DE19521767C2 - Verfahren zum Temperaturausgleich von Widerständen einer Widerstandsmeßbrückenschaltung sowie Widerstandsmeßbrückenschaltung und Beschleunigungssensor - Google Patents
Verfahren zum Temperaturausgleich von Widerständen einer Widerstandsmeßbrückenschaltung sowie Widerstandsmeßbrückenschaltung und BeschleunigungssensorInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Temperaturausgleich
einer eine Mehrzahl von Widerständen aufweisenden Widerstandsmeßbrückenschal
tung. Weiter betrifft die vorliegende Erfindung eine Widerstandsmeßbrückenschal
tung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 2 sowie einen Beschleunigungssensor.
Im Stand der Technik ist es bekannt, bei einer Widerstandsmeßbrückenschaltung, die
eine Mehrzahl von Piezowiderständen aufweist, einen normalen Widerstand, wie bei
spielsweise einen Metallfilmwiderstand, der einen sehr geringen Temperaturkoeffizi
enten aufweist, jedoch nicht einen Piezowiderstand mit einem eines Paares von Pie
zowiderständen, die in benachbarten Armen der Brückenschaltung angeordnet sind,
abhängig von deren Temperatureigenschaften parallel zu schalten. Dadurch wird
teilweise ein Temperaturausgleich der Brückenschaltung erreicht, indem die Piezowi
derstände der Brückenschaltung in bezug auf Veränderungen ihrer Widerstands
werte ausgeglichen werden, wobei die Veränderungen von Veränderungen der Um
gebungstemperatur der Piezowiderstände abhängen, wie es beispielsweise in der JP-
57-184977 A2 offenbart ist.
Jedoch ist es auch bei diesem konventionellen Verfahren zum Temperaturausgleich
der mit Piezowiderständen aufgebauten Brückenschaltung schwierig, Temperaturver
schiebungen vollständig zu entfernen. Daraus folgt, daß solche Temperaturverschie
bungen bis zu einem gewissen Grad in der Brückenschaltung verbleiben. Wegen der
geringen Empfindlichkeiten der Piezowiderstände ist es in der Regel notwendig, zu
sätzlich eine Verstärkung des Signales durchzuführen, nachdem es von der Brücken
schaltung abgegeben worden ist. Dabei findet die Verstärkung durch einen Verstär
ker mit einem großen Verstärkungsfaktor statt, so daß die Temperaturverschiebungen
eine nicht vernachlässigbare Größe auf der Ausgangsseite des Verstärkers erhalten, da
diese Temperaturverschiebungen ebenfalls durch den Verstärker verstärkt werden.
Dieses wiederum wirkt sich nachteilig auf eine nachfolgende Signalverarbeitung aus.
Der Grund, warum Temperaturverschiebungen in der Brückenschaltung verbleiben,
auch wenn der Widerstand für den Temperaturausgleich parallel mit einem ausge
wählten Piezowiderstand der Brückenschaltung geschaltet ist, ist folgender: Wie bei
spielsweise in Fig. 5 mit der durchgezogenen Linie dargestellt ist, ist die Differenz
zwischen den Ausgangssignalwerten der Brückenschaltung zwischen einem Bereich
niedriger Temperatur und einem Bereich hoher Temperatur groß. Es ist jedoch mög
lich, diese Differenz durch Anschließen des Widerstandes für den Temperaturaus
gleich parallel mit einem der Piezowiderstände der Brückenschaltung zu minimieren,
wie mit der gepunkteten Linie in Fig. 5 dargestellt ist. Die in Fig. 5 dargestellten Li
nien werden im folgenden als Temperaturkennlinien des Ausgangssignals bezeichnet.
In dem dargestellten Fall weist die in Fig. 5 gestrichelte Kennlinie eine größere Krüm
mung auf, wobei im folgenden der Grad der Krümmung der Kennlinie als Temperatur-
Nicht-Linearität bezeichnet wird. Die Nicht-Linearität der gestrichelten Temperatur
kennlinie ist erheblich größer als die Nicht-Linearität der durchgezogen dargestellten
Kennlinie. Daraus ergibt sich, daß auch nach einem Temperaturausgleich mit Hilfe des
parallel geschalteten Widerstandes weiterhin eine Temperaturverschiebung in der
Brückenschaltung vorhanden ist.
Mit dem konventionellen Verfahren zum Temperaturausgleich ist es also schwierig,
gleichzeitig sowohl die Temperaturverschiebung als auch die Nicht-Linearität der
Temperaturkennlinie zu minimieren, die eine Veränderung des Ausgangssignals der
Brückenschaltung in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur darstellen, so daß
entweder die Temperaturverschiebungen oder die Krümmung der Temperaturkennli
nie nicht minimiert bleiben, so daß es unmöglich ist, einen ausreichenden Temperatur
ausgleich der Brückenschaltung zu realisieren.
Die den nächstliegenden Stand der Technik bildende DE 42 11 997 A1 offenbart
ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung zur elektrischen Kompensation des
Temperatureinflusses auf das Meßsignal von mechanoelektrischen Meßwandlern.
Hierbei wird die temperaturabhängige Änderung des Ersatzwiderstands eines mit pie
zoresistiven Widerständen in Brückenschaltung arbeitenden Meßwandlers zur Ge
winnung eines zur Temperatur proportionalen Korrektursignals benutzt, mit dem
sowohl temperaturbedingte Änderungen des Übertragungsfaktors des Meßwandlers
als auch temperaturbedingte Änderungen des Offsetwertes des Meßsignals kompen
siert werden. Hierzu wird eine aus vier Piezo-Widerständen aufgebaute und mit einem
Festwiderstand in Serie geschaltete Brückenschaltung von einer gesteuerten Kon
stantstromquelle beaufschlagt. Der Spannungsabfall über die Brücke wird von einem
Quotienten-Bildner zu einem Korrektursignal verarbeitet, das einerseits zur Steuerung
der Konstantstromquelle verwendet und andererseits zu dem Ausgangssignal der
Meßbrücke mit umgekehrter Polarität addiert wird. Zusätzlich kann parallel zu einem
der Brückenwiderstände ein Festwiderstand mit geringer Temperaturabhängigkeit
geschaltet sein, um hierdurch die Krümmung der nicht linearen Temperatur-Offset-
Kennlinie an die nicht lineare Abhängigkeit der Piezo-Widerstände von der Tempera
tur anzupassen. Die Druckschrift offenbart weder eine zusätzliche Widerstandsan
ordnung zur Ableitung des Korrektursignals noch ist vorgesehen, daß in einem ersten
Schritt die Richtung und die Krümmung der Temperaturkennlinie des von der Meß
schaltung ausgegebenen Signals durch den parallel geschalteten Widerstand einge
stellt wird und in einem zweiten Schritt das zusätzliche Signal an das Ausgangssignal
der Meßschaltung angelegt wird.
