 in ihrer Neigung verstellbar ist. An der Konsole 27 ist ein sie an
den Achsenden umfassender Zwischenausleger 32 gelagert und außerdem
ein Schwenkwerk 33 zur Verschwenkung des Zwischenauslegers befestigt.
Durch gegensätzliches Verschwenken des Halters 23 auf der Konsole 22
und des Zwischenauslegers 32 auf der Konsole 27 läßt sich der Zwischen
ausleger 32 bezüglich der Längsmittelachse der Vortriebsmaschine über die
gesamte Tunnelbreite parallel versetzen. Durch Neigungsverstellung der
Konsole 27 sowie mit Hilfe des Schwenkwerkes 33 läßt sich der Zwischen
ausleger 32 in jede beliebige räumliche Ebene einstellen. Dies ist erforder
lich, um ein vorgegebenes Tunnelprofil P (Fig. 1) genau einzuhalten.
Am Zwischenausleger 32 sind ein Werkzeugträger 34 sowie ein zu dessen
Verschwenkung dienender Zylinder 35 angeschlossen. Am äußeren Ende
des Werkzeugträgers 34 ist ein mit Reißzähnen versehener Löffel 36 zwi
schen einer gestreckten Arbeitsstellung und einer an den Werkzeugträger
angeklappten Ruhestellung schwenkbar gelagert. Außerdem ist am Werk
zeugträger 37 ein Hydraulikhammer 30 angelenkt, der mittels zweier Lenker
37, 38 (Lenkerpaare) und eines Antriebszylinders 39 etwa in Richtung sei
nes Meißels verstellbar ist. Wenn der Löffel 36 aus seiner in Fig. 2 gezeig
ten Ruhestellung in seine aufgeklappte Arbeitsstellung entsprechend Fig. 3
eingestellt ist, überragen seine Reißzähne die Meißelspitze des Hydraulik
hammers 30, so daß Schutt und Gesteinsbrocken durch Schwenkbewegun
gen der Ausleger 24, 32 und/oder des Werkzeugträgers 28 auf den Ladetisch
5 geschoben werden können, ohne daß dabei die Meißelspitze durch Quer
kräfte beschädigt wird.
An dem im Beispiel rechten Konsolschlitten 21 ist entsprechend Fig. 3 ein
um eine Vertikalachse schwenkbarer erster Halter 40 gelagert, an den ein
mittels eines Zylinders 41 höhenverschwenkbarer Ausleger 42 angeschlos
sen ist. Am anderen Ende des Auslegers 42 ist eine vordere Konsole 46 an
geschlossen, die mit Hilfe eines am Ausleger 42 abgestützten Zylinders 44 in
Vertikalebenen neigbar ist. An der vorderen Konsole 46 ist ein um deren
Achse schwenkbarer zweiter Halter 48 gelagert, an dessen oberem Ende ein
Antriebsgehäuse 50 für ein Schneidwerkzeug, z. B. zwei mit Abstand zuein
ander angeordnete gleichgroße Kreissägeblätter 25 angeschlossen ist. Das
mittels eines am Halter 48 abgestützten Hydraulikzylinders 52 schwenkbare
Antriebsgehäuse 50 enthält Schwenkmittel, z. B. ein Schneckengetriebe mit
Hydromotor oder ein anderes hydraulisches Drehwerk, um das Schneid
werkzeug 25 mit seiner Schneidebene um eine in Vortriebsrichtung verlau
fende Achse zu verschwenken und auf diese Weise die in Fig. 1 gezeigten
senkrechten geneigten oder auch die sich über die Tunnelbreite erstrecken
den waagerechten Gesteinsschnitte anzubringen. Als Tiefenvorschub kann
das Antriebsgehäuse 50 teleskopisch um die Schnittiefe ausgefahren und bei
Bedarf auch der Konsolschlitten 21 benutzt werden. Solange das Schneid
werkzeug 25 nicht im Einsatz ist, befindet es sich in geschützter abgesenkter
Stellung innerhalb eines Freiraumes am vorderen Ende des rechten Rahmen
schiffes entsprechend Fig. 3. Um insbesondere Längsneigungsbewegungen
der Maschine bei im Betrieb befindlicher Säge auszuschließen, sind am
rückwärtigen Ende des Maschinengestells 2 ausfahrbare Stützbeine 60 vor
gesehen, die zusammen mit dem Ladetisch 5 gegen die Tunnelsohle ge
drückt werden.
