DE19522092A1

DE19522092A1 - Schubgliedkette für gebogene und gerade Schubstücke aus Hohl- und U-Profilen für teleskopförmig bewegliche Ausleger

Info

Publication number: DE19522092A1
Application number: DE19522092A
Authority: DE
Inventors: Horst Laug
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-06-19
Filing date: 1995-06-19
Publication date: 1997-01-02

Description

Teleskopförmig ineinander geschobene Kastenprofile lassen sich hydraulisch oder pneumatisch aus- und einfahren. (Kranausleger von Autokrane, Hub-Arbeitsbühnen).

Ein gebogenes, teleskopförmig mehrfach ineinander geschobenes Kasten- oder U-Profil ohne Einsatz von Hydraulik bzw. Pneu matik und nur von der Innenseite betrieben, auszuschieben. Ferner sollen auch extrem kurze und eine große Anzahl von Schubstücken über weite Strecken aus- und einschiebbar sein. Die Lösung wird mit einer Schubgliedkette für gebogene Schub stücke erreicht.

Deren Schubgliedkörper passen sich der Biegung der Schubstück an und leiten die Vorschubkräfte kraftschlüssig weiter. Die Druckflächen der Schubgliedkörper für gebogene Schub stücke sind dem Radius entsprechend segmentförmig gestaltet.

Für gerade Schubstücke bleiben die Druckflächen rechtwinklig zueinander.

Die Größe der Schubgliedkörper entspricht den kleinsten Schubstückinnenabmessungen. Das kleinste Schubstück wird zuerst ausgeschoben. Dann folgen das zweite, dritte und fort laufend weitere Schubstücke die in den Querschnitten zwangs läufig immer größer werden müssen.

Die Schubgliedkörper haben in den Abmessungen eine einheit liche Größe. Bei vielen ausgefahrenen Schubstücken und des immer größer werdenden Spielraumes zwischen Schubglied körper und Schubstückinnenwand können die Schubgliedkörper der Schubgliedkette seitlich ausknicken. Das wird mit Distanzflossen verhindert. Diese befinden sich an mindestens drei Seitenflächen eines jeden Schubgliedkörpers.

Die Abmessung und die Länge jedes Schubstückes gibt die Höhe der Distanzflossen und die Anzahl der Schubgliedkörper mit diesen Distanzflossen vor.

Das letzte Schubstück wird folglich mit Schubgliedkörpern ausgeschoben deren Distanzflossen die größten Abmessungen haben.

Beim Ein- und Ausschieben der gebogenen und geraden Schub stücke liegt das Problem im Antrieb.

An allen Schubgliedkörpern für gebogene und gerade Schubstücke befinden sich für den Zahnantrieb an zwei gegenüberliegenden Seiten mindestens jedoch an einer Seite Zahnleisten oder Kerbverzahnungen.

Für gebogene Schubstücke muß begründet durch die segment förmige Druckflächengestaltung der Schubgliedkörper eine gelenkige Zugverbindung zwischen den einzelnen Schubglied körpern hergestellt werden.

Sie muß aber auch ein Verklemmen der Schubgliedkörper im Biegebereich verhindern. Besonders im Bereich des Zahnantrieb muß die gelenkige Zugverbindung einen exakten Abstand der Zahnteilung entsprechend während des Einziehens zwischen den Schubgliedkörpern einhalten.

Die gelenkige Zugverbindung besteht aus Verbindungszugstiften mit beidseitigen Halbrundköpfen (22).

In jedem Schubgliedkörper für gebogene Schubstücke bei denen Verbindungszugstifte mit beidseitigen Halbrundköpfen verwendet werden, befinden sich Bohrungen die im Durchmesser zwei Halb rundköpfe der Verbindungszugstifte aufnehmen können.