Die DE 28 23 875 A1 offenbart eine Brückenschaltung mit zwei Piezo-Widerstän
den in Form von Halbleiter-Dehnungsmeßstreifen in einem Brückenzweig. Es wird
ein Verfahren zur Auslegung von zwei mit diesen Piezo-Widerständen in Reihe ge
schalteten Widerständen und von wenigstens einem parallel geschalteten Widerstand
vorgeschlagen, um eine verbesserte Temperaturkompensation, insbesondere des
Übertragungsfaktors des Meßwandlers bzw. des Meßbereichs, an drei unterschiedli
chen Temperaturpunkten zu erhalten. Dies kann weiter dadurch unterstützt werden,
daß die an die Brückenschaltung angelegte Spannung variiert wird. Zur Nullpunkt-
Unterdrückung bzw. Offset-Kompensation kann eine Kostantstromquelle verwendet
werden, um die Bezugsspannung zu ändern, die in dem Zweig der Brückenschaltung
erzeugt wird, der nicht die Piezo-Widerstände enthält. Eine zusätzliche Widerstands
anordnung, von der ein Spannungssignal abgeleitet wird, das mit entgegengesetzter
Polarität zu dem Ausgangssignal der Meßschaltung zur Korrektur von temperatur
bedingten Änderungen des Offsetwertes addiert wird, ist nicht vorgesehen.
Die DE 32 12 218 A1 befaßt sich mit einer ausschließlich resistiven Beschaltung ei
ner Brückenschaltung eines Meßwandlers zur Temperaturkompensation für Null-
Fehler und Empfindlichkeit. Die Brücke umfaßt vier Piezo-Widerstände und zur Tem
peraturkompensation sind vier Kompensationswiderstände als einzige Kompensa
tionselemente vorgesehen. Ein erster Kompensationswiderstand ist in Reihe und ein
zweiter Kompensationswiderstand parallel zu einem Piezo-Widerstand geschaltet.
Des weiteren ist ein dritter Kompensationswiderstand in Reihe und ein vierter Kom
pensationswiderstand parallel zu der Brücke geschaltet. Eine Temperaturausgleichs
schaltung mit einer zusätzlichen Widerstandsanordnung zur Erzeugung eines tempe
raturveränderlichen Spannungssignals ist nicht vorgesehen.
Die Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, das bekannte Verfahren zum Temperatur
ausgleich von Widerständen einer Widerstandsmeßbrückenschaltung sowie eine Wi
derstandsmeßbrückenschaltung und einen Beschleunigungssensor anzugeben, bei
denen die Temperaturverschiebungen und die Nicht-Linearität der Temperaturkenn
linie der Widerstandsmeßbrückenschaltung in optimaler Weise separat minimierbar
sind.
Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, eine Wi
derstandsmeßbrückenschaltung gemäß Anspruch 2 bzw. einen Beschleunigungssen
sor gemäß Anspruch 4 gelöst.
Im folgenden werden Veränderungen des Ausgangssignals abhängig von der Umge
bungstemperatur als Temperaturveränderungen des Ausgangssignals bezeichnet.
Insbesondere werden also Temperaturveränderungen des Ausgangssignals der Wi
derstandsmeßbrückenschaltung durch einen für einen Temperaturausgleich vorgese
henen Widerstand, der im folgenden Temperaturausgleichswiderstand genannt wird,
teilweise ausgeglichen und der noch verbleibende Teil der Temperaturveränderungen
des Ausgangssignals werden durch ein zusätzliches Signal ausgeglichen, das an das
Ausgangssignal der Brückenschaltung angelegt wird. Dieses zusätzliche Signal weist
eine Kennlinie auf, die mit umgekehrter Polarität dem verbleibenden Teil der Tempera
turveränderungen des Ausgangssignals der Widerstandsmeßbrückenschaltung ent
spricht, so daß die Temperaturveränderungen des Ausgangssignals erfindungsgemäß
vollständig eliminiert werden.
Insbesondere wird die zuvor aufgezeigte Widerstandsmeßbrückenschaltung bei ei
nem Beschleunigungssensor für den Nachweis einer Beschleunigung verwendet.
Die Erfindung und auch weitere bevorzugte Ausgestaltungen werden im folgenden
anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. In
der Zeichnung zeigt
Fig. 1 den Schaltkreis eines Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen
Widerstandsmeßbrückenschaltung, die mit der Temperaturausgleichs
schaltung versehen ist,
Fig. 2a, 2b grafische Darstellungen von Kennlinien, die schematisch die Verände
rungen des Ausgangssignals in Abhängigkeit von der Umgebungstem
peratur darstellen, wobei der Temperaturausgleichswiderstand nicht an
geschlossen ist und wobei die Signale von der Meßschaltung der Wider
standsmeßbrückenschaltung abgegeben werden,
Fig. 3a, 3b grafische Darstellungen der Kennlinien, die schematisch die Veränderun
gen des Ausgangssignals in Abhängigkeit von der Umgebungstempera
tur darstellen, wobei der Temperaturausgleichswiderstand angeschlossen
ist und wobei die Signale von der Meßschaltung der Widerstandsmeß
brückenschaltung abgegeben werden,
Fig. 4 eine grafische Darstellung einer Kennlinie, die die Veränderung des end
gültigen Ausgangssignals in Abhängigkeit von der Umgebungstempera
tur, wobei das Ausgangssignal von der in Fig. 1 dargestellten Schaltung
erzeugt wird,
Fig. 5 eine grafische Darstellung einer Kennlinie, die schematisch die tempera
turabhängigen Veränderungen des Ausgangssignals bei Anwendung
des konventionellen Temperaturausgleichsverfahrens darstellt,
Fig. 6 einen Schaltkreis eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungs
gemäßen Temperaturausgleichsschaltung,
Fig. 7a, 7b grafische Darstellungen von Kennlinien, die schematisch die Verände
rungen des Ausgangssignals in Abhängigkeit von der Umgebungstem
peratur zeigen, bevor der Temperaturausgleich durchgeführt worden ist,
wobei das Ausgangssignal von der Meßschaltung erzeugt wird,
Fig. 8 einen Schaltkreis einen zweiten Ausführungsbeispieles einer erfin
dungsgemäßen Widerstandsmeßbrückenschaltung und
Fig. 9a-d grafische Darstellungen von Kennlinien, die schematisch die Tempera
turveränderungen des Ausgangssignals der Meßschaltung des zweiten
Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Widerstandsmeß
brückenschaltung zeigen, wodurch der Einfluß einer Piezowiderstands
vorrichtung zum Ausgleich des Gradienten der Kennlinie dargestellt
wird.