Fig. 3a und 4a veranschaulichen einige Varianten, die jeweils einzeln auch
bei der Vortriebs- und Lademaschine nach Fig. 3, 4 angewendet sein kön
nen:
- - Der rechte Konsolschlitten 21 für die im Beispiel als Schneideinrichtung 25 gezeigte Gesteinssäge ist auf nach vorn abwärts geneigten Führungsschienen 20 verschiebbar. Aus der nach vorn reduzierten Höhe der rechten Kammer 10 resultiert neben statischen Vorteilen die Möglichkeit einer geschützten Unterbringung es empfindlichen Doppelsägeblattes in einer zurückgezoge nen Ruhestellung neben der seitlichen Begrenzungswand des Förderschach tes 3.
- - Im Fall einer ausreichenden Querschnittshöhe des Tunnels ist oberhalb der Kabine 6 und deren sich eventuell bis zum rückwärtigen Maschinenende fortsetzenden versteiften Seitenwände 7 und Dachprofilteilen 8 eine durch Schienen 20 gebildete Längsführung für einen dritten bzw. mittleren Konsol schlitten 54 vorgesehen. Am Konsolschlitten 54 kann ein geeignetes Ausle gersystem angeschlossen sein, das etwa demjenigen für die im Zusammen hang mit Fig. 3 beschriebene Schneideinrichtung 25 entspricht und am vor deren schwenkbaren Gerätehalter beispielsweise ein verschwenkbares Ge stell 56 für eine darauf bewegliche Ankerbohreinrichtung 58 trägt.
Damit oberhalb des rückwärtigen Bereiches der Längsfördereinrichtung 4
eine genügende Durchlaßhöhe gewährleistet bleibt, kann die rückwärtige
Ruhestellung des Konsolschlittens 54 gegenüber der Darstellung in Fig. 3a
etwas nach vorn verlagert sein. - Jedes Auslegersystem muß, nachdem die
anderen Auslegersysteme zurückgefahren sind, im vorgefahrenen Zustand
die gesamte Ortsbrust mit seinem Werkzeug bearbeiten können. Selbstver
ständlich können die Auslegersysteme rechts, links und mittig, wenn es ei
nen baulichen Vorteil bringt, beliebig vertauscht werden. Die Längsführun
gen und Konsolschlitten können durch ein- oder mehrstufige Teleskope oder
durch geeignete Hebelsysteme ersetzt oder verbessert werden.
Claims (15)
1. Vortriebsverfahren zum Tunnel- oder Schachtbau in felsigem Material
oder harten Gesteinsschichten, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) Schaffung künstlicher Schichtungen oder Bruchmöglichkeiten durch An bringen in Vortriebsrichtung verlaufender Schnitte auf einem Teil des Tun nelquerschnittes mittels eines Schneidgerätes (Kreissäge- bzw. Fräsblatt, Schrämgerät, Sauerstoff-Lanze, Laserstrahl- und Plasmaschneid-Technik) unter solchen Abständen voneinander, daß die zwischen den Schnitten ste henbleibenden Bereiche mittels eines Hammergeräts zu Bruchstücken ent sprechend der Kapazität eines Abfördersystems ausbrechbar sind,
- b) Ausbrechen und Abbau des die Schnitte enthaltenden Querschnittsberei ches des Tunnels mittels eines Hammer- oder Schlaggerätes und
- c) anschließender Abbau des nunmehr nicht nur von der Stirnseite (Brust), sondern auch seitlich von oben oder von unten zugänglichen restlichen Querschnittsbereiches auf die durch die Schnitte gemäß Schritt a) erreichte Vortriebslänge.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei
Gesteinsschnitte gleichzeitig mittels eines Doppelsägeblattes oder -fräsblat
tes unter solch parallelem Abstand durchgeführt werden, daß der dazwi
schen stehenbleibende Bereich herausbrechbare Stücke transportabler Größe
bildet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den
oberen Teil des Schachtquerschnittes Gesteinsschnitte über eine solche Hö
he eingetrieben werden, daß nach dem Ausbruch und Abbau dieses Teil
querschnittes ein Hydraulikhammer entsprechend seiner Längsausdehnung
senkrecht auf den danach abzubauenden unteren Schachtquerschnitt ein
stellbar ist.