Der Radius der Halbrundköpfe entspricht dem Radius der Bohrung. Gelenkige Zugverbindungen an Schubgliedkörpern können auch aus scharnierartigen Gelenken bestehen. Bei gebogenen Schub stücken müssen diese an der äußeren Biegeradiusseite placiert werden.

Die Zahnleisten oder Kerbverzahnung an den Schubgliedkörpern bilden im Bereich des Zahntriebes eine präzise gerade Zahnstrecke die wiederkehrend zwischen den Schubglied körpern ein bis zwei fehlende Zähne aufweist.

Mit normalen Zahnrädern läßt sich so kein störungsfreier Zahnantrieb erreichen.

Dieses Problem wird mit einer Zahnkette gelöst. Die Zahn kette kann mit ein bis zwei Zähnen "ins Leere" greifen während die restlichen Zähne für kontinuierlichen Antrieb sorgen. Für gerade Schubstücke und rechtwinklige Schubgliedkörper befinden sich an der Außenseite ebenfalls scharnierartige Gelenkverbindungen.

Bei rechtwinkligen Schubgliedkörpern mit scharnierartigen Gelenken kann der Antrieb mit normalen Zahnrädern oder Schneckenantrieb erfolgen.

Die genaue Führung der Schubgliedketten im Bereich des Antriebes, Bereich der Einführung in die Schubstücke sowie im Bereich der Schneckenwinde bzw. Einführung in die Rohr leitung wird durch Führungsrollen übernommen.

Im eingeschobenen Zustand der Schubstücke befindet sich die Schubgliedkette außerhalb des Teleskopauslegers. Die Schubgliedkette kann auf eine Schneckenwinde aufgewickelt werden, die vergleichbar mit einer Förderschnecke gestaltet ist. Die Abstände der spiralförmigen Wände entsprechen den größten Abmessungen der Distanzflossen der Schubgliedkörper und verhindern ein verhaken der Schubgliedkette. Alternativ ist es möglich die ausgefahrene Schubgliedkette in eine Rohrleitung zu leiten, deren Innenabmessung den größten Maßen der Distanzflossen entspricht. Das Profil oder die Verlegerichtung kann beliebig gewählt werden.

Mit der Anwendung von Schubgliedketten können z. B. Gelenkarme von Sonnenschutzmarkisen durch viel weiter ausladende Teleskop ausleger ersetzt werden. Auf Cafe-Terrassen können viele Sonnenschirme durch völlig neuartige, gebogene Sonnenschutz segel, die durch gebogene Teleskopausleger automatisch ihre Form bekommen, ersetzt werden.

Freistehende Schiebetore lassen sich in einzelne Sektionen in gekrümmter Form durch gebogene Teleskopausleger über weite Strecken automatisch aus- und einfahren.

Da der Platzbedarf im eingeschobenen Zustand sehr gering ist, lassen sich diese neuartigen Schiebetore auch zwischen zwei Wänden montieren.

Rolltore können senkrecht stehend in starker Krümmung frei ohne Rahmen durch gebogene Teleskopausleger geführt und stabilisiert, auf- und abgerollt werden.

In Fußgängerpassagen lassen sich in Ausstellungsbereichen von Geschäften freitragende Wetterschutzwände- und -Dächer in beliebigen Formen und Richtungen je nach Bedarf und Zweck mit Hilfe von extrem kurzen, geraden und gebogenen Teleskop auslegern ein- und ausfahren.

Schiebedächer von Bahnwaggons, LKW-Wannenkipper und Container lassen sich mit Hilfe von Teleskopauslegern kompakter Abmessungen und ohne Hydraulik durch die Schubgliedkette angetrieben, öffnen und schließen.

Durch die von der Schubgliedkette ermöglichte extrem kurze Baulänge von Teleskopauslegern können vor Fenstern, Türen und sonstige gefährdete Bereiche freistehende automatisch aus- und einschiebbare schwere Schutzgitter montiert werden.