In Fig. 1 ist der Aufbau eines Beschleunigungssensors dargestellt, der eine Vielzahl
von Piezowiderständen aufweist, die ein Ausführungsbeispiel einer Widerstandsmeß
brückenschaltung darstellen, die mit einer erfindungsgemäßen Temperaturausgleichs
schaltung versehen ist. Dieser erfindungsgemäße Beschleunigungssensor weist im
wesentlichen eine Meßschaltung 1, eine Verstärkungsschaltung 2 und eine Tempera
turausgleichsschaltung 3 auf.
Die Meßschaltung 1 weist eine Brückenschaltung auf, die eine Mehrzahl von Piezo
widerständen 4a, 4b, 4c und 4d aufweist. Jeder dieser Piezowiderstände ist in her
kömmlicher Weise hergestellt, indem ein Halbleiter auf einer Membran angeordnet
wird (nicht dargestellt). Während des Betriebes, wenn also die Piezowiderstände 4a,
4b, 4c, und 4d über ihre Membranen Drücken ausgesetzt sind, verändern sich ihre
Widerstandswerte. Wenn nun die Meßschaltung mit ihren Anschlüssen a und b mit
einer Konstantstromquelle 5 verbunden ist, werden Spannungsänderungen, die ab
hängig vom Grad der Beschleunigung in der Meßschaltung 1 erzeugt werden, zwi
schen den verbleibenden Anschlüssen c und d der Meßschaltung 1 erhalten.
In der Meßschaltung 1 ist der Piezowiderstand 4d parallel mit einem Widerstand 6 für
den Temperaturausgleich geschaltet, der im folgenden als Temperaturausgleichswi
derstand 6 bezeichnet wird, so daß die Temperatur-Nicht-Linearität der Kennlinie der
Brückenschaltung, die die Meßschaltung 1 bildet, ausgeglichen ist. Dabei weist die
Temperaturausgleichswiderstand 6 einen möglichst kleinen Temperaturkoeffizienten
auf.
In der Verstärkungsschaltung 2 wird das Ausgangssignal VS, das von der Meßschal
tung 1 erzeugt wird, differenziell verstärkt. Darüber hinaus wird ein Ausgangssignal,
das von der Temperaturausgleichsschaltung 3 erzeugt wird, an das so differenziell
verstärkte Ausgangssignal angelegt, so daß ein am Anschlußpunkt 7 anliegendes
endgültiges Ausgangssignal bezüglich seiner Temperaturveränderung minimiert ist,
was im folgenden genauer beschrieben wird.
Die Verstärkungsschaltung 2 des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels weist
eine Differenzverstärkungsschaltung auf, die eine Mehrzahl von Operationsverstär
kern 8, 9 und 10 aufweist, wobei innerhalb der Verstärkungsschaltung 2 der nicht-in
vertierende Eingang (+) des Operationsverstärkers 8 und der nicht-invertierende
Eingang (+) des Operationsverstärkers 9 mit den Anschlußpunkten c bzw. d der
Meßschaltung 1 verbunden sind. Weiterhin ist der Ausgang 8a des Operationsver
stärkers 8 mit dem invertierenden Eingang (-) des Operationsverstärkers 10 über
einen Widerstand 11 verbunden, der einen Widerstandswert RS aufweist. Schließlich
ist der Ausgang 9a des Operationsverstärkers 9 mit dem nicht invertierenden Eingang
(+) des Operationsverstärkers 10 über einen Widerstand 12 verbunden, der einen Wi
derstandswert RS aufweist.
Weiterhin ist ein Rückkopplungswiderstand 16 zwischen dem Ausgang des Operati
onsverstärkers 10 und dem invertierenden Eingang (-) desselben Operationsverstär
kers 10 angeordnet, wobei der Rückkopplungswiderstand 16 einen Widerstandswert
Rf aufweist. Der Ausgang des Operationsverstärkers 10 ist mit dem Anschlußpunkt 7
des erfindungsgemäßen Beschleunigungssensors verbunden.
Während des Betriebes liegt das Ausgangssignal der Temperaturausgleichsschaltung
3 (im nachfolgenden beschrieben) an dem nicht invertierenden Eingang (+) des Ope
rationsverstärkers 10 an, so daß dieses Ausgangssignal der Temperaturausgleichs
schaltung 3 und das von der Meßschaltung 1 erzeugte Ausgangssignal, das differen
ziell verstärkt worden ist, aufsummiert werden.
Die Temperaturausgleichsschaltung 3 weist eine invertierende Verstärkungsschaltung
mit einem Operationsverstärker 13 auf. Innerhalb der Temperaturausgleichsschaltung
3 ist der invertierende Eingang (-) des Operationsverstärkers 13 mit einem Punkt zwi
schen einem Paar von Piezowiderständen 14a und 14b verbunden, die in Serie mit
einander zwischen der Spannungsversorgung und dem Bezugspotential gestaltet
sind. Vorzugsweise weisen die Piezowiderstände 14a und 14b dieselben Eigenschaf
ten wie die Piezowiderstände 4a, 4b, 4c und 4d der Meßschaltung 1 auf. Die Piezo
widerstände 14a und 14b sind weiterhin in der Nähe der Meßschaltung 1 angeordnet,
um als Dummywiderstände für den Nachweis der Umgebungstemperatur der Meß
schaltung 1 zu dienen.
Weiterhin ist in der Temperaturausgleichsschaltung 3 ein Stellwiderstand 15 zwi
schen dem invertierenden Eingang (-) und dem Ausgang des Operationsverstärkers
13 geschaltet, so daß das Ausgangssignal der Temperaturausgleichsschaltung 3 va
riabel verstärkt werden kann.
Im folgenden wird nun die Betriebsweise der Widerstandsmeßbrückenschaltung, die
mit der erfindungsgemäßen Temperaturausgleichsschaltung versehen ist, beschrieben,
um das Verfahren zum Temperaturausgleich der Widerstandsmeßbrückenschaltung
der vorliegenden Erfindung zu verdeutlichen.
Wegen der temperaturabhängigen Eigenschaften der Piezowiderstände 4a, 4b, 4c
und 4d weist die Temperaturkennlinie des zwischen den Anschlüssen c und d der
Meßschaltung 1 anliegenden Ausgangssignals eine konvexe, sich nach unten
durchbiegende Form auf, wie in Fig. 2a dargestellt ist, oder eine konvexe, sich nach
oben durchbiegende Form, wie in Fig. 2b dargestellt ist.
Der Temperaturausgleichswiderstand 6 dient nun dazu, die Krümmung der in den Fig.
2a und 2b dargestellten Temperaturkennlinien des Ausgangssignals, das an den An
schlußpunkten c und d anliegt, zu reduzieren, wie es in Fig. 3a dargestellt ist, wenn
die Temperaturkennlinie die nach unten durchgebogene konvexe Form aufweist,
(Fig. 2a) und wie es in Fig. 3b dargestellt ist, wenn die Temperaturkennlinie die in Fig.
2b dargestellte konvexe, nach oben durchgebogene Form aufweist.
