DE19522046A1 - Entwicklung montagefähiger Aussenaufzugsschächte - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Außenaufzugsschacht für das nach­ trägliche Ausrüsten von Gebäuden mit Aufzügen. Das nachträgliche Ausrüsten von Gebäuden mit Aufzügen wird zur Zeit mit konstruk­ tiven Eingriffen ins Gebäudegefüge in Form vorgesetzter Außen­ aufzüge realisiert. Hierbei kommen als unabhängig von der Gebäu­ dekonstruktion betrachtete Bauteile entweder Stahl-Glas-Kon­ struktionen bzw. Umhüllungskonstruktionen im traditionellen Mauerwerksbau zur Ausführung. Diese Konstruktionsarten weisen eine langfristige Ausführungszeit auf; weiterhin sind diese Konstruktionen sehr kostenintensiv
Eine kostengünstige Nachrüstung für eine große Zahl 5-6-ge­ schossiger Wohnungsbauten, in denen die Wohnungen nur über Trep­ penhäuser erreicht werden können, ist für die Zukunft jedoch un­ umgänglich, da der Wohnkomfort in den Wohnungen ab der 2. und 3. Etage durch diese Nachrüstung erheblich gesteigert werden kann. Da bei vielen Wohnungsbauten in Großblock- bzw. Großplattenbau­ weise ein Eingriff in die tragende Gebäudekonstruktion technisch nur sehr schwer realisierbar ist, ist es das Ziel der Erfindung, eine kostengünstige Lösung für einen Außenaufzugsschacht zu finden, der freistehend und ohne großen konstruktiven Eingriff in die Gebäudekonstruktion dem Gebäude vorgelagert errichtet werden kann.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Außenauf­ zugsschacht als freistehender Aufzugsschacht aus geschoßhohen montagefähigen Stahlbetonschachtelementen gebildet ist, die in Höhe der jeweiligen Ebenen der Zwischentreppenpodeste aufein­ ander gesetzt sind und aus Schachtumfassungswand und zur Anbin­ dung an das Treppenpodest vorgesehener Kragplatte als Fertigteil bestehen, daß das unterste Stahlbetonschachtgeschoßelement in Höhe der Ebene des ersten Zwischen-Treppenpodestes auf einem halbhohen Schachtfußelement mit analoger Anordnung der Kragplat­ te sitzt und oberhalb des obersten Stahlbetonschachtelementes ein Schachtkopfelement angeordnet ist.

Der Außenaufzugsschacht ist gerade oder im Winkel vor dem Gebäu­ de angeordnet, wobei die Form der Kragplatte der Form der Anord­ nung des Schachtes zum Gebäude entspricht.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Außenaufzugs­ schacht mit einem Hydraulikaufzug versehen, wobei die Stahlbe­ tonschachtelemente für die Aufnahme der Kabine und des Hydrauli­ kaufzuges eingerichtet sind.

Die charakteristischen neuen Merkmale der Erfindung sind vor allem die neuartige Montagebauweise mit geschoßhohen Montageele­ menten, halbhohem Fußelement und höhenmäßig angepaßtem Kopfele­ ment.

Die geschoßhohen Stahlbetonschachtelemente können höhenmäßig variabel den vorhandenen Geschoßtoleranzen im Plattenbau ange­ paßt werden, weiterhin können in äußerst gestalterischer Viel­ falt Öffnungen in zwei Seiten der Elemente in vorgegebenen Grö­ ßen geordert werden.

Durch montagefähige Stahlbeton-Fertigteilelemente wird ein frei­ stehender Aufzugsschacht vor ein Gebäude gestellt und durch die angeformten Kragplatten in jeder Geschoßebene erschlossen; hier­ bei werden keine Lasten ins Gebäude eingetragen.

Mit der Neuentwicklung wird erreicht, daß vorgefertigte Stahlbe­ tonelemente in kürzester Bauzeit durch Montage als freistehender Aufzugsschacht errichtet werden können, weiterhin können alle geschoßhohen Elemente den vorhandenen Höhen im Gebäude indivi­ duell angepaßt werden, bei konstanter Einhaltung der Dicke der Montagefuge.

Alle Fertigteilelemente sind komplett vorgerichtet für die Auf­ nahme von hydraulischen Personenaufzügen. Auf Grund der geringen Montagezeit sowie dem größtmöglichen Vorfertigungsanteil wird eine ökonomisch äußerst preiswerte Variante geschaffen, die eine erhebliche Steigerung des Komforts z. B. im Wohnungsbau ermög­ licht, hierbei aber das Aufwand-Nutzen-Verhältnis äußerst posi­ tiv gestaltet wird.