4. Vortriebs- und Lademaschine zur Ausführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
- 4.1 mit einem auf einem Raupen- oder Reifenfahrwerk (1) aufgebauten Maschinengestell (2), das einen etwa mittig zur Maschinen- Längsachse verlaufenden Förderschacht (3) für eine motorisch ange triebene Abraum-Fördereinrichtung (4) mit einem vorderen Ladetisch (5) aufweist;
- 4.2 der Förderschacht (3) ist beidseitig begrenzt durch mit aufrechten Wänden gebildete Kammern (10,11) zur Aufnahme von Elektro und/oder Dieselmotoren, Tanks, Hydraulikpumpen und Steuergeräten;
- 4.3 beide Kammern (10, 11) tragen obere Längsführungen (20) für je ei nen zwischen vorderen Arbeitsstellungen und einer hinteren Ruhestel lung verstellbaren Konsolschlitten (21, 22),
- 4.3.1. der eine Konsolschlitten (21) trägt ein an einem seiten- und höhen verstellbaren Ausleger- und Konsolsystem (40-48) gehaltenes Schneidgerät (25), dessen Schneidebene um eine in Vortriebsrichtung verlaufende Achse verschwenkbar ist,
- 4.3.2. während der andere Konsolschlitten (22) mit einer an einem Ausleger system gehaltenen Hydraulikhammer-Löffel-Kombination versehen ist;
- 4.4 oberhalb des Förderschachtes ist im Bereich von dessen vorderem Ende ein Fahrerstand/-kabine (6) angeordnet.
5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem
Fahrwerk und unterhalb der nach hinten aufwärts geneigten Fördereinrich
tung (4) ein die Kammern (10, 11) verbindender quer durchgehender Gerä
teraum (12) vorgesehen ist.
6. Maschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß am
rückwärtigen Ende des Maschinengestells (2) hinter dem Fahrwerk ausfahr
bare Stützbeine (60) vorgesehen sind, die zusammen mit dem Ladetisch (5)
der in ihrer Neigung verstellbaren Längsfördereinrichtung (4) den Aufstand
des Maschinengestells auf der Tunnelsohle stabilisieren.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden seitlichen Kammern (10,11) über ihre Länge durch mehrere
Querverbindungen gegeneinander versteift sind, die ein in sich steifes Profil,
z. B. Dreieckprofil aufweisen und Hydraulik- bzw. Steuerleitungen enthalten.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein mittlerer Konsolschlitten (54) für ein an einem seiten- und höhen
verstellbaren Ausleger- und Konsolsystem einstellbares beliebiges Arbeits
gerät (z. B. 56, 58) zwischen vorderen Arbeitsstellungen und einer hinteren
Ruhestellung auf Längsführungen (20) verstellbar ist, die oberhalb oder an
stelle der Fahrerkabine (6) vorgesehen sind.
9. Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsfüh
rungen (20) für den mittleren und/oder für den die Schneideinrichtung (25)
tragenden Konsolschlitten (54 bzw. 21) auf dem Maschinengestell (2) nach
vorn abwärts geneigt verlaufend angeordnet sind.
10. Maschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längsführungen (20) für den mittleren Konsolschlitten (54) auf versteiften
Kabinen-Seitenwänden und deren den Förderschacht (3) begrenzenden
rückwärtigen Verlängerungen (7) sowie auf Dachprofilen (8) angeordnet
sind.
11. Maschine nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Konsolschlitten (21, 22, 54) jeweils ein um eine Vertikalachse
schwenkbarer erster Halter (23; 40) gelagert ist, an den mittels eines höhen
verschwenkbaren Auslegers (24; 42) eine in Vertikalebenen neigbare vorde
re Konsole (27; 46) angeschlossen ist, und daß an der vorderen Konsole
(46) ein um deren Achse schwenkbarer vorderer Halter (32; 48) zum An
schluß eines auswechselbaren Arbeitswerkzeuges oder Werkzeugträgers
gelagert ist.
12. Maschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen
Halter (48) ein Antriebsgehäuse (50) für die Schneideinrichtung, z. B. Kreis
sägeblatt (25), in Vertikalebenen verschwenkbar angeschlossen ist, und daß
das ausfahrbare, z. B. teleskopisch verlängerbare Antriebsgehäuse (50)
Schwenkmittel aufweist, um das Schneidwerkzeug (25) mit seiner Schneid
ebene um eine in Vortriebsrichtung verlaufende Achse zu verschwenken.
13. Maschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das An
triebsgehäuse (50) für die Schneideinrichtung am Ausleger- und Konsolsy
stem (40-48) durch ein Bohrgerät für Sicherungsanker, einen Spritzbeton-
Manipulator und/oder einen Stützbogen-Positionierer austauschbar oder er
gänzt ist.
14. Maschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere
Halter einen Zwischenausleger (32) bildet, an den ein Werkzeugträger (34)
für einen verschwenkbaren Reißlöffel (36) und den in Meißelrichtung ver
stellbaren Hydraulikhammer (30) gelenkig angeschlossen ist.
15. Maschine nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Antriebe ferngesteuert sind und anstelle der Fahrerkabine (6)
ein mittleres zusätzliches Ausleger- oder Armsystem mit einem oder mehre
ren der Zusatzgeräte nach Anspruch 13 für die Tunnelverbauung installiert
ist.
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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