Ist nun wie zuvor beschrieben die Temperaturkennlinie des Ausgangssignals mit Hilfe
des Temperaturausgleichswiderstandes 6 eingestellt, so ist es notwendig, daß die
Form der Temperaturkennlinie mit der Form der Temperaturkennlinie des Ausgangs
signals der Temperaturausgleichsschaltung 3 übereinstimmt. Mit anderen Worten ist
es bei der vorliegenden Erfindung notwendig, daß die Form der Temperaturkennlinie
des Ausgangssignals der Temperaturausgleichsschaltung 3, das an dem nicht-invertie
renden Eingang (+) des Operationsverstärkers 10 der Verstärkerschaltung 2 anliegt,
mit der Form der Temperaturkennlinie des Spannungssignals Va, das zwischen dem
Ausgang 8a des Operationsverstärkers 8 und dem Ausgang 9a des Operationsver
stärkers 9 in der Verstärkerschaltung 2 anliegt, identisch ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel ist der Temperaturausgleichswider
stand 6 parallel zu dem vierten Piezowiderstand 4d geschaltet. Jedoch ist es auch
möglich, abhängig von der Temperaturkennlinie des Ausgangssignals, das zwischen
den Anschlüssen c und d der Meßschaltung 1 ohne Verwendung des Temperatur
ausgleichswiderstandes 6 anliegt, einen besseren Temperaturausgleich zu realisieren,
wenn der Temperaturausgleichswiderstand 6 parallel zu dem dritten Piezowiderstand
4c der Meßschaltung 1 geschaltet ist. Dieses ist mit gestrichelter Linie in Fig. 1 darge
stellt.
Der Grund, warum der Temperaturausgleichswiderstand 6 in der Lage ist, den zuvor
aufgeführten Temperaturausgleich durchzuführen, ist folgender:
Als erstes sind die Widerstandswerte der Piezowiderstände 4a, 4b, 4c und 4d durch
Kurven zweiter Ordnung wie folgt darzustellen:
R1(t) = a1 . t2 + b1 . t + c1 Gleichung 1
R2(t) = a2 . t2 + b2 . t + c2 Gleichung 2
R3(t) = a3 . t2 + b3 . t + c3 Gleichung 3
R4(t) = a4 . t2 + b4 . t + c4 Gleichung 4
wobei R1(t), R2(t), R3(t) und R4(t) die Widerstandswerte der Piezowiderstände 4a,
4b, 4c und 4d darstellen. Weiterhin sind a1, a2, a3 und a4 und b1, b2, b3 und b4 und
c1, c2, c3 und c4 Konstanten.
Wenn nun die Ausgangsspannung, die zwischen den Anschlüssen c und d anliegt,
mit VS bezeichnet wird und wenn ein konstanter Strom I an den Anschlußpunkten a
und b anliegt, ergibt sich folgende Gleichung für die Widerstandswerte der Piezowi
derstände 4a, 4b, 4c und 4d und die Ausgangsspannung V:
Wenn man nun die Gleichungen 1 bis 4 in die Gleichung 5 einsetzt, ergibt sich die
folgende Gleichung 6:
Schließlich kann die Konstante "a" der Gleichung 6 durch die folgende Gleichung 7
dargestellt werden:
wobei die Konstanten a1, a2, a3 und a4 entsprechend den physikalischen Eigenschaf
ten der Piezowiderstände 4a, 4b, 4c und 4d positive Werte annehmen, so daß die
Summe (a1 + a2 + a3 + a4) in der Gleichung 7 immer größer als Null ist.
Da VS(t) eine quadratische Funktion ist, stellt die Funktion dann, wenn "a" größer als
Null ist, eine nach unten durchgebogene konvexe Kurve dar, wie es in Fig. 2a darge
stellt ist. Ist "a" kleiner als Null, so repräsentiert die Kurve eine nach oben durchgebo
gene, konvexe Kurve, wie es in Fig. 2b dargestellt ist. Wenn also die Summe (a1 + a2
+ a3 + a4) immer größer als Null ist, ist es möglich, die Richtung der Durchbiegung der
konvexen Form der Temperaturkennlinie des Ausgangsspannungssignals VS durch
Veränderung des Wertes von (a2 . a4 - a1 . a3) zu verändern, indem dieser Wert posi
tiv oder negativ ist. Wird nun der Temperaturausgleichswiderstand 6 parallel zu dem
vierten Piezowiderstand 4d geschaltet, so ergibt sich daraus eine Einstellung der
Konstante a4.
Wie bereits zuvor beschrieben worden ist, wird das Ausgangsspannungssignal, das
zwischen den Anschlüssen c und d der Meßschaltung 1 anliegt, differenziell durch
die Verstärkungsschaltung 2 verstärkt und wird dadurch das differenziell verstärkte
Ausgangsspannungssignal.
Weiterhin sind in der Temperaturausgleichsschaltung 3 die Werte auf der Tempera
turkennlinie des entsprechenden Ausgangsspannungssignals zuvor mit Hilfe des
Stellwiderstandes 15 so eingestellt, daß das Ausgangssignal dem Produkt von -1 und
den Werten der Temperaturkennlinie des Ausgangsspannungssignals Va entspricht,
das zwischen dem Ausgang 8a des Operationsverstärkers 8 und dem Ausgang 9a des
Operationsverstärkers 9 in der Verstärkungsschaltung 2 anliegt. Da der Ausgang der
Temperaturausgleichsschaltung 3 mit dem nicht invertierenden Eingang (+) des Ope
rationsverstärkers 10 der Verstärkungsschaltung 2 über einen Widerstand 17 mit ei
nem Widerstandswert RS verbunden ist, wird das Ausgangsspannungssignal, das von
der Temperaturausgleichsschaltung 3 erzeugt wird, zu dem zuvor genannten Span
nungssignal Va addiert.
Dementsprechend ist das von der Verstärkungsschaltung 2 ausgegebene Ausgangs
spannungssignal V0 im wesentlichen konstant und unabhängig von Temperaturver
änderungen, wie es in Fig. 4 dargestellt ist. Dieser präzise Temperaturausgleich des
Ausgangsspannungssignals stellt eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Stand
der Technik dar.
Denn bei einem konventionellen Temperaturausgleich ist lediglich ein temperatur
ausgleichender Widerstand vorgesehen, um sowohl als Temperaturausgleichswider
stand 6 und als Temperaturausgleichsschaltung 3 entsprechend dem erfindungsge
mäßen Ausführungsbeispiel zu dienen. Obwohl ein konventioneller Temperaturaus
gleich die temperaturabhängigen Veränderungen des endgültigen Ausgangssignals,
wie beispielsweise das Signal V0, das von der Verstärkungsschaltung 2 des erfin
dungsgemäßen Ausführungsbeispieles erzeugt wird, über den gesamten Arbeitstem
peraturbereich reduzieren kann, ist es konventionell nicht möglich, einen so präzisen
Temperaturausgleich zu realisieren, daß die temperaturabhängigen Veränderungen
des endgültigen Ausgangssignals V0 über den gesamten Arbeitstemperaturbereich im
wesentlichen gleich Null sind.