Bezugszeichenliste 1

1 Schubstücke des Teleskoparmes
2 Distanceflossen
3 Führungsrollen
4 Zahnradantrieb
5 alternativer Schneckenantrieb
6 scharnierartige Gelenkverbindung
7 Verbindungsbolzen
8 Schubgliedkörper für gerade Schubstücke

Fig. 1 Die Schubgliedkette im betriebsfertigen Zustand

Fig. 2 Die Antriebsarten

Fig. 3 Einen einzelnen Schubgliedkörper (komplett)

Bezugszeichenliste 2

1a gebogene Schubstücke des gebogenen Teleskoparmes
2a Distanceflossen
3a Führungsrollen
4a Zahnkettenantrieb
5a Schubgliedkörper für gebogene Schubstücke
6a Zahnteilung = Länge (l) der Verbindungszugstifte
7a Radius der Bohrung (r2) = Radius von Halbrund köpfen der Verbindungszugstifte
22 Verbindungszugstift

Fig. 1 Schubgliedkette für gebogene Schubstücke mit Zahnkettenantrieb

Fig. 2 Einzelner Schubgliedkörper für gebogene Schubstücke von zwei Ansichten gesehen.

Claims

1. Schubgliedkette, die das Ein- und Ausschieben von gebogenen und geraden Schubstücken in Teleskopauslegern ermöglicht.

2 dadurch gekennzeichnet, daß die Schubgliedkörper für gebogene Schubstücke segmentförmige Druckflächen aufweisen und mit Verbindungs zugstiften als gelenkige Zugverbindungen untereinander versehen sind.

3 dadurch gekennzeichnet, daß die Schubgliedkörper für gebogene Schubstücke segment förmige Druckflächen aufweisen und an der äußeren Radius seite auch mit scharnierartigen Gelenkverbindungen versehen werden können.

4 dadurch gekennzeichnet, daß die Schubgliedkörper für gerade Schubstücke recht winklige Druckflächen aufweisen und an einer Seite scharnierartige Gelenkverbindungen haben.

5 dadurch gekennzeichnet, daß die Schubgliedkörper für gerade Schubstücke auch mit Verbindungszugstiften als gelenkige Zugverbindungen ausgerüstet werden können.

6 dadurch gekennzeichnet, daß beide Arten der Schubgliedkörper Distanzflossen an mindestens drei Seiten aufweisen die der Größe des jeweiligen Schubstückes entsprechen.

7 dadurch gekennzeichnet, daß beide Arten der Schubgliedkörper mit Zahnleisten oder Kerbverzahnungen an zwei Seiten mindestens jedoch an einer Seite versehen sind.

8 dadurch gekennzeichnet, daß für beide Schubgliedketten ein Zahnkettenantrieb eingesetzt werden kann, mit dem die unverzahnten Zwischenräume der Schubgliedketten im Zugbetrieb störungsfrei überwunden werden.

9 dadurch gekennzeichnet, daß für Schubgliedketten in geraden Schubstücken auch Zahnradantrieb bzw. Schneckenantrieb eingesetzt werden kann, sofern Diese mit scharnierartigen Gelenkverbindun gen versehen sind.

10 dadurch gekennzeichnet, daß die Schubgliedketten auf einer Schneckenwinde aufgewickelt werden, wenn die Schubstücke eingefahren werden.

11 dadurch gekennzeichnet, daß die Schubgliedketten alternativ in eine Rohrleitung mit beliebiger Verlegerichtung eingeführt werden können.

12 dadurch gekennzeichnet, daß Führungsrollen oder Rollenbahnen im Bereich des An triebs, im Bereich der Einführung in die Schubstücke, im Bereich der Schneckenwinde bzw. Einführung in die Rohr leitung die genaue Führung der Schubgliedketten sicherstellen. Auch bei Bedarf das Abbremsen der Schub gliedketten wird durch eine gewollte Schwergängigkeit von bestimmten Führungsrollen ausgeführt.