Im folgenden wird als Ausführungsbeispiel der Erfindung ein Außenaufzugsschacht vor einem 6-geschossigen Wohnblock in 45°- Schrägstellung dargestellt. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 Schnitt durch das Treppenhaus mit 90°-Anschluß des Auf­ zugsschachtes,

Fig. 2 Grundriß eines Aufzugsschachtes mit 45°-Anschluß zum Treppenhaus,

Fig. 3 Grundriß eines Aufzugsschachtes mit 90°-Anschluß zum Treppenhaus,

Fig. 4 Aufzugsschachtfußelement in 45°-Schrägstellung im Grund­ riß,

Fig. 5 Vertikalschnitt eines Aufzugsschachtfußelementes in 45°- Schrägstellung,

Fig. 6 Draufsicht eines Aufzugsschachtfußelementes in 45°- Schrägstellung,

Fig. 7 Aufzugsschachtgeschoßelement in 45°-Schrägstellung im Grundriß,

Fig. 8 Vertikalschnitt eines Aufzugsschachtgeschoßelementes in 45°-Schrägstellung,

Fig. 9 Draufsicht eines Aufzugsschachtgeschoßelementes in 45°- Schrägstellung,

Fig. 10 Aufzugsschachtkopfelement in 45°-Schrägstellung im Grundriß,

Fig. 11 Vertikalschnitt eines Aufzugsschachtkopfelementes in 45°-Schrägstellung,

Fig. 12 Draufsicht eines Aufzugsschachtkopfelementes in 45°- Schrägstellung.

Fig. 1 zeigt den Aufbau und die Anordnung des erfindungsgemäßen Außenaufzugsschachtes mit den Aufzugsschachtgeschoßelementen 1 sowie dem Aufzugsschachtfußelement 2 und dem Aufzugsschachtkopf­ element 3 im Grundsatz.

Ein 45°-Anschluß des Aufzugsschachtes zum Treppenhaus ist in Fig. 2, ein 90°-Anschluß in Fig. 3 dargestellt. Die Form der Kragplatte 5 entspricht der Anordnung des Aufzugsschachtes. Die zwischen Aufzugsschacht und Gebäude vorzusehende Einhausung 15 besteht beispielsweise aus Glas.

Die Fig. 4-12 zeigen die Ausbildung des Schachtfußelementes 2, der Schachtgeschoßelemente 1 und des Schachtkopfelementes 3 bei 45°-Schrägstellung des Aufzugsschachtes im Grundriß, in einem Vertikalschnitt und einer Draufsicht im einzelnen.

Wie in Fig. 4-6 ersichtlich, besteht das Schachtfußelement 2 im wesentlichen aus der Schachtumfassungswand 4 und der Krag­ platte 5. Es besitzt Montagehalterungen 6, Gründungsanschlüsse 7, Halfenschienen 8 für die Aufzugstechnik sowie Halfenschienen 9 für die Halterung der Außenwand-Bekleidung.

Das in Fig. 7-9 dargestellte Schachtgeschoßelement 1 weist die Türöffnung 10 für den Aufzugsbau und eine Fensteröffnung 12 auf. Neben der Türöffnung 10 ist in der Schachtumfassungswand 4 das Wahltableau 11 für den Aufzug angeordnet.

Das Schachtkopfelement 3 gemäß Fig. 10-12 zeigt ferner eine Öffnung 13 für die Schachtentlüftung sowie eine in der Schacht­ decke befindliche Halfenschiene 14 für die Montage der Aufzugs­ technik.

Claims (6)

1. Außenaufzugsschacht für mehrgeschossige Gebäude, der vor dem Gebäude und dem Treppenhaus vorgelagert angeordnet ist, da­ durch gekennzeichnet, daß der Außenaufzugsschacht aus ge­ schoßhohen montagefähigen Stahlbetonschachtgeschoßelementen (1) gebildet ist, die in der Höhe der jeweiligen Ebenen der Zwischentreppenpodeste aufeinander gesetzt sind und aus Schachtumfassungswand (4) und zur Anbindung an das Treppen­ podest vorgesehener Kragplatte (5) als Fertigteil bestehen, daß das unterste Stahlbetonschachtgeschoßelement (1) in Höhe der Ebene des ersten Zwischen-Treppenpodestes auf einem halb­ hohen Stahlbetonfußelement (2) mit analoger Anordnung der Kragplatte (5) sitzt und oberhalb des obersten Stahlbeton Schachtgeschoßelementes (1) ein Schachtkopfelement (3) angeordnet ist.

2. Außenaufzugsschacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenaufzugsschacht gerade vor dem Gebäude angeordnet ist.

3. Außenaufzugsschacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenaufzugsschacht im Winkel zum Gebäude angeordnet ist.

4. Außenaufzugsschacht nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Form der Kragplatte (5) der Form der Anordnung des Außenaufzugsschachtes zum Gebäude entspricht.

5. Außenaufzugsschacht nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenaufzugsschacht einen Hydrau­ likaufzug aufweist.

6. Außenaufzugsschacht nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlbetonschachtelemente für die Aufnahme der Kabine und der Hubeinheit des Hydraulikauf­ zuges eingerichtet sind.