Im Gegensatz dazu steuert, wie zuvor beschrieben wurde, der Temperaturaus
gleichswiderstand 6 die Richtung der Durchbiegung und die Krümmung der Tempe
raturkennlinie des Ausgangsspannungssignals Va, das von der Meßschaltung 1 er
zeugt wird und zwischen dem Ausgang 8a des Operationsverstärkers 8 und dem
Ausgang 9a des Operationsverstärkers 9 der Verstärkungsschaltung 2 anliegt. Die
Temperaturausgleichsschaltung 3 entfernt den verbleibenden Anteil der temperatur
abhängigen Veränderungen des endgültigen Ausgangsspannungssignals V0, wo
durch ein präziser Temperaturausgleich erreicht wird, um das endgültige Ausgangs
spannungssignal V0 unabhängig von einer Temperaturveränderung im wesentlichen
konstant zu halten. Solch ein präziser Temperaturausgleich des endgültigen Aus
gangsspannungssignals V0 kann daher erfindungsgemäß in einfacher Weise durchge
führt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel ist der Temperaturausgleichswider
stand 6 parallel zu dem vierten Piezowiderstand 4d oder dem dritten Piezowiderstand
4c geschaltet, so daß die Temperaturkennlinie des Ausgangsspannungssignals Va
sowohl in der Richtung der Durchbiegung als auch in seiner Krümmung eingestellt
wird. Aus der Tatsache, daß die Faktoren für die Bestimmung, ob "a" in Gleichung 7
positiv oder negativ ist, sowohl a3 und a4 als auch a1 und a2 sind, ist es ebenso mög
lich, den Temperaturausgleichswiderstand 6 parallel mit dem ersten Piezowiderstand
4a oder dem zweiten Piezowiderstand 4b zu schalten, um die Richtung der Durch
biegung und die Krümmung der Temperaturkennlinie des Ausgangsspannungssignals
Va zu bestimmen, wodurch ein präziser Temperaturausgleich bei dem erfindungsge
mäßen Ausführungsbeispiel erreicht wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel ist die Temperaturausgleichsschal
tung 3 als sogenannter Konstantspannungsschaltkreis ausgebildet, in dem eine durch
die Piezowiderstände 14a und 14b nachgewiesene Temperaturveränderung in eine
Spannungsveränderung umgewandelt wird. Anstelle dieser Temperaturausgleichs
schaltung 3 ist es ebenso möglich, einen anderen konventionellen Schaltkreis zu
verwenden, wie beispielsweise die in Fig. 6 dargestellte Temperaturausgleichsschal
tung 3A, die als ein sogenannter Konstantstromschaltkreis ausgebildet ist.
Die in Fig. 6 dargestellte Temperaturausgleichsschaltung 3A weist einen Schaltkreis
mit invertierendem Verstärker mit einem Operationsverstärker 13a auf. Zwischen dem
invertierenden Eingang (-) und dem Ausgang des Operationsverstärkers 13a ist ein
Stellwiderstand 15a geschaltet. Weiterhin ist der invertierende Eingang (-) des Ope
rationsverstärkers 13a mit einem Ende eines Widerstandes 20 verbunden, dessen an
deres Ende über einen Piezowiderstand 14c geerdet ist.
In der Temperaturausgleichsschaltung 3A ist eine Konstantstromquelle 21 zwischen
dem Bezugspotential und einer Verbindung zwischen dem Widerstand 20 und dem
Piezowiderstand 14c geschaltet, so daß ein konstanter Strom über den Piezowider
stand 14c geführt wird. Schließlich ist der Ausgang des Operationsverstärkers 13a mit
einem Ende des Widerstandes 17 verbunden, der in Fig. 1 dargestellt ist.
Der Piezowiderstand 14c weist vorzugsweise dieselben Eigenschaften wie die Pie
zowiderstände 4a, 4b, 4c und 4d der Meßschaltung 1 auf, wobei der Grund dafür der
selbe ist wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, das in Fig. 1 dargestellt ist.
Ebenfalls aus demselben Grund wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel ist der Pie
zowiderstand 14c in der Nähe der Meßschaltung 1 angeordnet, so daß der Piezowi
derstand 14d als Dummywiderstand für den Nachweis der Umgebungstemperatur der
Meßschaltung 1 dient.
Die Konstantstromquelle 21 weist einen konventionellen Aufbau auf, so daß deren
Details nicht weiter dargestellt werden. Allgemein ist es für den Aufbau einer Kon
stantstromquelle, wie der Konstantstromquelle 21, wichtig, daß in der entsprechenden
Schaltung ein Transistor mit einem relativ großen hfe-Wert (d. h. Stromverstärkungs
faktor) verwendet wird und daß eine Zener-Diode auf dessen Basisseite angeordnet
ist, um den Basisstrom im wesentlichen konstant zu halten, wodurch ein im wesentli
chen konstanter Emitterstrom erreicht wird.
Im folgenden wird nun mit Bezug auf die Fig. 7a bis 9d ein zweites erfindungsgemä
ßes Ausführungsbeispiel beschrieben.
Bei dem zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel ist die Meßschaltung 1 des
ersten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung, das in Fig. 1 dargestellt ist,
wie folgt verbessert worden. Dabei sind dieselben Elemente wie die in Fig. 1 darge
stellten mit denselben Bezugszeichen oder Buchstaben versehen, wie es in Fig. 1
dargestellt ist. Im wesentlichen werden im folgenden nur die Abweichungen zwi
schen dem ersten und dem zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel be
schrieben.
Unter der Bedingung, daß die Temperaturkennlinie des Ausgangsspannungssignals,
das zwischen den Anschlüssen c und d der Meßschaltung 1 anliegt, ohne den Tempe
raturausgleichswiderstand 6 die in den Fig. 2a und 2b dargestellten Formen wegen
der temperaturabhängigen Veränderungen der Ausgangssignale der Piezowider
stände 4a, 4b, 4c und 4d annimmt, werden sowohl der Temperaturausgleichswider
stand 6 als auch die Temperaturausgleichsschaltung 3 verwendet, um einen präzisen
Temperaturausgleich des endgültigen Ausgangsspannungssignals V0 zu erzeugen.
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß die Temperaturkennlinie des Ausgangssignals,
das zwischen den Anschlüssen c und d der Meßschaltung 1 anliegt, zusätzlich zu den
Formen der Temperaturkennlinien, die in Fig. 2a und 2b dargestellt sind, Formen an
nehmen kann, wie es beispielsweise in den Fig. 7a und 7b dargestellt ist. Die in Fig.
7a dargestellte Temperaturkennlinie hat einen negativen Gradienten und eine kon
vexe, nach oben durchgebogene Form, während die in Fig. 7b dargestellte Tempera
turkennlinie einen negativen Gradienten und eine konvexe nach unten durchgebo
gene Form aufweist.
In den Fällen, in denen die Temperaturkennlinie die in den Fig. 7a und 7b dargestellte
Form annimmt, ist es für den Temperaturausgleichswiderstand 6 schwierig, alleine die
Temperaturkennlinien des ersten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung
zu realisieren, die in den Fig. 3a und 3b dargestellt sind.
Da die Widerstandswerte der Piezowiderstände 14a und 14b der Temperaturaus
gleichsschaltung 3 mit steigender Temperatur ansteigen, weist die Temperaturkennli
nie des von der Temperaturausgleichsschaltung 3 erzeugten Ausgangssignals nur
einen positiven Gradienten auf, wodurch es oftmals unmöglich wird, die temperatu
rabhängigen Veränderungen des Ausgangssignals der Meßschaltung 1 auszuglei
chen.
Um dieses Problem zu lösen, ist, wie in Fig. 8 dargestellt ist, im zweiten erfindungsge
mäßen Ausführungsbeispiel eine Piezowiderstandsvorrichtung 22 für den Ausgleich
des Gradienten zwischen einem Ende des zweiten Piezowiderstandes 4b und einem
Ende des dritten Piezowiderstandes 4c der Meßschaltung 1 geschaltet. Dabei ist der
zweite Piezowiderstand 4b gegenüber dem vierten Piezowiderstand 4d angeordnet,
zu dem wiederum der Temperaturausgleichswiderstand 6 parallel geschaltet ist, und
der dritte Piezowiderstand 4c ist zwischen dem zweiten Piezowiderstand 4b und dem
vierten Piezowiderstand 4d angeordnet.
Im zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung weist die Piezowider
standsvorrichtung 22 für den Ausgleich des Gradienten einen ersten, zweiten und
dritten Teilwiderstand 22a, 22b und 22c auf. Weiterhin erstreckt sich jeweils eine der
Kontaktlaschen 23a, 23b, 23c und 23d von jedem der Enden der Teilwiderstände
22a, 22b und 22c.
Die Kontaktlaschen 23a, 23b, 23c und 23d sind mit den Enden von Auswahlschal
tern 24a, 24b, 24c und 24d verbunden. Jedes der anderen Enden der Auswahlschal
ter 24a, 24b, 24c und 24d ist mit dem anderen Ende des dritten Piezowiderstandes 4c
und mit dem nicht invertierenden Eingang (+) des Operationsverstärkers 8 verbun
den. Weiterhin ist ein Widerstand 25 zwischen dem Anschlußpunkt b der Meßschal
tung 1A und dem Bezugspotential geschaltet.
Im Betrieb bedeutet das Schließen eines der Auswahlschalter 24a, 24b, 24c und 24d
eine Steuerung des Grades des Ausgleiches, d. h. eine Steuerung der Widerstands
werte. Beispielsweise bewirkt das Schließen des Auswahlschalters 24d das Einfügen
der gesamten Widerstände der Piezowiderstandsvorrichtung 22 für den Ausgleich
des Gradienten zwischen dem zweiten Piezowiderstand 4b und dem dritten Piezowi
derstand 4c der Meßschaltung 1. Weiterhin bewirkt ein Schließen des Auswahlschal
ters 24c das Einfügen eines Widerstandes der der Summe der Teilwiderstände 22a
und 22b entspricht, zwischen dem zweiten Piezowiderstand 4b und dem dritten Pie
zowiderstand 4c der Meßschaltung 1.
Weiterhin bewirkt ein Schließen des Auswahlschalters 24b ein Einsetzen des Teilwi
derstandes 23a zwischen dem zweiten Piezowiderstand 4b und dem dritten Piezowi
derstand 4c. Ein Schließen des Auswahlschalters 24a bewirkt einen Kurzschluß der
Piezowiderstandsvorrichtung 22, so daß der zweite Piezowiderstand 4b und der
dritte Piezowiderstand 4c der Meßschaltung direkt miteinander verbunden sind.
Beim zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel sind die Verstärkungsschal
tung 2 (ohne die Meßschaltung 1A) und die Temperaturausgleichsschaltung 3 diesel
ben wie die beim ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel, das in Fig. 1 darge
stellt ist, und werden daher nicht näher beschrieben.
Bei der vorliegenden Erfindung bestimmt eine geeignete Auswahl eines der Aus
wahlschalter 24a, 24b, 24c und 24d, ob der Gradient der Temperaturkennlinie des
Ausgangsspannungssignals, das zwischen den Anschlüssen c und d anliegt, positiv
oder negativ ist. Dabei wird üblicherweise eine Verwendung eines positiven Gradien
ten einer solchen Temperaturkennlinie bevorzugt.
Die Fig. 9a, 9b, 9c und 9d zeigen schematisch die Temperaturkennlinien des Aus
gangsspannungssignals, das zwischen den Anschlüssen c und d der Meßschaltung
1A anliegt. In Fig. 9a ist die Kennlinie dargestellt, die bei einem Schließen des Aus
wahlschalters 24a vorliegt, der einen Kurzschluß der Piezowiderstandsvorrichtung 22
bewirkt, so daß die Temperaturkennlinie des Ausgangsspannungssignals einen nega
tiven Gradienten und eine konvexe, nach unten durchgebogene Form aufweist.
In Fig. 9b ist die Temperaturkennlinie dargestellt, die sich ergibt, wenn der Auswahl
schalter 24b geschlossen ist, wodurch eine Abnahme des Gradienten der Temperatur
kennlinie relativ zu der in Fig. 9a dargestellten Kennlinie erfolgt. In Fig. 9c ist die
Kennlinie dargestellt, die sich bei einem Schließen des Auswahlschalters 24c ergibt,
wodurch eine weitere Abnahme des Gradienten der Temperaturkennlinie relativ zu
der in Fig. 9b dargestellten Kennlinie bewirkt wird. Für die in Fig. 9d dargestellte
Kennlinie gilt, daß nur der Auswahlschalter 24d geschlossen ist, wodurch eine Verän
derung des Gradienten der Temperaturkennlinie von minus nach plus bewirkt wird.
Die Auswahl eines der Auswahlschalter 24a, 24b, 24c und 24d hängt von der Einstel
lung des Widerstandswertes des Temperaturausgleichswiderstandes 6 ab. Dabei wird
der Einstellungsbereich des Gradienten der Temperaturkennlinie des Ausgangs
signals, das zwischen den Anschlüssen c und d der Meßschaltung 1A anliegt, durch
die Verwendung der Auswahlschalter 24a, 24b, 24c und 24d bestimmt. Es ist so ein
fach gemacht, den Gradienten der Temperaturkennlinie des Ausgangssignals einzu
stellen bzw. zu steuern, das zwischen den Anschlüssen c und d bei Verwendung des
Temperaturausgleichswiderstandes 6 anliegt, wodurch die Temperaturkennlinie des
an den Anschlüssen c und d anliegenden Ausgangsspannungssignals in Überein
stimmung mit der Form der Temperaturkennlinie des Ausgangsspannungssignals der
Temperaturausgleichsschaltung 3 gebracht wird.
Beim zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel ist die Piezowiderstandsvor
richtung 22 schrittweise einstellbar, um eine schrittweise Steuerung zu bewirken. Es
ist jedoch ebenso möglich, daß die Piezowiderstandsvorrichtung 22 in Form eines
konventionellen Stellwiderstandes ausgebildet ist. Obwohl die Temperaturaus
gleichsschaltung 3 einen Aufbau aufweist, der für eine Umwandlung einer Tempera
turveränderung in den Piezowiderständen 14a und 14b in eine Spannungsverände
rung geeignet ist, wenn die Temperaturausgleichsschaltung 3 mit einer Konstant
spannungsquelle betrieben wird, ist es ebenso möglich, eine solche Konstantspan
nungsquelle mit einer Konstantstromquelle auszutauschen, wie es bei der in Fig. 6
dargestellten Temperaturausgleichsschaltung 3A der Fall ist.
Weiterhin ist die Anordnung des Temperaturausgleichswiderstandes 6 und der Pie
zowiderstandsvorrichtung 22 für den Ausgleich des Gradienten nicht auf die in Fig. 8
dargestellte Anordnung beim zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel be
grenzt. Wenn der Temperaturausgleichswiderstand 6 parallel mit dem dritten Piezo
widerstand 4c verbunden ist, ist beispielsweise die Piezowiderstandsvorrichtung 22
zwischen dem ersten Piezowiderstand 4a und dem vierten Piezowiderstand 4d ange
ordnet, wobei ein neuer Anschlußpunkt c, über den der zweite Piezowiderstand 4b
und der dritte Piezowiderstand 4c miteinander verbunden sind, als Anschlußpunkt d
des zweiten erfindungsgemäßen, in Fig. 8 dargestellten Ausführungsbeispieles dient.
Dieselbe Steuerung des Gradienten der Temperaturkennlinie des Ausgangsspan
nungssignals, das von der Meßschaltung 1A erzeugt wird, mit Hilfe der Piezowider
standsvorrichtung 22 für den Ausgleich des Gradienten des zweiten erfindungsge
mäßen Ausführungsbeispieles wird beispielsweise dadurch erreicht, daß einer der Pie
zowiderstände 4a, 4b, 4c und 4d, die die Widerstandsmeßbrückenschaltung bilden,
größer oder kleiner im Widerstandswert als die verbleibenden drei anderen Piezowi
derstände gewählt wird. In diesem Fall wird der Gradient der Temperaturkennlinie
wegen des Vorhandenseins von Veränderungen der Widerstandswerte beider Arme
der Brückenschaltung jedoch möglicherweise zu groß werden. Daher ist es für die
Temperaturausgleichsschaltung 3 unmöglich, einen solchen Gradienten der Tempera
turkennlinie auszugleichen, wodurch es unmöglich wird, die Aufgabe der vorliegen
den Erfindung zu lösen.
Beim zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel ist es möglich, durch die Pie
zowiderstandsvorrichtung 22, die Kontaktlaschen 23a, 23b, 23c und 23d aufweist,
den Gradienten der Temperaturkennlinie des Ausgangsspannungssignals, das zwi
schen den Anschlußpunkten c und d der Meßschaltung 1A anliegt, zu steuern, wobei
die Temperaturausgleichsschaltung 3 den notwendigen Temperaturausgleich ohne
Fehler durchführt. Daher ist es möglich, die Temperaturveränderung des Ausgangs
spannungssignals, das am Anschlußpunkt 7 anliegt, fehlerfrei auszugleichen, wo
durch der erfindungsgemäße Temperaturausgleich stabiler wird, und einem Benutzer
ermöglicht, ein zutreffendes Beschleunigungssignal zu erhalten.
Wie zuvor beschrieben worden ist, wird ein Ausgleich von Temperaturveränderun
gen des Ausgangsspannungssignals, das von der Widerstandsmeßbrückenschaltung
erzeugt wird, durch paralleles Anschließen des Temperaturausgleichswiderstandes an
einen der Widerstände, die die Widerstandsmeßbrückenschaltung bilden. Danach
werden die verbleibenden Anteile der temperaturabhängigen Veränderungen durch
Anwendung einer den oben genannten temperaturabhängigen Veränderungen ent
sprechenden invertierten Spannung ausgeglichen, so daß es möglich ist, separat die
Temperaturverschiebung und die Krümmung der Temperaturkennlinie zu begrenzen.
Im Ergebnis ist der erfindungsgemäße Temperaturausgleich in einem Freiheitsgrad
verbessert, wodurch ein präziser Temperaturausgleich realisiert ist, der gegenüber
konventionellen Verfahren erheblich verbessert ist.
Da nun erfindungsgemäß ein präziser Temperaturausgleich realisiert worden ist, be
steht keine Gefahr mehr, daß Temperaturveränderungen des Ausgangssignals so ver
stärkt werden, daß sie in starkem Maße das endgültige Ausgangssignal beeinflussen,
auch dann, wenn die Widerstandsmeßbrückenschaltung eine sehr geringe Empfind
lichkeit aufweist, und daher einen großen Verstärkungsfaktor benötigt. Im speziellen
Anwendungsfall stellt die vorliegende Erfindung einen zuverlässigen Beschleuni
gungssensor zur Verfügung, der genügend kleine Temperaturveränderungen seines
Ausgangssignals aufweist.
In den Fig. 2, 3, 4, 5, 7, 9 zeigt die Abszisse stets die Temperatur (nach rechts stei
gend) und die Ordinate den Absolutwert des Ausgangssignals (nach oben steigend).
Claims (4)
1. Verfahren zum Temperaturausgleich einer eine Mehrzahl von Widerständen auf
weisenden Widerstandsmeßbrückenschaltung, wobei in einem ersten Schritt die Rich
tung und die Krümmung der Temperaturkennlinie des von der Meßschaltung der Wi
derstandsmeßbrückenschaltung ausgegebenen Signals eingestellt wird, indem ein für
einen Temperaturausgleich vorgesehener Widerstand mit einem Widerstand eines
Paares von Widerständen parallel geschaltet wird, wobei das Paar von Widerständen
in benachbarten Armen der Meßschaltung angeordnet ist, und wobei in einem zwei
ten Schritt ein zusätzliches Signal an das Ausgangssignal der Meßschaltung angelegt
wird, um die temperaturabhängigen Veränderungen des Ausgangssignals der Meß
schaltung auszugleichen, wobei das zusätzliche Signal, das im zweiten Schritt an das
Ausgangssignal der Meßschaltung angelegt wird, ein Spannungssignal ist, das eine
zu dem Ausgangssignal der Meßschaltung entgegengesetzte Polarität aufweist und
von temperaturabhängigen Widerstandswertveränderungen einer zusätzlichen Wi
derstandsanordnung abgeleitet wird, die im wesentlichen dieselben Eigenschaften
wie die in der Meßschaltung verwendeten Widerstände aufweist und die in der Nähe
der Meßschaltung angeordnet ist.
2. Widerstandsmeßbrückenschaltung
mit einer vier Piezo-Widerstände (4a, 4b, 4c, 4d) aufweisenden Meßschaltung (1),
wobei der vierte Widerstand (4d) oder der dritte Widerstand (4c) der Widerstands meßbrückenschaltung parallel mit einem für den Temperaturausgleich vorgesehenen, einen niedrigen Temperaturkoeffizienten aufweisenden Widerstand (6) geschaltet ist,
wobei der vierte Widerstand (4d) und der dritte Widerstand (4c) in benachbarten Ar men der Meßschaltung (1) angeordnet sind,
wobei der zweite Widerstand (4b) und der erste Widerstand (4a) jeweils gegenüber dem vierten Widerstand (4d) und dem dritten Widerstand (4c) in der Meßschaltung (1) angeordnet sind,
wobei eine Temperaturausgleichsschaltung (3) vorgesehen ist,
wobei eine Additionsschaltung vorgesehen ist, die das Ausgangssignal der Meßschal tung (1) und das Ausgangssignal der Temperaturausgleichsschaltung (3) aufsummiert und das aufsummierte Signal ausgibt,
wobei der Widerstand (6) für den Temperaturausgleich so ausgebildet ist, daß die Form der Temperaturkennlinie des Ausgangssignals der Meßschaltung (1) im wesent lichen mit der Form der Temperaturkennlinie der Temperaturausgleichsschaltung (3) übereinstimmt, und
wobei das Ausgangssignal der Temperaturausgleichsschaltung (3) eine entgegenge setzte Polarität wie das Ausgangssignal der Meßschaltung (1) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß eine zusätzliche, mindestens einen Piezo-Widerstand (14a, 14b, 14c) umfassende Widerstandsanordnung vorgesehen ist, wobei der Piezo-Widerstand (14c) bzw. die Piezowiderstände (14a, 14b) in der Nähe der Meßschaltung (1) zur Erfassung deren Umgebungstemperatur angeordnet ist bzw. sind,
daß die Temperaturausgleichsschaltung (3) ein den Temperaturveränderungen des Widerstandswertes der zusätzlichen Widerstandsanordnung entsprechendes Span nungssignal erzeugt, wobei die Widerstandsanordnung im wesentlichen dieselben Eigenschaften wie die Widerstände (4a, 4b, 4c, 4d) der Meßschaltung (1) aufweist,
daß eine Widerstandsanordnung (22) für die Einstellung der Steigung des Aus gangssignals der Meßschaltung (1) vorgesehen ist, und
daß die Widerstandsanordnung (22) für die Einstellung der Steigung des Ausgangs signals der Meßschaltung (1) zwischen dem zweiten Widerstand (4b) und dem dritten Widerstand (4c) oder zwischen dem ersten Widerstand (4a) und dem vierten Wider stand (4d) der Meßschaltung (1) angeordnet ist.
mit einer vier Piezo-Widerstände (4a, 4b, 4c, 4d) aufweisenden Meßschaltung (1),
wobei der vierte Widerstand (4d) oder der dritte Widerstand (4c) der Widerstands meßbrückenschaltung parallel mit einem für den Temperaturausgleich vorgesehenen, einen niedrigen Temperaturkoeffizienten aufweisenden Widerstand (6) geschaltet ist,
wobei der vierte Widerstand (4d) und der dritte Widerstand (4c) in benachbarten Ar men der Meßschaltung (1) angeordnet sind,
wobei der zweite Widerstand (4b) und der erste Widerstand (4a) jeweils gegenüber dem vierten Widerstand (4d) und dem dritten Widerstand (4c) in der Meßschaltung (1) angeordnet sind,
wobei eine Temperaturausgleichsschaltung (3) vorgesehen ist,
wobei eine Additionsschaltung vorgesehen ist, die das Ausgangssignal der Meßschal tung (1) und das Ausgangssignal der Temperaturausgleichsschaltung (3) aufsummiert und das aufsummierte Signal ausgibt,
wobei der Widerstand (6) für den Temperaturausgleich so ausgebildet ist, daß die Form der Temperaturkennlinie des Ausgangssignals der Meßschaltung (1) im wesent lichen mit der Form der Temperaturkennlinie der Temperaturausgleichsschaltung (3) übereinstimmt, und
wobei das Ausgangssignal der Temperaturausgleichsschaltung (3) eine entgegenge setzte Polarität wie das Ausgangssignal der Meßschaltung (1) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß eine zusätzliche, mindestens einen Piezo-Widerstand (14a, 14b, 14c) umfassende Widerstandsanordnung vorgesehen ist, wobei der Piezo-Widerstand (14c) bzw. die Piezowiderstände (14a, 14b) in der Nähe der Meßschaltung (1) zur Erfassung deren Umgebungstemperatur angeordnet ist bzw. sind,
daß die Temperaturausgleichsschaltung (3) ein den Temperaturveränderungen des Widerstandswertes der zusätzlichen Widerstandsanordnung entsprechendes Span nungssignal erzeugt, wobei die Widerstandsanordnung im wesentlichen dieselben Eigenschaften wie die Widerstände (4a, 4b, 4c, 4d) der Meßschaltung (1) aufweist,
daß eine Widerstandsanordnung (22) für die Einstellung der Steigung des Aus gangssignals der Meßschaltung (1) vorgesehen ist, und
daß die Widerstandsanordnung (22) für die Einstellung der Steigung des Ausgangs signals der Meßschaltung (1) zwischen dem zweiten Widerstand (4b) und dem dritten Widerstand (4c) oder zwischen dem ersten Widerstand (4a) und dem vierten Wider stand (4d) der Meßschaltung (1) angeordnet ist.
3. Widerstandsmeßbrückenschaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Widerstandsanordnung (22) für die Einstellung der Steigung des Ausgangssig
nals der Meßschaltung (1) Piezowiderstände (22a, 22b, 22c) und Kontaktlaschen
(23a, 23b, 23c, 23d) für die Einstellung des Widerstandswertes aufweist.
4. Beschleunigungssensor für den Nachweis einer Beschleunigung, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Beschleunigungssensor eine Widerstandsmeßbrückenschaltung
nach Anspruch 2 oder 3 aufweist.
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